Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Fertigung wärmebehandelter
Werkstücke, insbesondere zur Fertigung zweireihiger, schräg verzahnter Zahnräder für
ein Umlaufrädergetriebe eines Triebwerks. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auch
auf eine Steuereinrichtung zur Bewerkstelligung einer Ablaufsteuerung zur Abarbeitung
des genannten Verfahrens.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Zweireihig schräg verzahnte Zahnräder, wie sie insbesondere in Umlaufrädergetrieben
von Flugzeugtriebwerken Anwendung finden, werden im Rahmen ihrer Herstellung einer
Aufkohlbehandlung unterzogen, in deren Verlauf sich im Randbereich eines nahezu auf
Endmaß vorgefertigten Zahnradkörpers eine Randschicht mit entsprechend erhöhtem Kohlenstoffgehalt
und damit veränderten Werkstoffeigenschaften ergibt. Die aufgekohlten Zahnräder werden
im Nachgang zu einer Werkstückaufheizung in eine Härtepresse verbracht, in dieser
unter Einsatz eines als Stützwerkzeug fungierenden Dornes von innen her gestützt und
durch axiale Pressung zwischen Strukturen eines Oberwerkzeuges und eines Unterwerkzeug
axial belastet, d.h. formsteif eingespannt. Das derart durch den Dorn und die axiale
Einspannung gegen Verformung jeweils in der Härtepresse gesicherte Werkstück wird
abgeschreckt, indem das Werkstück unter Realisierung einer hohen Wärmetransferrate
mit einem Kühlmedium beaufschlagt wird. Im Rahmen dieser Abschreckbehandlung wird
das jeweilige Werkstück auf eine Abschreckzieltemperatur gekühlt die typischerweise
der Raumtemperatur - oder in etwa der Temperatur des Abschreckmediums, entspricht.
Nach Abkühlung des Werkstückes auf die Abschreckzieltemperatur wird der in dem Werkstück
sitzende und das Werkstück stützende Dorn aus dem Werkstück ausgepresst. Der Dorn
ist hierbei auf die Geometrie der während der Abschreckung abzustützenden Bohrung
derart abgestimmt, dass die nach Schwindung des zunächst thermisch gedehnten Werkstückes
eingetretene Pressung des Dornes noch ein Auspressen desselben bei Raumtemperatur
ermöglicht. Das von dem Dorn befreite Werkstück kann dann weiteren Behandlungs- und
Bearbeitungsschritten zur Gefügebehandlung sowie zur Erlangung der Endgeometrie unterzogen
werden.
Aufgabe der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungen aufzuzeigen, durch welche es möglich
wird durch Presshärten gehärtete Werkstücke, insbesondere Zahnräder zu schaffen, die
sich durch einen gegenüber bisherigen Herangehensweisen weiter verminderten Bauteilsverzug
oder eine umfassendere Durchhärtung auszeichnen, so dass diese in zuverlässig reproduzierbarer
Weise mit engen Formtoleranzen gefertigt werden können.
Erfindungsgemäße Lösung
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zur Bewerkstelligung
der Härtung eines zunächst aufgeheizten Werkstücks mit:
- einem Werkzeugsatz, zur Bildung eines der Aufnahme des Werkstücks dienenden Werkstückaufnahmeraumes,
- einer Beaufschlagungseinrichtung, zur Inkontaktbringung des Werkstückes mit einem
Abschreckmedium in dem Werkstückaufnahmeraum,
- einem Stützwerkzeug, zur Bereitstellung einer das Werkstück gegen eine Verformung
stützenden Wandung,
- einer Entkoppelungsmechanik, zur Entkoppelung des Stützwerkzeuges und des Werkstückes,
- einer Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Entkoppelungsmechanik und der Beaufschlagungseinrichtung,
- wobei die Steuereinrichtung derart konfiguriert ist, dass diese nach einer ersten
Phase der Werkstückbeaufschlagung mit dem Abschreckmedium eine Entkoppelung des Stützwerkzeuges
von dem Werkstück veranlasst und im Rahmen einer zweiten Phase der Werkstückbeaufschlagung
ein von dem Stützwerkzeug freigegebener Wandungsbereich des Werkstücks mit dem Abschreckmedium
beaufschlagt wird.
[0005] Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, ein aus einem Stahlwerkstoff gefertigtes
Werkstück in der Phase der Martensitumwandlung durch das Stützwerkzeug mit engen Toleranzen
zu stützen und den Werkstücksverzug in diese Phase der Gefügeumwandlung in einer gegenüber
bisherigen Herangehensweisen verbesserten Weise zu reduzieren. Einer bei dieser Maßabstimmung
von Werkstück und Stützwerkzeug unzulässigen Pressung wird entgegengetreten, indem
das Stützwerkzeug nach der Martensitumwandlung bei einer noch vergleichsweise hohen
Werkstücktemperatur und einer hierbei noch vorhandenen ausgeprägten thermischen Weitung
aus dem Werkstück ausgepresst wird.
[0006] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die eingangs angegebene
Aufgabe erfindungsgemäß auch gelöst durch ein Verfahren zur Härtung eines zunächst
aufgeheizten Werkstücks, das eine Innenöffnung aufweist, bei welchem:
- im Rahmen eines vorbereitenden Verfahrensschrittes ein Stützwerkzeug in jene Innenöffnung
des aufgeheizten Werkstücks eingebracht wird,
- im Rahmen eines Abschreckschrittes das Werkstück mit einem Abschreckmedium beaufschlagt
wird,
- das Werkstück durch das Abschreckmedium auf eine Abschreckzieltemperatur gekühlt wird
und
- im Rahmen eines der Stützwerkzeugentformung dienenden Verfahrensschrittes, das Stützwerkzeug
aus der Innenöffnung ausgebracht wird, wobei
- die Ausbringung des Stützwerkzeuges aus der Innenöffnung des Werkstücks nach Einleitung
des Abschreckschrittes derart abgestimmt erfolgt, dass vor Erlangung der Abschreckzieltemperatur
das Stützwerkzeug aus der Innenöffnung des Werkstücks bereits ausgebracht ist.
[0007] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wird das Werkstück vor Einleitung des Abschreckschrittes in der Härtepresse durch
das Werkstück unter Druckbelastung kontaktierende Strukturen formstabil eingespannt.
Hierdurch wird das Werkstück auch in Zonen abgestützt, die von dem durch seine eigene
Formsteifigkeit stützend wirkenden Stützwerkzeug weiter beabstandet sind. Insbesondere
wird das Werkstück hierbei gegen Geometrieänderungen durch Bauteilsverzug gestützt,
insbesondere Geometrieänderungen bei welchen das Werkstück gegenüber seiner Sollgeometrie
ausbaucht oder sich krümmt.
[0008] Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren derart abgewickelt, dass die Ausbringung
des Stützwerkzeuges aus dem Werkstück noch in einem in der Presse eingespanntem Zustand
des Werkstücks erfolgt. Hierdurch wird in dem durch die Werkstückspannung gestützten
Werkstückbereich weiterhin einer Verformung entgegengetreten. Die Spannung des Werkstücks
kann durch axiale Belastung, d.h. Druckbelastung des Werkstücks in Entformungsrichtung
des durch seine eigene Struktursteifigkeit stützend wirkenden Stützwerkzeuges erfolgen.
