[0001] Die Erfindung betrifft ein aktives Regelungsverfahren zur Ermittlung des Brennwertes
eines Ersatzbrennstoffes und Steuerung des Stoffstroms in Abhängigkeit davon.
[0002] Ersatzbrennstoffe sollen Primärbrennstoffe, beispielsweise Kohle und Öl, ersetzen,
zum einen aus Kostengründen, zum anderen, um wertvolle Ressourcen zu schonen und damit
CO
2 Emissionen zu minimieren. Aufgrund des in den Ersatzbrennstoffen erhaltenen biogenen
Anteils gelten diese mindestens teilweise als erneuerbare Brennstoffe.
[0003] Nachteil von Ersatzbrennstoffen ist jedoch, dass diese Ersatzbrennstoffe typischer
Weise inhomogen sind, beispielsweise bestehen Siedlungsabfälle aber auch aus Gewerbeabfällen
aufbereitete Fraktionen aus einer Vielzahl an möglichen Stoffen. Diese weisen sehr
unterschiedliche Brennwerte auf. Hinzu kommt, dass der Feuchtegehalt einen sehr großen
Einfluss auf den Brennwert hat, da durch den Verlust an Energie zur Verdampfung und
Erhitzung des Wassers diese Energie für einen folgenden Prozess, beispielsweise die
thermische Behandlung von anorganischen Stoffen, insbesondere zur Herstellung von
Zementklinker, nicht zur Verfügung steht.
[0004] Rechnet man daher mit einem mittleren Brennwert, so ergeben sich Prozessschwankungen
dadurch, dass zeitweise mehr Energie durch den Ersatzbrennstoff zugeführt wird und
mal weniger und es so beispielsweise zu Temperaturschwankungen im System kommt. Zwar
kann die Zugabe von Ersatzbrennstoffen anhand der realen Temperatur angepasst werden,
dieses führt jedoch noch immer zur Schwankungen im Prozess, da die Steuerung immer
nur auf bereits eingetretene Veränderungen reagieren kann.
[0005] Daher wurden Verfahren entwickelt, um die Zusammensetzung von Ersatzbrennstoffen
online zu ermitteln.
[0006] Aus der
WO 2017/009158 A1 ist ein Verfahren zur Regelung eines Brennprozesses mit wenigstens einem Ersatzbrennstoff
mit einer schwingungsspektroskopischen Analyse bekannt.
[0007] Aus der
WO 2005/003696 A1 ist ein Verfahren zur kontinuierlichen, gravimetrischen Dosierung von fließfähigen
Gütern für Feuerungsanlagen mit Bestimmung des momentanen Brennwertes und Regelung
bekannt.
[0008] Aus der
DE 103 30 376 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kontinuierlichen, gravimetrischen Dosierung
von fließfähigen Gütern für Feuerungsanlagen bekannt.
[0009] Es ist somit bekannt, die Zusammensetzung und damit den ungefähren Brennwertes eines
Ersatzbrennstoffes online zu ermitteln.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, die automatische online Erkennung von Ersatzbrennstoffen
optimal in einen Prozess zur thermischen Behandlung von anorganischen Stoffen, insbesondere
zur Herstellung von Zementklinker einzubinden.
[0011] Gelöst wird diese Aufgabe durch das Verfahren mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung sowie den Zeichnungen.
[0012] In dem erfindungsgemäßen Verfahren zur thermischen Behandlung anorganischer Stoffe,
insbesondere zur Herstellung von Zementklinker, wird wenigstens ein erster Ersatzbrennstoff
verwendet.
[0013] Ersatzbrennstoffe sind Brennstoffe, die aus Abfällen gewonnen werden. Dabei kann
es sich sowohl um feste, flüssige oder gasförmige Abfälle handeln, die in unterschiedlicher
Aufbereitungstiefe aufbereitet sind. Die zur Herstellung von Ersatzbrennstoff verwendeten
Abfälle können beispielsweise aus Haushalten, Industrie oder Gewerbe stammen. Unter
den Begriff Ersatzbrennstoff fallen sämtliche nicht-fossilen Brennstoffe. Sie können
aus selektiv gewonnenen, produktionsspezifischen (Gewerbe-)Abfällen wie auch aus unspezifischen
Abfallgemischen, wie Siedlungsabfall, hergestellt werden.
[0014] Beispielsweise werden die aus ausgewählten Stoffströmen gezielt aufbereiteten Sekundärbrennstoffe
aufgrund der höheren Qualitätsanforderungen durch anspruchsvolle Verarbeitungstechnologien
maßgeblich in den Zementkraftwerken eingesetzt. Mit Energieanteilen von heute beispielsweise
in Deutschland ungefähr 70 % und darüber eignen sich Rohabfälle wie Altreifen, Kunststoffe,
Industrie- und Gewerbeabfälle sowie Tiermehl und Tierfette zur Ersatzbrennstoffaufbereitung
für den Einsatz in der Zementindustrie. Mit geringeren Energieanteilen werden unter
anderem auch Altöl, Lösungsmittel sowie Siedlungsabfälle für die Aufbereitung genutzt.
[0015] Hieraus ergibt sich, dass Ersatzbrennstoffe in der Regel inhomogen sind, also aus
verschiedenen Stoffen mit verschiedenen Brennwerten bestehen und schwankende Feuchtigkeitsgehalte
aufweisen.
[0016] Der erste Ersatzbrennstoff wird an einem ersten Aufgabebereich aufgegeben. Beispielsweise
kann der erste Ersatzbrennstoff durch einen Radlader oder einen Kran aufgegeben werden.
Ebenso kann der Ersatzbrennstoff aus einem Bunker aufgegeben werden, welcher beispielsweise
durch Lastkraftwagen diskontinuierlich befüllt wird. Weiter kann der Ersatzbrennstoff
direkt oder indirekt über ein Zwischenlager aus einer Ersatzbrennstoffaufbereitungsanlage
aufgegeben werden.
