[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ermitteln eines Zustandes,
insbesondere eines Verschleißzustandes, einer Verdrängereinheit.
[0002] Aus
EP 1 960 666 B1 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Zustandsüberwachung bei Axialkolbenmaschinen
bekannt. Die Vorrichtung hat eine Erfassungseinheit, die an und in der Axialkolbenmaschine
angebrachte Sensoren zur Erfassung von Betriebsdaten, insbesondere einem Druck in
einer Hochdruckleitung der Axialkolbenmaschine, und zur Erfassung von Überwachungsdaten
aufweist. Die Betriebsdaten und die Überwachungsdaten werden jeweils mittels einer
mit der Erfassungseinheit verbundenen Auswerteeinrichtung im Zeit- bzw. im Zeit- und
Frequenzbereich analysiert. In einer sich an die Auswerteeinrichtung anschließenden
Diagnoseeinheit werden die analysierten Betriebs- und Überwachungsdaten verknüpft
und von einer sich wiederum an die Diagnoseeinheit anschließenden Ausgabeeinheit sind
in Bezug auf einen Maschinenzustand ein Voralarm, der eine anstehende nächste Wartung
kennzeichnet, und ein Hauptalarm auslösbar, der einen für den weiteren Betrieb kritischen
Maschinenzustand anzeigt und einen Notschalter betätigen kann.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung zum Ermitteln des Zustandes, insbesondere des Verschleißzustandes,
einer Verdrängereinheit bereitzustellen, die bei verringertem Aufwand im Hinblick
auf die Durchführung der Zustandsermittlung eine genaue Zustandsermittlung zulässt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 in seiner Gesamtheit gelöst.
[0005] Gemäß Anspruch 1 hat die erfindungsgemäße Vorrichtung eine an eine Hochdruckseite
der Verdrängereinheit angeschlossene Fluidleitung; zumindest eine mit der Fluidleitung
fluidisch verbundene Fluideinrichtung, die stromaufwärts von sich in der Fluidleitung
einen Fluiddruckaufbau ermöglicht; jeweils einen Drucksensor, der in der Fluidleitung
stromaufwärts vor der jeweiligen Fluideinrichtung eine Systemgröße in Form des Fluiddrucks
erfasst; und eine Auswerteeinrichtung, die derart eingerichtet ist, dass diese in
Abhängigkeit zumindest der einen Systemgröße den Zustand, insbesondere den Verschleißzustand,
der Verdrängereinheit ermittelt.
[0006] Erfindungsgemäß ist zunächst erkannt worden, dass eine jeweilige Verdrängereinheit
mit zunehmendem Verschleiß in Relation zu deren Neuzustand zum Erzeugen eines vorgegebenen
Fluiddrucks zumindest bereichsweise mit einer höheren Drehzahl anzutreiben ist oder
anders formuliert bei vorgegebener Drehzahl zumindest bereichsweise einen geringeren
Fluiddruck abgibt. Die dahingehenden Erkenntnisse sind grundlegend für die vorliegende
Erfindung, die in Anspruch 1 wiedergegeben ist.
[0007] Durch die Merkmale des Anspruchs 1, insbesondere aufgrund der Fluideinrichtung, kann
in der Fluidleitung in Abhängigkeit einer entsprechenden Ansteuerung der Verdrängereinheit
ein Fluiddruck als eine Systemgröße aufgebaut, gehalten und gegebenenfalls wieder
abgebaut werden, wobei in dem dahingehenden Kurvenverlauf des Fluiddrucks eine für
den Zustand der jeweiligen Verdrängereinheit signifikante Verlaufsänderung erkennbar
ist, die einen charakteristischen Betriebspunkt der Verdrängereinheit kennzeichnet,
in dem der theoretische Volumenstrom der Verdrängereinheit ihren volumetrischen Verlusten
entspricht, und wobei ein Vergleich von Systemgrößen, insbesondere des Fluiddrucks,
im Betriebspunkt oder zumindest eines von diesen abhängigen Parameters, insbesondere
der Verdrängereinheit, mit entsprechenden Referenzwerten einen genauen Rückschluss
auf den Zustand der Verdrängereinheit zulässt. Die Fluiddruckänderung kann während
eines Diagnoselaufes, eines Hochfahrens oder Abschaltens einer Fluideinrichtung in
Form der Verbraucheranordnung stattfinden. Die Systemgrößen werden dabei mittels der
Auswerteeinrichtung ausschließlich im Zeitbereich verarbeitet, wodurch in Relation
zur zumindest teilweisen Verarbeitung im Frequenzbereich eine geringere Rechenleistung
der Auswerteeinrichtung und eine geringere Abtastfrequenz der Sensorik bereitgestellt
werden kann sowie geringere Datenmengen zu verarbeiten sind. Dadurch kann die Zustandsermittlung
mit geringem Aufwand durchgeführt werden. Zudem ist die Vorrichtung außerhalb der
Verdrängereinheit vorgesehen, wodurch die Vorrichtung jederzeit mit jedweder Verdrängereinheit
kombinierbar ist, beispielsweise nach Verkauf der Verdrängereinheit nachrüstbar ist.
[0008] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Verdrängereinheit hydrostatisch
und/oder drehzahlregelbar ausgebildet. Besonders bevorzugt ist die Verdrängereinheit
als Pumpe ausgebildet, vorzugsweise als Konstantpumpe. Das verwendete Fluid kann Hydraulikflüssigkeit
sein, insbesondere Hydrauliköl, so dass die Fluidkomponenten der Vorrichtung entsprechend
als Hydraulikkomponenten ausgebildet sind.