[0009] Es ist auch möglich, die Pressung oder Einspannung des Werkstückes in der Härtepresse
so abzustimmen, dass bei Ausbringung des Stützwerkzeuges die axiale Spannung des Werkstückes
definiert reduziert wird. Hierdurch wird es möglich, den durch die vermittels der
Härtepresse verursachten Pressungsbeitrag zu der auf der Schwindung des Werkstücks
generierten Pressung zwischen Werkstück und Stützwerkzeug temporär zu reduzieren.
[0010] Das Zusammenfügen des Werkstückes und des Stützwerkzeuges kann erfolgen, indem das
Werkstück auf das Stützwerkzeug aufgesetzt oder in dieses eingesetzt wird. Das Zusammenfügen
des Stützwerkzeuges und des Werkstückes kann auch erfolgen, indem das Stützwerkzeug
in das hierbei festgehaltene Werkstück eingebracht, insbesondere eingefahren wird.
[0011] Die zeitliche Historie des Zusammenbringens des Werkstückes mit dem Stützwerkzeug
wird vorzugsweise durch Einsatz Antriebsorganen nach Maßgabe eines definierten Prozessablaufes
für gleichartige Werkstücke identisch abgewickelt. Es ist hierbei möglich, nach dem
Zusammenbringen von Werkstück und Stützwerkzeug eine Zeitspanne vorzusehen, in welcher
sich das Stützwerkzeug unter Einfluss der Eigenwärme des Werkstückes erhitzt und dabei
weitet, so dass es in dieser Phase bereits zu einer Spielreduzierung oder auch zu
einer definierten Übergangs- oder Presspassung zwischen dem Stützwerkzeug und dem
Werkstück kommt. Nach dieser Phase erfolgt nach Maßgabe eines vorgegebenen Ablaufes
die Inkontaktbringung des Werkstücks mit dem Abschreckmedium. In einer ersten zeitlichen
Phase in welcher das Werkstück mit dem Abschreckmedium in Kontakt tritt, erfolgt eine
Wärmetransfer teilweise unter Filmverdampfung. Diese Phase kann verfahrenstechnisch
detektiert werden, sie ist insbesondere akustisch sowie durch Druckschwankungen im
Abschreckmedium detektierbar. Es ist möglich, das Ende dieser Phase der Filmverdampfung
zu erkennen und für die Auseinanderbringung von Werkstück und Stützwerkzeug ein Verfahrenskonzept
umzusetzen, das auf diesen Zeitpunkt des Abschreckprozesses abstellt oder diesen berücksichtigt.
Es ist auch möglich, den thermischen Zustand des Werkstückes oder dessen laufende
Veränderung anderweitig zu erfassen und die hierbei erhobenen Signale der Ermittlung
eines Zeitpunktes für das Auseinanderbringen von Werkstück und Stützwerkzeug zugrunde
zu legen.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren wird gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden
Erfindung derart ausgeführt, dass die Ausbringung des Stützwerkzeuges bei einer definierten
Zwischentemperatur erfolgt. Diese Zwischentemperatur wird vorzugsweise messtechnisch
erfasst. Diese Erfassung kann in vorteilhafter Weise durch Messung der Temperatur
des Abschreckmediums erfolgen, nachdem dieses mit dem Werkstück in Kontakt gelangt
ist, insbesondere im Bereich eines werkstücknahen Kanalabschnittes. Es ist möglich,
das Verfahren so abzuwickeln, dass das Auseinanderbringen von Werkstück und Stützwerkzeug,
insbesondere die Ausbringung des Stützwerkzeuges durch Auspressen oder Herausziehen
desselben bei Vorliegen einer definierten Austrittstemperatur des Abschreckmediums
erfolgt.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren wird gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden
Erfindung vorzugsweise derart abgewickelt, dass die Entkoppelung von Werkstück und
Stützwerkzeug, insbesondere die Ausbringung des Stützwerkzeuges aus dem Werkstück
bei einer Temperatur des Werkstücks in einem Temperaturbereich nahe dem Martensitbildungsübergangsbereich,
jedoch unter diesem erfolgt.
[0014] Die Entkoppelung von Werkstück und Stützwerkzeug, insbesondere die Ausbringung des
Stützwerkzeuges kann auch zeitlich derart abgestimmt erfolgen, dass diese bei einem
definierten Schwindungszustand des Werkstückes erfolgt, der hierzu vorzugsweise messtechnisch
erfasst wird. Dieser definierte Schwindungszustand stellt sich als Übermaßzustand
gegenüber dem Zustand des Werkstückes bei der Abschreckzieltemperatur dar.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren wird weiterhin vorzugsweise derart abgewickelt, dass
nach dem Ausbringen des Stützwerkzeuges die Inkontaktbringung von Werkstück und Abschreckmedium,
insbesondere durch Beaufschlagung des Werkstückes mit dem Abschreckmedium fortgesetzt
wird. Hierbei kann in vorteilhafter Weise auch der zunächst vom Stützwerkzeug ausgefüllte
Raumbereich von dem Abschreckmedium durchströmt werden. Es ist auch möglich, nach
dem Ausbringen, insbesondere Auspressen des Stützwerkzeuges ein weiteres Stützwerkzeug
in das Werkstück einzusetzen, das hinsichtlich seiner Abmessungen auf den Schwindungszustand
bei Erreichen der Abschreckzieltemperatur abgestimmt ist. Dieses Einsetzen kann erfolgen,
indem das auf den Dehnungszustand in stark erwärmten Zustand abgestimmte, d.h. "überdimensionierte"
Stützwerkzeug durch ein auf die Abschreckzieltemperatur abgestimmtes Stützwerkzeug
ersetzt, insbesondere durch dieses ausgepresst wird.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere für die Behandlung von Werkstücken
bei welchen sich die Innenöffnung als zylindrische Bohrung darstellt. Das Stützwerkzeug
ist dann durch einen Dorn gebildet, der hinsichtlich seiner Abmessungen beispielsweise
auf den gegenüber der Dehnung vor Abschreckung eingetretenen intermediären Schwindungszustand
des Werkstücks knapp unterhalb der Martensitumwandlung abgestimmt ist.
[0017] Es ist auch möglich, im Rahmen des Abschreckprozesses den Sitz- oder Pressungszustand
zwischen Dorn und Werkstück zu erfassen, indem die Ausbringung des Dornes eine erste
vergleichsweise langsame Bewegungsphase, ggf. mit einer Rückstellung umfasst, in deren
Rahmen hinsichtlich der Auspresskraft indikative Signale erfasst werden wobei die
Auspressgeschwindigkeit erhöht wird, sobald ein definierter Auspresskraftschwellwert
erreicht wird.