[0017] Der erste Ersatzbrennstoff wird von dem ersten Aufgabebereich zu einem ersten Verbrennungsbereich
mit wenigstens einer ersten Fördervorrichtung transportiert.
[0018] Der erste Verbrennungsbereich kann beispielsweise ein Brenner am Calcinator sein.
Brenner ist im Sinne der Erfindung breit zu verstehen und umfasst jede Vorrichtung
zur Verbrennung eines Ersatzbrennstoffes. Daher können sehr unterschiedliche Brenner
verwendet werden, insbesondere nach Art der Ersatzbrennstoffe. Ist der Ersatzbrennstoff
flugfähig, so kann dieser beispielsweise durch ein Rohr mittels eines Gasstromes in
den Brenner eingetragen werden. Insbesondere für feste Brennstoffe ist ein Brenner
anders aufgebaut, beispielsweise weist ein Brenner für solche Ersatzbrennstoffe ein
wanderndes Gitter als tragendes Element auf, durch das beispielsweise auch nicht brennbare
Reststoffe oder Verbrennungsprodukte entfernt werden können. Derartige Brenner sind
dem Fachmann je nach verwendetem Ersatzbrennstoff geläufig.
[0019] Als erste Fördervorrichtung wird eine kontinuierlich transportierende Fördervorrichtung
ausgewählt, beispielsweise ein Förderband. Die erste Fördervorrichtung kann somit
zwei Aufgaben übernehmen. Zum einen transportiert diese den ersten Ersatzbrennstoff.
Zum anderen stellt die erste Fördervorrichtung auch eine Speichervorrichtung für den
ersten Ersatzbrennstoff dar, was sich aus der Menge des aufliegenden Materials an
Ersatzbrennstoff und der Fördergeschwindigkeit ergibt. Diese Nutzbarkeit als Puffer,
als kurzfristiger Speicher, ist sehr wichtig für dieses Verfahren.
[0020] Der erste Ersatzbrennstoff wird mittels eines wenigstens zeilenförmig auflösenden
ersten Sensors erfasst. Der erste Sensor ist oberhalb der ersten Fördervorrichtung
angeordnet. Aus der durch den ersten Sensor erfassten Information wird eine ortsaufgelöste
Stoffinformation des ersten Ersatzbrennstoffes ermittelt. Solche Sensoren und Verfahren
sind prinzipiell bekannt und werden beispielsweise beim Kunststoffrecycling eingesetzt.
Hierbei kommt es erfindungsgemäß nicht darauf an, die einzelnen Stoffe genau zu identifizieren,
vielmehr reicht hier eine Grobklassifikation, beispielsweise in Holz, Pappe, Papier,
Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat
(PET), Polyvinylchlorid (PVC), Polyurethan (PU), AcrylnitrilButadien-Styrol-Copolymer
(ABS), Polystyrol (PS), Glas, Keramik, Metall, Wasser, biologisches Material. Diese
können gegebenfalls auch zusammengefasst werden, beispielsweise Holz, Pappe und Papier
in einer ersten Gruppe, Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) in einer zweiten Gruppe
und Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) und Polystyrol (PS) in einer dritten Gruppe. Hierbei
kommt es nur darauf an, dass die Gruppen in sich einen ausreichend gleichen Brennwert
haben. Ebenso kann es sinnvoll sein, Gruppen mit einheitlicher Schadstofffracht zu
bilden, beispielsweise Polyvinylchlorid (PVC) und andere chlorierte Polymere hinsichtlich
der Chlor-Fracht.
[0021] Neben der Ortsauflösung erfolgt natürlich auch eine zeitliche Auflösung der Stoffinformation,
wobei auf einer Fördervorrichtung über die Geschwindigkeit entlang der Förderrichtung
eine Korrelation zwischen der Zeitauflösung und der Ortsauflösung besteht.
[0022] Ortsaufgelöst ist im Sinne der Erfindung aber so zu verstehen, dass wenigstens quer
zur Förderrichtung ortsaufgelöst die Stoffinformation erfasst wird. Ersatzbrennstoffe
sind üblicherweise inhomogen, sodass die Erfassung an lediglich einem Punkt quer zur
Förderrichtung nur eine sehr schlechte Aussage über den gesamten Ersatzbrennstoff
erlaubt. Besonders bevorzugt erfolgt die Ortsauflösung entlang der gesamten Förderbreite,
sodass eine möglichst zuverlässige Aussage über den Ersatzbrennstoff getroffen werden
kann.
[0023] Selbstverständlich kann auch eine zweidimensionale Erfassung erfolgen, sodass bei
jeder Messung sowohl eine Ortsauflösung quer zur Förderrichtung als auch längs der
Förderrichtung erzielt wird. Dieses kann besonders bevorzugt sein, wenn die Erfassung
nicht mit einer parallelen Strahlführung erfolgt, sondern beispielsweise mittels einer
Kamera mit einer Linse für kurze Brennweiten. Dieses hat den Vorteil, dass bei einer
sehr rauen Oberfläche des geförderten Ersatzbrennstoffes eine Erfassung auch leicht
seitlich erfolgen kann, sodass gegebenenfalls eine genauere Ermittlung möglich ist.
[0024] Aus der ortsaufgelösten Stoffinformation des ersten Ersatzbrennstoffes wird ein erster
Brennwert abgeschätzt. Hierbei ist der Vorteil, dass durch die erste Fördervorrichtung
ein Zwischenspeicher zwischen dem ersten Sensor und dem ersten Verbrennungsbereich
gebildet wird, sodass exakt vorhersagbar ist, wann welcher Ersatzbrennstoff mit welchem
Brennwert in welcher Menge in den ersten Verbrennungsbereich gelangt.
[0025] Für die benötigte Heizenergie im ersten Verbrennungsbereich wird ein erster Wert
vorgegeben. Dieser Wert kann schwanken, beispielsweise in Abhängigkeit von der Auslastung,
der Art und Menge der eingesetzten Edukte und dem gewünschten Produkt beziehungsweise
der gewünschten Produktqualität oder anderer dem Prozess zugeführten Brennstoffe.
