Kurzdarstellung der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Anlage und deren Verwendung
zur Verzinkung von Bauteilen, insbesondere metallischen Bauteilen.
[0002] Das Verfahren und die Anlage werden dabei insbesondere in der Stückverzinkung eingesetzt,
bei welcher einzelne Teile in Bädern, im sogenannten Tauchverfahren, behandelt werden
und diese eine Oberflächenbehandlung erfahren. Hierbei wird von der diskontinuierlichen
Stückverzinkung oder Feuerverzinkung bzw. Schmelztauchverzinkung gesprochen. Im Gegensatz
hierzu steht die Bandverzinkung, die einen kontinuierlichen Verzinkungsprozess (DIN
EN 10143 und DIN EN 10346) beinhaltet.
[0003] Bei der diskontinuierliche Stückverzinkung, welche nach der DIN EN ISO 1461 Norm
geregelt ist, wird mithilfe eines Schmelzbades von ≥ 98,0 Gew.% Zink (Zn) und weiterer
Begleitelemente ein Korrosionsschutz generiert, der auf der aufgebrachten Schichtdicke
basiert. In einigen Fällen kann diese Schichtdicke durchschnittlich mehrere 100 µm
(Mikrometer) dick sein. Bekannte Verfahren der Stückverzinkung umfassen hierbei eine
chemische Vorbehandlung im Entfettungsbad, Beizbad und Flussmittelbad mit dazwischenliegenden
Spülbädern, wobei die Bauteiloberflächen in den einzelnen Bädern von artfremden Stoffen
gereinigt und/oder vorbehandelt werden. Die dazwischenliegenden Spülbäder haben die
Aufgabe ein Verschleppen von Chemikalien aus dem jeweiligen Behandlungsbad in den
nächsten Prozessschritt zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Im Anschluss erfolgt nach
einer Lufttrocknung oder der Behandlung in einem Trockenofen (80°C bis 120°C) die
Aufbringung einer Zinkoberfläche, bei der das Bauteil in ein Zinkbad mit flüssigem
Zink (≥ 98,0 Gew.% Zink (Zn); Temperatur von 440 bis 460°C) getaucht wird. In der
anschließenden Freibewitterung reagiert die auf dem Bauteil aufgebrachte Zinkoberfläche
mit den Bestandteilen der Umgebungsluft und bildet eine schützende Deckschicht, die
Zinkkarbonatschicht (ZnCOs), aus.
[0004] Im Gegensatz zu der diskontinuierliche Stückverzinkung weist das Bauteil im kontinuierlichen
Verzinkungsprozess geringere Zinkschichtdicken von ungefähr 7 µm bis 25 µm auf, die
aufgrund anderer Verfahrenstechniken und als Folge der hohen Durchlaufgeschwindigkeit
(bis zu 200 m/Min) des Bandes und somit einer kurzer Reaktionsdauer zwischen Stahlband
und Zinkschmelze resultieren. Folglich bilden sich zwischen den beiden Verfahren der
kontinuierlichen und diskontinuierlichen Verzinkung unterschiedliche Schutzdauern
aufgrund der Zinkschichten aus.
[0005] Ein weiterer Unterschied zwischen dem kontinuierlichen und dem diskontinuierlichen
Verfahren des Verzinkungsprozesses besteht aufgrund der zuständigen Normung in der
Zusammensetzung der Zinkbadschmelze. Während bei der diskontinuierlichen Feuerverzinkung
der Zinkgehalt in der Badschmelze ≥ 98 Gew.% betragen muss, ist dies bei dem kontinuierlichen
Verzinkungsprozess nicht der Fall. So wurden speziell in den letzten Jahrzehnten im
kontinuierlichen Verzinkungsprozess Legierungen mit höheren Aluminium(Al)-Anteilen
entwickelt, die aufgrund einer anders ablaufenden Phasenbildung und Schichtaufbaus
zu dünneren, duktileren und korrosionsbeständigeren Zinkschichten führen. Dazu zählt
besonders die Zink-Aluminium-Legierung, ZnAl5-Legierung (Zn = 95 Gew.%, AI = 5 Gew.%),
die unter dem Handelsnamen "Galfan" bekannt ist.
[0006] Bei dem diskontinuierlichen Feuerverzinkungsverfahren, im Folgenden der Einfachheit
halber als Feuerverzinkung genannt, bilden sich ausgehend vom Bauteiluntergrund unterschiedliche
Legierungsschichten bzw. Legierungsphasen (Γ-, δ1-, ζ-, η-Phase) aus. Am Beispiel
eines Stahlbauteils, sind dies Schichten oder Phasen von Zink (Zn) und Eisen (Fe),
wie der Fig. 1 a) entnommen werden kann. Der Eisengehalt in den einzelnen Phasen nimmt
in Richtung der Verzinkungsschicht an der Bauteiloberfläche ab (Γ-Phase = 21-28% Fe,
δ1-Phase = 7-11,5% Fe, ζ-Phase = 6-6,2% Fe, η-Phase < 0,08% Fe). Je nach Kompaktheit
der δ1-Phase, die als Diffusionsbarriere wirkt, kann sich die darüber befindliche
ζ-Phase extrem ausbilden und bis zur Oberfläche durchwachsen; eine η-Phase (Reinzinkschicht)
ist dann kaum bis gar nicht mehr vorhanden. Die Schichtbildung, speziell die δ1- und
ζ-Phase, ist von der Stahlzusammensetzung abhängig und bildet sich in Anhängigkeit
des Si- und P-Gehaltes des Grundwerkstoffes unterschiedlich aus. Es können Schichtstärken
> 150 µm erzeugt werden. Ferner ist die Bildung der Zinkschicht bei der Feuerverzinkung
abhängig von der Tauchdauer bzw. Verweilzeit innerhalb des Zinkbades. Die Dicke der
Schicht erhöht sich tendenziell mit zunehmender Tauchdauer.
[0007] Bei dem kontinuierlichen Verzinkungsprozess, ist eine nahezu störstofffreie Bauteiloberfläche
notwendig, um das Bauteil mit einer Zink (Zn) - Aluminium (Al) - Legierung, vorzugsweise
ZnAl5, zu überziehen, da Aluminium mit vielen Stoffen auf dem Bauteil, als auch in
den Bädern oder den Zwischenprodukten reagieren kann, als auch die Oberflächenspannung
der Zinkschmelze erhöht. Die daraus gewonnene Schicht weist üblicherweise eine Dicke
von 7-25 µm (Mikrometer) auf. Die durch den kontinuierlichen Verzinkungsprozess gebildete
Zinkschicht und Oberfläche weist aufgrund des höheren Aluminiumanteiles und dessen
Wirkungsweise im Schichtaufbau eine andere Zusammensetzung auf als die der Feuerverzinkung.
Insbesondere bildet sich direkt am Stahlgrund des Bauteils, eine Eisen-Aluminium (FeAl)-Grenzschicht
aus, die jedes weitere Schichtdickenwachstum verhindert. Oberhalb dieser Grenzschicht
sind eutektische Gefüge aus den Komponenten Aluminium und Zink, zumeist in einem Verhältnis
von 5 % Aluminium zu 95 % Zink zu finden, wobei sich auch Zellen mit höherem Zinkgehalt
bilden, wie der Fig. 1 b) zu entnehmen ist, unabhängig vom Bauteil, seiner Stahlzusammensetzung
und der Verweilzeit in der ZnAl5-Schmelze. Anders als beim Feuerverzinken, wirkt das
in der Zinkschicht vorhandene Aluminium als Katalysator, der unmittelbar nach dem
Verzinkungsvorgang entsprechende Passivschichten ausbildet. Darüber hinaus ist die
Zinkschicht im Vergleich zum Feuerverzinkungsverfahren nicht so spröde und ermöglicht
auch eine Umformung nach der Verzinkung. Die durch Dünnschichtverzinkung erzeugten
Zinkschichten sind somit dünner, duktiler, stabiler und korrosionsbeständiger als
die bei der Feuerverzinkung. Aufgrund der Tatsache, dass bei der ZnAl5-Legierung (Schmelzpunkt
bei 382 °C, Arbeitstemperatur: 410°C bis 430°C) eine geringere Temperatur in der Schmelze
und eine höhere Trockenofentemperatur (150-250 °C) Anwendung findet als bei der Feuerverzinkung,
wird die Temperaturdifferenz zwischen Bauteil und Schmelze reduziert, wodurch das
Bauteil und die Oberfläche nicht so stark beansprucht werden und die Verzugs- als
auch Rissgefahr aufgrund des Freiwerdens von Eigenspannungen reduziert wird. Eine
Übertragung der Verfahrensabläufe und Zusammensetzungen, die innerhalb des kontinuierlichen
Verzinkungsprozesses auf einem Band, bei dem ein zweidimensionales genau definiertes
Bauteil verzinkt wird, auf einen diskontinuierlichen Verzinkungsprozess bei dem unterschiedliche
dreidimensionale Bauteile, verschiedener Geometrien, Materialien und/oder Bearbeitungszustände,
verzinkt werden, ist in der Praxis bislang nicht erfolgreich gewesen.
[0008] Aufgrund steigender Optikansprüche als auch dem Wunsch nach funktionaleren, dünneren
und korrosionsbeständigeren Zinkschichten und/oder immer schwerer werdenden Rahmenbedingungen,
wie komplexeren und schwerer zu entfernende Einsatzstoffe auf der Bauteiloberfläche,
Änderungen in der Stahlherstellung und der Stahlzusammensetzung, Grenzwertreduzierungen,
Restriktionen in den Einsatzstoffen und/oder Umweltschutz, werden verbesserte Zinkoberflächen
als auch Verfahren und/oder Vorrichtungen, die solche Oberflächen generieren können,
benötigt.
[0009] Zwar sind auch Feuerverzinkungsverfahren bekannt, die ein Zink/Aluminiumbad verwenden,
wie zuvor zu dem kontinuierlichen Verzinkungsverfahren beschrieben, wie beispielsweise
in der
WO 2002/042512 A1 dargestellt, jedoch scheint ein solches Verfahren, nicht prozesssicher die erforderliche
Oberflächenqualität zu generieren, die für alle Anwendungen verwendet werden kann,
da die verzinkte Oberflächenstruktur mit Zunahme der Komplexität des Bearbeitungszustandes
und Geometrie der Bauteile durch das schlechtere Benetzungsverhalten Störungen im
Schichtaufbau, der Verzinkungsschicht und der Verzinkungsqualität aufweist.
