[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung, ein
Verfahren zum Entnehmen von Kabeln aus einer Entnahmewanne einer Kabelverarbeitungsmaschine,
mehrere weitere Verfahren und eine Kabelwechselvorrichtung für eine Kabelverarbeitungsmaschine.
[0002] Obwohl Kabelverarbeitungsmaschinen Fertigungslose, die jeweils mehrere Stücke eines
identisch konfektionierten Kabels umfassen, vollautomatisch produzieren können, ist
für das Umrüsten der Kabelverarbeitungsmaschine auf einen anderen Artikel, das "Nachfüllen"
des zu verarbeitenden Materials und die Entnahme der fertig produzierten Fertigungslose
der Kabel bzw. der verarbeiteten Kabel bisher ein Maschinenbediener notwendig. Die
Tätigkeiten, die der Maschinenbediener durchführen muss, umfassen insbesondere folgende
Tätigkeiten:
- Wechsel des zu verarbeitenden Kabels
- Wechsel des Crimpwerkzeuges und/oder der Crimpkontaktrolle
- Zubringen von Kabelmustern zu Messvorrichtungen bzw. Qualitätsprüfvorrichtungen für
die Qualitätsüberwachung
- Entnehmen von fehlerhaft produzierten bzw. verarbeiteten Kabeln
- Entnehmen von fertig produzierten bzw. verarbeiteten Fertigungslosen der Kabel
[0003] Die Anzahl der zu produzierenden gleichen Artikel bzw. verarbeiteten Kabel wird üblicherweise
in kleinere Fertigungslose unterteilt, welche einzeln der Kabelverarbeitungsmaschine
entnommen werden müssen. Gebräuchliche Kabelverarbeitungsmaschinen verfügen dazu über
eine Kabelablage, in welche die fertig konfektionierten bzw. verarbeiteten Kabel abgelegt
werden, bis die Stückzahl eines Fertigungslos erreicht ist, und über eine Entnahmewanne,
aus welcher das Los von Hand entnommen werden kann. Die Kabelablage kann geschwenkt
werden, wodurch die verarbeiteten Kabel eines Fertigungsloses aus der Kabelablage
in die Entnahmewanne fallen. Die Entnahme jedes Loses muss durch den Maschinenbediener
quittiert werden, was zur Folge hat, dass die Kabelverarbeitungsmaschine nach jedem
gefertigten Los stoppt, bis das Los durch den Maschinenbediener entnommen und quittiert
wurde.
[0004] Dies führt zu größeren zeitlichen Unterbrechungen des Betriebs der Kabelverarbeitungsmaschine
bzw. einer Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung umfassend eine Kabelverarbeitungsmaschine.
[0005] Es kann unter anderem ein Bedarf an einer Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung
bzw. einem Verfahren, bei welchem zumindest ein Teil der vom Maschinenbediener bisher
manuell vorgenommenen Tätigkeiten automatisiert durchgeführt werden können bzw. werden,
sowie an einer Kabelwechselvorrichtung zum automatisierten Wechseln des von der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung
verarbeiteten Kabels bestehen.
[0006] Einem solchen Bedarf kann durch eine Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung gemäß
dem unabhängigen Anspruch 1 bzw. einem Verfahren gemäß dem unabhängigen Anspruch 154
bzw. einem Verfahren gemäß dem unabhängigen Anspruch 15. Vorteilhafte Ausfiihrungsformen
sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine
[0007] Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung vorgeschlagen umfassend eine Kabelverarbeitungsmaschine
zum Verarbeiten eines Kabels, insbesondere eine Crimpmaschine zum Verbinden eines
Kabels mit einem Crimpkontakt mittels Crimpverbindung, und einen Handhabungsroboter,
wobei der Handhabungsroboter einen Greifarm zum Greifen eines Teils des Kabels oder
mehrerer Kabel und zum Bewegen des Kabels oder der Kabel in die Kabelverarbeitungsmaschine
hinein und/oder aus der Kabelverarbeitungsmaschine heraus aufweist.
[0008] Ein Vorteil hiervon ist, dass Kabel technisch einfach automatisiert der Kabelverarbeitungsmaschine
entnommen und/oder der Kabelverarbeitungsmaschine zugeführt werden können. Hierdurch
kann ohne manuellen Eingriff bzw. ohne Eingriff eines Maschinenbedieners die Kabelverarbeitungsmaschine
technisch einfach ohne Unterbrechung betrieben werden. Dies erhöht die Anzahl an Kabeln
bzw. Losen von verarbeiteten Kabeln, die pro Zeiteinheit von der
[0009] Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung verarbeitet werden können.
[0010] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Entnehmen von Kabeln
aus einer Entnahmewanne einer Kabelverarbeitungsmaschine zum Verarbeiten eines Kabels
vorgeschlagen, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: Ergreifen und Halten
von von der Kabelverarbeitungsmaschine verarbeiteten Kabel in der Entnahmewanne mit
einem Greifarm, insbesondere mit einem Greifarm einer Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung
wie vorstehend beschrieben; Bewegen des Greifarms, der die verarbeiteten Kabel hält,
zum Bewegen der verarbeiteten Kabel aus der Entnahmewanne, und Öffnen des Greifarms
zum Freigeben der zuvor gehaltenen Kabel.
[0011] Vorteilhaft an diesem Verfahren ist, dass Lose von verarbeiteten Kabeln bzw. die
verarbeiteten Kabel der Entnahmewanne automatisiert entnommen werden. Hierdurch kann
ohne manuellen Eingriff bzw. ohne Eingriff eines Maschinenbedieners die Kabelverarbeitungsmaschine
technisch einfach ohne Unterbrechung betrieben werden. Dies erhöht die Anzahl an Kabeln
bzw. Losen von verarbeiteten Kabeln, die pro Zeiteinheit von der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung
verarbeitet werden können.
[0012] Gemäß einem dritten, aktuell jedoch noch nicht beanspruchten Aspekt der Erfindung
wird ein Verfahren, insbesondere ein Verfahren wie vorstehend beschrieben, vorgeschlagen,
wobei das Verfahren zum Wechseln eines von einer Kabelverarbeitungsmaschine verwendeten
Kabels geeignet ist, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: Herausziehen eines
von der Kabelverarbeitungsmaschine verwendeten Kabels mit einem Kabelgreifer eines
Greifarms, insbesondere mit einem Kabelgreifer eines Greifarms einer Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung
wie vorstehend beschrieben, und Halten des Kabels mit dem Kabelgreifer; Bewegen des
von dem Kabelgreifer gehaltenen Kabels in eine Kabelhaltevorrichtung, derart, dass
das Kabel von der Kabelhaltevorrichtung gehalten wird; Loslassen des von der Kabelhaltevorrichtung
gehaltenen Kabels durch den Kabelgreifer; Entnehmen eines anderen Kabels aus der Kabelhaltevorrichtung
mit dem Kabelgreifer; und Einführen des anderen Kabels in die Kabelverarbeitungsmaschine
mittels des Kabelgreifers derart, dass die Kabelverarbeitungsmaschine das andere Kabel
verwendet.
[0013] Vorteilhaft hieran ist, dass das von der Kabelverarbeitungsmaschine verwendete bzw.
verarbeitete Kabel technisch einfach automatisiert bzw. maschinell gewechselt bzw.
gegen ein anderes Kabel ausgetauscht werden kann.
[0014] Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren, insbesondere ein Verfahren
wie vorstehend beschrieben, vorgeschlagen, wobei das Verfahren zum Wechseln einer
von einer Kabelverarbeitungsmaschine verwendeten Kabelverarbeitungskassette zum Aufnehmen
von Kabelkontakten und einem Kabelwerkzeug gegen eine andere Kabelverarbeitungskassette
umfassend Kabelkontakte und ein Kabelwerkzeug geeignet ist, wobei das Verfahren folgende
Schritte umfasst: Ergreifen und Halten der von der Kabelverarbeitungsmaschine verwendeten
Kabelverarbeitungskassette mit einem Greifarm, insbesondere mit einem Greifarm einer
Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung wie vorstehend beschrieben; Bewegen der von
dem Greifarm gehaltenen Kabelverarbeitungskassette in eine Kabelverarbeitungskassettenhalterung,
die zum Halten von mehreren Kabelverarbeitungskassetten ausgebildet ist; Loslassen
der Kabelverarbeitungskassette durch den Greifarm; Ergreifen einer anderen Kabelverarbeitungskassette
mit dem Greifarm; und Bewegen der von dem Greifarm gehaltenen anderen Kabelverarbeitungskassette
an eine Position der Kabelverarbeitungsmaschine, an der die Kabelverarbeitungsmaschine
die andere Kabelverarbeitungskassette verwenden kann.