[0018] Als Abschreckmedium wird in vorteilhafter Weise ein definiert temperiertes Fluid,
insbesondere Öl verwendet. Die Abschreckzieltemperatur entspricht vorzugsweise zumindest
annähernd der Zuleitungstemperatur des Abschreckmediums die wiederum vorzugsweise
im Bereich der Raumtemperatur oder auch bis zu 90°C darüber liegen kann.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise derart abgewickelt, dass die Ausbringung
des Stützwerkzeuges aus dem Werkstück in einem Werkstücktemperaturbereich zwischen
260°C und 190 °C erfolgt. Bei hoch gewählten Temperaturen für die Entkoppelung von
Werkstück und Stützwerkzeug, insbesondere die Entfernung des Stützwerkzeuges, beispielsweise
in Form eines Dornes kann das Stützwerkzeug relativ groß dimensioniert werden und
damit eine hohe Stützwirkung im hohen Temperaturbereich entfalten. Wird die Temperatur
für die Ausbringung des Stützwerkzeuges, insbesondere des Dornes aus dem Werkstück
niedriger gewählt, so ist das Stützwerkzeug oder der Dorn entsprechend kleiner zu
dimensionieren. Die Ausbringung des Stützwerkzeuges kann dann beispielsweise bei einer
Werkstücktemperatur von 200°C erfolgen. Bei diesem Temperaturwert herrscht noch eine
erhebliche thermische Dehnung des Werkstückes, es tritt jedoch nach Entfernung des
Stützwerkzeuges insbesondere des Dornes kein signifikanter Bauteilsverzug mehr ein.
[0020] Vorzugsweise werden das Stützwerkzeug und die Innenöffnung geometrisch derart aufeinander
abgestimmt, dass eine für das Auspressen grenzwertige Entformungs- oder Entkoppelungskraft
vor Abkühlung auf die Abschreckzieltemperatur erreicht und zur Verlagerung des Stützwerkzeuges
überwunden wird. Die zeitliche Lage des Beginns der Ausbringung des Stützwerkzeuges
kann in vorteilhafter Weise auch durch eine Modellierung des Abschreckvorganges errechnet
werden, so dass das Verfahren mit erwartungsgemäß zutreffenden Parametern durchgeführt
werden kann und eine weitere Optimierung nur allenfalls kleine Korrekturen erfordert.
[0021] Soweit die Entkoppelung von Werkstück und Stützwerkzeug, insbesondere die Ausbringung
des Stützwerkzeuges nach einer rein zeitlichen Steuerung erfolgt, erfolgt diese vorzugsweise
innerhalb des mittleren Drittels oder des vorletzten Viertels der nach erstem Zugang
des Abschreckmediums bis zur Erreichung der Werkstückzieltemperatur laufenden Abschreckzeit.
[0022] Soweit bei der Ausbringung des Stützwerkzeuges auf den Gefügezustand des Werkstückes
abgestellt wird, erfolgt bei Werkstücken die aus einem Stahlwerkstoff gefertigt sind,
die Ausbringung nach weitgehendem Abschluss der Martensitumwandlung.
[0023] Die Abschreckung des Werkstückes kann in vorteilhafter Weise derart abgewickelt werden,
dass diese durch zeitliche gesteuerte Beaufschlagung definierter Bereiche des Werkstücks
mit Abschreckmedien erfolgt. Es können beispielsweise die für die Pressung des Stützwerkzeuges,
insbesondere des Dornes weniger relevanten Zonen des Werkstückes primär abgeschreckt
werden, die für die Schwindung des Werkstückes im Umgebungsbereich des Stützwerkzeuges,
insbesondere des Dornes relevanten Zonen können zeitlich nachrangig abgeschreckt werden.
[0024] Die Abwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt vorzugsweise unter Einsatz
einer Härtepresse zur Fertigung wärmebehandelter Werkstücke die eine Innenöffnung
aufweisen, mit:
- einem Untergesenk, das eine Gesenkbodenfläche bereitstellt und
- einem Obergesenk, das eine Gesenkdeckelfläche bereitstellt, wobei
- zwischen dem Untergesenk und dem Obergesenk ein Werkstückaufnahmeraum definiert ist
und das Obergesenk und das Untergesenk in Richtung einer Pressachse unter Einspannung
eines Werkstückes in dem Werkstückaufnahmeraum gegeneinander drängbar sind und
- einem Stützwerkzeug, insbesondere in Form eines Dornes das in eine Innenöffnung des
Werkstückes einsetzbar ist und derart auf die Bauteilsgeometrie abgestimmt ist, dass
durch dieses das Werkstück gegen Verzug gestützt wird indem sich im Rahmen des Abschreckprozesses
zwischen Werkstück und Stützwerkzeug eine Pressung einstellt.
[0025] Das Stützwerkzeug ist hierbei zur Geometrie der Innenöffnung komplementär ausgebildet
und in jene Innenöffnung des aufgeheizten Werkstücks fügbar.
[0026] Die Härtepresse umfasst eine Abschreckeinrichtung durch welche das Werkstück mit
einem Abschreckmedium in Kontakt bringbar ist, zur Bewerkstelligung eines rapiden
Wärmetransfers aus dem Werkstück und Abkühlung des Werkstückes durch das Abschreckmedium
auf eine Abschreckzieltemperatur.
[0027] Das Stützwerkzeug ist hinsichtlich seiner geometrischen Abmessungen auf einen Dehnungszustand
des Werkstücks abgestimmt, der sich bei einer Werkstücktemperatur in der oberen Hälfte
des Temperaturbereiches zwischen der Abschreckzieltemperatur und dem Martensitumwandlungsbereich
ergibt.
[0028] Das Stützwerkzeug ist vorzugsweise gegenüber den Abmessungen der Innenöffnung bei
Abschreckzieltemperatur um 0,4% überdimensioniert.
[0029] Das Stützwerkzeug kann innere Kühlkanäle aufweisen, so dass das Stützwerkzeug noch
vor der vollständigen Abkühlung des Werkstückes auf oder unter die Abschreckzieltemperatur
des Werkstückes abkühlbar ist.
[0030] Es ist möglich, die Härtepresse so zu gestalten, dass in einem Bereich der Gesenkbodenfläche
und/oder einem Bereich der Gesenkdeckelfläche eine Komplementärgeometrie ausgebildet
ist, die auf Interimsgeometrien des jeweiligen Werkstücks abgestimmt ist, derart,
dass das Werkstück durch das Zusammenspiel der Interimsgeometrie und der gesenkseitigen
Komplementärgeometrie in der Härtepresse radial zur Pressachse positioniert ist.
[0031] Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, ein Werkstück über Außenzonen einzuspannen,
die primär als Absorptionszonen fungieren durch welche eine Aufkohlung von bestimmten
Werkstückbereichen vermieden wird.
[0032] Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Härtepresse derart gestaltet, dass sich die
gesenkseitige Komplementärgeometrie als flache Ringnut darstellt. So können insbesondere
in dem Obergesenk und dem Untergesenk zwei einander gegenüberliegende und einander
zugewandte Ringnuten ausgebildet werden. Die werkstückseitige Interimsgeometrie stellt
sich dann vorzugsweise als Ringscheiben- oder Ringstegabschnitt dar.
