[0001] Die Erfindung betrifft eine Hose sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Hose.
Eine solche Hose ist aus der
WO 2022/012906 A1 bekannt.
[0002] Wie darin bereits erläutert gehören Hosen, wie auch Shorts, Jeans und dergleichen
zu hüftaufliegenden Bekleidungsstücken, die im Alltag gebraucht werden, um den Unterkörper
und gegebenenfalls die Beine bis zu den Füßen mit Hosenbeinen zu bedecken. Sie liegen
mit einem Hosenbund auf der Hüfte bzw. Taille eines Trägers auf. Der Hosenbund ist
dabei üblicherweise für eine bestimmte Hüftweite (welche wiederum einer bestimmten
Konfektionsgröße entspricht) ausgelegt. Ein in Längsrichtung monoelastischer Hosenbundabschnitt
im Hosenbund hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, da er für einen angenehmen
Sitz der Hose sorgt und den Hosenbund bis zu einem gewissen Maß an temporäre Abweichungen
des Hüftumfangs anpasst. Ein unelastischer verschließbarer Riemen, der zumindest auf
einer Rückseite der Hose als ein unelastischer Hosenbundabschnitt in den Hosenbund
integriert ist als fester Bestandteil der Hose, sorgt dafür, dass die Hose auch bei
z. B. besonderen äußeren Umständen, Nässe oder Schweiß und/oder im speziellen, insbesondere
taktischen, Gebrauch, beispielsweise bei der Feuerwehr, THW, Polizei, Militär und
dergleichen, bei denen derartige Bekleidung oft auch dazu dient, einsatzbedingt mehrere
Gegenstände bzw. Zuladung, z. B. in Hosentaschen oder zusätzlichen Holstern, (d. h.
zusätzliches Gewicht) mitzuführen, sicher an der Hüfte des Trägers verbleibt.
[0003] In der Praxis hat sich aber gezeigt, dass die Träger eine solche besonders bequeme
Hose aber gerne auch im normalen Alltag, z. B. zwischen den Einsätzen oder auch in
der Freizeit, tragen möchten. Da bei der Konzeption bisher allerdings der Fokus nicht
darauf lag, eine Allroundhose für jede Situation zu schaffen, birgt die bekannte Konstruktion
noch gewisse Nachteile, nämlich ein gewisser Mangel an Flexibilität und leichte Einbußen
beim Tragekomfort, wenn sich der Träger dazu entscheidet, einen zusätzlichen Hüftgurt
oder Gürtel über dem Riemen zu tragen.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die eingangs genannte Hose
noch weiter zu verbessern und insbesondere flexibler zu gestalten.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Hose nach Patentanspruch 1 und ein Verfahren zur Herstellung
der Hose nach Patentanspruch 10 gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Hose umfasst wie die eingangs genannte Hose ein Hosenbundsystem
mit einem umlaufenden Hosenbund und einem unelastischen verschließbaren Riemen, der
zumindest auf einer Rückseite der Hose als ein unelastischer Hosenbundabschnitt in
den Hosenbund integriert ist. Dabei weist der Hosenbund mindestens einen zumindest
in Längsrichtung monoelastischen Hosenbundabschnitt auf, der mittels des parallel
dazu verlaufenden Riemens überbrückbar ist.
[0007] Erfindungsgemäß umfasst der Riemen zwei von der Hose an jeweils einer dem jeweiligen
Riementeil zugeordneten Koppelstelle entkoppelbare Riementeile. Die Riementeile sind
dabei an den Koppelstellen an den unelastischen Hosenbundabschnitt an- und entkoppelbar,
welcher einen Teil des Riemens bildet. Entkoppelbar bzw. ankoppelbar meint, dass die
Riementeile von der Hose abnehmbar und wieder an der Hose anbringbar sind.
[0008] Vorzugsweise kann das Ankoppeln in einer Zugrichtung, insbesondere in einer Einschubrichtung,
welche weiter unten noch erläutert wird, erfolgen und das Entkoppeln in einer entgegengesetzten
Zugrichtung.
[0009] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Hose mit
einem Hosenbundsystem umfasst zumindest die folgenden Schritte:
Wie auch in dem eingangs genannten Verfahren, werden zunächst - wie bei Hosen üblich
- die Oberstoff-Schnittteile, Futter und Einlagen einer Hose aus den entsprechenden
Stoffen zugeschnitten oder fertig zugeschnitten bereitgestellt. Dann wird das Hosenbundsystem
der Hose mit einem umlaufenden Hosenbund und einem unelastischen verschließbaren Riemen
versehen.
[0010] Dabei wird in den Hosenbund mindestens ein zumindest in Längsrichtung monoelastischer
Hosenbundabschnitt in den Hosenbund, vorzugsweise unter Vorspannung (wie nachfolgend
erläutert wird), eingearbeitet, der mittels des parallel dazu verlaufenden Riemens
überbrückt wird. Hierbei wird der verschließbare Riemen zumindest auf einer Rückseite
der Hose als ein unelastischer Hosenbundabschnitt in den Hosenbund integriert bzw.
eingenäht.
[0011] Erfindungsgemäß umfasst der Riemen dabei zwei von der Hose (an jeweils einer dem
jeweiligen Riementeil zugeordneten Koppelstelle) entkoppelbare bzw. abnehmbare Riementeile,
welche Riementeile an den unelastischen Hosenbundabschnitt an der Rückseite der Hose
angekoppelt werden, so dass der mindestens eine zumindest in Längsrichtung monoelastische
Hosenbundabschnitt mittels der im gekoppelten Zustand parallel dazu verlaufenden Riementeile
des Riemens überbrückt wird.
[0012] Ein erfindungsgemäßer Riemen für eine solche Hose umfasst zumindest zwei Riementeile,
welche jeweils an einem Ende ein Kopplungsmittel aufweisen, mit dem sie an jeweils
einer dem jeweiligen Riementeil zugeordneten Koppelstelle der Hose an die Hose an-
und entkoppelbar sind.
