[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bauelement, umfassend zumindest zwei Fasergussnoppenmatten.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Neben Beton und Ziegel, den klassischen Baustoffen im Bauwesen, kommen zunehmend
auch Leichtbaustoffe, insbesondere auf Holzbasis zum Einsatz. Gegenüber Beton oder
Ziegel weisen Leichtbaustoffe einerseits einen Gewichtsvorteil auf und sind andererseits
auch nachhaltiger, da ein Teil des Leichtbaustoffs aus nachwachsenden Rohstoffen wie
Holz besteht. Damit sind aus Holz gefertigte Häuser aus ökologischer und ökonomischer
Sicht gegenüber aus Beton oder Ziegel gefertigten Häusern bevorzugt. Als nachwachsender,
natürlicher Baustoff ist Holz unbedenklich für die Gesundheit, CO
2-neutral, leicht bearbeitbar, von geringer Masse und es weist gute Wärmedämmeigenschaften
auf.
[0003] In
WO 2018/100058 A1 wird ein Wandelement für das Bauwesen beschrieben, welches Massivholzplatten zeigt,
die mit Querstegen verbunden sind, sodass ein Hohlraum zwischen den Massivholzplatten
gebildet wird. Der Hohlraum ist mit einem Dämmstoff ausgefüllt. An der Außenfläche
der Massivholzplatten sind Fasergussnoppenmatten vorgesehen.
[0004] Aufgrund zunehmender Rohstoffpreise für Holz besteht ein Bedarf an Leichtbaustoffen,
die mit weniger Holz oder ganz ohne Holz auskommen, die aber dennoch dieselben positiven
Eigenschaften von Holz aufweisen. Holz hat bezogen auf das Eigenvolumen günstige Eigenschaften,
die bei bekannten Ersatzwerkstoffen nur bei deutlich größerem Volumen erzielt werden.
KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Leichtbaustoff bereitzustellen,
welcher vergleichbare Eigenschaften zu Holz aufweist und ökologisch unbedenklich wie
Holz ist aber ohne nennenswerte Mengen an Holz auskommt. Insbesondere besteht ein
Bedarf nach einem Holzersatzmaterial, welches vergleichbare Werte hinsichtlich Festigkeit,
Tragfähigkeit und Steifigkeit zu Holz bei vergleichbarem oder verringertem Volumen-
und Massenbedarf aufweist.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Bauelement, umfassend zumindest zwei Fasergussnoppenmatten,
wobei die Fasergussnoppenmatten mehrere Erhebungen aufweisen, wobei die Erhebungen
schachbrettmusterartig in horizontalen Reihen und vertikalen Reihen angeordnet sind,
wobei zwischen den Erhebungen Rinnen ausgebildet sind, wobei die erste Fasergussnoppenmatte
auf die zweite Fasergussnoppenmatte derart aufgebracht ist, dass die Oberseiten der
Erhebungen der ersten Fasergussnoppenmatte und die Oberseiten der Erhebungen der zweiten
Fasergussnoppenmatte einander zugewandt und auf Deckung gebracht sind, wobei die erste
Fasergussnoppenmatte und die zweite Fasergussnoppenmatte miteinander verbunden sind,
wobei schilfartigen Gräser in die Rinnen eingebracht sind.
[0007] Der Erfinder hat herausgefunden, dass ein erfindungsgemäßes Bauelement bei gleicher
Dicke im Vergleich zu Massivholz dieselbe Festigkeit, Tragfähigkeit und Steifigkeit
aufweist und zusätzlich eine höhere Wärme- und Schallisolierung bei geringerer Masse
zeigt.
[0008] Schilfartige Gräser sind für sich genommen als Bauelement nicht ausreichend stabil.
Wenn sie allerdings in die Rinnen bzw. Kanäle von Fasergussnoppenmatten eingebracht
sind, zeigt sich durch die gezielte Ausrichtung und die zusätzliche Stabilisierung
mit der Fasergussnoppenmatte eine Verbesserung sämtlicher Eigenschaften im Bauelement.