[0033] Nach diesem Konzept wird das Werkstück an seinen Interimsgeometrien axial zwischen
den einander zugewandten Ringflächen der Ringnuten gespannt. Diese Ringflächen können
als Planflächen gestaltet sein.
[0034] Nach dem erfindungsgemäßen Konzept erfolgt das Entkoppeln von Werkstück und Stützwerkzeug,
insbesondere das Herausfahren eines als Dorn gestalteten Stützwerkzeuges bei Erfüllung
eines Kriteriums. Dieses Kriterium kann ohne dass diese Aufzählung abschließend ist,
insbesondere die Temperatur des Werkstücks, die Zeit, eine Pressung, eine Schwindung,
ein Gefügezustand, eine Energiemenge die abgeführt ist, ein Punkt, und/oder ein Bereich,
und/oder ein Konturabschnitt im thermischen Abkühlprofil des Werkstücks, und/oder
ein Temperaturwert des Abkühlmediums sein.
[0035] Durch das erfindungsgemäße Konzept wird erreicht, dass die für die Abstützung des
Werkstücks in der Hochtemperaturphase des Abschreckprozesses herangezogenen Geometrien
des Stützwerkzeugs bei der Abkühlung des Werkstücks auf Werkstückzieltemperatur keinen
unzulässig festen Sitz des Stützwerkzeugs in dem Werkstück verursachen.
[0036] Durch das erfindungsgemäße Konzept wird bei Werkstücken, die aus einem Stahlwerkstoff
bestehen eine hohe und enge tolerierte Stützwirkung und damit ein vorteilhafter Formerhalt
des Werkstücks für die verformungskritischste Phase des Abschreckprozesses erreicht.
Das Stützwerkzeug ist auf einen thermischen Dehnungszustand des Werkstücks ausgelegt,
der sich bei einer noch erheblichen Bauteilstemperatur ergibt, der jedoch schon unter
dem Temperaturwert liegt, bei welchem eine geforderte Gefügeumwandlung eingetreten
ist.
[0037] Die Entkoppelung von Werkstück und Stützwerkzeug erfolgt durch eine Relativbewegung
dieser Bauteile gegeneinander unter Überwindung einer reibschlüssig präsenten Kopplungskraft.
Das erfindungsgemäße Konzept wird vorzugsweise derart umgesetzt, dass die Entkoppelung
von Werkstück und Stützwerkzeug in einem thermischen Zustand des Werkstückes erfolgt
in welchem die Koppelungskraft noch unter einem kritischen Wert, beispielsweise einer
apparatetechnisch zuverlässig bereitstellbaren und übertragbaren Kraft liegt oder
unter einem Kraftwert liegt bei welchem ein signifikanter Verschleiß des Stützwerkzeuges
oder eine Beschädigung des Werkstückes zu erwarten ist ist.
[0038] Die Inkontaktbringung des Werkstückes mit dem Abschreckmedium kann erfolgen, indem
ein das Werkstück umsäumender Raumbereich mit dem Abschreckmedium erfüllt wird. Diese
Erfüllung kann durch Zuleitung des Abschreckmediums oder durch Tauchen des Werkstücks
oder Heben eines Pegels des Abschreckmediums erfolgen.
[0039] Wie oben ausgeführt, kann nach dem erfindungsgemäßen Konzept, insbesondere bei einem
aus einem metallischen Werkstoff - hierbei wiederum insbesondere Stahl gefertigten
Werkstück die Entkoppelung von Werkstück und Stützwerkzeug erfolgen nachdem in dem
Werkstück die Bildung von martensitischem Gefüge weitgehend beendet ist. Martensit
ist ein metastabiles Gefüge, das diffusionslos und athermisch durch eine kooperative
Scherbewegung aus dem Ausgangsgefüge entsteht. Dabei muss das Material von der Temperatur
einer Hochtemperaturphase (bei Stahl: γ-Phase, Austenit) unter die Gleichgewichtstemperatur
zu einer Niedertemperaturphase (bei Stahl: α-Phase, Ferrit) abgeschreckt werden. Die
Unterkühlung unter die Gleichgewichtstemperatur muss tief genug sein, um die notwendige
Triebkraft für die athermische Phasenumwandlung zu erzeugen. Die Abkühlung muss schnell
genug erfolgen, um Diffusionsvorgänge zu verhindern. Die notwendige Unterkühlung und
Abkühlgeschwindigkeit sind stark vom betrachteten Material (bei Stahl von den Legierungselementen)
abhängig und variieren über einen weiten Bereich. Wird die Hochtemperaturphase metastabil
konserviert, kann sie sich spannungs- oder dehnungsinduziert in Martensit umwandeln
(sog. Restaustenitumwandlung bei Stählen). Martensitische Umwandlungen kommen bei
unlegierten und legierten Stählen, sowie auch bei vielen Nichteisen-Metallen, Keramiken
und Polymeren vor und sind kein rein auf Metalle beschränktes Phänomen. Für Stähle
ist die martensitische Umwandlung eine häufig genutzte Möglichkeit der Eigenschaftsbeeinflussung
Kurzbeschreibung der Figuren
[0040] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
- Figur 1a
- eine Darstellung zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Konzeptes der Bewerkstelligung
einer Abschreckpresshärtung unter Einsatz eines Stützwerkzeuges das auf einen thermischen
Dehnungszustand eines Werkstückes oberhalb einer Abschreckzieltemperatur ausgelegt
ist;
- Figur 1b
- ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung des Ablaufs eines unter Einsatz einer erfindungsgemäß
konfigurierten Härtepresse abgewickelten Fertigungsverfahrens;
- Figur 2
- eine vereinfachte Axialschnittdarstellung des Werkzeugsatzes einer Härtepresse in
geöffnetem Zustand sowie einem mit einem bereits in den Werkzeugsatz eingesetzten
Werkstück;
- Figur 3
- eine vereinfachte Axialschnittdarstellung des Werkzeugsatzes nunmehr in geschlossenem,
Zustand mit dem im Inneren aufgenommenen, noch nicht voll gespannten Werkstück;
- Figur 4
- eine weitere Axialschnittdarstellung des Werkzeugsatzes in geschlossenem, Zustand
nunmehr mit einem in das Werkstück eingefahrenen "überdimensionierten" Dorn, wobei
das Werkstück zusätzlich zu der inneren Abstützung durch den Dorn auch durch Pressung
des Werkzeugsatzes axial gespannt ist;
- Figur 5
- eine Darstellung des Werkzeugsatzes im Rahmen der ersten Phase der Abschreckprozedur;
- Figur 6
- eine Darstellung des Werkzeugsatzes in einem Zustand mit dem aus dem erst teilabgeschreckten
Werkstück bereits ausgepressten Dorn;
- Figur 7
- eine Darstellung des Werkzeugsatzes im Rahmen der zweiten Phase der Abschreckprozedur;
- Figur 8
- eine Axialschnittdarstellung des Werkzeugsatzes in geöffnetem Zustand sowie einem
vollständig auf Raumtemperatur abgeschreckten ausgabebereiten Werkstück.