[0013] Mit der erfindungsgemäßen Konstruktion wird demnach eine echte Allroundhose bereitgestellt,
die sich sowohl im Alltag bzw. in der Freizeit zu Hause als auch im Büro oder bei
speziellen Einsätzen, z. B. bei der Feuerwehr, THW, Polizei, Militär und dergleichen,
tragen lässt, da sie hierfür sehr einfach und schnell passend umgerüstet werden kann.
[0014] Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung, wobei
die unabhängigen Ansprüche einer Anspruchskategorie auch analog zu den abhängigen
Ansprüchen und Ausführungsbeispielen einer anderen Anspruchskategorie weitergebildet
sein können und insbesondere auch einzelne Merkmale verschiedener Ausführungsbeispiele
bzw. Varianten zu neuen Ausführungsbeispielen bzw. Varianten kombiniert werden können.
[0015] Bevorzugt können der unelastische Hosenbundabschnitt und die Riementeile formschlüssig
ineinandergreifende Kopplungsmittel umfassen.
[0016] Vorzugsweise kann zumindest ein Kopplungsmittel plattenförmig, also platt bzw. flach
oder flächig, ausgebildet sein. D. h. eine Seitenlänge einer Seite ist erheblich kleiner
als die beiden anderen dimensioniert.
[0017] Vorzugsweise kann das plattenförmige Kopplungsmittel in einer Richtung senkrecht
zu seiner plattenförmigen Erstreckung, also entlang der soeben erwähnten Seite höchstens
eine Seitenlänge bzw. Dicke von 3 mm, besonders bevorzugt höchstens 2 mm, weiter bevorzugt
höchstens 1,5 mm, ganz besonders bevorzugt höchstens 1 mm, aufweisen.
[0018] Bevorzugt können die Riementeile jeweils ein widerhakenförmiges, vorzugsweise pilzförmiges,
Kopplungsmittel und der unelastische Hosenbundabschnitt zwei schlitzförmige Kopplungsmittel
umfasst. Damit ist gemeint, dass der unelastische Hosenbundabschnitt beispielsweise
an den jeweiligen Enden jeweils ein, also insgesamt zwei schlitzförmige Kopplungsmittel
aufweist.
[0019] Besonders bevorzugt ist ein flächiges bzw. plattenförmiges, pilzförmig konturiertes
Kopplungsmittel, d. h. mit pilzförmiger Kontur bzw. Grundfläche. Mit anderen Worten
ein flächiges bzw. plattenförmiges Kopplungsmittel mit weitgehend "T"-förmigem oder
"Pfeil"-förmigem" Profil. Die "Pilzform" an sich ist demnach nicht absolut zwingend,
erleichtert aber das Einführen etwas.
[0020] Bevorzugt kann der unelastische Hosenbundabschnitt jeweils einen Einschubschlitz
umfassen, in welche die Kopplungsmittel der Riementeile jeweils zur Kopplung in einer
Einschubrichtung einführbar bzw. einfädelbar sind. Der Einschubschlitz kann im einfachsten
Fall durch eine geeignet modifizierte Gürtel- bzw. Riemenschlaufe mit einer engen,
an die Abmessungen des jeweiligen Kopplungsmittels angepassten Schlaufenöffnung gebildet
werden.
[0021] Als eine Variante kann der Einschubschlitz des unelastischen Hosenbundabschnitts
so ausgebildet sein, dass sich die Kopplungsmittel der Riementeile jeweils zur Kopplung
in der Einschubrichtung von einer Hoseninnenseite einfädeln und auf eine Hosenaußenseite,
d. h. von innen nach außen, führen lassen.
[0022] In einem eingeführten bzw. eingefädelten Zustand können die Riementeile dabei vorzugsweise
an einem Stopppunkt mit einer Stoppkante in der Einschubrichtung einhaken bzw. stecken
bleiben. In dieser Position sind sie dann gegen ein weiteres Einfädeln gesichert und
verbleiben dort in der Regel aufgrund einer gewissen Materialreibung bzw. einem leichten
Widerstand des auf das Kopplungsmittel aufgesteppten Riementeils auch ohne dauerhafte
Zugspannung.
[0023] Vorzugsweise können die Kopplungsmittel der Riementeile (insbesondere bei T-förmiger
bzw. pilzförmiger Ausgestaltung mit dem T-Querbalken) an einer (noch später erläuterten)
Stoppnaht des Einschubschlitzes einhaken bzw. stoppen.
[0024] Die Schlitzöffnung des Einschubschlitzes kann dabei vorzugsweise so an das Kopplungsmittel
angepasst sein bzw. in ihren Innenabmessungen gewählt sein, dass das Kopplungsmittel
angenehm durch- bzw. einführbar ist, jedoch nicht direkt wieder von allein herausrutscht.
[0025] Grundsätzlich könnte der Einschubschlitz auch als Einschubtasche ausgebildet sein,
d. h. einseitig offen. Damit ist gemeint, dass die Riementeile mit ihrem jeweiligen
Kopplungsmittel jeweils aus einer Einschubrichtung in die Einschubtasche eingeführt
werden und darin dann eingehakt und zur fertigen Kopplung mit der Hose dann wieder
etwas zurück entgegen der Richtung, in der sie eingeführt wurden, zurückgezogen werden,
so dass sie dann mit ihrer widerhakenförmigen Außenform (z. B. des T-Querbalkens)
an der Stoppnaht anschlagen. Für einen sicheren Halt einerseits und eine bedienerfreundliche
Ankopplung bzw. Entkopplung andererseits können die Kopplungsmittel dabei beispielsweise
senkrecht zur Einschubrichtung (bzw. zur Flachseite des plattenförmigen Elements)
elastisch bieg- bzw. klappbar realisiert sein, so dass sie zum Einkoppeln sowie Entkoppeln
jeweils leicht zusammengedrückt bzw. -geklappt werden können und sich nach einem Zusammendrücken
wieder elastisch in ihre ursprüngliche Form zurückbiegen.