Die schilfartigen Gräser sind nachwachsende Rohstoffe und auch die Fasergussnoppenmatten
bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, sodass diese ökologisch unbedenklich sind.
Das Bauelement ist damit wiederverwertbar und CO
2 neutral und es ist selbsttragend.
[0009] Fasergussnoppenmatten werden z.B. bereits in
DE 10 2014 221 425 A1 beschrieben. Die in
DE 10 2014 221 425 A1 beschriebenen Bauelemente umfassen eine Fasergussnoppenmatte als Zwischenlage, wobei
die Fasergussnoppenmatte allerdings ohne zusätzliche Holzschicht nicht tragfähig ist.
Um die Stabilität der Fasergussnoppenmatte zu erhöhen, schlägt
DE 10 2014 221 425 A1 Stege zwischen den Erhebungen vor. Diese Stege sind aber nicht in der Lage, die Fasergussnoppenmatte
so zu stabilisieren, dass ein selbsttragendes Bauelement resultiert.
[0010] Bevorzugt kommt das Bauelement ohne Holzbewehrung z.B. in Form von Holzplatten oder
dergleichen aus.
[0011] In einer ersten Ausführungsvariante kann die erste Fasergussnoppenmatte und die zweite
Fasergussnoppenmatte über eine Zwischenlage miteinander verbunden sein, wobei die
Zwischenlage jeweils mit den Oberseiten der Erhebungen verbunden, vorzugsweise verklebt,
ist. Dies erhöht die Verwindungssteifheit des Bauelements. Die Zwischenlage besteht
vorzugsweise aus demselben Material wie die Fasergussnoppenmatte.
[0012] Eine andere Ausführungsvariante sieht vor, dass die Rinnen der ersten Fasergussnoppenmatte
und die Rinnen der zweiten Fasergussnoppenmatte gemeinsam Kanäle bilden, wobei die
schilfartigen Gräser in die von Rinnen der ersten Fasergussnoppenmatte und Rinnen
der zweiten Fasergussnoppenmatte gebildeten Kanäle eingebracht sind. Diese Ausführungsvariante
hat den Vorteil, dass das Bauelement beim Auftreten von Scherkräften stabiler bleibt
und weniger Schäden nimmt.
[0013] In einer Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass die schilfartigen Gräser in ein
Wickelrohr eingelegt sind, wobei das Wickelrohr mit den schilfartigen Gräsern in die
Rinnen oder - bei Vorhandensein von Kanälen - in die Kanäle eingebracht ist. Dies
erhöht die Stabilität zusätzlich und vereinfacht die Herstellung, da die schilfartigen
Gräser im Wickelrohr gebündelt werden, bevor sie in die Rinnen oder Kanäle eingebracht
werden. Das Wickelrohr kann z.B. aus Karton oder Fasergussmaterial bestehen.
[0014] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die schilfartigen Gräser ausgewählt sind aus der Gruppe
bestehend aus
Miscanthus ×
giganteus, Phragmites australis (Schilfrohr), Arundo donax (Pfahlrohr) oder Mischungen
daraus, besonders bevorzugt aus
Miscanthus ×
giganteus bestehen.
Miscanthus ×
giganteus ist nicht nur extrem stabil, sondern zusätzlich auch in der Herstellung günstig.
[0015] Zusätzlich zu den schilfartigen Gräsern können in die Kanäle auch weitere Versteifungselemente
eingebracht sein. Als Versteifungselement kommen z.B. Karton, Wabenkarton, Massivholz
oder Kunststoffplättchen in Fragen, wobei nachwachsende Materialien bevorzugt sind,
d.h. Karton, Wabenkarton und/oder Massivholz.
[0016] Schilfartige Gräser kommen im Stand der Technik bei Schilfdämmmatten zum Einsatz,
dienen dort aber nicht der statischen Stabilisierung sondern ausschließlich als Wärmedämmelement.
Dabei werden bei Schilfdämmmatten die schilfartigen Gräser mit Stahldraht gebunden
und haben deshalb den eklatanten Nachteil der aufwändigen Schneidbarkeit. Auch werden
die schilfartigen Gräser so stark gepresst, dass sie im Bereich der Bindestelle oftmals
brechen. Diese Nachteile sind bei der vorliegenden Erfindung vermieden.
