[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorbauvorrichtung zur Anordnung an einer Außenwand eines
Gebäudes, wobei die Vorbauvorrichtung eine Hülle mit einer Vorderwand und einer an
der Außenwand des Gebäudes anordenbaren Rückwand aufweist und wobei die Vorderwand
von der Rückwand durch eine Struktur auf Abstand gehalten ist.
[0002] Um das Gebäudeklima besser regulieren und die Kosten für notwendige Heiz- oder Kühlsysteme
reduzieren zu können, ist es üblich, moderne Gebäude möglichst effektiv nach außen
hin zu isolieren, d.h. wärmezudämmen. In der Regel wird das Gebäude dafür schon während
des Baus mit wenigstens einer Schicht aus einem stark wärmedämmenden Material oder
Materialverbund, wie beispielsweise Hartschaumplatten aus geschäumtem Kunststoff,
wie Polystyrol oder Polyurethan, ummantelt.
[0003] Ältere Gebäude wurden nach heutigen Maßstäben oft unzureichend gedämmt oder sogar
ohne jegliche Außendämmung errichtet. Um Kosten zu sparen und Klimaschutzauflagen
erfüllen zu können, ist es jedoch sinnvoll oder sogar notwendig, derartige Gebäude
nachträglich klimatechnisch auf einen neueren Stand zu bringen. Es besteht daher ein
erhöhter Bedarf an technischen Lösungen, mit denen sich bestehende, schlecht wärmeisolierte
Gebäude nachträglich dämmen lassen.
[0004] Beim nachträglichen Wärmedämmen bestehender Gebäude stehen zwei Aspekte im Vordergrund:
Zum einen sollte das Gebäude, während Maßnahmen zum Dämmen seiner Außenhülle getroffen
werden, möglichst störungsfrei nutzbar bzw. bewohnbar sein; zum anderen sollten die
Kosten für derartige Dämmmaßnahmen möglichst gering ausfallen, damit diese Maßnahmen
einem breiten Publikum zur Verfügung stehen und sich nach absehbarer Zeit amortisieren.
[0005] Um die Wärmedämmung signifikant zu erhöhen, gibt es für Wohnhäuser bereits die Möglichkeit,
nachträglich vorgefertigte Module an den Außenwänden zu montieren. Derartige Module,
die stark wärmedämmende Eigenschaften haben, werden werksseitig vorgefertigt und bilden
die Abschnitte der Hausfront, an der sie montiert werden sollen, mit allen Gebäudeöffnungen
exakt nach.
[0006] Für Hallen, wie beispielsweise Werks-, Sport- und Veranstaltungshallen, Ställe oder
andere große Gebäude, wie Bibliotheken oder Museen, die tendenziell schlecht oder
gar nicht gedämmt sind und große Gebäudeflächen, aber relativ wenig Gebäudeöffnungen
aufweisen, sind die derzeitigen Möglichkeiten für die nachträgliche Wärmeisolierung
nicht besonders effektiv bzw. in preislicher Hinsicht nicht zufriedenstellend. Für
derartige Gebäude werden Lösungen gesucht, mit denen sich große Gebäudefronten klimatechnisch
besonders kostengünstig und effektiv aufwerten lassen.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Vorbauvorrichtung der eingangs
genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, die die Nachteile des Standes der Technik
nicht aufweist. Insbesondere soll eine Vorbauvorrichtung bereitgestellt werden, mit
der sich nachträglich große Gebäudeflächen nach außen hin möglichst kostengünstig
und effektiv wärmedämmen lassen.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einer Vorbauvorrichtung, die die Merkmale
von Anspruch 1 aufweist.
[0009] Bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Hülle der Vorbauvorrichtung im Wesentlichen
luftundurchlässig ausgebildet ist, und dass zwischen der Vorderwand und der Rückwand
der Hülle wenigstens ein Hohlraum gebildet ist, in dem ein Unterdruck erzeugt bzw.
erzeugbar ist.
