[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen temperaturabhängigen Schalter, der einen
ersten und einen zweiten stationären Kontakt sowie ein temperaturabhängiges Schaltwerk
mit einem beweglichen Kontaktglied aufweist. Das Schaltwerk drückt in seiner ersten
Schaltstellung das Kontaktglied gegen den ersten Kontakt und stellt dabei über das
Kontaktglied eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Kontakten her.
In seiner zweiten Schaltstellung hält das Schaltwerk das Kontaktglied zu dem ersten
Kontakt beabstandet und unterbricht damit die elektrisch leitende Verbindung zwischen
den beiden Kontakten. Das temperaturabhängige Schaltwerk weist ein temperaturabhängiges
Schnappteil auf, das bei Überschreiten einer Schalttemperatur aus seiner geometrischen
Tieftemperaturkonfiguration in seine geometrische Hochtemperaturkonfiguration umschnappt
und bei einem anschließenden Unterschreiten einer Rückschalttemperatur wieder aus
seiner geometrischen Hochtemperaturkonfiguration zurück in seine geometrische Tieftemperaturkonfiguration
umschnappt. Ein Umschnappen des temperaturabhängigen Schnappteils aus seiner geometrischen
Tieftemperaturkonfiguration in seine geometrische Hochtemperaturkonfiguration bringt
das Schaltwerk aus seiner ersten Schaltstellung in seine zweite Schaltstellung und
öffnet damit den Schalter. Bei dem erfindungsgemäßen Schalter ist des Weiteren eine
Schließsperre vorgesehen, die ein erneutes Schließen des geöffneten Schalters verhindert,
in dem sie das Schaltwerk in dessen zweiter Schaltstellung hält, sobald sie aktiviert
ist.
[0003] Derartige temperaturabhängige Schalter werden in bekannter Weise dazu verwendet,
elektrische Geräte vor Überhitzung zu schützen. Dazu wird der Schalter elektrisch
mit dem zu schützenden Gerät und dessen Versorgungsspannung in Reihe geschaltet und
mechanisch so an dem Gerät angeordnet, dass er mit diesem in thermischer Verbindung
steht.
[0004] Ein temperaturabhängiges Schaltwerk sorgt dafür, dass die beiden stationären Kontakte
des Schalters unterhalb der Ansprechtemperatur des Schaltwerks elektrisch miteinander
verbunden sind. Somit ist der Stromkreis unterhalb der Ansprechtemperatur geschlossen
und der Laststrom des zu schützenden Gerätes kann über den Schalter fließen.
[0005] Erhöht sich die Temperatur über einen zulässigen Wert hinaus, so hebt das Schaltwerk
das bewegliche Kontaktglied von dem Gegenkontakt ab, wodurch der Schalter geöffnet
und der Laststrom des zu schützenden Gerätes unterbrochen wird. Das jetzt stromlose
Gerät kann dann wieder abkühlen. Dabei kühlt sich auch der thermisch an das Gerät
angekoppelte Schalter wieder ab, der daraufhin eigentlich selbsttätig wieder schließen
würde.
[0006] Bei dem aus der
DE 10 2018 100 890 B3 bekannten Schalter sorgt jedoch eine Schließsperre dafür, dass diese Rückschaltung
in der Abkühlstellung nicht erfolgt, so dass sich das zu schützende Gerät nach dem
Abschalten nicht wieder automatisch einschalten kann. Die Schließsperre arretiert
das Schaltwerk mechanisch, so dass sich das Schaltwerk nach einmaligem Öffnen nicht
wieder schließen kann, selbst wenn starke Erschütterungen oder Temperaturschwankungen
auftreten.
[0007] Dies ist eine Sicherheitsfunktion, die beispielsweise für Elektromotoren gilt, die
als Antriebsaggregate eingesetzt werden. Hierdurch sollen insbesondere Beschädigungen
am Gerät oder gar Verletzungen der das Gerät benutzenden Person vermieden werden.
[0008] Aufgrund ihres Schaltverhaltens werden derartige Schalter, die nach einmaligem Öffnen
nicht wieder schließen, auch als Einmalschalter bezeichnet.
[0009] Es versteht sich, dass unter einem "Öffnen" des Schalters die Unterbrechung der elektrisch
leitenden Verbindung zwischen den beiden Kontakten des Schalters verstanden wird und
nicht ein Öffnen des Schalter-Gehäuses im mechanischen Sinne.
[0010] Ein weiterer Schalter dieser Art ist aus der
DE 10 2013 101 392 A1 bekannt. Dieser Schalter weist ein temperaturabhängiges Schaltwerk mit einer temperaturabhängigen
Bimetall-Schnappscheibe und einer bistabilen Federscheibe auf, die einen beweglichen
Kontakt oder ein Stromübertragungsglied trägt. Wenn die Bimetall-Schnappscheibe auf
eine Temperatur oberhalb ihrer Ansprechtemperatur erhitzt wird, hebt sie den Kontakt
oder das Stromübertragungsglied gegen die Kraft der Federscheibe von dem Gegenkontakt
oder den Gegenkontakten ab und drückt dabei die Federscheibe in ihre zweite stabile
Konfiguration, in der sich das Schaltwerk in seiner Hochtemperaturstellung befindet.
[0011] Kühlen sich der Schalter und damit die Bimetall-Schnappscheibe wieder ab, so springt
diese in ihre Niedrigtemperaturstellung zurück. Sie kann sich konstruktionsbedingt
mit ihrem Rand aber nicht an einem Gegenlager abstützen, so dass die Federscheibe
in der stabilen zweiten Konfiguration verbleibt, in der der Schalter geöffnet ist.
[0012] Der Schalter bleibt also nach einmaligem Öffnen in seiner geöffneten Stellung, auch
wenn er wieder abkühlt. Allerdings haben Versuche in der Firma des Anmelders ergeben,
dass sich der aus der
DE 10 2013 101 392 A1 bekannte Schalter bei stärkeren mechanischen Erschütterungen doch wieder schließt,
so dass er unter Sicherheitsaspekten in einigen Anwendungsfällen ggf. nicht optimal
einsetzbar ist.
[0013] Es ist auch bekannt, derartige temperaturabhängige Schalter mit einem sogenannten
Selbsthaltewiderstand zu versehen, der parallel zu den beiden Gegenkontakten geschaltet
ist, so dass er einen Teil des Laststroms übernimmt, wenn der Schalter öffnet. In
diesem Selbsthaltewiderstand wird dann Ohm'sche Wärme erzeugt, die ausreichend ist,
um die Schnappscheibe oberhalb ihrer Ansprechtemperatur zu halten.
[0014] Diese sogenannte Selbsthaltung ist jedoch nur solange aktiv, wie das elektrische
Gerät noch eingeschaltet ist. Sobald das Gerät von dem Versorgungsstromkreis abgeschaltet
wird, fließt auch kein Strom mehr durch den temperaturabhängigen Schalter, so dass
die Selbsthaltefunktion entfällt. Nach dem Wiedereinschalten des elektrischen Gerätes
würde sich der Schalter daher wieder in geschlossenem Zustand befinden, so dass sich
das Gerät wieder aufheizen kann, was zu Folgeschäden führen könnte.
[0015] Diese Problematik wird bei den aus der
DE 10 2007 042 188 B3 und der
DE 10 2013 101 392 A1 bekannten Schaltern vermieden, bei denen die Selbsthaltefunktion nicht elektrisch,
sondern durch ein bistables Federteil realisiert wird, das temperaturunabhängig zwei
stabile geometrische Konfigurationen aufweist, wie es in den oben zitierten Druckschriften
beschrieben ist.
[0016] Im Gegensatz dazu ist die Schnappscheibe eine bistabile Schnappscheibe, die temperaturabhängig
entweder eine Hochtemperaturkonfiguration oder eine Tieftemperaturkonfiguration einnimmt.
[0017] Bei den eingangs erwähnten
DE 10 2007 042 188 B3 ist die Federscheibe eine kreisförmige Feder-Schnappscheibe, an der mittig das Kontaktglied
befestigt ist. Das Kontaktglied ist beispielsweise ein bewegliches Kontaktteil, das
durch die Feder-Schnappscheibe gegen den ersten stationären Kontakt gedrückt wird,
der innen an einem Deckel des Gehäuses des bekannten Schalters angeordnet ist. Mit
ihrem Rand drückt sich die Feder-Schnappscheibe an einem inneren Boden eines Unterteils
des Gehäuses ab, der als zweiter Kontakt wirkt. Auf diese Weise stellt die selbst
elektrisch leitende Feder-Schnappscheibe eine elektrisch leitende Verbindung zwischen
den beiden Gegenkontakten her.
[0018] In ihrer Tieftemperaturstellung liegt die Bimetall-Schnappscheibe lose an dem Kontaktteil.
Erhöht sich die Temperatur der Bimetall-Schnappscheibe, so springt sie in ihre Hochtemperaturstellung
um, in der sie sich mit ihrem Rand innen an dem Oberteil des Gehäuses abdrückt und
dabei mit ihrem Zentrum so auf die Feder-Schnappscheibe drückt, dass diese von ihrer
ersten in ihre zweite stabile Konfiguration umspringt, wodurch das bewegliche Kontaktteil
von dem stationären Kontakt abgehoben und der Schalter geöffnet wird.
[0019] Kühlt sich die Temperatur des Schalters wieder ab, so springt die Bimetall-Schnappscheibe
wieder in ihre Tieftemperaturstellung um. Dabei gelangt sie mit ihrem Rand in Anlage
mit dem Rand der Feder-Schnappscheibe und mit ihrem Zentrum in Anlage mit dem Oberteil
des Gehäuses. Die Stellkraft der Bimetall-Schnappscheibe reicht jedoch nicht aus,
um die Feder-Schnappscheibe wieder in ihre erste Konfiguration umspringen zu lassen.
[0020] Erst durch starkes Abkühlen des Schalters krümmt sich die Bimetall-Schnappscheibe
weiter um, so dass sie schließlich den Rand der Feder-Schnappscheibe so weit auf den
inneren Boden des Unterteiles herunterdrücken kann, dass die Feder-Schnappscheibe
wieder in ihre erste Konfiguration umspringt und den Schalter wieder schließt.
[0021] Der aus der
DE 10 2007 042 188 B3 bekannte Schalter bleibt also nach einmaligem Öffnen solange geöffnet, bis er auf
eine Temperatur unter Raumtemperatur abgekühlt wurde, wozu beispielsweise ein Kältespray
verwendet werden kann.