[0026] Bevorzugt können die Kopplungsmittel der Riementeile hierzu ein biegsames Kunststoffmaterial,
vorzugsweise Elastomer, umfassen.
[0027] Vorzugsweise kann der unelastische Hosenbundabschnitt in einem bestimmungsgemäß von
einem Träger getragenen Zustand der Hose im Wesentlichen, d. h. weitestgehend das
Kreuzbein des Trägers abdecken. "Im Wesentlichen bzw. weitestgehend abdecken" meint
hier, dass das Kreuzbein der allermeisten Träger, die eine solche Hose tragen, zu
einem überwiegenden Teil bedeckt ist.
[0028] Alternativ oder zusätzlich können die Einschubschlitze an den Koppelstellen auf der
Rückseite der Hose voneinander beabstandet sein. Besonders bevorzugt liegen sie symmetrisch
zu einer Schrittlinie bzw. Symmetrielinie der Hose (die in Verlängerung einer Schrittnaht
hinten zum Hosenbund nach oben verläuft).
[0029] Besonders bevorzugt können sie entlang der Hosenbund-Verlaufsrichtung jeweils außermittig
auf der Rückseite der Hose angeordnet sein.
[0030] Weiter bevorzugt können die Einschubschlitze in einem bestimmungsgemäß getragenen
Zustand der Hose am Hosenbund seitlich des Kreuzbeins eines Trägers angeordnet sein.
[0031] Beispielsweise können die Einschubschlitze auch einen Durchgang von der Hoseninnenseite
zur Hosenaußenseite bilden, durch den die Kopplungsmittel von der Hoseninnenseite
durch den Hosenbund in die passende Position auf der Hosenaußenseite der Hose fädelbar
sind.
[0032] Bevorzugt kann der Einschubschlitz zumindest eine Stoppnaht aufweisen, welche senkrecht
zur Einschubrichtung als Schlitzöffnungsverengung in den Einschubschlitz eingearbeitet
ist und mit dem übrigen Einschubschlitz einen verengten, d. h. seitlich begrenzten,
Einführungstunnel ausbildet.
[0033] Vorzugsweise kann der Einschubschlitz zwei solche Stoppnähte aufweisen, die zusammen
zwischen sich (oberhalb und unterhalb) einen Einführungstunnel, also eine Schlitzöffnung
begrenzen.
[0034] Bevorzugt kann eine maximale Querabmessung (quer zur Längsrichtung der Riementeile)
der Kopplungsmittel der Riementeile senkrecht zur Einschubrichtung mindestens 0,5
mm schmäler sein als der Einschubschlitz selbst, genauer gesagt als die Schlitzöffnung
bzw. der Einführungstunnel des Einschubschlitzes.
[0035] Besonders bevorzugt kann eine maximale Querabmessung der Kopplungsmittel der Riementeile
senkrecht zur Einschubrichtung höchstens 1,5 mm schmäler sein als der Einführungstunnel
des Einschubschlitzes.
[0036] Wie erwähnt umfasst die Hose ein Hosenbundsystem mit einem umlaufenden Hosenbund
und einem unelastischen verschließbaren Riemen, der zumindest auf einer Rückseite
der Hose als ein unelastischer Hosenbundabschnitt in den Hosenbund integriert ist.
[0037] Vorzugsweise kann der Riemen zum Verschließen Befestigungsmittel, wie z. B. Klettstreifen,
Druckknöpfe oder dergleichen umfassen. Diese können so angeordnet sein, dass sich
der Riemen, z. B. mittels Rückklappen bzw. Umklappen an sich selbst befestigen lässt.
[0038] Alternativ können aber auch die beiden Riementeile mittels einer Schnalle oder anderweitigen
Verbindungselementen verbunden werden, die sich öffnen und schließen lassen. Dabei
weist der Hosenbund mindestens einen zumindest in Längsrichtung monoelastischen Hosenbundabschnitt
auf, der mittels des parallel dazu verlaufenden Riemens überbrückbar ist.
[0039] Eine solche Konstruktion bzw. ein Herstellungsverfahren einer Hose, bei dem wie oben
beschrieben ein Hosenbundsystem mit einem umlaufenden Hosenbund und einem unelastischen
verschließbaren Riemen, der zumindest auf einer Rückseite der Hose als ein unelastischer
Hosenbundabschnitt in den Hosenbund integriert ist, versehen wird, und dabei der Hosenbund
mindestens einen zumindest in Längsrichtung monoelastischen Hosenbundabschnitt aufweist,
der mittels des parallel dazu verlaufenden Riemens überbrückbar ist, kann prinzipiell
bei allen Hosen mit einem Hosenbund und einem Riemen von Vorteil sein, unabhängig
davon, wie genau der Riemen selbst aufgeteilt ist und/oder wie der Riemen an den in
den Hosenbund integrierten, unelastischen Hosenbundabschnitt der Hose ankoppelbar
ist.
[0040] Vorzugsweise ist in den Riemen, besonders bevorzugt in zwei Riementeile des Riemens,
jeweils zumindest ein, vorzugsweise im Wesentlichen in Längsrichtung des Riemens oder
der Riementeile verlaufender Versteifungsstreifen, eingearbeitet bzw. integriert sein.
Der Versteifungsstreifen hilft dabei die Kopplungsmittel der Riementeile in den jeweiligen
Einschubschlitz einzufädeln, da der Riemen damit versteift wird.
[0041] Vorzugsweise können der Riemen oder die Riementeile hierfür mit Taschen ausgebildet
sein, in welchen die Versteifungsstreifen aufgenommen, also z. B. eingenäht sind.
Die Taschen können bevorzugt längsverlaufend ausgebildet sein, damit die Versteifungsstreifen
für eine Versteifung in Längsrichtung der Riementeile sorgen können.