[0011] Durch Aussaugen der Hülle lässt sich darin ein Unterdruck erzeugen bzw. ausbilden,
der aufgrund der Luftundurchlässigkeit der Hülle erhalten bleibt. Der Hohlraum bzw.
die Hohlräume in der Hülle bleibt/bleiben bei einem in der Hülle erzeugten bzw. ausgebildeten
Unterdruck ebenfalls bestehen, ohne zu kollabieren, da die Vorderwand von der Rückwand
über die Struktur auf Abstand gehalten wird. Da der Hohlraum bzw. ggf. die Hohlräume
luftfrei und somit nur sehr gering bis gar nicht wärmeleitend ist/sind, bildet die
Vorbauvorrichtung eine sehr effektive Wärmeleitbarriere bzw. wärmedämmende Schicht
an der Außenwand des Gebäudes, an dem sie angeordnet ist.
[0012] Der erfindungsgemäße Aufbau der Vorbauvorrichtung erlaubt es, mit einfachen Mitteln
großflächige Wärmedämmelemente mit einem sehr niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten
bereitzustellen, sodass sich damit Gebäudeflächen großflächig und kostengünstig nachträglich
dämmen lassen.
[0013] Beispielsweise können mehrere der erfindungsgemäßen Vorbauvorrichtungen nachträglich
an einer Außenwand eines Gebäudes, wie einer Halle, montiert bzw. aufgehängt werden
(insbesondere flächendeckend), um die Außenwand großflächig nach außen hin zu isolieren.
Eine derartige Wärmedämmung kann permanent oder auch nur temporär, z.B. für eine Veranstaltung
in einer Halle, installiert sein.
[0014] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Struktur durch einen zwischen der Vorderwand
und der Rückwand angeordneten Schaumstoff gebildet ist. Der Schaumstoff kann als vorgefertigte
Schicht beim Zusammenbau der Vorbauvorrichtung zwischen der Vorderwand und der Rückwand
angeordnet werden. Vorzugsweise wird jedoch der Schaumstoff in einem nicht ausgehärteten
bzw. nicht expandierten Zustand in die Hülle gefüllt und härtet direkt in dieser aus.
Bei Ausführungsformen, in denen die Struktur durch einen Schaumstoff gebildet ist,
sind insbesondere mehrere Hohlräume in der Hülle ausgebildet, die alle oder teilweise
miteinander verbunden oder voneinander getrennt sein können. Eine Struktur aus Schaumstoff
kann in fertigungstechnischer Hinsicht besonders einfach und kostengünstig in der
Hülle angeordnet werden.
[0015] Der als Struktur dienende Schaumstoff kann ein geschäumter Kunststoff, d.h. ein Kunststoffschaumstoff,
sein, der vorzugsweise im Wesentlichen aus Polyethylen (PE) oder Polyurethan (PU)
besteht. Diese Schaumstoffe sind kostengünstig und einfach in der Verarbeitung.
[0016] Der Schaumstoff kann jedoch auch aus einem geschäumten Metall, d.h. einem Metallschaumstoff
bestehen, beispielsweise aus geschäumtem Aluminium. Derartige Schaumstoffe bilden
eine besonders widerstandsfähige Struktur, die sich nur schwer verformen lässt, sodass
ein besonders niedriger Unterdruck in der Hülle erzeugt bzw. ausgebildet werden kann.
[0017] Die Struktur kann im Rahmen der Erfindung auch über Abstandhalter, beispielsweise
Stege bzw. Wände, gebildet sein, die zwischen der Vorderwand und der Rückwand angeordnet
sind und die Vorderwand und die Rückwand verbinden. Derartige Abstandhalter sind besonders
formstabil, sodass sich in Hüllen, deren Vorderwand und Rückwand damit auf Abstand
gehalten werden, ebenfalls ein besonders niedriger Unterdruck erzeugen lässt, ohne
dass der Hohlraum (bzw. die Hohlräume) kollabiert (bzw. kollabieren).