[0022] Obwohl dieser Schalter in vielen Anwendungsfällen den entsprechenden Sicherheitsanforderungen
genügt, hat sich doch herausgestellt, dass durch das Verspannen der Bimetall-Schnappscheibe
zwischen dem Oberteil des Gehäuses und dem Rand der Feder-Schnappscheibe in seltenen
Fällen doch ein ungewolltes Rückspringen der Feder-Schnappscheibe erfolgt.
[0023] Aus der
DE 10 2013 101 392 A1 ist es ferner bekannt, als bewegliches Kontaktglied ein Stromübertragungsglied beispielsweise
in Form eines Kontakttellers zu verwenden, der von der Feder-Schnappscheibe getragen
wird. An der Innenseite des Deckels des Gehäuses sind jetzt beide stationären Kontakte
angeordnet, wobei durch Anlage des Kontakttellers mit diesen beiden Kontakten eine
elektrisch leitende Verbindung zwischen diesen hergestellt wird.
[0024] Bei diesem Schalter ist die Feder-Schnappscheibe mit ihrem Rand an dem Unterteil
des Gehäuses festgelegt, während zwischen der Feder-Schnappscheibe und dem inneren
Boden des Unterteils die Bimetall-Schnappscheibe vorgesehen ist.
[0025] Unterhalb der Ansprechtemperatur der Bimetall-Schnappscheibe drückt die Feder-Schnappscheibe
den Kontaktteller gegen die beiden stationären Kontakte. Springt die Bimetall-Schnappscheibe
in ihre Hochtemperaturstellung um, so drückt sie mit ihrem Rand gegen die Feder-Schnappscheibe
und zieht mit ihrem Zentrum die Feder-Schnappscheibe von dem Oberteil weg, so dass
der Kontaktteller außer Anlage mit den beiden Gegenkontakten gerät. Damit dies geometrisch
möglich ist, sind Kontaktteller, Feder-Schnappscheibe sowie Bimetall-Schnappscheibe
durch einen zentrisch verlaufenden Niet unverlierbar miteinander verbunden.
[0026] Wenn sich die Temperatur der Bimetall-Schnappscheibe wieder absenkt, springt diese
zwar in ihre Tieftemperaturstellung zurück, die Federscheibe verbleibt jedoch in ihrer
eingenommenen Konfiguration, da der Bimetall-Schnappscheibe ein Gegenlager für ihren
Rand fehlt, so dass sie das Stromübertragungsglied nicht wieder gegen die beiden stationären
Kontakte drücken kann.
[0027] Dieser Schalter weist also konstruktionsbedingt eine Selbsthaltefunktion auf. Bei
starken mechanischen Erschütterungen kann in seltenen Fällen aber auch hier ein ungewolltes
Rückspringen der Feder-Schnappscheibe erfolgen.
[0028] Aus der
DE 25 44 201 A1 ist des Weiteren ein temperaturabhängiger Schalter mit einem als Kontaktbrücke ausgeführten
Stromübertragungsglied bekannt, bei dem die Kontaktbrücke über eine Schließfeder gegen
zwei stationäre Gegenkontakte gedrückt wird. Über einen Betätigungsbolzen ist die
Kontaktbrücke mit einem temperaturabhängigen Schaltwerk in Kontakt, das aus einer
Bimetall-Schnappscheibe sowie einer Federscheibe besteht, die beide an ihrem Rand
eingespannt sind.
[0029] Wie bei dem aus der
DE 10 2007 042 188 B3 bekannten Schalter sind auch bei diesem Schalter die Federscheibe sowie die Bimetall-Schnappscheibe
beide bistabil, die Bimetall-Schnappscheibe auf temperaturabhängige Weise und die
Federscheibe auf temperaturunabhängige Weise.
[0030] Erhöht sich die Temperatur der Bimetall-Schnappscheibe, so drückt sie die Federscheibe
in ihre zweite Konfiguration, in der diese den Betätigungsbolzen gegen die Kontaktbrücke
drückt und diese dabei gegen die Kraft der Schließfeder von den stationären Gegenkontakten
abhebt.
[0031] Auch beim Abkühlen der Bimetall-Schnappscheibe verbleibt die Federscheibe in dieser
zweiten Konfiguration und hält den bekannten Schalter gegen die Kraft der Schließfeder
geöffnet.
[0032] Von außen kann jetzt durch einen Knopf Druck auf die Kontaktbrücke ausgeübt werden,
so dass dadurch über den Betätigungsbolzen die Federscheibe in ihre erste stabile
Konfiguration zurückgedrückt wird.
[0033] Neben der sehr aufwändigen Konstruktion weist dieser Schalter zum einen den Nachteil
auf, dass im geöffneten Zustand die Federscheibe die Kontaktbrücke gegen die Kraft
der Schließfeder von den Gegenkontakten abhebt, so dass die Federscheibe in ihrer
zweiten Konfiguration die Kraft der Schließfeder zuverlässig überwinden muss. Weil
die Schließfeder im geschlossenen Zustand jedoch für die sichere Anlage der Kontaktbrücke
an den Gegenkontakten sorgt, ist hier eine Federscheibe mit sehr hoher Stabilität
in der zweiten Konfiguration erforderlich.
[0034] Ein weiterer Schalter mit drei Schaltstellungen ist aus der
DE 86 25 999 U1 bekannt. Bei diesem bekannten Schalter ist eine einseitig eingespannte Federzunge
vorgesehen, die an ihrem freien Ende ein bewegliches Kontaktteil trägt, das mit einem
festen Gegenkontakt zusammenwirkt.
[0035] An dieser Federzunge ist eine Kalotte ausgebildet, die durch eine ebenfalls an der
Federzunge befestigte Bimetallplatte in ihre zweite Konfiguration gedrückt wird, in
der sie das bewegliche Kontaktteil zu dem stationären Gegenkontakt beabstandet.
[0036] Die Kalotte muss bei diesem Schalter gegen die Schließkraft der einseitig eingespannten
Federzunge das bewegliche Kontaktteil im Abstand zu dem festen Gegenkontakt halten,
so dass die Kalotte in ihrer zweiten Konfiguration eine hohe Stellkraft aufbringen
muss.
[0037] Der bekannte Schalter weist damit die oben bereits diskutierten Nachteile auf, dass
nämlich hohe Stellkräfte zu überwinden sind, was zu hohen Fertigungskosten und zu
einem nicht sicheren Zustand in der Abkühlstellung führt.
[0038] Der aus der eingangs erwähnten
DE 10 2018 100 890 B3 bekannte Schalter hat im Vergleich zu den übrigen erwähnten Schaltern die mechanisch
stabilste Schließsperre. Aufgrund der mechanischen Arretierung des Schaltwerks, welcher
durch die Schließsperre bewirkt wird, ist eine versehentliche Rückschaltung nach einmal
geöffnetem Schalter nahezu ausgeschlossen.
[0039] Es hat sich jedoch gezeigt, dass die aus der
DE 10 2018 100 890 B3 bekannte Schließsperre relativ aufwändig zu fertigen ist, so dass die Fertigungskosten
des Schalters vergleichsweise hoch sind.
[0040] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, den
eingangs erwähnten Schalter derart weiterzubilden, dass dieser eine alternative Schließsperre
aufweist, die einfach und damit kostengünstig zu fertigen ist und dennoch eine sichere
Unterbrechung des Stromkreises auch in der Abkühlstellung des Schalters und bei starken
Erschütterungen gewährleistet ist.
[0041] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Schalter der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, dass die Schließsperre ein Sperrelement aufweist, das zumindest teilweise
aus einer Formgedächtnislegierung ist und eine Öffnung hat, durch die das bewegliche
Kontaktglied hindurchragt, und das dazu eingerichtet ist, seine Form bei Überschreiten
einer Sperrelement-Schalttemperatur von einer ersten Form, in der das Sperrelement
die Schließsperre nicht aktiviert, in eine zweite Form zu verändern, in der das Sperrelement
die Schließsperre aktiviert, indem es eine Kraft auf ein Teil des Schaltwerks ausübt,
die das Schaltwerk in seiner zweiten Schaltstellung hält.
[0042] Bei der erfindungsgemäßen Schließsperre handelt es sich also um eine temperaturabhängige
Schließsperre, die bei Erreichen bzw. Überschreiten einer vordefinierten Temperatur,
die vorliegend als Sperrelement-Schalttemperatur bezeichnet wird, aktiviert wird.
Solange die Sperrelement-Schalttemperatur nicht erreicht bzw. nicht überschritten
wird, ist die Schließsperre nicht aktiviert.
[0043] Die Schließsperre nutzt insbesondere den temperaturabhängigen Formänderungseffekt
(Memory-Effekt) einer Formgedächtnislegierung. Sie weist ein Sperrelement auf, das
zumindest teilweise aus einer solchen Formgedächtnislegierung hergestellt ist. Dieses
Sperrelement weist eine Öffnung auf, durch die ein Teil des Schaltwerks hindurchragt.
[0044] Insbesondere das bewegliche Kontaktglied des Schaltwerks ragt durch diese Öffnung
hindurch und kann sich während der Schaltbewegung des Schalters durch die Öffnung
hindurchbewegen, ohne dass es mit dem Sperrelement kollidiert. Die Form der Öffnung
kann vielfältig ausgestaltet sein, bspw. rund oder eckig.
[0045] Der temperaturabhängige Formänderungseffekt der Formgedächtnislegierung des Sperrelements
wird erfindungsgemäß vorzugsweise folgendermaßen genutzt: Solange die Sperrelement-Schalttemperatur
nicht überschritten wird, verbleibt das Sperrelement in seiner ersten Form. In dieser
ersten Form übt das Sperrelement keine Kraft auf das Schaltwerk aus. Vorzugsweise
berührt das Sperrelement das Schaltwerk gar nicht, solange es seine erste Form aufweist.
Die Schaltfunktion des Schaltwerks, welche insbesondere durch das temperaturabhängige
Schnappteil bewirkt wird, ist somit nicht beeinträchtigt, solange die Schließsperre
nicht aktiviert ist. Diese wird erst aktiviert, wenn das Sperrelement seine zweite
Form annimmt, was aufgrund der Formgedächtnislegierung bei Überschreiten der Sperrelement-Schalttemperatur
geschieht. In seiner zweiten Form übt das Sperrelement eine Kraft auf einen Teil des
Schaltwerks aus. Diese Kraft hält das Schaltwerk in seiner zweiten Schaltstellung
und verhindert eine Rückschaltung in seine erste, geschlossene Schaltstellung.