[0042] Für die Ausgestaltung, insbesondere die Form und räumliche Ausdehnung, des Versteifungsstreifens
gibt es weitere bevorzugte Möglichkeiten. Beispielsweise kann er einen Teil oder sogar
nahezu die gesamte Riemenbreite ausfüllen. Zudem kann er so weit nach vorne reichen,
d. h. in einen vorderen Hosenbundbereich, dass diverse Einsatzmittel, wie z. B. Halfter
für Einsatzgegenstände wie Handschuhe, Werkzeuge, Waffen, Handschellen etc. über die
Länge des Riemens am Riemen aufgehängt oder angebracht werden können. Es können aber
auch mehrere Versteifungsstreifen in die Riementeile eingearbeitet sein, welche jeweils
nur einen Teil der Riemenbreite ausfüllen. Beispielsweise können zwei Versteifungsstreifen,
welche jeweils die Hälfte der Riemenbreite einnehmen und auf Stoß parallel zueinander
angeordnet sind, in den längsverlaufenden Kammern bzw. Taschen eingearbeitet sein,
um ein leichteres Durchführen bzw. Einführen des gewünschten Kopplungmittels der Riementeile
in den Einschubschlitz zu ermöglichen. Für einen angenehmeren Tragekomfort können
die Riementeile im Bereich der Versteifungsstreifen alternativ oder zusätzlich mittels
eines leichten 3D-Gewirkes gepolstert bzw. aufgepolstert sein.
[0043] Für die Auswahl eines geeigneten Materials für die Kopplungsmittel der Riementeile
zur Ankopplung an den Riemen gibt es verschiedene Möglichkeiten.
[0044] Wie erwähnt können die Kopplungsmittel der Riementeile aus biegsamen Kunststoffen,
vorzugsweise Elastomeren, gefertigt werden. Bei den Elastomeren handelt es sich um
organische Polymere mit gummielastischen Eigenschaften bei Raumtemperaturen. Dabei
können Sie aus dem Kunststoff ausgeschnitten, gestanzt oder gegossen werden. Bei der
gegossenen Variante ist zu beachten, dass das verwendete Material ebenfalls biegsam
ist.
[0045] Das Kopplungsmittel kann aber auch lediglich aus einer entsprechend dicken Plastik-
bzw. Kunststofffolie ausgestanzt oder geschnitten werden und entweder roh verwendet
oder mit textilem Material bezogen werden.
[0046] Vorzugsweise kann seitlich neben ein Rückenpad (welches z. B. wie in der
WO 2022/012906 A1 in den Hosenbund eingenäht sein kann) auf den Hosenbund eine Einschubschlaufe aufgesteppt
werden, in welche die Riementeile jeweils vom Rückenpad kommend in Richtung Hosenfront
bzw. Vorderseite der Hose eingeführt werden.
[0047] Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand
von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert. Dabei sind in den verschiedenen
Figuren gleiche Komponenten mit identischen Bezugsziffern versehen. Die Figuren sind
in der Regel nicht maßstäblich. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Vorderansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Hose (oberer Teil dargestellt) mit einem erfindungsgemäßen Hosenbundsystem, mit eingefädeltem,
teilweise angelegtem, zweiteiligem Riemen,
- Figur 2
- eine perspektivische Rückansicht des oberen Teils der Hose aus Figur 1,
- Figur 3
- eine perspektivische Rückansicht der beiden Teile des Riemens aus Figur 1, in einem
von der Hose getrennten Zustand,
- Figur 4
- eine schematische Draufsicht auf einen Horizontalschnitt durch die Hose aus Figur
1, auf Höhe des Hosenbunds,
- Figur 5
- eine weitere schematische Draufsicht auf einen Horizontalschnitt durch eine Hose gemäß
Figur 1, diesmal jedoch in einer verstärkten Variante,
- Figur 6
- eine perspektivische Rückansicht eines Ausschnitts der Rückseite der Hose gemäß Figur
2, beim Einfädeln eines der Riementeile in einen Einschubschlitz am Hosenbund,
- Figur 7
- eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts der Riementeile des Riemens zur Darstellung
einer alternativen Variante der Befestigung der Riementeile miteinander, hier mithilfe
einer Schnalle.
[0048] Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Hose H mit einem Hosenbundsystem 1 in einer leicht
perspektivischen Vorderansicht auf eine Vorderseite VS eines oberen Teils der Hose
H. In dieser Vorderansicht unterscheidet sich die Hose 1 nicht von einem Vorläufer
der Hose 1 aus der
WO 2022/012906 A1.
[0049] Figur 2 zeigt dieselbe Hose H in einer Rückansicht auf die Rückseite RS des oberen
Teils der Hose H.
[0050] Insofern sei an dieser Stelle zum grundsätzlichen Aufbau der Hose H auf die
WO 2022/012906 A1, insbesondere auf das darin beschriebene Ausführungsbeispiel verwiesen. Um die Unterschiede
und diesbezüglichen Verbesserungen gegenüber jenem bereits bekannten Ausführungsbeispiel
zu verdeutlichen, wird im Folgenden zunächst nochmal der bereits bekannte grundsätzliche
Aufbau skizziert und dabei vermehrt auf die Verbesserungen bzw. Neuerungen eingegangen.
Grundsätzlich kann die neue Hose H bis auf die zusätzlichen Verbesserungen, welche
anhand der Figuren 3 bis 5 explizit erläutert werden, sehr ähnlich bis weitestgehend
identisch zu der darin beschriebenen Hose aufgebaut sein. Wie bereits in der
WO 2022/012906 A1 spielt auch für das erfindungsgemäße Hosenbundsystem 1 der in einer distalen Richtung
VR bzw. Vertikalrichtung VR untere Teil der Hose H abwärts der Knie wieder keine wesentliche
Rolle und ist daher auch hier in keiner der Figuren dargestellt.