[0018] Die Abstandhalter, insbesondere Stege bzw. Wände, sind bevorzugt aus Kunststoff,
insbesondere im Wesentlichen aus PE oder PU, oder aus Metall, insbesondere im Wesentlichen
aus Aluminium, gebildet, da diese Materialien leicht und kostengünstig zu verarbeiten
sind und äußerst formstabile Abstandhalter bilden.
[0019] Im Rahmen der Erfindung kann die Struktur sowohl aus Stäben bzw. Wänden als auch
aus dazwischen angeordnetem Schaumstoff gebildet sein, um die Vorteile beider Varianten
zu kombinieren.
[0020] Im Rahmen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Hülle aus Platten besteht,
d.h. dass zumindest die Vorderwand und die Rückwand jeweils durch eine vorzugsweise
sehr dünne Platte gebildet sind. Da Plattenelemente an sich eine hohe Formstabilität
aufweisen, kann bei derartigen Hüllen eine Struktur aus einem besonders grobporigen
Schaumstoff oder eine Struktur aus relativ weit voneinander beabstandeten Abstandhaltern,
wie Stegen oder Wänden, verwendet werden, ohne dass die Hülle beim Erzeugen bzw. Ausbilden
eines Unterdrucks in direkt an der Hülle angeordnete Hohlräume bzw. Bereiche des Hohlraumes
gesaugt wird und diese verkleinert.
[0021] Ebenso ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass die Hülle aus einer Folie, einem
beschichteten Gewebe oder einem beschichteten Faservlies besteht. Derartige Hüllen
sind besonders leicht und kostengünstig herstellbar. Zusätzlich dazu lassen sich derartige
Hüllen, wenn sie dafür vorgesehen sind, mit einer Struktur aus Schaumstoff gefüllt
zu sein, vor dem Einfüllen des noch nicht ausgehärteten Schaumstoffes besonders platzsparend
lagern und kostengünstig transportieren.
[0022] Vorzugsweise besteht die Hülle im Wesentlichen aus Kunststoff, insbesondere PET,
bzw. ist die Hülle mit Kunststoff, insbesondere PET, beschichtet. Die Hülle kann beispielsweise
ein kunststoffbeschichtetes Naturgewebe oder Faservlies, wie Papier, sein. Die für
die Fertigung der Hülle in Frage kommenden Kunststoffe, wie beispielsweise Polyethylen
(PE) oder Polyethylenterephthalat (PET), sind in der Regel besonders leicht und witterungsbeständig,
sowie einfach zu verarbeiten und kostengünstig.
[0023] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Vorbauvorrichtung wenigstens
eine innen und/oder außen an der Hülle angeordnete, mit dem Hohlraum bzw. ggf. den
Hohlräumen verbundene Vakuumpumpe zum Erzeugen und Aufrechterhalten eines Unterdrucks
im Hohlraum bzw. ggf. in den Hohlräumen auf. Die Vakuumpumpe kann dazu eingerichtet
sein, dass sie kontinuierlich oder nach einem vorbestimmten Zeitplan läuft, bzw. dass
sie statt dessen oder zusätzlich durch manuelle oder automatische Aktivierung in Betrieb
genommen wird. Durch das Vorhandensein einer Vakuumpumpe kann auch in einem Hohlraum
bzw. in Hohlräumen im Inneren einer nicht zu 100 % luftundurchlässigen Hülle über
lange Zeiträume hinweg ein Unterdruck aufrechterhalten werden. Statt einer Vakuumpumpe
kann auch jede andere mögliche Vorrichtung, die zum Erzeugen eines Unterdruckes geeignet
ist, vorgesehen sein.
[0024] Bei mehreren an einem Gebäude angeordneten, erfindungsgemäßen Vorbauvorrichtungen
kann jede der Vorbauvorrichtungen eine eigene Vakuumpumpe aufweisen. Möglich ist jedoch
auch, dass nur einige der Vorbauvorrichtungen Vakuumpumpen aufweisen, und diese Vorbauvorrichtungen
mit den anderen Vorbauvorrichtungen über Leitungen verbunden sind, oder dass nur eine
oder ein paar gemeinsame Vakuumpumpe/n vorhanden ist/sind, die mit sämtlichen Vorbauvorrichtungen
über Leitungen verbunden ist/sind.