Hierzu können auch weitere Sensoren zur Bestimmung der Edukte und/oder Eduktqualität
sowie zur Produktqualität eingesetzt werden.
[0026] Der erste Stoffstrom des ersten Ersatzbrennstoffes des abgeschätzten ersten Brennwertes
wird über die Anpassung des Stoffstromes auf die vorgegebene Heizenergie angepasst.
Beispielsweise und insbesondere kann der Stoffstrom durch eine Anpassung der Fördergeschwindigkeit
der ersten Fördervorrichtung angepasst werden.
[0027] Weitere Anpassungsmöglichkeiten, die auch im Folgenden weiter ausgeführt werden,
sind die Zugabe von energiereichen Brennstoffen zum Stoffstrom oder die Mischung verschiedenere
Stoffströme aus Ersatzbrennstoffen nach deren Brennwert. Hierdurch gelangt jeweils
exakt die Menge an Ersatzbrennstoff in den ersten Verbrennungsbereich, die benötigt
wird, um die für die Prozessführung richtige Temperatur zu halten. Die Regelung erfolgt
also nicht erst nachgelagert, sodass es nur zu wesentlich geringeren Temperaturschwankungen
kommt. Weiter ist es nicht notwendig, weitere Bauteile zu integrieren, da eine Anpassung
alleine über die Fördergeschwindigkeit der ersten Fördervorrichtung, im einfachsten
Fall die Laufgeschwindigkeit eines Förderbandes, geregelt wird. Weitere Anpassungen
können beispielsweise durch die relative Anpassung paralleler Stoffströme gegeben
sein. Ebenso können Zwischenspeicher oder Mischvorrichtungen als Vorrichtungen zur
Anpassung des Stoffstromes, insbesondere zur Homogenisierung, verwendet werden. Ebenfalls
eine Möglichkeit der Anpassung des Stoffstromes ist durch die selektive Entfernung
gegeben. Beispielsweise können Bereiche mit sehr geringem Heizwert oder sehr hoher
Schadstoffbelastung ausgeschleust werden, um einen bessern durchschnittlichen Brennwert
zu erzielen.
[0028] Erfindungsgemäß wird an einem zweiten Aufgabebereich der erste Ersatzbrennstoff oder
ein zweiter Ersatzbrennstoff aufgegeben. Wird in beide Aufgabeorte der gleiche Ersatzbrennstoff
aus der gleichen Quelle aufgegeben, so unterscheiden sich die Stoffströme dennoch
durch die üblichen Schwankungen in den Ersatzbrennstoffen. Es können aber auch gezielt
unterschiedliche Ersatzbrennstoffe gewählt werden, die sich insbesondere im mittleren
Brennwert und damit üblicherweise auch im Preis unterscheiden. Beispielsweise kann
als erster Ersatzbrennstoff Hausmüll und als zweiter Ersatzbrennstoff Industriemüll
ausgewählt werden. Weiter beispielhaft kann als erster Ersatzbrennstoff Biomüll ausgewählt
werden und als zweiter Ersatzbrennstoff Kunststoffmüll.
[0029] Der Ersatzbrennstoff wird von dem zweiten Aufgabebereich zu einem ersten Verbrennungsbereich
mit wenigstens einer zweiten Fördervorrichtung transportiert. Als zweite Fördervorrichtung
wird eine kontinuierlich transportierende Fördervorrichtung ausgewählt. Der Ersatzbrennstoff
wird mittels eines wenigstens zeilenförmig auflösenden zweiten Sensors erfasst, wobei
der zweite Sensor oberhalb der zweiten Fördervorrichtung angeordnet ist. Aus der durch
den zweiten Sensor erfassten Information wird eine ortsaufgelöste Stoffinformation
des Ersatzbrennstoffes ermittelt. Aus der ortsaufgelösten Stoffinformation des Ersatzbrennstoffes
wird ein zweiter Brennwert abgeschätzt. Der zweite Stoffstrom des Ersatzbrennstoffes
wird anhand des abgeschätzten zweiten Brennwertes über die Anpassung der Fördergeschwindigkeit
der zweiten Fördervorrichtung auf die vorgegebene Heizenergie angepasst. Dieser Bereich
der Vorrichtung ist bevorzugt gleich zu dem ersten Bereich mit der ersten Fördervorrichtung
aufgebaut.
[0030] Alternativ oder zusätzlich zur Anpassung des ersten Stoffstromes und des zweiten
Stoffstromes in Abhängigkeit des ersten Brennwertes und des zweiten Brennwertes kann
auch eine Anpassung aufgrund der ermittelten Schadstofffracht des ersten Stoffstromes
und der ermittelten Schadstofffracht des zweiten Stoffstromes erfolgen.
[0031] Selbstverständlich sind auch Verfahren denkbar, bei denen an mehr als zwei Aufgabebereichen
Ersatzbrennstoffe aufgegeben werden und über Fördervorrichtungen unter einem Sensor
transportiert werden. Auf der einen Seite steigt mit der Steigerung der Anzahl der
Teilstoffströme die Möglichkeit zur Vergleichmäßigung, auf der anderen Seite steigt
der apparative Aufwand.
[0032] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Verhältnis zwischen dem
ersten Stoffstrom und dem zweiten Stoffstrom in Abhängigkeit des ersten Brennwertes
und des zweiten Brennwertes eingestellt. Insbesondere kann dieses so erfolgen, dass
das Verhältnis zwischen dem ersten Stoffstrom und dem zweiten Stoffstrom so gewählt
wird, dass der Stoffstrom mit dem geringeren Brennwert maximal gewählt wird. Hierdurch
kann sichergestellt werden, dass insbesondere Materialen mit geringerem Heizwert gut
verbrannt werden. Hierdurch kann weitestgehend vermieden werden, dass in beiden Masseströmen
Bereiche mit geringem Brennwert zeitgleich auftreten. Außerdem ist der Ersatzbrennstoff
mit dem geringeren Heizwert im Regelfall der kostengünstigere, sodass hierdurch gleichzeitig
auch eine finanzielle Optimierung möglich ist.