[0046] Sobald die Sperrelement-Schalttemperatur erreicht wird, verbleibt der Schalter also
in seiner zweiten, geöffneten Schaltstellung. Ein erneutes Schließen des Schalters
wird durch die Schließsperre verhindert.
[0047] Durch Formgedächtnislegierungen lassen sich derartige temperaturabhängige Formänderungen
von Bauteilen sehr einfach und zuverlässig gewährleisten. Das erfindungsgemäße Sperrelement
ist daher relativ kostengünstig herstellbar. Da ansonsten der Aufbau des Schalters
und des darin enthaltenen Schaltwerks nicht verändert werden muss, sondern lediglich
das Sperrelement dem Schalter hinzugefügt werden muss, ist die Realisierung der gesamten
erfindungsgemäßen Schließsperre aus fertigungstechnischer Sicht sehr einfach und kostengünstig.
Die Gesamtkosten des Schalters werden durch die erfindungsgemäße Schließsperre daher
kaum erhöht.
[0048] Die oben genannte Aufgabe ist somit vollkommen gelöst.
[0049] Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass sich die Begriffe "geöffneter Schalter" und
"geschlossener Schalter" vorliegend nicht auf eine Gehäusestellung beziehen, sondern
auf die elektrisch leitende Verbindung. Die Begriffe haben also nichts damit zu tun,
ob ein Gehäuse des Schalters geöffnet oder geschlossen ist. Vielmehr beziehen sich
diese Begriffe darauf, ob die elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden stationären
Kontakten des Schalters geöffnet bzw. hergestellt oder geschlossen bzw. unterbrochen
ist.
[0050] Zur vorliegend verwendeten Begrifflichkeit sei des Weiteren angemerkt, dass gemäß
der erfindungsgemäßen Definition die Formänderung der Formgedächtnislegierung des
Sperrelements bei einem "Überschreiten" der Sperrelement-Schalttemperatur erfolgt.
Grundsätzlich erfolgt die Formänderung bereits bei Erreichen der Sperrelement-Schalttemperatur.
Durch das Wort "Überschreiten" soll an dieser Stelle jedoch klargestellt werden, dass
die Formänderung des Sperrelements nach einem Aufwärmvorgang, also bei Erreichen der
Sperrelement-Schalttemperatur ausgehend von einer niedrigeren Temperatur erfolgt und
nicht während eines Abkühlvorgangs bei Erreichen der Sperrelement-Schalttemperatur
ausgehend von einer höheren Temperatur.
[0051] Das Sperrelement kann bspw. dazu eingerichtet sein, bei Erreichen der Sperrelement-Schalttemperatur
während eines Aufwärmvorgangs seine Form von der ersten Form in die zweite Form zu
verändern, bei einem anschließenden, erneuten Erreichen der Sperrelement-Schalttemperatur
während eines Abkühlvorgangs seine zweite Form jedoch beizubehalten.
[0052] Die Formänderung, die das Sperrelement bei Überschreiten der Sperrelement-Schalttemperatur
vornimmt, kann vielfältig sein. Beispielsweise kann das Sperrelement seine Form von
einer im Querschnitt flachen bzw. geradlinigen Form in eine im Querschnitt konvexe
oder konkave Form verändern. Ebenso ist es denkbar, dass sich das Sperrelement bei
Erreichen der Sperrelement-Schalttemperatur andersartig verbiegt, umklappt oder sich
in einer Richtung ausdehnt.
[0053] Vorzugsweise ist die Formgedächtnislegierung des Sperrelements dazu eingerichtet,
das Sperrelement bei Erreichen der Sperrelement-Schalttemperatur auf das Schaltwerk
zuzubewegen, dieses zu berühren und darauf eine Druckkraft auszuüben, die das Schaltwerk
in seiner zweiten Schaltstellung hält. Diese von dem Sperrelement auf das Schaltwerk
ausgeübte Kraft ist vorzugsweise höher als die von dem temperaturabhängigen Schnappteil
ausgeübte Kraft, durch die das temperaturabhängige Schnappteil in seiner Tieftemperaturkonfiguration
versucht den Schalter zu schließen, also das Schaltwerk in seine erste Schaltstellung
zu bringen.
[0054] Ist der Schalter nach Erreichen der Schalttemperatur geöffnet und die Schließsperre
nach Erreichen der Sperrelement-Schalttemperatur aktiviert, so verhindert die Schließsperre
ein erneutes Schließen des Schalters, auch wenn dessen Temperatur wieder unter die
Rückschalttemperatur fällt und das temperaturabhängige Schnappteil dabei versucht
zurück in seine geometrische Tieftemperaturkonfiguration umzuschnappen.
[0055] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Sperrelement im Wesentlichen plattenoder
scheibenförmig ausgestaltet.
[0056] Dies hat den Vorteil, dass das Sperrelement und damit die gesamte Schließsperre die
Bauhöhe des Schalters kaum vergrößert. Die Abmessungen des Schalters sowie das Design
des Schaltwerks müssen gegenüber regulären Schaltern ohne Schließsperre nicht oder
kaum angepasst werden.
[0057] Unter "plattenförmig" und "scheibenförmig" wird vorliegend verstanden, dass die Längenund
Breitenausdehnung des Sperrelements wesentlich größer als dessen Dicke ist. Während
"plattenförmig" in der Draufsicht betrachtet nahezu jede Form für das Sperrelement
in Frage kommt, so bezeichnet "scheibenförmig" vorzugsweise eine kreisrunde, ovale
oder elliptische Form des Sperrelements.
[0058] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist die Öffnung im Sperrelement als Durchgangsloch
ausgestaltet.
[0059] Dies hat den Vorteil, dass sich ein solches Loch relativ einfach und kostengünstig
herstellen lässt. Das Sperrelement kann so bspw. als eine Art Lochplatte, also eine
Platte mit Durchgangsloch hergestellt sein. Ein solches Sperrelement lässt sich sehr
einfach in dem Gehäuse des Schalters montieren und über das bewegliche Kontaktglied
des Schaltwerks stülpen. Vorzugsweise ist die Öffnung bzw. das Durchgangsloch zentral
in dem Sperrelement angeordnet.
[0060] Sowohl das Sperrelement als auch der sonstige Aufbau des Schalters können bspw. rotationssymmetrisch
ausgeführt sein.
[0061] In einer weiteren Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass das Sperrelement mindestens
einen Schlitz aufweist, der das Sperrelement durchdringt und an die Öffnung angrenzt.
[0062] Ein solcher Schlitz hat den Vorteil, dass sich hierdurch der Formänderungseffekt
vergrößern lässt. Anders ausgedrückt kann das Sperrelement mit Hilfe der Formgedächtnislegierung
bei gleichem Kraftaufwand eine größere Formänderung erreichen. Durch den mindestens
einen Schlitz im Sperrelement werden zudem innere Spannungen vermieden, die ansonsten
aufgrund der durch die Formgedächtnislegierung verursachten Formänderung des Sperrelements
entstehen können.
[0063] Dabei ist es bevorzugt, dass der mindestens eine Schlitz geradlinig verläuft und
sich ausgehend von der Öffnung radial nach außen erstreckt.
[0064] Dies hat den Vorteil, dass sich das Sperrelement stärker wölben kann. Teile des Sperrelements
können entlang des Schlitzes aufklappen bzw. sich auffalten, ohne dass größere Scherkräfte
im Bereich der Öffnung entstehen.
[0065] Besonders bevorzugt sind in dem Sperrelement zwei, drei, vier oder mehr Schlitze
vorgesehen, die jeweils an die Öffnung angrenzen, geradlinig verlaufen und sich ausgehend
von der Öffnung radial nach außen erstrecken.
[0066] Die Schlitze sind gemäß dieser Ausgestaltung demnach im Wesentlichen sternförmig
ausgehend von dem Loch in das Sperrelement eingebracht. Jeder dieser Schlitze durchdringt
vorzugsweise die gesamte Dicke des Sperrelements. Dies hat den Vorteil, dass durch
die Schlitze einzelne, separate Bereiche im Sperrelement geschaffen werden, die sich
bei Erreichen der Sperrelement-Schalttemperatur separat verbiegen können, um jeweils
getrennt voneinander die für die Schließsperre notwendige Kraft auf das Schaltwerk
auszuüben.
[0067] Das Sperrelement kann eine Art geschlitzte Federscheibe bzw. geschlitzte Tellerfeder
darstellen, die in ihrer ersten Form flach, also rein scheibenförmig ist, und in ihrer
zweiten Form konvex oder konkav gebogen ist.
[0068] In einer weiteren Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass der Schalter ein Gehäuse
aufweist, und dass das Sperrelement mit seinem Rand an dem Gehäuse befestigt ist.
[0069] Da die Öffnung vorzugsweise zentral in dem Sperrelement angeordnet ist, hat eine
solche randseitige Befestigung des Sperrelements den Vorteil, dass hierdurch die durch
die Formgedächtnislegierung bewirkte Formänderung kaum beeinträchtigt wird. Zudem
lässt sich das Sperrelement randseitig in sehr stabiler Art und Weise an dem Gehäuse
fixieren.
[0070] Das Sperrelement ist vorzugsweise entlang seines gesamten umfangsseitigen Randes
an dem Gehäuse befestigt. Die Befestigung kann kraft-, form- und/oder stoffschlüssig
sein. Besonders bevorzugt ist das Sperrelement mit seinem umfangsseitigen Rand in
dem Gehäuse eingeklemmt. Eine derartige Befestigung lässt sich fertigungstechnisch
am kostengünstigsten realisieren.
[0071] Dabei ist es ferner bevorzugt, dass der Rand des Sperrelements aus einem elektrisch
isolierenden Material ist oder mit einem elektrisch isolierenden Material beschichtet
ist.
[0072] Beispielsweise kann ein mittlerer bzw. zentraler Teil des Sperrelements aus der Formgedächtnislegierung
hergestellt sein, die an ihrem äußeren Umfang mit einem elektrisch isolierenden Material
verbunden ist. Ebenso kann das gesamte Sperrelement aus der Formgedächtnislegierung
hergestellt sein und an ihrem umfangsseitigen Rand mit einem elektrisch isolierenden
Material, bspw. mit Kunststoff, beschichtet sein. Ferner kann auf die Formgedächtnislegierung
randseitig bzw. entlang des Umfangs eine Klebefolie aufgebracht sein, um den Rand
des Sperrelements elektrisch zu isolieren. Die Beschichtung oder die Klebefolie können
sowohl einseitig als auch beidseitig (Ober- und Unterseite) an dem Sperrelement angeordnet
sein.