[0017] Die Erhebungen können z.B. zylinderförmig, z.B. kreiszylinderförmig oder quaderförmig
ausgebildet sein.
[0018] Besonders bevorzugt ist allerdings vorgesehen, dass die Erhebungen die Form eines
im Wesentlichen quadratischen regelmäßigen Pyramidenstumpfs aufweisen.
[0019] Weiters kann vorgesehen sein, dass die erste Fasergussnoppenmatte und die zweite
Fasergussnoppenmatte miteinander an den Oberseiten der Erhebungen verbunden, vorzugsweise
verklebt, sind.
[0020] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Fasergussnoppenmatten Zellstoff umfassen. Zellstoff
ist ein natürlicher Werkstoff, der leicht verarbeitbar ist und auch gute statische
Eigenschaften mitbringt. Zusätzlich kann auf die Fasergussnoppenmatten eine Putzschicht
angebracht werden. Zellstoff kann aus Altpapier, nachwachsenden Faserstoffen wie Heu,
Stroh, Hanf oder ähnlichem Materialien gewonnen werden. Daher ist der Anteil an Zellstoff
bevorzugt zumindest 90 Gew. %, besonders bevorzugt zumindest 95 Gew.%, um einen hohen
Grad an Recyclingmaterial und nachhaltigen Rohstoffen verarbeiten zu können.
[0021] Die Fasergussnoppenmatten können aus Faserguss hergestellt werden. Ausgangspunkt
sind dabei Naturfasern (Zellstoff), der z.B. aus Verpackungskarton bzw. Stanzabfällen
aus der Erzeugung von Verpackungskartons stammen können. Dieser Zellstoff wird mit
Wasser vermischt und anschließend in einem Verfahren, mit Hilfe von Formen, in die
Form einer Noppenplatte gepresst. Durch Erwärmen auf 180°C wird die Noppenplatte getrocknet
und sterilisiert. Typischerweise beträgt die Erhöhung der Noppen zwischen 8 und 60
mm, vorzugsweise zwischen 30 und 40 mm. Die anschließend aufgebrachte Putzschichten
können z. B. zwischen 15 mm und 30 mm betragen. Die Noppenhöhe, die Noppenform, und
deren Anordnung, können nach Bedarf, auch in anderen Maßen gefertigt werden.
[0022] In den Grundstoff für die Fasergussnoppenmatten, den Faserbrei, auch Pulpe genannt,
kann außerdem Graphit eingerührt werden. Daher kann vorgesehen sein, dass die Fasergussnoppenmatten
Graphit aufweist. Der Anteil beträgt vorzugsweise 3 bis 6 Gew.% bezogen auf das Fasergussmaterial
auf. Das Graphit wirkt wie ein Wärmestrahlungsabsorber, der die Wärmestrahlung durch
die Fasernoppplatte reduziert. Die Graphitteilchen im Faserguss vermindern die Absorption
und die Reflexion von Wärmestrahlung.
[0023] Zusätzlich lassen sich zwischen einzelnen Reihen von Erhebungen Rohre, insbesondere
für Heizung und Kühlung einer Wand, verlegen. Die Matrix für die nötigen Rohre ist
bereits im Bauelement durch die Erhebungen und Rinnen vorhanden. Weiters kann vorgesehen
sein, dass die Hohlräume der Noppenplatte von rückwärts mit einem Latentmaterial verfüllt
werden. Mit demselben Latentmaterial, eingemischt in Verputzmaterial (wie Lehm, Kalk,
Gips), kann die Vorderseite der Noppenplatte verputzt werden. Insgesamt kann damit
die nötige Heizenergie im Winter oder Kühlenergie im Sommer erheblich reduziert werden.
[0024] Wärmestrahlung ist in der Regel nicht sichtbares Licht im Bereich von Infrarotstrahlung,
welche auch durch eine verputzte Oberfläche hindurch wirkt.