[0033] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Verhältnis zwischen dem
ersten Stoffstrom und dem zweiten Stoffstrom in Abhängigkeit des ersten Brennwertes
und des zweiten Brennwertes sowie in Anhängigkeit einer Schadstofffracht gewählt,
wobei die Schadstofffracht aus den ortsaufgelösten Stoffinformationen ermittelt wird.
Enthält beispielsweise der erste Stoffstrom einen hohen Anteil an Quecksilber, beispielsweise
aus alten Fieberthermometern, so kann dieser Stoffstrom im Vergleich zum zweiten Stoffstrom
reduziert werden, um die maximale Emission zu unterschreiten. Gleichzeitig kann aber
auch gewährleistet werden, dass die zur Verfügung stehenden Emissionsmöglichkeiten
genutzt werden und so eine Verbrennung auch einer schadstoffbelasteten Fracht möglich
ist. Hierzu kann die Konzentration des Schadstoffes im Abgas des Brennprozesses der
Vorrichtung zur thermischen Behandlung von anorganischen Stoffen, insbesondere zur
Herstellung von Zementklinker, mit einem Schadstoffsensor erfasst werden. Daneben
kann auch die Produktqualität ein Parameter für die Schadstofffracht sein, da Schadstoffe
auch die Qualität des Zementklinkers beeinflussen können. Ziel ist es, so viel wie
möglich, aber nicht mehr dem Verbrennungsprozess zuzuführen. Dieses kann durch die
Verschiebung zwischen den beiden Masseströmen erreicht werden.
[0034] Andere Schadstoffe können beispielsweise neben Quecksilber, insbesondere aus Leuchtmitteln,
Chlor, Dioxine, insbesondere aus Textilien, polycyclische Aromaten, insbesondere aus
Industrieabfällen sein. Es kann sich hierbei auch um Stoffe handeln, die selber zunächst
keine Schadstoffe sind, sondern erst bei einem Verbrennungsprozess zu einem Schadstoff
umgesetzt werden können. So kann selbst Kochsalz in einer Verbrennung organischer
Verbindung zu einer Dioxinbildung führen.
[0035] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Konzentration des Schadstoffes
in einem Bypass der Vorrichtung zur therm ischen Behandlung von anorganischen Stoffen
mit einem Schadstoffsensor erfasst. Dieses ist insbesondere für Chlor als Schadstoff
bevorzugt, da sich hier Chlor anreichert.
[0036] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Konzentration des Schadstoffes
im Produkt der Vorrichtung zur thermischen Behandlung von anorganischen Stoffen mit
einem Schadstoffsensor erfasst. Dieses ist für Schadstoffe bevorzugt, die sich im
Produkt anreichern können.
[0037] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Verhältnis zwischen dem
ersten Stoffstrom und dem zweiten Stoffstrom in Abhängigkeit des ersten Brennwertes
und des zweiten Brennwertes sowie in Anhängigkeit der Kohlenstoffquelle der Stoffströme
ermittelt. Beispielsweise werden CO
2-Frachten, die aus fossilen Brennstoffen entstehen, anders bewertet als CO
2-Frachten, welches aus nachwachsenden Rohstoffen, beispielsweise Biomüll, stammen.
Hierdurch kann auch eine Optimierung hinsichtlich der Nachhaltigkeit sowie der vorhandenen
CO
2-Zertifikate erfolgen.
[0038] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Verhältnis zwischen dem
ersten Stoffstrom und dem zweiten Stoffstrom in Abhängigkeit des ersten Brennwertes
und des zweiten Brennwertes sowie in Anhängigkeit des Preises der aufgetragenen Ersatzbrennstoffe
erfolgen. Es wird somit versucht, den notwendigen Brennwert über möglichst günstige
Komponenten zu erreichen.
[0039] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird der Schadstoffgehalt im Produkt,
also dem thermisch behandelten anorganischen Stoff, beispielsweise im Klinker, oder
im Bypassstaub detektiert und dieser zur Regelung anstelle der Schadstofffracht im
Abgas verwendet.
[0040] Des Weiteren ist es möglich, auch die Schadstofffracht des Eduktstromes zu analysieren
und durch eine Korrelation mit der erfassten Schadstofffracht des Ersatzbrennstoffes
eine Anpassung vorzunehmen, um die Grenzwerte nicht zu überschreiten.
[0041] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird dem ersten Stoffstrom auf der
ersten Fördervorrichtung zwischen dem ersten Sensor und dem ersten Verbrennungsbereich
ein hochenergetischer Brennstoff mit wenigstens 10 GJ/t zugegeben. Beispiele und bevorzugte
Formen von hochenergetischen Brennstoffen sind Primärbrennstoff, Biomasse, homogener
Abfall mit hoher Energiedichte, zum Beispiel Tiermehl, oder Fluff. Bevorzugt kann
der Primärbrennstoff Kohle, Kohlenstaub oder Öl sein. Alternativ können andere Brennstoffe
mit einem sehr hohen Brennwert zugegeben werden. Diese sind in der Regel im Vergleich
zu den Ersatzbrennstoffen vergleichsweise teuer. Dieses soll dazu dienen, jedoch einen
Mindestbrennwert einzustellen und so sicher zu stellen, dass die Temperaturen, welche
für den Prozess der thermischen Behandlung von anorganischen Stoffen, insbesondere
zur Herstellung von Zementklinker, benötigt werden, auch erreicht werden und so die
Qualität des Produktes nicht leidet. Insbesondere wird dem ersten Stoffstrom auf der
ersten Fördervorrichtung zwischen dem ersten Sensor und dem ersten Verbrennungsbereich
ein Primärbrennstoff zur Erreichung eines Brennwertes von wenigstens 2 GJ/t zugegeben.