Ausführliche Beschreibung der Figuren
[0041] Die Darstellung nach Figur 1a dient der Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Konzeptes
für die Bewerkstelligung einer Abschreckpresshärtung eines Werkstückes WS in einer
Härtepresse PQ, wobei hier das Werkstück beispielhaft aus einem Stahlwerkstoff gebildet
ist.
[0042] Der Werkstoff des Werkstückes WS hat die Eigenschaft, dass im Rahmen eines Abschreckvorganges
eine Gefügeumwandlung unter Bildung von Martensit eintritt. Diese Martensitumwandlung
ist wie aus der Grafik G1 hervorgeht bei einer Temperatur von etwa 380°C abgeschlossen.
[0043] Der Abschreckvorgang wird durch aktive Kontaktierung des Werkstückes WS mit einem
Abschreckmedium, insbesondere Öl bewerkstelligt. Dieses Öl wird für den Abschreckvorgang
auf einem definierten Temperaturniveau bereitgehalten. Dieses Temperaturniveau beträgt
beispielsweise 40° und entspricht dabei auch der nachfolgend als Abschreckzieltemperatur
bezeichneten Temperatur auf welche des Werkstück WS zumindest annähernd abgekühlt
wird.
[0044] Die in die Darstellung nach Figur 1a eingebundene Grafik G2 veranschaulicht den Temperaturverlauf
des Werkstückes im Rahmen des Abschreckprozesses. Der untere Graph f1 zeigt hierbei
den Abfall der Temperatur des Werkstücks WS unmittelbar in dem von dem Abschreckmedium
beaufschlagten Bereich. Der Graph f2 zeigt die über das gesamte Volumen des Werkstücks
WS gemittelte Werkstücktemperatur. Wie aus dieser Darstellung erkennbar, weist der
Verlauf der gemittelten Werkstücktemperatur bei einer Temperatur von 350° ein Plateau
auf. Dieses Plateau korrespondiert mit dem Martensitübergang des Werkstoffes des Werkstückes
WS. Dieser Temperaturzustand wird im Rahmen des Abschreckvorganges zügig erreicht,
hier beispielhaft nach einer Zeitdauer von (ca. 100 bis 150 sec.). Nach Durchlauf
dieses Plateaus ergibt sich eine Verlangsamung des Abkühlprozesses, aufgrund des niedrigeren
Temperaturgradienten zwischen dem Werkstück WS und dem Abschreckmedium sowie der inneren
Wärmeleitung im Werkstück.
[0045] Nach dem erfindungsgemäßen Konzept wird die Abschreckpresshärtung des Werkstückes
WS bewerkstelligt, indem dieses im Rahmen des Abschreckprozesses durch ein Stützwerkzeug
5 abgestützt wird. Dieses Stützwerkzeug 5 ist hier als Dorn gestaltet, der während
eines Teils der Abschreckdauer in einer Innenöffnung 6 des Werkstückes WS sitzt.
[0046] Das Stützwerkzeug 5 und das Werkstück WS sind geometrisch aufeinander abgestimmt.
Die Abstimmung ist erfindungsgemäß derart getroffen, dass im Rahmen der rasch erfolgenden
Werkstückabkühlung das Stützwerkzeug 5 das Werkstück WS in einem thermisch noch weit
gedehnten Zustand schon mit engem Spiel stützt. Sobald unter weiterer Reduktion der
Werkstücktemperatur f2 das Werkstück WS auf das Stützwerkzeug 5 aufschrumpft, entsteht
ein zunehmender Presssitz. Die Auslegung ist derart getroffen, dass das Stützwerkzeug
5 in einem knapp unter der Temperatur der Martensitumwandlung liegenden Temperaturbereich
in dem Werkstück WS mit einer Pressung sitzt, die ein Auspressen des Stützwerkzeuges
5 aus dem Werkstück noch zulässt. Entsprechend erfolgt das Auspressen des Stützwerkzeuges
5 aus dem Werkstück WS in diesem thermischen Zustand des Werkstücks WS.
[0047] Die Härtepresse PQ umfasst ein Gestell R und einen in die Härtepresse PQ eingesetzten
Werkzeugsatz, der ein Untergesenk 1 und ein Obergesenk 2 umfasst. Das Obergesenk 2
ist durch einen Presstempel 4 verfahrbar und derart weit von dem Untergesenk 1 abhebbar,
dass ein Einsetzen und ein Herausnehmen des Werkstückes WS möglich ist. Der Rahmen
R ist hier vertikal verkürzt dargestellt und letztlich derart dimensioniert, dass
dieser eine für den Werkstücktransfer hinreichende Relativverlagerung von Obergesenk
2 und Untergesenk 1 ermöglicht.
[0048] Die hier vereinfacht dargestellte Härtepresse PQ ermöglicht ein axiales Belasten
des Werkstückes WS, so dass dieses durch den Werkzeugsatz auch außerhalb der Innenausnehmung
6 durch steifes Einspannen gegen Deformation im Rahmen des Abschreckprozesses gestützt
ist.
[0049] Die Härtepresse PQ wird durch eine Steuereinrichtung C gesteuert. Die Steuereinrichtung
C steuert insbesondere das Schließen des Werkzeugsatzes nach Aufnahme des Werkstücks
WS, den Pressdruck zur Spannung des Werkstückes WS, das Einfahren des Stützwerkzeuges
5 in das Werkstück WS, die Inkontaktbringung des Abschreckmediums mit dem Werkstück
WS, die Entkoppelung des Stützwerkzeuges 5 von dem Werkstück WS vor Erreichen der
Abschreckzieltemperatur, die Fortsetzung des Abschreckvorganges durch weitere Beaufschlagung
des Werkstücks WS mit dem Abschreckmedium, das Öffnen des Werkzeugsatzes und die Freigabe
des Werkstücks WS.
[0050] Als besonders vorteilhaft hat sich die Entfernung des Stützwerkzeugs 5 aus dem Werkstück
unmittelbar nach dem Martensit Übergang erwiesen. Die Spanne liegt zwischen 250 und
500°C. Die Abschreckzieltemperatur (oder die Temperatur, bei welcher das Werkstück
aus der Presse geholt wird) liegt typischerweise bei ca. 50 bis 70 °C. Diese Temperatur
entspricht bei entsprechender Verfahrensführung in etwa der Öltemperatur.