[0009] Die jeweilige Fluideinrichtung in Form einer Fluidsteuereinrichtung kann derart eingerichtet
sein, dass der Fluiddruck stromaufwärts in der Fluidleitung zumindest bis zu einem
vorgebbaren Druck und/oder durch entsprechende Ansteuerung der jeweiligen Fluideinrichtung
aufgebaut wird.
[0010] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist eine Fluideinrichtung als
eine mit einem Nenndruck betreibbare Verbraucheranordnung ausgebildet, die an die
Fluidleitung, insbesondere an ein der Verdrängereinheit abgewandtes Ende der Fluidleitung,
angeschlossen ist. Die Verbraucheranordnung kann eine ansteuerbare Ventileinrichtung
aufweisen, die bei entsprechender Ansteuerung den genannten Druckaufbau ermöglicht
und/oder ein auf den Nenndruck eingestelltes Druckbegrenzungsventil aufweisen, das
die Verbraucheranordnung gegen einen Druck über dem Nenndruck absichert.
[0011] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel unterteilt eine weitere Fluideinrichtung
die Fluidleitung in einen mit der Verdrängereinheit verbundenen Fluidleitungsteil
und einen weiteren Fluidleitungsteil und/oder ist die weitere Fluideinrichtung derart
eingerichtet, dass diese eine Fluiddruckweitergabe von dem einen Fluidleitungsteil
in den weiteren Fluidleitungsteil, insbesondere ab einer vorgebbaren Druckschwelle,
zulässt und in die entgegengesetzte Richtung blockiert. Besonders bevorzugt ist die
weitere Fluideinrichtung als Rückschlagventil ausgebildet, das in Richtung von der
Verdrängereinheit weg öffnet.
[0012] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist eine Einrichtung vorgesehen,
die eine Antriebsdrehzahl der Verdrängereinheit ermittelt, die als weitere Systemgröße
in die Ermittlung des Zustandes mit einfließt. Die Einrichtung kann als Drehzahlsensor
ausgebildet sein, der die Drehzahl an der Verdrängereinheit oder an einem die Verdrängereinheit
antreibenden Elektromotor erfasst. Dabei können sich die Drehzahl des Elektromotors
und der Verdrängereinheit entsprechen.
[0013] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist ein Temperatursensor, der
eine als weitere Systemgröße in die Ermittlung des Zustandes miteinfließende Temperatur
des durch die Verdrängereinheit strömenden Fluids erfasst. Diese Fluidtemperatur kann
der Temperatursensor in der Fluidleitung oder in einem Tank erfassen, aus dem die
Verdrängereinheit Fluid ansaugt und/oder in den die Verbraucheranordnung Fluid abführt.
[0014] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist ein Hydrospeicher vorgesehen,
der an die Fluidleitung, insbesondere den weiteren Fluidleitungsteil, angeschlossen
ist zwecks Ausgleichs eines Druckabfalls.
[0015] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel wird, vorzugsweise mittels des
weiteren Drucksensors, der Nenn- oder Lastdruck der Verbraucheranordnung erfasst,
der als Systemgröße in die Ermittlung des Zustandes miteinfließt. Der mittels des
weiteren Drucksensors erfasste weitere Fluiddruck kann dem Nenn- oder Lastdruck der
Verbraucheranordnung entsprechen.
[0016] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist eine Einrichtung vorgesehen,
die einen Schwenkwinkel der Verdrängereinheit ermittelt, der als weitere Systemgröße
in die Ermittlung des Zustandes mit einfließt. Dabei ist die Verdrängereinheit als
Verstellpumpe, beispielsweise als Axialkolbenpumpe, ausgebildet.
[0017] Gegenstand der Erfindung ist zudem ein Verfahren zum Ermitteln eines Zustandes, insbesondere
eines Verschleißzustandes, einer Verdrängereinheit, insbesondere unter Verwendung
einer vorstehenden Vorrichtung, mit folgenden Verfahrensschritten: Aufbauen eines
Fluiddrucks in einer Fluidleitung stromaufwärts vor zumindest einer mit der Fluidleitung
fluidisch verbundenen Fluideinrichtung, wobei die Fluidleitung an die Hochdruckseite
der Verdrängereinheit angeschlossen ist; Erfassen einer Systemgröße in Form des jeweiligen
Fluiddrucks in der Fluidleitung stromaufwärts vor der jeweiligen Fluideinrichtung;
und Ermitteln des Zustandes der Verdrängereinheit in Abhängigkeit zumindest der einen
Systemgröße.
[0018] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der Zustand zudem in Abhängigkeit
zumindest einer der folgenden weiteren Systemgrößen ermittelt: einer Antriebsdrehzahl
der Verdrängereinheit; eines Schwenkwinkels der Verdrängereinheit; und einer Temperatur
des durch die Verdrängereinheit strömenden Fluids.
[0019] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Antriebsdrehzahl der
Verdrängereinheit zumindest nach einer der folgenden Möglichkeiten ermittelt: mittels
eines Drehzahlsensors erfasst; aus einem einer elektrischen Ansteuerung des Elektromotors
zum Antreiben der Verdrängereinheit zuordenbaren Signal abgeleitet; und aus von der
Verdrängereinheit abgegebenen Schallsignalen abgeleitet.
[0020] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel wird zum Ermitteln des Betriebspunktes
zumindest einer der folgenden Änderungsprozesse über eine Zeitspanne durchgeführt:
die Antriebsdrehzahl der Verdrängereinheit wird geändert; ein Nenn- oder Lastdruck
einer Verbraucheranordnung wird geändert, die an die Fluidleitung, insbesondere an
das der Verdrängereinheit abgewandte Ende der Fluidleitung, angeschlossen ist; und
ein Schwenkwinkel der Verdrängereinheit wird geändert. Besonders bevorzugt wird die
Antriebsdrehzahl, der Nenn- oder Lastdruck und/oder der Schwenkwinkel während des
Änderungsprozesses erhöht und/oder abgesenkt, vorzugsweise zunächst erhöht und darauffolgend
wieder abgesenkt oder umgekehrt.