[0042] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können dem ersten Stoffstrom Störstoffe
auf der ersten Fördervorrichtung zwischen dem ersten Sensor und dem ersten Verbrennungsbereich
entfernt werden, wobei die Störstoffe aus der ortsaufgelösten Stoffinformation des
ersten Ersatzbrennstoffes identifiziert werden. Störstoffe können beispielsweise Glas
oder Metall sein, die zwar im Ersatzbrennstoffvorkommen können, jedoch nicht zu gasförmigen
Produkten verbrannt werden und so das Produkt kontaminieren und so beispielsweise
zu Farbbeeinträchtigungen oder Qualitätsverschlechterungen führen.
[0043] In einer weiteren Ausführungsform ist zwischen der ersten Fördervorrichtung und der
ersten Aufgabestelle ein erste Zwischenspeicher angeordnet. Der Zwischenspeicher kann
dazu dienen, eine Vergleichmäßigung im Stoffstrom des Ersatzbrennstoffes zu erreichen.
Besonders bevorzugt fördern die erste Fördervorrichtung und die zweite Fördervorrichtung
in den Zwischenspeicher, wobei durch die relativen Stoffströme es zu einer weiteren
Homogenisierung des Brennwertes des Ersatzbrennstoffes im Zwischenspeicher kommt.
[0044] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der Stoffstrom neben dem direkten
Transport von der ersten Fördervorrichtung zum ersten Aufgabebereich alternativ über
eine Verarbeitungsvorrichtung geleitet werden. Beispielsweise ist die Verarbeitungsvorrichtung
eine Trocknungsvorrichtung. Insbesondere wird die Trocknung anhand der durch den ersten
Sensor ermittelten Daten, insbesondere der Feuchtigkeit des Ersatzbrennstoffes durchgeführt.
In einer besonderen Weiterbildung dieser Ausführungsform ist zwischen der ersten Fördervorrichtung
und dem ersten Aufgabebereich ein erster Zwischenspeicher angeordnet, um einen kontinuierlichen
Stoffstrom zu gewährleisten. Bevorzugt wird der durch die Verarbeitungsvorrichtung
geführte Stoffstrom in den ersten Zwischenspeicher geführt.
[0045] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt das Aufgeben des ersten Ersatzbrennstoffes
an dem ersten Aufgabebereich in einer diskontinuierlichen Weise aus verschiedenen
Quellen. Beispielsweise wird der erste Ersatzbrennstoff mit Hilfe eines Radladers
aufgegeben, wobei der Radlader den ersten Ersatzbrennstoff aus unterschiedlichen Quellen
beziehen kann. Aufgrund der durch den ersten Sensor erfassten Informationen wird ausgewählt,
aus welcher Quelle zu welcher Zeit der erste Ersatzbrennstoff aufgegeben werden soll,
also beispielsweise von welcher Quelle ein Radlader den ersten Ersatzbrennstoff aufnehmen
und aufgeben soll. Hierzu muss natürlich auch erfasst werden, von welcher Quelle wann
welcher Ersatzstoff aufgegeben wird.
[0046] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden weitere Prozessdaten erfasst
und bei der Anpassung des Stoffstromes berücksichtig. Dieses sind beispielsweise Temperaturen
innerhalb der Vorrichtung, insbesondere die Flammtemperatur, Gaszusammensetzung, beispielsweise
der Sauerstoffgehalt des zugeführten Verbrennungsgases, chemische Zusammensetzung
der Edukte zur thermischen Behandlung, äußere Wetterdaten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit
und Luftdruck, bereits in einem Erfassungszeitraum emittierte Schadstofffracht, einschließlich
CO
2, oder Auslastungsgrad der Vorrichtung sein.
[0047] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der erste Ersatzbrennstoff ein
fester erster Ersatzbrennstoff. Ebenso ist der optionale zweite Ersatzbrennstoff bevorzugt
ein fester zweiter Ersatzbrennstoff. Diese festen Ersatzbrennstoff sind zum einen
üblicherweise günstig. Zum anderen tritt bei solchen festen Ersatzbrennstoffen das
Problem auf, dass diese inhomogen sind und daher keinen konstanten Heizwert aufweisen.
Des Weiteren ist das Volumen eines festen Ersatzbrennstoffes nicht oder nur sehr schwer
zu erfassen, sodass von der erfassten Oberfläche auf das Volumen geschlossen wird.
Hierbei heißt fest im Sinne der Erfindung, dass der Ersatzbrennstoff im Wesentlichen
fest ist. Beispielsweise ist Hausmüll ein Ersatzbrennstoff, kann aber auch fließfähige
oder flüssige Komponenten enthalten. Ein Ersatzbrennstoff wird daher als fest im Sinne
der Erfindung angesehen, wenn wenigstens 50 Gew.-%, bevorzugt wenigstens 75 Gew.-%,
feste Bestandteile enthalten sind. Ein solcher fester Ersatzbrennstoff kann daher
als nicht fließfähig angesehen werden.
[0048] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die erste Fördervorrichtung ein
erstes Förderband und ist die zweite Fördervorrichtung ein zweites Förderband. Beispielsweise
kann das erste Förderband und/oder das zweite Förderband ein Gurtförderer sein.
[0049] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfasst der erste Sensor die Oberfläche
des ersten Ersatzbrennstoffs auf der ersten Fördervorrichtung und der zweite Sensor
erfasst die Oberfläche des ersten Ersatzbrennstoffs oder des zweiten Ersatzbrennstoffs
auf der zweiten Fördervorrichtung. Da eine Erfassung des Volumens und damit des exakten
Brennwerts bei den meisten festen Ersatzbrennstoffen nicht möglich ist, wird die Oberfläche
erfasst und der Brennwert, welcher für die Oberfläche ermittelt werden kann als repräsentativer
Wert für das Volumen angenommen und verwendet. Alternativ könnte anstelle eines Förderbands
beispielsweise eine Schwingrinne verwendet werden.
[0050] Nachfolgend ist das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 Schematische Darstellung einer Zementanlage
[0051] In Fig. 1 Grobe schematische Darstellung einer Anlage zur Herstellung von Zementklinker
gezeigt, um das erfindungsgemäße Verfahren darzustellen.