[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren und eine Anlage zur
Verfügung zu stellen, welche die Nachteile des Standes der Technik vermindert oder
gar löst, indem insbesondere die Bauteiloberfläche einer Vorabbehandlung unterworfen
wird, die einen Auftrag einer Zinkschicht mit geringer Dicke ermöglicht, vorzugsweise
bei Verwendung von 5 Gew.% Aluminium (Al) im Schmelzbad.
[0011] Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Verzinkung von Bauteilen,
insbesondere metallischen Bauteilen in der diskontinuierlichen Verzinkung, wobei vor
einer Aufbringung von Zink auf die Oberfläche der Bauteile in einem Zinkbad, vorzugsweise
einem Zink-Aluminium-Legierung, wie ZnAl5-Legierung, mindestens eine Behandlung des
Bauteils in einem Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad erfolgt, bei welchen auf der
Oberfläche des mindestens einen Bauteils Bismut abgelagert wird.
[0012] Das mindestens eine Bauteil wird hierbei in einem Aspekt in das Flussmittel-/Benetzungsbad
getaucht, welches die folgende Flussmittel-/Benetzungsmittelzusammensetzung aufweist:
(a) 80 Gew. % bis 98 Gew.% ZnCl
2 (Zinkchlorid), vorzugsweise 88 Gew.% ± 2 Gew.% ZnCl
2 (Zinkchlorid); (b) 1 Gew.% bis 19 Gew.% NH
4Cl (Ammoniumchlorid), vorzugsweise 12 Gew.% ± 2 Gew.% NH
4Cl (Ammoniumchlorid); und (c) 0,1 g/l bis 4 g/l Bi
3+, vorzugsweise 2 g/l ± 0,5 g/l Bi
3+ (Bismutionen), wobei die Gewichtsangaben auf das Fluss-/Benetzungsmittel bezogen
sind und die Summe aller Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt, wobei
ferner das Flussmittel-/Benetzungsbad einen pH-Wert von ≤ 2,0, bevorzugt von pH ≤
1, besonders bevorzugt pH-Wert ≤ 0,5 aufweist. Das Fluss-/Benetzungsmittel des Flussmittel-/Benetzungsbades
liegt in bevorzugten Ausführungsform in wässriger Lösung vor und der Gesamtsalzgehalt
liegt innerhalb des Bades im Bereich von 100 bis 650 g/l, bevorzugt im Bereich von
250 bis 450 g/l.
[0013] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Flussmittel-/Benetzungsbad,
Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad in ein oder mehrere Schritte aufgeteilt, sodass
die einzelnen Schritte innerhalb des Prozessschrittes der Flussmittelbehandlung und
Benetzung einzeln auf die Oberfläche des mindestens einen Bauteils einwirken können,
wobei die Schritte des Prozessschrittes der Flussmittel-/Benetzungsbehandlung wie
folgt aufgetrennt werden:
- a) Vorflux und Hauptflux, wobei das Vorflux/Benetzungsbad eine Prozesslösung umfassend
Bismut in Form von Bi3+ im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/l und einen pH-Wert von ≤ 2,0, vorzugsweise von pH
≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5 aufweist und eine Benetzung der Bauteiloberfläche
mit Bismut (Bi) bewirkt; und wobei das Hauptflux ZnCl2 (Zinkchlorid) im Bereich von 80 Gew.% bis 98 Gew.%, vorzugsweise 88 Gew.% ± 2 Gew.%
umfasst, und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von 1 Gew.% bis 19 Gew.%, vorzugsweise 12 Gew.% ±
2 Gew.%, wobei die Gewichtsangaben auf die Menge an ZnCl2/NH4Cl bezogen sind und die Summe dieser Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt;
wobei ferner der pH-Wert des Hauptfluxbades bei einem pH-Wert von 0,5 bis pH 6, vorzugsweise
bei pH ≤ 5, besonders bevorzugt bei pH 4 liegt; und/oder
- b) Vorflux und Hauptflux, wobei
das Vorflux ein Benetzungsbad umfasst, dass eine Prozesslösung umfassend Bismut in
Form von Bismutionen (Bi3+) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/I; und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von 100 g/l bis 350 g/l aufweist; und
einen pH-Wert von ≤ 2,0, vorzugsweise von pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5
aufweist und eine Benetzung der Bauteiloberfläche mit Bismut (Bi) und NH4Cl (Ammoniumchlorid) bewirkt; und wobei
das Hauptflux ZnCl2 (Zinkchlorid) im Bereich von 80 Gew. % bis 98 Gew.%, vorzugsweise 88 Gew.% ± 2 Gew;
und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von 1 Gew.% bis 19 Gew.%, vorzugsweise 12 Gew.% ±
2 Gew.%;
wobei die Gewichtsangaben auf die Menge ZnCl2/NH4Cl bezogen sind und die Summe dieser Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt;
und
wobei ferner der pH-Wert des Hauptfluxbades bei einem pH-Wert von 0,5 bis pH 6, vorzugsweise
bei pH ≤ 5, besonders bevorzugt bei pH 4 liegt.
[0014] In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird das Bauteil in einem dem Zinkbad vorgeschalteten
Benetzungsbad behandelt, in welchem das Bauteil mit einer Prozesslösung behandelt
wird, die folgende Zusammensetzung umfassend aufweist:
- a) Bismutionen (Bi3+) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/l und einen pH-Wert von ≤ 2,0,
vorzugsweise von pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5; oder
- b) Bismutionen (Bi3+) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/I; und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von 100 g/l bis 350 g/l, behandelt wird;
wobei der pH-Wert der Prozesslösung bei ≤ 2,0, vorzugsweise bei pH ≤ 1,0, besonders
bevorzugt bei pH ≤ 0,5 liegt.
[0015] Das Bismut (Bi) wird in der Prozessflüssigkeit des mindestens einen Prozessbades
vorzugsweise in Form von Bismutchlorid (BiCl
3), Bismutoxid (Bi
2O
3), Bismutsubcarbonat ((BiO)
2CO
3) und/oder Bismutgranulat (Metallbasis) eingesetzt.
[0016] Die Badtemperatur des Flussmittel-/Benetzungsbades, Flussmittelbades und/oder Benetzungsbades
beträgt in einer bevorzugten Ausführungsform ferner 30°C und 60°C, vorzugsweise zwischen
40°C bis 50 °C. Darüber hinaus ist eine Vorbehandlungszeit im Flussmittel-/Benetzungsbades,
Flussmittel- und/oder Benetzungsbad von vorzugsweise 10 Sekunden (sek) bis 2 Minuten
(min), besonders bevorzugt 20 sek bis 60 sek vorgesehen.
[0017] In einer Ausführungsform überschreitet die Prozesslösung innerhalb des Flussmittel-/Benetzungsbades,
Flussmittelbades und/oder Benetzungsbades einen Grenzwert an Eisenionen (Fe
2+/3+) von 3 g/l bis 10 g/l, besonders bevorzugt bei ≤ 5 g/l nicht.
[0018] In dem Verfahren ist in einem weiteren Aspekt zwischen dem mindestens einem Flussmittel-/Benetzungsbades,
Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad mindestens ein Spülvorgang in einem Spülbad
vorgeschaltet, nachgeschaltet oder zwischengeschaltet.
[0019] Ferner wird in einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
die Prozesslösung innerhalb eines Prozessbads mittels mindestens einer Aufbereitungsanlage
aufbereitet und die von Störstoffen aufbereitete Prozesslösung und/oder Komponenten
werden dem Prozessbad, wie beispielsweise dem Flussmittel-/Benetzungsbades, Flussmittelbad
und/oder Benetzungsbad wieder zugeführt. In der Aufbereitungsanlage wird ein Teil
der Prozessflüssigkeit des Prozessbades vorzugsweise
- a) während des laufenden Betrieb aufbereitet, indem ein Volumen an Prozessflüssigkeit
aus dem Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbades und/oder Benetzungsbades entnommen
wird und in einem separaten Becken mit Ammoniak (NH3) und Wasserstoffperoxid (H2O2) bei einem pH- Wert von 2,0 bis 6,0, vorzugsweise von pH 3,5 bis 4,2 behandelt und
aufbereitet wird; oder
- b) entnommen und in einem ersten separaten Becken mit Ammoniak (NH3) und einem pH-Wert von über 2, vorzugsweise zwischen 2,0 und 2,5, behandelt, und
wobei das Filtrat im weiteren Schritt in einem zweiten separaten Becken mit Ammoniak
(NH3) und Wasserstoffperoxid (H2O2) bei einem pH-Wert 3,0 bis 6,0, vorzugsweise von 3,5 bis 4,2 behandelt wird.
[0020] Der Fällungsschlamm innerhalb des mindestens einen separaten Beckens der Aufbereitung
wird in einem Aspekt in mindestens einer nachgeschalten Filterpresse gesammelt und
entsorgt, wobei die aufbereitete Prozessflüssigkeit als Filtrat dem Prozessbad zurückgeführt
wird und/oder die in der Aufbereitung gewonnene Komponente dem Flussmittel-/Benetzungsbad,
Flussmittelbades und/oder Benetzungsbades wieder zugeführt wird.
[0021] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind der Flussmittel-/Benetzungsbehandlung,
Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad ein oder mehrere Prozessschritte und/oder Prozessbäder
zur Reinigung des Bauteils vorgeschaltet, wobei der mindestens eine Prozessschritt
vorzugsweise umfasst:
- a) eine Entfettung der Bauteiloberfläche mittels mindestens eines Entfettungsbades,
wobei das Entfettungsbad vorzugsweise ferner mindestens einen Regenerationskreislauf
umfasst, in dem die Prozessflüssigkeit des Entfettungsbades aufbereitet wird;
- b) einen Beizprozess, der in mindestens einem Beizbad erfolgt, wobei das Beizbad vorzugsweise
ferner mindestens einen Regenerationskreislauf umfasst, in dem die Prozessflüssigkeit
des Beizbades aufbereitet wird; und/oder
- c) ein Spülen der Bauteiloberfläche mit einem oder mehreren Spülbädern, welche den
Prozessbädern vorgeschaltet, zwischengeschaltet oder nachgeschaltet sind.