[0025] In einer bevorzugten Weiterbildung weist die Vorbauvorrichtung eine Steuerung auf,
die mit der Vakuumpumpe verbunden ist, und über die die Vakuumpumpe steuerbar ist.
Beispielsweise kann die Vakuumpumpe mit Hilfe der Steuerung nach einem vordefinierten
Zeitplan betrieben werden. Ebenso denkbar ist es, dass die Vakuumpumpe mit Hilfe der
Steuerung ferngesteuert automatisch oder manuell aktivierbar ist.
[0026] Vorzugsweise ist die Steuerung zusätzlich mit wenigstens einem in der Hülle angeordneten
Gasdrucksensor verbunden, sodass die Vakuumpumpe bei einer derartigen Ausführungsform
in Abhängigkeit von den mit dem Gasdrucksensor gemessenen Werten ansteuerbar bzw.
regelbar ist. Bei einer derartigen Verknüpfung von Sensoren und Steuerung kann die
Pumpe vollautomatisch betrieben werden, indem sie nur bei Bedarf, d.h. wenn der Druck
im Hohlraum bzw. den Hohlräumen einen bestimmten Grenzwert übersteigt, aktiviert wird.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorbauvorrichtung ist
an der Vorderwand der Hülle wenigstens eine Photovoltaikvorrichtung angeordnet. Die
Photovoltaikvorrichtung versorgt die Vakuumpumpe und bei Ausführungsformen mit einer
Steuerung optional auch die Steuerung (und ggf. den Gasdrucksensor) mit Energie. Die
Vorbauvorrichtung kann somit autark betrieben werden bzw. der Unterdruck im Inneren
der Vorbauvorrichtung kann autark auf einem bestimmten Niveau gehalten werden.
[0028] Die Energieversorgung kann dabei direkt erfolgen. Vorzugsweise weist die Vorbauvorrichtung
jedoch einen Energiespeicher auf, der mit der Photovoltaikvorrichtung verbunden ist
und der bei passenden Wetterbedingungen über die Photovoltaikvorrichtung mit elektrischer
Energie geladen wird. Ein derartiger Energiespeicher gibt bei Bedarf Energie an die
Vakuumpumpe, und ggf. die Steuerung (bzw. den Gasrucksensor) ab, sodass die autarke
Energieversorgung der Vorbauvorrichtung auch bei schlechtem Wetter oder in der Nacht
sichergestellt ist.
[0029] Wenn mehrere Vorbauvorrichtungen an einem Gebäude angeordnet bzw. montiert sind,
können alle Vorbauvorrichtungen Photovoltaikvorrichtungen aufweisen. Möglich ist es
jedoch auch, dass nur einige der Vorbauvorrichtungen Photovoltaikvorrichtungen aufweisen,
die jedoch alle Vorbauvorrichtungen mit Energie versorgen. Genauso denkbar ist es,
dass es mehrere oder nur einen zentralen Energiespeicher für die Vorbauvorrichtungen
gibt.
[0030] Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Vakuumpumpe und ggf. die Steuerung auch
mit einer externen Energieversorgung, z.B. mit der Energieversorgung des Gebäudes,
verbindbar und mit Energie aus dieser Energieversorgung versorgbar sein. Einerseits
kann dadurch auf eine Photovoltaikvorrichtung verzichtet werden; andererseits ist
bei Vorbauvorrichtungen, die Photovoltaikvorrichtungen aufweisen, auch bei langanhaltendem
Schlechtwetter oder einem Ausfall der Photovoltaikvorrichtungen bzw. ggf. des Energiespeichers
die Energieversorgung sichergestellt.