[0073] Die elektrische Isolierung des Randes des Sperrelements hat den Vorteil, dass sich
mit Hilfe des Sperrelements eine elektrische Isolierung von zwei Gehäuseteilen des
Schalters erreichen lässt. Da der Rand des Sperrelements vorzugsweise an dem Gehäuse
befestigt ist und Teile des Gehäuses stromdurchflossen sind, hat eine derartige Isolierung
ferner den Vorteil, dass das Sperrelement selbst keinen Strom führt. Dies wirkt sich
wiederum positiv auf die Funktionen und Lebensdauer der Formgedächtnislegierung aus.
[0074] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist das Gehäuse ein von einem Oberteil verschlossenes
Unterteil auf, wobei das Sperrelement auf einer im Unterteil angeordneten, umlaufenden
Schulter aufliegt und zwischen dem Unterteil und dem Oberteil geklemmt angeordnet
ist.
[0075] Eine derartige Anordnung des Sperrelements hat den Vorteil, dass dieses bei der Fertigung
lediglich auf die Schulter im Unterteil aufgelegt werden muss und während des Verschließens
des Schalter-Gehäuses automatisch zwischen dem Oberteil und dem Unterteil eingeklemmt
wird und damit fixiert ist. Typischerweise weist das Unterteil nämlich einen hochgezogenen
Rand auf, der beim Verschließen des Schalter-Gehäuses zumindest teilweise auf das
Oberteil gebogen bzw. umgebördelt wird, um das Oberteil an dem Unterteil zu halten.
[0076] Ferner ist es bevorzugt, dass an einer Innenseite des Oberteils der erste stationäre
Kontakt oder jeder der beiden stationären Kontakte angeordnet ist.
[0077] Diese Maßnahme ist konstruktiv an sich bekannt. Sie sorgt bei dem Schalter dafür,
dass beim Montieren des Oberteils an dem Unterteil gleichzeitig auch die geometrisch
richtige Zuordnung zwischen dem ersten Kontakt oder dem ersten und dem zweiten Kontakt
zu dem beweglichen Kontaktglied hergestellt wird.
[0078] In einer weiteren Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass das Sperrelement auf einer
dem ersten Kontakt zugewandten ersten Seite des temperaturabhängigen Schnappteils
angeordnet ist und dazu eingerichtet ist, in seiner zweiten Form die Kraft, die das
Schaltwerk in seiner zweiten Schaltstellung hält, unmittelbar oder mittelbar auf das
temperaturabhängige Schnappteil auszuüben.
[0079] Ausgehend von dem temperaturabhängigen Schnappteil betrachtet, ist das Sperrelement
gemäß dieser Ausgestaltung also auf der gleichen Seite des Schnappteils angeordnet,
wie der erste Kontakt. Sobald das Sperrelement bei Erreichen der Sperrelement-Schalttemperatur
seine zweite Form annimmt, drückt es ausgehend von dieser ersten Seite des temperaturabhängigen
Schnappteils auf das Schaltwerk.
[0080] Je nach Aufbau des Schaltwerks kann das Sperrelement entweder das temperaturabhängige
Schnappteil direkt berühren und die Kraft unmittelbar auf dieses ausüben oder aber
ein anderes Bauteil des Schaltwerks berühren, so dass es die Kraft nur mittelbar auf
das temperaturabhängige Schnappteil ausübt. Beide Fälle haben den Vorteil, dass sowohl
eine unmittelbare Krafteinwirkung auf das temperaturabhängige Schnappteil als auch
eine unmittelbare Krafteinwirkung auf das temperaturunabhängige Federteil problemlos
möglich sind, da beide Bauteile typischerweise relativ großflächig ausgestaltet sind
und damit großflächige Angriffsmöglichkeiten für die Krafteinwirkung bieten.
[0081] In einer alternativen Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass das Sperrelement auf
einer von dem ersten Kontakt abgewandten zweiten Seite des temperaturabhängigen Schnappteils
angeordnet ist und dazu eingerichtet ist, in seiner zweiten Form die Kraft, die das
Schaltwerk in seiner zweiten Schaltstellung hält, unmittelbar oder mittelbar auf das
Kontaktglied auszuüben.
[0082] Von dem temperaturabhängigen Schnappteil aus betrachtet ist das Sperrelement in dieser
Ausgestaltung also nicht auf der Seite des ersten Kontakts (erste Seite), sondern
auf der gegenüberliegenden zweiten Seite des temperaturabhängigen Schnappteils angeordnet.
Bei Erreichen der Sperrelement-Schalttemperatur übt es die Kraft, die das Schaltwerk
in seiner zweiten Schaltstellung hält, vorzugsweise direkt auf das bewegliche Kontaktglied
aus. Dies hat den Vorteil, dass die von dem Sperrelement ausgeübte Kraft unmittelbar
auf das Teil ausgeübt wird, das bei aktivierter Schließsperre von dem ersten Kontakt
auf Abstand gehalten werden soll. Da es sich bei dem beweglichen Kontaktglied meist
um ein massives Bauteil handelt, besteht darüber hinaus kaum Gefahr einer Beschädigung
des Schaltwerks durch die Schließsperre.
[0083] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist die Formgedächtnislegierung des Sperrelements
eine Formgedächtnislegierung mit Einweg-Memory-Effekt.
[0084] Durch die Verwendung eines Formgedächtnislegierung mit Einweg-Memory-Effekt lässt
sich das Sperrelement und somit auch die Schließsperre irreversibel ausgestalten.
In diesem Fall handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Schalter um einen sog. Einmalschalter.
Die Formgedächtnislegierung gestattet nur eine einmalige Formänderung des Sperrelements.
Nachdem es bei Überschreiten der Sperrelement-Schalttemperatur seine Form von der
ersten Form in die zweite Form verändert hat, bewirkt ein erneutes Abkühlen bei einer
solchen Formgedächtnislegierung mit Einweg-Effekt keine erneute Formänderung.
[0085] Alternativ dazu kann die Formgedächtnislegierung eine Formgedächtnislegierung mit
Zweiweg-Memory-Effekt sein, wobei das Sperrelement dazu eingerichtet ist, seine Form
bei Unterschreiten einer Sperrelement-Rückschalttemperatur von der zweiten Form in
die erste Form zu verändern, und wobei die Sperrelement-Rückschalttemperatur niedriger
als die Sperrelement-Schalttemperatur ist.
[0086] Dann handelt es sich bei dem Schalter um einen Schalter mit Schließsperre, die reversibel
ausgestaltet ist, also wieder freigegeben werden kann. Formgedächtnislegierungen mit
Zweiweg-Effekt können sich sozusagen an zwei Formen erinnern, eine bei hoher und eine
bei niedriger Temperatur. Mit einer solchen Zweiweg-Formgedächtnislegierung kann das
Sperrelement bei Erreichen der Sperrelement-Schalttemperatur seine Form von der ersten
Form in die zweite Form verändern und bei einem anschließenden Abkühlen wieder seine
erste Form annehmen, sobald die Sperrelement-Rückschalttemperatur erreicht ist.
[0087] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass die Sperrelement-Schalttemperatur
gleich hoch oder höher ist als die Schalttemperatur des temperaturabhängigen Schnappteils.
[0088] Sind die beiden Schalttemperaturen gleich hoch gewählt, wird die Schließsperre zum
selben Zeitpunkt aktiviert, zudem der Schalter öffnet. Ist die Sperrelement-Schalttemperatur
hingegen höher gewählt als die Schalttemperatur des temperaturabhängigen Schnappteils,
so wird die Schließsperre erst nach dem Öffnen des Schalters aktiviert. Zwar wird
der Stromkreis beim Öffnen des Schalters unterbrochen. Der Schalter heizt sich aufgrund
der im zu schützenden Gerät typischerweise verbleibenden Restwärme in der Praxis meist
jedoch noch etwas auf, bevor der Abkühlvorgang beginnt. Die Temperatur schwingt nach
dem Öffnen des Schalters somit etwas über, weshalb man von dem sog. Überschwung-Temperaturbereich
spricht. Es ist daher möglich, die Sperrelement-Schalttemperatur in diesem Überschwung-Temperaturbereich
anzusiedeln.
[0089] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass die Sperrelement-Rückschalttemperatur
niedriger ist als die Rückschalttemperatur des temperaturabhängigen Schnappteils.
[0090] Dies hat den Vorteil, dass bei einem regulären Abkühlen des Schalters nach dessen
Öffnen die Schließsperre auch bei Erreichen bzw. Unterschreiten der Rückschalttemperatur
des temperaturabhängigen Schnappteils aktiviert bleibt. Eine Deaktivierung der Schließsperre
(sofern diese reversibel ausgestaltet ist) lässt sich dann bspw. durch eine entsprechende
Kältebehandlung vornehmen. Zum Beispiel kann der Schalter manuell mit Hilfe eines
Kältesprays behandelt werden, wodurch die Schließsperre deaktiviert wird und der Schalter
wieder geschlossen wird.
[0091] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass das Schaltwerk ein temperaturunabhängiges
Federteil aufweist, das mit dem beweglichen Kontaktglied verbunden ist, wobei das
temperaturabhängige Schnappteil bei Überschreiten der Schalttemperatur auf das temperaturunabhängige
Federteil einwirkt und dadurch das bewegliche Kontaktglied von dem ersten Kontakt
abhebt. Hierbei ist es insbesondere bevorzugt, dass das Federteil ein bistabiles Federteil
mit zwei temperaturunabhängigen, stabilen geometrischen Konfigurationen ist.
[0092] Sofern das Federteil als bistabile Federscheibe ausgestaltet ist, ist es bevorzugt,
dass die Federscheibe in ihrer ersten stabilen Konfiguration das bewegliche Kontaktglied
gegen den ersten Kontakt drückt und in ihrer zweiten stabilen Konfiguration das bewegliche
Kontaktglied zu dem ersten Kontakt beabstandet hält. Dies hat den Vorteil, dass die
Federscheibe im geschlossenen Zustand des Schalters (in der ersten Schaltstellung
des Schaltwerks) die Schließkraft und damit den Kontaktdruck zwischen dem beweglichen
Kontaktglied und dem ersten Kontakt bewirkt. Dadurch wird das temperaturabhängige
Schnappteil mechanisch entlastet, was dessen Lebensdauer und die Langzeitstabilität
seiner Ansprechtemperatur (Schalttemperatur) positiv beeinflusst.