[0022] Die Prozessflüssigkeit der Prozessschritte in den Prozessbädern wird in einem Aspekt
der vorliegenden Erfindung bewegt, um eine bessere Reinigung des Bauteils durch diese
zu ermöglichen.
[0023] Der Behandlung des Bauteils im Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbad und/oder
Benetzungsbad sind in einer Ausführungsform (i) ein oder mehrere Trocknungsschritte
im Trockenofen nachgeschaltet, wobei Flüssigkeitsreste am Bauteil bei einer Temperatur
zwischen 100-230 °C und einer bevorzugten Verweilzeit zwischen 1 min und 30 min entfernt
werden; und/oder (ii) ein oder mehrere Verzinkungsschritte nachgeschaltet sind, wobei
das Zinkbad (7) 2 Gew.% bis 10 Gew.% Aluminium (Al) und 90 Gew.% bis 98 Gew.% Zink
(Zn), wobei vorzugsweise 5 Gew.% ±1 Gew.% AI und 95 Gew.% ±1 Gew.% Zn umfasst und
die Verweilzeit der Bauteile im Zinkbad (7) bei ≤ 10 Min, vorzugsweise bei 5 min ±1
min bei einer Temperatur von 420°C ± 10 °C liegt.
[0024] Ferner kann das mindestens eine Bauteil nach einem weiteren Aspekt des Verfahrens
in mindestens einem Abschreckbad abgekühlt werden und/oder in mindestens einem zusätzlichen
Nachbehandlungsschritt bearbeitet werden, wobei vorzugsweise in dem mindestens einen
Nachbehandlungsschritt mindestens eine weitere Schutzschicht auf der Bauteiloberfläche
aufgebracht wird.
[0025] Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Flussmittel-/Benetzungsmittelzusammensetzung
zur Verzinkung von Bauteilen, insbesondere metallischen Bauteilen in der diskontinuierlichen
Verzinkung umfassend die folgende Zusammensetzung:
88 Gew.% ± 2 Gew.% ZnCl2 (Zinkchlorid);
12 Gew.% ± 2 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid); und
2 g/l ± 0,5 g/l Bi3+ (Bismutionen);
wobei die Gewichtsangaben auf das Fluss-/Benetzungsmittel bezogen sind und die Summe
aller Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt, wobei ferner das Flussmittel-/Benetzungsbad
einen pH-Wert ≤ 2,0, vorzugsweise von pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5 aufweist.
[0026] Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Benetzungsmittelzusammensetzung zur Verzinkung
von Bauteilen, insbesondere metallischen Bauteilen umfassend die folgende Zusammensetzung:
Bismut (Bi3+) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/I; und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von ≤ 350 g/l bei einen pH-Wert ≤ 2,0, vorzugsweise
von pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5.
[0027] Die Erfindung betrifft ferner eine Anlage zur Verzinkung von Bauteilen, insbesondere
metallischen Bauteilen zur diskontinuierlichen Verzinkung, wobei die Anlage mindestens
ein Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad aufweist, dass
dem Zinkbad vorgeschaltet ist und bei dem auf die Oberfläche des mindestens einen
Bauteils Bismut aufgetragen wird.
[0028] Die Anlage weist hierbei vorzugsweise mindestens ein Flussmittel-/Benetzungsbad auf,
dass
- a) die folgende Flussmittel-/Benetzungsmittelzusammensetzung aufweist:
80 Gew. % bis 98 Gew.% ZnCl2 (Zinkchlorid), vorzugsweise 88 Gew.% ± 2 Gew.% ZnCl2 (Zinkchlorid);
1 Gew.% bis 19 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid), 12 Gew.% ± 2 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid); und
0,1 g/l bis 4 g/l Bi3+ (Bismutionen), vorzugsweise 2 g/l ± 0,5 g/l Bi3+ (Bismutionen); wobei die Gewichtsangaben auf das Fluss-/Benetzungsmittel bezogen
sind und die Summe aller Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt, wobei
ferner das Flussmittel-/Benetzungsbad einen pH-Wert von ≤ 2,0, bevorzugt von pH ≤
1,0, besonders bevorzugt von ≤ 0,5 aufweist;
- b) in wässriger Lösung vorliegt und der Gesamtsalzgehalt innerhalb des Bades im Bereich
von 100 bis 650 g/l, bevorzugt im Bereich von 250 bis 450 g/l liegt;
- c) in ein oder mehrere Schritte aufgeteilt sind, sodass die einzelnen Schritte innerhalb
des Prozessschrittes der Flussmittelbehandlung und Benetzung einzeln auf die Oberfläche
des mindestens einen Bauteils einwirken können, wobei das Flussmittel-/Benetzungsbad
wie folgt aufgetrennt wird:
- i) Vorflux und Hauptflux, wobei das Vorflux ein Benetzungsbad umfasst, dass eine Prozesslösung
umfassend Bi3+ (Bismutionen) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/l und einen pH-Wert von ≤ 2,0, vorzugsweise
von pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5 aufweist und eine Benetzung der Bauteiloberfläche
mit Bismut (Bi) bewirkt; und wobei
das Hauptflux ZnCl2 (Zinkchlorid) im Bereich von 80 Gew. % bis 98 Gew.%, vorzugsweise 88 Gew.% ± 2 Gew.%
und
1 Gew.% bis 19 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid), vorzugsweise 12 Gew.% ± 2 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid); und wobei die Gewichtsangaben auf die Menge ZnCl2/NH4Cl bezogen sind und die Summe dieser Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt
umfasst; und
wobei ferner der pH-Wert des Hauptfluxbades bei einem pH-Wert von 0,5 bis pH 6, vorzugsweise
bei pH ≤ 5, besonders bevorzugt bei pH 4 liegt;
- ii) Vorflux und Hauptflux, wobei das Vorflux/Benetzungsbad eine Prozesslösung umfassend
Bi3+ (Bismutionen) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/l und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von 100 g/l bis 350 g/l aufweist; und
einen pH-Wert von ≤ 2,0, vorzugsweise von pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5
aufweist und eine Benetzung der Bauteiloberfläche mit Bismut (Bi) und NH4Cl (Ammoniumchlorid) bewirkt; und
wobei das Hauptflux ZnCl2 (Zinkchlorid) im Bereich von 80 Gew. % bis 98 Gew.%, vorzugsweise 88 Gew.% ± 2 Gew;
und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von 1 Gew.% bis 19 Gew.%, vorzugsweise 12 Gew.% ±
2 Gew.%
umfasst; und wobei die Gewichtsangaben auf die Menge ZnCl2/NH4Cl bezogen sind und die Summe dieser Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt;
und
wobei ferner der pH-Wert des Hauptfluxbades bei einem pH-Wert von 0,5 bis pH 6, vorzugsweise
bei pH ≤ 5, besonders bevorzugt bei pH 4 liegt.
[0029] In einer Ausführungsform umfasst die Anlage ein dem Zinkbad vorgeschaltetes Benetzungsbad,
in welchem das Bauteil mit einer Prozesslösung umfassend
- a) Bismutionen (Bi3+) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/l und einen pH-Wert von ≤ 2,0, vorzugsweise von
pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5; oder
- b) Bismutionen (Bi3+) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/I; und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von 100 g/l bis 350 g/l, aufweist,
bei einem pH-Wert der Prozesslösung von ≤ 2,0, vorzugsweise von pH ≤ 1,0, besonders
bevorzugt von pH ≤ 0,5,
behandelt wird.
[0030] Zwischen dem mindestens einem Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbad und/oder
Benetzungsbad kann in der Anlage in einem Aspekt der Erfindung mindestens ein Spülbad
vorgeschaltet, nachgeschaltet oder zwischengeschaltet sein.
[0031] Die Anlage umfasst in einer Ausführungsform zusätzlich mindestens eine Aufbereitungsanlage,
bei der Störstoffe oder Störflüssigkeiten der Prozesslösung des mindestens einen Prozessbads
innerhalb der mindestens Aufbereitungsanlage reduziert oder entnommen werden und die
aufbereitete Prozesslösung und/oder eine aufbereitete Komponente dem jeweiligen Prozessbads
wieder zugeführt wird. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Aufbereitungsanlage
mindestens ein separates Bad, indem
- a) die Prozessflüssigkeit des Prozessbades während des laufenden Betrieb aufbereitet
wird, wobei ein Volumen an Prozessflüssigkeit aus dem Flussmittel-/Benetzungsbades,
Flussmittelbades und/oder Benetzungsbades (5) entnommen wird und mit Ammoniak (NH3) und Wasserstoffperoxid (H2O2) bei einem pH- Wert von 2,0 bis 6,0, vorzugsweise von pH 3,5 bis 4,2 behandelt und
aufbereitet wird; oder
- b) die Prozessflüssigkeit aufbereitet wird, wobei ein Volumen der Prozessflüssigkeit
aus dem Flussmittel-/Benetzungsbades, Flussmittelbades und/oder Benetzungsbades (5)
entnommen wird und in einem ersten separaten Becken mit Ammoniak (NH3) und einem pH-Wert von über 2, vorzugsweise zwischen 2,0 und 2,5 behandelt wird,
und wobei das Filtrat im weiteren Schritt in einem zweiten separaten Becken mit Ammoniak
(NH3) und Wasserstoffperoxid (H2O2) bei einem pH-Wert von 3,5 bis 4,2 behandelt wird.
[0032] In einem weiteren Aspekt sind dem Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbad und/oder
Benetzungsbad der Anlage ein oder mehrere Prozessschritte und/oder Prozessbäder zur
Reinigung des Bauteils vorgeschaltet. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst
das mindestens eine dem Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad
vorgeschaltete Prozessbad:
- a) ein Entfettungsbad zur Entfettung der Bauteiloberfläche;
- b) ein Beizbad zum Beizen der Bauteils; und/oder
- c) ein oder mehrere vorgeschaltete, zwischengeschaltete oder nachgeschaltete Spülbäder
zum Spülen der Bauteiloberfläche.
