[0001] Die Erfindung betrifft ein Klimatisierungsmodul für einen Helm, einen Helm mit einem
Klimatisierungsmodul sowie ein Verfahren zum Betreiben eines Klimatisierungsmoduls
und ein Verfahren zur Montage eines Klimatisierungsmoduls nach der Gattung der unabhängigen
Patentansprüche.
[0002] Aus der
US6954944B2 ist eine Helmvorrichtung bekannt, die mittels einer thermoelektrischen Wärmepumpe
klimatisiert wird. In einer Ausführungsform werden hierbei zwei Gebläsemechanismen
verwendet, um die Luft zu bewegen. In einem Kühlmodus führt ein erster Gebläsemechanismus
Druckluft über eine "kalte" Stelle der Pumpe und die gekühlte Luft dann in das Helminnere.
Ein zweiter Gebläsemechanismus transportiert die Abwärme von der "warmen" Stelle der
Pumpe ins Freie außerhalb der Helmschale.
[0003] Nachteilig ist bei dieser Ausgestaltung, dass der erste Gebläsemechanismus die klimatisierte
Luft lediglich hinten in den Helm hineinbläst, was nur eine recht beschränkte Luftzirkulation
der im Helm geführten Luft ermöglicht.
[0004] Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche
hat demgegenüber den Vorteil, dass durch eine optimierte Luftführung die Lüfter vorteilhafter
eingesetzt werden können und somit eine verbesserte Klimatisierung des Helms ermöglichen.
[0005] Daher wird vorliegend ein Klimatisierungsmodul für einen Helm, insbesondere einen
Motorradhelm vorgeschlagen mit wenigstens einer Wärmepumpenanordnung und wenigstens
einem ersten Lüfter und wenigstens einem zweiten Lüfter, wobei die
[0006] Wärmepumpenanordnung eine erste Wärmepumpenseite und eine zweite Wärmepumpenseite
aufweist, die Wärmepumpenanordnung geeignet ist, Wärme von der ersten Wärmepumpenseite
zur zweiten Wärmepumpenseite und/oder von der zweiten Wärmepumpenseite zur ersten
Wärmepumpenseite zu pumpen, das Klimatisierungsmodul weist Befestigungsmittel zum
Anordnen im oder am oberen Bereich des Helms auf, der erste Lüfter und/oder der zweite
Lüfter luftleitend mit der Umgebungsluft verbunden sind, der erste Lüfter im Betrieb
Luft an der ersten Wärmepumpenseite vorbeiführt und in den Helm einführt und der zweite
Lüfter im Betrieb Luft aus dem Helm herausführt und an der zweiten Wärmepumpenseite
vorbeiführt.
[0007] Der entscheidende Vorteil einer entsprechenden Anordnung der Lüfter ist, dass der
zweite Lüfter hierbei zwei Funktionen übernimmt: das Absaugen der Luft aus dem Helm,
um eine verbesserte Luftzirkulation im Helm zu ermöglichen und das Abführen der Abwärme
an der zweiten Wärmepumpenseite im Kühlfall oder entsprechend das Zuführen von Wärme
im Heizfall, was einen optimalen Betrieb der Wärmepumpenanordnung ermöglicht. Somit
genügen zwei Lüfter, um alle Funktionen (Ansaugen von Luft aus der Umgebung, Einführen
der klimatisierten Luft in den Helm, Absaugen der Luft aus dem Helm, Kühlen der Abwärmeseite
der Wärmepumpenanordnung (oder im Heizfall umgekehrt) und Abführen der verbrauchten
Luft in die Umgebung) zu ermöglichen.
[0008] Unter einem Helm wird hier ein Schutzhelm mit zumindest einer harten Helmschale verstanden.
Hierbei kann es sich um einen für einen bestimmten Einsatzzweck angepassten Helm handeln.
Möglich ist hierbei, neben vielen anderen Helmarten, ein Motorradhelm, ein Automobilsporthelm
oder ein Fahrradhelm. Auch weitere Sporthelme oder Schutzhelme für bestimmte Berufe
können mittels der Erfindung klimatisiert werden.
[0009] Eine Helmschale besteht häufig aus einer Helmaußenschale und einer Helminnenschale,
wobei die Helmaußenschale verhältnismäßig dünn ist und beispielsweise aus einem Kunststoff
sein kann. Die Helminnenschale ist im Verhältnis zur Helmaußenschale meistens etwas
dicker ausgestaltet und kann aus einem leichten Material mit geeigneter Elastizität
wie beispielsweise aus expandiertem Polystyrol (auch EPS oder Styropor genannt) hergestellt
sein.
[0010] Eine Wärmepumpenanordnung ermöglicht unter Zuführung von Energie bevorzugt von elektrischer
Energie das Pumpen von Wärme von einer ersten Wärmepumpenseite zu einer zweiten Wärmepumpenseite
und/oder umgekehrt. Die beiden Wärmepumpenseiten sind hierbei räumlich und thermisch
voneinander getrennt. Der Begriff Wärmepumpenseite ist hierbei nur phänomenologisch
zu verstehen und macht daher keine Aussage über eine flächige Ausdehnung. Die Wärmepumpenanordnung
kann jedoch flächig ausgedehnt sein, wobei die beiden Wärmepumpenseiten dann zwei
bevorzugt sich gegenüberliegende Großflächen sind.
[0011] Ein Befestigungsmittel kann hierbei alles sein, was es ermöglicht das Klimatisierungsmodul
an oder im Helm zu befestigen. Denkbar sind hier sowohl lösbare als auch unlösbare
Verbindungen. Es sind beispielsweise Clips, Schrauben oder ähnliches möglich.
[0012] "Im Betrieb" bedeutet hierbei einen möglichen Betriebszustand des Lüfters.
[0013] Ausdrücke wie "im Helm", "in den Helm" oder "aus dem Helm" beziehen sich ganz allgemein
auf den inneren Bereich des Helms, in dem sich bei Benutzung der Kopf des Benutzers
befindet. Der innere Bereich des Helms beinhaltet auch den Bereich zwischen Visier
und Gesicht. Ein Herausleiten von Luft aus dem Helm kann auch über einen Kanal erfolgen.
[0014] Positionsangaben wie "oben" oder "vorderer Bereich" beziehen sich hier stets auf
die klassische Tragweise eines Helms mit Öffnung für den Kopf unten und Blickrichtung
des Benutzers nach vorne.
[0015] Der obere Bereich des Helms bezeichnet hierbei bevorzugt den Bereich des Helms, welcher
einen Bereich in einem Radius von 10 cm um den höchsten Punkt des Kopfes des Benutzers
bedeckt.
[0016] Eine Anordnung im oberen Bereich des Helms bietet mehrere Vorteile. Zum einen kann
hier die Luft oberhalb des Helms angesaugt werden. Dies ist ein Bereich, in dem der
Luftdruck während der Fahrt im Vergleich zu beispielsweise dem Bereich hinter dem
Helm verhältnismäßig hoch ist. Dies ermöglicht, während der Fahrt die Lüfter bei gleichem
erzeugten Volumenstrom mit einer geringeren Leistung betreiben zu können oder bei
gleicher Leistung einen größeren Volumenstrom zu erhalten als bei einer Anordnung
des Klimatisierungsmoduls beispielsweise im hinteren Bereich des Helms. Ein weiterer
Vorteil ist, dass die Entfernung zwischen Klimatisierungsmodul und den bevorzugt zu
klimatisierenden Bereichen, wie beispielsweise der Bereich nahe dem Gesicht, geringer
ist. Somit ist der Leitungsverlust geringer und bei gleicher Lüfterleistung gelangt
mehr Luft in den vorderen Bereich des Helmes und auch der Leistungsverlust während
des Transportes der konditionierten Luft ist geringer und eine Temperaturänderung
ist schneller und damit direkter spürbar. Auch ist die Gewichtsverteilung bei einer
Anordnung im oberen Bereich des Helms für den Benutzer besonders komfortabel, da das
Klimatisierungsmodul beispielsweise keine zusätzliche Zugkraft im Nackenbereich verursacht.
