Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln einer Zulauftemperatur
eines in einem Wärmeerzeuger zu erwärmenden Fluids, ein Verfahren zum Steuern eines
Wärmeerzeugers, ein Verfahren zum Starten eines Wärmeerzeugers, einen Wärmeerzeuger
sowie eine Steuervorrichtung zum Einsatz in einem Wärmeerzeuger.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Wärmeerzeuger zum Erwärmen eines durch diese strömenden
Fluids mit Hilfe einer Brennervorrichtung bekannt, wobei das einströmende Fluid ausgehend
von seiner Zulauftemperatur bis hin zu einer gewünschten Soll-Temperatur erwärmt werden
soll.
[0003] Besagte Wärmeerzeuger werden häufig im Zuge der Wasserversorgung in Gebäuden eingesetzt,
um zum Beispiel aus einer externen Versorgungsquelle bereitgestelltes Trinkwasser
für einen anschließenden Gebrauch auf eine gewünschte Temperatur zu erwärmen. Das
erwärmte Wasser kann anschließend als Warmwasser zu Versorgung von Duschen und ähnlichen
sanitären Einrichtungen verwendet werden.
[0004] Nach einer eingehenden Anforderung von Warmwasser, beispielsweise durch Betätigung
einer Sanitärarmatur, wird das durch den Wärmeerzeuger strömende Wasser mit Hilfe
der Brennervorrichtung unter Einsatz einer Brennerflamme erwärmt und anschließend
entweder direkt oder nach Mischung mit Kaltwasser bereitgestellt.
[0005] Sowohl aus Energie- und den damit verbundenen Kostengründen als auch aus Komfortgründen
ist es dabei wünschenswert, die Auslasstemperatur am Wärmeerzeuger möglichst genau
zu steuern und unter anderem möglichst schnell die gewünschte Temperatur zu erreichen
und auch zu halten. Im Hinblick auf beim Betrieb üblicherweise stark schwankende Betriebsgrößen
des Wärmeerzeugers, insbesondere einer durch eine externe Versorgungsquelle bestimmten
Zulauftemperatur, ist eine entsprechende Berücksichtigung der selbigen für eine optimierte
Steuerung des Wärmeerzeugers sinnvoll.
[0006] So ist beispielsweise aus der
US 5 322 216 A1 ein Wärmeerzeuger zur Wassererwärmung unter Verwendung einer gasbasierten Brennervorrichtung
bekannt, bei dem die Zulauf- und die Auslasstemperatur des in den Wärmeerzeuger einströmenden
bzw. des aus diesem ausströmenden Wassers über jeweilige Temperartursensoren erfasst
werden, um so unter Berücksichtigung einer schwankenden Zulauftemperatur die Auslasstemperatur
möglichst auf einem gewünschten, üblicherweise voreingestellten Wert zu halten.
[0007] Zum Erreichen des vorstehenden, von einem Nutzer als komfortabel empfundenen Betriebs
des Wärmeerzeugers wird dieser zunehmend komplexer ausgestaltet und umfasst unter
anderem umfangreiche Sensoriken und Auswertungseinheiten zum Erfassen und Verarbeiten
diverser Betriebsgrößen, was nicht nur die Herstellungskosten, sondern auch die geometrischen
Abmessungen sowie den Wartungsaufwand des Wärmeerzeugers erhöht.
Zusammenfassung der Erfindung
[0008] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gegenüber dem Stand der
Technik effizientere Möglichkeit zum Erwärmen eines Fluids mittels eines Wärmeerzeugers
bereitzustellen.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren zum Ermitteln einer Zulauftemperatur
eines in einem Wärmeerzeuger zu erwärmenden Fluids gemäß Anspruch 1, ein Verfahren
zum Steuern eines Wärmeerzeugers gemäß Anspruch 6, ein Verfahren zum Starten eines
Wärmeerzeugers gemäß Anspruch 10, ein Wärmeerzeuger gemäß Anspruch 13 und eine Steuervorrichtung
gemäß Anspruch 15 bereitgestellt
[0010] Die jeweiligen abhängigen Ansprüche beziehen sich dabei auf bevorzugte Ausführungsformen,
die jeweils für sich genommen oder in Kombination bereitgestellt werden können.
[0011] Gemäß eines ersten Aspekts der Erfindung wird ein Verfahren zum Ermitteln einer Zulauftemperatur
eines in einem Wärmeerzeuger mit einer Brennervorrichtung zu erwärmenden Fluids bereitgestellt
Das Verfahren umfasst ein Betreiben des Wärmeerzeugers zum Erwärmen eines durch den
Wärmeerzeuger strömenden Fluids, ein Erfassen einer Auslasstemperatur des aus einem
Auslass des Wärmeerzeugers ausströmenden Fluids, ein Erfassen eines Betriebswerts
eines Modulationsparameters der Brennervorrichtung, der eine Heizleistung der Brennervorrichtung
reguliert, ein Bereitstellen einer Heizleistungsfunktion des Wärmeerzeugers, die eine
Heizleistung der Brennervorrichtung zum Erwärmen des Fluids in Abhängigkeit des Modulationsparameters
der Brennervorrichtung beschreibt, ein Bereitstellen eines Volumenstroms des durch
den Wärmeerzeuger strömenden Fluids und ein Ermitteln einer Zulauftemperatur des in
einen Zulauf des Wärmeerzeugers einströmenden Fluids, wobei das Ermitteln der Zulauftemperatur
auf Basis der bereitgestellten Heizleistungsfunktion, des bereitgestellten Volumenstroms,
der erfassten Auslasstemperatur und des erfassten Betriebswerts des Modulationsparameters
erfolgt.
[0012] Unter dem Modulationsparameter der Brennervorrichtung ist dabei jedweder Betriebsparameter
der Brennervorrichtung zu verstehen, über den eine Heizleistung der Brennvorrichtung
reguliert werden kann und der üblicherweise auch als ein Stellglied bei einem Steuern
des Wärmeerzeugers fungiert.
[0013] Unter der Heizleistungsfunktion ist dabei jedwede Beschreibung eines Zusammenhangs
zwischen dem besagten Modulationsparameter und der zum Erwärmen des Fluids bereitgestellten
bzw. einsetzbaren Heizleistung der Brennervorrichtung zu verstehen. Diese kann beispielsweise
und nicht erschöpfend in Form einer mathematischen Funktion, einer Wertetabelle oder
einer Kennlinie angegeben werden. Für Beispiele der Heizleistungsfunktion wird auf
Fig. 4A und Fig. 4B verwiesen.
[0014] Bei der Brennervorrichtung handelt es sich um eine Vorrichtung zum flammenbasierten
Verbrennen eines Brennstoffs, insbesondere eines brennbaren Gases, bzw. eines Luft-Brennstoff-Gemischs
unter Ausbildung einer Brennerflamme, wobei die dabei freigesetzte Wärmeenergie zum
Erwärmen des Fluids eingesetzt wird.
[0015] Die Brennervorrichtung kann beispielsweise einen Vormischbrenner umfassen, in dem
Luft und Brennstoff vor Eintritt in einen Verbrennungsraum vorgemischt werden. Als
nicht beschränkendes Beispiel für den Modulationsparameter in diesem Fall wäre eine
die Brennstoffmenge im vorgemischten Luft-Brennstoff-Gemisch regulierender Betriebsparameter
der Brennervorrichtung zu nennen, wie beispielsweise ein Öffnungsgrad eines Brennstoffventils
oder eine Ventilstellung eines Luft-Brennstoff-Mischventils. Ein möglicher weiterer
Modulationsparameter ist die Leistung einer das Luft-Brennstoff-Gemisch transportierenden
Gebläseeinheit.
[0016] Die Brennervorrichtung kann beispielsweise auch einen Diffusionsbrenner umfassen,
in dem Luft und Brennstoff erst im Verbrennungsraum gemischt werden. Als nicht beschränkendes
Beispiel für den Modulationsparameter in diesem Fall wäre ein die in den Verbrennungsraum
einströmende Brennstoffmenge regulierender Betriebsparameter der Brennervorrichtung
zu nennen, wie beispielsweise ein Öffnungsgrad eines Brennstoffventils.
[0017] Der bereitgestellte Volumenstrom bezeichnet den Volumenstrom des Fluids während des
Betriebs des Wärmeerzeugers und kann beispielsweise in Liter pro Minute angegeben
werden. Der Volumenstrom kann dabei an unterschiedlichen Positionen entlang eines
Strömungspfads durch den Wärmerzeuger unterschiedlich ausfallen, zum Beispiel im Falle
von Kompressibilität des Fluids, aber auch konstant sein, zum Beispiel im Falle eines
inkompressiblen Fluids. Der bereitgestellte Volumenstrom kann dabei ein Volumenstrom
an einer beliebigen Stelle entlang des Strömungspfads vom Zulauf bis hin zum Auslass
sein. Bevorzugt handelt es sich um den Volumenstrom am Zulauf oder am Auslass oder
um einen daraus gemittelten Volumenstrom.
[0018] Die Zulauftemperatur des Fluids ist in der Regel vergleichsweise starken Schwankungen
unterworfen und wird im Wesentlichen durch eine externe Versorgungsquelle bestimmt,
bei der es sich beispielsweise um eine Trinkwasserversorgung handelt, die in Folge
unterschiedlicher Außentemperaturen, Jahreszeiten etc. Trinkwasser unterschiedliche
Temperaturen am Zulauf des Wärmeerzeugers bereitstellen würde.
[0019] Durch Kenntnis über die Zulauftemperatur können besagte Schwankungen der selbigen
im Zuge eines Steuerns des Wärmeerzeugers berücksichtigt werden, um so trotz veränderlicher
Zulauftemperarturen einen robusten und stabilen Betrieb des Wärmeerzeugers zu ermöglichen.
So kann ein Überhitzen des Fluids über eine angesetzte Soll-Temperatur hinweg vermieden
werden oder es kann eine Zeit bis zum Erreichen der Soll-Temperatur verringert werden,
was nicht nur ein Komfortempfinden bei der Nutzung des Wärmerzeugers erhöht, sondern
auch die Möglichkeit eines optimierten Betriebs des Wärmeerzeugers gestattet, wodurch
beispielsweise beim Betrieb entstehende Energiekosten minimiert oder eine Lebensdauer
des Wärmeerzeugers erhöht werden (zum Beispiel durch Vermeidung nachteiliger Betriebszustände
mit Überhitzung).
[0020] Durch das bereitgestellte Verfahren zum Ermitteln der Zulauftemperatur wird die Zulauftemperatur
des Fluids am Zulauf des Wärmeerzeugers vorteilhafterweise auf Basis anderweitiger
am Wärmerzeuger vorliegender Systemgrößen ermittelt Der Einsatz einer zusätzlichen
am Zulauf angeordneten Temperaturmessvorrichtung bzw. eines Temperatursensors ist
nicht erforderlich. Dadurch werden, ohne auf die vorteilhaften Möglichkeiten unter
Einsatz der Zulauftemperatur beim Steuern des Wärmeerzeugers verzichten zu müssen,
unter anderem Herstellungskosten als auch Bauraum eingespart und ein Wartungsaufwand
für den Wärmeerzeuger wird reduziert, da zumindest eine wartungsanfällige Komponente
weniger vorliegt.
[0021] Auf diese Weise wird eine besonders effiziente Möglichkeit zum Erwärmen eines Fluids
mittels eines Wärmeerzeugers bereitgestellt, der ohne einen zulaufseitigen Temperatursensor
auskommt
[0022] Im Folgenden werden die dem Ermitteln der Zulauftemperatur auf Basis der bereitgestellten
Heizleistungsfunktion zugrundeliegenden Zusammenhänge aus dem Bereich der Thermodynamik
unter Berücksichtigung vereinfachender Annahmen wiedergegeben. Vereinfachend wird
angenommen, dass Änderungen der kinetischen und potentiellen Energie sowie des Drucks
des betrachteten Fluidstroms vernachlässigt werden können. Das Verfahren soll aber
nicht als auf Fluidströme mit diesen vereinfachenden Annahmen beschränkt verstanden
werden. So kann die Modellierung durchaus auch Änderungen besagter Größen miteinbeziehen,
wodurch eine genauere Beschreibung der thermodynamischen Vorgänge im Wärmeerzeuger
bereitgestellt wird.
[0023] Unter Berücksichtigung der vorstehenden Annahmen vereinfacht sich der erste Hauptsatz
der Thermodynamik für einen stationären Fluidstrom unter Berücksichtigung der Kontinuitätsgleichung
(Massenerhaltung) zum Zusammenhang gemäß Gleichung 1 mit dem auf den Fluidstrom übertragbaren
(von der Brennervorrichtung bereitgestellten) Wärmestrom Ė
W, dem Massenstrom des Fluids ṁ
F und der spezifischen Enthalpie h
F am Zulauf Z und am Auslass A. Die Punktnotation entspricht hierbei dem zeitlichen
Differentialquotienten.