[0021] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel beträgt der Abtastzeitraum des
jeweiligen Kurvenverlaufs des Fluiddrucks oder einem von diesem abhängigen Kurvenverlauf
während des Steigerns oder Verringerns der Antriebsdrehzahl der Verdrängereinheit
bis zu 3 Sekunden, vorzugsweise ca. 0,5 oder 2,5 Sekunden, und/oder die Abtastrate
100 bis 300 Hertz, vorzugsweise 200 Hertz.
[0022] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel wird im Rahmen des Änderungsprozesses
die Antriebsdrehzahl der Verdrängereinheit ausgehend von einem positiven Wert in Richtung
Null, insbesondere rampenförmig, verringert, währenddessen der Kurvenverlauf zumindest
eines jeweiligen Fluiddrucks zunächst im Wesentlichen konstant, insbesondere entsprechend
dem Nenndruckwert der Verbraucheranordnung, ist und darauffolgend bei Unterschreiten
einer bestimmten Drehzahl beginnt abzufallen, was die signifikante Verlaufsänderung
darstellt.
[0023] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel wird basierend auf einer zeitlichen
Analyse der Änderung zumindest einer Systemgröße im Betriebspunkt oder eines davon
abhängigen Parameters, insbesondere der Verdrängereinheit, der zukünftige Zustand,
insbesondere Verschleißzustand, und/oder die Restlebensdauer der Verdrängereinheit
geschätzt. Entsprechend kann die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße
Verfahren zum Ermitteln des zukünftigen Zustandes, insbesondere Verschleißzustandes,
und/oder der Restelebensdauer der Verdrängereinheit dienen.
[0024] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel wird unter Verwendung der Antriebsdrehzahl
nDAD der Verdrängereinheit im Betriebspunkt, des jeweiligen Fluiddrucks
pDAD im Betriebspunkt und gegebenenfalls des geometrischen Fördervolumens
Vg der Verdrängereinheit, ein Parameter berechnet, insbesondere der Parameter

der Verdrängereinheit. Dabei steht "DAD" für Druck-Abknick-Drehzahl. Weil der Leckagestrom
der Verdrängereinheit bei zunehmender Temperatur aufgrund der abnehmenden Viskosität
der Hydraulikflüssigkeit zunimmt, ist der Parameter

der Verdrängereinheit temperaturabhängig und wird unter Ausführen des Schlussvergleichs
in Abhängigkeit derselben Temperatur mit einem Referenz-Parameter
λ der Verdrängereinheit vergl ichen.
[0025] Im Folgenden wird die für die vorliegende Erfindung grundlegende Formel des volumetrischen
Wirkungsgrades
ηvol [%] näher erläutert:

[0026] Dabei steht
- Qeff für den tatsächlichen, also effektiven Volumenstrom der Verdrängereinheit,
- Qth für den berechneten, theoretischen Volumenstrom der Verdrängereinheit,
- QLeck für den internen Leckagestrom der Verdrängereinheit,
- λ für den charakteristischen Parameter der Verdrängereinheit, und
- ΔpP für die über der Verdrängereinheit abfallende Druckdifferenz, die dem Fluiddruck
p auf der Hochdruckseite der Verdrängereinheit entspricht, wenn die Verdrängereinheit
aus einem Tank ansaugt, in dem Umgebungsdruck herrscht.
[0027] In dem genannten charakteristischen Betriebspunkt mit der Antriebsdrehzahl
nDAD und dem Fluiddruck
pDAD entspricht der theoretische Volumenstrom
Qth der Verdrängereinheit ihrem internen Leckagestrom
QLeck, so dass der volumetrische Wirkungsgrad
ηvol der Verdrängereinheit gleich Null ist. Dabei entspricht
Qth =
Vg ·
n =
QLeck =
λ · Δ
pP, wobei
Vg für das geometrische Fördervolumen der Verdrängereinheit und
n für die Antriebsdrehzahl der Verdrängereinheit steht.