[0017] Bei einem erfindungsgemäßen Klimatisierungsmodul kann es sich auch um eine Nachrüstlösung
für einen bestehenden Helm handeln. Bevorzugt können für das Herausleiten von Luft
aus dem Helm bestehende Gegebenheiten des Helms genutzt werden. Insbesondere kann
die Luft beim Herausleiten aus dem Helm durch bestehende luftdurchlässige Textilstrukturen,
wie ein "Textil-Mesh" geleitet werden oder durch bestehende Luftleitelemente im Helm
geführt werden. Vorteilhafterweise ist das Klimatisierungsmodul so realisiert, dass
keine separaten Schläuche oder Kanäle zur Luftführung in den Helm eingebracht werden
müssen. Die Luftführung erfolgt ausschließlich durch bereits bestehende Komponenten,
wie beispielsweise Luftführungselemente für die passive Belüftung des Helms.
[0018] Ein weiterer Vorteil ist, dass bei der Verwendung eines erfindungsgemäßen Klimatisierungsmoduls
alle bestehenden Vorrichtungen zur passiven Belüftung unbeeinträchtigt bleiben und
der Helm, beispielsweise bei ausgeschaltetem Klimatisierungsmodul ohne signifikante
Einschränkungen passiv belüftet werden kann. Auch während des Betriebs des Klimatisierungsmodul
wirkt die passive Belüftung unterstützend.
[0019] Bevorzugt ist die Wärmepumpenanordnung ein thermoelektrisches Modul insbesondere
ein Peltierelement.
[0020] Ein thermoelektrisches Modul ermöglicht, unter Ausnutzung des Peltier-Effekts mittels
eines angelegten Stroms eine Temperaturdifferenz zu erzeugen. Hierdurch kann auch
ein Wärmepumpeneffekt erreicht werden. Ganz allgemein kann ein thermoelektrisches
Modul auch umgekehrt betrieben werden und als thermoelektrischer Generator aus einer
Temperaturdifferenz eine Spannung bzw. einen Stromfluss erzeugen.
[0021] Bei einem Peltierelement steht die Verwendung zum Heizen, Kühlen bzw. Wärmepumpen
im Fokus. Vorzugsweise weist ein Peltierelement zwei oder bevorzugt mehrere unterschiedlich
dotierte Halbleiterelemente auf die über Leiterbrücken in Reihe geschaltet sind. Beispielsweise
kann diese Reihenschaltung zwischen zwei Keramiksubstraten angeordnet sein. Diese
sorgen auch für eine mechanische Stabilisierung. In einer für diese Anwendungen bevorzugten
Ausführungsformen kann ein Peltierelement auch ohne Keramiksubstrate ausgeführt sein.
Hierbei ist insbesondere darauf zu achten, dass die Stabilität des Peltierelements
weiterhin gegeben ist. Dies kann dadurch erreicht werden, dass das Peltierelement
direkt mit weiteren stabilisierenden Schichten verbunden, insbesondere verlötet oder
verklebt, wird. Diese weiteren stabilisierenden Schichten können beispielsweise Wärmeübertrager
sein, die für die Wärmeübertragung zwischen Peltierelement und Luft verwendet werden.
Der Vorteil einer Ausführungsform ohne Keramiksubstrate ist, dass die Wärmeleitverluste
geringer sind. Die dotierten Halbleiterelemente sind so angeordnet, dass sich bei
einem Stromfluss eine Seite des Peltierelements erwärmt und die andere Seite abkühlt.
Wird beispielsweise die Wärme an der Warmseite abgeführt, so kann die Kaltseite bei
ansonsten gleichbleibenden Parametern, insbesondere bei gleichbleibender elektrischer
Leistung, weiter heruntergekühlt werden, als wenn das nicht der Fall ist. Daher ist
es von Vorteil, wenn im "Kühlfall" die Wärme an der Warmseite abgeführt wird.
[0022] Optional kann beim thermoelektrischen Element auch ein Temperatursensor angeordnet
sein. Somit kann die Temperatur geregelt und nicht nur gesteuert werden oder der Messwert
des Temperatursensors kann für eine Sicherheitsabschaltung verwendet werden. Bevorzugt
ist es möglich, dass der Strom des thermoelektrischen Elements ausgeschaltet wird,
sobald der Temperatursensor eine Temperatur über einem voreingestellten Schwellwert
misst. Dies erhöht auch die Sicherheit, da ein Überhitzen verhindert werden kann.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Wärmepumpenanordnung einen ersten
Wärmeübertrager, der an der ersten Wärmepumpenseite angeordnet ist, und/oder einen
zweiten Wärmeübertrager der an der zweiten Wärmepumpenseite angeordnet ist auf.
[0024] Ein Wärmeübertrager ermöglicht bzw. verbessert das Übertragen von Wärme von einem
Medium auf ein anderes. Im vorliegenden Fall werden Wärmeübertrager eingesetzt, um
Wärme besser zwischen einem Festkörper - hier der Wärmepumpenanordnung - und einem
Luftstrom übertragen zu können. Hierbei wird ein Wärmeübertrager eingesetzt, um die
Wärmeübertragung zwischen einer Wärmepumpenseite und an der Wärmepumpenseite vorbeigeführter
bzw. vorbeiströmender Luft zu verbessern.
[0025] Es kann sich hierbei beispielsweise um (Kühl-)Rippen oder einen Kühlkörper handeln.
Die Begriffe Kühlrippen und Kühlkörper umfassen hierbei auch den Fall, dass Wärme
aus dem Fluid in den Festkörper übertragen wird.
[0026] Bevorzugt ist, dass die Wärmepumpenanordnung in einem ersten Betriebszustand die
an der ersten Wärmepumpseite vorbeiströmende Luft kühlt und die an der zweiten Wärmepumpenseite
vorbeiströmende Luft erwärmt und/oder dass die Wärmepumpenanordnung in einem zweiten
Betriebszustand die an der ersten Wärmepumpseite vorbeiströmende Luft erwärmt und
die an der zweiten Wärmepumpenseite vorbeiströmende Luft kühlt und/oder dass die Wärmepumpenanordnung
in einem dritten Betriebszustand deaktiviert ist und somit weder die an der ersten
Wärmepumpenseite vorbeiströmende Luft erwärmt oder kühlt noch die an der zweiten Wärmepumpenseite
vorbeiströmende Luft erwärmt oder kühlt.
[0027] Im ersten Betriebszustand wird somit gekühlte Luft über die Luftführungseinheit in
den vorderen Bereich des Helms geleitet. Hierdurch kann ein Benutzer des Helms besonders
bevorzugt gekühlt werden und/oder die bewegte Luft kann das Visier des Helms und/oder
eine Brille des Benutzers vor dem Beschlagen schützen.
[0028] Im zweiten Betriebszustand wird erwärmte Luft über die Luftführungseinheit in den
vorderen Bereich des Helms geleitet. Dieser Betriebszustand kann genutzt werden, um
den Benutzer des Helms zu wärmen und/oder das Visier des Helms und/oder eine Brille
des Benutzers vor dem Beschlagen zu schützen. Im dritten Betriebszustand ist die Wärmepumpenanordnung
deaktiviert, der erste Lüfter und/oder der zweite Lüfter sind jedoch aktiv und leiten
Umgebungsluft über die Luftführungseinheit in den vorderen Bereich des Helms und/oder
führen Luft aus der Luftführungseinheit des Helms heraus und leiten diese in die Umgebung
ab.
[0029] Bevorzugt verbindet wenigstens ein externer Kanal den ersten Lüfter und/oder es verbindet
wenigstens ein externer Kanal den zweiten Lüfter luftleitend mit der Wärmepumpenanordnung.
[0030] Ein Kanal kann im Sinne der vorliegenden Erfindung jegliche räumliche Anordnung sein,
die ein Fluid insbesondere Luft über eine gewisse Erstreckung führt. Bevorzugt ist
ein Kanal länglich.
[0031] Hierbei kann der Kanal eine separate Kanalwandung aufweisen, oder seine Wandung kann
sich aus einer Aussparung in einer bestimmten Anordnung ohne separate Kanalwandung
ergeben. Die Wandung kann auch teilweise unterbrochen sein und kann jeglichen Querschnitt
aufweisen. Ein Kanal muss bezüglich seines Querschnitts nicht komplett von Wandungen
umgeben sein, sondern kann auch teilweise offen ausgebildet sein. Beispielsweise kann
ein Kanal auch durch eine Nut in der Helmschale gebildet werden.
[0032] Besonders bevorzugt ist der Kanal hier auf allen vier Seiten von separaten Kanalwandungen
umgeben.
[0033] "Extern" bezieht sich hierbei auf extern vom Helm. Ein externer Kanal ist also außerhalb
des Helms angeordnet.