[0015] Ein Vorteil hiervon ist, dass die Kabelverarbeitungskassette bzw. die Kabelkontakte
und das Kabelwerkzeug technisch einfach automatisiert bzw. maschinell gewechselt bzw.
gegen andere Kabelkontakte bzw. gegen ein anderes Kabelwerkzeug ausgetauscht werden
können. Wenn z.B. eine Kabelkontaktrolle leer ist oder ein Kabel mit einem anderen
Kabelkontakt verbunden werden soll und/oder wenn das Kabelwerkzeug gegen ein anderes
gewechselt werden soll, kann so ohne manuellen Eingriff der Wechsel schnell und automatisiert
durchgeführt werden. Die Kabelverarbeitungskassette kann insbesondere eine Crimpkassette
sein. Die Kabelkontakte können insbesondere Crimpkontakte sein. Das Kabelwerkzeug
kann insbesondere ein Crimpwerkzeug sein.
[0016] Gemäß einem fünften, aktuell jedoch noch nicht beanspruchten Aspekt der Erfindung
wird ein Verfahren, insbesondere ein Verfahren wie vorstehend beschrieben, vorgeschlagen,
wobei das Verfahren zum Überprüfen der Eigenschaften eines Kabels und/oder eines von
einer Kabelverarbeitungsmaschine mit einem Kabelkontakt verbundenen Kabels geeignet
ist, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: Greifen und Halten eines Kabels
mit einem Kabelgreifer eines Greifarms, insbesondere mit einem Kabelgreifer eines
Greifarms einer Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung wie vorstehend beschrieben;
Bewegen des Kabels mittels des Greifarms zu einer Qualitätsprüfvorrichtung zum Überprüfen
von Eigenschaften des Kabels und/oder der Verbindung zwischen dem Kabelkontakt und
dem Kabel; und Überprüfen der Eigenschaften des Kabels und/oder der Verbindung zwischen
dem Kabelkontakt und dem Kabel mittels der Qualitätsprüfvorrichtung, während der Kabelgreifer
das Kabel hält.
[0017] Vorteilhaft hieran ist, dass Eigenschaften des Kabels und/oder die Verbindung zwischen
Kabelkontakt/Crimpkontakt und dem Kabel technisch einfach und schnell automatisiert
geprüft werden. Auf diese Weise können Kabel minderer Qualität schnell als Ausschuss
erkannt werden und können entsprechend nachproduziert werden, um eine vorgegebene
Anzahl von produzierten Kabeln mit einer vorgegebenen Qualität zu erhalten. Somit
ist für die Qualitätsprüfung kein manueller Eingriff notwendig.
[0018] Gemäß einem sechsten, aktuell jedoch noch nicht beanspruchten Aspekt der Erfindung
wird ein Verfahren, insbesondere ein Verfahren wie vorstehend beschrieben, vorgeschlagen,
wobei das Verfahren zum Entfernen von Kabeln, die sich teilweise in einer Kabelablage
einer Kabelverarbeitungsmaschine befinden, aus der Kabelverarbeitungsmaschine geeignet
ist, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: Ergreifen und Halten eines Kabels,
das sich teilweise in der Kabelablage der Kabelverarbeitungsmaschine befindet, mit
einem Kabelgreifer eines Greifarms, insbesondere mit einem Kabelgreifer eines Greifarms
einer Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung wie vorstehend beschrieben; Bewegen des
Kabelgreifers zum Entfernen des Kabels aus der Kabelverarbeitungsmaschine; und Loslassen
des von dem Kabelgreifer gehaltenen Kabels.
[0019] Ein Vorteil hiervon ist, dass fehlerhaft produziert Kabel technisch einfach automatisiert
bzw. maschinell aus der Kabelablage entfernt werden können. Es wird kein manueller
Eingriff bzw. kein manuelles Quittieren eines Bedieners der Kabelverarbeitungsmaschine
benötigt. Dies erhöht die Anzahl von Kabeln, die mittels der Kabelverarbeitungsmaschine
pro Zeiteinheit produziert werden können. Durch dieses Verfahren wird ein Kabel, das
sich schon teilweise in der Kabelablage befindet, technisch einfach aus dieser entfernt.
Somit können insbesondere fehlerhaft produzierte Kabel technisch einfach aus der Kabelablage
entfernt werden. Insbesondere wenn festgestellt wird, dass ein erstes Ende des Kabels
fehlerhaft mit einem Kabelkontakt verbunden wurde, kann das Kabel entfernt werden,
ohne das Kabel zunächst noch weiterzuverarbeiten, z.B. durch Verbinden eines Kontakts
mit dem zweiten Ende des Kabels. Dies spart Zeit und Material.
[0020] Gemäß einem siebten, aktuell jedoch noch nicht beanspruchten Aspekt der Erfindung
wird ein Verfahren, insbesondere eine Verfahren wie vorstehend beschrieben, vorgeschlagen,
wobei das Verfahren zum Übernehmen eines Kabels von einer Schwenkeinheit einer Kabelverarbeitungsmaschine
durch einen Kabelgreifer eines Greifarms geeignet ist, wobei das Verfahren folgende
Schritte umfasst: Ergreifen und Halten eines Teils des Kabels mit der Schwenkeinheit
der Kabelverarbeitungsmaschine; Ausschwenken der Schwenkeinheit zum Bewegen des Kabels
aus einer Kabelverarbeitungsachse, in die das Kabel verläuft, während das Kabel in
der Kabelverarbeitungsmaschine transportiert wird; und Ergreifen und Halten eines
Teils des von der Schwenkeinheit gehaltenen Kabels mit einem Kabelgreifer eines Greifarms,
insbesondere mit einem Kabelgreifer eines Greifarms einer
[0021] Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung wie vorstehend beschrieben.
[0022] Ein Vorteil hiervon ist, dass das Kabel technisch einfach von der Schwenkeinheit
an den Kabelgreifer bzw. den Greifarm übergeben wird. Insbesondere können hierdurch
somit Kabel, die zunächst entlang der Kabelverarbeitungsachse angeordnet sind, technisch
besonders einfach von dem Kabelgreifer bzw. dem Greifarm ergriffen und gehalten werden.
Anschließend können sie beispielsweise einer Qualitätsüberprüfungsvorrichtung zugeführt
werden und/oder aus der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung entfernt und in eine
Ausschusswanne oder ähnliches bewegt werden.
[0023] Gemäß einem achten Aspekt der Erfindung wird eine Kabelwechselvorrichtung für eine
Kabelverarbeitungsmaschine zum Verarbeiten eines Kabels vorgeschlagen, wobei die Kabelwechselvorrichtung
zum Halten von mehreren Kabeln zum Wechseln des von der Kabelverarbeitungsmaschine
zum Verarbeiten benutzten Kabels ausgebildet ist, wobei die Kabelwechselvorrichtung
derart ausgebildet ist, dass ein Greifarm, insbesondere ein Greifarm einer Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung
wie vorstehend beschrieben Kabel der Kabelwechselvorrichtung entnehmen und Kabel in
der Kabelwechselvorrichtung derart ablegen kann, dass sie von der Kabelwechselvorrichtung
gehalten werden.
[0024] Vorteilhaft hieran ist, dass das von der Kabelverarbeitungsmaschine verwendete Kabel
automatisiert gewechselt bzw. getauscht werden kann. Hierdurch ist bei einem Wechsel
des Kabels, das von der Kabelverarbeitungsmaschine verwendet wird, kein manueller
Eingriff seitens eines Maschinenbedieners notwendig. Dies verringert die Unterbrechungen
des Betriebs der Kabelverarbeitungsmaschine. Zudem können die in der Kabelwechselvorrichtung
vorgehaltenen Kabel technisch einfach ausgetauscht werden, ohne dass der Betrieb der
Kabelverarbeitungsmaschine unterbrochen werden muss. Dies senkt die Anzahl der Unterbrechungen
des Betriebs der Kabelverarbeitungsmaschine noch weiter.
[0025] Mögliche Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung können unter anderem
und ohne die Erfindung einzuschränken als auf nachfolgend beschriebenen Ideen und
Erkenntnissen beruhend angesehen werden.
[0026] Gemäß einer Ausfiihrungsform der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung weist der
Greifarm einen Kabelgreifer zum Greifen von einzelnen Kabeln auf. Hierdurch können
einzelne Kabel technisch einfach von dem Greifarm gehandhabt bzw. gegriffen und gehalten
werden.