[0028] Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren
zum Ermitteln eines Zustandes, insbesondere Verschleißzustandes, einer Verdrängereinheit
anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen in Prinzipdarstellung
- Fig. 1
- teilweise in der Art eines hydraulischen Schaltplans und teilweise in Blockdarstellung
die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Ermitteln eines Zustandes einer Verdrängereinheit;
- Fig. 2
- einen über der Zeit aufgetragenen Drehzahlkurvenverlauf für eine Verdrängereinheit
nach Fig. 1;
- Fig. 3
- einen über der Zeit aufgetragenen Druckkurvenverlauf auf der Hochdruckseite der Verdrängereinheit
nach Fig. 1, der von dem Drehzahlkurvenverlauf nach Fig. 2 abhängig ist;
- Fig. 4
- oben einen teilweisen Drehzahlkurvenverlauf gemäß Fig. 2 und unten davon abhängige
teilweise Druckkurvenverläufe gemäß Fig. 3 von verschiedene Verschleißzustände aufweisenden
Verdrängereinheiten, wobei die Druckkurvenverläufe im Bereich ihrer jeweiligen signifikanten
Verlaufsänderung abgebildet sind, die einen für den Zustand charakteristischen Betriebspunkt
der jeweiligen Verdrängereinheit kennzeichnen;
- Fig. 5
- einen im Bereich der signifikanten Verlaufsänderung vergrößerten und über der Drehzahl
der Verdrängereinheit aufgetragenen Druckkurvenverlauf;
- Fig. 6
- über dem Verschleißzustand der Verdrängereinheit aufgetragene Kurvenverläufe des Parameters
λ der Verdrängereinheit in Abhängigkeit der Temperatur des die Verdrängereinheit durchströmenden
Fluids; und
- Fig. 7 und 8
- in jeweils einer Blockdarstellung den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0029] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zum Ermitteln eines Zustandes, insbesondere
eines Verschleißzustandes, einer Verdrängereinheit 8 weist gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
einen Druckversorgungsanschluss P und eine mit einem Ende an den Druckversorgungsanschluss
P angeschlossene Fluidleitung 12, 14 auf. Zudem sind zwei mit der Fluidleitung 12,
14 fluidisch verbundene Fluideinrichtungen 18 (in den Figuren ist nur eine dargestellt)
und jeweils ein Drucksensor 20, 22, der in der Fluidleitung 12, 14 stromaufwärts vor
jeder Fluideinrichtung 18 eine Systemgröße in Form des Fluiddrucks
p, p' erfasst, sowie eine Auswerteeinrichtung 24 vorgesehen. Die Fluideinrichtungen 18
ermöglichen jeweils stromaufwärts von sich in der Fluidleitung 12, 14 einen Fluiddruckaufbau
und die Auswerteeinrichtung 24 ist derart eingerichtet, dass diese in Abhängigkeit
zumindest der einen Systemgröße
p, p' den Zustand, insbesondere den Verschleißzustand, der Verdrängereinheit 8 ermittelt.
[0030] An den Druckversorgungsanschluss P, also das eine Ende der Fluidleitung 12, 14, ist
mit ihrer Hochdruckseite die hydrostatische Verdrängereinheit 8 angeschlossen. Die
Verdrängereinheit 8 ist als drehzahlgeregelte Pumpe 10, vorzugsweise als Konstantpumpe,
ausgebildet, die mittels eines Elektromotors 26 antreibbar ist.
[0031] An dem anderen Ende der Fluidleitung 12, 14 ist ein Verbraucheranschluss A vorgesehen,
an den eine in den Figuren nicht gezeigte Fluideinrichtung fluidisch angeschlossen
ist. Diese Fluideinrichtung kann als eine mit einem Nenndruck
pNenn betreibbare Verbraucheranordnung ausgebildet sein. Eine weitere Fluideinrichtung
18 ist in die Fluidleitung 12, 14 geschaltet und unterteilt die Fluidleitung 12, 14
in einen mit dem Druckversorgungsanschluss P fluidisch verbundenen Fluidleitungsteil
12 und einen mit dem Verbraucheranschluss A fluidisch verbundenen weiteren Fluidleitungsteil
14. Die weitere Fluideinrichtung 18 ist derart eingerichtet, dass diese eine Fluiddruckweitergabe
von dem Druckversorgungsanschluss P zu dem Verbraucheranschluss A ab einer vorgebbaren
Druckschwelle zulässt, die insbesondere in etwa dem Nenndruck
pNenn der Verbraucheranordnung entspricht, und von dem Verbraucheranschluss A zu dem Druckversorgungsanschluss
P permanent blockiert. Die weitere Fluideinrichtung 18 ist als, insbesondere federkraftbetätigtes,
Rückschlagventil 28 ausgebildet, das in Richtung des Verbraucheranschlusses A öffnet.
[0032] Es ist eine Einrichtung 30 zum Ermitteln der Antriebsdrehzahl
n der Pumpe 10 vorgesehen, die als Drehzahlsensor 32 zum Erfassen der Drehzahl
n des Elektromotors 26 ausgebildet ist. Zudem ist ein Drucksensor 20 vorgesehen, der
an den Fluidleitungsteil 12 angeschlossen ist und in dem Fluidleitungsteil 12 einen
Fluiddruck
p erfasst. Ebenfalls an den Fluidleitungsteil 12 angeschlossen sein kann ein Temperatursensor
34, der in dem Fluidleitungsteil 12 die Fluidtemperatur T erfassen kann. Zudem kann
an den weiteren Fluidleitungsteil 14 ein Hydrospeicher 36 zum Ausgleichen von etwaigen
Druckverlusten in dem weiteren Fluidleitungsteil 14 angeschlossen sein, beispielsweise
aufgrund von Leckageströmen seitens der Verbraucheranordnung. Der Drehzahlsensor 32,
der Drucksensor 20 und der Temperatursensor 34 sind elektrisch mit der Auswerteeinrichtung
24 verbunden. Die so erfasste Antriebsdrehzahl
n der Pumpe 10, der Fluiddruck
p und die Temperatur T stellen jeweils eine weitere Systemgröße dar, die in die Ermittlung
des Zustandes mittels der Auswerteeinrichtung 24 miteinfließen.
[0033] Für ein zweites Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gelten die voranstehenden Ausführungen
zum ersten Ausführungsbeispiel entsprechend.
[0034] Zusätzlich ist bei dem zweiten Ausführungsbeispiel an den weiteren Fluidleitungsteil
14 ein weiterer Drucksensor 22 angeschlossen und erfasst in dem weiteren Fluidleitungsteil
14 einen weiteren Fluiddruck
p', der als weitere Systemgröße in die Ermittlung des Zustandes miteinfließt. Der weitere
Drucksensor 22 ist elektrisch mit der Auswerteeinrichtung 24 verbunden. Der weitere
Fluiddruck
p' kann dem Nenndruck
pNenn der Verbraucheranordnung entsprechen. Durch einen Druckverlust bei Durchströmen des
Rückschlagventils 28 kommt es zu einer Druckdifferenz, so dass der Druck
p um die Druckdifferenz größer ist als der Druck
p'. Bei guter Auslegung des Rückschlagventils 28 ist die Druckdifferenz eher gering.