[0024] Die vorstehende Differenz der spezifischen Enthalpien h
F,A, h
F,Z kann unter besagter Annahme eines konstanten Drucks gemäß Gleichung 2 über die spezifischen
Wärmekapazität c
p des Fluids angegeben werden.

[0025] Ausgehend von den Gleichungen 1 und 2 ergibt sich für die Temperaturänderung ΔT zwischen
Auslass und Zulauf der nachfolgende Zusammenhang gemäß Gleichung 3, in dem der Massestrom
ṁ
F in Abhängigkeit einer Dichte ρ
F und eines Volumenstrom Q
F des Fluids (entspricht Volumenstrom durch den Wärmerzeuger) angegeben wird. Gleichung
3 soll dabei als Ausgangspunkt zur Erläuterung der Heizleistungsfunktion dienen.

[0026] Die Heizleistungsfunktion kann beispielsweise die Heizleistung in Form einer umsetzbaren
Temperaturänderung des Fluids zwischen Auslass und Zulauf für einen Referenzfluidstrom
in Abhängigkeit des Modulationsparameters MP der Brennervorrichtung gemäß Gleichung
4 angeben (Heizleistungsfunktion f(MP)), wobei es sich bei dem Referenzfluidstrom
um einen Fluidstrom eines Referenzfluids (vorzugsweise identisch mit dem beim Betrieb
zu erwärmenden Fluid) mit Referenzmassestrom ṁ
ref bzw. Referenzvolumenstrom Q
ref und Referenzdichte ρ
ref sowie einer fluidspezifischen Referenzwärmekapazität c
p,ref handelt

[0027] Zum Bereitstellen dieser Heizleistungsfunktion kann dabei vorzugsweise ein anfängliches
Einmessen des mit dem Referenzfluidstrom durchströmten Wärmeerzeugers erfolgen, im
Zuge dessen Temperaturdifferenzen für verschiedene Werte des Modulationsparameters
MP erfasst werden.
[0028] Eine energetische Betrachtung des Referenzfluidstroms im Sinne von Gleichung 3 liefert
den Zusammenhang gemäß Gleichung 5, die selbst zu Gleichung 3 ins Verhältnis gesetzt
werden kann, um den Zusammenhang gemäß Gleichung 6 für eine umsetzbare Temperaturänderung
ΔT bei einem vom Referenzfluidstrom abweichenden Zustand in Abhängigkeit der beim
Referenzfluidstrom angegeben Heizleistungsfunktion f(MP) gemäß Gleichung 4 zu erhalten.

[0029] Ausgehend von dem Zusammenhang aus Gleichung 6 sei angemerkt, dass die Heizleistungsfunktion
auch auf zusätzlicher Basis ein oder mehrerer weiterer den Referenzfluidstrom betreffenden
Zustandsgrößen definiert werden kann, so zum Beispiel als f*(MP) = ΔT
refQ
ref oder als f**(MP) = ΔT
refQ
refρ
ref, wodurch besagte Zustandsgrößen nicht mehr explizit in Gleichung 6 enthalten wären.
[0030] Unter Verwendung der erfassten Auslasstemperatur T
A kann die Zulauftemperatur T
Z gemäß nachstehender Gleichung 7 angeben werden.

[0031] Vorzugsweise handelt es sich bei dem im Wärmerzeuger zu erwärmenden Fluid um das
Referenzfluid und bevorzugt ist dieses ein inkompressibles Fluid, oder dieses wird
als ein solches modelliert, insbesondere handelt es sich um Wasser oder eine wässrige
Lösung. Dadurch kann im Zuge des Verfahrens eine konstante Dichte sowie eine identische
spezifische Wärmekapazität angenommen werden, woraus sich der vereinfachte Zusammenhang
gemäß Gleichung 8 ergibt.

[0032] Der Wärmeerzeuger kann ferner im einfachsten Fall derart ausgestaltet sein, dass
dieser stets einen konstanten und für den Betrieb nicht veränderbaren Volumenstrom
des zu erwärmenden Fluids bereitstellt, sodass Volumenstrom und Referenzvolumenstrom
stets übereinstimmen. Daraus ergibt sich insbesondere im inkompressiblen Fall, der
stark vereinfachte Zusammenhang gemäß Gleichung 9.

[0033] Alternativ kann die Heizleistungsfunktion auch unabhängig von einem Referenzfluidstrom
angegeben werden, sodass eine allgemeinere Beschreibung der Heizleistung bereitgestellt
werden kann. In diesem Fall kann die Heizleistungsfunktion g(MP) direkt den durch
die Brennervorrichtung bereitgestellten Wärmestrom Ė
W in Abhängigkeit des Modulationsparameters MP beschreiben (siehe Gleichung 10), woraus
sich ausgehend von Gleichung 3 der Zusammenhang gemäß Gleichung 11 für die Zulauftemperatur
T
Z ergibt.