[0052] Die Edukte gelangen zunächst in einen Vorwärmer 10, anschließend in einen Calcinator
20 und abschließend in einen Drehrohrofen 30. Heiße Luft strömt üblicherweise im Gegenstrom.
Im gezeigten Beispiel werden im Calcinator 20 Ersatzbrennstoffe zur Bereitstellung
der für den Prozess notwendigen Energie verfeuert.
[0053] Die benötigte Menge an Ersatzbrennstoff wird über zwei getrennte Masseströme dem
Calcinator 20 zur Verfügung gestellt.
[0054] Ersatzbrennstoff wird beispielsweise mittels eines Radladers auf den ersten Aufgabebereich
40 aufgegeben und mittels der ersten Fördereinrichtung 50 in einen Verbrennungsbereich
im Inneren des Calcinators 20 befördert. Hierbei läuft der Ersatzbrennstoff unter
einem ersten Sensor 60 durch, der zeilenförmig über der gesamte Breite des als Förderbands
ausgebildeten ersten Fördereinrichtung 50 angeordnet ist. Der erste Sensor 60 erfasst
ortsaufgelöst Informationen, welche zur Klassifizierung und somit zur Ermittlung des
Brennwertes verwendet werden können. Insbesondere ist der erste Sensor ein NIR-Spektrometer,
welches zeilenweise die spektrale Information erfasst und so eine Charakterisierung
der Bestandteile des Ersatzbrennstoffes ermöglicht. Angetrieben wird die erste Fördereinrichtung
50 mittels eines ersten Antriebs 52.
[0055] Ersatzbrennstoff wird beispielsweise mittels eines Radladers auf den zweiten Aufgabebereich
70 aufgegeben und mittels der zweiten Fördereinrichtung 80 in einen Verbrennungsbereich
im Inneren des Calcinators 20 befördert. Hierbei läuft der Ersatzbrennstoff unter
einem zweiten Sensor 90 durch, der zeilenförmig über der gesamten Breite des als Förderbands
ausgebildeten zweiten Fördereinrichtung 80 angeordnet ist. Der zweite Sensor 90 erfasst
ortsaufgelöst Informationen, welche zur Klassifizierung und somit zur Ermittlung des
Brennwertes verwendet werden können. Insbesondere ist der erste Sensor ein NIR-Spektrometer,
welches zeilenweise die spektrale Information erfasst und so eine Charakterisierung
der Bestandteile des Ersatzbrennstoffes ermöglicht. Angetrieben wird die zweite Fördereinrichtung
80 mittels eines zweiten Antriebs 82.
[0056] Die Daten des ersten Sensors 60 und des zweiten Sensor 90 werden an die Steuereinheit
100 übertragen. Diese wertet diese aus und errechnet daraus auf Basis der hinterlegten
Daten die wahrscheinlichen Brennwerte ab. Die Berechnung kann nur eine Näherung sein,
da insbesondere die stoffliche Zusammensetzung unterhalb der Oberfläche nur abgeschätzt
werden kann. Dieser Näherungswert hat sich jedoch als ausreichend genau herausgestellt.
Als weitere Information erhält die Steuereinheit 100 die Information, welche Energiemenge
für die Befeuerung des Calcinators 20 benötigt wird. Diese Information kann beispielsweise
durch eine zentrale Steuereinheit vorgegeben werden und ist beispielsweise von der
Auslastung der Anlage, der Art der Edukte sowie von der Art oder Qualität des gewünschten
Zementklinker-Produkts abhängig. Aus diesen Informationen ermittelt die Steuereinheit
100 die benötigten Stoffströme der ersten Fördervorrichtung 40 und der zweiten Fördervorrichtung
80 und regelt den ersten Antrieb 52 und den zweiten Antrieb 82 entsprechend.
Bezugszeichen
[0057]
- 10
- Vorwärmer
- 20
- Calcinator
- 30
- Drehrohrofen
- 40
- erster Aufgabebereich
- 50
- erste Fördervorrichtung
- 52
- erster Antrieb
- 60
- erster Sensor
- 70
- zweiter Aufgabebereich
- 80
- zweite Fördervorrichtung
- 82
- zweiter Antrieb
- 90
- zweiter Sensor
- 100
- Steuereinheit
1. Verfahren zur thermischen Behandlung von anorganischen Stoffen, wobei zur Herstellung
wenigstens ein erster Ersatzbrennstoff verwendet wird, wobei der erste Ersatzbrennstoff
an einem ersten Aufgabebereich (40) aufgegeben wird, wobei der erste Ersatzbrennstoff
von dem ersten Aufgabebereich (40) zu einem ersten Verbrennungsbereich mit wenigstens
einer ersten Fördervorrichtung (50) transportiert wird, wobei als erste Fördervorrichtung
(50) eine kontinuierlich transportierende Fördervorrichtung ausgewählt wird, wobei
der erste Ersatzbrennstoff mittels eines wenigstens zeilenförmig auflösenden ersten
Sensors (60) erfasst wird, wobei der erste Sensor (60) oberhalb der ersten Fördervorrichtung
(50) angeordnet ist, wobei aus der durch den ersten Sensor (60) erfassten Information
eine ortsaufgelöste Stoffinformation des ersten Ersatzbrennstoffes ermittelt wird,
wobei aus der ortsaufgelösten Stoffinformation des ersten Ersatzbrennstoffes ein erster
Brennwert abgeschätzt wird, wobei für die benötigte Heizenergie im ersten Verbrennungsbereich
ein erster Wert vorgegeben wird, wobei der erste Stoffstrom des ersten Ersatzbrennstoffes
des abgeschätzten ersten Brennwertes über die Anpassung des Stoffstromes auf die vorgegebene
Heizenergie angepasst wird, wobei an einem zweiten Aufgabebereich (70) der erste Ersatzbrennstoff
oder ein zweiter Ersatzbrennstoff aufgegeben wird, wobei der Ersatzbrennstoff von
dem zweiten Aufgabebereich (70) zu einem ersten Verbrennungsbereich mit wenigstens
einer zweiten Fördervorrichtung (80) transportiert wird, wobei als zweite Fördervorrichtung
(80) eine kontinuierlich transportierende Fördervorrichtung ausgewählt wird, wobei
der Ersatzbrennstoff mittels eines wenigstens zeilenförmig auflösenden zweiten Sensors
(90) erfasst wird, wobei der zweite Sensor (90) oberhalb der zweiten Fördervorrichtung
(80) angeordnet ist, wobei aus der durch den zweiten Sensor (90) erfassten Information
eine ortsaufgelöste Stoffinformation des Ersatzbrennstoffes ermittelt wird, wobei
aus der ortsaufgelösten Stoffinformation des Ersatzbrennstoffes ein zweiter Brennwert
abgeschätzt wird, wobei der zweite Stoffstrom des Ersatzbrennstoffes des abgeschätzten
zweiten Brennwertes über die Anpassung der Fördergeschwindigkeit der zweiten Fördervorrichtung
(80) auf die vorgegebene Heizenergie angepasst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Verhältnis zwischen dem ersten Stoffstrom und