[0025] Die Fasergussnoppenmatten kann auch eine Graphitbeschichtung aufweisen, besonders
bevorzugt in Form einer vollflächigen Graphitbeschichtung. Bei einer Graphitbeschichtung
handelt es sich um eine elektrisch leitfähige, strahlungs- und wärmeabschirmende Flächenbeschichtung.
Mit Graphitmischungen können Eigenschaften hinsichtlich des Brandschutzes, der Wärmeleitfähigkeit
oder auch verbesserte Putzträgereigenschaften, erfüllt werden. Ein hoher Graphitanteil
in der Beschichtung verleiht der Fasergussnoppenmatten eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit.
Wärme wird gleichmäßig auf der Fläche verteilt und effizient an die Putzschicht abgegeben.
Es entsteht ein völlig homogenes Wärmebild ohne Temperaturunterschiede. Besonders
bevorzugt weist die Graphitbeschichtung Blähgraphit (expandierender Graphit) auf.
Blähgraphit dehnt sich bei höheren Temperaturen aus und fungiert dann als Intumeszenzbeschichtung
im Brandfall.
[0026] In einer Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass zwei weitere Fasergussnoppenmatten
wie zuvor definiert, vorgesehen sind, wobei die zwei weiteren Fasergussnoppenmatten
mit den ersten Fasergussnoppenmatten verklebt sind. Die zwei zusätzlichen Fasergussnoppenmatten
sind jeweils an den Rückseiten miteinander verklebt.
[0027] Weiters kann vorgesehen sein, dass an zumindest einer Fasergussnoppenmatte eine Putzträgerplatte
aufgebracht ist. Besonders bevorzugt ist an beiden Fasergussnoppenmatten jeweils eine
Putzträgerplatte aufgebracht ist. Dadurch kann das Bauelement ein fertiges Wandteil
sein.
[0028] Außerdem kann an zumindest einer Fasergussnoppenmatte eine Fließestrichplatte aufgebracht
sein. In diesem Fall eignet sich das Bauelement als Bodenplatte.
[0029] Das Bauelement zeichnet sich durch eine Wärmeleitfähigkeit aus, welche geringer als
die einer Massivholzplatte ist. Typischerweise weist das Bauelement auch eine geringere
Dichte als eine entsprechenden Massivholzplatte auf.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0030]
- Fig. 1a, 1b
- zeigen in Draufsicht (Fig. 1a) und in Seitenansicht (Fig. 1b) eine Fasergussnoppenmatte.
- Fig. 2 bis 6
- zeigen sechs Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Bauelemente in Seitenansicht.
[0031] Fig. 1a und 1b zeigen in Draufsicht bzw. Seitenansicht eine Fasergussnoppenmatte
2 mit Erhebungen 4, 4', 4". Die Fasergussnoppenmatten 2 bestehen im Wesentlichen aus
Zellstoff. Die Erhebungen 4, 4', 4" sind schachbrettmusterartig, d.h. in horizontalen
Reihen und vertikalen Reihen angeordnet. Schachbrettmusterartige Anordnung der Erhebungen
4, 4', 4" meint im Rahmen der Erfindung, dass die Erhebungen wie die Felder eines
Schachbretts angeordnet sind, wobei auf jedem Feld des Schachbretts eine Erhebung
vorgesehen ist.
[0032] Zwischen den Erhebungen 4, 4', 4" sind Rinnen 6, 6', 6"; 7, 7', 7"ausgebildet. Einige
Rinnen 6, 6', 6" bzw. 7, 7', 7" sind somit jeweils parallel zueinander angeordnet.
Einige Rinnen 6, 6', 6" sind rechtwinkelig zu anderen Rinnen 7, 7', 7" angeordnet.
[0033] Die Erhebungen 4, 4', 4" weisen im gezeigten Ausführungsbeispiel einen quaderförmigen
Sockel auf. Auf diesem Sockel ist ein Vorsprung in Form eines quadratischen regelmäßigen
Pyramidenstumpfs angeordnet. Die Deckfläche des Pyramidenstumpfs bildet die Oberseite
10 der jeweiligen Erhebung 4, 4', 4".