[0033] Die Anlage kann ferner in einem weiteren Aspekt ein oder mehrere Behandlungsschritte
umfassen, die dem Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad
nachgeschaltet sind. Diese Prozessschritte umfassen vorzugsweise
- a) ein oder mehrere Trockenöfen zur Trocknung des Bauteils;
- b) ein oder mehrere Verzinkungsbäder zur Verzinkung der Bauteiloberfläche;
- c) mindestens einem Abschreckbad; und/oder
- d) mindestens ein Nachbehandlungsbad, vorzugsweise zur Auftragung mindestens einer
weiteren Schutzschicht auf der Bauteiloberfläche.
[0034] Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines zuvor beschriebenen
Flussmittel-/Benetzungsmittels, Flussmittels und/oder Benetzungsmittels in dem zuvor
beschriebenen Verfahren und/oder Anlage sowie die Verwendung des zuvor beschriebenen
Verfahrens und/oder der Anlage zur Verzinkung von Bauteilen, insbesondere metallischen
Bauteilen in der diskontinuierlichen Verzinkung in einer ZnAl5-Schmelze.
[0035] Ferner betrifft die Erfindung auch Bauteile hergestellt nach dem zuvor beschriebenen
Verfahren.
[0036] Die vorliegende Erfindung wird durch die Ausführungsformen in den Ansprüchen gekennzeichnet
und durch die Ausführungen in der folgenden Beschreibung, den Beispielen und den Zeichnungen
näher beschrieben.
Beschreibung der Zeichnungen
[0037]
- Fig. 1
- Darstellung der Legierungsschichten bzw. Legierungsphasen nach der diskontinuierlichen
(a) und kontinuierlichen (b) Verzinkung an einem metallischen Bauteil.
- Fig. 2
- Schematische Darstellung des bevorzugten Aufbaus einer erfindungsgemäßen Anlage mit
den einzelnen Prozessbädern (1-8) und ihren Regenerationskreisläufen (unterhalb der
Bäder dargestellt).
(1) Entfettungsbad mit alkalischer Heißentfettung, einer Badrotation, einer Temperatur
≥ 60°C; (2) Mindestens ein unbeheiztes Spülbad umfassend Stadtwasser, ohne Badbewegung;
(3) Beizbad mit ≤ 70-105 g/l HCl, ≥ 110 -130 g/l Eisen (Fe) und Badrotation; (4) Mindestens
ein unbeheiztes Spülbad umfassend Stadtwasser, ohne Badbewegung; (5) Flussmittel-/Benetzungsbad
mit (5.1) Gemeinsamen Flussmittel-/Benetzungsbad umfassend 88 Gew.% ZnCl2 (Zinkchlorid), 12 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid), 2 g/l Bi3+ (Bismutionen), einer Temperatur von 40-50°C und einer Badrotation; (5.2.1) Benetzungsbad
umfassend 0,1-10 g/l Bi3+ (Bismutionen) bei einer Temperatur von 40-50°C und einer Badrotation; (5.2.2) Benetzungsbad
umfassend 0,1-10 g/l Bi3+ (Bismutionen) und 100-350 g/l NH4Cl (Ammoniumchlorid) bei einer Temperatur von 40-50°C und einer Badrotation; (5.3)
Getrenntes Flussmittel-/Benetzungsbad mit einem Vorflux bzw. Benetzungsbad umfassend
0,1-10 g/l Bi3+ (Bismutionen) oder umfassend 0,1-10 g/l Bi3+ (Bismutionen) und ≤ 350 g/l NH4Cl (Ammoniumchlorid) bei einer Temperatur von 40-50°C und einer Badrotation sowie
einem Hauptflux umfassend 88 Gew.% ZnCl2 (Zinkchlorid), 12 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid) bei einer Temperatur von 40-50°C und einer Badrotation; (6) Trocknungsofen
mit einer Temperatur von 100-230°C; (7) Zinkbad umfassend eine ZnAl5-Schmelze umfassend
5 Gew% AI und 95 Gew.% Zn mit einer Temperatur von 410-430°C und ggf. Badrotation
und Überlauf; (8) Abschreck- und/oder Nachbehandlungsbad und ggf. Badrotation und
Überlauf;
Bauteilbewegung oberhalb der Bäder mittels Pfeilen dargestellt; Regenerationskreisläufe
Pfeile und schematische Becken unterhalb der Prozessbäder; Badbewegung (gestrichelte
Linie innerhalb der Prozessbäder)
- Fig. 3
- Schematische Darstellung des bevorzugten Aufbaus eines Flussmittel-/Benetzungsbades,
Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad mit Aufbereitungsanlage.
- Fig. 4
- Schematische Darstellung Fällungsprozesse innerhalb der Aufbereitung.
(a) Fällung von Bismut (Bi) und Eisen bzw. Eisenionen und Rückführung in das Flussmittel-/Benetzungsbad;
(b) Getrennte Fällung von Bismut und Eisen bzw. Eisenionen in zwei separaten Bädern
bzw. Becken nebst Rückführung der Prozessflüssigkeit und/der der Komponenten in das
Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittel- und/oder /Benetzungsbad.
- Fig. 5
- Schematische Darstellung des bevorzugten Aufbaus eines Entfettungsbades mit alkalischer
Heißentfettung mit Regenerationskreislauf.
- Fig. 6
- Schematische Darstellung des bevorzugten Aufbaus eines Beizbades mit Regenerationskreislauf
und Vorlagebehältern.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Entfettungsbad
- 2
- Spülbad
- 3
- Beizbad
- 4
- Spülbad
- 5
- Flussmittel-/Benetzungsbad
- 6
- Trockenofen
- 7
- Zinkschmelze
- 8
- Abschreck-/Nachbehandlungsbad
- 9
- Regenerationskreislauf
- 10
- Überlauf
- 11
- Heizung
- 12
- Reaktionsbehälter
- 13
- Sammelbehälter
- 14
- Fällungskreislauf
- 15
- Beruhigungsbehälter
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0039] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Anlage und deren Verwendung
zur Verzinkung von Bauteilen, insbesondere metallischen Bauteilen in der diskontinuierlichen
Verzinkung.
[0040] Im Folgenden sollten die Artikel "ein" und alle Ableitungen hiervon, wie sie hier
verwendet werden, generell als "ein/e/es oder mehrere" verstanden werden, sofern nicht
anderweitig angegeben oder aus dem Kontext als Singularform ersichtlich ist.
[0041] Sofern die Begriffe "enthält", "hat", "besitzt" und dergleichen in der Beschreibung
oder den Ansprüchen verwendet werden, sollen diese Begriffe derart verstanden werden,
wie der Begriff "aufweisend" oder "umfassend", d.h. nicht abschließend, außer es ist
explizit angegeben.
[0042] Der im Folgenden verwendete Begriff "Bad" oder "Bäder" bezeichnet im allgemeinen
Becken, die mit Flüssigkeit, vorzugsweise Prozessflüssigkeit, gefüllt werden können
und in welche ein Bauteil eingelassen werden kann. Aus diesem Grund handelt es sich
zumeist um nach oben hin offene Becken oder Bäder. Zwar wird grundsätzlich von mehreren
Bädern gesprochen, es kann sich jedoch auch um ein Becken oder Bad handeln, dass in
einzelne Abschnitte getrennt ist, die die jeweilige Prozessflüssigkeit umfassen. In
einem solchen Fall würden die einzelnen Abschnitte jeweils einem Bad entsprechen.
[0043] Wie zuvor ausgeführt, handelt es sich bei der diskontinuierlichen Verzinkung um ein
Verfahren bei dem ein oder mehrere Bauteile mehrere Prozessschritte in Form von Behandlungen
in entsprechenden Bädern durchlaufen, wobei im Ergebnis eine Zinkschicht auf dem oder
den Bauteil(en) aufgebracht wird. Die diskontinuierliche Verzinkung wird üblicherweise
auch als Feuerverzinkung, Stückverzinkung und/oder Schmelztauchverzinkung bezeichnet.
[0044] Bei den in dem Verfahren oder Anlage verwendeten Begriff "Bauteil(e)" handelt es
sich um metallische Bauteile jeglicher Art, vorzugsweise Bauteile aus eisenhaltigem
bzw. eisenbasierten Material, insbesondere Bauteile aus Stahl, wie Rohlinge, Teilstücke,
Konstruktionen und/oder fertige Werkstücke. Der Begriff "Bauteil" umfasst im Folgenden
auch Gruppierungen und/oder Zusammenstellungen von Bauteilen unterschiedlicher oder
gleicher Art und/oder unterschiedlichem oder gleichem Material, die eine gemeinsame
Behandlung in einem oder mehreren Prozessbädern und/oder Schritten durchlaufen können.
Diese Gruppierungen können in einigen Fällen auch mithilfe geeigneter Hilfsmittel,
wie Traversen, Warenträgern oder ähnlicher Vorrichtungen zusammengestellt werden.
[0045] Um eine möglichst reine und störungsfreie Oberfläche für die Verzinkung generieren
zu können wird das Bauteil mithilfe bekannter Bäder, entfettet, gebeizt und/oder gesäubert,
indem das mindestens eine Bauteil von einem Bad in das nächste übertragen wird, wie
der Fig. 2 in den Nummern 1-4 zu entnehmen ist. Diese Schritte dienen der ganzheitlichen
Bauteilreinigung.
[0046] Der entscheidende Prozessschritt in der Vorbehandlung des mindestens einen Bauteils,
der eine dünne Verzinkungsschicht innerhalb des üblichen diskontinuierlichen Verzinkungsverfahrens
erlaubt, ist die Behandlung des Bauteils im Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbad
und/oder Benetzungsbad (5), das sogenannte "Fluxen". Im Folgenden wird auch beim "Flux(en)"
in Teilen zwischen dem Hauptflux und dem Vorflux unterschieden, wobei im Benetzungsbad
bzw. Vorflux eine Benetzung des Bauteils mit Bismut und/oder Bismut und NH
4Cl erfolgt und im Hauptflux bzw. Flussmittelbad die eigentliche Flussmittelbehandlung
mit ZnCl
2/NH
4Cl oder NH
4Cl alleine der Oberfläche erfolgt. Erfolgen beide Schritte gleichzeitig in einem Bad
wird der Einfachheit halber von einem Flussmittel-/Benetzungsbad gesprochen. Wird
nur Bismut alleine oder Bismut und NH
4Cl in einem Prozessbad eingesetzt wird der Einfachheit halber von einem Benetzungsbad,
"Vorflux" bzw. vom "Benetzen" gesprochen. In Versuchen im Zusammenhang mit der Vorbehandlung
von Bauteiloberflächen konnte zufällig festgestellt werden, dass sich durch die Optimierung
des Flussmittel-/Benetzungsbades, insbesondere der Flussmittel-/Benetzungsmittelzusammensetzung,
Flussmittelzusammensetzung und/oder des Benetzungsmittels in Kombination mit Zinklegierungen
umfassend Aluminium, wie beispielsweise ZnAl5-Legierungen, qualitativ hochwertige
Oberflächenbeschichtungen generiert werden können, die eine im Vergleich zu der üblichen
Feuerverzinkung dünnere Schichtdicke des Zinküberzugs aufweisen und nichtsdestotrotz
korrosionsbeständig und formbar sind.