[0034] Die Hauptfunktion des externen Kanals bzw. der externen Kanäle ist, dass somit eine
vorteilhafte Anordnung der Lüfter möglich ist. Die folgende Erläuterung bezieht sich
auf das Beispiel bei dem im Bereich nahe dem Gesicht gekühlte Luft eingeblasen und
weiter hinten verbrauchte Luft aus dem Helminneren abgesaugt wird. Ganz allgemein
kann aber kühlen und erwärmen und einblasen oder absaugen auch in jeder Kombination
verwendet bzw. vertauscht werden, ohne den Rahmen der Erfindung und der Erläuterung
zu verlassen. Der erste Lüfter ist bevorzugt verhältnismäßig weit vorne am Helm angeordnet,
um die konditionierte Luft möglichst direkt in den Bereich nahe dem Gesicht zu führen.
Der zweite Lüfter ist bevorzugt weiter hinten angeordnet, um die Luft aus dem gesamten
Helminnenraum absaugen zu können. Daraus ergibt sich eine räumliche Trennung der Lüfter.
Da beide Lüfter aber Luft an jeweils einer Wärmepumpenseite der Wärmepumpenanordnung
vorbeiführen, muss zumindest ein externer Kanal vorhanden sein, der die Luft von dem
entfernteren Lüfter zur Wärmepumpenanordnung transportiert.
[0035] Besonders bevorzugt führt der erste externe Kanal und/oder der zweite externe Kanal
an dem ersten Lüfter und/oder an dem zweiten Lüfter vorbei, insbesondere weist der
erste externe Kanal und/oder der zweite externe Kanal eine Aussparung für die Luftdurchführung
auf, durch welche der erste Lüfter und/oder der zweite Lüfter Luft ansaugen oder ausblasen
kann. Die bereits erläuterte vorteilhafte Anordnung der Lüfter beinhaltet, dass der
zweite Lüfter welcher Luft aus dem Helm absaugt, weiter hinten angeordnet ist als
der erste Lüfter welcher Luft in den Helm einbläst. In dem externen Kanal wird dann
Luft vom hinteren zweiten Lüfter über den Bereich, in dem der erste Lüfter die Umgebungsluft
ansaugt, hinweg zur Wärmepumpenanordnung geführt. Der externe Kanal muss geometrisch
so ausgeführt sein, dass der erste Lüfter welcher Luft in den Helm einbläst Umgebungsluft
ansaugen kann. Dies kann entweder durch eine Aussparung im externen Kanal realisiert
sein, wobei der externe Kanal im Bereich der Aussparung nicht zur Umgebungsluft hin
offen ist, sondern der Kanal wird weiterhin geschlossen um den Bereich, in dem Umgebungsluft
angesaugt wird, herumgeführt oder der externe Kanal führt an dem ersten Lüfter vorbei
oder der externe Kanal wird durch eine Umlenkung an dem ersten Lüfter vorbei geführt.
[0036] Vorteilhaft ist das Klimatisierungsmodul mit einer Steuerungseinrichtung und/oder
einer Stromversorgung verbunden. Die Stromversorgung ist beispielsweise eine Batterie
oder ein Akkumulator. Bevorzugt ist die Stromversorgung eine sogenannte "Powerbank".
Eine Powerbank ist ein mobiler Zusatzakkumulator, der meist über einen zusätzlichen
Schaltwandler eine konstante Ausgangsspannung wie beispielsweise 5V oder 12V bereitstellt.
Die Stromversorgung kann am oder im Helm oder auch im Abstand zum Helm angeordnet
sein. In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform kann auch eine Batterie eines
Fahrzeugs, dass der Benutzer des Helms beim Tragen des Helms benutzt (beispielsweise
ein Motorrad oder ein Rennsportwagen) als Stromversorgung dienen.
[0037] In einer besonders vorteilhaften Variante kann die Steuerungseinrichtung das Klimatisierungsmodul
im ersten Betriebszustand und/oder dem zweiten Betriebszustand und/oder dem dritten
Betriebszustand betreiben und/oder in einen ausgeschalteten oder Standby-Zustand versetzen.
Über die Steuerungseinrichtung kann in einem bevorzugten Fall auch die Leistung des
ersten Lüfters und/oder des zweiten Lüfters und/oder der Wärmepumpenanordnung eingestellt
werden. Im ausgeschalteten oder Standby-Zustand sind im Gegensatz zum dritten Betriebszustand
auch der erste Lüfter und/oder der zweite Lüfter deaktiviert. Im ausgeschalteten Zustand
ist die Stromversorgung komplett unterbrochen, während die Klimatisierungsanordnung
im Standby-Zustand schnell wieder reaktiviert werden kann.
[0038] Im Beispiel eines Motorradhelms hat dieser Helm für eine passive Belüftung vorgesehene
Lüftungsschlitze. Beispielsweise bei schneller Fahrt kann in manchen Fällen die passive
Lüftung ausreichen und die Klimatisierungsanordnung in einen ausgeschalteten oder
Standby-Zustand versetzt werden. Fälle, die jedoch auch bei schneller Fahrt eine aktive
Klimatisierung erfordern, sind beispielsweise hohe Temperaturen von mehr als 25°C
oder regnerisches und/oder kühles Wetter mit Temperaturen unter 18°C, und/oder Bedingungen
mit hoher Luftfeuchtigkeit, da in den letzten Fällen häufig das Visier und/oder eine
Brille stark beschlagen. Es ist auch möglich den Helm während der kompletten Benutzung
im ausgeschalteten Zustand zu benutzen und beispielsweise nur die passive Kühlung
zu verwenden.
[0039] Bevorzugt ist die Steuerungseinrichtung zumindest teilweise im Klimatisierungsmodul
integriert und/oder die Stromversorgung außerhalb des Helms und außerhalb des Klimatisierungsmoduls
angeordnet.
[0040] Die Steuerungseinrichtung verfügt über bestimmte Steuerelektronikeinrichtungen, die
auf Leiterplatten angeordnet sind. Leiterplatten mit Steuerelektronik können vorteilhaft
direkt in das Klimatisierungsmodul integriert werden und beispielsweise auch in einem
Gehäuse des Klimatisierungsmoduls angeordnet sein. Andere Komponenten der Steuerungseinrichtung
wie insbesondere Schalter oder Displays können bevorzugt auch außerhalb des Klimatisierungsmoduls
und teilweise auch komplett getrennt vom Helm angeordnet werden.
[0041] Es ist aber auch möglich, dass die Steuerungseinrichtung als Ganzes außerhalb des
Klimatisierungsmoduls angeordnet ist.
[0042] Die Steuerungseinrichtung oder Teile der Steuerungseinrichtung können auch entfernt
vom Helm an einem Kleidungsstück des Benutzers vorteilhaft über einen Clip angebracht
werden oder in einer Tasche mitgeführt werden. Alternativ ist es auch möglich, die
Steuerungseinrichtung oder Teile der Steuerungseinrichtung an einem Fahrzeug, beispielsweise
am Lenker eines Motorrads anzubringen.
[0043] Die Steuerungseinrichtung kann über ein Bedienelement verfügen. Vorteilhafterweise
enthält das Bedienelement einen oder mehrere Schalter und/oder ein Display. Der oder
die Schalter können beispielsweise vorne am Klimatisierungsmodul oder seitlich am
Helm angeordnet sein. In einer alternativen Ausführungsform kann die Steuerungseinrichtung
über eine Applikation (App) beispielsweise auf einem Handy gesteuert werden.
[0044] In einer bevorzugten Variante wird die Stromversorgung außerhalb des Helms angeordnet
und beispielsweise in einem Rucksack, einer Jackentasche oder ähnliches verstaut und
ist über eine Leitung mit dem Helm verbunden. In einer alternativen Ausführungsform
kann auch eine Batterie eines Fahrzeugs, dass der Benutzer des Helms beim Tragen des
Helms benutzt (beispielsweise ein Motorrad oder ein Rennsportwagen) als Stromversorgung
dienen. Auch hierbei ist dann die Batterie des Fahrzeugs über eine Leitung mit dem
Helm verbunden. Bevorzugt kann diese Leitung beispielsweise nahe dem Rande des Helms
über einen Magnetverschluss verfügen, an dem die Leitung in zwei Teile geteilt werden
kann. Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Magnetverschluss um einen Magnetclip.