[0051] Wie in der leicht perspektivischen Vorderansicht auf eine Vorderseite VS eines oberen
Teils der Hose H gemäß Figur 1 und in der perspektivischen Rückansicht auf eine Rückseite
RS der Hose H gemäß Figur 2 zu sehen, umfasst das erfindungsgemäße Hosenbundsystem
1 der Hose H neben einem umlaufenden Hosenbund 10 noch einen leicht gebogen bzw. ergonomisch
verlaufenden, verschließbaren Riemen 140, der zumindest abschnittsweise parallel,
außen um den Hosenbund 10 verläuft und mit dem sich der Hosenbund 10 nach Art eines
"Gürtels" festlegen, justieren bzw. nachspannend ziehen lässt. Ferner umfasst das
Hosenbundsystem 1 auf einer Rückseite RS der Hose H im Bereich des Hosenbunds 10 innenseitig
ein Rückenpad 60. Dieses wurde bereits in der
WO 2022/012906 A1 beschrieben und trägt auch hier wieder zum besonderen Tragekomfort der Hose H bei.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass in den perspektivischen Ansichten in der Regel
sämtliche sichtbare Nähte N, also z. B. Gürtelschlaufennähte N, Hosentaschennähte
N, Rückenpad-Nähte N etc. gestrichelt dargestellt sind.
[0052] Der besagte Hosenbund 10 ist insgesamt entlang seiner Hosenbund-Verlaufsrichtung
HR, d. h. einer horizontalen Längsrichtung des Hosenbunds 10, in mehrere Hosenbundabschnitte
11a, 11b, 15, 20l, 20r untergliedert, was besonders gut anhand der schematischen Draufsicht
auf den Horizontalschnitt durch das Hosenbundsystem 1 gemäß Figur 4 ersichtlich ist.
[0053] Auf der in Figur 2 dargestellten Rückseite RS der Hose H beginnt ein unelastischer,
hier zusätzlich bogenförmig verbreiterter, zusätzlich unten um das innenseitige Rückenpad
60 herum verlaufender Hosenbundabschnitt 11a, 11b, der den Hosenbund 10 und den Riemen
40 abschnittsweise (auf der Rückseite RS der Hose H) zu einem Teil vereint. Dieser
Hosenbundabschnitt 11a, 11b läuft dabei von der Rückseite RS zu den Seiten der Hose
H, wobei er leicht außerhalb der Mitte (entlang der Oberkante des Hosenbunds 10 senkrecht
zur Hosenbund-Verlaufsrichtung HR am Anfang und Ende eines V-Ausschnitts 60v des Rückenpads
60) der Rückseite RS der Hose H am breitesten ist. Der besagte Riemen 140 ist dort
(auf der Rückseite RS der Hose H) also ein Teil des Hosenbunds 10, d. h. in den Hosenbund
10 integriert.
[0054] An den unelastischen Hosenbundabschnitt 11a, 11b schließen sich elastische Hosenbundabschnitte
15 an. Daran schließen sich wiederum endseitig zwei weitere unelastische Hosenbundendabschnitte
20l, 20r an, die (am vorderen Ende) auf der Vorderseite VS der Hose H lösbar miteinander
koppelbar sind, wie insbesondere in Figur 1 zu sehen ist.
[0055] Zum Verschließen des gesamten umlaufenden Hosenbunds 10 bzw. dieser unelastischen
Hosenbundendabschnitte 20l, 20r umfassen diese ineinandergreifende Befestigungsmittel
22. Die Befestigungsmittel 22 sind hier einfach als ineinandergreifende Klettflächen
ausgebildet. Genauso sind aber auch andere Befestigungsmittel 22 vorstellbar, wie
z. B. Knöpfe, Haken und Ösen, etc.
[0056] Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel des Riemens aus der
WO 2022/012906 A1 umfasst der erfindungsgemäße Riemen 140 der Hose H zwei separate Riementeile 141a,
141b, welche hier flexibel an den hinteren Hosenbundabschnitt 11a, 11b ankoppelbare
Riemenhauptabschnitte bilden. Im bestimmungsgemäß an der Hose H angelegten Zustand
sind die besagten Riementeile 141a, 141b an den unelastischen Hosenbundabschnitt 11a,
11b der Hose H gekoppelt und damit an den in den Hosenbund 10 integrierten Teil des
Riemens 140, so dass sich der Riemen 140 dann beim Tragen im angelegten bzw. mit der
Hose H gekoppelten Zustand nach Art eines "Gürtels" um den Hosenbund 10 festlegen,
justieren bzw. nachspannend ziehen lässt. Dabei erstrecken sich die beiden Riementeile
141a, 141b dann von dem rückseitig in den Hosenbund 10 integrierten, unelastischen
Hosenbundabschnitt 11a, 11b jeweils parallel zu den bereits genannten innenliegenden
elastischen Hosenbundabschnitten 15 bis in einen vorderen Bereich der Hose H und laufen
vorne um diesen herum.
[0057] Die Riementeile 141a, 141b des Riemens 140 umfassen ansonsten jeweils einen Riemenendabschnitt
42, der jeweils einen endseitigen Abschluss bildet, der sich gegen sich selbst oder
gegen einen Mittelteil 50 festlegen lässt. Die Riemenendabschnitte 42 befinden sich
jeweils mittig auf der Vorderseite VS der Hose H und sind hier durch einen Mittelteil
50 und wieder nach außen geführt, wie in den Figuren 1, 4 und 5 zu sehen ist.
[0058] Insgesamt ist so für einen passgenauen Sitz der Hose H an der Hüfte eines Trägers
gesorgt, insbesondere auch noch bei speziellen Einsätzen mit besonderer Last am Hosenbund
und/oder bei besonderen Temperaturen und/oder besonderen äußeren Bedingungen.