dem zweiten Stoffstrom in Abhängigkeit des ersten Brennwertes und des zweiten Brennwertes
eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Verhältnis zwischen dem ersten Stoffstrom und
dem zweiten Stoffstrom so gewählt wird, dass der Stoffstrom mit dem geringeren Brennwert
maximal gewählt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Verhältnis zwischen dem ersten Stoffstrom und
dem zweiten Stoffstrom in Abhängigkeit des ersten Brennwertes und des zweiten Brennwertes
sowie in Abhängigkeit einer Schadstofffracht gewählt wird, wobei die Schadstofffracht
aus den ortsaufgelösten Stoffinformationen ermittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Konzentration des Schadstoffes im Abgas des Brennprozesses
der Vorrichtung zur thermischen Behandlung von anorganischen Stoffen mit einem Schadstoffsensor
erfasst wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Konzentration des Schadstoffes in einem Bypass
der Vorrichtung zur thermischen Behandlung von anorganischen Stoffen mit einem Schadstoffsensor
erfasst wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Konzentration des Schadstoffes im Produkt der
Vorrichtung zur thermischen Behandlung von anorganischen Stoffen mit einem Schadstoffsensor
erfasst wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei dem ersten Stoffstrom auf der
ersten Fördervorrichtung (50) zwischen dem ersten Sensor (60) und dem ersten Verbrennungsbereich
ein hochenergetischer Brennstoff mit einem Brennwert von wenigstens 10 GJ/t zugegeben
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei dem ersten Stoffstrom auf der ersten Fördervorrichtung
(50) zwischen dem ersten Sensor (60) und dem ersten Verbrennungsbereich ein Primärbrennstoff
zur Erreichung eines Brennwertes von wenigstens 2 GJ/t zugegeben wird.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei dem ersten Stoffstrom Störstoffe
auf der ersten Fördervorrichtung (50) zwischen dem ersten Sensor (60) und dem ersten
Verbrennungsbereich entfernt werden können, wobei die Störstoffe aus der ortsaufgelösten
Stoffinformation des ersten Ersatzbrennstoffes identifiziert werden.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der erste Ersatzbrennstoff
ein fester erster Ersatzbrennstoff ist.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erste Fördervorrichtung
(50) ein erstes Förderband ist und die zweite Fördervorrichtung (80) ein zweites Förderband
ist.
13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der erste Sensor (60) die Oberfläche
des ersten Ersatzbrennstoffs auf der ersten Fördervorrichtung (50) erfasst und der
zweite Sensor (90) die Oberfläche des ersten Ersatzbrennstoffs oder des zweiten Ersatzbrennstoffs
auf der zweiten Fördervorrichtung (80) erfasst.
1. Method for the thermal treatment of inorganic materials, at least one first substitute
fuel being used for production, the first substitute fuel being fed to a first feed
region (40), the first substitute fuel being transported from the first feed region
(40) to a first combustion region with at least one first conveying device (50), a
continuously transporting conveying device being selected as the first conveying device
(50), wherein the first substitute fuel is detected by means of a first sensor (60)
with at least line resolution, wherein the first sensor (60) is arranged above the
first conveying device (50), wherein a spatially resolved material information of
the first substitute fuel is determined from the information detected by the first
sensor (60), wherein a first calorific value is estimated from the spatially resolved
material information of the first substitute fuel, wherein a first value is predetermined
for the required heating energy in the first combustion area, wherein the first material
flow of the first substitute fuel of the estimated first calorific value is adapted
to the predetermined heating energy via the adaptation of the material flow , wherein
the first substitute fuel or a second substitute fuel is fed to a second feed region
(70), wherein the substitute fuel is transported from the second feed region (70)
to a first combustion region with at least one second conveying device (80), wherein
a continuously transporting conveying device is selected as the second conveying device
(80), wherein the substitute fuel is detected by means of a second sensor (90) with
at least line resolution, wherein the second sensor (90) is arranged above the second
conveying device (80), wherein a spatially resolved material information of the substitute
fuel is determined from the information detected by the second sensor (90), wherein
a second calorific value is estimated from the spatially resolved material information
of the substitute fuel, wherein the second material flow of the substitute fuel of
the estimated second calorific value is adapted to the predetermined heating energy
by adjusting the conveying speed of the second conveying device (80).
2. Process according to claim 1, wherein the ratio between the first material flow and the second material flow is adjusted
as a function of the first calorific value and the second calorific value.
3. Process according to claim 2, wherein the ratio between the first material stream and the second material stream is selected
such that the material stream with the lower calorific value is selected as a maximum.
4. Method according to claim 1, wherein the ratio between the first material stream and the second material stream is selected
as a function of the first calorific value and the second calorific value and as a
function of a pollutant load, the pollutant load being determined from the spatially
resolved material information.
5. Method according to claim 4, wherein the concentration of the pollutant in the exhaust gas of the combustion process of
the device for the thermal treatment of inorganic substances is detected with a pollutant
sensor.