Mittels dieses Magnetverschlusses kann die Stromversorgung vom Helm schnell getrennt
und wieder verbunden werden. Bei einem Sturz oder Unfall löst sich diese Verbindung
schnell und ohne Schaden zu verursachen.
[0045] In einer Variante saugt der erste Lüfter bevorzugt über einen Filter Umgebungsluft
an und der zweite Lüfter saugt über zumindest eine Lüftungsöffnung Luft aus dem Helm
ab, führt diese an der zweiten Wärmepumpenseite vorbei und leitet sie in die Umgebungsluft
ab.
[0046] Ein Filter ist hierbei insbesondere ein Luftfilter, der die angesaugte Luft von Verunreinigungen
säubert und verhindert, dass Fremdkörper in die Klimatisierungseinrichtung eindringen.
[0047] Unter Lüftungsöffnungen wird hierbei jegliche luftdurchlässige Öffnung verstanden.
Der zweite Lüfter saugt hierbei also Luft aus dem Helminnenraum durch die Lüftungsöffnungen
ab.
[0048] Die folgende Erläuterung wird für den Fall beschrieben, dass die Klimatisierungseinrichtung
zum Kühlen verwendet wird (erster Betriebszustand). Sie gilt aber entsprechend umgekehrt
auch für den Heizfall. Die vom ersten Lüfter angesaugte Luft wird durch die erste
Wärmepumpenseite gekühlt und die gekühlte Luft wird in den Helm eingeführt. Die aus
dem Helm abgesaugte Luft wird an der zweiten Wärmepumpenseite vorbeigeführt, um diese
zu kühlen bzw. um Wärme von dieser abzutransportieren. Die abgesaugte Luft ist etwas
wärmer als die Umgebungstemperatur, aber die Temperatur ist noch gering genug, um
die zweite Wärmepumpenseite effizient zu kühlen.
[0049] In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Klimatisierungsmodul ein Gehäuse
und ist zumindest teilweise außerhalb des Helms angeordnet. Das Gehäuse ist hierbei
bevorzugt aus einem festen Material und umschließt das Klimatisierungsmodul zumindest
teilweise, bevorzugt größtenteils.
[0050] Eine Anordnung "außerhalb des Helms" bedeutet hierbei eine Anordnung zumindest größtenteils
außerhalb der Schale des Helms. Hierbei sind aber auch explizit Lösungen umfasst,
bei denen Teile des Klimatisierungsmoduls beispielsweise in Aussparungen in der Helmschale,
insbesondere in der Helmaußenschale und/oder der Helminnenschale hineinragen.
[0051] Bevorzugt ist das Gehäuse des Klimatisierungsmoduls direkt mit der Schale des Helms
verbunden. Das Gehäuse kann beispielsweise aus einem Kunststoff sein. Bei dem Gehäuse
kann es sich um eine Abdeckung handeln. In einer vorteilhaften Variante umfasst das
Gehäuse die Komponenten des Klimatisierungsmoduls auf allen Seiten bis auf die dem
Helm zugewandte Seite. Bevorzugt weist das Gehäuse Lüftungsschlitze auf. Das Gehäuse
kann Befestigungsmittel wie Clips oder Schraubverbindungen aufweisen oder Aussparungen
oder sonstige Anpassungen für Befestigungsmittel aufweisen.
[0052] Vorteilhafterweise ist der erste Lüfter zumindest teilweise in der Helmschale und
der zweite Lüfter außerhalb der Helmschale angeordnet oder der zweite Lüfter ist zumindest
teilweise in der Helmschale und der erste Lüfter außerhalb der Helmschale angeordnet
oder der erste Lüfter und der zweite Lüfter sind zumindest teilweise in der Helmschale
angeordnet.
[0053] Anders ausgedrückt ist in dieser Ausführungsform zumindest einer der beiden Lüfter
zumindest teilweise in der Helmschale angeordnet.
[0054] "Außerhalb der Helmschale" bedeutet hierbei außerhalb des Helms, kann aber insbesondere
auch direkt auf der Helmschale bedeuten.
[0055] Dass ein Bauteil zumindest teilweise in der Helmschale angeordnet ist, bedeutet,
dass entsprechende Aussparungen in der Helmschale vorgenommen wurden oder vorhanden
sind und das Bauteil in diesen Aussparungen angeordnet ist.
[0056] Durch eine solche Anordnung können die Bauteile noch platzsparender integriert werden
und eine noch geringere Höhe des Klimatisierungsmoduls oberhalb des Helms ist möglich.
[0057] Insbesondere bei der dritten Alternative, bei welcher der erste Lüfter und der zweite
Lüfter zumindest teilweise in der Helmschale angeordnet sind, können die Bauteile
maximal platzsparend integriert werden und eine geringere Höhe des Klimatisierungsmoduls
oberhalb des Helms ist möglich.
[0058] In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform sind der erste Lüfter und der zweite
Lüfter außerhalb der Helmschale angeordnet. Vorteilhaft ist hierbei, dass keine Aussparungen
in der Helmschale vorgenommen werden müssen.
[0059] Bevorzugter Weise sind das Klimatisierungsmodul oder Teile des Klimatisierungsmoduls
über eine oder mehrere lösbaren Verbindungen am Helm befestigt, und das Klimatisierungsmodul
oder Teile des Klimatisierungsmoduls lösen sich bei einem Aufprall, der eine bestimmte
Krafteinwirkung auf den Helm überschreitet.
[0060] Bei einem Motorradhelm ist es wichtig, dass sich das Klimatisierungsmodul bei einem
Unfall mit einem Aufprall vom Helm löst und somit verhindert wird, dass sich der Benutzer
des Helms verletzt und/oder dass der Helm beschädigt wird und damit seine Schutzwirkung
geringer wird. Insbesondere ist es wichtig, dass keine harten oder spitzen Teile,
beispielsweise Komponenten des Klimatisierungsmoduls durch den Aufprall in den Helm
eindringen und den Benutzer verletzen können. Dies kann durch ein Lösen des Klimatisierungsmoduls
vom Helm beim Aufprall weitestgehend verhindert oder zumindest deutlich unwahrscheinlicher
gemacht werden.
[0061] Je nach Ausführungsform kann es sein, dass einige Bauteile - beispielsweise ein Lüfter
oder die Wärmepumpenanordnung - des Klimatisierungsmoduls ganz oder teilweise in die
Helmschale integriert sind. Es ist dann möglich die lösbaren Verbindungen so anzuordnen,
dass diese ganz oder teilweise in die Helmschale integrierten Bauteile bei einem Aufprall
im bzw. am Helm verbleiben und nur die weiteren Elemente des Klimatisierungsmoduls
sich vom Helm lösen.
[0062] Besonders bevorzugt weist die lösbare Verbindung auf oder ist ein oder mehrere Clips
und/oder eine oder mehrere Steckverbindung und/oder eine oder mehrere Kunststoffschrauben,
die derart beschaffen sind, dass sie bei einer vorbestimmten Krafteinwirkung brechen
oder sich lösen.
[0063] Unter einem Clip wird hierbei eine Federklemme verstanden, welche die Kraft einer
Feder nutzt, um mehrere Bauteile miteinander zu verbinden. Bei einer Steckverbindung
werden zwei Teile ineinandergesteckt. Diese können einrasten oder nicht einrasten.
Eine Kunststoffschraube, die bei einer vorbestimmten Krafteinwirkung bricht, dient
damit als eine Art Sollbruchstelle. Darüber hinaus ist bei der Verwendung von Kunststoffschrauben
statt Metallschrauben die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung des Benutzers deutlich
geringer.
[0064] Werden Clips oder Steckverbindungen verwendet, so ist es möglich, dass diese sich
bei einer vorbestimmten Krafteinwirkung lösen, ohne dass diese beschädigt werden oder
verwendete Clips oder Steckverbindungen können bei einer vorbestimmten Krafteinwirkung
brechen.
[0065] Die Krafteinwirkung, ab welcher die lösbare Verbindung sich löst, wird so gewählt,
dass sie sich bei Kräften löst, die einen vorgebbaren Schwellenwert erreichen bzw.
überschreiten. Dieser Schwellenwert kann so gewählt werden, dass er bspw. einer Prüfnorm
für Schutzhelme (z.B. ECE22 oder DOT) entspricht.
[0066] In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Klimatisierungsmodul als Nachrüstmodul
mit zumindest einer lösbaren Verbindung auf dem Helm aufgebracht und von dem Helm
entfernt werden.