[0034] Ausgehend von der Heizleistungsfunktion sowie den im Zuge des Verfahrens zum Ermitteln
der Zulauftemperatur bereitgestellten und erfassten Größen kann die Zulauftemperatur
des in den Wärmeerzeuger einströmenden Fluids bestimmt werden, ohne auf einen auf
Seiten des Zulaufs angeordneten Temperatursensor angewiesen zu sein.
[0035] Im Hinblick auf die exemplarischen Zusammenhänge aus den Gleichungen 1 bis 3 umfasst
das Verfahren in einer bevorzugten Ausführungsform weiterhin ein Bereitstellen einer
thermodynamischen Wärmegleichung, die eine Temperaturänderung des Fluids in Abhängigkeit
eines dem Fluid zugeführten Wärmestroms beschreibt, wobei das Ermitteln der Zulauftemperatur
zusätzlich auf Basis der bereitgestellten thermodynamischen Wärmegleichung erfolgt.
[0036] Unter der thermodynamischen Wärmegleichung ist dabei unter anderem ein Zusammenhang
nach Art von Gleichung 2 zu verstehen.
[0037] Auf diese Weise kann eine von den Eigenschaften des Fluids (im Vergleich zum Fall
mit Referenzfluidstrom) losgelöste Heizleistungsfunktion, zum Beispiel im Sinne von
Gleichung 10, bereitgestellt werden, die durch die zusätzlichen Informationen der
thermodynamischen Wärmegleichung ergänzt wird, um die Zulauftemperatur zu ermitteln.
Dadurch kann die Heizleistungsfunktion universell für verschiedenste Fluide eingesetzt
werden, da im Zuge einer Änderung des zu erwärmenden Fluids lediglich die thermodynamische
Wärmegleichung, nicht aber die wärmeerzeugerspezifische Heizleistungsfunktion selbst
angepasst werden muss.
[0038] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Ermitteln der Zulauftemperatur ein
Ermitteln einer Heizleistung der Brennervorrichtung des Wärmeerzeugers auf Basis der
bereitgestellten Heizleistungsfunktion und des erfassten Betriebswerts des Modulationsparameters,
ein Ermitteln eines dem Fluid durch den Wärmeerzeuger zugeführten Wärmestroms auf
Basis der ermittelten Heizleistung, ein Ermitteln einer durch den Wärmeerzeuger bewirkten
Temperaturänderung des Fluids auf Basis des ermittelten Wärmestroms, der bereitgestellten
thermodynamischen Wärmegleichung und des bereitgestellten Volumenstroms und ein Ermitteln
der Zulauftemperatur auf Basis der erfassten Auslasstemperatur und der ermittelten
Temperaturänderung.
[0039] Entsprechend der vorstehenden Vorgehensweise erfolgt ein schrittweises Auswerten
der einzelnen energetischen Größen zum Ermitteln der Zulauftemperatur, zum Beispiel
gemäß des Vorgehens basierend auf den Gleichungen 10 und 11, mit entsprechenden Zwischenschritten,
die überdies im Zuge einer Überwachung des Wärmeerzeugers aufgezeichnet werden können.
[0040] Besteht entgegen des einfachen Falls eines stets konstant bereitgestellten Volumenstroms
bei dem Wärmerzeuger zusätzlich die Möglichkeit eines veränderbaren Volumenstroms,
der zum Beispiel in Abhängigkeit einer an einer Steuervorrichtung des Wärmeerzeugers
vorliegenden Volumenstromanfrage eingestellt wird, so bietet sich eine Erweiterung
des Verfahrens um ein Erfassen des Volumenstroms des zu erwärmenden Fluids an.
[0041] So umfasst der Schritt des Bereitstellens des Volumenstroms des durch den Wärmeerzeuger
strömenden Fluids in einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ein Erfassen
eines Volumenstroms des durch den Wärmeerzeuger strömenden Fluids, wodurch das Verfahren
auf den Einsatz an Wärmeerzeugern mit veränderlichem bzw. einstellbarem Volumenstrom
erweitert wird.
[0042] Der Volumenstrom kann hierbei am Auslass, am Zulauf oder an einer dazwischenliegenden
Erfassungsstelle im Wärmeerzeuger unter Einsatz einer Volumenstrommessvorrichtung
erfasst werden, zum Beispiel in Form eines Staudrucksensors.
[0043] Handelt es sich bei dem zu erwärmenden Fluid um ein kompressibles Fluids (zum Beispiel
in Form eines Gases), umfasst das Verfahren vorzugsweise den Schritt des Bereitstellens
einer Dichte, insbesondere ein Erfassen der Dichte, das vorzugsweise an der gleichen
Erfassungsstelle wie beim Erfassen des Volumenstroms erfolgt, sodass aus der Kombination
von Dichte und Volumenstrom an der gleichen Erfassungsstelle auf den Massestrom des
durch den Wärmerzeuger strömenden Fluids rückgeschlossen werden kann.
[0044] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Erfassen der Auslasstemperatur des
aus dem Auslass des Wärmeerzeugers ausströmenden Fluids ein Erfassen eines zeitlichen
Verlaufs der Auslasstemperatur des aus dem Auslass des Wärmeerzeugers ausströmenden
Fluids, ein Detektieren eines stationären Betriebszustandes des Wärmeerzeugers auf
Basis des erfassten zeitlichen Verlaufs der Auslasstemperatur, ein Auswählen einer
Auslasstemperatur aus dem erfassten zeitlichen Verlauf der Auslasstemperatur während
eines detektierten stationären Betriebszustandes und ein Ausgeben der ausgewählten
Auslasstemperatur als erfasste Auslasstemperatur zur Verwendung beim Ermitteln der
Zulauftemperatur.
[0045] Auf diese Weise wird die Auslasstemperatur zum Ermitteln der Zulauftemperatur während
eines stationären Betriebszustandes des Wärmeerzeugers ohne den unter Umständen verfälschenden
Einfluss von transienten Einschwingvorgängen erfasst, wodurch sich die Genauigkeit
der ermittelten Zulauftemperatur erhöht. Ein Betriebszustand ist dann als stationär
zu verstehen, wenn dieser sich über einen längeren Zeitraum hinweg im Wesentlichen
durch konstante Betriebsgrößen auszeichnet (zum Beispiel eine konstante Auslasstemperatur).
[0046] Ein Detektieren des stationären Betriebszustandes erfolgt dabei derart, dass ein
stationärer Betriebszustand detektiert wird, falls die Auslasstemperatur für eine
vorgegebene Dauer innerhalb eines um die Soll-Temperatur liegenden vorgegeben Grenzbereich
liegt Beispielsweise und nicht beschränkend wird ein stationärer Betriebszustand detektiert,
nachdem die Auslasstemperatur für 10 Sekunden innerhalb eines Grenzbereichs von ±0,5
°C um die Soll-Temperatur liegt
[0047] Alternativ kann ein Detektieren des stationären Betriebszustandes auch auf Basis
einer zeitlichen Änderungsrate des erfassten zeitlichen Verlaufs der Auslasstemperatur
erfolgen. Hierbei wird ein stationärer Betriebszustand detektiert, falls die zeitliche
Änderungsrate für eine vorgegebene Dauer innerhalb eines Grenzbereichs um Null liegt.
Beispielsweise und nicht beschränkend wird ein stationärer Betriebszustand detektiert,
nachdem die zeitliche Änderungsrate für 10 Sekunden innerhalb eines Grenzbereichs
von ±0,5 °C/s um den Wert 0 °C/s liegt
[0048] Gemäß eines zweiten Aspekts der Erfindung wird ein Verfahren zum Steuern eines Wärmeerzeugers
mit Brennervorrichtung zum Erwärmen eines Fluids bereitgestellt, das ein Ermitteln
einer Zulauftemperatur eines durch den Wärmeerzeuger zu erwärmenden Fluids nach einem
Verfahren gemäß des ersten Aspekts der Erfindung sowie ein Steuern des Wärmeerzeugers
zumindest in Abhängigkeit der ermittelten Zulauftemperatur umfasst
[0049] Durch Kenntnis über die Zulauftemperatur können Schwankungen der selbigen im Zuge
des Steuerns des Wärmeerzeugers berücksichtigt werden, um so trotz veränderlicher
Zulauftemperarturen einen robusten und stabilen Betrieb des Wärmeerzeugers zu ermöglichen.
[0050] Vorzugsweise erfolgt das Steuern des Wärmeerzeugers zusätzlich auf Basis der im Zuge
des Verfahrens zum Ermitteln der Zulauftemperatur bereitgestellten Heizleistungsfunktion.
Auf diese Weise können die durch die Heizleistungsfunktion bereitgestellten Informationen
vorteilhaft beim Einstellen des Modulationsparameters im Zuge des Steuerns des Wärmerzeugers
eingesetzt werden.
[0051] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren weiterhin ein Bereitstellen
einer Soll-Temperatur für das aus dem Wärmeerzeuger ausströmende Fluid, wobei das
Steuern des Wärmeerzeugers zusätzlich in Abhängigkeit der bereitgestellten Soll-Temperatur
erfolgt und dazu zumindest ein Anpassen eines Betriebswerts des Modulationsparameters
der Brennervorrichtung in Abhängigkeit der bereitgestellten Soll-Temperatur und der
ermittelten Zulauftemperatur umfasst, und insbesondere in Abhängigkeit der bereitgestellten
Heizleistungsfunktion.
[0052] Ausgehend von der bekannten Zulauftemperatur steht damit eine Information zur durch
den Wärmeerzeuger umzusetzenden Temperaturänderung des Fluids zum Erreichen der gewünschten
Soll-Temperatur bereit, auf Basis dessen ein effizientes Steuern des Wärmeerzeugers
umgesetzt werden kann.
[0053] So kann beispielsweise die durch den Modulationsparameter regulierte Heizleistung
derart beschränkt werden, dass ein Überhitzen des Fluids über die angesetzte Soll-Temperatur
hinweg vermieden wird. Ebenso kann die Heizleistung auch derart eingestellt werden,
dass eine Zeit bis zum Erreichen der Soll-Temperatur möglichst gering ausfällt.
[0054] Dadurch wird nicht nur ein Komfortempfinden bei Nutzung des Wärmerzeugers erhöht,
sondern auch die Möglichkeit eines optimierten Betriebs des Wärmeerzeugers gestattet,
wodurch beispielsweise beim Betrieb entstehende Energiekosten minimiert oder eine
Lebensdauer des Wärmeerzeugers erhöht werden (zum Beispiel durch Vermeidung nachteiliger
Betriebszustände mit Überhitzung).
[0055] Vorzugsweise umfasst das Verfahren weiterhin ein Erfassen einer Auslasstemperatur
des aus einem Auslass des Wärmeerzeugers ausströmenden Fluids, wobei das Steuern des
Wärmeerzeugers zusätzlich auf Basis der erfassten Auslasstemperatur erfolgt, insbesondere
erfolgt ein Anpassen des Betriebswerts des Modulationsparameters der Brennervorrichtung
in Abhängigkeit der bereitgestellten Soll-Temperatur, der ermittelten Zulauftemperatur
und der erfassten Auslasstemperatur.
[0056] Im Hinblick auf die Auslasstemperatur des Fluids kann dadurch eine auf einer Abweichung
zwischen einer Ist-Temperatur und der bereitgestellten Soll-Temperatur basierende
Regelung umgesetzt werden.
[0057] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren weiterhin ein Erfassen
eines Volumenstroms des durch den Wärmeerzeuger strömenden Fluids, wobei das Anpassen
des Betriebswerts des Modulationsparameters der Brennervorrichtung beim Steuern des
Wärmeerzeugers zusätzlich in Abhängigkeit des erfassten Volumenstroms erfolgt