[0093] Wenn das Federteil als bistabile Federscheibe mit zwei temperaturunabhängig stabilen
geometrischen Konfigurationen ausgestaltet ist, hat dies den zusätzlichen Vorteil,
dass die bistabile Federscheibe den Schalter nach dem Öffnen in seinem geöffneten
Zustand hält.
[0094] Das temperaturabhängige Schnappteil ist vorzugsweise als Bi- oder Trimetall-Schnappscheibe
ausgestaltet.
[0095] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist es bevorzugt, dass das bewegliche Kontaktglied
ein mit dem ersten Kontakt zusammenwirkendes bewegliches Kontaktteil umfasst, und
dass das Federteil mit dem zweiten Kontakt zusammenwirkt, wobei ferner bevorzugt ist,
dass das Federteil zumindest in seiner ersten geometrischen Konfiguration über seinen
Rand elektrisch mit dem zweiten Kontakt in Verbindung steht.
[0096] Diese Ausgestaltung ist prinzipiell aus der
DE 10 2018 100 890 B3, der
DE 10 2007 042 188 B3 oder der
DE 10 2013 101 392 A1 bekannt. Sie führt dazu, dass das temperaturabhängige Schnappteil in keiner Stellung
des Schalters strombelastet ist, sondern dass der Laststrom des zu schützenden elektrischen
Gerätes durch das Federteil fließt.
[0097] In einer alternativen Ausgestaltung umfasst das bewegliche Kontaktglied ein mit beiden
stationären Kontakten zusammenwirkendes Stromübertragungsglied.
[0098] Hier ist von Vorteil, dass der Schalter erheblich höhere Ströme führen kann, als
der aus der
DE 10 2007 042 188 B3 bekannte Schalter. Das an dem Kontaktglied angeordnete Stromübertragungsglied sorgt
nämlich im geschlossenen Zustand des Schalters für den elektrischen Kurzschluss zwischen
den beiden Kontakten, so dass nicht nur das temperaturabhängige Schnappteil, sondern
auch das temperaturunabhängige Federteil jetzt nicht mehr vom Laststrom durchflossen
werden, wie es prinzipiell bereits aus der
DE 10 2013 101 392 A1 bekannt ist.
[0099] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0100] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Schalters in seiner Tieftemperaturstellung;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittansicht des in Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Schalters in seiner Hochtemperaturstellung;
- Fig. 3
- eine schematische Schnittansicht des in Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Schalters in seiner Hochtemperaturstellung mit aktivierter Schließsperre;
- Fig. 4
- eine schematische Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Schalters in seiner Tieftemperaturstellung;
- Fig. 5
- eine schematische Schnittansicht des in Fig. 4 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Schalters in seiner Hochtemperaturstellung;
- Fig. 6
- eine schematische Schnittansicht des in Fig. 4 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Schalters in seiner Hochtemperaturstellung mit aktivierter Schließsperre;
- Fig. 7
- eine schematische Schnittansicht eines dritten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Schalters in seiner Tieftemperaturstellung; und
- Fig. 8
- eine schematische Draufsicht auf ein Sperrelement gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
[0101] In Fig. 1 ist in einer schematischen geschnittenen Seitenansicht ein Schalter 10
gezeigt, der in der Draufsicht rotationssymmetrisch ausgebildet ist und vorzugsweise
eine kreisrunde Form aufweist.
[0102] Der Schalter 10 weist ein Gehäuse 12 auf, in dem ein temperaturabhängiges Schaltwerk
14 angeordnet ist. Das Gehäuse 12 umfasst ein topfartiges Unterteil 16 sowie ein Oberteil
18, das durch einen umgebogenen oder umgebördelten oberen Rand 20 an dem Unterteil
16 gehalten wird.
[0103] In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist sowohl das Unterteil 16 als auch
das Oberteil 18 aus einem elektrisch leitenden Material, vorzugsweise aus Metall.
Das Oberteil 18 liegt unter Zwischenlage einer Isolierfolie 24 auf einer im Unterteil
ausgebildeten Schulter 22 auf. Die Schulter 22 ist als umlaufende Schulter ausgebildet
und weist eine im Wesentlichen kreisringförmige Auflagefläche auf, auf der das Oberteil
18 unter Zwischenlage der Isolierfolie 24 aufliegt.
[0104] Die Isolierfolie 24 sorgt für eine elektrische Isolation des Oberteils 18 gegenüber
dem Unterteil 16. Ebenso sorgt die Isolierfolie 24 auch für eine mechanische Abdichtung,
die verhindert, dass Flüssigkeiten oder Verunreinigungen von außen in das Gehäuseinnere
eintreten.
[0105] Da das Unterteil 16 und das Oberteil 18 in diesem Ausführungsbeispiel jeweils aus
elektrisch leitendem Material gefertigt sind, kann über ihre Außenflächen thermischer
Kontakt zu einem zu schützenden elektrischen Gerät hergestellt werden. Die Außenflächen
dienen gleichzeitig auch dem elektrischen Außenanschluss des Schalters 10.
[0106] Außen an dem Oberteil 18 kann, wie in Fig. 1 gezeigt, noch eine weitere Isolationsschicht
26 angebracht sein.
[0107] Das Schaltwerk 14 weist ein temperaturunabhängiges Federteil 28 sowie ein temperaturabhängiges
Schnappteil 30 auf. Das Federteil 28 ist vorzugsweise als bistabile Federscheibe ausgestaltet.
Sie weist demnach zwei temperaturunabhängig stabile geometrische Konfigurationen auf.
In Fig. 1 ist deren erste Konfiguration gezeigt. Das temperaturabhängige Schnappteil
30 ist vorzugsweise als Bimetall-Schnappscheibe ausgestaltet. Diese weist zwei temperaturabhängige
Konfigurationen, eine geometrische Hochtemperaturkonfiguration und eine geometrische
Tieftemperaturkonfiguration auf. In der in Fig. 1 gezeigten ersten Schaltstellung
des Schaltwerks 14 befindet sich die temperaturabhängige Bimetall-Schnappscheibe 30
in ihrer geometrischen Tieftemperaturkonfiguration.
[0108] Die temperaturunabhängige Federscheibe 28 liegt mit ihrem Rand 32 auf einer weiteren,
im Unterteil 16 ausgebildeten, umlaufenden Schulter 34 auf. Die temperaturabhängige
Bimetall-Schnappscheibe 30 kann in ihrer Tieftemperaturkonfiguration in dem Gehäuse
12 derart freihängend sein, dass ihr Rand 36 das Gehäuse 12 nicht berührt. Dies hat
unter anderem den Vorteil, dass der Schließdruck im geschlossenen Zustand des Schalters
10 allein durch die Federscheibe 28 erzeugt wird. Ebenso fließt dann der Strom im
geschlossenen Zustand des Schalters 10 lediglich durch die Federscheibe 28, jedoch
nicht durch die Bimetall-Schnappscheibe 30.
[0109] Der Rand 36 der Bimetall-Schnappscheibe 30 kann in ihrer Tieftemperaturkonfiguration
alternativ jedoch auch auf der Innenbodenfläche 38 des Unterteils 16 aufliegen. Die
Innenbodenfläche 38 kann dazu, wie in Fig. 1 durch die gestrichelte Linie 39 angedeutet,
seitlich erhöht sein. In einem solchen Fall würde der Schließdruck des Schalters 10
in dessen geschlossenen Zustand nicht nur durch die Federscheibe 28, sondern auch
durch die Bimetall-Schnappscheibe 30 erzeugt werden.
[0110] Mit ihrem Zentrum 40 ist die temperaturunabhängige Federscheibe 28 an einem beweglichen
Kontaktglied 42 des Schaltwerks 14 festgelegt. Die temperaturabhängige Bimetall-Schnappscheibe
30 ist mit ihrem Zentrum 44 ebenfalls an diesem Kontaktglied 42 festgelegt.
[0111] Das bewegliche Kontaktglied 42 weist ein Kontaktteil 46 und einen Ring 45 auf, der
auf das Kontaktteil 46 aufgepresst ist. Der Ring 45 weist eine umlaufende Schulter
47 auf, auf der die Bimetall-Schnappscheibe 30 mit ihrem Zentrum 44 aufliegt. Die
Federscheibe 28 ist zwischen dem Ring 45 und dem oberen, verbreiterten Abschnitt des
Kontaktteils 46 eingeklemmt. Auf diese Weise ist das temperaturabhängige Schaltwerk
14 eine unverlierbare Einheit aus Kontaktglied 42, Federscheibe 28 und Bimetall-Schnappscheibe
30. Bei der Montage des Schalters 10 kann das Schaltwerk 14 also als Einheit unmittelbar
in das Unterteil 16 eingelegt werden.
[0112] Das Kontaktteil 46 des beweglichen Kontaktglieds 42 arbeitet mit einem festen Gegenkontakt
48 zusammen, der innen an dem Oberteil 18 angeordnet ist. Dieser Gegenkontakt 48 wird
vorliegend auch als erster stationärer Kontakt bezeichnet. Als zweiter stationärer
Kontakt 50 dient die Außenseite des Unterteils 16.
[0113] In der in Fig. 1 gezeigten Stellung befindet sich der Schalter 10 in seiner Tieftemperaturstellung,
in der sich die Federscheibe 28 in ihrer ersten Konfiguration und die Bimetall-Schnappscheibe
30 in ihrer Tieftemperaturkonfiguration befinden. Die Federscheibe 28 drückt das bewegliche
Kontaktglied 42 gegen den ersten stationären Kontakt 48.
[0114] In der geschlossenen Tieftemperaturstellung des Schalters 10 gemäß Fig. 1 ist somit
eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem ersten stationären Kontakt 48 und
dem zweiten stationären Kontakt 50 über das bewegliche Kontaktglied 42 und die Federscheibe
28 hergestellt.