[0035] Im Folgenden wird das von der Auswerteeinrichtung 24 im Zeitbereich durchgeführte,
erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert:
Zum Ermitteln des Zustandes der Pumpe 10 wird ein charakteristischer Betriebspunkt
der Pumpe 10 ermittelt, in dem der theoretische Volumenstrom
Qth der Pumpe 10 ihren volumetrischen Verlusten
QLeck entspricht, das heißt der volumetrische Wirkungsgrad
ηvol der Pumpe 10 Null ist.
[0036] Zum Ermitteln dieses Betriebspunktes wird die Antriebsdrehzahl
n der Pumpe 10 im Rahmen eines in Fig. 2 gezeigten Änderungsprozesses über eine Zeitspanne
[s] von ca. Null bis zu einem vorgebbaren Drehzahlwert
n [
min-1] gesteigert und wieder auf ca. Null reduziert. Die Drehzahl
n kann dabei zumindest derart gesteigert werden, dass der auf der Hochdruckseite der
Pumpe 10 herrschende Fluiddruck
p zumindest den Nenndruck
pNenn der Verbraucheranordnung erreicht. Die Antriebsdrehzahl
n wird während des Änderungsprozesses mittels des Drehzahlsensors 32 erfasst und kann
einen im Wesentlichen dreieckförmigen Verlauf
nV beschreiben, kann also prinzipiell eine ansteigende Rampe aufweisen, an die sich
eine abfallende Rampe 41 anschließt. Gleichzeitig zu der dahingehend geänderten Antriebsdrehzahl
n wird bei dem ersten Ausführungsbeispiel mittels des Drucksensors 20 in dem Fluidleitungsteil
12 ein in Fig. 3 gezeigter Fluiddruckverlauf
pV und mittels des Temperatursensors 34 die Temperatur T in dem Fluidleitungsteil 12
erfasst. Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel wird zudem mittels des weiteren Drucksensors
22 der Fluiddruckverlauf
p'V oder
pNenn,V in dem weiteren Fluidleitungsteil 14 erfasst. Der Abtastzeitraum AZ des jeweiligen
Fluiddruckverlaufs während des Reduzierens der Antriebsdrehzahl
n der Pumpe 10 kann wie in Fig. 3 gezeigt ca. 0,5 Sekunden oder wie in den Fig. nicht
dargestellt beispielsweise 2,5 Sekunden betragen, wobei die Abtastrate in etwa 200
Hertz betragen kann. Gleiches kann für den Zeitraum des Steigerns der Antriebsdrehzahl
n gelten.
[0037] Nach der Erfassung 38 (Fig. 7) der Systemgrößen
n, p, p', T können die Werte jeder Systemgröße
n, p, p', T einer Datenfilterung 40 unterzogen werden, beispielsweise kann ein Mittelwert der
jeweiligen Systemgrößenwerte
n, p, p', T aus den letzten erfassten Systemgrößenwerten
n, p, p', T im Sinne eines gleitenden Durchschnittes gebildet werden.
[0038] Der in Fig. 3 gezeigte Fluiddruckverlauf
pV [bar] des Drucksensors 20, der über der Zeit [s] aufgetragen ist, ist im Wesentlichen
trapezförmig ausgebildet, weißt also eine ansteigende und eine abfallende 42 Rampe
auf, zwischen denen der Fluiddruckverlauf
pV einen im Wesentlichen konstanten Teil 44 aufweist und insbesondere dem Nenndruckverlauf
pNenn,V der Verbraucheranordnung entspricht. Der Fluiddruckverlauf
pV beschreibt im Übergang von seinem im Wesentlichen konstant verlaufenden Teil 44 zu
seiner ansteigenden oder abfallenden 42 Rampe eine signifikante Verlaufsänderung 46
in Form eines Abknickens, die den vorstehend genannten charakteristischen Betriebspunkt
kennzeichnet.
[0039] Die signifikante Verlaufsänderung 46 ergibt sich daraus, dass jede beliebige Pumpe
ab Unterschreiten einer bestimmten Antriebsdrehzahl
n, nämlich der Antriebsdrehzahl
nDAD im genannten Betriebspunkt nicht mehr in der Lage ist den in Fluidflussrichtung hinter
dem Rückschlagventil 28 herrschenden Fluiddruck
p' oder Nenndruck
pNenn der Verbraucheranordnung aufzubringen, so dass der Volumenstrom über das Rückschlagventil
28 bei Unterschreiten der bestimmten Antriebsdrehzahl
n vollständig zum Erliegen kommt und das Rückschlagventil 28 schließt. Bei einer ausgehend
von der bestimmten Drehzahl
nDAD weiter abfallenden Drehzahl
n fällt auch der Fluiddruck
p immer weiter ab, wobei der Fluiddruck
p' oder
pNenn aufgrund des in Richtung des Druckversorgungsanschlusses P schließenden Rückschlagventils
28 zumindest kurzfristig mittels des Hydrospeichers 36 aufrechterhalten werden kann.