[0031] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Vorbauvorrichtung eine Aufhängung
bzw. mehrere Aufhängungen auf, über die die Vorbauvorrichtung direkt oder mit Hilfe
einer dafür vorgesehenen Konstruktion bzw. dafür vorgesehenen Konstruktionen an der
Außenwand des Gebäudes aufhängbar ist. Die Aufhängung/en ist/sind vorzugsweise im
Bereich eines im Verwendungszustand der Vorbauvorrichtung oberen Endes der Vorbauvorrichtung
und/oder an der Rückwand angeordnet. Mit Hilfe der Aufhängung/en und ggf. der Konstruktion/en
ist die Rückwand der Vorbauvorrichtung direkt am Gebäude oder mit einem bestimmten
Abstand zum Gebäude anordenbar. Beispielsweise kann die Vorbauvorrichtung an ihrem
oberen Ende eine Halterung aufweisen, mit der sie an einem Ausleger an der Gebäudeaußenwand
aufhängbar ist. Bei derartigen Ausführungsformen müssen nachträglich lediglich die
Ausleger an der Außenwand des zu dämmenden Gebäudes montiert werden, was besonders
rasch und kostengünstig möglich ist.
[0032] In einer bevorzugten Ausführungsform weist/weisen die Vorderwand und/oder die Rückwand
eine Stärke von <= 15 mm, insbesondere <= 10 mm, vorzugsweise <= 5 mm, auf. Derartige
Vorbauvorrichtungen haben ein geringes Gewicht bei ausreichend hoher Stabilität.
[0033] Bei der erfindungsgemäßen Vorbauvorrichtung beträgt der Abstand zwischen der Vorderwand
und der Rückwand vorzugsweise wenigstens 10 mm, noch bevorzugter wenigstens 30 mm,
insbesondere wenigstens 50 mm. Dies ermöglicht die Ausbildung eines möglichst großvolumigen
Hohlraumes bzw. möglichst großvolumiger Hohlräume, sodass eine besonders gute Wärmedämmung
gegeben ist.
[0034] Bevorzugt beträgt der Abstand zwischen der Vorderwand und der Rückwand jedoch maximal
300 mm, vorzugsweise maximal 200 mm, insbesondere maximal 100 mm. Dies ermöglicht
eine einfachere Montage bzw. einen einfacheren Transport der Vorbauvorrichtungen.
[0035] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die angeschlossene Zeichnung, in welcher eine bevorzugte
Ausführungsform dargestellt ist.
[0036] Die Figur zeigt einen Schnitt durch eine vereinfacht dargestellte erfindungsgemäße
Vorbauvorrichtung 1 in einer seitlichen Ansicht. Der Schnitt verläuft entlang einer
vertikal und normal zur plattenförmigen Vorbauvorrichtung 1 verlaufenden Schnittebene.
[0037] Die Vorbauvorrichtung 1 weist eine Vorderwand 2 und eine Rückwand 3 auf, die zusammen
eine Hülle 4 der Vorbauvorrichtung 1 bilden bzw. Bestandteile der Hülle 4 sind.
[0038] Die Vorderwand 2 und die Rückwand 3 weisen jeweils eine Stärke S (bzw. Dicke) auf,
die gleich oder unterschiedlich groß sein kann.
[0039] Zwischen der Vorderwand 2 und der Rückwand 3 ist eine Struktur 5 angeordnet, durch
die die Vorderwand 2 von der Rückwand 4 um einen Abstand A beabstandet ist.
[0040] Die Struktur 5 kann beispielsweise ein Schaumstoff 6 sein oder aber auch aus einer
Vielzahl von Abstandhaltern 7, wie Stegen bzw. Wänden, bestehen.
[0041] In der Figur ist beispielhaft eine obere Hälfte der Vorbauvorrichtung 1 mit einem
in der Hülle 4 aufgenommenen, ausgehärteten Schaumstoff 6 als Struktur 5 und eine
untere Hälfte mit in der Hülle 4 aufgenommenen Abstandhaltern 7 als Struktur 5 dargestellt.
Vorzugsweise ist die Struktur 5 entweder durch einen Schaumstoff 6 oder durch Abstandhalter
7 gebildet. Die Hülle 4 kann jedoch auch eine Kombination aus Schaumstoff 6 und Abstandhaltern
7 als Struktur 5 enthalten.