[0115] Erhöht sich nun die Temperatur des zu schützenden Gerätes und damit die Temperatur
des Schalters 10 sowie der darin angeordneten, temperaturabhängigen Bimetall-Schnappscheibe
30, so schnappt diese von der in Fig. 1 gezeigten Tieftemperaturkonfiguration in ihre
konkave Hochtemperaturkonfiguration um, die in Fig. 2 gezeigt ist. Bei diesem Umschnappen
stützt sich die Bimetall-Schnappscheibe 30 mit ihrem Rand 36 an einem Teil des Schalters
10 ab, in diesem Fall an den Rand 32 der Federscheibe 28. Mit ihrem Zentrum 44 zieht
die Schnappscheibe 30 dabei das bewegliche Kontaktglied 42 nach unten und hebt das
bewegliche Kontaktglied 46 von dem ersten stationären Kontakt 48 ab. Dadurch biegt
sie gleichzeitig die temperaturunabhängige Federscheibe 28 an ihrem Zentrum 40 nach
unten durch, so dass die Federscheibe 28 von ihrer in Fig. 1 gezeigten, ersten stabilen
geometrischen Konfiguration in ihre in Fig. 2 gezeigte, zweite geometrisch stabile
Konfiguration umschnappt. Fig. 2 zeigt also die Hochtemperaturstellung des Schalters
10, in der dieser geöffnet ist. Der Stromkreis ist damit unterbrochen.
[0116] Wenn sich das zu schützende Gerät und damit der Schalter 10 samt der temperaturabhängigen
Bimetall-Schnappscheibe 30 dann wieder abkühlen, so würde die Bimetall-Schnappscheibe
30 bei Erreichen ihrer Rückschalttemperatur eigentlich wieder in ihre Tieftemperaturkonfiguration
umschnappen, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist. Dann würde die Bimetall-Schnappscheibe
30 die Federscheibe 28 eigentlich wieder in ihre erste, in Fig. 1 gezeigte Konfiguration
zurückbewegen und den Schalter damit wieder schließen. Dieser Rückschaltvorgang kann
bei dem erfindungsgemäßen Schalter 10 jedoch durch eine Schließsperre 52 verhindert
werden.
[0117] Die Schließsperre 52 weist ein Sperrelement 54 auf, das im Wesentlichen platten-
bzw. scheibenförmig ausgestaltet ist. Dieses Sperrelement 54 ist in dem in Fig. 1-3
gezeigten ersten Ausführungsbeispiel zwischen dem Unterteil 16 und dem Oberteil 18
eingeklemmt. Genauer gesagt, ist das Sperrelement 54 zwischen der umlaufenden Schulter
22 und der Isolierfolie 24 eingeklemmt. Zusätzlich zu dieser klemmenden Anordnung
kann das Sperrelement 54 auch mit dem Unterteil 16 stoffschlüssig verbunden sein (bspw.
verklebt, verschweißt oder verlötet).
[0118] Ein Ausführungsbeispiel des Sperrelements 54 ist in Fig. 8 in einer schematischen
Draufsicht gezeigt. Das Sperrelement 54 ist zumindest größtenteils aus einer Formgedächtnislegierung
hergestellt. Diese Formgedächtnislegierung ist dazu eingerichtet, die Form des Sperrelements
54 bei Überschreiten einer vordefinierten Temperatur, welche vorliegend als Sperrelement-Schalttemperatur
bezeichnet wird, von einer ersten Form in eine zweite Form zu verändern. In Fig. 8
ist die erste Form des Sperrelements 54 gezeigt. Dies entspricht auch der in Fig.
1 und 2 im schematischen Schnitt angedeuteten Form des Sperrelements 54, in der die
Schließsperre 52 noch nicht aktiviert ist.
[0119] Das Sperrelement 54 hat in seiner ersten Form im Wesentlichen die Form einer Kreisscheibe.
Es weist eine Öffnung 56 auf, die in dem vorliegend gezeigten Ausführungsbeispiel
als zentral angeordnetes Loch ausgestaltet ist. Durch die Öffnung 56 ragt das bewegliche
Kontaktglied 42 des Schaltwerks 14 hindurch (siehe Fig. 1-3). Die Öffnung 56 ist daher
in ihrer Größe vorzugsweise derart bemessen, dass das Kontaktglied 42 weder in der
ersten Schaltstellung des Schaltwerks 14 noch während dessen Schaltbewegung mit dem
Schaltwerk 14 kollidiert. Es versteht sich, dass die Öffnung 56 hierzu nicht zwangsläufig
als rundes Loch ausgestaltet sein muss, sondern auch eine andere Form aufweisen kann,
bspw. oval, elliptisch oder eckig sein kann.
[0120] Der Rand 58 des Sperrelements 54, mit dem es an dem Gehäuse 12 befestigt ist, ist
vorzugsweise aus einem elektrisch isolierenden Material hergestellt oder mit einem
elektrisch isolierenden Material beschichtet. Hierdurch wird die elektrische Isolation
zwischen dem Unterteil 16 und dem Oberteil 18 zusätzlich verbessert. Zudem kann hierdurch
auch die Stabilität der Einspannung des Sperrelements 54 in dem Gehäuse 12 erhöht
werden.
[0121] Beispielsweise kann der Grundkörper des Sperrelements 54 gesamthaft aus der Formgedächtnislegierung
hergestellt sein, die an dem Rand 58 mit einer Klebefolie oder Kunststoffbeschichtung
60 versehen ist. Diese Klebefolie oder Kunststoffbeschichtung 60 ist vorzugsweise
beidseitig auf dem Grundkörper aus Formgedächtnislegierung aufgebracht.
[0122] Das in Fig. 8 gezeigte Sperrelement 54 weist ferner vier Schlitze 62 auf, welche
sich in radialer Richtung ausgehend von der Öffnung 56 sternförmig nach außen erstrecken.
Die Schlitze 62 erstrecken sich durch die gesamte Dicke des Sperrelements 54. Sie
sind also nicht nur oberflächlich in das Sperrelement 54 eingebracht, sondern durchtrennen
dieses. Ausgehend von der zentralen Öffnung 56 verlaufen sie in radialer Richtung
nach außen, enden jedoch vor dem äußeren Rand 58 des Sperrelements 54.
[0123] Die Schlitze 62 ermöglichen eine Art Aufklappen des Sperrelements 54, wenn die Formgedächtnislegierung
das Sperrelement 54 bei Erreichen der Sperrelement-Schalttemperatur in seine zweite
Form bringt. Die vier durch die Schlitze 62 voneinander getrennten Sektoren des Sperrelements
54 klappen dann, wie in Fig. 3 gezeigt, nach unten. Die einzelnen Sektoren des Sperrelements
54 krümmen bzw. wölben sich dabei nach unten.
[0124] In Fig. 3 ist die Wölbung des Sperrelements 54 in dessen zweiter Form derart, dass
es auf dessen Oberseite konvex und auf dessen Unterseite konkav gekrümmt ist. Je nach
Art der Ausgestaltung der Formgedächtnislegierung kann die Wölbung des Sperrelements
54 in seiner zweiten Form auch umgekehrt sein, so dass dessen Oberseite konkav und
dessen Unterseite konvex gekrümmt ist (ähnlich wie die beiden Scheiben 28, 30 in Fig.
3).
[0125] Eine derartige temperaturbedingte Formänderung lässt sich grundsätzlich auch mit
einem Sperrelement aus Formgedächtnislegierung ohne Schlitze 62 oder mit weniger Schlitzen
62 durchführen. Die Schlitze 62 helfen jedoch innere Spannungen, welche durch die
Formänderung des Sperrelements 54 verursacht werden, zu reduzieren. Zu dem lässt sich
dadurch die Formänderung des Sperrelements 54 vergrößern.
[0126] Bei dem in Fig. 1-3 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel ergibt sich folgendes Zusammenspiel
zwischen dem Schaltwerk 14 und der Schließsperre 52 bzw. dem dazugehörigen Sperrelement
54: Solange die Schalttemperatur der Bimetall-Schnappscheibe 30 nicht überschritten
wird, verbleibt der Schalter in seiner in Fig. 1 gezeigten, geschlossenen Stellung.
Bei Erreichen der Schalttemperatur schnappt die Bimetall-Schnappscheibe 30, wie bereits
erwähnt, in ihre in Fig. 2 gezeigte Hochtemperaturkonfiguration um und hebt das bewegliche
Kontaktglied 42 von dem ersten stationären Kontakt 48 ab, wodurch der Schalter 10
geöffnet und der über den Schalter 10 bis dahin fließende Strom unterbrochen wird.
Die Sperrelement-Schalttemperatur, also die Temperatur, bei der die Formgedächtnislegierung
das Sperrelement 54 in seine zweite Form bringt, ist vorzugsweise etwas höher gewählt
als die Schalttemperatur der Bimetall-Schnappscheibe 30. Beispielsweise kann die Formgedächtnislegierung
des Sperrelements 54 derart ausgelegt sein, dass die Sperrelement-Schalttemperatur
5-40 K über der Schalttemperatur der Bimetall-Schnappscheibe 30 liegt. Bei Erreichen
der Schalttemperatur verbleibt das Sperrelement 54 also zunächst noch in seiner ersten
Form, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist. Die Schließsperre 52 ist in der in Fig. 2
dargestellten Situation also noch nicht aktiviert.
[0127] Erhöht sich die Temperatur des Schalters 10 und damit auch die Temperatur des Sperrelements
54 nun weiter, so sorgt die Formgedächtnislegierung bei Erreichen der Sperrelement-Schalttemperatur
für die bereits erwähnte Formänderung des Sperrelements 54, so dass dieses seine in
Fig. 3 dargestellte, zweite Form annimmt. In dieser zweiten Form bzw. Konfiguration
drückt das Sperrelement 54, wie in Fig. 3 gezeigt, auf die Oberseite der Federscheibe
28. Hierdurch übt das Sperrelement 54 eine Kraft auf das Schaltwerk 14 aus, die unmittelbar
auf die Federscheibe 28 und mittelbar auf das bewegliche Kontaktglied 42 wirkt. Durch
diese Kraft wird das Schaltwerk 14 in seiner zweiten Schaltstellung gehalten. Die
Schließsperre 52 ist aktiviert.
[0128] Selbst wenn sich nun der Schalter 10 ausgehend von der in Fig. 3 gezeigten Situation
wieder abkühlt, lässt das Schaltwerk 14 nicht mehr in seine erste Schaltstellung bringen,
solange die Schließsperre 52 aktiviert ist. Zwar würde bei einem Abkühlen des Schalters
10 unterhalb der Rückschalttemperatur die Bimetall-Schnappscheibe 30 wieder in ihre
in Fig. 1 gezeigte Tieftemperaturkonfiguration zurückschnappen. Das Schaltwerk 14
bliebe jedoch auch dann in seiner zweiten Schaltstellung, da der Rand 36 der Bimetall-Schnappscheibe
30 sozusagen ins Leere schnappt, ohne sich an dem Gehäuse 12 abstützen zu können.