[0040] In Fig. 4 sind oben ein Teil der abfallenden Rampe 41 der Drehzahl
n [
min-1] sowie unten zumindest teilweise der im Wesentlichen konstante Teil 44 und die abfallende
Rampe 42 des von der Drehzahl
n abhängigen Fluiddrucks
p [bar] mehrerer Pumpen 10 prinzipiell dargestellt, die sich hinsichtlich ihres Verschleißzustandes
unterscheiden. Die Drehzahl
n und der Fluiddruck
p sind jeweils über der Zeit [s] aufgetragen. Die verschiedenen Verschleißzustände
der Pumpen 10 sind in Fig. 4 daran zu erkennen, dass der Fluiddruck
p der am stärksten verschlissenen Pumpe 10 bereits bei einer höheren Drehzahl
n und der Fluiddruck
p der am wenigsten verschlissenen Pumpe 10 bei einer in Relation dazu geringeren Drehzahl
n abfällt, jeweils unter Ausbildung der signifikanten Verlaufsänderung 46 des Druckkurvenverlaufs
pV. Bei Erreichen der Drehzahl
n gleich Null ist der von jeder Pumpe 10 abgegebene jeweilige Fluiddruck
p ebenfalls Null, unabhängig von deren jeweiligem Verschleißzustand. Bei einer idealen
Pumpe wäre der Druck noch vorhanden; selbstredend wäre der geförderte Volumenstrom
gleich Null.
[0041] Der genannte Betriebspunkt wird in dem Fluiddruckverlauf
pV von der Auswerteeinrichtung 24 mittels eines Auswertealgorithmus 48 lokalisiert.
[0042] Bei dem ersten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung wird mittels des Auswertealgorithmus
48, insbesondere durch Berechnung des Druckgradienten mittels (Rückwärts-)Differenzquotientenbildung,
ein zeitlicher Änderungsverlauf

des Fluiddrucks des Drucksensors 20 erzeugt. Darauffolgend wird in dem Änderungsverlauf
ṗV unter Durchführen eines Zwischenvergleichs 48 des Änderungsverlaufs
ṗV mit entsprechenden Referenzwerten 49 in Form von Grenzwerten die signifikante Verlaufsänderung
46 des Druckkurvenverlaufs
pV lokalisiert.
[0043] Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung wird die signifikante Verlaufsänderung
46 in dem Druckkurvenverlauf
pV [bar] gemäß Fig. 5 unter Durchführen eines Zwischenvergleichs 48 des Druckkurvenverlauf
pV mit Referenzwerten 49 in Form von Grenzwerten Δ
pRV,min, Δ
pRV,max lokalisiert, zwischen denen die signifikante Verlaufsänderung 46 zu finden ist. In
Fig. 5 ist der Druckkurvenverlauf
pV über der Drehzahl
n [
min-1] aufgetragen. In die Berechnung der Grenzwerte Δ
pRV,min, Δ
pRV,mαx fließt der mittels des weiteren Drucksensors 20 erfasste weitere Fluiddruck
p' oder
pNenn mit ein. In Fig. 5 ist der Fluiddruck
pDAD in der jeweiligen lokalisierten signifikanten Verlaufsänderung 26, also im Betriebspunkt,
mit einem Kreuz gekennzeichnet.
[0044] Alternativ oder zusätzlich zu der Anwendung von Grenzwerten kann zur Auswertung des
jeweiligen Kurvenverlaufs eine Mustererkennung eingesetzt werden. Die Mustererkennung
kann im Rahmen von künstlicher Intelligenz, neuronaler Netze und/oder Machine Learning
implementiert sein.
[0045] Wie vorstehend aufgezeigt, wird bei der dahingehenden Lokalisierung der signifikanten
Verlaufsänderung 46 regelmäßig nicht nur ein Fluiddruckwert
pDAD ermittelt, sondern mehrere, die beispielsweise zwischen die Grenzwerte fallen. Daher
können die mehreren ermittelten Fluiddruckwerte
pDAD einer weiteren Mittelwertbildung 50 unterzogen werden, um einen gemittelten Fluiddruckwert
pDAD im Betriebspunkt zu erhalten.
[0046] Nachdem anhand der signifikanten Verlaufsänderung 46 des Fluiddrucks
p der Betriebspunkt ermittelt worden ist, wird entweder unter Durchführung eines Schlussvergleichs
60 zumindest eine Systemgröße
nDAD,pDAD,TDAD im Betriebspunkt jeweils direkt mit zumindest einer entsprechenden Referenz-Systemgröße
verglichen und/oder unter Verwendung der erfassten Systemgrößen Drehzahl
nDAD und Fluiddruck
pDAD im Betriebspunkt sowie eines Pumpenparameters 56, gegebenenfalls in Form des geometrischen
Fördervolumens
Vg der Pumpe 10, eine Berechnung 62 zumindest eines Parameters, gegebenenfalls in Form
des Parameters

der Pumpe 10, durchgeführt, der zumindest mit einem entsprechenden Referenz-Parameter
64 verglichen wird.
[0047] Weil der Leckagestrom
QLeck der Pumpe 10 aufgrund der abnehmenden Viskosität der Hydraulikflüssigkeit bei zunehmender
Temperatur T zunimmt, ist der Parameter

der Pumpe 10 temperaturabhängig. In Fig. 6 ist die dahingehende Temperaturabhängigkeit
des Parameters
λ der Pumpe 10 dargestellt, in dem ein erster bis dritter Parameter
λ der Pumpe 10 bei einer ersten
T1 bzw. zweiten
T2 bzw. dritten
T3 Temperatur über dem Verschleißzustand der Pumpe aufgetragen ist. Dabei ist
T3, insbesondere gleich ca. 70°C, größer als
T2, insbesondere gleich ca. 50°C, größer als
T1, insbesondere gleich ca. 30°C. Der Verschleißzustand ist dabei entlang der x-Achse
in verschiedene Zonen eingeteilt: Neu 88, Zone I (Grün), Zone II (Gelb), Zone III
(Hellrot) und Zone IV (Dunkelrot), wobei der Verschleißzustand mit zunehmender Zonennummerierung
zunimmt. Die farbliche Zuordnung der Zonen ist an eine Ampel angelehnt, die als Anzeige
54 des Verschleißzustandes für einen Benutzer dienen kann. Der Viskositätswert der
Hydraulikflüssigkeit bei der Temperatur
T1 entspricht in etwa dem Zweifachen des Viskositätswertes der Hydraulikflüssigkeit
bei der Temperatur
T2, der wiederum in etwa dem Zweifachen der Viskosität der Hydraulikflüssigkeit bei
der Temperatur
T3 entspricht. Entsprechend werden der berechnete Parameter
λ der Pumpe 10 und der entsprechende Referenz-Parameter
λ unter Einbezug der gemessenen Fluidtemperatur T bei dem Schlussvergleich 60 miteinander
verglichen.