[0051] Bei dem hier beispielhaft dargestellten Werkstück WS handelt es sich um ein zweireihig
schräg verzahntes Zahnrad für ein Umlaufrädergetriebe. Die Innenöffnung 6 dieses Werkstücks
WS ist als zylindrische Bohrung ausgebildet. Das Stützwerkzeug 5 ist als zylindrischer
Dorn ausgebildet. Der Außendurchmesser D des Dornes ist unter Umsetzung der oben beschriebenen
Herangehensweise auf den Innendurchmesser d der Innenöffnung 6 abgestimmt. Der Dorn
ist demnach gegenüber herkömmlichen Herangehensweisen überdimensioniert. Ein für das
Auspressen des Dornes kritischer Presssitz zwischen dem Werkstück und dem Dorn tritt
bei Unterschreiten einer Auspressgrenztemperatur ein. Diese Auspressgrenztemperatur
liegt deutlich über der Abschreckzieltemperatur auf welche das Werkstück am Ende des
Abschreckprozesses abgekühlt ist. Bei der Auspressgrenztemperatur befindet sich das
Werkstück in einem Dehnungszustand der gerade noch eine Entkopplung von Werkstück
und Stützwerkzeug, beispielsweise ein Auspressen oder Herausziehen des Stützwerkzeuges
5 aus dem Werkstück WS ermöglicht. Spätestens bei dieser Temperatur wird das Stützwerkzeug
5 von dem Werkstück WS entkoppelt. Der Durchmesser D des Stützwerkzeuges 5 wird derart
auf den Durchmesser der Innenöffnung 6 des Werkstücks WS abgestimmt, dass die Auspressgrenztemperatur
unter der Temperatur liegt, bei welcher die letzte stark verformungsrelevante Gefügeumwandlung
des Werkstoffes des Werkstücks WS erfolgt.
[0052] Die Darstellung nach Figur 1b veranschaulicht den Ablauf eines erfindungsgemäßen
Abschreckpresshärteverfahren zur Bewerkstelligung der Härtung eines zunächst in einem
Ofen aufgeheizten Werkstücks WS, bei welchem das Werkstück WS mittels eines in Verbindung
mit den Figuren 2 bis 8 noch weiter spezifizierten Werkzeugsatzes mit einem Stützwerkzeug
5 gestützt, fixiert und/oder gehalten wird. Bei diesem Verfahren wird das Werkstück
WS im Rahmen der nachfolgend beschriebenen Verfahrensschritte zur Abkühlung auf eine
Abschreckzieltemperatur mit einem Abschreckmedium beaufschlagt. Im Rahmen dieser Verfahrensschritte
wird das Stützwerkzeug vor Erreichen der Abschreckzieltemperatur entfernt und das
Werkstück nach Entfernung des Stützwerkzeuges in dem Werkzeugsatz weiter auf die Abschreckzieltemperatur
gekühlt.
[0053] Für dieses Abschreckpresshärteverfahren wird das Werkstück in einem Ofen F definiert
aufgeheizt. Im Rahmen des Verfahrensschrittes S1 wird das Werkstück WS zu einer Härtepresse
PQ verbracht und im Rahmen des Verfahrensschrittes S2 in diese Härtepresse PQ eingesetzt.
Hinsichtlich der Aufheizung des Werkstückes WS und der Verbringung desselben in die
Härtepresse PQ gemäß den Verfahrensschritten S1, S2 wird auf die auf die Anmelderin
zurückgehenden deutschen Patentanmeldungen
DE 10 2022 108 510.4,
DE 10 2022 108 511.2,
DE 10 2022 108 512.0,
DE 10 2022 108 514.7,
DE 10 2022 108 515.5,
DE 10 2021 109 682.0 und
DE 10 2022 108 513.9 verwiesen, deren Offenbarungen durch diese Bezugnahmen vollumfänglich in die vorliegende
Anmeldung mit eingebunden werden.
[0054] Im Rahmen des Verfahrensschrittes S3 wird der Werkzeugsatz geschlossen.
[0055] Im Rahmen des Verfahrensschrittes S4 wird das Werkstück WS mit einem Stützwerkzeug
5 zusammengefügt. Das Stützwerkzeug 5 ist hier beispielhaft als Dorn gestaltet, das
Fügen von Werkstück und Stützwerkzeug erfolgt durch Einfahren des Dornes in das Werkstück.
Dieser Dorn weist in Bezug auf das Werkstück WS eine besondere Dimensionierung auf,
er ist gegenüber herkömmlichen Herangehensweisen "überdimensioniert". Zudem wird bei
Erreichen der Endposition des Stützwerkzeuges in dem Werkstück, das Werkstück durch
den Werkzeugsatz weiter axial belastet und dabei formgerecht eingespannt und damit
zusätzlich gegen Verformung abgestützt.
[0056] Im Rahmen des Verfahrensschrittes S5 erfolgt die Inkontaktbringung des Werkstückes
5 mit dem Abschreckmedium. Dies kann durch Einspeisung eines Abschreckfluides in den
Werkzeugsatz erfolgen, oder indem das Werkstück in ein Ölbad abgesenkt oder das Ölbad
zum Werkstück hin angehoben wird. Hierbei nimmt eine erste Phase des Abschreckprozesses
ihren Anfang. Im Rahmen dieser ersten Phase erfolgt im Schritt S6 eine laufende Analyse
nach dem Vorliegen eines Stopp-Kriteriums. Im vorliegenden Falle besteht dieses Stopp-Kriterium
in einem Temperaturzustand des Werkstückes WS der hier beispielhaft durch Messung
der Temperatur des aus dem Werkzeugsatz ablaufenden Abschreckmediums ermittelt wird.
Das Stopp-Kriterium kann auch ein Zeitwert oder ein anderweitiger Messwert sein, beispielsweise
ein Schwindungswert, der an der Härtepresse oder dem Werkzeugsatz erfasst wird, das
Stopp-Kriterium kann auch ein Zeitpunkt oder der Ablauf einer Zeitdauer nach Beendigung
des Wärmetransfers durch Filmverdampfung sein.
[0057] Bei Erfüllung des Stopp-Kriteriums wird im Schritt S7 die Zufuhr des Abschreckmediums
gedrosselt und im Schritt S8 werden das Stützwerkzeug und das erst teil-abgekühlte
Werkstück entkoppelt, indem beispielsweise das Stützwerkzeug aus dem Werkstück WS
herausgepresst oder herausgezogen wird.
[0058] Nachdem das Stützwerkzeug aus dem Werkstück herausverlagert wurde, wird im Schritt
S9 der Abschreckprozess fortgesetzt und das Werkstück weiter mit einem Abschreckmedium
beaufschlagt. Im Verfahrensschritt S10 wird die Zufuhr des Abschreckmediums eingestellt.
Das Werkstück ist jetzt auf eine Werkstückzieltemperatur abgekühlt, die beispielsweise
annähernd der Raumtemperatur entspricht.
[0059] Im Verfahrensschritt S11 wird der Werkzeugsatz geöffnet und im Verfahrensschritt
S12 wird das Werkstück WS aus dem Werkzeugsatz entnommen.