[0027] Gemäß einer Ausfiihrungsform der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung weist der
Kabelgreifer eine teilweise geschlossene Stellung auf, in der der Kabelgreifer das
Kabel hält und entlang des Kabels gleiten kann, und weist eine vollständig geschlossene
Stellung auf, in der der Kabelgreifer das Kabel derart fest hält, dass der Kabelgreifer
nicht entlang des Kabels gleiten kann. Hierdurch kann das Kabel durch den Kabelgreifer
geführt bzw. gehalten werden, während das Kabel relativ zu dem Kabelgreifer bewegt
wird bzw. am Kabelgreifer entlang gleitet. Hierdurch ist die Anzahl der Handlungsmöglichkeiten
des Kabelgreifers bzw. des Greifarms noch vergrößert.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung ist der Greifarm
zum Entnehmen von Kabeln, insbesondere verarbeiteten Kabeln, aus einer Entnahmewanne
der Kabelverarbeitungsmaschine ausgebildet. Vorteilhaft hieran ist, dass die Lose
von verarbeiteten Kabeln bzw. die verarbeiteten Kabel der Entnahmewanne automatisiert
entnommen werden können. Hierdurch kann ohne manuellen Eingriff bzw. ohne Eingriff
eines Maschinenbedieners die Kabelverarbeitungsmaschine technisch einfach ohne Unterbrechung
betrieben werden. Dies erhöht die Anzahl an Kabeln bzw. Losen von verarbeiteten Kabeln,
die pro Zeiteinheit von der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung verarbeitet werden
können.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung ist der Handhabungsroboter
zum Greifen von Kabelverarbeitungskassetten umfassend ein Kabelwerkzeug zum Verarbeiten
des Kabels und Kabelkontakte zum Verbinden mit dem Kabel, insbesondere zum Greifen
von Crimpkassetten umfassend ein Crimpwerkzeug und Crimpkontakte, und zum Austauschen
der von der Kabelverarbeitungsmaschine benutzten Kabelverarbeitungskassette gegen
eine andere Kabelverarbeitungskassette ausgebildet. Hierdurch kann automatisiert,
d.h. ohne manuellen Eingriff eines Maschinenbedieners, die Kabelverarbeitungskassette,
d.h. das Kabelverarbeitungswerkzug und der Kabelkontakt, ausgetauscht bzw. gewechselt
werden. Hierdurch muss der Betrieb der Kabelverarbeitungsmaschine nicht unterbrochen
werden, wenn das Kabelverarbeitungswerkzeug bzw. Kabelwerkzeug gewechselt werden soll
oder wenn die Kabelkontakte der verwendeten Kabelverarbeitungskassette verbraucht
sind.
[0030] Gemäß einer Ausführungsform der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung ist die Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung
derart ausgebildet, dass der Greifarm auf zwei gegenüberliegende Seiten der Kabelverarbeitungsmaschine
bewegbar ist. Hierdurch ergibt sich eine Vielzahl von variablen Einsatzmöglichen für
den Greifarm. Somit können noch mehr Schritte an der Kabelverarbeitungsmaschine automatisiert
durchgeführt werden und folglich Unterbrechungszeiten des Betriebs der Kabelverarbeitungsmaschine
weiter verringert werden.
[0031] Gemäß einer Ausführungsform der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung ist der Greifarm
in der Höhe relativ zu der Kabelverarbeitungsmaschine verstellbar, um seine vertikal
verlaufende Achse drehbar und um eine zweite vertikal verlaufende Achse schwenkbar
gelagert. Vorteilhaft hieran ist, dass der Greifarm sehr flexibel einsetzbar ist und
an viele verschiedene Stellen bzw. Bereiche der Kabelverarbeitungsmaschine gelangen
kann, um dort Lose von Kabeln bzw. Kabel bzw. Kabelverarbeitungskassetten zu greifen
und zu halten.
[0032] Gemäß einer Ausfiihrungsform der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung weist der
Handhabungsroboter eine Führungsschiene zum Bewegen des Greifarms entlang einer ersten
Achse der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung auf, wobei die erste Achse parallel
zu einer Kabelverarbeitungsachse ist, in die das Kabel verläuft, während das Kabel
in der Kabelverarbeitungsmaschine transportiert wird. Hierdurch kann der Greifarm
technisch besonders einfach und schnell entlang der ersten Achse bzw. entlang der
Längsachse der Kabelverarbeitungsmaschine bewegt werden.
[0033] Gemäß einer Ausfiihrungsform der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung weist die
Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung eine Schwenkeinheit auf, wobei die Schwenkeinheit
zum Bewegen eines Teils des Kabels aus einer Kabelachsenrichtung, in die das Kabel
verläuft, während das Kabel in der Kabelverarbeitungsmaschine transportiert wird,
und zum Übergeben des Kabels an den Greifarm ausgebildet ist. Vorteilhaft hieran ist,
dass das Kabel technisch besonders einfach von der Kabelverarbeitungsmaschine an den
Greifarm übergeben und von dem Greifarm an die Kabelverarbeitungsmaschine übergeben
werden kann.
[0034] Gemäß einer Ausführungsform der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung umfasst die
Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung ferner eine Kabelwechselvorrichtung zum Halten
von mehreren Kabeln, wobei die Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung zum Wechseln
des von der Kabelverarbeitungsmaschine benutzten Kabels mittels des Handhabungsroboters
ausgebildet ist. Vorteilhaft hieran ist, dass das Kabel, das von der Kabelverarbeitungsmaschine
verarbeitet wird, automatisiert ausgewechselt bzw. getauscht werden kann. Dies verringert
die Notwendigkeit manueller Eingriffe durch einen Maschinenbediener und Unterbrechungen
des Betriebs der Kabelverarbeitungsmaschine noch weiter.
[0035] Gemäß einer Ausführungsform der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung umfasst die
Kabelverarbeitungsmaschine eine Klemmvorrichtung zum Einklemmen eines Kabels aufweist,
das der Kabelverarbeitungsmaschine zugeführt wird, wobei der Greifarm und die Klemmvorrichtung
derart ausgebildet sind, dass das Kabel in die Klemmvorrichtung mittels des Greifarms
einführbar ist. Ein Vorteil hiervon ist, dass das Kabel technisch einfach automatisiert
in die Kabelverarbeitungsmaschine zur Verwendung des Kabels eingeführt und wieder
aus der Kabelverarbeitungsmaschine entfernt werden kann. Dies vereinfacht den Austausch
bzw. den Wechsel des von der Kabelverarbeitungsmaschine verwendeten Kabels. Insbesondere
kann hierdurch das Kabel mittels des Greifarms folgendermaßen nachgegriffen werden:
zunächst wird das Kabel in die Kabelverarbeitungsmaschine teilweise eingeführt werden,
dann klemmt die Klemmvorrichtung das Kabel fest bzw. ein, dann gleitet der Kabelgreifer
des Greifarms entlang des Kabels und entfernt sich dabei von der Kabelverarbeitungsvorrichtung,
nun ergreift der Kabelgreifer das Kabel wieder fest, die Klemmvorrichtung gibt das
Kabel frei und der Kabelgreifer führt einen weiteren Teil des Kabels in die Kabelverarbeitungsmaschine
ein. Hierdurch kann das Kabel technisch einfach automatisiert und zuverlässig in die
Kabelverarbeitungsmaschine eingeführt werden.
[0036] Gemäß einer Ausführungsform der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung umfasst die
Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung ferner eine Qualitätsprüfvorrichtung zum Überprüfen
von Eigenschaften des Kabels und/oder der Verbindung zwischen dem Kabelkontakt und
dem Kabel, wobei die Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung derart ausgebildet ist,
dass das Kabel während des Überprüfens durch die Qualitätsprüfvorrichtung von dem
Greifarm gehalten wird. Vorteilhaft hieran ist, dass die Überprüfung der Qualität
des Kabels und/oder der Verarbeitung des Kabels, z.B. die Qualität eines Crimpkontakts,
automatisiert durchgeführt werden kann. D.h. kein menschlicher Eingriff bzw. kein
Eingriff eines Maschinenbedieners ist notwendig. Dies erhöht die Anzahl an Kabeln
bzw. an Verarbeitungsschritten, die von der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung
pro Zeiteinheit verarbeitet bzw. durchgeführt werden können.
[0037] Gemäß einer Ausführungsform der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung umfasst die
Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung ferner eine Crimpkassettenhalterung zum Halten
von mehreren Crimpkassetten. Hierdurch können mehrere Crimpkassetten technisch einfach
vorrätig gehalten werden, so dass eine Vielzahl von Crimpkassetten zum Wechseln bzw.
Austauschen der von der Kabelverarbeitungsmaschine verwendeten Crimpkassette mittels
des Handhabungsroboters bzw. des Greifarms zur Verfügung stehen. Die Crimpkassetten
können unterschiedliche Crimpkontakte oder baugleiche Crimpkontakte aufweisen. Hierdurch
kann die Kabelverarbeitungsmaschine noch länger ohne manuellen Eingriff betrieben
werden.