[0034] Aus zwei solcher Fasergussnoppenmatten 2, 3 werden - wie in Fig. 2 beispielhaft dargelegtzu
einem erfindungsgemäßen Bauelement 1 zusammengestellt. Die zweite Fasergussnoppenmatte
3 weist in den Fig. 2 bis 6 und in der Beschreibung das Bezugszeichen 3 auf, ist allerdings
identisch zur Fasergussnoppenmatte 2 der Fig. 1a, 1b. Sämtliche Bezugszeichen der
zweiten Fasergussnoppenmatte 3 bezüglich der Erhebungen, Rinnen und der Oberseite
sind allerdings um den Wert "1" erhöht gegenüber den Bezugszeichen der Fig. 1a und
1b. Überhaupt wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit bei den Fig. 2 bis 6 zum Teil
auf Bezugszeichen verzichtet. Allerdings entsprechen die Darstellungen der Fig. 2
bis 6 teilweise den vorangegangenen Figuren, sodass auf die jeweilige Figurenbeschreibung
der vorangegangenen Figur verwiesen wird.
[0035] In Fig. 2 wird eine erste Fasernoppenmatte 2 mit einer zweiten Fasernoppenmatte 3
so miteinander verbunden, dass die erste Fasergussnoppenmatte 2 auf die zweite Fasergussnoppenmatte
3 gelegt wird, wobei die Oberseiten 10 der Erhebungen 4, 4', 4" der ersten Fasergussnoppenmatte
2 und die Oberseiten 11 der Erhebungen 5, 5', 5" der zweiten Fasergussnoppenmatte
3 einander zugewandt und auf Deckung gebracht sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind also die Deckflächen der Pyramidenstümpfe der jeweiligen Fasergussnoppenmatte
2, 3 jeweils auf Deckung gebracht. Die erste Fasergussnoppenmatte 2 und die zweite
Fasergussnoppenmatte 3 sind an den Oberseiten 10, 11 (d.h. den Deckflächen) miteinander
verklebt.
[0036] Die Fasergussnoppenmatten 2, 3 weisen jeweils Rinnen 6, 6', 6"; 7, 7', 7"; 8, 8',
8"; 9, 9', 9" auf. Eine Rinne 7; 7'; 7" der ersten Fasergussnoppenmatte 2 bildet mit
einer Rinne 8; 8'; 8" der zweiten Fasergussnoppenmatte 3 einen Kanal 12, 12', 12".
Daher zeigt das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 drei Kanäle 12, 12', 12" mit jeweils
zugeordneten Rinnen 7, 7', 7"; 8, 8', 8". In die Kanäle 12, 12', 12" sind Wickelrohre
16 eingelegt. In die Wickelrohre 16 sind die schilfartigen Gräser 15 zur Versteifung
eingelegt (nur im Kanal 12 aus
[0037] Übersichtlichkeitsgründen gezeigt; in den Kanälen 12', 12" sind ebenfalls Wickelrohre
16 mit schilfartigen Gräsern 15 vorgesehen). Es ist allerdings auch möglich, dass
die schilfartigen Gräser 15 unmittelbar, d.h. ohne Wickelrohre 16 in die Kanäle 12,
12', 12" eingelegt sind.
[0038] Ein solches Ausführungsbeispiel, bei dem die schilfartigen Gräser 15 unmittelbar,
d.h. ohne Wickelrohre 16 in die Kanäle 12, 12', 12" eingelegt sind, ist in der Fig.
3 dargestellt, in dem die erste Fasergussnoppenmatte 2 Rinnen 6, 6', 6"; 7, 7', 7'und
die zweite Fasergussnoppenmatte 3 Rinnen 8, 8', 8", 8‴; 9, 9', 9" bilden. In die Rinnen
7, 7', 7"; 8, 8', 8" sind die jeweils schilfartigen Gräser 15 eingelegt (aus Übersichtlichkeitsgründen
sind die schilfartigen Gräser 15 nur in den Rinnen 7, 8 gezeigt; in den Rinnen 8',
8";7, 7' sind ebenfalls schilfartige Gräser 15 vorgesehen).