[0067] Bei einem Nachrüstmodel ist der Helm auch ohne das Klimatisierungsmodul vollständig
funktionsfähig und das Klimatisierungsmodul kann von einem Nichtfachmann selbstständig
auf, an oder in einen handelsüblichen oder einen nur leicht angepassten Helm montiert
werden. Insbesondere sind zum Einbau des Nachrüstmoduls keine Anpassungen an der Helmschale
während der Montage nötig und es müssen auch keine Kanäle oder Schläuche im Helminneren
angebracht werden.
[0068] Eine Nachrüstlösung hat den Vorteil, dass ein Kunde einen Helm unabhängig von dem
Klimatisierungsmodul kaufen kann und dies nur bei Bedarf dazukauft. Kann das Klimatisierungsmodul
auf einem handelsüblichen Helm montiert werden, so hat der Kunde maximale Flexibilität.
Es ist aber auch möglich, dass bei dem Helm ohne Klimatisierungsmodul schon leichte
Anpassungen vorgesehen sind, die ihm dann später bei Bedarf ermöglichen ein Klimatisierungsmodul
zu montieren.
[0069] In diesem Fall ist es auch einfach möglich, das Klimatisierungsmodul, wenn es nicht
mehr benötigt wird, defekt ist oder beispielsweise getrennt verkauft werden soll,
wieder zu entfernen.
[0070] Bevorzugt bildet das Klimatisierungsmodul hierbei eine vorgefertigte einteilige Baueinheit,
in welche alle Komponenten bis auf Stromkabel, die Stromversorgung und ggf. die Steuerungseinrichtung
oder Teile der Steuerungseinrichtung integriert sind. Auch dies ermöglicht eine einfache
Montage.
[0071] Die Erfindung beinhaltet ferner einen Helm, der geeignet ist, ein erfindungsgemäßes
Klimatisierungsmodul aufzunehmen, wobei das Klimatisierungsmodul auf oder an dem Helm
lösbar befestigt und ohne Beschädigung des Helms oder des Klimatisierungsmoduls entfernt
werden kann.
[0072] Hierbei ist es vorteilhaft, wenn ein entsprechend geeigneter Helm für die Aufnahme
eines Klimatisierungsmoduls möglichst wenig angepasst werden muss. Mögliche Anpassungen
des Helms könnten eine Aussparung für die Wärmepumpenanordnung und/oder eine Aussparung
für den ersten und/oder den zweiten Lüfter und/oder den externen Kanal sein. Ferner
können sich in einem entsprechend angepassten Helm Verbindungsmöglichkeiten wie zum
Beispiel Gewinde und/oder Anclipspunkte und/oder Steckpunkte für die Befestigung des
Klimatisierungsmoduls befinden und/oder eine Durchführung in der Helmaußen- und Helminnenschale
für das Stromkabel und/oder die Verbindung zur Steuerungseinrichtung kann vorhanden
sein.
[0073] Ein erfindungsgemäßer Helm kann somit unabhängig von dem Klimatisierungsmodul erworben
werden und dieses kann hinterher problemlos von einem Nichtfachmann als Nachrüstlösung
montiert werden.
[0074] In einer Variante kann der Helm bereits Stromkabel integriert haben, welche zur Verbindung
zwischen dem Klimatisierungsmodul und einer Stromversorgung und/oder einer Steuerungseinrichtung
bzw. Teilen einer Steuerungseinrichtung dienen.
[0075] Ein entsprechend vorbereiteter Helm bietet dem Kunden eine große Flexibilität. Vorteilhaft
ist auch, dass der Helm auch ohne Klimatisierungsmodul nicht optisch oder funktionell
beeinträchtigt ist und uneingeschränkt genutzt werden kann.
[0076] Das Klimatisierungsmodul kann hierbei beispielsweise über Kunststoffschrauben oder
lösbare Clips oder Steckverbindungen befestigt werden. Diese können auch ohne Beschädigung
jeweils wieder gelöst werden.
[0077] Die Erfindung beinhaltet des Weiteren einen erfindungsgemäßen Helm mit einem erfindungsgemäßen
Klimatisierungsmodul.
[0078] Bei einem erfindungsgemäßen Helm mit einem erfindungsgemäßen Klimatisierungsmodul
kann das Klimatisierungsmodul als Nachrüstlösung ausgeführt sein. Es ist aber auch
möglich, dass das Klimatisierungsmodul im Helm integriert ist, oder an diesem unlösbar
oder zumindest für einen Nichtfachmann nicht ohne Probleme demontierbar befestigt
ist. Beispielsweise kann eine Gesamtabdeckung bzw. eine Gesamthülle beispielsweise
aus Kunststoff für das Klimatisierungsmodul und den Helm vorgesehen sein.
[0079] Der Helm weist bevorzugt einen Spalt beispielsweise für ein Sonnenvisier auf. Konditionierte
Luft wird bevorzugt durch diesen Spalt in den vorderen Bereich des Helms, insbesondere
den Bereich nahe dem Visier, geleitet.
[0080] Heutzutage weisen insbesondere Motorradhelme häufig neben einem ersten Visier, welches
weitgehend transparent ist, ein zweites Visier, insbesondere ein Sonnenvisier oder
eine Sonnenblende auf. Ein solches Sonnenvisier kann eine gewisse Tönung aufweisen
und kann kleiner ausgeführt sein als das erste transparente Visier. Ein solches Sonnenvisier
kann auch getrennt vom ersten transparenten Visier hoch und runter geklappt werden.
Im Gegensatz zu den ersten transparenten Visieren, die häufig außerhalb des Helms
nach oben geklappt werden, kann das Sonnenvisier häufig in einen Spalt in oder unterhalb
der Helmschale verschoben werden. Ein solcher Spalt ist häufig zum Helminnenraum hin
geschlossen. Dieser Spalt ist daher besonders geeignet, die Luft in den vorderen Bereich
des Helms, insbesondere in den Bereich nahe dem Visier zu leiten. Der Spalt kann für
die Luftleitung sowohl im Fall eines heruntergeklappten als auch eines hochgeklappten
Visiers genutzt werden.
[0081] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Helm ein Visier mit einer
Visierinnenseite auf und das Klimatisierungsmodul ist luftleitend mit der Visierinnenseite
verbunden.
[0082] Die Luft kann beispielsweise über einen breiten Spalt, der eine kanalähnliche Struktur
darstellt in den vorderen Bereich des Helms, insbesondere in den Bereich zwischen
Gesicht des Benutzers und Visier geleitet werden.
[0083] Die Erfindung beinhaltet auch ein Verfahren zur Montage eines erfindungsgemäßen Klimatisierungsmoduls
auf einem erfindungsgemäßen Helm, wobei die Montage eine Befestigung des Klimatisierungsmodul
mit einer oder mehreren Kunststoffschrauben und/oder mit einem oder mehreren Clips
und/oder mit einer oder mehreren Steckverbindungen beinhaltet.
[0084] Ferner kann die Montage ein Befestigen oder Verlegen von Kabeln für die Stromversorgung
der Lüfter und der Wärmepumpenanordnung beinhalten. Des Weiteren kann die Montage
ein Befestigen einer Stromversorgung und einer Steuerungseinrichtung oder Teile einer
Steuerungseinrichtung beinhalten.
[0085] Die Erfindung beinhaltet ferner ein Verfahren zum Betreiben eines erfindungsgemäßen
Klimatisierungsmodul.
[0086] Bevorzugt beträgt das Gesamtgewicht des Klimatisierungsmodul weniger als 400 g. Besonders
bevorzugt liegt das Gesamtgewicht zwischen 70 g und 250 g. Das Gesamtgewicht ist hierbei
das Gewicht, welches durch die Klimatisierungsmodul insgesamt zum Helmgewicht hinzukommt.
[0087] Vorteilhaft weist das Klimatisierungsmodul eine Höhe von weniger als 10 cm, bevorzugt
weniger als 5 cm auf. Dadurch erhöht das Klimatisierungsmodul die Gesamthöhe des Helms
nur wenig und beeinflusst daher den Luftwiderstand nur geringfügig.