[0042] Die Vorbauvorrichtung 1 weist eine Aufhängung 8 auf, die in der dargestellten Ausführungsform
an einem oberen Ende der Vorbauvorrichtung 1 angeordnet ist. Mit dieser Aufhängung
8 ist die Vorbauvorrichtung 1 an einer an einem Gebäude 11 montierten Konstruktion
9 aufgehängt bzw. montiert, sodass die Rückwand 3 an der Außenwand 12 des Gebäudes
11 angeordnet ist. Aufgrund der Struktur 5 ist ein Hohlraum 13 bzw. sind mehrere Hohlräume
13 in der Hülle 4, d.h. im Inneren der Vorbauvorrichtung 1, gebildet.
[0043] Da die Hülle 4 der Vorbauvorrichtung 1 weitestgehend luftdicht ist, ist in dem Hohlraum
13 bzw. in den Hohlräumen 13 ein Unterdruck erzeugbar bzw. bleibt ein erzeugter Unterdruck
zumindest zeitweise bestehen.
[0044] Um den Unterdruck zu erzeugen bzw. um den Unterdruck auf einem bestimmten Druckniveau
halten zu können, weist die erfindungsgemäße Vorbauvorrichtung 1 eine Vakuumpumpe
14 auf. Die Vakuumpumpe 14 ist gänzlich in der Hülle 4, teilweise in der Hülle 4 oder
außen an der Hülle 4 angeordnet. Möglich ist auch, dass die Vakuumpumpe 14 von der
Hülle 4 beabstandet und nur über eine Leitung mit der Hülle 4 verbunden ist.
[0045] An der Vorderwand 2 der erfindungsgemäßen Vorbauvorrichtung 1 ist eine Photovoltaikvorrichtung
15 angeordnet, insbesondere angeklebt oder angeschraubt. Die Photovoltaikvorrichtung
15 kann sich über die gesamte Fläche der Vorbauvorrichtung 1 oder nur über einen Teil
der Fläche der Vorbauvorrichtung 1 erstrecken.
[0046] Die Photovoltaikvorrichtung 15 ist mit einem Energiespeicher 16 verbunden, aus dem
die Vakuumpumpe 14 gespeist wird.
[0047] In der dargestellten Ausführungsform ist der Energiespeicher 16 auch mit einer Energieversorgung
17 des Gebäudes 11 verbunden.
[0048] In der Vakuumpumpe 14 ist ein in der Figur nicht dargestellter Gasdrucksensor installiert,
der mit einer in den Energiespeicher 16 integrierten oder davon beabstandeten, ebenfalls
nicht dargestellten, Steuerung verbunden ist. Über die Steuerung wird die Vakuumpumpe
14 in Abhängigkeit der vom Gasdrucksensor gemessenen Werte gesteuert.
Bezugszeichenliste:
[0049]
- 1
- Vorbauvorrichtung
- 2
- Vorderwand
- 3
- Rückwand
- 4
- Hülle
- 5
- Struktur
- 6
- Schaumstoff
- 7
- Abstandhalter
- 8
- Aufhängung
- 9
- Konstruktion
- 10
- ---
- 11
- Gebäude
- 12
- Außenwand
- 13
- Hohlraum
- 14
- Vakuumpumpe
- 15
- Photovoltaikeinrichtung
- 16
- Energiespeicher
- 17
- Energieversorgung
- S
- Stärke
- A
- Abstand
1. Vorbauvorrichtung (1) zur Anordnung an einer Außenwand (12) eines Gebäudes (11), wobei
die Vorbauvorrichtung (1) eine Hülle (4) mit einer Vorderwand (2) und einer an der
Außenwand (12) des Gebäudes (11) anordenbaren Rückwand (3) aufweist und wobei die
Vorderwand (4) von der Rückwand (3) durch eine Struktur (5) auf Abstand (A) gehalten
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (4) im Wesentlichen luftundurchlässig ausgebildet ist, und dass zwischen
der Vorderwand (4) und der Rückwand (3) der Hülle (4) wenigstens ein Hohlraum (13)
gebildet ist, in dem ein Unterdruck erzeugt bzw. erzeugbar ist.
2. Vorbauvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (5) durch einen zwischen der Vorderwand (4) und der Rückwand (3) angeordneten,
insbesondere in der Hülle (4) ausgehärtetem, Schaumstoff (6) gebildet ist.
3. Vorbauvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumstoff (6) ein Kunststoffschaumstoff, insbesondere im Wesentlichen aus PE
oder PU, oder ein Metallschaumstoff, insbesondere im Wesentlichen aus Aluminium, ist.
4. Vorbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (5) über zwischen der Vorderwand (4) und der Rückwand (3) angeordnete,
die Vorderwand (4) und die Rückwand (3) verbindende Abstandhalter (7), wie beispielswese
Stege bzw. Wände, gebildet ist.
5. Vorbauvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandhalter (7) aus Kunststoff, insbesondere im Wesentlichen aus PE oder PU,
oder aus Metall, insbesondere im Wesentlichen aus Aluminium, gebildet sind.
6. Vorbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (4) aus Platten, einer Folie, einem beschichteten Gewebe oder einem beschichteten
Faservlies besteht.
7. Vorbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (4) im Wesentlichen aus Kunststoff, insbesondere PET, besteht bzw. mit
Kunststoff, insbesondere PET, beschichtet ist.
8. Vorbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorbauvorrichtung (1) wenigstens eine innen und/oder außen an der Hülle (4) angeordnete,
mit dem Hohlraum (13) bzw. ggf. den Hohlräumen (13) verbundene, Vakuumpumpe (14) zum
Erzeugen und Aufrechterhalten eines Unterdrucks im Hohlraum (13) bzw. ggf. in den
Hohlräumen (13) aufweist.
9. Vorbauvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorbauvorrichtung (1) eine Steuerung aufweist, die mit der Vakuumpumpe (14) und
vorzugsweise wenigstens einem in der Hülle (4) angeordneten Gasdrucksensor verbunden
ist, und über die die Vakuumpumpe (14), insbesondere in Abhängigkeit von mit dem Gasdrucksensor
gemessenen Werten, ansteuerbar bzw. regelbar ist.
10. Vorbauvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der Vorderwand (2) der Hülle (4) wenigstens eine Photovoltaikvorrichtung (15)
angeordnet ist, die die Vakuumpumpe (14) und ggf. die Steuerung direkt oder über einen
mit der Photovoltaikvorrichtung (15) verbundenen Energiespeicher (17) mit Energie
versorgt.
11. Vorbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumpumpe (14) und ggf. die Steuerung mit einer externen Energieversorgung
(17), insbesondere mit der Energieversorgung (17) des Gebäudes (11), verbindbar und
mit Energie aus dieser Energieversorgung (17) versorgbar ist.
12. Vorbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Aufhängung (8) bzw. mehrere Aufhängungen (8) aufweist, die vorzugsweise
im Bereich eines im Verwendungszustand der Vorbauvorrichtung (1) oberen Endes der
Vorbauvorrichtung (1) und/oder an der Rückwand (3) angeordnet ist/sind und über die
die Vorbauvorrichtung (1) direkt oder mit Hilfe einer dafür vorgesehenen Konstruktion
(9) bzw. dafür vorgesehener Konstruktionen (9) an der Außenwand (12) des Gebäudes
(11) aufhängbar ist, sodass die Rückwand (3) der Vorbauvorrichtung (1) direkt oder
beabstandet am Gebäude (11) anordenbar ist.
13. Vorbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderwand (4) und/oder die Rückwand (3) eine Stärke (S) von <= 15 mm, insbesondere
<= 10 mm, vorzugsweise <= 5 mm, aufweist/aufweisen.
14. Vorbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (A) zwischen der Vorderwand (4) und der Rückwand (3) wenigstens 10 mm,
vorzugsweise wenigstens 30 mm, insbesondere wenigstens 50 mm, beträgt.
15. Vorbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (A) zwischen der Vorderwand (4) und der Rückwand (3) maximal 300 mm,
vorzugsweise maximal 200 mm, insbesondere maximal 100 mm, beträgt.