[0129] Auch wenn die Innenbodenfläche 38 seitlich erhöht ist, wie es in Fig. 1-3 durch die
gestrichelte Linie 39 angedeutet ist, könnte sich die Bimetall-Schnappscheibe 30 in
ihrer Tieftemperaturkonfiguration mit ihrem Rand zwar an dem Gehäuse 12 abstützen.
Solange die Schließsperre 52 aktiviert ist, würde die Federscheibe 28 jedoch nach
wie vor durch das Sperrelement 54 nach unten gedrückt, so dass das bewegliche Kontaktglied
42 von dem ersten stationären Kontakt 48 beabstandet und der Schalter 10 geöffnet
bliebe.
[0130] Um ein versehentliches Schließen des Schalters 10 bei aktivierter Schließsperre 52
auch dann wirksam verhindern zu können, wenn sich die Bimetall-Schnappscheibe 30 in
ihrer Tieftemperaturkonfiguration an dem Gehäuse 12 abstützen kann, muss lediglich
die Federkonstante des Sperrelements 54 höher sein als die Federkonstante der Bimetall-Schnappscheibe
30.
[0131] Je nach Ausgestaltung des Sperrelements 54 ist eine Deaktivierung der Schließsperre
52 entweder gar nicht oder durch eine Kältebehandlung möglich.
[0132] Im ersten Fall einer irreversiblen Schließsperre 52 handelt es sich bei dem Schalter
10 um einen Einmalschalter. Hierzu wird für das Sperrelement 54 eine Formgedächtnislegierung
mit Einweg-Memory-Effekt gewählt.
[0133] Durch Verwendung einer Formgedächtnislegierung mit Zweiweg-Memory-Effekt kann die
Schließsperre 52 alternativ dazu aber auch reversibel ausgestaltet sein. Die Formgedächtnislegierung
des Sperrelements 54 ist in diesem Fall dazu eingerichtet, die Form des Sperrelements
54 bei Unterschreiten einer Sperrelement-Rückschalttemperatur von der in Fig. 3 gezeigten
zweiten Form in die in Fig. 1 und 2 gezeigte erste Form zurückzubringen. Das Sperrelement
54 kann sich in diesem Fall sozusagen also an beide Formen erinnern.
[0134] Die Formgedächtnislegierung des Sperrelements 54 ist vorzugsweise derart ausgelegt,
dass die Sperrelement-Rückschalttemperatur niedriger ist als die Rückschalttemperatur
der Bimetall-Schnappscheibe 30. Beispielsweise kann die Formgedächtnislegierung des
Sperrelements 54 derart ausgelegt sein, dass die Sperrelement-Rückschalttemperatur
niedriger als die Raumtemperatur ist und zum Beispiel in einem Temperaturbereich von
0-15 °C angesiedelt ist. Durch eine entsprechende Kältebehandlung lässt sich die Schließsperre
52 somit wieder aufheben, so dass der Schalter 10 aus der in Fig. 3 schematisch gezeigten
Schaltstellung zurück in die in Fig. 1 schematisch gezeigte Schaltstellung käme.
[0135] Fig. 4-6 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schalters 10.
[0136] Fig. 4 zeigt, ähnlich wie zuvor Fig. 1, den Schalter 10 in seiner geschlossenen Stellung,
in dem sich das Schaltwerk 14 in seiner ersten Schaltstellung befindet, die Bimetall-Schnappscheibe
30 in ihrer Tieftemperaturkonfiguration ist und die Schließsperre 52 nicht aktiviert
ist. Fig. 5 zeigt, ähnlich wie zuvor Fig. 2, den Schalter 10 in seiner geöffneten
Stellung, in der sich das Schaltwerk 14 in seiner zweiten Schaltstellung befindet,
die Bimetall-Schnappscheibe 30 in ihrer Hochtemperaturkonfiguration ist und die Schließsperre
52 nicht aktiviert ist. Fig. 6 zeigt, ähnlich wie zuvor Fig. 3, den Schalter 10 in
seiner geöffneten Stellung, in der sich das Schaltwerk 14 nach wie vor in seiner zweiten
Schaltstellung befindet, die Schließsperre 52 jedoch aktiviert ist.
[0137] Die Schaltfunktion sowie das Zusammenspiel zwischen Schaltwerk 14 und Schließsperre
52 erfolgt bei dem in Fig. 4-6 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel gleich wie es
oben bezüglich des in Fig. 1-3 gezeigten ersten Ausführungsbeispiels erwähnt ist.
[0138] Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel ist das Sperrelement 54 der Schließsperre
52 bei dem in Fig. 4-6 gezeigten, zweiten Ausführungsbeispiel auf der gegenüberliegenden
Seite des Schaltwerks 14 angeordnet. Während das Sperrelement 54 bei dem in Fig. 1-3
gezeigten, ersten Ausführungsbeispiel des Schalters 10 auf der dem ersten Kontakt
48 zugewandten, oberen Seite des Schaltwerks 14 angeordnet ist, ist das Sperrelement
54 bei dem in Fig. 4-6 gezeigten, zweiten Ausführungsbeispiel des Schalters 10 auf
der von dem ersten Kontakt 48 abgewandten, unteren Seite des Schaltwerks 14 angeordnet.
[0139] Das Sperrelement 54 ist zwischen zwei Distanzringen 64, 66 eingeklemmt. Der erste
Distanzring 64 ist auf der Innenbodenfläche 38 des Unterteils 16 angeordnet. Auf diesem
ersten Distanzring 64 liegt das Sperrelement 54 auf. Der zweite Distanzring 66 ist
auf dem Sperrelement 54 angeordnet. Auf der Oberseite des zweiten Distanzrings 66
liegt die Bimetall-Schnappscheibe 30 mit ihrem Rand 36 auf.
[0140] Ein weiterer Distanzring 68 ist an der Stelle angeordnet, an der das Sperrelement
54 gemäß des ersten Ausführungsbeispiels zwischen dem Unterteil 16 und dem Oberteil
18 angeordnet war. Dieser Distanzring 68 dient als Abstandhalter zwischen dem Unterteil
16 und dem Oberteil 18. Des Weiteren kann sich die Federscheibe 28 von unten an diesem
Distanzring 68 abstützen, wenn sich das Schaltwerk 14 in seiner zweiten Schaltstellung
befindet (siehe Fig. 5 und 6).
[0141] Bei dem in Fig. 4-6 gezeigten, zweiten Ausführungsbeispiel des Schalters 10 ist das
bewegliche Kontaktglied 42 ferner etwas anders ausgestaltet. Es weist im Bereich seines
unteren Endes einen seitlich abstehenden Sockel 70 auf, dessen Durchmesser etwas größer
als der Durchmesser der in dem Sperrelement 54 vorgesehenen Öffnung 56 ist. Das bewegliche
Kontaktglied 42 ragt durch die in dem Sperrelement 54 vorgesehene Öffnung 56 hindurch,
wobei der verbreiterte Sockel 70 unterhalb des Sperrelements 54 angeordnet ist.
[0142] Das Sperrelement 54 ist gleich ausgestaltet, wie es oben in Bezug auf das in Fig.
1-3 gezeigte, erste Ausführungsbeispiel erwähnt ist (siehe Fig. 8). In seiner zweiten
Form, die es nach Erreichen der Sperrelement-Schalttemperatur annimmt, greift das
Sperrelement 54 nun jedoch direkt an dem beweglichen Kontaktglied 42 an. Das Sperrelement
54 drückt, wie in Fig. 6 gezeigt, von oben auf den verbreiterten Sockel 70, wodurch
das bewegliche Kontaktglied 42 auf Abstand von dem ersten stationären Kontakt 48 gehalten
wird. Somit ist auch in diesem Ausführungsbeispiel ein erneutes Schließen des Schalters
10 nicht möglich, solange die Schließsperre 52 aktiviert ist.
[0143] Auch in diesem Ausführungsbeispiel kann die Schließsperre 52 reversibel oder irreversibel
ausgestaltet sein, je nachdem, ob für die Formgedächtnislegierung des Sperrelements
54 eine Formgedächtnislegierung mit Einweg-Memory-Effekt oder eine Formgedächtnislegierung
mit Zweiweg-Memory-Effekt verwendet wird.
[0144] Fig. 7 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schalters 10'.
Die Schließsperre 52 ist hier gleich ausgeführt wie bei dem in Fig. 4-6 gezeigten
Schalter 10.
[0145] Da das Zusammenspiel zwischen Schaltwerk 14' und Schließsperre 52 bei dem in Fig.
7 gezeigten Schalter 10' in gleicher Weise wie zuvor erwähnte realisiert ist, wird
hierauf an dieser Stelle nicht nochmals explizit eingegangen. Ebenso ist der Schalter
10' gemäß des dritten Ausführungsbeispiels der Einfachheit halber nur in seiner geschlossenen
Stellung gezeigt, in der sich das Schaltwerk 14' in seiner ersten Schaltstellung befindet.
[0146] Der Aufbau des in Fig. 7 gezeigten Schalters 10' ist etwas anders als der Aufbau
des Schalters 10 gemäß der in Fig. 1-6 gezeigten, ersten beiden Ausführungsbeispiele.
[0147] Das Unterteil 16' ist wiederum aus elektrisch leitendem Material. Das flach ausgestaltete
Oberteil 18' ist hier hingegen aus elektrisch isolierendem Material gefertigt. Es
wird durch den umgebogenen Rand 20' an dem Unterteil 16' gehalten.
[0148] Zwischen dem Oberteil 18' und dem Unterteil 16' ist ein Distanzring 68' vorgesehen,
der das Oberteil 18' gegenüber dem Unterteil 16' beabstandet hält. Auf seiner Innenseite
weist das Oberteil 18' einen ersten stationären Kontakt 48' sowie einen zweiten stationären
Kontakt 50' auf. Die Kontakte 48' und 50' sind als Nieten ausgebildet, die sich durch
das Oberteil 18' hindurch erstrecken und außen in den Köpfen 72, 74 enden, die dem
Außenanschluss des Schalters 10' dienen.