[0038] Gemäß einer Ausführungsform der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung ist die Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung
derart ausgebildet ist, dass der der Handhabungsroboter Kabel, die sich teilweise
in einer Kabelablage der Kabelverarbeitungsmaschine befinden, aus der Kabelverarbeitungsmaschine
entfernen kann. Es ist keine Unterbrechung des Betriebs der Kabelverarbeitungsmaschine
für einen manuellen Eingriff durch einen Maschinenbediener notwendig. Dies erhöht
die Anzahl an Kabel bzw. an Verarbeitungsschritten, die von der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung
pro Zeiteinheit verarbeitet bzw. durchgeführt werden können. Zudem ist hierdurch die
Sicherheit erhöht, da keine menschliche Hand in die Kabelverarbeitungsmaschine eingeführt
werden muss.
[0039] Es wird darauf hingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung
hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen beschrieben sind. Ein Fachmann
erkennt, dass die Merkmale in geeigneter Weise kombiniert, angepasst oder ausgetauscht
werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen.
[0040] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die
Erfindung einschränkend auszulegen sind.
- Fig. 1 zeigt
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung
in Form eines Crimpsystems;
- Fig. 2 zeigt
- eine Teilansicht des Crimpsystems aus Fig. 1;
- Fig. 3 zeigt
- eine Detailansicht einer Greifeinheit des Crimpsystems aus Fig. 1;
- Fig. 4a zeigt
- eine Detailansicht der Greifeinheit aus Fig. 3 in offener Stellung der Greifbacken;
- Fig. 4b zeigt
- eine Detailansicht der Greifeinheit aus Fig. 3 in geschlossener Stellung der Greifbacken;
- Fig. 5 zeigt
- eine Detailansicht der Kabelablage und der Entnahmewanne des Crimpsystems aus Fig.
1;
- Fig. 6 zeigt
- eine Detailansicht der Kabelfördereinrichtung und der Richteinheit des Crimpsystems
aus Fig. 1;
- Fig. 7a zeigt
- eine erste Detailansicht der Richteinheit des Crimpsystems aus Fig. 1;
- Fig. 7b zeigt
- eine zweite Detailansicht der Richteinheit des Crimpsystems aus Fig. 1;
- Fig. 7c zeigt
- eine dritte Detailansicht der Richteinheit des Crimpsystems aus Fig. 1;
- Fig. 8 zeigt
- eine Detailansicht der Crimpkassettenaufnahme des Crimpsystems aus Fig. 1;
- Fig. 9a zeigt
- eine erste Detailansicht der Greifeinheit des Crimpsystems aus Fig. 1 beim Aufnehmen
einer Crimpkassette;
- Fig. 9b zeigt
- eine zweite Detailansicht der Greifeinheit des Crimpsystems aus Fig. 1 beim Aufnehmen
einer Crimpkassette;
- Fig. 10 zeigt
- eine weitere perspektivische Ansicht des Crimpsystems aus Fig. 1 mit einer verwendeten
Crimpkassette;
- Fig. 11 zeigt
- eine Detailansicht des Kabelgreifers der Greifeinheit des Crimpsystems aus Fig. 1;
- Fig. 12 zeigt
- eine Detailansicht des Kabelgreifers der Greifeinheit des Crimpsystems aus Fig. 1
beim Überprüfen der Qualität des Kabels;
- Fig. 13a zeigt
- eine erste Detailansicht des Kabelgreifers der Greifeinheit des Crimpsystems aus Fig.
1 beim Führen des Kabels;
- Fig. 13b zeigt
- eine zweite Detailansicht des Kabelgreifers der Greifeinheit des Crimpsystems aus
Fig. 1 beim Führen des Kabels;
- Fig. 14 zeigt
- eine Detailansicht der Greifeinheit des Crimpsystems aus Fig. 1 beim Halten eines
Kabels;
- Fig. 15 zeigt
- eine Detailansicht der Kabelablage und der Entnahmewanne des Crimpsystems aus Fig.
1;
- Fig. 16 zeigt
- eine Detailansicht der Entnahmewanne des Crimpsystems aus Fig. 1;
- Fig. 17a zeigt
- eine erste Detailansicht der Entnahmewanne des Crimpsystems aus Fig. 1 beim Entnehmen
von Kabeln; und
- Fig. 17b zeigt
- eine zweite Detailansicht der Entnahmewanne des Crimpsystems aus Fig. 1 beim Entnehmen
von Kabeln.
[0041] Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen
bezeichnen in den verschiedenen Figuren gleiche oder gleichwirkende Merkmale
[0042] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung in Form eines Crimpsystems 1. Die Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung
kann ein Crimpsystem 1 sein. Demnach umfasst die Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung
eine Kabelverarbeitungsmaschine 5 in Form einer Crimpvorrichtung 5 bzw. Crimppresse
8 und einen Handhabungsroboter 30.
[0043] Andere Kabelverarbeitungsmaschinen zum Verarbeiten von Kabeln 15 anstelle der Crimpvorrichtung
5 bzw. Crimppresse 8 sind möglich.
[0044] Die Crimpvorrichtung 5 ist zum Verbinden eines Crimpkontakts mit einem Kabel 15 mittels
einer Crimpverbindung ausgebildet. Die bearbeiteten bzw. mit dem Crimpkontakt verbundenen
Kabel 15 werden in einer Kabelablage 20 der Kabelverarbeitungsmaschine 5 bzw. der
Crimpvorrichtung 5 abgelegt. Die Kabelablage 20 kann gekippt werden, so dass die in
der Kabelablage 20 vorhandenen Kabel 15, z.B. ein Fertigungslos oder mehrere Fertigungslose
von Kabeln 15, in eine tieferliegende Entnahmewanne 22 fallen. Die Kabelablage 20
und die Entnahmewanne 22 verlaufen parallel zueinander und erstrecken sich entlang
einer Kabelverarbeitungsachse 6. Die Kabel 15 werden in der Kabelverarbeitungsmaschine
5 entlang der Richtung der Kabelablage 20, die auch als Kabelverarbeitungsachse 6
bezeichnet wird, bewegt.
[0045] Die Kabelverarbeitungsmaschine 5 konfektioniert das Kabel 15, d.h. schneidet das
Kabel 15 an einer gewünschten Stelle ab bzw. durch, um ein Kabel 15 einer vorgegebene
Kabellänge mit zwei Enden zu erreichen.
[0046] Zum Vercrimpen des Kabels 15 mit einem Crimpkontakt wird ein Teil des Kabels 15 aus
der Kabelverarbeitungsachse 6 heraus geschwenkt und zu einer Crimppresse 8 (die in
Fig. 1 links der Kabelverarbeitungsachse 6 gezeigt ist) geführt. Mittels der ersten
Crimppresse 8 wird ein Crimpkontakt mit einem ersten Ende des Kabels 15 verbunden.
Auf der anderen Seite der Kabelverarbeitungsachse 6 (in Fig. 1 rechts) ist eine zweite
Crimppresse 8 angeordnet. Mittels der zweiten Crimppresse 8 wird ein dem ersten Ende
gegenüberliegendes zweites Ende des Kabels 15 mit einem Crimpkontakt verbunden.
[0047] Weitere Arbeitsstationen, zu denen das Kabel 15 bewegt wird, sind möglich.
[0048] Fig. 2 zeigt eine Teilansicht des Crimpsystems 1 aus Fig. 1. Das Crimpsystem 1 weist
eine Kabelwechselvorrichtung 110 auf, die mehrere Kabel 15 halten kann. Zudem weist
das Crimpsystem 1 eine Richteinheit 115 auf, die das Kabel 15 ausrichtet, das von
der Crimpvorrichtung 5 gerade verwendet wird. Zudem umfasst das Crimpsystem 1 bzw.
die Crimpvorrichtung 5 eine Kabelfördereinrichtung 100, die das Kabel 15 fördert,
d.h. mehr von dem Kabel 15 in das Crimpsystem 1 einzieht oder das Kabel 15 aus der
Crimpvorrichtung 5 wieder hinaus befördern kann.
[0049] Fig. 3 zeigt eine Detailansicht einer Greifeinheit 50 des Crimpsystems 1 aus Fig.
1. Fig. 4a zeigt eine Detailansicht der Greifeinheit 50 aus Fig. 3 in offener Stellung
der Greifbacken 60, 61. Fig. 4b zeigt eine Detailansicht der Greifeinheit 50 aus Fig.
3 in geschlossener Stellung der Greifbacken 60, 61.