[0060] Das oben beschriebene Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass im Rahmen der durch
den Prozessschritt S5 eingeleiteten ersten Phase der Abschreckung bis zum weitgehenden
Abschluss der Martensitumwandlung eine hohe Stützwirkung durch das Stützwerkzeug erreicht
wird, da dessen Geometrie auf einen Schwindungszustand bei einer noch deutlich über
der Ausgabezieltemperatur liegenden Werkstücktemperatur abgestimmt ist. Einer die
Entfernung des Stützwerkzeuges unzulässig erschwerenden Pressung des "überdimensionierten"
Stützwerkzeuges wird entgegengetreten, indem die Entfernung dieses Stützwerkzeuges
bei einer Entkoppelungstemperatur erfolgt bei welcher noch eine hinreichende thermische
Dehnung des Werkstückes gegeben ist, jedoch die Martensitbildung sowie die Gefügeumwandlung
insgesamt derart weit gediehen ist, dass diese keine signifikanten Verformungen mehr
generiert.
[0061] Dieser Vorgang der Martensitumwandlung in dem Stahlwerkstoff des Werkstückes ist
anhand der in die Darstellung eingebundenen Grafik veranschaulicht. Die erste Abschreckphase
P1 erstreckt sich hier beispielhaft über den Bereich der Temperaturen von 800°C bis
250°c. Das Auspressen des Stützwerkzeuges erfolgt hier beispielhaft bei 250°C. Nachfolgend
erfolgt im Rahmen der zweiten Abschreckphase P2 eine weitere Abkühlung bis auf Raumtemperatur.
[0062] Es ist möglich, während der der Entkoppelung des Stützwerkzeuges von dem Werkstück
die Zufuhr des Abschreckmediums fortzusetzen, ggf. mit einem gedrosselten Volumenstrom.
[0063] Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt vorzugsweise in Verbindung
mit dem nachfolgend beschriebenen Werkzeugsatz.
[0064] Die Darstellung nach Figur 2 zeigt hierbei einen erfindungsgemäßen Werkzeugsatz,
der sich hier in einer Offenstellung befindet. Der Werkzeugsatz umfass ein Untergesenk
1 und ein Obergesenk 2. Das Untergesenk 1 liegt auf einer Basis 3 der Härtepresse
PQ auf. Das Obergesenk 2 ist an einem Stempel 4 der Härtepresse PQ befestigt. Der
Werkzeugsatz umfasst ein Stützwerkzeug 5, das hier als zylindrischer Dorn gestaltet
ist. Das Stützwerkzeug 5 ist auf die Geometrie einer Innenöffnung 6 des Werkstücks
WS abgestimmt. Das Stützwerkzeug 5 kann über eine Mechanik 7 in das Werkstück WS eingefahren
werden. Die Verbringung des Werkstückes WS in den geöffneten Werkzeugsatz erfolgt
wie in Verbindung mit Figur 1 beschrieben im Rahmen eines Transferschrittes S1 und
eines Einsetzschrittes S2, diese Schritte werden vorzugsweise mittels eines Transfersystem
automatisiert abgewickelt, so dass der thermische Zustand des Werkstückes WS sowie
die Einwirkungen der Atmosphäre auf das Werkstück WS prozesstechnisch reproduzierbar
sind.
[0065] Die Darstellung nach Figur 3 zeigt den Werkzeugsatz mit darin aufgenommenem Werkstück
WS in geschlossenem Zustand. Dieser wird herbeigeführt, indem das Obergesenk 2 durch
den Stempel 4 der Härtepresse PQ auf das Untergesenk 1 abgesenkt wird. Das Werkstück
WS wird in diesem Zustand mit einer Spannkraft eingespannt, die noch unterhalb der
für den Abschreckprozess herangezogenen Spannkraft liegt. Das Stützwerkzeug 5 ist
in diesem Zustand noch nicht in das Werkstück WS eingefahren um einer vorzeitigen
Aufheizung des Stützwerkzeuges 5 vorzubeugen.
[0066] Wie durch die Darstellung nach Figur 4 veranschaulicht, wird im Verfahrensschritt
S4 das Stützwerkzeug 5 durch die Mechanik 7 in die Innenöffnung 6 des Werkstücks WS
eingefahren und das Werkstück WS in dem Werkzeugsatz axial gespannt.
[0067] Die Darstellung nach Figur 5 veranschaulicht die Abwicklung der ersten Phase P1 des
Abschreckprozesses. Hierzu wird in Kühlmittelkanäle 8 des Werkzeugsatzes, insbesondere
Kühlmittelkanäle 8 des Obergesenks 2 ein Abschreckmedium QF eingespeist. Der Volumenstrom
und die Eintrittstemperatur des Abschreckmediums QF werden prozesstechnisch überwacht
und geregelt/gesteuert. Das Abschreckmedium QF überströmt und kontaktiert in dem geschlossenen
Werkzeugsatz das Werkstück WS und kühlt dieses ab. Bei diesem Ausführungsbeispiel
wird durch einen in das Untergesenk 1 eingebundenen Sensor 9 die Austrittstemperatur
des Abschreckmediums QF erfasst. Aus diesem Temperaturwert wird in Verbindung mit
dem Volumenstromwert des Abschreckmediums der thermische Zustand des Werkstückes errechnet.
Sobald dieser Zustand ergibt, dass eine bestimmte Gefügeumwandlung des Werkstoffes
des Werkstücks erreicht ist, wird die Zufuhr des Abschreckmediums QF gedrosselt.
[0068] Wie aus der Darstellung nach Figur 6 ersichtlich, wird bei Erreichen eines definierten
thermischen Zustands des Werkstücks WS das Stützwerkzeug 5 aus dem Werkstück mittels
einer Auspressmechanik 7a ausgebracht. Der Pressungszustand zwischen dem Stützwerkzeug
5 und dem Werkstück WS ist aufgrund der noch bestehenden erheblichen thermischen Dehnung
noch unter einem kritischen Wert, so dass das Stützwerkzeug unter moderaten Presskräften
ohne Gefahr von Riefenbildung aus dem Werkstück WS ausgepresst werden kann. Dieses
Auspressen erfolgt wie aus dem beigestellten Diagramm ersichtlich hier beispielhaft
bei einer Werkstücktemperatur im Bereich von 250°C.
[0069] Nach dem Auspressen des Stützwerkzeuges 5 wird wie in Figur 7 veranschaulicht der
Abschreckvorgang fortgesetzt und hierzu weiter das Abschreckmedium QF in die Kühlkanäle
8 eingespeist. Das Abschreckmedium überströmt nunmehr auch die Wandung der Innenöffnung
6 des Werkstücks WS. Im Rahmen dieser zweiten Abschreckphase P2 mit entferntem Stützwerkzeug
5 erfolgt eine Abkühlung des Werkstückes auf Abschreckzieltemperatur.
[0070] Wie aus der Darstellung nach Figur 8 ersichtlich, wird der Werkzeugsatz nach Beendigung
des Abschreckprozesses geöffnet, das Werkstück WS kann nunmehr auf einfach Weise aus
dem Werkzeugsatz entnommen werden, das Stützwerkzeug 5 ist bereits aus dem Werkstück
WS herausgefahren. Das Stützwerkzeug WS wurde zudem während der zweiten Phase P2 des
Abschreckprozesses in dem Werkzeugsatz durch das vom Werkstück WS abfließende Abschreckmedium
QF ebenfalls auf Umgebungstemperatur gekühlt und steht in diesem definiert temperierten
Zustand für die Abschreckpresshärtung eines weiteren Werkstückes im Rahmen eines automatisierten
Verfahrens zur Verfügung.