[0058] Dadurch steht eine weitere Eingangsgröße bereit, die im Zuge des Steuerns des Wärmeerzeugers
eingesetzt werden kann.
[0059] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren ein Bereitstellen eines
zum Anpassen des Betriebswerts des Modulationsparameters der Brennervorrichtung eingerichteten
PI-Reglers zur Verwendung beim Steuern des Wärmerzeugers und ein Einstellen von zumindest
einem Regelungsparameter des PI-Reglers zumindest in Abhängigkeit der ermittelten
Zulauftemperatur und wahlweise zusätzlich in Abhängigkeit des erfassten Volumenstroms
und/oder der bereitgestellten Soll-Temperatur.
[0060] Der PI-Regler ist vorzugsweise zum Steuern der Auslasstemperatur basierend auf einer
Differenz zwischen der bereitgestellten Soll-Temperatur und einer erfassten Auslasstemperatur
(Ist-Temperatur) eingerichtet, um die Auslasstemperatur im Zuge des Steuerns des Wärmeerzeugers
möglichst schnell auf die gewünschte Soll-Temperatur zu bringen und diese auch stabil
zu halten. Ferner soll im Zuge des Erreichens der Soll-Temperatur ebenso auch ein
übermäßig starkes Über- oder Unterschwingen verhindert werden.
[0061] Die Vorteile eines PI-Reglers sind hinlänglich bekannt, wobei dieser im vorliegenden
Verfahren optimal auf die jeweiligen Umgebungsbedingungen (Zulauftemperatur, Volumenstrom
etc.) angepasst werden kann, um so beispielsweise ein stabiles und robustes Regeln
der Auslasstemperatur zu ermöglichen.
[0062] Gemäß eines dritten Aspekts der Erfindung wird ein Verfahren zum Starten eines Wärmeerzeugers
mit Brennervorrichtung zum Erwärmen eines Fluids bereitgestellt, das zumindest ein
Ermitteln einer Zulauftemperatur eines durch den Wärmeerzeuger zu erwärmenden Fluids
nach einem Verfahren gemäß des ersten Aspekts der Erfindung und ein Abspeichern der
ermittelten Zulauftemperatur zur Verwendung in einer Startphase des Wärmeerzeugers
zum Zünden einer Brennerflamme der Brennvorrichtung in einer sich an die erste Betriebsphase
anschließenden zweiten Betriebsphase umfasst
[0063] Durch Abspeichern der Zulauftemperatur kann diese für anschließende Betriebsphasen
in vorteilhafter Weise beim Steuern des Wärmeerzeugers verwendet werden, insbesondere
bei einer Startphase der zweiten Betriebsphase des Wärmeerzeugers, während der aufgrund
der üblicherweise äußerst dynamischen Vorgänge keine Zulauftemperatur auf Basis des
Verfahrens gemäß des ersten Aspekts ermittelt werden kann, da das Ermitteln der Zulauftemperatur
eine bereits erfolgte Zündung des Brenners sowie einen erreichten stationären Zustand
voraussetzt Die Startphase der zweiten Betriebsphase kann somit vorteilhaft unter
Ausnutzung der während der vorherigen Startphase ermittelten Zulauftemperatur erfolgen.
[0064] Vorzugsweise erfolgt ein Aktualisieren der abgespeicherten Zulauftemperatur im Zuge
jeder sich an die erste Betriebsphase anschließenden weiteren Betriebsphase, um so
beim Steuern, insbesondere bei den Startphasen, stets über aktualisierte Informationen
zur Zulauftemperatur verfügen zu können.
[0065] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren ferner ein Bereitstellen
einer Soll-Temperatur für das aus dem Wärmeerzeuger ausströmende Fluid für die zweite
Betriebsphase, ein Bereitstellen eines Volumenstroms des durch den Wärmeerzeuger strömenden
Fluids für die zweite Betriebsphase, ein Einstellen eines initialen Betriebswerts
des Modulationsparameters der Brennervorrichtung für die Startphase der zweiten Betriebsphase
zumindest in Abhängigkeit der abgespeicherten Zulauftemperatur sowie der bereitgestellten
Soll-Temperatur und wahlweise in zusätzlicher Abhängigkeit von dem bereitgestellten
Volumenstrom für die zweite Betriebsphase, und ein Zünden der Brennerflamme der Brennervorrichtung
mit dem eingestellten initialen Betriebswert des Modulationsparameters.
[0066] Auf diese Weise wird eine Zündlast für die Startphase festgelegt, die eine für das
Zünden der Brennerflamme bereitgestellte Brennstoffmenge festlegt Die Zündlast ist
derart zu wählen, dass zum einen eine sichere Zündung der Brennerflamme, zum Beispiel
ohne Flammenabriss, erfolgt und zum anderen eine zu hohe Brennstoffmenge bei der Zündung
(zu fette Verbrennung) vermieden wird, um so zum Beispiel unerwünschte Rußbildung
zu vermeiden. Idealerweise sollte die Zündlast ferner derart gewählt werden, dass
diese einen schnellen Start mit möglichst kurzer Zeit bis zum Erreichen des gewünschten
stationären Betriebszustandes des Wärmeerzeugers ermöglicht, um so bereits nach kurzer
Zeit das Fluid mit der gewünschten Auslasstemperatur bereitstellen zu können.
[0067] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren weiterhin ein Bereitstellen
einer Vielzahl von vorbestimmten initialen Betriebswerten des Modulationsparameters
der Brennervorrichtung, wobei das Einstellen des initialen Betriebswerts des Modulationsparameters
der Brennervorrichtung ein Auswählen des initialen Betriebswerts für die Startphase
aus der bereitgestellten Vielzahl von vorbestimmten initialen Betriebswerten in Abhängigkeit
der abgespeicherten Zulauftemperatur sowie der bereitgestellten Soll-Temperatur und
wahlweise in zusätzlicher Abhängigkeit von dem bereitgestellten Volumenstrom für die
zweite Betriebsphase umfasst
[0068] Auf diese Weise wird eine Vielzahl vorgegebener Zündlasten bereitgestellt, aus denen
der für die anstehende Startphase passendste ausgewählt wird. Eine Vorauswahl der
Zündlasten ist insbesondere dahingehend von Vorteil, dass dadurch unter Umständen
unvorteilhafte Betriebszustände vermieden werden können. Existieren zum Beispiel Betriebsbereiche,
in denen es vermehrt zu unvorteilhaften Effekten kommt, wie zum Beispiel Schwingungen,
Rußablagerungen, Flammenabriss etc., so wird in diesen Betriebsbereichen vorzugsweise
keine auswählbare Zündlast platziert. Läge eine optimale Zündlast in einem solchen
Betriebsbereich, so würde die nächstkommend vorausgewählte Zündlast für die Startphase
eingesetzt werden, um das Auftreten besagter Effekte zu vermeiden.
[0069] Gemäß eines vierten Aspekts der Erfindung wird ein Wärmeerzeuger zum Erwärmen eines
Fluids bereitgestellt, der zumindest eine Brennervorrichtung zum Erwärmen eines durch
den Wärmeerzeuger strömenden Fluids, einen an einem Auslass des Wärmeerzeugers angeordnete
Temperaturmessvorrichtung zum Erfassen einer Auslasstemperatur des aus dem Wärmeerzeuger
ausströmenden Fluids und eine zum Steuern des Wärmeerzeugers eingerichtete Steuervorrichtung,
die zumindest mit der Temperaturmessvorrichtung und der Brennervorrichtung gekoppelt
ist, umfasst. Die Steuervorrichtung des Wärmeerzeugers ist dazu eingerichtet, eine
Zulauftemperatur des in einen Zulauf des Wärmeerzeugers einströmenden Fluids auf Basis
einer der Steuervorrichtung bereitgestellten Heizleistungsfunktion des Wärmeerzeugers,
die eine Heizleistung der Brennervorrichtung zum Erwärmen des Fluids in Abhängigkeit
eines die Heizleistung regulierenden Modulationsparameters der Brennervorrichtung
beschreibt, sowie auf Basis eines der Steuervorrichtung bereitgestellten Volumenstroms
des durch den Wärmeerzeuger strömenden Fluids, einer durch die Temperaturmessvorrichtung
erfassten Auslasstemperatur und eines an der Brennervorrichtung vorliegenden Betriebswerts
des Modulationsparameters zu ermitteln.
[0070] Der Wärmerzeuger ist damit zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Ermitteln
der Zulauftemperatur eingerichtet und bietet damit bereits im Zuge der Beschreibung
des ersten Aspekts der Erfindung geschilderten Vorteile, insbesondere betreffend einen
optimierten Betrieb des Wärmerzeugers ohne den erforderlichen Einsatz eines separaten
Temperatursensors.
[0071] Die Heizleistungsfunktion wird dabei vorzugsweise in einer Speichereinheit der Steuervorrichtung
bereitgestellt Die Ermittlung der Zulauftemperatur erfolgt vorzugsweise in einer Auswertungseinheit
der Steuervorrichtung.
[0072] Vorzugsweise wird der Steuervorrichtung zudem eine thermodynamische Wärmegleichung
bereitgestellt, insbesondere in der Speichereinheit, die eine Temperaturänderung des
Fluids in Abhängigkeit eines dem Fluid zugeführten Wärmestroms beschreibt, wobei die
Steuervorrichtung eingerichtete ist, die Zulauftemperatur zusätzlich auf Basis der
bereitgestellten thermodynamischen Wärmegleichung zu ermitteln.
[0073] Vorzugsweise ist die Steuervorrichtung im Zuge des Ermittelns der Zulauftemperatur
dazu eingerichtet, eine Heizleistung der Brennervorrichtung des Wärmeerzeugers auf
Basis der bereitgestellten Heizleistungsfunktion und des erfassten Betriebswerts des
Modulationsparameters zu ermitteln, einen dem Fluid durch den Wärmeerzeuger zugeführten
Wärmestrom auf Basis der ermittelten Heizleistung zu ermitteln und eine durch den
Wärmeerzeuger bewirkte Temperaturänderung des Fluids auf Basis des ermittelten Wärmestroms,
der bereitgestellten thermodynamischen Wärmegleichung und des bereitgestellten Volumenstroms
zu berechnen und daraus unter Berücksichtigung der erfassten Auslasstemperatur die
Zulauftemperatur zu ermitteln.
[0074] Vorzugsweise umfasst der Wärmerzeuger einen Volumenstromsensor, der entlang eines
Strömungspfades des Fluids zwischen dem Zulauf und dem Auslass angeordnet ist und
mit der Steuervorrichtung gekoppelt ist, um dieser einen erfassten Volumenstrom des
durch den Wärmeerzeuger strömenden Fluids zu übermitteln.
[0075] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuervorrichtung ferner dazu eingerichtet
ist, den Wärmeerzeuger in Abhängigkeit der durch die Steuervorrichtung ermittelten
Zulauftemperatur zu steuern.
[0076] Der Wärmerzeuger ist damit auch zum Durchführen der erfindungsgemäßen Verfahren zum
Steuern und zum Starten eines Wärmeerzeugers eingerichtet und bietet damit bereits
die im Zuge der Beschreibung des zweiten und dritten Aspekts der Erfindung geschilderten
Vorteile.
[0077] Vorzugsweise ist die Steuervorrichtung dabei dazu eingerichtet einen Betriebswert
des Modulationsparameters der Brennervorrichtung in Abhängigkeit einer der Steuervorrichtung
über einen Sollwertgeber bereitgestellten Soll-Temperatur für das aus dem Wärmeerzeuger
ausströmende Fluid und der ermittelten Zulauftemperatur anzupassen.
[0078] Vorzugsweise umfasst die Steuervorrichtung eine Regelungseinheit mit einem PI-Regler,