[0050] Der Handhabungsroboter 30 der Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung kann an der
Kabelverarbeitungsmaschine 5 bzw. an der Crimpmaschine bzw. an der Crimpvorrichtung
5 befestigt sein bzw. mit dieser verbunden sein. Der Handhabungsroboter 30 umfasst
eine Greifeinheit 50 mit einem Greifarm 55. Der Greifeinheit 50 bzw. der Greifarm
55 ist mittels eines Wagens 31 der Greifeinheit 50 parallel zur Kabelverarbeitungsachse
6 linear bewegbar. Hierzu weist der Handhabungsroboter 30 eine Linearführung 32 auf,
an der der Wagen 31 geführt wird. Die Linearführung 32 verläuft oberhalb der Kabelverarbeitungsachse
6, entlang der das Kabel 15 in der Kabelverarbeitungsmaschine 5 bewegt wird.
[0051] Der Handhabungsroboter 30 erlaubt eine Automatisierung einer Vielzahl von Vorgängen,
die bisher manuell bzw. händisch vorgenommen werden.
[0052] Der Greifarm 55 des Handhabungsroboters 30 ist auf beide Seiten der Kabelverarbeitungsmaschine
5 bzw. Crimpmaschine bzw. Crimpvorrichtung 5, d.h. die linke Seite und die rechte
Seite in Fig.1, bewegbar. Hierzu weist die Crimpvorrichtung 5 eine entsprechende Aussparung
bzw. eine entsprechende Form an dem in Fig. 1 nichtsichtbaren Ende der Crimpvorrichtung
5 in Richtung der Kabelverarbeitungsachse 6 auf. Der Greifarm 55 kann sozusagen um
ein Ende der Crimpvorrichtung 5 herum bewegt werden. Somit kann der Greifarm 55 auf
einer ersten Seite der Linearführung 32 und auf einer zweiten der ersten Seite gegenüberliegenden
Seite der Linearführung 32 bewegt werden.
[0053] Der Greifeinheit 50 ist entlang der Linearführung 32 in Richtung a hin und her bewegbar.
Hierzu weist das Crimpsystem 1 einen Zahnriemenantrieb 33 der Linearführung 32 auf.
Ein Greifarm 55 der Greifeinheit 50 ist an einer Stange 37 befestigt. Mittels einer
Dreh- und Lineareinheit 34 kann der Greifarm 55 um eine vertikale Achse gedreht werden
(durch den Doppelpfeil c in Fig. 3 angedeutet). Die vertikale Achse verläuft durch
das Zentrum der Stange 37. Auch kann der Greifarm 55 mitsamt der Stange 37 nach oben
und unten bewegt werden (durch den Doppelpfeil d in Fig. 3 angedeutet). Auf diese
Weise kann die Höhe des Greifarms 55 relativ zu der Crimpvorrichtung 5 verändert werden.
Hierzu weist die Dreh- und Lineareinheit 34 zwei weitere Zahnriemenantriebe 35, 36
auf.
[0054] Mittels des Schwenkarms 39 der Greifeinheit 50 kann der Abstand des Greifarms 55
von der Linearführung 32 geändert werden. Durch eine Drehung entlang des Doppelpfeils
b kann der Abstand des Greifarms 55 zu der Linearführung 32 vergrößert bzw. verkleinert
werden. Zudem kann hierdurch der Greifarm 55 auf die andere Seite der Linearführung
32 bzw. der Crimpvorrichtung 5 bewegt werden. Die Drehung entlang des Doppelpfeils
b kann durch einen dritten Zahnriemenantrieb 38 durchgeführt werden.
[0055] Der Greifarm 55 kann die Kabel 15 aus der Kabelwechselvorrichtung 110 aufnehmen und
dort wieder abgelegen bzw. einhängen. Hierdurch kann das von der Crimpvorrichtung
5 verwendete Kabel 15 automatisiert ausgetauscht bzw. gewechselt werden.
[0056] Der Greifarm 55 ist pneumatisch betrieben. Der Greifarm 55 umfasst zwei Backenträger
63, 64, die symmetrisch schließen. Die an den Backenträger 63, 64 befestigten Greifbacken
60, 61 weisen in der offenen Stellung, die in Fig. 4a gezeigt ist, zueinander. Die
Greifbacken 60, 61 sind zum Greifen von mehreren Kabeln 15 bzw. Losen von Kabeln 15
ausgebildet. Die Greifbacken 60, 61 weisen jeweils eine Vertiefung auf, die zum Aufnehmen
und Halten von Fertigungslosen aus der Entnahmewanne 22 ausgebildet sind. Die Greifbacken
60, 61 umfassen jeweils zwei Elemente, die in der offenen Stellung voneinander beabstandet
sind.
[0057] In der geschlossenen Stellung der Greifbacken 60, 61, die in Fig. 4b gezeigt ist,
ist sind zwei Öffnungen an der Stelle der Vertiefungen der Greifbacken 60, 61 vorhanden,
in denen die Lose von verarbeiteten Kabeln 15 aufgenommen und gehalten werden können.
[0058] Beide Backenträger 63, 64 verfügen jeweils über ein Flanschelement 65, 66 mit Bohrungen.
Eines der Flanschelemente 65, 66 ist in der offenen Stellung der Greifbacken 60, 61
sozusagen auf der Rückseite einer Backe angeordnet. Die Flanschelemente 65, 66 sind
zum Greifen und Halten einer Crimpkassette 80 ausgebildet.
[0059] In der geschlossenen Position der Greifbacken 60, 61 befinden sich die Flanschelemente
65, 66 auch in einer geschlossenen Position.
[0060] An einem der Flanschelemente 65, 66 (in Fig. 4a bzw. Fig. 4b am rechten Flanschelement
65) der Greifeinheit 50 bzw. des Greifarms 55 ist ein zweiteiliger Kabelgreifer 70
angeordnet, der zum Greifen und Halten einzelner Kabel 15 ausgebildet ist. In Fig.
4a und in Fig. 4b befindet sich der Kabelgreifer 70 in geöffneter Stellung. Der Kabelgreifer
70 kann ein einzelnes Kabel 15 ergreifen und (fest)halten, so dass das Kabel 15 relativ
zu dem Kabelgreifer 70 nicht gleiten kann. Der Kabelgreifer 70 weist auch eine halbgeschlossene
Stellung auf, in der das Kabel 15 von dem Kabelgreifer 70 derart gehalten wird, dass
das Kabel 15 relativ zu dem Kabelgreifer 70 gleiten kann. Das Kabel 15 kann somit
durch den Kabelgreifer 70 gleiten. Hierdurch kann der Kabelgreifer 70 an dem Kabel
15 entlangfahren.
[0061] Der Greifarm 55 ist ausgebildet, Lose von fertig verarbeiteten Kabeln 15 bzw. mehrere
fertig verarbeitete Kabel 15, die aus der Kabelablage 20 in die Entnahmewanne 22 befördert
worden, der Entnahmewanne 22 zu entnehmen.
[0062] Fig. 5 zeigt eine Detailansicht der Kabelablage 20 und der Entnahmewanne 22 des Crimpsystems
1 aus Fig. 1. Die verarbeiteten bzw. gecrimpten Kabel 15 werden in der Kabelablage
20 abgelegt. Wenn die Kabel 15 eines Fertigungsloses, d.h. eine bestimmte Anzahl an
Kabeln 15, in der Kabelablage 20 vorhanden ist, wird die Kabelablage 20 gekippt (dies
ist in Fig. 5 durch einen gebogenen Pfeil angedeutet), z.B. durch eine pneumatische
Vorrichtung, und die Kabel 15 in der Kabelablage 20 fallen in die darunter befindliche
Entnahmewanne 22.
[0063] Der Greifarm 55 kann mittels der Greifbacken 60, 61 die Kabel 15 aus der Entnahmewanne
22 entnehmen und z.B. in eine Haltevorrichtung, Kisten oder ähnliches transportieren.
[0064] Die Entnahmewanne 22 kann gegenüber der Kabelablage 20 pneumatisch in Richtung des
Doppelpfeils in Fig. 5 bewegt werden, so dass die Entnahmewanne 22 vollständig aus
dem Bereich einer Haube, die einen Teil der Kabelverarbeitungsmaschine 5 bzw. der
Crimpvorrichtung 5 abdeckt, gelangt.
[0065] Die Entnahmewanne 22 kann als nicht-glatte Rinne ausgeführt sein und über mehrere
Ausbrüche oder Vertiefungen verfügen, welche es vereinfachen, die in der Entnahmewanne
22 liegende Kabel 15 mittels des Greifarms 55 zu ergreifen. Die in Fig. 5 dargestellte
Entnahmewanne 22 ist aus einzelnen Segmenten zusammengesetzt. Andere Varianten, wie
z.B. ein gepresstes Blechteil, tief-gezogener Kunststoff etc., sind auch möglich,
um eine vergleichbare Gestaltung zu erreichen.