[0059] Wie anhand der Figuren 3, 4 und 6 zu erkennen ist, lassen sich die Riementeile 141a,
141b im Hosenbundsystem 1 werkzeugfrei ankoppeln und von diesem auch wieder werkzeugfrei
entkoppeln. Hierzu umfassen die Riementeile 141a, 141b Kopplungsmittel 150, hier jeweils
als ein flaches bzw. plattenförmiges, fast ebenes widerhakenförmiges Spritzgussteils
aus Kunststoff ausgebildet. Damit das Kopplungsmittel 150 nicht unangenehm aufträgt,
d. h. dadurch lokal entlang der Hosenbund-Verlaufsrichtung HR eine Verdickung entsteht,
durch die dann sehr schnell eine Druckstelle an der Hüfte des Trägers der Hose H entstehen
könnte, ist es sehr flach. Damit ist gemeint, dass das plattenförmige Kopplungsmittel
150 vorzugsweise höchstens 3 mm dünn, besonders bevorzugt höchstens 2 mm dünn, weiter
bevorzugt höchstens 1,5 mm dünn und ganz besonders bevorzugt höchstens 1 mm dünn sein
kann.
[0060] Dazu korrespondierend weist der Hosenbund 10 am äußeren seitlichen Ende des unelastischen
Hosenbundabschnitts 11a, 11b symmetrisch zu einer gedachten mittleren Schrittlinie
bzw. Symmetrielinie der Hose 1 (die wie erwähnt in Verlängerung einer Schrittnaht
hinten zum Hosenbund nach oben verläuft) jeweils schlitzförmige Kopplungsmittel 110
auf, welche hier als Einschubschlitze 110 mit einem Einführungstunnel 111 ausgebildet
sind, wie besonders gut in Figur 6 zu erkennen ist. Zur Ankopplung der Riementeile
141a, 141b an den unelastischen Hosenbundabschnitt 11a, 11b werden diese in einer
Einschubrichtung ER (mit ihren Riemenendabschnitten 42 zuerst) von der Mitte des Hosenbunds
10 auf der Rückseite RS der Hose H, d. h. aus Richtung des Rückenpads 60, in Richtung
zur Seite entlang der Hosenbund-Verlaufsrichtung VR durch die Einführungstunnel 111
der Einschubschlitze 110 geführt bzw. eingefädelt und anschließend wieder aus dem
Einführungstunnel 111 heraus bis nach vorne jeweils seitlich um den Hosenbund 10,
genauer gesagt die elastischen Hosenbundabschnitte 15 des Hosenbunds 10 auf der Vorderseite
VS der Hose H gezogen bis eine Stoppkante 151 der Kopplungsmittel 150 an einem jeweiligen
Stopppunkt P innerhalb der Einschubschlitze 110, anschlägt (siehe Figur 6). An dieser
Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Einschubschlitze beispielsweise auch so mit
einem Einführungstunnel ausgebildet sein können, dass sich die Kopplungsmittel der
Riementeile von einer Hoseninnenseite durch den Einführungstunnel im Hosenbund auf
eine Hosenaußenseite fädeln lassen, wo dann die Riementeile wieder in derselben Position
an einem jeweiligen Stopppunkt innerhalb der Einschubschlitze anschlagen.
[0061] Auf der Vorderseite VS der Hose H können die Riementeile 141a, 141b zu einem geschlossenen
Riemen 140 verbunden werden, so dass sie den elastischen Hosenbund 10 des Hosenbundsystems
1 außen überbrücken und diesen mit ihrem unelastischen Stoff unterstützend festziehen.
Hierzu werden wie erwähnt die beiden Riemenendabschnitte 42 der Riementeile 141a,
141b durch zwei Schlaufen eines Mittelteils 50 zentral vor dem innenliegenden Hosenschlitz
des Hosenbunds 10 der Hose H geführt und dann wieder nach außen bzw. zur Seite gegen
sich selbst festgelegt. Wie schon in der
WO 2022/012906 A1 beschrieben, können die Riemenendabschnitte 42 dazu abschnittsweise entsprechende
ineinandergreifende bzw. zusammenwirkende Klettflächen aufweisen, damit die Riemenendabschnitte
42 mit gewissen Abschnitten an sich selbst haften.
[0062] An den beiden zuvor erwähnten Stopppunkten P sind die Einführungstunnel 111 der Einschubschlitze
110 durch zwei Stoppnähte 112 in Figur 4 und Figur 6 (gestrichelt dargestellt) von
oben und unten verengt. Dabei ist deren Abstand zueinander zumindest etwas kleiner
als eine Querabmessung 150q der Kopplungsmittel 150 der Riementeile 141a, 141b, so
dass die Stoppkanten 151 der widerhakenförmigen Kopplungsmittel 150 entsprechend daran
anschlagen bzw. hängen bleiben und sich nicht weiter durch den Einführungstunnel 111
nach vorne ziehen lassen. Diese bestimmungsgemäße Trageposition der Riementeile 141a,
141b im Hosenbundsystem 1 der Hose H ist in Figur 4 gezeigt.
[0063] In Figur 5 ist nun noch eine modifizierte Variante der Riementeile 141a, 141b gezeigt,
bei der die Riementeile 141a, 141b mit Innentaschen bzw. Taschen 144 versehen sind,
in welche längs der Riementeile 141a, 141b verlaufende biegsame Versteifungsstreifen
145 eingelegt und eingenäht sind. Die Versteifungsstreifen 145 können den Riemen 140
bzw. die Riementeile 141a, 141b vollständig ausfüllen. Weiter können sie bis in einen
vorderen Bereich der Hose H reichen, um nahezu entlang der gesamten Riementeile 141a,
141b diverse Einsatzmittel bzw. zusätzliche Ausrüstung anbringen bzw. anhalftern zu
können. Mit dieser verstärkten Variante lässt sich zudem auch mehr Gewicht an die
Riementeile 141a, 141b anhängen, ohne, dass sich diese dabei verdrehen bzw. einrollen.