[0039] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist die erste Fasergussnoppenmatte 2 und die
zweite Fasergussnoppenmatte 3 über eine Zwischenlage 22 miteinander verbunden. Die
Zwischenlage 22 ist jeweils mit den Oberseiten 10, 11 der jeweiligen Erhebungen 4,
4', 4"; 5, 5', 5" verklebt. Die Zwischenlage 22 besteht aus demselben Material wie
die Fasergussnoppenmatten 2, 3, nämlich aus Faserguss. Aufgrund der Zwischenlage 22
fehlen im gezeigten Ausführungsbeispiel die Kanäle 12, 12', 12" wie in Fig. 2.
[0040] In Fig. 4 ist ein Ausführungsbeispiel eines Bauelements 1 gezeigt, welches zwei weitere
Fasergussnoppenmatten 2', 3' wie zuvor definiert aufweist. Die zwei weiteren Fasergussnoppenmatten
2', 3' sind mit den ersten Fasergussnoppenmatten 2, 3 verklebt und bilden damit eine
Vierfachlage an Fasergussnoppenmatten 2, 2', 3, 3'. Das Ausführungsbeispiel der Fig.
4 setzt sich aus zwei Bauelementen 1 gemäß Fig. 2 zusammen, wobei auf die Wickelrohre
16 verzichtet wurde. Die schilfartigen Gräser 15 sind unmittelbar in die Rinnen eingebracht.
So ist es möglich, schilfartige Gräser 15 sich um 90° kreuzend einzubringen und die
Stabilität weiter zu erhöhen. Aus Übersichtlichkeitsgründen wurde auch hier auf die
Darstellung sämtlicher schilfartiger Gräser 15 in den Kanälen 12", 12' bzw. in hinteren
Reihen verzichtet.
[0041] In den Beispielen der Fig. 5 und der Fig. 6 sind modifizierte Ausführungsbeispiele
der Fig. 2 und der Fig. 4 gezeigt. In Fig. 5 ist das Ausführungsbeispiel der Fig.
2 mit zwei zusätzlichen Putzträgerplatten 25 versehen. Auf diese Art kann eine Fertigwand
gebildet werden. Selbstverständlich wäre es auch denkbar, dass das Ausführungsbeispiel
der Fig. 4 mit zwei Putzträgerplatten 25 versehen wird, um die Stabilität der Fertigwand
zu erhöhen. Selbstverständlich wäre es auch denkbar, dass das Ausführungsbeispiel
der Fig. 4 mit zwei Putzträgerplatten 25 versehen wird, um die Stabilität der Fertigwand
zu erhöhen. Genauso gut wäre es denkbar, wenn die Ausführungsbeispiele der Fig. 2
bzw. 4 mit nur einer zusätzlichen Putzträgerplatte 25 versehen sind, insbesondere,
wenn die Rückseite noch anders verkleidet werden soll. Auf diese Art kann eine Fertigwand
gebildet werden.
[0042] Das Beispiel der Fig. 6 entspricht dem Ausführungsbeispiel Beispiel der Fig. 4 mit
einer Fließestrichplatte 26, wodurch ein Bodenelement gebildet wird.
[0043] Die schilfartigen Gräser 15 sind aus der Gruppe bestehend aus
Miscanthus ×
giganteus, Phragmites australis (Schilfrohr), Arundo donax (Pfahlrohr) oder Mischungen
daraus ausgewählt. Besonders bevorzugt sind die schilfartien Gräser 15
Miscanthus ×
giganteus, da dieses Material am stabilsten ist.