[0047] Der Prozessschritt des Fluxens und/oder Benetzens im Bad (5) kann hierbei in einem
Schritt erfolgen oder alternativ aufgetrennt werden, um eine bessere Benetzung der
Oberfläche zu erreichen. Im Folgenden werden die möglichen Varianten des Prozessschrittes
des Fluxens und/oder Benetzens näher beschrieben.
[0048] Das Fluxen und Benetzen erfolgt in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
in einem Flussmittel-/Benetzungsbad (5), wie in der Fig. 2, Nr. 5.1 dargestellt ist.
In einem solchen Fall wird das mindestens eine Bauteil in das Flussmittel-/Benetzungsbad
(5) getaucht, welches die folgende Flussmittel-/Benetzungsmittelzusammensetzung aufweist:
80 Gew. % bis 98 Gew.% ZnCl2 (Zinkchlorid);
1 Gew.% bis 19 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid); und
0,1 g/l bis 4 g/l Bi3+ (Bismutionen),
wobei die Gewichtsangaben auf das Fluss-/Benetzungsmittel bezogen sind und die Summe
aller Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt.
[0049] Der pH-Wert des Flussmittel-/Benetzungsbades (5) liegt ferner besonders bevorzugt
bei pH ≤ 0,5, jedoch maximal bei 2,0.
[0050] Untersuchungen der Oberfläche von Bauteilen nach der Verzinkung, die einer Vorbehandlung
mittels der folgenden Zusammensetzung des Flussmittel-/Benetzungsbades (5) unterzogen
wurden, zeigten einen überraschend positiven Effekt auf die Verzinkungsschicht, welche
eine geringere Dicke, Formbarkeit und verbesserte Qualität gegenüber den Verzinkungsschichten
aufwiesen, die nach den üblichen Feuerverzinkungsverfahren des Standes der Technik
generiert wurden. Aus diesem Grund weist das Fluss-/Benetzungsmittel in einer bevorzugten
Ausführungsform
88 Gew.% +/- 2 Gew.% ZnCl2 (Zinkchlorid);
12 Gew.% +/- 2 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid); und
2 g/l +/- 0,5 g/l Bi3+ (Bismutionen),
auf, wobei die Gewichtsangaben auf das Fluss-/Benetzungsmittel bezogen sind und die
Summe aller Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt.
[0051] Der pH-Wert des Flussmittel-/Benetzungsbades (5) liegt vorzugsweise bei pH ≤ 1,0,
besonders bevorzugt bei pH ≤ 0,5. Das Flussmittel-/Benetzungsbad (5) wird kontinuierlich
bei einem maximalen pH-Wert 2,0, besonders bevorzugt bei ≤ 0,5, betrieben, wobei dieser
mithilfe von Salzsäure (HCl), vorzugsweise einer verdünnten HCl-Lösung eingestellt
wird. Der pH-Wert muss konstant unter pH ≤ 2,0 liegen, da ansonsten das Bismut ausfallen
würde. Aufgrund des Eutektikums in Form des NH
4Cl-ZnCl
2-Gemisches und des Bismuts (Bi) erfolgt in dem auf das Flussmittel-/Benetzungsbad
folgenden Prozessschritt der Zinkschmelze ein Feinbeizeffekt als auch eine Bismut-Benetzung
im Grenzschichtbereich der Bauteiloberfläche, wodurch der daraus generierte Zinküberzug
eine hohe Qualität aufweist. Ein weiterer Vorteil des geringen pH-Wertes ist, dass
es in dem Flussmittel-/Benetzungsbad (5) zu keiner Bildung von Fe
3+ (Eisen(III)-Ionen) kommt, die zu einer Schlammsedimentation beitragen.
[0052] Das Bismut liegt aufgrund des niedrigen pH-Wertes und der Badparameter in Form von
Bismutchlorid (BiCl
3) vor. Zur Einstellung des Bismutgehalts im Bad können neben Bismutchlorid (BiCl
3) auch Bismutoxid (Bi
2O
3), Bismutsubcarbonat ((BiO)
2CO
3) oder Bismutgranulat (Metallbasis) verwendet werden, die sich sodann aufgrund des
sauren pH-Wertes umwandeln.
[0053] Das Flussmittel/Benetzungsmittel liegt im Flussmittel-/Benetzungsbad (5) vorzugsweise
in wässriger Lösung vor, wobei der Gesamtsalzgehalt innerhalb des Bades im Bereich
von 100 bis 650 g/l, bevorzugt im Bereich von 250 bis 450 g/l liegt. Der Gesamtsalzgehalt
umfasst hierbei die Komponenten NH
4Cl (Ammoniumchlorid), und ZnCl
2 (Zinkchlorid) und BiCl
3 (Bismutchlorid).
[0054] Die Badtemperatur des Flussmittel-/Benetzungsbad (5) beträgt zwischen 30°C und 60°C,
vorzugsweise zwischen 40°C bis 50 °C.
[0055] Um eine optimale Behandlungsoberfläche für die Zinkschmelze zu erreichen, die einen
Feinbeizeffekt und Benetzung mit sich bringt, hat sich eine Vorbehandlungszeit im
Flussmittel-/Benetzungsbad (5) von 10 Sekunden (sek) bis 2 Minuten (min), vorzugsweise
von 20 sek bis 60 sek, als vorteilhaft herausgestellt.
[0056] In einer alternativen Ausführungsform wird der Prozessschritt des Flussmittel-/ Benetzungsbades
(5) in ein oder mehrere Schritte geteilt, sodass die einzelnen Schritte innerhalb
des Prozessschrittes der Flussmittelbehandlung und der Benetzung besser auf die Oberfläche
des mindestens einen Bauteils einwirken können.
[0057] In einem Aspekt der Erfindung wird das Flussmittel-/Benetzungsbad, welches zuvor
beschrieben wurde, durch ein im Folgenden als "Benetzungsbad" bezeichnetes Bad, ersetzt,
wie der Fig. 2 Nr. 5.2.1 dargestellt ist. Das Benetzungsbad umfasst hierbei Bismut
(Bi
3+) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/l. Zur Einstellung des Bismutgehalts können auch
hier Bismutchlorid (BiCl
3), Bismutoxid (Bi
2O
3), Bismutsubcarbonat ((BiO)
2CO
3) und/oder Bismutgranulat (Metallbasis) verwendet werden. Um eine Benetzung der Bauteiloberfläche
mit Bismut erhalten zu können, wird ein pH-Wert von pH ≤ 2,0, vorzugsweise von pH
≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5 im Bad erzeugt, wobei für die Einstellung
des pH-Werts vorzugsweise Salzsäure (HCl), besonders bevorzugt verdünnte Salzsäure
verwendet wird. Die Komponenten NH
4Cl (Ammoniumchlorid) und ZnCl
2 (Zinkchlorid) sind in einer solchen Ausführung nicht im Bad enthalten, wodurch in
der folgenden Zinkschmelze (ZnAl5) kein Feinbeizeffekt auf Basis von NH
4Cl-ZnCl
2 stattfindet. Nichtsdestotrotz zeigten Untersuchungen der auf diese Weise behandelten
Bauteiloberflächen eine verbesserte Zinkaufbringung, die eine geringere Dicke als
auch bessere Funktionalität der Zinkschicht aufweist. Dies wird vor allem auf den
überraschenden Effekt des auf der Bauteiloberfläche in elementarer bzw. metallischer
Form abgeschiedenen Bismuts (Bi) zurückgeführt, das sich aufgrund seines höheren Standardpotentiales
im Vergleich zur eisenhaltigen Oberfläche des Bauteils an diesem abscheidet und eine
Schicht und/oder punktuelle, Abscheidung ausbildet, die sich im folgenden Verzinkungsbad
positiv auf die sich bildende Zinkschicht auswirkt.
3 Fe → 3 Fe2+ + 6 e- (Oxidation)
2 Bi3+ + 6 e- → 2 Bi (Reduktion)
Gesamtreaktion: 3 Fe + 2 Bi3+ →3Fe2+ + 2 Bi
[0058] In einer weiteren Ausführungsform kann dem Benetzungsbad, welches lediglich Bismut
als Zusammensetzungskomponente umfasst, direkt und/oder indirekt NH
4Cl (Ammoniumchlorid) hinzugegeben werden oder erzeugt werden, wie in der Fig. 2 Nr.
5.2.2 dargestellt ist. Auf die Zugabe von ZnCl
2 (Zinkchlorid) wird in diesem Fall verzichtet. Die Zusammensetzung des Benetzungsbades
umfasst daher die folgende Zusammensetzung:
0 g/l ZnCl2 (Zinkchlorid);
100 g/l bis 350 g/l NH4Cl (Ammoniumchlorid); und
0,1 g/l bis10 g/l Bismutionen (Bi3+).
[0059] Das Ammoniumchlorid kann auch durch mögliche Fällungsreaktionen erzeugt werden, wodurch
es nicht direkt in das Bad hinzugegeben werden muss. Der pH-Wert wird wie in den vorherig
beschriebenen Flussmittel-/Benetzungsbad bei einem pH-Wert von pH ≤ 2,0, vorzugsweise
von pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5 im Bad eingestellt, wobei für die Einstellung
des pH-Werts vorzugsweise mittels Salzsäure (HCl), besonders bevorzugt verdünnter
Salzsäure (HCl), erfolgt. Der Eisenionenanteil liegt bei ≤ 10,0 g/l, vorzugsweise
bei ≤ 8,0 g/l, besonders bevorzugt bei ≤ 5,0 g/l Fe
2+/3+ (Eisenionen). Im vorliegenden Fall findet in der ZnAl5-Schmelze, d.h. dem Zinkbad,
ein Feinbeizeffekt basierend auf NH
4Cl (Ammoniumchlorid)-Basis und eine Benetzung der Bauteiloberfläche mit Bismut statt,
wodurch die Beschichtung der Bauteiloberfläche mit dem Zinküberzug weiter verbessert
wird.