[0088] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0089] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0090] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
[0091] Es zeigt, jeweils schematisch
- Fig. 1
- eine seitliche Ansicht eines Helms mit einem erfindungsgemäßen Klimatisierungsmodul
in Benutzung,
- Fig. 2
- eine seitliche Ansicht eines Helms mit einem alternativen erfindungsgemäßen Klimatisierungsmodul
in Benutzung,
- Fig. 3
- Links eine perspektivische Ansicht eines Helms mit einem erfindungsgemäßen Klimatisierungsmodul
und rechts ein erfindungsgemäßes Klimatisierungsmodul,
- Fig. 4
- Links eine perspektivische Ansicht eines Helms mit einem alternativen erfindungsgemäßen
Klimatisierungsmodul und rechts ein alternatives erfindungsgemäßes Klimatisierungsmodul,
- Fig. 5
- Ansicht von unten auf ein erfindungsgemäßes Klimatisierungsmodul mit Gehäuse bzw.
Abdeckung,
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht eines Helms mit einem alternativen erfindungsgemäßen
Klimatisierungsmodul,
- Fig. 7
- eine seitliche Ansicht eines Helms mit einem erfindungsgemäßen Klimatisierungsmodul.
[0092] Fig. 1 zeigt einen Helm 1 mit einem Klimatisierungsmodul 2 in einer seitlichen Ansicht.
Das Klimatisierungsmodul 2 ist im oberen Bereich des Helms 14 angeordnet. Das Gehäuse
5 des Klimatisierungsmoduls 2 ist aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt.
Eine Wärmepumpenanordnung 8 mit einer ersten Wärmepumpenseite 9 und einer zweiten
Wärmepumpenseite 10 ist hier als thermoelektrisches Modul 11 ausgeführt.
[0093] Ein erster Lüfter 12 ist so angeordnet, dass er im Betrieb Luft an der ersten Wärmepumpenseite
9 vorbeiführt und die konditionierte Luft 3 in den Helm 1 einführt. Ein zweiter Lüfter
13 ist so angeordnet, dass er im Betrieb Luft 4 aus dem Helm 1 herausführt und an
der zweiten Wärmepumpenseite 10 vorbeiführt.
[0094] Der Helm 1 weist weiterhin ein Visier 19 mit einer Visierinnenseite 20 auf.
[0095] Es besteht eine luftleitende Verbindung zwischen dem Klimatisierungsmodul 2 und dem
Bereich um das Visier 19 insbesondere mit der Visierinnenseite 20. Der Benutzer trägt
eine Brille 23. Das Klimatisierungsmodul 2 ermöglicht, dass die Brille 23 und/oder
die Visierinnenseite 20 weniger oder nicht beschlagen.
[0096] Der erste Lüfter 12 saugt im Betrieb über einen Filter (in der Zeichnung nicht zu
sehen) Umgebungsluft 17 an, führt diese durch einen externen Kanal 6a und an der ersten
Wärmepumpenseite 9 vorbei und in den Helm 1 ein. Der zweite Lüfter 13 saugt hierbei
im Betrieb über die Lüftungsöffnung 18 Luft aus dem Helm 1 ab, führt diese an der
zweiten Wärmepumpenseite 10 vorbei und leitet diese in die Umgebungsluft 17 ab.
[0097] An der ersten Wärmepumpenseite 9 der Wärmepumpenanordnung 8 ist ein erster Wärmeübertrager
21 angeordnet. An der zweiten Wärmepumpenseite 10 ist ein zweiter Wärmeübertrager
22 angeordnet.
[0098] Die Wärmepumpenanordnung 8, ist hier als thermoelektrisches Modul 11 bzw. als Peltierelement
ausgeführt. Das Klimatisierungsmodul 2 kann hierbei in einem ersten Betriebszustand
betrieben werden. Hierfür wird ein Strom mit einer ersten Stromrichtung an das Peltierelement
angelegt. Hierbei kühlt sich die erste Wärmepumpenseite 9 ab und die zweite Wärmepumpenseite
10 erwärmt sich. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die erste Wärmepumpenseite
9 die Nutzseite. Im ersten Betriebszustand wird daher an der ersten Wärmepumpenseite
9 über den ersten Wärmeübertrager 21 Wärme aus der Luft, die durch den ersten Lüfter
12 angesaugt wurde und an der ersten Wärmepumpenseite 9 vorbeigeführt wird, aufgenommen.
Die vorbeiströmende Luft wird daher effizient gekühlt. Die gekühlte Luft 3 wird in
den Helm 1 eingeleitet, wo sie zu dem zu klimatisierenden Bereich im vorderen Bereich
7 des Helms 1 strömt.
[0099] Im Helm 1 findet ein Wärmeaustausch statt und die konditionierte Luft 3 kühlt den
Benutzer. Die dadurch wieder erwärmte Luft 4 kann nun durch den zweiten Lüfter 13
aus dem Helm 1 durch die Lüftungsöffnung 18 abgesaugt und an der zweiten Wärmepumpenseite
10 vorbeigeführt werden. Die Luft ist an diesem Punkt zwar wärmer als die Temperatur
der Umgebungsluft 17, aber die Temperatur ist noch gering genug, um die zweite Wärmepumpenseite
10 effizient zu kühlen.
[0100] In diesem ersten Betriebszustand erwärmt sich die zweite Wärmepumpenseite 10 und
gibt über den zweiten Wärmeübertrager 22 Abwärme in die vorbeiströmende Luft ab. Die
hier vorbeiströmende Luft wird hierdurch weiter erwärmt und in die Umgebungsluft 17
abgegeben.
[0101] In einem zweiten Betriebszustand wird das Peltierelement mit einer zweiten Stromrichtung
betrieben, die ein umgekehrtes Vorzeichen zu der ersten Stromrichtung hat. Der zweite
Betriebszustand funktioniert weitestgehend analog zum ersten Betriebszustand nur,
dass hier erwärmt und nicht gekühlt wird. Im zweiten Betriebszustand wird die an der
ersten Wärmepumpenseite 9 vorbeiströmende Luft über den ersten Wärmeübertrager 21
erwärmt. Entsprechend dem ersten Betriebszustand wird hier die konditionierte, hier
erwärmte Luft 3 in den vorderen Bereich des Helms 7 geleitet, kann dort Wärme an den
Benutzer abgeben und/oder ein Beschlagen der Visierinnenseite 20 oder der Brille 23
verhindern. Die Luft 4 kann nun durch den zweiten Lüfter 13 aus dem Helm 1 durch die
Lüftungsöffnung 18 abgesaugt werden, strömt am zweiten Wärmeübertrager 22 an der zweiten
Wärmepumpenseite 10 vorbei und wird an die Umgebungsluft 17 abgeführt.
[0102] Unabhängig vom Betriebszustand strömt die Luft 3 über einen breiten Spalt in den
Bereich nahe der Visierinnenseite 20.
[0103] Fig. 2 zeigt einen Helm 1 mit einem Klimatisierungsmodul 2 in einer alternativen
Ausführungsform in einer seitlichen Ansicht. Das Klimatisierungsmodul 2 ist hier über
einen größeren Teil des oberen Bereiches des Helms 14 ausgedehnt. Der erste Lüfter
12 ist hier weiter vorne im oberen Bereich des Helms 14 angeordnet, während der zweite
Lüfter 13 weiter hinten im oberen Bereich des Helms 14 angeordnet ist. Die Wärmepumpenanordnung
8, die hier als thermoelektrisches Modul 11 ausgeführt ist, ist hierbei ebenfalls
weiter vorne im oberen Bereich des Helms 14 nahe dem ersten Lüfter 12 angeordnet.