[0071] Durch das erfindungsgemäße Konzept ergibt sich ein wirtschaftliches Einsparungspotential
indem das Werkstück in der für den Werkstücksverzug kritischen Phase mit engen Toleranzen
durch das Stützwerkzeug abgestützt wird und einer übermäßigen Pressung zwischen Werkstück
und Stützwerkzeug, insbesondere Dorn entgegengetreten wird, indem das Stützwerkzeug
deutlich vor Erreichen der Abschreckzieltemperatur aus dem Werkstück ausgepresst wird.
[0072] Es versteht sich, dass die obige detaillierte Beschreibung und die Zeichnungen zwar
eine bestimmte exemplarische Ausgestaltung der Erfindung darstellen, dass sie aber
nur zur Veranschaulichung gedacht sind und nicht als den Umfang der Erfindung einschränkend
ausgelegt werden sollen. Diverse Abwandlungen der beschriebenen Ausgestaltung sind
möglich, ohne den Rahmen der nachfolgenden Ansprüche und deren Äquivalenzbereich zu
verlassen. Insbesondere gehen aus dieser Beschreibung und den Figuren auch Merkmale
von Ausführungsbeispielen hervor, die nicht in den Ansprüchen erwähnt sind. Solche
Merkmale können auch in anderen als den hier spezifisch offenbarten Kombinationen
auftreten. Die Tatsache, dass mehrere solcher Merkmale in einem gleichen Satz oder
in einer anderen Art von Textzusammenhang miteinander erwähnt sind, rechtfertigt daher
nicht den Schluss, dass sie nur in der spezifisch offenbarten Kombination auftreten
können. Stattdessen ist grundsätzlich davon auszugehen, dass von mehreren solchen
Merkmalen auch einzelne weggelassen oder abgewandelt werden können, sofern dies die
Funktionsfähigkeit der Erfindung nicht in Frage stellt. Die Verfahrensschritte beschreiben
Maßnahmen, nach welchen die durch eine Härteanlage geführten Werkstücke behandelt
werden. Diese Verfahrensschritte werden über eine Steuereinrichtung koordiniert die
ebenfalls Gegenstand der Erfindung bildet.
1. Vorrichtung zur Bewerkstelligung der Härtung eines zunächst aufgeheizten Werkstücks
mit:
- einer Beaufschlagungseinrichtung, zur Inkontaktbringung des Werkstückes mit einem
Abschreckmedium,
- einem Stützwerkzeug, zur Bereitstellung einer das Werkstück gegen eine Verformung
stützenden Wandung,
- einer Entkoppelungsmechanik, zur Entkoppelung des Stützwerkzeuges und des Werkstückes
und
- einer Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Entkoppelungsmechanik und der Beaufschlagungseinrichtung,
- wobei die Steuereinrichtung derart konfiguriert ist, dass diese nach einer ersten
Phase der Inkontaktbringung des Werkstücks mit dem Abschreckmedium eine Entkoppelung
des Stützwerkzeuges von dem Werkstück veranlasst und im Rahmen einer zweiten Phase
der Werkstückinkontaktbringung mit dem Abschreckmedium ein von dem Stützwerkzeug freigegebener
Wandungsbereich des Werkstücks mit dem Abschreckmedium in Kontakt gebracht wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützwerkzeug auf eine Innenöffnung des Werkstücks abgestimmt ist und im Rahmen
der ersten Phase des Abschreckens in dieser Innenöffnung sitzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützwerkzeug auf einen thermischen Dehnungszustand des Werkstücks ausgelegt
ist, der bei Ende der ersten Abschreckphase vorliegt.
4. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslegung des Stützwerkzeuges derart bewerkstelligt ist, dass sich bei Ende der
ersten Abschreckphase ein Presszustand zwischen dem Werkstück und dem Stützwerkzeug
einstellt, der ein fertigungsgerechtes Herausverlagern des Stützwerkzeuges aus dem
Werkstück in der Vorrichtung erlaubt.
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützwerkzeug ein Dorn ist und/oder dass das Stützwerkzeug Kühlkanäle aufweist.
6. Werkzeugsatz für eine Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, der
ein Untergesenk, ein Obergesenk und das Stützwerkzeug umfasst, wobei das Stützwerkzeug
auf ein durch dieses zu stützendes Werkstück derart abgestimmt ist, dass zwischen
dem Werkstück und dem Stützwerkzeug ein Presszustand eintritt während das Werkstück
noch thermisch geweitet ist, und dass bei diesem Presszustand das Stützwerkzeug noch
aus dem Werkstück auspressbar ist.
7. Steuereinrichtung für eine Vorrichtung zur Bewerkstelligung der Härtung eines zunächst
aufgeheizten Werkstücks nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5.
8. Verfahren zur Härtung eines zunächst aufgeheizten Werkstücks, das eine Innenöffnung
aufweist, bei welchem:
- im Rahmen eines vorbereitenden Verfahrensschrittes ein Stützwerkzeug in jene Innenöffnung
des aufgeheizten Werkstücks eingebracht wird,
- im Rahmen eines Abschreckschrittes das Werkstück mit einem Abschreckmedium beaufschlagt
wird,
- das Werkstück durch das Abschreckmedium auf eine Abschreckzieltemperatur gekühlt
wird und
- im Rahmen eines der Stützwerkzeugentformung dienenden Verfahrensschrittes, das Stützwerkzeug
aus der Innenöffnung ausgebracht wird, wobei
- die Ausbringung des Stützwerkzeuges aus der Innenöffnung des Werkstücks nach Einleitung
des Abschreckschrittes derart abgestimmt erfolgt, dass vor Erlangung der Abschreckzieltemperatur
das Stützwerkzeug aus der Innenöffnung des Werkstücks bereits ausgebracht ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützwerkzeug bei einer Temperatur aus dem Werkstück ausgebracht wird, die wenigstens
190°C über der Zuleitungstemperatur des Abschreckmediums liegt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbringung des Stützwerkzeuges bei einem Schwindungszustand des Werkstückes
erfolgt, der eine Trennung von Werkstück und Stützwerkzeug erlaubt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich dieser definierte Schwindungszustand als Übermaßzustand gegenüber dem Zustand
des Werkstückes bei der Abschreckzieltemperatur darstellt.
12. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Ausbringen des Stützwerkzeuges die Beaufschlagung des Werkstückes mit dem
Abschreckmedium fortgesetzt wird.
13. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass nach Ausbringung des Stützwerkzeuges ein vom Stützwerkzeug freigegebener Bohrungsinnenbereich
mit dem Abschreckmedium beaufschlagt wird
14. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenöffnung sich als zylindrische Bohrung darstellt und dass das Stützwerkzeug
durch einen Dorn gebildet ist
15. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützwerkzeug gegenüber den Abmessungen der Innenöffnung bei Abschreckzieltemperatur
um 0,4% überdimensioniert ist.