[0060] In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der Prozessschritt
innerhalb des Flussmittel-/Benetzungsbad (5), wie in der Fig. 2 Nr. 5.3 dargestellt,
aufgetrennt, um die jeweiligen Effekte der einzelnen chemischen Abläufe innerhalb
des Prozessschritts auf die Bauteiloberfläche zu verbessern. In einer solchen bevorzugten
Anordnung des Flussmittel-/Benetzungsbad erfolgt zunächst eine Benetzung der Bauteiloberfläche
im Vorflux bzw. Benetzungsbad mit Bismut (Bi
3+) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/l, wobei der Bismutgehalt im Bad durch die Zugabe
von Bismutchlorid (BiCl
3), Bismutoxid (Bi
2O
3), Biismutsubcarbonat ((BiO)
2CO
3) und/oder Bismutgranulat (Metallbasis) eingestellt wird. Um ein Abscheiden des Bismuts
auf der Bauteiloberfläche zu erhalten, wird wie zuvor erwähnt, ein pH-Wert von pH
≤ 2,0, vorzugsweise von pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5 im Bad erzeugt,
der vorzugsweise durch Salzsäure (HCl), besonders bevorzugt verdünnte Salzsäure (HCl)
eingestellt wird. Das Benetzungsbad bzw. Vorflux kann ferner zusätzlich die direkte
und/oder indirekte Zugabe und/oder Erzeugung NH
4Cl (Ammoniumchlorid) umfassen, sodass zusätzlich zum Bismut auch eine Benetzung der
Bauteiloberfläche mit NH
4Cl (Ammoniumchlorid) erfolgt. Bei der Verwendung von Ammoniumchlorid im Benetzungsbad
finden vorzugsweise 100-350 g/l NH
4Cl in diesem Anwendung. Im Anschluss auf das Vorfluxbad wird das Bauteil im sogenannten
Hauptflux weiter behandelt. Das Hauptflux weist vorzugsweise folgende Zusammensetzung
auf:
80 Gew. % bis 98 Gew.% ZnCl2 (Zinkchlorid), besonders bevorzugt 88 Gew.% +/- 2 Gew.% ZnCl2 (Zinkchlorid);
1 Gew.% bis 19 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid), besonders bevorzugt 12 Gew.% +/- 2 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid),
wobei die Gewichtsangaben auf die Menge ZnCl2/NH4Cl bezogen sind und die Summe dieser Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt.
Der pH-Wert des Hauptfluxbades liegt in der Regel bei einem pH-Wert von 0,5 bis pH
6, vorzugsweise bei pH ≤ 5, besonders bevorzugt bei pH 4. Der pH- Wert wird dabei
wie zuvor zu den Bädern beschrieben eingestellt. Der Eisenionenanteil liegt bei <_
10,0 g/l, vorzugsweise bei ≤ 8,0 g/l, besonders bevorzugt bei ≤ 5,0 g/l Fe2+/3+ (Eisen).
[0061] Experimentelle Untersuchungen haben überraschenderweise aufgezeigt, dass das auf
der Bauteiloberfläche abgeschiedene metallische, elementare Bismut im Vorflux bzw.
Benetzungsbad nicht im nachfolgenden Hauptflux und/oder zwischengeschalteten Spülschritten
abgewaschen oder abgespült wird. Folglich wird eine verbesserte Benetzung und Reinigung
der Bauteiloberfläche erreicht, die für einen dünneren Zinkauftrag essentiell ist.
Aufgrund einer solchen Behandlung im Vorflux bzw. Benetzungsbad und einem optional
nachfolgenden Hauptflux konnten nach dem Zinkbad qualitativ hochwertige Zinkschichten
generiert werden, die eine trotz geringer Schichtdicke hohe Korrosionsbeständigkeit
aufwiesen. Die auf diese Art entwickelten Zinkbeschichtungen wiesen die insbesondere
in der Automobilindustrie wesentlichen Qualitätsmerkmale der Langlebigkeit und Flexibilität
auf. Ein weiterer Vorteil einer solchen Anordnung ist, dass Bismut im Hauptflux nicht
vorhanden ist, was in den im Stand der Technik bekannten Flussmittelbädern bei Benutzung
von Bismut der Fall ist.
[0062] In einer Ausführungsform können zusätzlich zu den Bädern, d.h. Flussmittel-/Benetzungsbades
(5) nach Fig. 2, Nr. 5.1, dem Benetzungsbad nach Fig. 2 Nr. 5.2.1, dem Benetzungsbad
mit Ammoniumchlorid nach Fig. 2 Nr. 5.2.2, und/oder dem getrennten Flussmittel- und
Benetzungsbad, der Fig. 2 Nr. 5.3, ein oder mehrere Spülbäder zwischengeschaltet,
vorgeschaltet und/oder nach geschaltet sein, um eine Verschleppung der Chemikalien,
Komponenten und/oder gebildeten Stoffe innerhalb der jeweiligen Bäder zu verhindern
oder zu reduzieren als auch die Verschleppungs- und/oder Verdunstungsverluste auszugleichen.
[0063] In dem Prozessschritt der Flussmittel-/Benetzungsbehandlung, Flussmittel- und/oder
Benetzungsbehandlung (5), Fig. 2 Nr. 5.1, 5.2.1, 5.2.2 und/oder 5.3, kann es zu einer
Anreicherung von Störstoffen kommen, wie beispielsweise Eisenionen (Fe
2+/3+), die den Prozessablauf stören und/oder beeinflussen. Diese Störstoffanreicherung
kann in einem Aspekt durch den Neuansatz des jeweiligen Bades behoben werden. Dies
sollte immer dann erfolgen, wenn die Konzentration des Störstoffes einen Grenzbereich
überschritten hat. Bei Eisenionen (Fe
2+/3+) handelt es sich hierbei vorzugsweise um einen Grenzwert von 3 g/l bis 10 g/l, besonders
bevorzugt bei ≤ 5 g/l.
[0064] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfassen die Bäder jedoch mindestens
eine Aufbereitungsanlage, die die Störstoffe aus den Bädern entfernt und die Prozessflüssigkeit
und/oder bestimmte Komponenten wiederaufbereitet. In dem mindestens einen Flussmittel-/Benetzungsbad
(5) bzw. den getrennten Prozessen wird die mindestens eine Aufbereitungsanlage zur
Abtrennung von Eisen verwendet, damit die Bäder länger ohne Neuansatz in Betrieb sein
können. Das Prozessbad ist derart eingerichtet, dass an mindestens einem Randbereich
des jeweiligen Bades ein Überlauf angeordnet ist. Dieser Überlauf befindet bei der
Verwendung eines Wärmetauschers und/oder einer Heizung im Bad vorzugsweise auf der
gegenüberliegenden Stirnseite dieser. Der Überlauf und/oder das Bad direkt können
für den Regenerationsprozess mit einer Filterpresse verbunden sein, die der Schwebstoff-/Schlammabtrennung
dient. Aufgrund der Schwebstoff-/Schlammabtrennung in einem separaten Abteil wird
der Prozess im Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad nicht durch diese gestört. Nach
einer Störstoffabtrennung kann die Prozessflüssigkeit im Anschluss wieder in das Prozessbad
geleitet werden.
[0065] In einem weiteren Aspekt kann neben der Abtrennung der Störstoffe, insbesondere der
Schwebstoff-/Schlammabtrennung mithilfe des Überlaufs und/oder aus dem Bad direkt
zusätzlich oder alternativ eine Aufbereitung der Prozessflüssigkeit im Flussmittel-/Benetzungsbad,
Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad (5) erfolgen, wie in der Fig. 4 ausgeführt ist.
In der Aufbereitung können eine oder mehrere Fällungsvarianten Anwendung finden, die
beispielsweise in der Fig. 4 a) und b) dargestellt sind. In einer ersten Fällungsvariante,
die unter der Fig. 4 a) dargestellt ist, wird das Prozessbad, d.h. das Flussmittel-/Benetzungsbad
(5), Fig. 2, Nr. 5.1-5.3, im Chargenbetrieb aufbereitet, d.h. während des laufenden
Betriebs. Es wird somit erreicht, dass die Störstoffe, wie beispielsweise Eisenionen
(Fe
2+/3+), kontinuierlich aus dem Bad entfernt werden. Hierbei wird ein bestimmtes Volumen
an Prozessflüssigkeit dem jeweiligen Bad entnommen und einem separaten Bad, Becken
und/oder Behältnis oder getrennten Bereich zugeführt. Dieses sogenannte Chargenvolumen
kann abhängig vom Badvolumen eine unterschiedliche Menge der Prozessflüssigkeit umfassen,
jedoch wird die Menge derart gewählt, dass der Prozess im Bad durch die Entnahme der
Prozessflüssigkeit nicht gestört wird. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt
es sich um eine Menge von ≤ 1 m
3 Prozessflüssigkeit. In dem separaten Becken, im Folgenden als Fällungsbad 1 bezeichnet,
wird die Prozessflüssigkeit behandelt und aufbereitet, wobei Ammoniak (NH
3) und Wasserstoffperoxid (H
2O
2) bei einem pH- Wert von 2,0 bis 6,0, vorzugsweise von pH 3,5 bis 4,2, zugeführt werden,
bis keine Bismut- und/oder Eisenfällung mehr beobachtet werden kann. Alternativ kann
der Fällungsprozess auch über einen definierten Zeitraum erfolgen. Üblicherweise kann
eine Bismutfällung bereits bei einem pH-Wert über 2 beobachtet werden. Eisen (Fe)
fällt bei einem pH-Wert über 3 aus. Das in der Prozessflüssigkeit vorhandene Eisen(ll)
(Fe
2+), das als Eisenchlorid (FeCl
2) vorliegt, wird mithilfe des Wasserstoffperoxids (H
2O
2) aufoxidiert und zu Eisen (III) (Fe
3+), in Form von filtrierbarem Eisen(III)hydroxid (Fe(OH)
3), umgewandelt. In einem Fällungsbad werden gleichzeitig Bismut- und Eisenbestandteile
gefällt und der Prozessflüssigkeit in einer hinterhergeschalteten Filterpresse entnommen.