Der erste Lüfter 12 ist hierbei in die Helmschale 29 integriert. Der zweite Lüfter
13 ist mit der Wärmepumpenanordnung 8 über einen externen Kanal 6b, der sich außerhalb
der Helmschale 29 befindet verbunden. Im vorderen oberen Bereich des Helms ist ein
breiter Spalt 31 für ein Sonnenvisier (welches aus Übersichtlichkeitsgründen hier
nicht eingezeichnet ist) vorhanden. Dieser Spalt 31 ist zum Helminnenraum hin geschlossen,
so dass in diese Richtung kein Luftaustausch stattfindet. Mittels dieses Spalts 31
wird hier eingebrachte Luft 3 in den vorderen Bereich des Helms 7 zwischen Visier
19 und Gesicht geleitet. Der erste Lüfter 12 saugt im Betrieb Umgebungsluft 17 an,
führt diese an der ersten Wärmepumpenseite 9 der Wärmepumpenanordnung 8 vorbei und
leitet sie in den Helm 1 ein, wo sie in den vorderen Bereich des Helms 7 strömen kann
und den Kopf des Benutzers kühlen bzw. wärmen kann. Die Abluft 4 wird dann mittels
des zweiten Lüfters 13 durch die Lüftungsöffnung 18 abgesaugt und über den externen
Kanal 6b zur Wärmepumpenanordnung 8 geleitet, wo sie an der zweiten Wärmepumpenseite
10 vorbeiströmt und in die Umgebung 17 ausströmt. In Fig. 2 sind außerdem grobschematisch
eine Steuerungseinrichtung 25 und eine Stromversorgung 26 zu sehen, die beide entfernt
vom Helm 1 angeordnet und über elektrische Kabel mit dem Klimatisierungsmodul 2 verbunden
sind. Über die Steuerungseinrichtung 25 kann das Klimatisierungsmodul 2 in dem ersten
Betriebszustand, dem zweiten Betriebszustand oder dem dritten Betriebszustand betreiben
oder das Klimatisierungsmodul 2 in einen ausgeschalteten Zustand oder einen Standby-Zustand
versetzen. Ferner kann über die Steuerungseinrichtung 25 die Leistung des ersten Lüfters
12 und/oder des zweiten Lüfters 13 und/oder des thermoelektrischen Moduls 11 eingestellt
werden.
[0104] Fig. 3 zeigt links eine perspektivische Darstellung eines Helms 1 mit einem Klimatisierungsmodul
2 und rechts eine perspektivische Darstellung eines Klimatisierungsmoduls 2. Der erste
Lüfter 12 ist in die Helmschale 29 integriert und der zweite Lüfter 13 befindet sich
außerhalb der Helmschale 29. Der zweite Lüfter 13 ist im hinteren oberen Bereich 14
des Helms 1 angeordnet und saugt über eine Lüftungsöffnung 18 Luft aus dem Helm 1
ab und der erste Lüfter 12 ist weiter vorne im oberen Bereich 14 des Helms 1 angeordnet.
Ein externer Kanal 6b verbindet den zweiten Lüfter 13 mit der ebenfalls weiter vorne
im oberen Bereich 14 des Helms 1 angeordneten Wärmepumpenanordnung 8. Der externe
Kanal 6b weist eine kreisförmige Aussparung für die Luftdurchführung 24 auf. Hierdurch
kann Umgebungsluft 17 ungehindert von dem ersten Lüfter 12 durch die Aussparung für
die Luftdurchführung 24 angesaugt werden.
[0105] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist es auch möglich, dass die lösbaren Verbindungen
so ausgelegt sind, dass der im Helm 1 integrierte Lüfter 12 und optional auch die
Wärmepumpenanordnung 8 im Helm 1 verbleiben und nur die restlichen Teile des Klimatisierungsmoduls
2 bei einem Aufprall abfallen.
[0106] Fig. 4 zeigt links eine perspektivische Darstellung eines Helms 1 mit einem Klimatisierungsmodul
2 in einer alternativen Ausführungsform und rechts eine perspektivische Darstellung
eines Klimatisierungsmoduls 2 in einer alternativen Ausführungsform. Die Anordnung
der Bauteile, insbesondere auch der Lüfter 12, 13 entspricht der Anordnung aus Fig.
3. Der Hauptunterschied ist, dass in Fig. 4 die Aussparung in der Luftdurchführung
24 im externen Kanal 6, 6b nicht kreisförmig, sondern eher halbkreisförmig ist. Der
externe Kanal 6, 6b wird hier somit nur einseitig und nicht wie in Fig. 3 beidseitig
an dem Bereich vorbeigeleitet, aus dem der erste Lüfter 12 Luft ansaugt.
[0107] Durch zusätzliche Lüftungsschlitze 30 wird der Helm 1 bei ausreichend schneller Fahrt
passiv belüftet.
[0108] In den Figuren 1-4 sowie Fig. 6 ist das Gehäuse 5 des Klimatisierungsmoduls 2 aus
Übersichtlichkeitsgründen nicht eingezeichnet. Es versteht sich aber, dass diese Ausführungsbeispiele
vorteilhaft auch mit einem Gehäuse 5 beispielsweise in Form einer Abdeckung verwendet
werden können.
[0109] Fig. 5 zeigt eine perspektivische Darstellung von unten in ein Klimatisierungsmodul
2. Hier ist das Gehäuse 5 dargestellt, dass hier als Abdeckung realisiert ist und
Lüftungsschlitze 30 aufweist. Die prinzipielle Anordnung der Bauteile entspricht der
Anordnung aus Fig. 3 und Fig. 4. Die Wärmepumpenanordnung 8 weist eine elektrische
Kontaktierung 15 in Form von mehreren Pins auf. Mittels der elektrischen Kontaktierung
15 kann die Wärmepumpenanordnung 8 bestromt werden und optional Temperaturdaten aus
einem nicht gezeigten Temperatursensor ausgelesen werden.
[0110] Fig. 6 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Helms 1 mit einem Klimatisierungsmodul
2 in einer alternativen Ausführungsform. Hierbei ist der erste Lüfter 12 außerhalb
der Helmschale 29 angeordnet. Der zweite Lüfter 13 ist weiterhin außerhalb der Helmschale
29 angeordnet und saugt über Lüftungsöffnungen 18 (teilweise vom Lüfter 13 verdeckt)
Luft aus dem Helm 1 ab. In dieser Ausführungsform weist der externe Kanal 6, 6b keine
Aussparung zur Luftdurchführung auf, sondern der erste Lüfter 12 ist neben dem externen
Kanal 6, 6b angeordnet und kann somit ungehindert Luft ansaugen.
[0111] Fig. 7 zeigt eine seitliche Ansicht eines Helms 1 mit einem Klimatisierungsmodul
2. Im Klimatisierungsmodul 2 sind unter anderem der erste Lüfter 12, der zweite Lüfter
13 sowie die Wärmepumpenanordnung 8 zu sehen. Hier ist das Visier 19 hochgeklappt
und das Sonnenvisier 27 ist zu sehen. Die Luft kann in den Spalt 31 für das Sonnenvisier
27 eingeblasen werden. Der Spalt 31 ist zum Helminnenraum hin abgeschlossen. Die konditionierte
Luft 3 wird daher direkt nach vorne in den Bereich vor das Gesicht geleitet. Durch
zusätzliche Lüftungsschlitze 30 wird der Helm 1 bei ausreichend schneller Fahrt passiv
belüftet. Das Klimatisierungsmodul 2 ist hier mittels mehrerer Kunststoffschrauben
28 sowie optional weiterer Kunststoffclips (nicht gezeigt) lösbar am Helm 1 befestigt.
Die Kunststoffschrauben 28 sind so ausgelegt, dass sie bei einer vorbestimmten Krafteinwirkung
brechen und somit sichergestellt ist, dass bei einem Unfall die Kunststoffschrauben
28 brechen und sich somit die Verbindung zwischen Klimatisierungsmodul 2 und Helm
1 löst.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0112]
- 1
- Helm
- 2
- Klimatisierungsmodul
- 3
- konditionierte Luft
- 4
- Abluft
- 5
- Gehäuse
- 6
- externer Kanal
- 6a
- erster externer Kanal
- 6b
- zweiter externer Kanal
- 7
- vorderer Bereich des Helms
- 8
- Wärmepumpenanordnung
- 9
- erste Wärmepumpenseite
- 10
- zweite Wärmepumpenseite
- 11
- thermoelektrisches Modul
- 12
- erster Lüfter
- 13
- zweiter Lüfter
- 14
- oberer Bereich des Helms
- 15
- Elektrische Kontaktierung für Wärmepumpenanordnung
- 16
- Filter
- 17
- Umgebungsluft
- 18
- Lüftungsöffnung
- 19
- Visier
- 20
- Visierinnenseite
- 21
- erster Wärmeübertrager
- 22
- zweiter Wärmeübertrager
- 23
- Brille
- 24
- Aussparung für Luftdurchführung
- 25
- Steuerungseinrichtung
- 26
- Stromversorgung
- 27
- Sonnenvisier
- 28
- Kunststoffschrauben
- 29
- Helmschale
- 30
- Lüftungsschlitze
- 31
- Spalt für Sonnenvisier
1. Klimatisierungsmodul (2) für einen Helm (1), insbesondere einen Motorradhelm mit wenigstens
einer Wärmepumpenanordnung (8) und wenigstens einem ersten Lüfter (12) und wenigstens
einem zweiten Lüfter (13), wobei
- die Wärmepumpenanordnung (8) eine erste Wärmepumpenseite (9) und eine zweite Wärmepumpenseite
(10) aufweist,
- die Wärmepumpenanordnung (8) geeignet ist, Wärme von der ersten Wärmepumpenseite
(9) zur zweiten Wärmepumpenseite (10) und/oder von der zweiten Wärmepumpenseite (10)
zur ersten Wärmepumpenseite (9) zu pumpen,
- das Klimatisierungsmodul (2) Befestigungsmittel zum Anordnen im oder am oberen Bereich
(14) des Helms (1) aufweist
- der erste Lüfter (12) und/oder der zweite Lüfter (13) luftleitend mit der Umgebungsluft
(17) verbunden sind,
- der erste Lüfter (12) im Betrieb Luft an der ersten Wärmepumpenseite (9) vorbeiführt
und in den Helm (1) einführt und
- der zweite Lüfter (13) im Betrieb Luft (4) aus dem Helm (1) herausführt und an der
zweiten Wärmepumpenseite (10) vorbeiführt.