Z. B. kann das Gewicht, beispielsweise in Form von Gegenständen wie einer Waffe ggf.
mit Waffenhalter, Handschuhen, Helm, etc. direkt oder indirekt z. B. mittels eines
Halfters oder dergleichen an den Riementeilen 141a, 141b befestigt bzw. angehängt
werden.
[0064] Wie ebenfalls in Figur 5 zu sehen, kann auch in den Mittelteil 50 auf der Vorderseite
VS der Hose H ein biegsamer Versteifungsstreifen 160 eingearbeitet bzw. integriert
sein, z. B. wieder in einer dafür vorgesehenen Tasche.
[0065] Um hierbei den Tragekomfort zu verbessern, kann jeweils innenseitig bzw. hosenbundseitig
der Versteifungsstreifen 145, 160 ein Gewirke als weiche, etwas nachgiebige Zwischenschicht
eingearbeitet sein. Konkret kann z. B. in die Taschen 144 auf einer Tascheninnenseite,
d. h. auf einer dem Körper zugewandten Seite der Versteifungsstreifen 145 eine Lage
eines 3D-Gewirkes 146 (siehe insbesondere Figur 5) integriert bzw. eingearbeitet sein.
[0066] In Figur 7 ist eine alternative Variante gezeigt, den Riemen 140 anstatt mithilfe
eines Mittelteils 50 auf der Vorderseite VS der Hose H hier z. B. mittels einer einfachen
beliebigen Schnalle 170 zu befestigen. Hierzu werden die Riemenendabschnitte 42 durch
Durchführen durch je eine Schlaufe bzw. Öffnung der Schnalle 170 und Umlegen sowie
Festlegen der Riemenendabschnitte 42 im Bereich der Klettflächen an sich selbst indirekt
miteinander gekoppelt, so dass sich auf diese Weise die beiden Riementeile 141a, 141b
des Riemens 140 und damit der Hosenbund 10 enger stellen lassen. Die dargestellte
Schnalle 170 steht hier nur beispielhaft für eine mögliche Schnallenform. Selbstverständlich
sind auch anders geformte Schnallen, wie etwa eine Schnellverschlussschnalle, Schnallen
mit Magnetverschluss, Plastik- bzw. Kunststoffschnallen und andere vorstellbar.
[0067] Gegenüber dem Stand der Technik bietet die erfindungsgemäße Konstruktion dem Träger
der Hose insgesamt mehrere Vorteile: Zum einen kann der Träger jederzeit selbst entscheiden,
ob er den erfindungsgemäßen Riemen mit den beiden Riementeilen und unterschiedlichen
Schnallenversionen tragen möchte oder ob er ihn z. B. durch einen einfachen Gürtel,
einen Einsatzgürtel oder gar einen herkömmlichen Untergürtel ersetzt. Zum anderen
wird mit der erfindungsgemäßen Konstruktion die Anzahl an Materiallagen reduziert,
die für die Verbindung zwischen Hosenbund und Riemen am unelastischen Hosenbundabschnitt
benötigt wird. Damit wird eine potenzielle Ursache für Druckstellen verringert, die
beim Tragen von zusätzlicher Ausrüstung und deren Fixierung um die Taille bzw. Hüfte
auftreten können.
[0068] Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend
detailliert beschriebenen Vorrichtungen lediglich um Ausführungsbeispiele handelt,
welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen. So ist die Erfindung beispielsweise nicht auf einen bestimmten
Typ von Hosen, wie z. B. lange Hosen, kurze Hosen bzw. Shorts, Hosenanzüge etc. oder
einen alleinigen Verwendungszweck festgelegt, sondern kann bei beliebigen Hosentypen,
sogar bei einem Overall mit eingearbeitetem Bund und Gürtel sowie zu beliebigen Anlässen
eingesetzt werden. Insbesondere ist sie aber besonders vorteilhaft für Einsatzkräfte,
wie z. B. von Polizei, Militär, Sondereinsatzkräften etc., welche eine solche taktische
Bekleidung für spezielle Außeneinsätze, Routine-Außeneinsätze als auch für den normalen
"Büroalltag" in der Leitstelle benötigen, da dort ihre Flexibilität erst so richtig
genutzt werden kann. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel "ein"
bzw. "eine" nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein
können. Ebenso schließen die Begriffe "Element" und "Anordnung" nicht aus, dass die
betreffende Komponente aus mehreren zusammenwirkenden Teilkomponenten besteht, die
gegebenenfalls auch räumlich verteilt sein können.
Bezugszeichenliste
[0069]
1 Hosenbundsystem
10 Hosenbund
11a, 11b Hosenbundabschnitt
15 Hosenbundabschnitte
20l, 20r Hosenbundendabschnitte
22 Befestigungsmittel
41 Riemenhauptabschnitte
42 Riemenendabschnitte
50 Mittelteil
60 Rückenpad
60v V-Ausschnitt
140 Riemen
141a, 141b Riementeile
110 Kopplungsmittel, schlitzförmig / Einschubschlitz
111 Einführungstunnel
112 Stoppnaht des Einschubschlitzes
144 Taschen
145 Versteifungsstreifen
146 3D-Gewirke
150 Kopplungsmittel der Riementeile
151 Stoppkante des Einschubschlitzes
150q Querabmessung der Kopplungsmittel der Riementeile
160 Versteifungsstreifen
170 Schnalle
ER Einschubrichtung
H Hose
HR Hosenbund-Verlaufsrichtung / Längsrichtung des Hosenbunds
N Nähte / Gürtelschlaufennähte / Hosentaschennähte / Rückenpad-Nähte
P Stopppunkt
VS Vorderseite der Hose
RS Rückseite der Hose
VR distale Richtung / Vertikalrichtung der Hose
1. Hose (H) umfassend ein Hosenbundsystem (1) mit einem umlaufenden Hosenbund (10) und
einem unelastischen verschließbaren Riemen (140), der zumindest auf einer Rückseite
(RS) der Hose (H) als ein unelastischer Hosenbundabschnitt (11a, 11b) in den Hosenbund
(10) integriert ist, wobei der Hosenbund (10) mindestens einen zumindest in Längsrichtung
(HR) monoelastischen Hosenbundabschnitt (15) aufweist, der mittels des parallel dazu
verlaufenden Riemens (140) überbrückbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riemen (140) zwei von der Hose (H) an jeweils einer dem jeweiligen Riementeil
(141a, 141b) zugeordneten Koppelstelle entkoppelbare Riementeile (141a, 141b) umfasst,
welche an den unelastischen Hosenbundabschnitt (11a, 11b), ankoppelbar sind.