die zum Anpassen des Betriebswerts des Modulationsparameters der Brennervorrichtung
eingerichtet ist, wobei die Steuervorrichtung eingerichtet ist, wenigstens einen Regelungsparameter
des PI-Reglers in Abhängigkeit der ermittelten Zulauftemperatur einzustellen.
[0079] Vorzugsweise ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, die während einer ersten
Betriebsphase des Wärmeerzeugers ermittelte Zulauftemperatur in einer Speichereinheit
der Steuervorrichtung abzuspeichern. Dadurch kann die ermittelte Zulauftemperatur
zur Verwendung in einer Startphase des Wärmeerzeugers zum Zünden einer Brennerflamme
der Brennervorrichtung in einer sich an die erste Betriebsphase anschließenden zweiten
Betriebsphase verwendet werden.
[0080] Vorzugsweise ist die Steuervorrichtung hierbei dazu eingerichtet einen initialen
Betriebswert des Modulationsparameters der Brennervorrichtung für die Startphase der
zweiten Betriebsphase zumindest in Abhängigkeit der in der Speichereinheit abgespeicherten
Zulauftemperatur sowie einer der Steuervorrichtung bereitgestellten Soll-Temperatur
und wahlweise in zusätzlicher Abhängigkeit von einem bereitgestellten oder einem erfassten
Volumenstrom für die zweite Betriebsphase einzustellen und ein Zündsignal zum Zünden
der Brennerflamme mit dem eingestelltem initialen Betriebswert des Modulationsparameters
an die Brennervorrichtung zu senden.
[0081] Gemäß eines fünften Aspekts der Erfindung wird eine Steuervorrichtung zum Einsatz
in einem Wärmeerzeuger gemäß des vierten Aspekts der Erfindung bereitgestellt.
[0082] Auf diese Weise wird eine Nachrüstmöglichkeit bereitgestellt, über die ein bereits
bestehender Wärmeerzeuger auf einfache und kostengünstige Weise mit der Steuervorrichtung
nachgerüstet werden kann, um diesen um die vorteilhaften Funktionalitäten des Wärmeerzeugers
gemäß des vierten Aspekts der Erfindung zu erweitern.
[0083] Weitere Aspekte und deren Vorteile als auch speziellere Ausführungsbeispiele der
zuvor genannten Aspekte und Merkmale werden im Folgenden unter Zuhilfenahme der in
den beigefügten Figuren gezeigten Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1A bis 1C zeigen Ablaufdiagramme von Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen
Verfahren zum Ermitteln einer Zulauftemperatur, zum Steuern eines Wärmeerzeugers und
zum Starten eines Wärmeerzeugers.
Fig. 2A zeigt beispielhafte, qualitative Zeitverläufe verschiedener Betriebsgrößen
eines Wärmeerzeugers im Zuge eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Ermitteln einer Zulauftemperatur und eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Starten eines Wärmeerzeugers.
Fig. 2B zeigt beispielhafte, qualitative Zeitverläufe verschiedener Betriebsgrößen
eines Wärmeerzeugers im Zuge eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Steuern eines Wärmeerzeugers.
Fig. 3A zeigt eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Wärmeerzeugers.
Fig. 3B zeigt eine schematische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Wärmeerzeugers.
Fig. 4A und 4B zeigen beispielhafte, qualitative Verläufe der Heizleistungsfunktion
zum Einsatz im erfindungsgemäßen Verfahren zum Ermitteln einer Zulauftemperatur.
[0084] Es wird hervorgehoben, dass die vorliegende Erfindung in keiner Weise auf die nachfolgend
beschriebenen Ausführungsbeispiele und deren Ausführungsmerkmale begrenzt ist Die
Erfindung umfasst weiterhin Modifikationen der genannten Ausführungsbeispiele, insbesondere
diejenigen, die aus Modifikationen und/oder Kombinationen einzelner oder mehrerer
Merkmale der beschriebenen Ausführungsbeispiele im Rahmen des Schutzumfanges der unabhängigen
Ansprüche hervorgehen.
Ausführliche Figurenbeschreibung
[0085] Fig. 1A zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Ermitteln einer Zulauftemperatur eines in einem Wärmeerzeuger mit einer
Brennervorrichtung zu erwärmenden Fluids.
[0086] In Schritt S1 erfolgt ein Betreiben des Wärmeerzeugers zum Erwärmen eines durch den
Wärmeerzeuger strömenden Fluids.
[0087] In Schritt S2 erfolgt ein Bereitstellen einer Heizleistungsfunktion des Wärmeerzeugers,
die eine Heizleistung der Brennervorrichtung zum Erwärmen des Fluids in Abhängigkeit
des Modulationsparameters der Brennervorrichtung beschreibt, wobei der Modulationsparameter
eine Heizleistung der Brennervorrichtung reguliert
[0088] In Schritt S3 erfolgt ein Erfassen einer Auslasstemperatur des aus einem Auslass
des Wärmeerzeugers ausströmenden Fluids.
[0089] In Schritt S4 erfolgt ein Erfassen eines Betriebswerts des Modulationsparameters
der Brennervorrichtung.
[0090] In Schritt S5 erfolgt ein Bereitstellen eines Volumenstroms des durch den Wärmeerzeuger
strömenden Fluids, wobei Schritt S5 vorzugsweise einen Unterschritt zum Erfassen eines
Volumenstroms des durch den Wärmeerzeuger strömenden Fluids umfasst, insbesondere
mit Hilfe eine Volumenstrommessvorrichtung.
[0091] In Schritt S6 erfolgt ein Ermitteln einer Zulauftemperatur des in einen Zulauf des
Wärmeerzeugers einströmenden Fluids, wobei das Ermitteln der Zulauftemperatur auf
Basis der bereitgestellten Heizleistungsfunktion, des bereitgestellten Volumenstroms,
der erfassten Auslasstemperatur und des erfassten Betriebswerts des Modulationsparameters
erfolgt.
[0092] Auf Basis des vorstehend beschriebenen Ablaufs eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Ermitteln einer Zulauftemperatur kann eine Zulauftemperatur des im
Wärmeerzeuger zu erwärmenden Fluids ohne den Einsatz einer zusätzlichen am Zulauf
angeordneten Temperaturmessvorrichtung bestimmt werden, wodurch unter anderem Kosten
und Bauraum eingespart werden und ein Wartungsaufwand für den Wärmeerzeuger reduziert
wird.
[0093] Fig. 1B zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahren zum Steuern eines Wärmeerzeugers, welches auf dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Ermitteln der Zulauftemperatur aufbaut
[0094] Die Schritte S1 bis S6 des in Fig. 1B dargestellten Ablaufdiagramms entsprechen denen
aus Fig. 1A. Auf eine erneute Erläuterung wird daher verzichtet
[0095] Ausgehend von Schritt S6, in dem die Zulauftemperatur des in den Wärmeerzeuger einströmenden
Fluids ermittelt wurde, erfolgt in Schritt S7 ein Bereitstellen einer Soll-Temperatur
für das aus dem Auslass des Wärmeerzeugers ausströmende Fluid.
[0096] In Schritt S8 erfolgt ein Steuern des Wärmeerzeugers in Abhängigkeit der ermittelten
Zulauftemperatur aus Schritt S6 und der bereitgestellten Soll-Temperatur aus Schritt
S7, insbesondere in Abhängigkeit einer Differenz der beiden Werte. Vorzugsweise umfasst
Schritt S7 dabei einen Unterschritt eines Einstellens des Modulationsparameters der
Brennervorrichtung in Abhängigkeit der ermittelten Zulauftemperatur und bereitgestellten
Soll-Temperatur bzw. in Abhängigkeit von deren Differenz.
[0097] Fig. 1C zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Starten eines Wärmeerzeugers.
[0098] Die Schritte S1 bis S6 des in Fig. 1C dargestellten Ablaufdiagramms entsprechen denen
aus Fig. 1A. Auf eine erneute Erläuterung wird daher verzichtet.
[0099] Ausgehend von Schritt S6, in dem die Zulauftemperatur des in den Wärmeerzeuger einströmenden
Fluids im Zuge einer ersten Betriebsphase des Wärmeerzeugers ermittelt wurde, erfolgt
in Schritt S7* ein Abspeichern der ermittelten Zulauftemperatur zur Verwendung in
einer Startphase des Wärmeerzeugers zum Zünden einer Brennerflamme der Brennvorrichtung
in einer sich an die erste Betriebsphase anschließenden zweiten Betriebsphase.
[0100] In Schritt S8* erfolgt ein Bereitstellen einer Soll-Temperatur und eines Volumenstroms
für das aus dem Wärmeerzeuger ausströmende Fluid für die zweite Betriebsphase.
[0101] In Schritt S9* erfolgt ein Einstellen eines initialen Betriebswerts des Modulationsparameters
der Brennervorrichtung für die Startphase der zweiten Betriebsphase, wobei der initiale
Betriebswert aus einer Menge von zwei (wahlweise auch mehr) vorbestimmten initialen
Betriebswerten in Abhängigkeit der abgespeicherten Zulauftemperatur aus Schritt S7*
und der bereitgestellten Soll-Temperatur sowie des bereitgestellten Volumenstroms
für die zweite Betriebsphase aus Schritt S8* ausgewählt wird.
[0102] In Schritt S10* erfolgt ein Zünden der Brennerflamme der Brennervorrichtung mit dem
eingestelltem initialen Betriebswert des Modulationsparameters aus Schritt S9*.
[0103] Auf diese Weise kann ein energetisch optimierter Start des Wärmerzeugers erfolgen,
im Zuge dessen, der initiale Betriebswert beispielsweise derart gewählt wird, dass
eine Zeit bis zum Erreichen der Soll-Temperatur möglichst gering ausfällt.
[0104] Fig. 2A zeigt beispielhafte, qualitative Zeitverläufe verschiedener Betriebsgrößen
eines Wärmeerzeugers im Zuge eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Ermitteln einer Zulauftemperatur und eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Starten eines Wärmeerzeugers.
[0105] Als Modulationsparameter fungiert hierbei ein Öffnungsgrad α des Brennstoffventils
der Brennervorrichtung, dessen Verlauf in Form einer Strich-Punkt-Linie dargestellt
ist Die Auslasstemperatur T
A des Fluids am Auslass des Wärmerzeugers ist in Form einer durchgezogenen Linie dargestellt
und die ermittelte Zulauftemperatur T
Z,E am Zulauf des Wärmerzeugers, welche als Grundlage für das Steuern des Wärmeerzeugers
dient, ist in Form einer gestrichenen Linie dargestellt Die tatsächliche Zulauftemperatur
ist dagegen mit T
Z,Ist bezeichnet und liegt konstant bei T
Z,Ist = 25°C.
[0106] Fig. 2A stellt exemplarisch zwei Betriebsphasen mit jeweils einer Startphase und
einem sich daran anschließenden stationären Betriebszustand des Wärmeerzeugers gegenüber.
Die Startphase der ersten Betriebsphase erfolgt dabei auf Basis einer gegenüber der
tatsächlichen Zulauftemperatur T
Z,Ist unterschätzten Zulauftemperatur, wohingegen die Startphase der zweiten Betriebsphase
auf Basis einer "aktualisierten" Zulauftemperatur erfolgt, die im Zuge der ersten
Betriebsphase gemäß des Verfahrens zum Ermitteln einer Zulauftemperatur ermittelt
wurde.
[0107] Die erste Betriebsphase des Wärmeerzeugers erstreckt sich über den Zeitraum von