6. Process according to claim 4, wherein the concentration of the pollutant in a bypass of the device for the thermal treatment
of inorganic substances is detected by a pollutant sensor.
7. Process according to claim 4, wherein the concentration of the pollutant in the product of the device for the thermal treatment
of inorganic substances is detected by means of a pollutant sensor.
8. Method according to one of the preceding claims, wherein a high-energy fuel with a calorific value of at least 10 GJ/t is added to the first
material flow on the first conveyor device (50) between the first sensor (60) and
the first combustion region.
9. Method according to claim 8, wherein a primary fuel is added to the first material flow on the first conveying device
(50) between the first sensor (60) and the first combustion area to achieve a calorific
value of at least 2 GJ/t.
10. Method according to one of the preceding claims, wherein impurities can be removed from the first material flow on the first conveyor device
(50) between the first sensor (60) and the first combustion region, the impurities
being identified from the spatially resolved material information of the first substitute
fuel.
11. Process according to one of the preceding claims, wherein the first refuse derived fuel is a solid first refuse derived fuel.
12. Method according to one of the preceding claims, wherein the first conveyor device (50) is a first conveyor belt and the second conveyor device
(80) is a second conveyor belt.
13. Method according to one of the preceding claims, wherein the first sensor (60) detects the surface of the first substitute fuel on the first
conveying device (50) and the second sensor (90) detects the surface of the first
substitute fuel or the second substitute fuel on the second conveying device (80).
1. Procédé de traitement thermique de matières inorganiques, dans lequel on utilise au
moins un premier combustible de substitution pour la fabrication, dans lequel le premier
combustible de substitution est chargé dans une première zone de chargement (40),
dans lequel le premier combustible de substitution est transporté de la première zone
de chargement (40) à une première zone de combustion avec au moins un premier dispositif
de transport (50), dans lequel on choisit comme premier dispositif de transport (50)
un dispositif de transport transportant en continu, le premier combustible de substitution
étant détecté au moyen d'un premier capteur (60) à résolution au moins linéaire, le
premier capteur (60) étant disposé au-dessus du premier dispositif de transport (50),
une information de matière à résolution locale du premier combustible de substitution
étant déterminée à partir de l'information détectée par le premier capteur (60), une
première valeur de combustion étant estimée à partir de l'information de matière à
résolution locale du premier combustible de substitution, une première valeur étant
prédéfinie pour l'énergie de chauffage nécessaire dans la première zone de combustion,
le premier flux de matière du premier combustible de substitution de la première valeur
de combustion estimée étant adapté à l'énergie de chauffage prédéfinie par l'adaptation
du flux de matière , le premier combustible de substitution ou un deuxième combustible
de substitution étant chargé dans une deuxième zone de chargement (70), le combustible
de substitution étant transporté de la deuxième zone de chargement (70) à une première
zone de combustion avec au moins un deuxième dispositif de transport (80), un dispositif
de transport transportant en continu étant sélectionné comme deuxième dispositif de
transport (80), le combustible de remplacement étant détecté au moyen d'un deuxième
capteur (90) à résolution au moins linéaire, le deuxième capteur (90) étant disposé
au-dessus du deuxième dispositif de transport (80), une information de matière du
combustible de remplacement résolue en fonction de la localisation étant déterminée
à partir de l'information détectée par le deuxième capteur (90), une deuxième valeur
de combustion est estimée à partir de l'information de matière résolue localement
du combustible de substitution, le deuxième flux de matière du combustible de substitution
de la deuxième valeur de combustion estimée étant adapté à l'énergie de chauffage
prédéfinie par l'adaptation de la vitesse de transport du deuxième dispositif de transport
(80).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le rapport entre le premier flux de matière et le deuxième flux de matière est ajusté
en fonction du premier pouvoir calorifique et du deuxième pouvoir calorifique.
3. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que le rapport entre le premier flux de matière et le deuxième flux de matière est choisi
de telle sorte que le flux de matière ayant le plus faible pouvoir calorifique soit
choisi au maximum.
4. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le rapport entre le premier flux de matière et le deuxième flux de matière est choisi
en fonction du premier pouvoir calorifique et du deuxième pouvoir calorifique ainsi
qu'en fonction d'une charge de polluants, la charge de polluants étant déterminée
à partir des informations de matière résolues localement.
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que la concentration du polluant dans les gaz d'échappement du processus de combustion
du dispositif de traitement thermique de substances inorganiques est détectée par
un capteur de polluant.
6. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que la concentration du polluant dans la dérivation du dispositif de traitement thermique
de substances inorganiques est détectée par un capteur de polluant.
7. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que la concentration du polluant dans le produit du dispositif de traitement thermique
de matières inorganiques est détectée par un capteur de polluant.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un combustible à haute énergie ayant un pouvoir calorifique d'au moins 10 GJ/t est ajouté
au premier flux de matière sur le premier dispositif de transport (50) entre le premier
capteur (60) et la première zone de combustion.
9. Procédé selon la revendication 8, caractérisé en ce qu'un combustible primaire est ajouté au premier flux de matière sur le premier dispositif
de transport (50) entre le premier capteur (60) et la première zone de combustion
afin d'obtenir un pouvoir calorifique d'au moins 2 GJ/tonne.
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que des substances parasites peuvent être éliminées du premier flux de matière sur le
premier dispositif de transport (50) entre le premier capteur (60) et la première
zone de combustion, les substances parasites étant identifiées à partir des informations
de matière résolues en fonction de la localisation du premier combustible de substitution.
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le premier combustible de substitution est un premier combustible de substitution
solide.
12. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le premier dispositif de transport (50) est une première bande transporteuse et le
deuxième dispositif de transport (80) est une deuxième bande transporteuse.
13. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le premier capteur (60) détecte la surface du premier combustible de substitution
sur le premier dispositif de transport (50) et le deuxième capteur (90) détecte la
surface du premier combustible de substitution ou du deuxième combustible de substitution
sur le deuxième dispositif de transport (80).