1. Bauelement (1), umfassend
zumindest zwei Fasergussnoppenmatten (2, 3),
wobei die Fasergussnoppenmatten (2, 3) mehrere Erhebungen (4, 4', 4"; 5, 5', 5") aufweisen,
wobei die Erhebungen (4, 4', 4"; 5, 5', 5") schachbrettmusterartig in horizontalen
Reihen und vertikalen Reihen angeordnet sind,
wobei zwischen den Erhebungen (4, 4', 4"; 5, 5', 5") Rinnen (6, 6', 6"; 7, 7', 7",
8, 8', 8", 8‴; 9, 9', 9") ausgebildet sind,
wobei die erste Fasergussnoppenmatte (2) auf die zweite Fasergussnoppenmatte (3) derart
aufgebracht ist, dass die Oberseiten (10) der Erhebungen (4, 4', 4") der ersten Fasergussnoppenmatte
(2) und die Oberseiten (11) der Erhebungen (5, 5', 5") der zweiten Fasergussnoppenmatte
(3) einander zugewandt und auf Deckung gebracht sind,
wobei die erste Fasergussnoppenmatte (2) und die zweite Fasergussnoppenmatte (3) miteinander
verbunden sind,
wobei schilfartigen Gräser (15) in die Rinnen (6, 6', 6"; 7, 7', 7", 8, 8', 8", 8‴;
9, 9', 9") eingebracht sind.
2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Fasergussnoppenmatte (2) und die zweite Fasergussnoppenmatte (3) über eine
Zwischenlage (22) miteinander verbunden sind, wobei die Zwischenlage (22) jeweils
mit den Oberseiten (10, 11) der Erhebungen (4, 4', 4"; 5, 5', 5") verbunden, vorzugsweise
verklebt.
3. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rinnen (6, 6', 6"; 7, 7', 7") der ersten Fasergussnoppenmatte (2) und die Rinnen
(8, 8', 8"; 9, 9', 9") der zweiten Fasergussnoppenmatte (3) Kanäle (12, 12', 12")
bilden, wobei die schilfartigen Gräser (15) in die von den Rinnen (6, 6', 6"; 7, 7',
7", 8, 8', 8", 8‴; 9, 9', 9") gebildeten Kanäle (12, 12', 12") eingebracht sind.
4. Bauelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die schilfartigen Gräser (15) in ein Wickelrohr (16) eingelegt sind, wobei das Wickelrohr
(16) mit den schilfartigen Gräsern (15) in die Kanäle (12, 12', 12") eingebracht ist.
5. Bauelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Wickelrohr (16) aus Karton oder Fasergussmaterial besteht.
6. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die schilfartigen Gräser (15) ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Miscanthus × giganteus, Phragmites australis (Schilfrohr), Arundo donax (Pfahlrohr) oder Mischungen daraus, besonders bevorzugt aus Miscanthus × giganteus bestehen.
7. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen (4, 4', 4"; 5, 5', 5") die Form eines quadratischen regelmäßigen Pyramidenstumpfs
aufweisen.
8. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Fasergussnoppenmatte (2) und die zweite Fasergussnoppenmatte (3) miteinander
an den Oberseiten (10, 11) der Erhebungen (4, 4', 4"; 5, 5', 5") verbunden, vorzugsweise
verklebt, sind.
9. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die die Fasergussnoppenmatten (2, 3) Zellstoff umfassen.
10. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in den Rinnen (6, 6', 6"; 7, 7', 7", 8, 8', 8", 8‴; 9, 9', 9") zwischen den Erhebungen
(4, 4', 4"; 5, 5', 5") zusätzlich Rohre eingebracht sind.
11. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasergussnoppenmatten (2, 3) Graphit, vorzugsweise 3 bis 6 Gew.% bezogen auf
das Fasergussmaterial, aufweisen,
12. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasergussnoppenmattenmatten (2, 3) eine Graphitbeschichtung aufweisen.
13. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch zumindest zwei weitere Fasergussnoppenmatten (2, 3) wie zuvor definiert, wobei die
zwei weiteren Fasergussnoppenmatten (2', 3') mit den ersten Fasergussnoppenmatten
(2, 3) verbunden, vorzugsweise verklebt, sind.
14. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer Fasergussnoppenmatte (2, 3) eine Putzträgerplatte (25) aufgebracht
ist.
15. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer Fasergussnoppenmatte eine Fließestrichplatte (26) aufgebracht
ist.