2. Klimatisierungsmodul (2) für einen Helm (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmepumpenanordnung (8) ein thermoelektrisches Modul (11), insbesondere ein
Peltierelement ist.
3. Klimatisierungsmodul (2) für einen Helm (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Wärmepumpenanordnung (8) in einem ersten Betriebszustand die an der ersten Wärmepumpenseite
(9) vorbeiströmende Luft kühlt und die an der zweiten Wärmepumpenseite (10) vorbeiströmende
Luft erwärmt und/oder
- dass die Wärmepumpenanordnung (8) in einem zweiten Betriebszustand die an der ersten Wärmepumpenseite
(9) vorbeiströmende Luft erwärmt und die an der zweiten Wärmepumpenseite (10) vorbeiströmende
Luft kühlt und/oder
- dass die Wärmepumpenanordnung (8) in einem dritten Betriebszustand deaktiviert ist und
somit weder die an der ersten Wärmepumpenseite (9) vorbeiströmende Luft erwärmt oder
kühlt noch die an der zweiten Wärmepumpenseite (10) vorbeiströmende Luft erwärmt oder
kühlt.
4. Klimatisierungsmodul (2) für einen Helm (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein erster externer Kanal (6, 6a) den ersten Lüfter (12) luftleitend mit
der Wärmepumpenanordnung (8) verbindet und/oder dass wenigstens ein zweiter externer
Kanal (6, 6b) den zweiten Lüfter (13) luftleitend mit der Wärmepumpenanordnung (8)
verbindet.
5. Klimatisierungsmodul (2) für einen Helm (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste externe Kanal (6, 6a) und/oder der zweite externe Kanal (6, 6b) an dem
ersten Lüfter (12) und/oder an dem zweiten Lüfter (13) vorbeiführt, insbesondere,
dass der erste externe Kanal (6, 6a) und/oder der zweite externe Kanal (6, 6b) eine
Aussparung (24) für die Luftdurchführung aufweist, durch welche der erste Lüfter (12)
und/oder der zweite Lüfter (13) Luft ansaugen oder ausblasen kann.
6. Klimatisierungsmodul (2) für einen Helm (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klimatisierungsmodul (2) mit einer Steuerungseinrichtung (25) und/oder einer
Stromversorgung (26) verbunden ist.
7. Klimatisierungsmodul (2) für einen Helm (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steuerungseinrichtung (25) das Klimatisierungsmodul (2) im ersten Betriebszustand
und/oder dem zweiten Betriebszustand und/oder dem dritten Betriebszustand betreiben
kann und/oder
- dass die Steuerungseinrichtung (25) das Klimatisierungsmodul (2) in einen ausgeschalteten
oder Standby-Zustand versetzen kann und/oder
- dass die Steuerungseinrichtung (25) die Leistung des ersten Lüfters (12) und/oder des
zweiten Lüfters (13) und/oder der Wärmepumpenanordnung (8) einstellen kann.
8. Klimatisierungsmodul (2) für einen Helm (1) nach Anspruch 6 oder Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Steuerungseinrichtung (25) zumindest teilweise im Klimatisierungsmodul (2) integriert
ist und/oder
- die Stromversorgung (26) außerhalb des Helms (1) und außerhalb des Klimatisierungsmoduls
(2) angeordnet ist.
9. Klimatisierungsmodul (2) für einen Helm (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der erste Lüfter (12) bevorzugt über einen Filter Umgebungsluft (17) ansaugt und
- dass der zweite Lüfter (13) über zumindest eine Lüftungsöffnung (18) Luft aus dem Helm
(1) absaugt, diese an der zweiten Wärmepumpenseite (10) vorbeiführt und in die Umgebungsluft
(17) ableitet.
10. Klimatisierungsmodul (2) für einen Helm (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Klimatisierungsmodul (2) ein Gehäuse (5) umfasst und
- dass das Klimatisierungsmodul (2) zumindest teilweise außerhalb des Helms (1) angeordnet
ist.
11. Klimatisierungsmodul (2) für einen Helm (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der erste Lüfter (12) zumindest teilweise in der Helmschale (29) und der zweite
Lüfter (13) außerhalb der Helmschale (29) angeordnet ist, oder
- der zweite Lüfter (13) zumindest teilweise in der Helmschale (29) und der erste
Lüfter (12) außerhalb der Helmschale (29) angeordnet ist, oder
- der erste Lüfter (12) und der zweite Lüfter (13) zumindest teilweise in der Helmschale
(29) angeordnet sind.
12. Klimatisierungsmodul (2) für einen Helm (1) nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Lüfter (12) und der zweite Lüfter (13) außerhalb der Helmschale (29) angeordnet
sind.
13. Klimatisierungsmodul (2) für einen Helm (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Klimatisierungsmodul (2) oder Teile des Klimatisierungsmoduls (2) über eine
oder mehrere lösbare Verbindungen am Helm (1) befestigt sind und
- sich das Klimatisierungsmodul (2) oder Teile des Klimatisierungsmoduls (2) bei einem
Aufprall, der eine bestimmte Krafteinwirkung überschreitet, vom Helm (1) lösen.
14. Klimatisierungsmodul (2) für einen Helm (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbare Verbindung einen oder mehrere Clips und/oder eine oder mehrere Steckverbindungen
und/oder eine oder mehrere Kunststoffschrauben (28) aufweist, die derart beschaffen
sind, dass sie bei einer vorbestimmten Krafteinwirkung brechen oder sich lösen.
15. Klimatisierungsmodul (2) für einen Helm (1) nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Klimatisierungsmodul (2) als Nachrüstmodul mit zumindest einer lösbaren Verbindung
auf dem Helm (1) aufgebracht und von dem Helm entfernt werden kann.
16. Helm (1) geeignet zur Aufnahme eines Klimatisierungsmoduls (2) nach einem der Ansprüche
1-15, wobei das Klimatisierungsmodul (2) lösbar auf oder an dem Helm (1) befestigt
werden kann und ohne Beschädigung des Helms (1) oder des Klimatisierungsmoduls (2)
entfernt werden kann.
17. Helm (1) mit einem Klimatisierungsmodul (2) nach einem der Ansprüche 1-15.
18. Helm (1) nach einem der Ansprüche 16-17, wobei der Helm (1) einen Spalt (31) beispielsweise
für ein Sonnenvisier (27) aufweist und konditionierte Luft (3) bevorzugt durch den
Spalt (31) in den vorderen Bereich des Helms (7), insbesondere den Bereich nahe des
Visiers (19), geleitet wird.
19. Helm (1) nach einem der Ansprüche 16-18, mit einem Visier (19) mit einer Visierinnenseite
(20) dadurch gekennzeichnet, dass das Klimatisierungsmodul (2) luftleitend mit der Visierinnenseite (20) verbunden
ist.
20. Verfahren zur Montage eines Klimatisierungsmoduls (2) nach einem der Ansprüche 1-15
auf einem Helm (1), wobei die Montage eine Befestigung des Klimatisierungsmoduls mit
einer oder mehreren Kunststoffschrauben (28) und/oder mit einem oder mehreren Clips
und/oder mit einer oder mehreren Steckverbindungen beinhaltet.
21. Verfahren zum Betreiben eines Klimatisierungsmodul (2) nach einem der Ansprüche 1
bis 15.