[0048] Basierend auf dem Ergebnis des jeweiligen Schlussvergleiches 60 wird dann der Zustand
der Pumpe 10 festgestellt, der von der Auswerteeinrichtung 24 über eine Zustandsausgabe
66 an eine Anzeige 54 weitergeleitet werden kann, die einem Benutzer den Zustand der
Pumpe 10 anzeigt und die insbesondere als die vorstehend genannte Ampel ausgebildet
sein kann.
[0049] Es kann zudem ein Zwischenspeicher 68 für erfasste Systemgrößen
n, p, p',T und ein Speicher 70 für im Betriebspunkt vorliegende Systemgrößen
nDAD,pDAD,TDAD und/oder zumindest den einen von Systemgrößen abhängigen Parameter, insbesondere
der Pumpe 10, vorgesehen sein. Auch kann unter Durchführen einer (Trend-)Analyse 72
basierend auf einer zeitlichen Analyse der Systemgrößen
nDAD,pDAD,TDAD im Betriebspunkt oder des von Systemgrößen abhängigen Parameters ein zukünftiger
Verschleißzustand und/oder die Restlebensdauer 74 der Pumpe 10 geschätzt werden.
[0050] Die Pumpe 10, der Elektromotor 26, der über eine Welle die Pumpe 10 antreibt, und
eine Leistungselektronik 78, wie beispielsweise ein Frequenzumrichter 80 oder ein
Inverter, die den Elektromotor 26 ansteuert, sind Teil eines drehzahlvariablen elektro-hydraulischen
Aggregates 76 (Fig. 8).
[0051] Des Weiteren ist eine Maschinensteuerung 82, beispielsweise zur Ansteuerung der Verbraucheranordnung,
vorgesehen, wie beispielsweise eine Speicherprogrammierbare Steuerung oder ein (Haupt-)Steuergerät,
die zumindest eine Sollgröße, wie beispielsweise eine Drehzahl, einen Volumenstrom,
eine Position, einen Druck und/oder eine Geschwindigkeit etc. vorgibt. Die Maschinensteuerung
kann entweder wie in Fig. 8 dargestellt mit der Leistungselektronik 78 oder wie in
den Figuren nicht gezeigt mit der Auswerteeinrichtung 24 kommunizierend verbunden
sein und übermittelt dorthin zumindest die Sollgröße.
[0052] Die Auswerteeinrichtung 24 fordert unter Durchführung einer Anfrage 84 bei der Leistungselektronik
78 die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens an, beispielsweise nach einer
vorgebbaren Anzahl von Betriebsstunden der Verbraucheranordnung. Die Leistungselektronik
78 bestätigt darauffolgend unter Abgabe einer Bestätigung 86 die Anfrage 84 und leitet
bei einem Vorliegen eines passenden Zustandes der Verbraucheranordnung das Verfahren
durch einen entsprechenden Änderungsprozess, beispielsweise eine entsprechende Änderung
der Antriebsdrehzahl
n der Pumpe 10, ein. Ein passender Systemzustand liegt beispielsweise vor, wenn das
System nicht unter Last betrieben wird und/oder demnächst heruntergefahren wird.
[0053] Zum Ermitteln des Zustandes der Verdrängereinheit 8 kann ebenso die Antriebsdrehzahl
n der Verdrängereinheit 8 konstant vorgegeben werden, der von der Antriebsdrehzahl
n abhängige Fluiddruck
p erfasst werden und der erfasste Fluiddruck
p oder ein von diesem abhängiger Parameter, insbesondere der Verdrängereinheit 8, mit
zumindest einem entsprechenden Referenzwert verglichen werden.
1. Vorrichtung zum Ermitteln eines Zustandes, insbesondere eines Verschleißzustandes,
einer Verdrängereinheit (8), mit
- einer an eine Hochdruckseite der Verdrängereinheit (8) angeschlossenen Fluidleitung
(12, 14),
- zumindest einer mit der Fluidleitung (12, 14) fluidisch verbundenen Fluideinrichtung
(18), die stromaufwärts von sich in der Fluidleitung (12, 14) einen Fluiddruckaufbau
ermöglicht,
- jeweils einem Drucksensor (20, 22), der in der Fluidleitung stromaufwärts vor der
jeweiligen Fluideinrichtung (18) eine Systemgröße in Form des Fluiddrucks (p,p') erfasst, und
- einer Auswerteeinrichtung (24), die derart eingerichtet ist, dass diese in Abhängigkeit
zumindest der einen Systemgröße (p, p') den Zustand der Verdrängereinheit (8) ermittelt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fluideinrichtung als eine mit einem Nenndruck (pNenn) betreibbare Verbraucheranordnung ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Fluideinrichtung (18) die Fluidleitung in einen mit der Verdrängereinheit
(8) verbundenen Fluidleitungsteil (12) und einen weiteren Fluidleitungsteil (14) unterteilt
und/oder dass die weitere Fluideinrichtung (18) derart eingerichtet ist, dass diese
eine Fluiddruckweitergabe von dem einen Fluidleitungsteil (12) in den weiteren Fluidleitungsteil
(14), insbesondere ab einer vorgebbaren Druckschwelle, zulässt und in die entgegengesetzte
Richtung blockiert.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zumindest eine der folgenden Komponenten vorgesehen ist:
- eine Einrichtung (30), die eine Drehzahl (n) der Verdrängereinheit (8) ermittelt, die als weitere Systemgröße in die Ermittlung
des Zustandes mit einfließt;
- ein Temperatursensor (34), der eine als weitere Systemgröße in die Ermittlung des
Zustandes mit einfließende Temperatur (T) des durch die Verdrängereinheit (8) strömenden
Fluids erfasst; und
- ein an die weitere Fluidleitung (14) angeschlossener Hydrospeicher (36).