[0066] Die Greifbacken 60, 61 der Greifeinheit 50 bzw. des Greifarms 55 können geteilt sein,
sodass sie in mehr als eine Vertiefung der Entnahme greifen können und die Kabel 15
bzw. das Los an mehreren Stellen gleichzeitig greifen können. Die Vielzahl der Vertiefungen
der Entnahmewanne 22 erlaubt es auch, bei Fertigungslosen aus längeren Kabeln 15,
diese in einem weiten Längenbereich oder gegebenenfalls mit mehreren Greifern bzw.
Greifarmen 55 zu fassen bzw. zu halten.
[0067] Nachfolgend wird beispielhaft anhand von verschiedenen Verfahren erläutert, was der
Handhabungsroboter 30 bzw. die Greifeinheit 50 bzw. der Greifarm 55 automatisiert
an dem Crimpsystem 1 bzw. der Crimpvorrichtung 5 ausführen bzw. durchführen kann.
[0068] Fig. 6 zeigt eine Detailansicht der Kabelfördereinrichtung 100 und der Richteinheit
115 des Crimpsystems 1 aus Fig. 1. Das Crimpsystem 1 umfasst eine Richteinheit 115
zum Ausrichten des Kabels 15. Zudem umfasst das Crimpsystem 1 eine Kabelfördereinrichtung
100 mit zwei Transportriemen 102, 103 zum Fördern des Kabels 15, nachdem dieses mittels
der Richteinheit 115 durch ein Führungsrohr 106 in die Kabelfördereinrichtung 100
eingeführt wurde. Zwischen der Kabelfördereinrichtung 100 und der Richteinheit 115
ist eine Klemmvorrichtung 105 angeordnet, in der das Kabel 15 eingeklemmt werden kann.
Auf der der Kabelfördereinrichtung 100 abgewandten Seite der Richteinheit 115 ist
die Kabelwechselvorrichtung 110 zum Halten mehrerer Kabel 15 angeordnet.
[0069] Ein Vorgang, der mittels des Handhabungsroboters 30 bzw. der Greifarms 55 durchgeführt
werden kann, ist ein Kabelwechsel, d.h. der Wechsel des von der Crimpvorrichtung 5
verwendeten Kabels 15.
[0070] Ein Kabelwechsel wird notwendig, wenn das Kabelgebinde leer wird oder ein Artikel
mit einem anderen Kabel 15 verarbeitet werden soll. Im ersten Fall ist ein zweites
Kabel derselben Art in einer der drei Kabelaufnahmen 111-113 der Kabelhaltevorrichtung
110 vorbereitet, während im zweiten Fall dort zusätzlich ein leerer Platz vorhanden
sein muss, um das alte Kabel aufzunehmen.
[0071] Das Einbringen des zu wechselnden Kabels 15 oder Einfädeln in die Kabelverarbeitungsmaschine
5 erfolgt folgendermaßen:
Die Kabelfördereinrichtung 100 und die Richteinheit 115 sind geöffnet und der Kabelgreifer
70 der Greifeinheit 50 übernimmt das Kabel 15 programmgesteuert bzw. computergesteuert
vom richtigen Greifer bzw. Halter der Kabelaufnahmevorrichtung 110. Dies ist in Fig.
6 gezeigt.
[0072] Fig. 7a zeigt eine erste Detailansicht der Richteinheit 115 des Crimpsystems 1 aus
Fig. 1. Fig. 7b zeigt eine zweite Detailansicht der Richteinheit 115 des Crimpsystems
1 aus Fig. 1. Fig. 7c zeigt eine dritte Detailansicht der Richteinheit 115 des Crimpsystems
1 aus Fig. 1.
[0073] Die Greifeinheit 50 wird so bewegt, dass das Kabel 15 in das Führungsrohr 106 eingeführt
wird. Anschließend wird das Kabel 15 in der Klemmvorrichtung 105 eingeklemmt, damit
der Kabelgreifer 70 "nachgreifen" kann, indem er in die halbgeschlossene Position
gebracht wird, vom Führungsrohr 106 wegbewegt wird (wobei das Kabel 15 entlang des
Kabelgreifers 70 im Kabelgreifer 70 gleitet) und wieder in die vollständige geschlossene
Position gebracht wird, so dass das Kabel 15 relativ zu dem Kabelgreifer 70 nicht
gleiten kann.
[0074] Danach wird die Klemmvorrichtung 105 geöffnet, so dass das Kabel 15 nicht mehr eingeklemmt
ist, und das Kabel 15 wird durch die Greifeinheit 50 weiter in die Kabelfördereinrichtung
100 eingeschoben. Dies wird mehrmals wiederholt, bis sich das Kabel 15 sicher von
den Transportriemen 102, 103 erfasst werden kann, wenn die Kabelfördereinrichtung
100 geschlossen wird. Dieser Vorgang ist in Fig. 7a-7c gezeigt.
[0075] Sobald die Transportriemen 102, 103 das Kabel 15 sicher klemmen, kann das Kabel 15
gespannt werden. Dazu wird die Klemmeinrichtung geschlossen und die Greifeinheit 50
bewegt sich so weit zurück, bis der Kabelgreifer 70 vor der Richteinheit 115 steht
(siehe Fig. 7c). Dabei verfährt die Greifeinheit 50 auch vertikal auf und ab, um Kollisionen
zu vermeiden und die Klemmkraft des Kabelgreifers 70 wird reduziert (z.B. mittels
Druckregelventil), so dass dieser die sogenannte halbgeschlossene Stellung einnimmt,
damit das Kabel 15 im Greifarm 55 gleiten kann.
[0076] Danach wird die Richteinheit 115 geschlossen, womit der eigentliche Einfädelvorgang
abgeschlossen ist.
[0077] Zum Entfernen des Kabels 15 wird das Kabel 15 durch die Kabelfördereinrichtung 100
rückwärts transportiert, bis die Transportriemen 102, 103 den Kontakt mit dem Kabel
15 verlieren. Danach werden die Kabelfördereinrichtung 100 und die Richteinheit 115
geöffnet und die Greifeinheit 50 ergreift das Kabel 15 nahe der Klemmeinheit um dieses
mit einmaligem Nachgreifen, wiederum im Zusammenspiel mit der Klemmvorrichtung105,
aus dem Führungsrohr 106 ziehen. Die Greifeinheit 50 wird anschließend zur Kabelwechselvorrichtung
110 bewegt und übergibt dort das Kabel 15 an einen der Kabelgreifer 70 bzw. Kabelhalter.
[0078] Ein weiteres Beispiel für einen automatisierten Vorgang mittels des Handhabungsroboters
30 ist der Wechsel der Crimpkassette 80 bzw. der Kassettenwechsel, der nachfolgende
beschrieben wird.
[0079] Vergleichbar zum Kabelwechsel muss ein Wechsel der Crimpkassette 80 vorgenommen werden,
wenn die in die Crimpkassette 80 eingelegte Crimprolle leer ist oder wenn der zu produzierende
Artikel einen anderen Crimpkontakt aufweist. Soll ohne manuellen Eingriff des Maschinenbedieners
fortlaufend produziert werden können, sind die notwendigen Crimpkassetten 80 in der
Crimpkassettenaufnahme 82 bereitzustellen.
[0080] Da die Greifeinheit 50 zu beiden Crimppressen 8 bewegt werden kann, genügt eine Crimpkassettenaufnahme
82 bzw. Crimpkassettenhalterung auf einer Seite der Crimpvorrichtung 5, um beide Crimppressen
8 zu versorgen bzw. bei beiden Crimppressen 8 die Crimpkassette 80 auszuwechseln.
Falls eine große Anzahl von Crimpkassetten 80 bereitgestellt wird, kann die Crimpkassettenaufnahme
82 so ausgeführt sein, dass die Crimpkassetten 80 aus einem Crimpkassettenspeicher
aktiv zu einer Übergabeposition zum Übergeben der Crimpkassette 80 an den Greifarm
55 gebracht werden.
[0081] Fig. 8 zeigt eine Detailansicht der Crimpkassettenaufnahme 82 des Crimpsystems 1
aus Fig. 1.
[0082] Im einfachsten Fall, wie in Fig. 8 dargestellt, verfügt die Crimpkassettenaufnahme
82 über mehrere, nebeneinander angeordnete Plätze für Crimpkassetten 80, die sich
alle im Bewegungsbereich des Handhabungsroboters 30 befinden.
[0083] Fig. 9a zeigt eine erste Detailansicht der Greifeinheit 50 des Crimpsystems 1 aus
Fig. 1 beim Aufnehmen einer Crimpkassette 80. Fig. 9b zeigt eine zweite Detailansicht
der Greifeinheit 50 des Crimpsystems 1 aus Fig. 1 beim Aufnehmen einer Crimpkassette
80.