Der in der Filterpresse anfallende Fällungsschlamm wird hierbei vorzugsweise gesammelt
und entsorgt. Das Filtrat wird dem Prozessbad (Schritt 5.1-5.3, Fig. 2) zurückgeführt,
wobei der hohe pH-Wert und die Bismut-Defizite, die durch den Fällungsprozess generierter
worden sind, vor der Rückführung, bei der Rückführung und/oder im Prozessbad selbst
ausgeglichen werden. Hierbei wird der pH-Wert wieder mithilfe vorzugsweise verdünnter
Salzsäure (HCl) auf einen pH-Wert von unter 2, bevorzugt von ≤ 0,5, und die Bismutkonzentration
durch entsprechende Zugabe wieder auf den Sollwert, vorzugsweise ≤ 2,0 g/l Bismut,
eingestellt.
[0066] In einer zweiten Fällungsvariante, die unter Fig. 4 b) dargestellt ist, wird wie
in der ersten Fällungsvariante die Prozessflüssigkeit des Flussmittel-/Benetzungsbades,
Flussmittelbades und/oder Benetzungsbads (5), Fig. 2, Nr. 5.1-5.3, im Chargenbetrieb
aufbereitet. Hierbei wird das Chargenvolumen in separaten Bädern weiterbehandelt.
Anders als in der ersten Fällungsvariante erfolgt zunächst eine Fällung von Bismut,
die durch die Zugabe von Ammoniak (NH
3) und vorzugsweise einem pH-Wert von über 2, vorzugsweise zwischen 2,0 und 2,5 erfolgt.
Die durch die Fällung generierte Suspension wird über eine Filterpresse geleitet und
das Bismut, das dann in Form von Bismut-Schlamm bzw. Bismut-Filterkuchen vorliegt,
wird in dieser abgetrennt und kann als rückgewonnene Komponente im Prozessablauf,
wie beispielsweise dem Prozessbad der Schritte 5.1 bis 5.3 (Fig. 2) wiederverwendet
werden. Das Filtrat, d.h. die überbleibende Flüssigkeit, wird in einem weiteren Schritt,
der vorzugsweise in einem weiteren Becken oder abgetrennten Bereich erfolgt, weiterbehandelt,
um eine Abtrennung von Eisen zu erzielen. In diesem Schritt wird der pH-Wert des Bades,
vorzugsweise mittels Ammoniak (NH
3) auf einen bevorzugten pH-Wert von 3,5 bis 4,2 angehoben. Das Ammoniak (NH
3) und Wasserstoffperoxid (H
20
2) werden sodann solange im Wechsel zugegeben, bis die Eisenbestandteile in der restlichen
Flüssigkeit gefällt worden sind. Das durch den Prozess u.a. gebildete Eisen(ll) (Fe
2+), das in Form von Eisenchlorid (FeCl
2) vorliegt, wird mittels des Wasserstoffperoxid (H
20
2) zu Eisen(III) (Fe
3+), in Form von Eisen(III)hydroxid (Fe(OH)
3), umgewandelt, welches über eine weitere Filterpresse geleitet und als Eisenhydroxidschlamm
abgetrennt wird. Der gebildete Schlamm kann entsorgt werden. Das anfallende Filtrat,
das nunmehr aus einer gesäuberten Prozessflüssigkeit besteht, kann entsprechend der
Fällungsvariante 1 dem mindestens einen Prozessbad zugeführt werden. Der Vorteil einer
solchen Fällungsvariante ist, dass die Bestandteile getrennt voneinander aus der "verbrauchten"
Prozessflüssigkeit abgetrennt werden, wodurch eine Wiederverwertung der Komponenten
möglich wird.
[0067] Alternativ oder zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Fällungsvarianten kann ferner
eine Aufbereitung des mindestens einen Prozessbades, insbesondere des Flussmittel-/Benetzungsbades
(5), Flussmittel- und/oder Benetzungsbades, durch die Verwendung von zwei identischen
Bädern erfolgen, wobei lediglich ein Bad aktiv ist. In einer solchen Fällungsvariante
muss das aktive Bad nicht unbedingt einer zuvor beschriebenen Variante der Aufbereitung
unterliegen, welche eine kontinuierliche Entnahme benötigt. Im Gegenteil, das aktive
Bad bleibt solange in Verwendung bis die Störgrenzkonzentration der Störstoffe einen
bestimmten Bereich überschreitet. Im Falle des Eisengehalts in der Prozessflüssigkeit
würde die Grenze bei über 2 g/l, bevorzugt bei 3,5 g/l, besonders bevorzugt bei über
5 g/l Eisen oder Eisenionen im Prozessbad sein. Wird eine Überschreitung des Grenzwerts
durch geeignete Mittel festgestellt, wobei es sich um automatische Messungen oder
auch manuelle Messungen handeln kann, wird das Bad einer der oben aufgeführten Fällungsprozesse,
Fig. 4, zugeschaltet. Der Fällungsprozess wird solange betrieben, bis im Prozessbad
eine reduzierte Störstoffkonzentration vorliegt. In Bezug auf das Eisen und/oder die
Eisenionen liegt die Konzentration bei unter 5 g/l, vorzugsweise bei unter 3 g/l,
besonders bevorzugt bei unter 0,5 g/l. In der Zeit der Aufbereitung des einen ersten
Bades ist das bisher inaktive zweite Prozessbad aktiv und wird solange betrieben,
bis auch in ihm ein Störstoffgrenzwert überschritten wird. Der Wechsel zwischen dem
mindestens einen aktiven und einen inaktiven Prozessbad wird vorzugsweise kontinuierlich
vollzogen.
[0068] Die zuvor genannten Aufbereitungsprozesse der Prozessflüssigkeit im Flussmittel-/Benetzungsbad
(5), Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad, wurden im Hinblick auf eine exakte Anzahl
von Bädern oder zusätzlichen Bereichen beschrieben. Die Anzahl der Bäder in den einzelnen
Fällungsvarianten und/oder aktiven/inaktiven Bäder können jedoch variieren, sodass
für jeden der oben angegebenen Bäder oder Bereiche auch mehrere Bäder oder Bereiche
zur Verfügung stehen können.
[0069] Im Falle eines separaten Benetzungsbades, wie dies unter Fig. 2, Nr. 5.2.1 bzw. 5.3
dargestellt ist, in dem das Bauteil nur mit Bismut selbst behandelt wird, wird die
Störstoffgrenzkonzentration in der Regel nicht oder erst nach einer langen Standzeit
erreicht, insbesondere bei einem oder mehreren vorgeschalteten Reinigungsschritten,
wie mindestens einem Spülbad, das in Fig. 2, Nr. 4 dargestellt ist. In einem solchen
Fall wird daher bevorzugt das Benetzungsbad vollständig entsorgt und neu angesetzt.
[0070] In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können dem Flussmittel-/Benetzungsbad
(5), Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad ein oder mehrere Prozessschritte und/oder
Bäder vorgeschaltet sein, die den Reinigungszustand der Bauteiloberfläche für den
nachfolgenden Verzinkungsschritt verbessern und somit eine verbesserte Zinkbeschichtungsschicht
erzeugen.
[0071] Der mindestens eine weitere Prozessschritt umfasst hierbei vorzugsweise mindestens
ein Entfettungsbad (1). In dem mindestens einen Entfettungsbad (1), welches schematisch
in der Fig. 2, Nr. 1 sowie der Fig. 5 dargestellt ist, wird die Bauteiloberfläche
von Fetten und/oder Ölen befreit, indem diese mittels einer alkalischen Heißentfettung
bei vorzugsweise über 60 °C behandelt wird. Hierbei kann eine emulgierende (= Öle/Fette
in Lösung) oder demulgierende (= Öle/Fette aufschwimmend) Fahrweise, basierend auf
der Tensidzusammensetzung, Anwendung finden. Die Gesamtbehandlungszeit in dem mindestens
einen Entfettungsbad (1) in Abhängigkeit von der Öl- und/oder Fettbelastung auf der
Bauteiloberfläche liegt zwischen 2 min und 60 min, vorzugsweise zwischen 5 min und
20 min. Das mindestens eine Entfettungsbad (1) kann hierbei in einem Aspekt einen
Überlauf aufweisen, der das Becken umgibt und/oder an mindestens einer Badseite angeordnet
ist. Werden ein Wärmetauscher und/oder eine Heizung im Entfettungsbad (1) verwendet,
so ist der Überlauf vorzugsweise an der gegenüberliegenden Beckenseite angeordnet.
In dem Überlauf selbst und/oder mindestens einem mit diesem oder dem Entfettungsbad
(1) verbundenen Beruhigungsbehälter, können in einem Aspekt der vorliegenden Erfindung
aufrahmende Öle und/oder Fette abgetrennt werden. Dies erfolgt beispielsweise mittels
Schlauchfilter und/oder Bandfilter, jedoch können auch andere Vorrichtungen hierfür
Anwendung finden. Dem Beruhigungsbehälter, dem Überlauf und/oder dem Prozessbecken
im Entfettungsbad (1) selbst, kann ferner eine Filterpresse zur Schwebstoff-/Schlammabtrennung
nachgeschaltet sein, in welcher die vorgenannten Störstoffe gefiltert werden, und
dem Entfettungsbad (1), Fig. 2, Nr. 1; Fig. 5 eine gefilterte und/oder gereinigte
Prozessflüssigkeit wieder zugeführt wird. Dem Entfettungsbad (1) kann mindestens ein
Spülbad (2) nachgeschaltet sein.
[0072] In einem weiteren Aspekt umfassen die Anlage und/oder das Verfahren einen Beizprozess,
der in mindestens einem Beizbad (3) erfolgen kann, wie den Fig. 2, Nr. 3 und Fig.