bis

, wobei das Fluid ausgehend von der tatsächlichen Zulauftemperatur T
Z,Ist = 25°C bis hin zu einer Soll-Temperatur T
A,Soll = 50°C erwärmt werden soll. Unter der Annahme, dass noch keine genaueren Informationen
zur tatsächlichen Zulauftemperatur T
Z,Ist = 25°C vorliegen, wird die Zulauftemperatur zum Einsatz beim Steuern des Wärmeerzeugers
auf einen Default-Wert gesetzt, hier T
Z,E = 10°C.
[0108] Im Zuge der Startphase von

bis

erfolgt auf Basis der Differenz zwischen Soll-Temperatur T
A,Soll und Default-Wert der Zulauftemperatur (50°C) eine Zündung der Brennerflamme der Brennervorrichtung
bei α = 60% (Zündlast).
[0109] Aufgrund der überschätzten Temperaturdifferenz von 50°C (tatsächlich nur 25°C) kommt
es zu einem vergleichsweise starken Überhitzen des Fluids über die Soll-Temperatur
T
A,Soll hinweg, bevor durch Senkung von α ein Einschwingen der Auslasstemperatur T
A auf einen stationären Betriebszustand bei

erreicht wird.
[0110] Bei Erreichen des stationären Betriebszustands erfolgt ein Ermitteln der Zulauftemperatur
basierend auf dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Ermitteln der Zulauftemperatur,
im Zuge dessen die ermittelte Zulauftemperatur auf T
Z,E = 25°C korrigiert wird.
[0111] Der Einfluss dieser Korrektur auf das Verhalten des Wärmeerzeugers zeigt sich in
der anschließenden zweiten Betriebsphase ab