[0084] Der Kassettenwechsel erfolgt, indem gegebenenfalls die alte Crimpkassette 80 in der
Crimpkassettenaufnahme 82 platziert und die neue Crimpkassette 80 vom Greifarm 55
gegriffen wird. Fig. 9a und Fig. 9b zeigen das Zusammenspiel der Greifeinheit 50 und
des Halters an der Crimpkassette 80. Aufgrund der Zentrierfunktion der vier Haltebolzen
57 kann die Position der Crimpkassetten 80 etwas variieren und die Crimpkassette 80
dennoch sicher von der Greifeinheit 50 ergriffen werden. In den Flanschelementen 65,
66 des Greifarms 55 sind zu den Haltebolzen 57 jeweils korrespondierende Öffnungen
vorhanden. Durch das Eingreifen der Haltebolzen 57 in die Öffnungen wird die Crimpkassette
80 vom Greifarm 55 gegriffen und gehalten.
[0085] Die Crimpkassette 80 wird anschließend zur bzw. in die Crimppresse 8 bewegt und dort
geklemmt bzw. eingeklemmt. Die Crimpkassette 80 weist eine Grundplatte 85 auf, auf
der das Herstellen der Crimpverbindung stattfindet.
[0086] Der Zustand nach diesem Schritt ist in Fig. 10 gezeigt. Fig. 10 zeigt eine weitere
perspektivische Ansicht des Crimpsystems 1 aus Fig. 1 mit einer verwendeten Crimpkassette
80.
[0087] Fig. 11 zeigt eine Detailansicht des Kabelgreifers 70 der Greifeinheit 50 des Crimpsystems
1 aus Fig. 1.
[0088] Ein weiteres Beispiel für einen automatisierten Vorgang mittels des Handhabungsroboters
30 ist das Prüfen von verarbeiteten Kabeln 15 bzw. Kabelmustern, welcher nachfolgend
beschrieben wird.
[0089] Die Kabel 15 können mittels der Greifeinheit 50 zu Qualitätsprüfungsgeräten gebracht
werden. Diese können direkt durch die Greifeinheit 50 von der ausgeschwenkten Schwenkeinheit
10 der Kabelverarbeitungsmaschine 5 bzw. Crimpmaschine bzw. Crimpvorrichtung 5 übernommen
werden. In Fig. 11 findet die Übergabe von der Schwenkeinheit 10 der Kabelverarbeitungsmaschine
5 zu der Greifeinheit 50 bzw. dem Kabelgreifer 70 der Greifeinheit 50 gerade statt.
[0090] Anschließend bringt der Handhabungsroboter 30 das Kabel 15 zur Qualitätsprüfvorrichtung
90 bzw. zu einer Prüfstation. Fig. 12 zeigt eine Detailansicht des Kabelgreifers 70
der Greifeinheit 50 des Crimpsystems 1 aus Fig. 1 beim Überprüfen der Qualität des
Kabels 15. Fig. 12 zeigt beispielhaft die optische Messung der Crimphöhe. Hier kann
auf einfache Art an mehreren Stellen des Crimpkontakts die Crimphöhe gemessen werden,
da das Kabel 15 mittels des Greifarms 55 bzw. der Greifeinheit 50 frei im Raum in
unterschiedlichen Positionen relativ zu der Qualitätsprüfvorrichtung 90 positioniert
werden kann.
[0091] Fig. 13a zeigt eine erste Detailansicht des Kabelgreifers 70 der Greifeinheit 50
des Crimpsystems 1 aus Fig. 1 beim Führen des Kabels 15. Fig. 13b zeigt eine zweite
Detailansicht des Kabelgreifers 70 der Greifeinheit 50 des Crimpsystems 1 aus Fig.
1 beim Führen des Kabels 15.
[0092] Ein weiteres Beispiel für einen automatisierten Vorgang mittels des Handhabungsroboters
30 ist das Entnehmen von fehlerhaft produzierten Kabeln 15 (sogenannten Schlechtkabeln)
aus der Crimpvorrichtung 5, welcher nachfolgend beschrieben wird.
[0093] Die fehlerhaft produzierten Kabel 15 lassen sich am einfachsten aus der Maschine
entfernen, wenn beide Enden des Kabels 15 gegriffen werden können. Um dies zu ermöglichen,
kann der Ablagegreifer verwendet werden, welcher bei manchen Maschinen bereits vorhanden
ist, um die Kabelablage 20 zu erleichtern.
[0094] Das Schlechtkabel bzw. fehlerhafte Kabel 15 wird zuerst von der Schwenkeinheit der
Crimpvorrichtung 5 an den Ablagegreifer übergeben, welcher dieses am nacheilenden
Ende des Kabels 15 ergreift. Das voreilende Ende des Kabels 15 befindet sich dabei
bereits in der Kabelablage 20 und soll aus dieser wieder entfernt werden. Dazu fasst
die der Kabelgreifer 70 der Greifeinheit 50 das Schlechtkabel unmittelbar hinter dem
Ablagegreifer und bewegt sich mit reduziertem Greiferdruck (halbgeschlossene Position)
in Richtung des voreilenden Kabelendes, wobei das Kabel 15 im Kabelgreifer 70 gleitet.
Fig. 13a zeigt die Situation, wenn dieser Schritt abgeschlossen ist. Es ist eine Variante
der Greifeinheit 50 dargestellt, bei welcher der Kabelgreifer 70 gedreht werden kann,
um die Zugänglichkeit zu verbessern.
[0095] Anschließend wird das nacheilende Kabelende wieder an die Schwenkeinheit 10 übergeben.
Dies ist in Fig. 13b gezeigt.
[0096] Danach wird die Schwenkeinheit 10 ganz ausgeschwenkt und die Greifeinheit 50 gedreht
und bewegt, bis sich beide Kabelenden parallel und außerhalb der Kabelablage 20 befinden.
Dies ist in Fig. 14 gezeigt. Fig. 14 zeigt eine Detailansicht der Greifeinheit 50
des Crimpsystems 1 aus Fig. 1 beim Halten eines Kabels 15. Nun kann das Schlechtkabel
bzw. das Kabel 15 außerhalb der Kabelablage 20 entsorgt werden, indem es beispielsweise
in einen Behälter fallen gelassen wird.
[0097] Fig. 15 zeigt eine Detailansicht der Kabelablage 20 und der Entnahmewanne 22 des
Crimpsystems 1 aus Fig. 1
[0098] Ein weiteres Beispiel für einen automatisierten Vorgang mittels des Handhabungsroboters
30 ist das Entnehmen von Fertigungslosen bzw. verarbeiteten Kabeln 15 aus Entnahmewanne
22, welcher nachfolgend beschrieben wird.
[0099] Ist die für ein Fertigungslos erwünschte Anzahl Kabel 15 in der Kabelablage 20 erreicht,
wird die Kabelablage 20 geschwenkt bzw. gekippt, damit das Los bzw. die Kabel 15 in
die Entnahmewanne 22 fällt bzw. fallen.
[0100] Fig. 16 zeigt eine Detailansicht der Entnahmewanne 22 des Crimpsystems 1 aus Fig.
1.
[0101] Anschließend wird die Entnahmewanne 22 in Längsrichtung bewegt, um sie in einen für
den Handhabungsroboter 30 erreichbaren Bereich zu bringen und die Greifeinheit 50
wird über der Entnahmewanne 22 so positioniert, dass die Greifbacken 60, 61 über der
gewünschten Aussparung bzw. Vertiefung der Entnahmewanne 22 stehen. Dies ist in Fig.
16 gezeigt.
[0102] Fig. 17a zeigt eine erste Detailansicht der Entnahmewanne 22 des Crimpsystems 1 aus
Fig. 1 beim Entnehmen von Kabeln 15. Fig. 17b zeigt eine zweite Detailansicht der
Entnahmewanne 22 des Crimpsystems 1 aus Fig. 1 beim Entnehmen von Kabeln 15.
[0103] Anschließend wird die Greifeinheit 50 abgesenkt (siehe Fig. 17a) und die Greifbacken
60, 61 werden geschlossen (siehe Fig. 17b), um das Fertigungslos bzw. die Kabel 15
zu greifen und zu halten. Nun kann der Greifarm 55 bzw. die Greifeinheit 50 angehoben
werden, um die Kabel 15 aus der Entnahmewanne 22 zu entfernen.
[0104] Sind die Fertigungslose aus der Entnahmewanne 22 entfernt bzw. aus dieser herausgenommen,
können sie an ein geeignete Vorrichtung übergeben werden, wie beispielsweise Transportgestelle,
an denen die Lose bzw. Kabel 15 aufgehängt werden und/oder Transportbehälter, in welche
die Lose bzw. Kabel 15 gelegt werden.