5. Verfahren zum Ermitteln eines Zustandes, insbesondere eines Verschleißzustandes, einer
Verdrängereinheit (8), insbesondere unter Verwendung einer Vorrichtung nach den vorstehenden
Ansprüchen, mit folgenden Verfahrensschritten:
- Aufbauen eines Fluiddrucks (p,p') in einer Fluidleitung (12, 14) stromaufwärts vor zumindest einer mit der Fluidleitung
fluidisch verbundenen Fluideinrichtung (18), wobei die Fluidleitung (12, 14) an eine
Hochdruckseite der Verdrängereinheit (8) angeschlossen ist,
- Erfassen einer Systemgröße in Form des jeweiligen Fluiddrucks (p,p') in der Fluidleitung (12, 14) stromaufwärts vor der jeweiligen Fluideinrichtung (18),
und
- Ermitteln des Zustandes der Verdrängereinheit (8) in Abhängigkeit zumindest der
einen Systemgröße (p, p').
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zustand zudem in Abhängigkeit zumindest einer der folgenden weiteren Systemgrößen
ermittelt wird:
- einer Drehzahl (n) der Verdrängereinheit (8); und
- einer Temperatur (T) des durch die Verdrängereinheit (8) strömenden Fluids.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ermitteln des Zustandes der Verdrängereinheit (8), zumindest die eine Systemgröße
(n, p, p', T) mit zumindest einer entsprechenden Referenz-Systemgröße verglichen wird und/oder
in Abhängigkeit zumindest der einen Systemgröße (n, p, p', T) ein Parameter (λ), insbesondere der Verdrängereinheit (8), ermittelt wird, der mit zumindest einem
entsprechenden Referenz-Parameter verglichen wird, wobei basierend auf dem Ergebnis
dieses jeweiligen Schlussvergleichs (60) der Zustand der Verdrängereinheit (8) festgestellt
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ermitteln des Zustandes der Verdrängereinheit (8) zumindest ein für den Zustand
charakteristischer Betriebspunkt der Verdrängereinheit (8) ermittelt wird, in dem
der theoretische Volumenstrom (Qth) der Verdrängereinheit (8) ihren volumetrischen Verlusten (QLeck) entspricht.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Ermitteln des Betriebspunktes zumindest einer der folgenden Änderungsprozesse
über eine Zeitspanne durchgeführt wird:
- die Drehzahl (n) der Verdrängereinheit (8) geändert wird; und
- ein Nenn- (pNenn) oder Lastdruck einer als Verbraucheranordnung ausgebildeten Fluideinrichtung geändert
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass während des Durchlaufens des jeweiligen Änderungsprozesses ein Kurvenverlauf (pV) zumindest eines jeweiligen Fluiddrucks (p,p') oder ein davon abhängiger Kurvenverlauf (ṗV, ΔpRV,V) zumindest teilweise ermittelt und unter dessen Verwendung eine signifikante Verlaufsänderung
in diesem Kurvenverlauf (pV) des Fluiddrucks (p,p') lokalisiert wird, die den Betriebspunkt kennzeichnet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der von zumindest einem jeweiligen Fluiddruck (p,p') abhängige Kurvenverlauf (ṗV, ΔpRV,V) die zeitliche Änderung (ṗV) zumindest eines jeweiligen Fluiddrucks (p,p') oder die Druckdifferenz (ΔpRV,V) zwischen einem weiteren Fluiddruck (p'), der mittels eines weiteren Drucksensors (22) in einem weiteren Fluidleitungsteil
(12) erfasst wird, und einem Fluiddruck (p) beschreibt, der mittels eines Drucksensors (20) in einem Fluidleitungsteil (20)
erfasst wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zum Lokalisieren der signifikaten Verlaufsänderung der ermittelte Kurvenverlauf (pV,ṗV,ΔpRV,V) zumindest teilweise unter Durchführen eines Zwischenvergleichs (48) mit zumindest
einem entsprechenden Referenzwert verglichen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass für den Schlussvergleich (60) die jeweilige in dem Betriebspunkt vorliegende Systemgröße
(nDAD, PDAD, TDAD) verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ermitteln des Zustandes der Verdrängereinheit (8) die Drehzahl (n) der Verdrängereinheit (8) konstant vorgegeben wird, der von der Drehzahl (n) abhängige jeweilige Fluiddruck (p, p') ermittelt wird und der ermittelte jeweilige Fluiddruck (p, p') oder ein von diesem abhängiger Parameter, insbesondere der Verdrängereinheit (8),
mit zumindest einem entsprechenden Referenzwert verglichen wird.