, bei der die in der ersten Betriebsphase ermittelte und "aktualisierte" Zulauftemperatur
auf T
Z,E = 25°C im Zuge der Startphase von

bis

verwendet wird, die im Wesentlichen der tatsächlichen Zulauftemperatur T
Z,Ist entspricht.
[0112] Basierend auf der gegenüber der ersten Betriebsphase korrigierten Differenz zwischen
Soll-Temperatur T
A,Soll und der ermittelten Zulauftemperatur T
Z,E, die nunmehr (oder zumindest im Wesentlichen) der tatsächlichen Differenz von 25°C
entspricht, wird eine geringere Zündlast bei α = 40% für die Zündung der Brennerflamme
der Brennervorrichtung gewählt.
[0113] Infolgedessen ist kein extremes Überschwingen der Auslasstemperatur T
A mehr zu beobachten und der Wärmerzeuger erreicht seinen stationären Betriebszustand
bei

in wesentlich kürzerer Zeit als im Fall der ersten Betriebsphase (Δt
(1) > Δt
(2)), wodurch unter anderem die Energiekosten im Vergleich zu ersten Startphase erheblich
reduziert werden.
[0114] Fig. 2B zeigt beispielhafte, qualitative Zeitverläufe verschiedener Betriebsgrößen
eines Wärmeerzeugers im Zuge eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Steuern eines Wärmeerzeugers in einer Gegenüberstellung zweier sich an hier nicht
dargestellte Startphasen anschließende Betriebszustände.
[0115] Die Gegenüberstellung erfolgt zwischen einem optimalen Betriebszustands (linkes Diagramm)
des Wärmerzeugers und einem weniger optimalen Betriebszustand (rechtes Diagramm),
die sich durch unterschiedliche angenommene Zulauftemperaturen T
Z,E beim Steuern des Wärmeerzeugers unterscheiden.
[0116] Für beide Diagramme gelten dabei sowohl die Ordinate des linken Diagramms für die
Auslasstemperatur T
A und die ermittelte Zulauftemperatur T
Z,E als auch die Ordinate des rechten Diagramms für den Öffnungsgrad α des Brennstoffventils.
[0117] Die Temperatur T
Z,E entspricht hierbei der im Zuge des Steuerns verwendeten ermitteln Zulauftemperatur,
die im linken Diagramm im Wesentlichen der tatsächlichen Zulauftemperatur T
Z,Ist = 25°C entspricht, und im rechten Diagramm um 10°C gegenüber dem tatsächlichen Wert
unterschätzt wird, wodurch die Auswirkungen einer fehlerhaft ermittelten oder generell
einer nicht akkurat bereitgestellten Zulauftemperaturen bei Verwendung beim Steuern
des Wärmeerzeugers verdeutlicht werden sollen.
[0118] Das linke Diagramm zeigt über den gesamten Zeitraum t
0 bis t
1hinweg ein weitestgehend konstantes Verhalten, im Zuge dessen die Auslasstemperatur
T
A konstant auf der Soll-Temperatur T
A,Soll gehalten wird.
[0119] In Gegensatz zu dem optimalen Betriebszustand aus dem linken Diagramm zeigt das rechte
Diagramm einen unvorteilhaften Betriebszustand des Wärmeerzeugers, der sich aufgrund
der fehlerhaften Abschätzung der Zulauftemperatur ergibt, welche zu einer im Zuge
des Steuerns angenommenen Temperaturdifferenz von 50°C zwischen Soll-Temperatur T
A,Soll und Zulauftemperatur führt, die mithin also doppelt so groß ausfällt wie die tatsächliche
Temperaturdifferenz von 25°C.
[0120] Dadurch bedingt wird α ausgehend vom Wert 20% bei t
0 auf 40% erhöht, um die der höher ausfallenden Temperaturdifferenz von 50°C entsprechende
Heizleistung bereitzustellen. Da diese jedoch stark überschätzt wird, kommt es zu
einem Überhitzen des Fluids am Auslass, infolgedessen die Brennervorrichtung abgeschaltet
wird (α fällt auf 0%).
[0121] Nach dem dadurch bedingten Abfall der Auslasstemperatur T
A erfolgt eine erneutes Zünden der Brennerflamme, wobei auch hier wieder die überschätzte
Temperaturdifferenz angenommen wird und es wenig später zu einer erneuten Überhitzung
mit anschließender Abschaltung kommt. Dieser Vorgang wiederholt sich und führt zu
einem unvorteilhaft schwankenden Verlauf der Auslasstemperatur T
A sowie einem unvorteilhaften Betriebszustand des Wärmerzeugers mit ständig wechselnden
Phasen mit ein- und abgeschalteter Brennervorrichtung, welches auch als "Takten" bezeichnet
wird (siehe rechtes Diagramm von Fig. 2B).
[0122] Die Gegenüberstellung der Betriebszustände in Fig. 2B verdeutlicht die Vorteile beim
Bereitstellen einer im Idealfall der tatsächlichen Zulauftemperatur entsprechenden
Zulauftemperatur im Zuge des Steuerns des Wärmeerzeugers im Hinblick auf sich an eine
Startphase anschließende Betriebszustände.
[0123] Fig. 3A zeigt eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Wärmeerzeugers 100.
[0124] Der Wärmeerzeuger 100 dient der Bereitstellung von Warmwasser und erwärmt dazu das
in einen Zulauf 10 des Wärmeerzeugers 100 mit einem Volumenstrom Q
Z einströmende Fluid, hier Wasser, mit der Zulauftemperatur T
Z und stellt dieses als Warmwasserstrom mit einem Volumenstrom Q
A und einer Auslasstemperatur T
A an einem Auslass 40 des Wärmeerzeugers 100 bereit, zum Beispiel zur weiteren Verwendung
in Sanitäreinrichtungen.
[0125] Zu Beschreibung des Volumenstroms bietet sich im Falle eines flüssigen Fluids, wie
dem hier verwendeten Wasser, insbesondere die Annahme der Inkompressibilität an (konstante
Dichte). Unter dieser Annahme entspricht der einströmende Volumenstrom Q
Z stets dem ausströmenden Volumenstrom Q
A. Der Volumenstrom Q
F des durch den Wärmeerzeuger strömenden Fluids, der unter anderem im Zuge des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Ermitteln der Zulauftemperatur eingesetzt werden kann, genügt in diesem
Fall dem Zusammenhang Q
F = Q
Z = Q
A.
[0126] Der Wärmeerzeuger 100 umfasst hierzu eine Brennervorrichtung 20 zum Erwärmen des
durch den Wärmeerzeuger 100 strömenden bzw. des durch den Wärmetauscher 30 strömenden
Wassers, eine Steuervorrichtung 50 zum Steuern des Wärmeerzeugers 100 sowie einen
am Auslass 40 angeordneten Temperatursensor 51 und einen am Zulauf 10 angeordneten
Volumenstromsensor 52.
[0127] Die Brennervorrichtung 20 umfasst hierbei eine Vormischvorrichtung 21 für ein Luft-Brennstoff-Gemisch,
eine Zuleitung 22 für besagtes Gemisch sowie einen über die Zuleitung 22 mit dem besagten
Gemisch versorgten Flammenkörper 23, auf dessen Oberfläche eine Verbrennung des Luft-Brennstoff-Gemisch
unter Ausbildung einer Brennerflamme 23a erfolgt, wobei die dabei freigesetzte Wärmenergie
als Wärmestrom Ė
W (Angabe zum Beispiel in Watt oder Kilowatt) zum Erwärmen des durch den Wärmeerzeuger
100 strömenden Wassers eingesetzt wird.
[0128] Ferner umfasst die Brennervorrichtung 20 noch eine hier nicht dargestellte Zündelektrode
zum Entzünden des aus einer perforierten Oberfläche des Flammenkörpers austretenden
Luft-Brennstoff-Gemischs. Vorzugsweise umfasst die Brennervorrichtung weiterhin eine
Ionisationselektrode zum Erfassen eines Ionisationsstroms in der Brennerflamme 23a,
auf dessen Basis eine Brennerflammendetektion erfolgen kann.
[0129] Der Flammenkörper 23 der Brennervorrichtung ist innerhalb eines Wärmetauschers angeordnet,
der vorliegend und nicht beschränkend als Rohrwendelwärmetauscher mit einem in einem
Gehäuse 31 des Wärmetauschers 30 spiralförmig verlaufenden Rohrwendel 32, der den
Zulauf 10 mit dem Auslass 40 verbindet, ausgeführt ist. Die bei der Verbrennung freigesetzte
Wärmeenergie wird dabei auf das im Rohrwendel 32 strömende Wasser übertragen, um dieses
zu erhitzen.
[0130] Die Vormischvorrichtung 21 mischt einen dieser bereitgestellten Luftstrom Q
L und einen bereitgestellten Brennstoffstrom Q
B, hier Gas, in einem der Vormischvorrichtung 21 vorgegeben und veränderbaren Mischverhältnis
β zwischen Brennstoff und Luft, das auch als Modulationsparameter der Brennvorrichtung
20 verstanden werden kann. Im Anschluss wird das Luft-Brennstoff-Gemisch über die
Zuleitung 21 dem Flammenkörper 23 für die Verbrennung zugeführt.
[0131] Das Mischverhältnis β kann hierbei vorzugsweise auf Basis des stöchiometrischen Verhältnisses
der Verbrennung angegeben werden, um so eine magerere oder eine fette Verbrennung
charakterisieren zu können. Bei konstantem Mischverhältnis β kann überdies auch ein
veränderlicher und durch die Vormischvorrichtung 21 einstellbarer Volumenstrom Q
LB des Luft-Brennstoff-Gemischs als Modulationsparameter der Brennervorrichtung 20 verstanden
werden.
[0132] Unter dem Modulationsparameter der Brennervorrichtung ist dabei jedweder Betriebsparameter
der Brennervorrichtung zu verstehen, über den eine Heizleistung der Brennvorrichtung
reguliert werden kann, und der üblicherweise als ein Stellglied bei der Steuerung
des Wärmeerzeugers fungiert.
[0133] Der Wärmeerzeuger gemäß der vorliegenden Erfindung sei dabei allerdings nicht als
auf eine Brennervorrichtung 20 mit Vormischvorrichtung 21 gemäß Fig. 4 beschränkt
zu verstehen. Ebenso kann beispielsweise auch ein Diffusionsbrenner eingesetzt werden,
bei dem sich Luft und Brennstoff erst im Verbrennungsraum mischen. In einem solchen
Fall kann beispielsweise ein die dem Verbrennungsraum zugeführte Brennstoffmenge regulierender
Betriebsparameters als Modulationsparameter der Brennstoffvorrichtung aufgefasst werden.
[0134] Die Steuervorrichtung 50 zum Steuern des Wärmeerzeugers ist elektronisch mit der
Vormischvorrichtung 21 der Brennervorrichtung 20, dem Volumenstromsensor 52 am Zulauf
10 und dem Temperatursensor 51 am Auslass 40 gekoppelt und umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel
eine Steuereinheit 50a, eine Auswertungseinheit 50b sowie eine Speichereinheit 50c,
die jeweils miteinander gekoppelt sind.
[0135] Die Steuereinheit 50a der Steuervorrichtung 50 ist eingerichtet, das Mischverhältnis
β und/oder den Volumenstrom Q
LB des Luft-Brennstoff-Gemischs an der Vormischvorrichtung 21 der Brennervorrichtung
20 auf Basis der Steuerungseinheit 50a bereitgestellter Steuerungsvorgaben einzustellen;
zum Beispiel auf Basis eines dort bereitgestellten PI-Reglers.
[0136] Die Auswertungseinheit 50a der Steuervorrichtung 50 ist eingerichtet, die Zulauftemperatur
T
Z des in den Zulauf 10 einströmenden Wassers auf Basis einer der Steuervorrichtung
50 in der Speichereinheit 50c bereitgestellten Heizleistungsfunktion des Wärmeerzeugers
100, eines der Steuervorrichtung 50 bereitgestellten, durch den Volumenstromsensor
52 erfassten Volumenstroms Q
Z, einer durch die Temperatursensor 51 erfassten Auslasstemperatur T
A und eines an der Brennervorrichtung 20 vorliegenden Betriebswerts des Modulationsparameters
zu ermitteln. Bei dem Modulationsparameter kann es sich, wie oben ausgeführt, vorliegend
um das Mischverhältnis β oder den Volumenstrom Q
LB oder die besagten Größen regulierende Vorrichtungsparameter, wie zum Beispiel Ventilstellungsparameter
für Luft und Brennstoff, handeln.
[0137] Die Heizleistungsfunktion des Wärmeerzeugers 100 beschreibt dabei einen Zusammenhang
zwischen einer für das Erwärmen des Fluids, hier des Wassers, bereitgestellten Heizleistung
der Brennervorrichtung 20 in Abhängigkeit des Modulationsparameters der Brennervorrichtung
20.
[0138] Durch diese vorteilhafte Funktionalität der Steuervorrichtung 50 des Wärmeerzeugers
100 kann die Zulauftemperatur T
Z des Wassers ermittelt werden, ohne dabei auf einen am Zulauf 10 angeordneten Temperatursensor
angewiesen zu sein. Dadurch können sowohl Bauraum als auch Herstellungskosten eingespart
werden und es liegt im Vergleich zu Lösungen aus dem Stand der Technik zumindest eine
wartungsbedürftige Komponente (Temperatursensor am Zulauf) weniger vor.
[0139] Nachfolgend wird im Hinblick auf das durch den Wärmeerzeuger durchführbare Verfahren
zum Ermitteln der Zulauftemperatur die dazu verwendete Heizleistungsfunktion des Wärmerzeugers
unter Verweis auf die Fig. 4A und 4B näher erläutert.
[0140] Die in der Speichereinheit 50c bereitgestellte Heizleistungsfunktion kann beispielsweise
unter Maßgabe obiger Gleichung 10 den auf das Fluid im Wärmerzeuger 100 übertragbaren
Wärmestrom Ė
W in Abhängigkeit des hier als Modulationsparameter MP angesetzten Mischverhältnisses
β beschreiben (siehe auch Fig. 4A).
[0141] Gemäß obiger Gleichung 11 kann ein Ermitteln der Zulauftemperatur T
Z durch die Auswertungseinheit 50a auf Basis der nachfolgenden Gleichung 12 erfolgen,
wobei ṁ
F den Massenstrom des Fluids und Q
F den Volumenstrom des Fluids bezeichnen, die über die Dichte ρ
F des Fluids miteinander verknüpft sind. c
p bezeichnet die spezifische Wärmekapazität des Fluids und g(β) die vom Mischverhältnis
β abhängige Heizleistungsfunktion. Die Dichte ρ
F ist vorzugsweise bereits mit der für Wasser konstant angenommenen Dichte von 1g/cm
3 belegt