[0149] Das bewegliche Kontaktglied 42' umfasst hier ein Stromübertragungsglied, das als
Kontaktteller ausgestaltet ist, dessen Oberseite elektrisch leitend beschichtet ist,
so dass das Stromübertragungsglied 76 bei der in Fig. 7 gezeigten, geschlossenen Stellung
des Schalters 10 an den Kontakten 48', 50' anliegt und für eine elektrisch leitende
Verbindung zwischen den Kontakten 48' und 50' sorgt. Das Stromübertragungsglied 76
ist über einen Niet 78, der ebenfalls als Teil des Kontaktglieds 42' anzusehen ist,
mit der Federscheibe 28 und der Bimetall-Schnappscheibe 30 verbunden. Bei einem Überschreiten
der Schalttemperatur sorgt die Bimetall-Schnappscheibe 30 des Schaltwerks 14' ähnlich
wie zuvor dafür, dass das Schaltwerk 14' in seine zweite Schaltstellung gebracht wird,
in der das Stromübertragungsglied 76 von den beiden Kontakten 48', 50' beabstandet
gehalten wird und der Stromkreis demnach unterbrochen ist.
[0150] Ein wesentlicher Unterschied des in Fig. 7 gezeigten Schalteraufbaus ist darin zu
sehen, dass im Gegensatz zu dem in Fig. 1-6 gezeigten Ausführungsbeispiel des Schalters
10 hier weder durch die Federscheibe 28 noch durch die Bimetall-Schnappscheibe 30
in geschlossenem Zustand des Schalters 10 ein Strom fließt. Dieser fließt in geschlossenem
Zustand des Schalters 10' lediglich von dem ersten Außenanschluss 72 über den ersten
Kontakt 48', das Stromübertragungsglied 76 und den zweiten Kontakt 50' zu dem zweiten
Außenanschluss 74.
[0151] Das Sperrelement 54 der Schließsperre 52 greift an dem Niet 78 an, sobald die Schließsperre
52 aktiviert ist, also sobald die Temperatur des Schalters 10' und damit die Temperatur
des Sperrelements 54 die Sperrelement-Schalttemperatur überschreitet. An dem Niet
78 ist hierzu, ähnlich wie bei dem in Fig. 4-6 gezeigten, zweiten Ausführungsbeispiel,
ein verbreiterter Sockel 70 an dessen unteren Ende vorgesehen. An diesem Sockel 70
greift das Sperrelement 54 an um den Niet 78 und damit das gesamte bewegliche Kontaktglied
42' nach unten zu drücken und das Schaltwerk 14' in seiner zweiten Schaltstellung
zu halten, sobald die Schließsperre 52 aktiviert ist.
[0152] Grundsätzlich kann die Schließsperre 52 auch bei dem Schalter 10', wie er in Fig.
7 schematisch gezeigt ist, in der Art ausgeführt sein, wie sie bei dem in Fig. 1-3
gezeigten, ersten Ausführungsbeispiel des Schalters 10 realisiert ist.
[0153] Eine reversible Ausgestaltung der Schließsperre 52 ist auch bei dem in Fig. 7 gezeigten,
dritten Ausführungsbeispiel des Schalters 10' ebenso möglich.
[0154] Es folgt eine Liste weiterer Ausführungsformen:
(1) Temperaturabhängiger Schalter 10, der einen ersten und einen zweiten stationären
Kontakt 48, 50 sowie ein temperaturabhängiges Schaltwerk 14 mit einem beweglichen
Kontaktglied 42 aufweist, wobei das Schaltwerk 14 in seiner ersten Schaltstellung
das Kontaktglied 42 gegen den ersten Kontakt 48 drückt und dabei über das Kontaktglied
42 eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Kontakten 48, 50 herstellt
und in seiner zweiten Schaltstellung das Kontaktglied 42 zu dem ersten Kontakt 48
beabstandet hält und damit die elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden
Kontakten 48, 50 unterbricht, wobei das temperaturabhängige Schaltwerk 14 ein temperaturabhängiges
Schnappteil 30 aufweist, das bei Überschreiten einer Schalttemperatur aus seiner geometrischen
Tieftemperaturkonfiguration in seine geometrische Hochtemperaturkonfiguration umschnappt
und bei einem anschließenden Unterschreiten einer Rückschalttemperatur wieder aus
seiner geometrischen Hochtemperaturkonfiguration zurück in seine geometrische Tieftemperaturkonfiguration
umschnappt, wobei ein Umschnappen des temperaturabhängigen Schnappteils 30 aus seiner
geometrischen Tieftemperaturkonfiguration in seine geometrische Hochtemperaturkonfiguration
das Schaltwerk 14 aus seiner ersten Schaltstellung in seine zweite Schaltstellung
bringt und damit den Schalter 10 öffnet, und wobei eine Schließsperre 52 vorgesehen
ist, die ein erneutes Schließen des geöffneten Schalters 10 verhindert, in dem sie
das Schaltwerk 14 in dessen zweiter Schaltstellung hält, sobald sie aktiviert ist,
wobei die Schließsperre 52 ein Sperrelement 54 aufweist, das zumindest teilweise aus
einer Formgedächtnislegierung ist und eine Öffnung 56 hat, durch die das bewegliche
Kontaktglied 42 hindurchragt, und das dazu eingerichtet ist, seine Form bei Überschreiten
einer Sperrelement-Schalttemperatur von einer ersten Form, in der das Sperrelement
54 die Schließsperre 52 nicht aktiviert, in eine zweite Form zu verändern, in der
das Sperrelement 54 die Schließsperre 52 aktiviert, indem es eine Kraft auf ein Teil
des Schaltwerks 14 ausübt, die das Schaltwerk 14 in seiner zweiten Schaltstellung
hält.
(2) Schalter nach Ausführungsform 1, wobei das Sperrelement 54 im Wesentlichen platten-
oder scheibenförmig ausgestaltet ist.
(3) Schalter nach Ausführungsform 1 oder 2, wobei die Öffnung 56 als Durchgangsloch
ausgestaltet ist.
(4) Schalter nach einem der Ausführungsformen 1 bis 3, wobei die Öffnung 56 zentral
in dem Sperrelement 54 angeordnet ist.
(5) Schalter nach einem der Ausführungsformen 1 bis 4, wobei in dem Sperrelement 54
mindestens ein Schlitz 62 vorgesehen ist, der an die Öffnung 56 angrenzt.
(6) Schalter nach Ausführungsform 5, wobei der mindestens eine Schlitz 62 geradlinig
verläuft und sich ausgehend von der Öffnung 56 radial nach außen erstreckt.
(7) Schalter nach einem der Ausführungsformen 1 bis 4, wobei in dem Sperrelement 54
mindestens drei Schlitze 62 vorgesehen sind, die jeweils an die Öffnung 56 angrenzen,
geradlinig verlaufen und sich ausgehend von der Öffnung 56 radial nach außen erstrecken.
(8) Schalter nach einem der Ausführungsformen 1 bis 7, wobei der Schalter 10 ein Gehäuse
12 aufweist, und wobei das Sperrelement 54 mit seinem Rand 58 an dem Gehäuse 12 befestigt
ist.
(9) Schalter nach Ausführungsform 8, wobei der Rand 58 des Sperrelements 54 aus einem
elektrisch isolierenden Material 60 ist oder mit einem elektrisch isolierenden Material
60 beschichtet ist.
(10) Schalter nach Ausführungsform 8 oder 9, wobei das Gehäuse 12 ein von einem Oberteil
18 verschlossenes Unterteil 16 aufweist, und wobei das Sperrelement 54 auf einer im
Unterteil 16 angeordneten, umlaufenden Schulter 22 aufliegt und zwischen dem Unterteil
16 und dem Oberteil 18 geklemmt angeordnet ist.
(11) Schalter nach einem der Ausführungsformen 1 bis 10, wobei das Sperrelement 54
auf einer dem ersten Kontakt 48 zugewandten ersten Seite des temperaturabhängigen
Schnappteils 30 angeordnet ist und dazu eingerichtet ist, in seiner zweiten Form die
Kraft, die das Schaltwerk 14 in seiner zweiten Schaltstellung hält, unmittelbar oder
mittelbar auf das temperaturabhängige Schnappteil 30 auszuüben.
(12) Schalter nach einem der Ausführungsformen 1 bis 10, wobei das Sperrelement 54
auf einer von dem ersten Kontakt 48 abgewandten zweiten Seite des temperaturabhängigen
Schnappteils 30 angeordnet ist und dazu eingerichtet ist, in seiner zweiten Form die
Kraft, die das Schaltwerk 14 in seiner zweiten Schaltstellung hält, unmittelbar oder
mittelbar auf das Kontaktglied 42 auszuüben.
(13) Schalter nach einem der Ausführungsformen 1 bis 12, wobei die Formgedächtnislegierung
eine Formgedächtnislegierung mit Einweg-Memory-Effekt ist.
(14) Schalter nach einem der Ausführungsformen 1 bis 12, dass die Formgedächtnislegierung
eine Formgedächtnislegierung mit Zweiweg-Memory-Effekt ist, und wobei das Sperrelement
54 dazu eingerichtet ist, seine Form bei Unterschreiten einer Sperrelement-Rückschalttemperatur
von der zweiten Form in die erste Form zu verändern, wobei die Sperrelement-Rückschalttemperatur
niedriger als die Sperrelement-Schalttemperatur ist.
(15) Schalter nach einem der Ausführungsformen 1 bis 14, wobei die Sperrelement-Schalttemperatur
gleich hoch oder höher ist als die Schalttemperatur des temperaturabhängigen Schnappteils
30).
(16) Schalter nach Ausführungsform 14, wobei die Sperrelement-Rückschalttemperatur
niedriger ist als die Rückschalttemperatur des temperaturabhängigen Schnappteils 30).
(17). Schalter nach einem der Ausführungsformen 1 bis 16, wobei das Schaltwerk 14
ein temperaturunabhängiges Federteil 28 aufweist, das mit dem beweglichen Kontaktglied
42 verbunden ist, wobei das temperaturabhängige Schnappteil 30 bei Überschreiten der
Schalttemperatur auf das Federteil 28 einwirkt und dadurch das bewegliche Kontaktglied
42 von dem ersten Kontakt 48 abhebt.
(18) Schalter nach einem der Ausführungsformen 1 bis 17, wobei das temperaturabhängige
Schnappteil 30 eine Bi- oder Trimetall-Schnappscheibe ist.
(19) Schalter nach Ausführungsform 17, wobei das bewegliche Kontaktglied 42 ein mit
dem ersten Kontakt 48 zusammenwirkendes bewegliches Kontaktteil 46 umfasst, und wobei
das Federteil 28 mit dem zweiten Kontakt 50 zusammenwirkt.
(20) Schalter nach einem der Ausführungsformen 1 bis 19, wobei das bewegliche Kontaktglied
42` ein mit beiden stationären Kontakten 48', 50` zusammenwirkendes Stromübertragungsglied
76 umfasst.