[0105] Die Kabelverarbeitungsmaschine 5 kann neben der in Fig. 11 gezeigten Schwenkeinheit
10 eine weitere Schwenkeinheit umfassen. Die weitere Schwenkeinheit kann ein Kabel
15 aus der Kabelverarbeitungsachse 6 heraus bewegen, indem die Schwenkeinheit mit
einem Teil des Kabels 15 aus der Kabelverarbeitungsachse 6 heraus verschwenkt bzw.
geschwenkt wird.
[0106] Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie "aufweisend", "umfassend",
etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschließen und Begriffe wie "eine" oder
"ein" keine Vielzahl ausschließen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder
Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden
sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener
Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind
nicht als Einschränkung anzusehen.
Bezugszeichenliste
[0107]
- 1
- Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (Crimpsystem)
- 5
- Kabelverarbeitungsmaschine (Crimpvorrichtung)
- 6
- Kabelverarbeitungsachse
- 8
- Crimppresse
- 10
- Schwenkeinheit
- 15
- Kabel
- 20
- Kabelablage
- 22
- Entnahmewanne
- 30
- Handhabungsroboter
- 31
- Wagen
- 32
- Linearführung
- 33
- Zahnriemenantrieb der Linearführung
- 34
- Dreh- und Lineareinheit
- 35, 36
- Zahnriemenantriebe für Dreh- und Lineareinheit
- 37
- Stange
- 38
- dritter Zahnriemenantrieb
- 39
- Schwenkarm
- 50
- Greifeinheit
- 55
- Greifarm
- 57
- Haltebolzen
- 58
- Crimpkassettenhalterung
- 60, 61
- Greifbacken
- 63, 64
- Backenträger
- 65, 66
- Flanschelemente
- 70
- Kabelgreifer
- 80
- Crimpkassette
- 82
- Crimpkassettenaufnahme
- 85
- Grundplatte
- 90
- Qualitätsprüfvorrichtung
- 100
- Kabelfördereinrichtung
- 102, 103
- Transportriemen
- 105
- Klemmvorrichtung
- 106
- Führungsrohr
- 110
- Kabelwechselvorrichtung
- 111-113
- Kabelaufnahme
- 115
- Richteinheit
1. Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) umfassend eine Kabelverarbeitungsmaschine
(5) zum Verarbeiten eines Kabels (15), insbesondere eine Crimpmaschine zum Verbinden
eines Kabels (15) mit einem Crimpkontakt mittels Crimpverbindung, und
einen Handhabungsroboter (30),
wobei der Handhabungsroboter (30) einen Greifarm (55) zum Greifen eines Teils des
Kabels (15) oder mehrerer Kabel (15) und zum Bewegen des Kabels (15) oder der Kabel
(15) in die Kabelverarbeitungsmaschine (5) hinein und/oder aus der Kabelverarbeitungsmaschine
(5) heraus aufweist.
2. Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei der Greifarm (55)
einen Kabelgreifer (70) zum Greifen von einzelnen Kabeln aufweist.
3. Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) nach Anspruch 2, wobei der Kabelgreifer
(70) eine teilweise geschlossene Stellung aufweist, in der der Kabelgreifer (70) das
Kabel (15) hält und entlang des Kabels (15) gleiten kann, und eine vollständig geschlossene
Stellung aufweist, in der der Kabelgreifer (70) das Kabel (15) derart fest hält, dass
der Kabelgreifer (70) nicht entlang des Kabels (15) gleiten kann.
4. Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
der Greifarm (55) zum Entnehmen von Kabeln (15), insbesondere verarbeiteten Kabeln
(15), aus einer Entnahmewanne (22) der Kabelverarbeitungsmaschine (5) ausgebildet
ist.
5. Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
der Handhabungsroboter (30) zum Greifen von Kabelverarbeitungskassetten umfassend
ein Kabelwerkzeug zum Verarbeiten des Kabels (15) und Kabelkontakte zum Verbinden
mit dem Kabel (15), insbesondere zum Greifen von Crimpkassetten (80) umfassend ein
Crimpwerkzeug und Crimpkontakte, und zum Austauschen der von der Kabelverarbeitungsmaschine
(5) benutzten Kabelverarbeitungskassette gegen eine andere Kabelverarbeitungskassette
ausgebildet ist.
6. Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
die Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) derart ausgebildet ist, dass der Greifarm
(55) auf zwei gegenüberliegende Seiten der Kabelverarbeitungsmaschine (5) bewegbar
ist.
7. Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
der Greifarm (55) in der Höhe relativ zu der Kabelverarbeitungsmaschine (5) verstellbar,
um seine vertikal verlaufende Achse drehbar und um eine zweite vertikal verlaufende
Achse schwenkbar gelagert ist.
8. Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
die Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) eine Schwenkeinheit (10) aufweist,
wobei die Schwenkeinheit (10) zum Bewegen eines Teils des Kabels (15) aus einer Kabelverarbeitungsachse
(6), in die das Kabel (15) verläuft, während das Kabel (15) in der Kabelverarbeitungsmaschine
(5) transportiert wird, und zum Übergeben des Kabels (15) an den Greifarm (55) ausgebildet
ist.
9. Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
ferner umfassend
eine Kabelwechselvorrichtung (110) zum Halten von mehreren Kabeln (15), wobei die
Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) zum Wechseln des von der Kabelverarbeitungsmaschine
(5) benutzten Kabels (15) mittels des Handhabungsroboters (30) ausgebildet ist.
10. Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Kabelverarbeitungsmaschine (5) eine Klemmvorrichtung (105) zum Einklemmen
eines Kabels (15) aufweist, das der Kabelverarbeitungsmaschine (5) zugeführt wird,
wobei der Greifarm (55) und die Klemmvorrichtung (105) derart ausgebildet sind, dass
das Kabel (15) in die Klemmvorrichtung (105) mittels des Greifarms (55) einführbar
ist.
11. Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
ferner umfassend eine Qualitätsprüfvorrichtung (90) zum Überprüfen von Eigenschaften
des Kabels (15) und/oder der Verbindung zwischen dem Kabelkontakt und dem Kabel (15),
wobei die Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) derart ausgebildet ist, dass
das Kabel (15) während des Überprüfens durch die Qualitätsprüfvorrichtung (90) von
dem Greifarm (55) gehalten wird.
12. Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
die Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) ferner eine Crimpkassettenhalterung
(58) zum Halten von mehreren Crimpkassetten (80) umfasst.
13. Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
die Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) derart ausgebildet ist, dass der der
Handhabungsroboter (30) Kabel (15), die sich teilweise in einer Kabelablage (20) der
Kabelverarbeitungsmaschine (5) befinden, aus der Kabelverarbeitungsmaschine (5) entfernen
kann.
14. Verfahren zum Entnehmen von Kabeln (15) aus einer Entnahmewanne (22) einer Kabelverarbeitungsmaschine
(5) zum Verarbeiten eines Kabels (15), wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
Ergreifen und Halten von von der Kabelverarbeitungsmaschine (5) verarbeiteten Kabel
(15) in der Entnahmewanne (22) mit einem Greifarm (55), insbesondere mit einem Greifarm
(55) einer Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche;
Bewegen des Greifarms (55), der die verarbeiteten Kabel (15) hält, zum Bewegen der
verarbeiteten Kabel (15) aus der Entnahmewanne (22); und
Öffnen des Greifarms (55) zum Freigeben der zuvor gehaltenen Kabel (15).
15. Verfahren, insbesondere nach Anspruch 14,
wobei das Verfahren zum Wechseln einer von einer Kabelverarbeitungsmaschine (5) verwendeten
Kabelverarbeitungskassette zum Aufnehmen von Kabelkontakten und einem Kabelwerkzeug
gegen eine andere Kabelverarbeitungskassette umfassend Kabelkontakte und ein Kabelwerkzeug
geeignet ist,
wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
Ergreifen und Halten der von der Kabelverarbeitungsmaschine (5) verwendeten Kabelverarbeitungskassette
mit einem Greifarm (55), insbesondere mit einem Greifarm (55) einer Kabelverarbeitungsmaschinenvorrichtung
(1) nach einem der Ansprüche 1-14;
Bewegen der von dem Greifarm (55) gehaltenen Kabelverarbeitungskassette in eine Kabelverarbeitungskassettenhalterung,
die zum Halten von mehreren Kabelverarbeitungskassetten ausgebildet ist;
Loslassen der Kabelverarbeitungskassette durch den Greifarm (55);
Ergreifen einer anderen Kabelverarbeitungskassette mit dem Greifarm (55); und
Bewegen der von dem Greifarm (55) gehaltenen anderen Kabelverarbeitungskassette an
eine Position der Kabelverarbeitungsmaschine (5), an der die Kabelverarbeitungsmaschine
(5) die andere Kabelverarbeitungskassette verwenden kann.