[0142] Alternativ kann die Heizleistungsfunktion unter Maßgabe obiger Gleichung 4 auch als
Temperaturdifferenz zwischen Auslasstemperatur T
A und (noch unbekannter) Zulauftemperatur T
Z bei einem Referenzfluidstrom in Abhängigkeit des hier als Modulationsparameter angesetzten
Mischverhältnisses β angegeben werden (siehe auch Fig. 4B).
[0143] Gemäß obiger Gleichung 8 kann ein Ermitteln der Zulauftemperatur T
Z durch die Auswertungseinheit 50a dabei auf Basis der nachfolgenden Gleichung 13 erfolgen,
wobei das hier verwendete Fluid Wasser einem Referenzfluid entspricht und als inkompressibel
angenommen wird. Q
ref bezeichnet dabei den Referenzvolumenstrom, dem die vom Mischverhältnis β abhängige
Heizleistungsfunktion f(β) zugrunde liegt.

[0144] Vorstehend wurden lediglich zwei Beispiele für eine Heizleistungsfunktion des Wärmeerzeugers
100 angegeben, wobei die Heizleistungsfunktion allgemein nicht als auf diese Beispiele
beschränkt verstanden werden soll. Darüber hinaus versteht sich das Argument β dabei
als allgemeiner und nicht auf das Mischverhältnis beschränkter Modulationsparameter.
[0145] Die Auswertungseinheit 50a ermittelt unter Verwendung der Heizleistungsfunktion die
Zulauftemperatur T
Z; je nach Heizleistungsfunktion zum Beispiel über Gleichung 12 oder Gleichung 13.
Die Auswertungseinheit ist dabei vorzugsweise eingerichtet, die ermittelte Zulauftemperatur
T
Z in der Speichereinheit 50c abzuspeichern und/oder diese direkt der Steuereinheit
50a bereitzustellen.
[0146] Vorzugsweise ist die Steuereinheit 50a der Steuervorrichtung 50 dazu eingerichtet,
die durch die Auswertungseinheit 50b ermittelte Zulauftemperatur T
Z, die wahlweise in der Speichereinheit 50c abgespeichert und durch die Steuereinheit
50a abgerufen werden kann, im Zuge des Steuerns des Wärmeerzeugers 100 zu nutzen.
[0147] Hierzu ist die Steuereinheit 50a vorzugsweise dazu eingerichtet, den Modulationsparameter
der Brennervorrichtung 20, also dass Mischverhältnis β oder den Volumenstrom Q
LB oder die die besagten Größen regulierenden Vorrichtungsparameter der Vormischvorrichtung
21, zumindest in Abhängigkeit der ermittelten und der Steuereinheit 50a bereitgestellten
Zulauftemperatur T
Z einzustellen. Insbesondere erfolgt ein Einstellen des Modulationsparameters in Abhängigkeit
einer Differenz zwischen der ermittelten Zulauftemperatur T
Z und einer der Steuervorrichtung 50 in der Speichereinheit 50c bereitgestellten Soll-Temperatur
des aus dem Auslass 40 strömenden Wassers.
[0148] Insbesondere während einer Startphase des Wärmeerzeugers 100 mit einem Zünden der
Brennerflamme 23a der Brennvorrichtung ist die Steuereinheit 50a der Steuervorrichtung
50 vorzugsweise eingerichtet, einen initialen Wert des Modulationsparameters für die
Startphase in Abhängigkeit der Differenz zwischen der ermittelten Zulauftemperatur
T
Z und der bereitgestellten Soll-Temperatur einzustellen, um so im Hinblick auf den
hierfür nötigen Energieaufwand ein schnellstmögliches und stabiles (ohne extrem ausfallendes
Überschwingen) Erreichen besagter Soll-Temperatur am Auslass 40 zu erreichen.
[0149] Fig. 3B zeigt eine schematische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Wärmeerzeugers 100.
[0150] Der Wärmeerzeuger 100 dient, wie auch im Falle des ersten Ausführungsbeispiels, der
Bereitstellung von Warmwasser und erwärmt dazu das in einen Zulauf 10 des Wärmeerzeugers
100 mit einem Volumenstrom Q
Z einströmende Fluid, hier Wasser, mit der Zulauftemperatur T
Z und stellt dieses als Warmwasserstrom mit einem Volumenstrom Q
A und einer Auslasstemperatur T
A an einem Auslass 40 des Wärmeerzeugers 100 bereit, zum Beispiel zur weiteren Verwendung
in Sanitäreinrichtungen. Der Wärmeerzeuger 100 gemäß des zweiten Ausführungsbeispiels
umfasst hierzu analog zum ersten Ausführungsbeispiel aus Fig. 3A eine Brennervorrichtung
20, einen mit der Brennervorrichtung 20 gekoppelten Wärmetauscher 30, eine Steuervorrichtung
50 zum Steuern des Wärmeerzeugers 100 sowie einen am Auslass 40 angeordneten Temperatursensor
51 und einen am Zulauf 10 angeordneten Volumenstromsensor 52. Zusätzlich zum Wärmeerzeuger
gemäß des ersten Ausführungsbeispiels umfasst der vorliegende Wärmeerzeuger 10 noch
einen Plattenwärmeübertrager 60.
[0151] Der Aufbau des Wärmerzeugers 100 gemäß des zweiten Ausführungsbeispiels unterscheidet
sich dahingehend vom Wärmeerzeuger aus Fig. 3A, dass hier das in den Zulauf 10 einströmende,
zu erwärmende Fluid nicht direkt über die Brennervorrichtung 20 erwärmt wird.
[0152] Das zu erwärmende Fluid strömt vorliegend in einem Brauchwassersystem 70, welches
räumlich von der Brennervorrichtung 20 getrennt ist Die Brennervorrichtung 20 erwärmt
dabei ein in einem geschlossenen Brennervorrichtungskreislauf 80 strömendes Energietransportmedium,
zum Beispiel Wasser, welches über einen Auslass 62 der Brennervorrichtung 20 in den
Plattenwärmeübertrager 60 einströmt und dort einen Wärmestrom Ė
W auf das ebenfalls durch den Plattenwärmeübertrager 60 strömende, zu erwärmende Fluid
im Brauchwassersystem 70 überträgt, um dieses ausgehend vom Zulauf 10 bis hin zum
Auslass 40 entsprechend zu erwärmen. Das sich dadurch abkühlende Energietransportmedium
fließt anschließend über den Zulauf 60 wieder in die Brennervorrichtung 20, um dort
wieder erwärmt zu werden. Um ein Durchströmen des Energietransportmediums im Brennervorrichtungskreislauf
80 zu gewährleisten, umfasst die Brennervorrichtung 20 eine hier nicht dargestellte
Pumpenvorrichtung.
[0153] Die weiteren Komponenten des Wärmeerzeugers 100 gemäß des zweiten Ausführungsbeispiels
entsprechen im Wesentlichen denen des Wärmerzeugers aus Fig. 3A, weswegen auf eine
erneute Erläuterung der Funktionalitäten an dieser Stelle verzichtet wird.
[0154] Ein Vorteil des Ausführungsbeispiels mit getrennten Fluidsystemen (Brauchwassersystem
70 und Brennervorrichtungskreislauf 80) besteht unter anderem darin, dass im Brennervorrichtungskreislauf
80 ein anderes Fluid bzw. eine für den Betrieb der Brennervorrichtung optimiertes
Fluid als Energietransportmedium verwendet werden kann, zum Beispiel entkalktes Wasser,
um so die Menge an Kalkablagerungen oder Verschmutzungen in den Rohrwendeln 32 zu
reduzieren, wodurch wiederum der Wärmetausch im Wärmetauscher 30 verbessert wird.
[0155] Fig. 4A zeigt qualitative Verläufe beispielhafter Heizleistungsfunktionen g(MP) zum
Einsatz im erfindungsgemäßen Verfahren zum Ermitteln einer Zulauftemperatur anhand
der Beispiele 1 und 2, die eine auf das Fluid im Wärmeerzeuger übertragbare Heizleistung
in Form eines Wärmestroms in Abhängigkeit eines Modulationsparameters MP beschreiben
(siehe auch Wärmestrom Ė
W in Fig. 3A/3B).
[0156] Die Heizleistungsfunktion ist dabei wärmeerzeugerspezifisch, sodass unterschiedliche
Wärmeerzeuger in der Regel auch unterschiedliche Heizleistungsfunktionen aufweisen.
So beziehen sich Beispiel 1 und Beispiel 2 auf zwei unterschiedliche Wärmeerzeuger
mit unterschiedlichen Heizleistungsfunktionen, wobei es sich im Falle von Beispiel
1 um einen linearen Zusammenhang und im Falle von Beispiel 2 um einen quadratischen
Zusammenhang zwischen Modulationsparameter MP und Heizleistung handelt.
[0157] Zum Bereitstellen der Heizleistungsfunktion kann das erfindungsgemäße Verfahren überdies
ein Ermitteln der Heizleistungsfunktion des Wärmeerzeugers umfassen, welches bevorzugt
ein Ermitteln von Heizleistungswerten der Brennervorrichtung des Wärmeerzeugers für
eine Vielzahl von an der Brennervorrichtung eingestellten Werten des Modulationsparameters
umfasst Besagte Heizleistungswerte sind jeweils als Punktverteilungen (Kreis oder
Viereck) in Fig. 4A angegeben. Vorzugsweise liegt die Vielzahl der Werte des Modulationsparameters
dabei zumindest in dem später im Betrieb des Wärmeerzeugers verwendeten Wertebereich
des Modulationsparameters, um so eine Abschätzung der Heizleistung zumindest für den
relevanten Wertebereich zu erhalten, der vorliegend exemplarisch und nicht beschränkend
zwischen 15 und 85% liegt.
[0158] Das Ermitteln der Heizleistungsfunktion kann für jeden einzelnen Wärmeerzeuger separat
durchgeführt werden, um so Abweichungen bei der Fertigung zwischen einzelnen Wärmeerzeugern
berücksichtigen zu können oder einmalig an einem Referenzwärmeerzeuger durchgeführt
werden, wobei die dadurch ermittelte Heizleistungsfunktion im Anschluss baugleichen
Wärmeerzeugern bereitgestellt wird, zum Beispiel in Speichereinheiten von deren Steuervorrichtungen.
[0159] Basierend auf den ermittelten Heizleistungswerten für die jeweiligen Werte des Modulationsparameters
kann eine Definition der Heizleistungsfunktion g(MP) vorzugsweise auf Basis eines
Regressionsverfahrens erfolgen (Beispiel 1: lineare Regression, Beispiel 2: quadratische
Regression), bei dem die Heizleistungsfunktionen mit dem Modulationsparameter MP als
Funktionsargument die nachfolgende Formen mit den im Zuge der Regression zu bestimmenden
Parametern m, d, a, b und c annehmen:

[0160] Das Bereitstellen der Heizleistungsfunktion ist dabei nicht auf die exemplarischen
Regressionskurven bzw. Regressionsfunktionen beschränkt, sondern kann überdies in
Form einer Wertetabelle, darauf basierender Extra- oder Interpolation, oder anhand
einer lediglich grafischen Kennlinie angegeben werden.
[0161] Fig. 4B zeigt qualitative Verläufe beispielhafter Heizleistungsfunktionen f(MP) zum
Einsatz im erfindungsgemäßen Verfahren zum Ermitteln einer Zulauftemperatur anhand
der Beispiele 3 und 4, die eine für ein spezifisches Fluid, hier Wasser, durch den
Wärmeerzeuger realisierbare Temperaturänderung (in Kelvin) zwischen Auslass und Zulauf
für einen Referenzvolumenstrom Q
ref mit einer Referenzdichte ρ
F von Wasser in Abhängigkeit eines Modulationsparameters MP beschreiben.
[0162] Der Referenzvolumenstrom Q
ref kann dabei beispielsweise einem Volumenstrom am Zulauf, am Auslass oder einen Mittelwert
daraus beschreiben. Statt einem Referenzvolumenstrom kann alternativ auch ein Referenzmassenstrom
des durch den Wärmeerzeuger strömenden Fluids angegeben werden.
[0163] Zum Bereitstellen der Heizleistungsfunktion kann das erfindungsgemäße Verfahren in
diesem Fall ein Ermitteln der Heizleistungsfunktion des Wärmeerzeugers umfassen, welches
bevorzugt ein Ermitteln von Temperaturdifferenzen zwischen Zulauf und Auslass des
mit dem Referenzvolumenstrom strömenden Referenzfluids für eine Vielzahl von an der
Brennervorrichtung eingestellten Werten des Modulationsparameters umfasst Vorzugsweise
liegt die Vielzahl der Werte des Modulationsparameters dabei zumindest in dem später
im Betrieb des Wärmeerzeugers verwendeten Wertebereich des Modulationsparameters,
um so eine Abschätzung der Heizleistung zumindest für den relevanten Wertebereich
zu erhalten, der vorliegend exemplarisch und nicht beschränkend zwischen 15 und 85%
liegt
[0164] Obgleich die Heizleistungsfunktionen nach den Beispielen 1 und 2 in Fig. 4A von allgemeinerer
Natur, unabhängig von einem spezifischen Fluid und einem Referenzvolumenstrom sind,
hat das Vorgehen gemäß der Beispiele 3 und 4 den Vorteil, dass zum einen keine komplexen
energetischen Umrechnungen aus den im Zuge eines Einmessens des Wärmeerzeugers gewonnen
Messungen erforderlich sind und zum anderen die Heizleistungsfunktion durch besagtes
Erfassen einer Temperaturdifferenz zwischen Zulauf und Auslass verhältnismäßig einfach
und schnell angegeben werden kann. Beispiele 3 und 4 sind dabei allerdings nicht für
unterschiedliche, zu erwärmende Fluide einsetzbar, sondern auf das zu der Heizleistungsfunktion
zugehörige Fluid, in Fig. 4B Wasser, beschränkt
[0165] Analog zu den Beispielen 1 und 2 aus Fig. 4A erfolgt das Bereitstellen der Heizleistungsfunktion
f(MP) auch in den Beispielen 3 und 4 durch Definition auf Basis eines Regressionsverfahrens
(Beispiel 3: lineare Regression, Beispiel 4: quadratische Regression).
[0166] Vorstehend wurden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sowie deren Vorteile
detailliert unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben.
[0167] Abschließend wird erneut hervorgehoben, dass die vorliegende Erfindung in keiner
Weise auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele und deren Ausführungsmerkmale
begrenzt ist Die Erfindung umfasst weiterhin Modifikationen der genannten Ausführungsbeispiele,
insbesondere diejenigen, die aus Modifikationen und/oder Kombinationen einzelner oder
mehrerer Merkmale der beschriebenen Ausführungsbeispiele im Rahmen des Schutzumfanges
der unabhängigen Ansprüche hervorgehen.
Liste der Bezugszeichen
[0168]
- 10
- Zulauf
- 20
- Brennervorrichtung
- 21
- Vormischvorrichtung
- 22
- Zuleitung für Luft-Brennstoff-Gemisch
- 23
- Flammenkörper
- 23a
- Brennerflamme
- 30
- Wärmetauscher
- 31
- Gehäuse
- 32
- Rohrwendel
- 40
- Auslass
- 50
- Steuervorrichtung
- 50a
- Steuereinheit
- 50b
- Auswertungseinheit
- 50c
- Speichereinheit
- 51
- Temperatursensor
- 52
- Volumenstromsensor
- 60
- Plattenwärmeübertrager
- 61
- Zulauf Brennervorrichtung
- 62
- Auslass Brennervorrichtung
- 70
- Brauchwassersystem
- 80
- Brennervorrichtungskreislauf
- 100
- Wärmeerzeuger
- α
- Öffnungsgrad Brennstoffventil
- β
- Mischverhältnis Vormischung
- MP
- Modulationsparameter (allgemein)
- QZ, QA
- Volumenstrom am Zulauf (Z), Volumenstrom am Auslass (A)
- QF
- Volumenstrom des durch den Wärmeerzeuger strömenden Fluids
- QL, QB, QLB
- Volumenströme für Luft (L), Brennstoff (B) und Luft-Brennstoff-Gemisch (LB)
- TZ, TA
- Zulauftemperatur (Z), Auslasstemperatur (A)