2. Hose nach Anspruch 1, wobei der unelastische Hosenbundabschnitt (11a, 11b) und die
Riementeile (141a, 141b) formschlüssig ineinandergreifende Kopplungsmittel (110, 150)
umfassen.
3. Hose nach Anspruch 1 oder 2, wobei zumindest ein Kopplungsmittel (150) plattenförmig
ausgebildet ist.
4. Hose nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Riementeile (141a, 141b) jeweils
ein widerhakenförmiges, vorzugsweise pilzförmig konturiertes, Kopplungsmittel (150)
und der unelastische Hosenbundabschnitt (11a, 11b) zwei schlitzförmige Kopplungsmittel
(110) umfasst.
5. Hose nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der unelastische Hosenbundabschnitt
(11a, 11b) an den Koppelstellen jeweils einen Einschubschlitz (110) umfasst, in welche
die Kopplungsmittel (150) der Riementeile (141a, 141b) jeweils zur Kopplung in einer
Einschubrichtung (ER) einführbar sind und in einem eingeführten Zustand an einem Stopppunkt
(P) mit einer Stoppkante (151) in der Einschubrichtung (ER), vorzugsweise an einer
Stoppnaht (112) des Einschubschlitzes (110), einhaken.
6. Hose nach Anspruch 5, wobei der unelastische Hosenbundabschnitt (11a, 11b) in einem
bestimmungsgemäß von einem Träger getragenen Zustand der Hose (H) weitestgehend das
Kreuzbein des Trägers abdeckt
und/oder
wobei die Einschubschlitze (110) auf der Rückseite (RS) der Hose (H) voneinander beabstandet
und vorzugsweise entlang der Hosenbund-Verlaufsrichtung (HR) jeweils außermittig auf
der Rückseite (RS) der Hose (H) angeordnet sind,
wobei besonders bevorzugt die Einschubschlitze (110) in einem bestimmungsgemäß getragenen
Zustand der Hose (H) am Hosenbund seitlich des Kreuzbeins eines Trägers angeordnet
sind.
7. Hose nach Anspruch 5 oder 6, wobei der Einschubschlitz (110) zumindest eine Stoppnaht
(112) aufweist, welche senkrecht zur Einschubrichtung (ER) in den Einschubschlitz
(110) eingearbeitet ist und mit dem übrigen Einschubschlitz (110) einen verengten
Einführungstunnel (111) ausbildet,
wobei der Einschubschlitz (110) vorzugsweise zwei solche Stoppnähte (112) aufweist,
die zusammen zwischen sich einen Einführungstunnel (111) begrenzen.
8. Hose nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei eine maximale Querabmessung (150q) der
Kopplungsmittel (150) der Riementeile (141a, 141b) senkrecht zur Einschubrichtung
(ER) mindestens 1 mm schmäler ist als der Einschubschlitz (110),
und wobei vorzugsweise eine maximale Querabmessung (150q) der Kopplungsmittel (150)
der Riementeile (141a, 141b) senkrecht zur Einschubrichtung (ER) höchstens 1,5 mm
schmäler ist als der Einführungstunnel (111) des Einschubschlitzes (110).
9. Hose nach einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 8, wobei die Kopplungsmittel (150)
der Riementeile (141a, 141b) ein biegsames Kunststoffmaterial, vorzugsweise Elastomer,
umfassen.
10. Hose nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei in den Riemen (140), vorzugsweise
in zwei Riementeile (141a, 141b) des Riemens (140), jeweils zumindest ein, vorzugsweise
im Wesentlichen in Längsrichtung des Riemens (140) oder der Riementeile (141a, 141b)
verlaufender, Versteifungsstreifen (145) eingearbeitet ist,
wobei der Riemen (140) oder die Riementeile (141a, 141b) hierfür mit, vorzugsweise
längsverlaufenden, Taschen (144) ausgebildet sind, in welchen die Versteifungsstreifen
(145) aufgenommen sind.
11. Riemen (140) für eine Hose (H) nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend zwei
Riementeile (141a, 141b), welche jeweils an einem Ende ein Kopplungsmittel (110) aufweisen,
mit dem sie an jeweils einer dem jeweiligen Riementeil (141a, 141b) zugeordneten Koppelstelle
der Hose (H) an die Hose (H) an- und entkoppelbar sind.
12. Verfahren zur Herstellung einer Hose (H) nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis
10, wobei die Hose (H) mit einem Hosenbundsystem (1) mit einem umlaufenden Hosenbund
(10) und einem unelastischen verschließbaren Riemen (140) versehen wird, der zumindest
auf einer Rückseite (RS) der Hose (H) als ein unelastischer Hosenbundabschnitt (11a,
11b) in den Hosenbund (10) integriert wird, wobei der Hosenbund (10) mindestens einen
zumindest in Längsrichtung (HR) monoelastischen Hosenbundabschnitt (15) aufweist,
der mittels des parallel dazu verlaufenden Riemens (140) überbrückt wird, wobei der
Riemen (140) zwei von der Hose (H) entkoppelbare Riementeile (141a, 141b) an jeweils
einer dem jeweiligen Riementeil (141a, 141b) zugeordneten Koppelstelle umfasst, welche
an den unelastischen Hosenbundabschnitt (11a, 11b) angekoppelt werden.