6 dargestellt ist. Mögliche Bäder und Prozessabläufe, die Anwendung in der Beize finden
können, sind beispielsweise der europäischen Anmeldung
EP3483304A1 zu entnehmen. Für die Entfernung von u.a. Rost und Zunder in dem Beizbad (3) werden
vorzugsweise zwei bis 8 Beizbäder (3), besonders bevorzugt vier bis sechs Beizbäder
(3) verwendet, wobei alle oder nur einige aktiv sein können. Die Beizdauer beträgt
in Abhängigkeit von dem Verrostungszustand der Bauteiloberfläche und/oder dem Zundergrad
zwischen 5 min bis 240 min, vorzugsweise zwischen 10 min und 180 min, besonders bevorzugt
zwischen 15 min und 120 min. Der Beizprozess erfolgt vorzugsweise in einem Temperaturbereich
von 15°C bis 40°C, vorzugsweise zwischen 20-30 °C. Um den Beizeffekt zu erhöhen und
die Bildung von Passivschichten auf der Bauteiloberfläche zu begünstigen, kann die
Bildung von Eisen(III)-Ionen in dem Beizbad erhöht werden. Dies erfolgt vorzugsweise
durch die zusätzliche Einführung von Luft, insbesondere Sauerstoff, in das Prozessbad.
Die Einführung der Luft kann hierbei mithilfe gängiger Systeme erfolgen, wie beispielsweise,
jedoch nicht begrenzt auf, Luftgebläse, Luftpumpen umfassend Schläuche- oder Rohrverteilungssysteme
mit entsprechenden Austrittsöffnungen und/oder mithilfe einer Badumwälzung bzw. Badbewegung.
Mithilfe dieser kann der Gehalt an Eisen(III)-Ionen (Fe
3+) auf bis zu 5,0 g/l erhöht werden, wobei vorzugsweise 0,5 -1,5 g/l Fe
3+ in der Prozessflüssigkeit erreicht werden sollen. Das Fe
3+ reduziert u.a. die Wasserstoffversprödung und/oder Wasserstoffeinlagerung in den
Bauteilen, wodurch beim Verzinkungsvorgang (Schritt 7, Fig. 2) eine Verringerung der
Wasserstoffausgasungen beobachtet werden kann, was in verbesserten Verzinkungsschichten
(Zn-Al-Schichten) resultiert, die eine reduzierte Ausbildung von beispielsweise Lunker
und/oder Rissen aufweisen.
2 FeCl
3 + H
2 → 2 FeCl
2 + 2 HCl
[0073] Das mindestens eine Beizbad (3) kann ferner mindestens einen Überlauf umfassen, der
alle Seitenbereiche des Beckens oder nur Teile davon umgibt. Dieser Überlauf ist vorzugsweise
an der gegenüberliegenden Seite des Wärmetauschers und/oder der Badheizung angeordnet,
falls ein/e solche/r in Betrieb ist. Jedes einzelne Beizbad (3) oder die Bäder gemeinsam
können in einem Aspekt einen einzelnen und/oder einen gemeinsamen Regenerationskreislauf
umfassen, in dem die Prozessflüssigkeit regeneriert wird und dem mindestens einen
Prozessbad wieder zugeführt wird. Die Zusammensetzung des mindestens einen Beizbades
(3) kann grundsätzlich jedes Fe/HCl-Verhältnis aufweisen, dieses liegt jedoch vorzugsweise
bei 70 g/l Salzsäure (HCl) und 200 g/l Eisen (Fe), vorzugsweise bei 105 g/l HCl und
110 g/l Fe. Unterschreiten die Komponenten die Konzentrationen von unter 70 g/l HCl
und über 130 g/l Eisen (Fe), wird die jeweilige Prozessflüssigkeit des jeweiligen
Bades entsorgt oder teilweise entsorgt und neu angesetzt. Für den Regenerationskreislauf
des Beizbades (3) ist das Prozessbad selbst und/oder der Überlauf mit einem oder mehreren
Beruhigungsbehältern verbunden. Aus diesen Beruhigungsbehältern können Schmutzstoffe,
wie Fette, Öle oder andere Schmutzstoffe, die sich auf der Bauteiloberfläche befunden
haben durch geeignete Maßnahmen, wie Abschöpfung und/oder Filter, entfernt werden.
Dem mindestens einen Beruhigungsbehälter, Überlauf und/oder dem mindestens einen Prozessbad
der Beize wird ferner in einem Aspekt eine Filterpresse nachgeschaltet, die der Schwebstoff-/Schlammabtrennung
dienen soll. Aufgrund der Abtrennung der Schmutz- und/oder Störstoffe im Regenerationskreislauf
kann die Prozessflüssigkeit dem Beizbad wieder zugeführt werden, wodurch ein Neuansatz
oder Teilansatz des Bades verzögert oder gar verhindert werden kann.
[0074] Mithilfe der kontinuierlichen und/oder diskontinuierlichen Aufbereitung und/oder
Teilentsorgung und/oder Regeneration der Prozessflüssigkeit innerhalb der Beize verbleibt
der Badzustand nahezu gleichbleibend, wodurch u.a. Sägezahlprofile verhindert oder
vermindert werden sowie der Chemikalieneinsatz innerhalb der Bäder minimiert wird.
[0075] Zwischen dem mindestens einen Entfettungsbad (1), dem mindestens einen Beizbad (3),
dem mindestens einen Flussmittel-/Benetzungsbad, Benetzungsbad und/oder Flussmittelbad
(5) können wie vorangehend beschrieben ein oder mehrere Spülbäder (2, 4) zwischen
den einzelnen Prozessbädern (1, 3, 5) zwischengeschaltet sein, die eine Verschleppung
der Chemikalien der einzelnen Bäder in den nächsten Prozessschritt verhindern. Ferner
soll die Verwendung des mindestens einen Spülbads mögliche Verdunstungs- und/oder
Verschleppungsverluste des vorgeschalteten Prozessbades ausgleichen. Die Spülflüssigkeit
des mindestens einen Spülbades (2, 4) umfasst hierbei vorzugsweise unbeheiztes Wasser,
wobei das jeweilige Stadtwasser Anwendung finden kann. Aufgrund der Tatsache, dass
Eisen und/oder Eisenionen im Flussmittel-/ Benetzungsbad (5), Flussmittelbad und /oder
Benetzungsbad des Schrittes 5 (Fig. 2) und/oder dem Verzinkungsbad (7) des Schrittes
7 (Fig. 2) sich störend auf die Ausbildung der Zinkschicht auswirken, werden insbesondere
vor dem Flussmittel-/Benetzungsbad (5), Flussmittelbad und /oder Benetzungsbad, vorzugsweise
mindestens zwei Spülbäder verwendet, die eine maximale Störgrenzkonzentration von
unter/gleich (≤) 10 g/l Eisen/Eisenionen, vorzugsweise ≤ 8 g/l Eisen/Eisenionen, besonders
bevorzugt ≤ 5 g/l Eisen/Eisenionen aufweisen.
[0076] Jeder der vorangegangenen Prozessschritte (Fig. 1, Nrn. 1-5) kann innerhalb eines
sogenannten Standbades durchgeführt werden. In einem solchen wird die Prozessflüssigkeit
in den jeweiligen Bädern nicht bewegt. Untersuchungen der Bauteiloberfläche nach der
Reinigung und/oder der Verzinkung haben jedoch ergeben, dass insbesondere die Bewegung
der Prozessflüssigkeit innerhalb der Schritte Entfettungsbad (1), Beizbad (3) und
Flussmittel-/Benetzungsbad (5) (Fig. 2), Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad zu
einer verbesserten Oberflächenbeschichtung beigetragen haben. Aus diesem Grund wird
in einem bevorzugten Aspekt in den mindestens zuvor benannten Prozessschritten der
Entfettung, Beize und Flussmittelbehandlung und Benetzung eine Badbewegung durch mindestens
eine Pumpe generiert, wobei vorzugsweise eine Badumwälzung nach dem in der europäischen
Patentanmeldung
EP3483304A1 beschriebenen Verfahren erfolgt. Hierbei werden ein oder mehrere Pumpen zur Ausbildung
einer laminaren Strömung verwendet, die vorzugsweise ein Strömungswechsel, d.h. die
Umkehr der Badrotation, ausbilden können. Dies kann durch zwei Pumpen erreicht werden,
die unterschiedliche Strömungsrichtungen generieren und im Wechselbetrieb betrieben
werden oder durch Pumpen die durch eine reversierende Drehrichtung die Strömungsrichtung
ändern können. Aufgrund der Badbewegung wird die Prozessflüssigkeit im Bereich der
Bauteiloberfläche regelmäßig ausgetauscht, wodurch keine Sättigung bzw. Anreicherungen
im Grenzschichtbereich zwischen Bauteiloberfläche (Substrat) und der Komponenten der
Prozesslösung erfolgt. Die Badrotation mit oder ohne Wechsel der Strömungsrichtung
kann mithilfe von Pumpen mit und ohne Gleichrichter, welche innerhalb oder außerhalb
des Bades angeordnet sind, erfolgen. Auch eine Kombination mehrerer Varianten ist
hierbei möglich.
[0077] Ist die Vorbehandlung, d.h. Reinigung der Bauteiloberfläche nach den Schritten 1-5
(Fig. 2) abgeschlossen, so wird in einer Ausführungsform das Bauteil in einem weiteren
Schritt im Trockenofen (6) getrocknet, um die Oberfläche von Flüssigkeitsresten zu
befreien, wie der Fig. 2, Nr. 6 zu entnehmen ist. Hierbei wird vorzugsweise durch
Radial- und/oder Axialventilatoren eine Umluft generiert, wobei die Temperatur im
Ofen zwischen 100 bis 230 °C beträgt. Die Verweilzeit des Bauteils im Trockenofen
(6) beträgt je nach Flüssigkeitsbelastung auf dem Bauteil zwischen 1 min und 60 min,
vorzugsweise zwischen 5 min und 30 min.
[0078] In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird das Bauteil nach einer Reinigung
und ggf. Trocknung im Zinkbad (7) behandelt. Das Zinkbad (7), welches in Fig. 2 Schritt
7 dargestellt ist, umfasst 2 Gew.% bis 10 Gew.% Aluminium (Al) und 90 Gew.% bis 98
Gew.% Zink (Zn), wobei vorzugsweise 5 Gew.% ± 1 Gew.% AI und 95 Gew.% ±1 Gew.% Zn
verwendet werden. Das Zinkbad (7) kann jedoch auch Spuren anderer Begleitelemente
enthalten. In der Regel beträgt die Verweilzeit der Bauteile in der ZnAl5-Schmelze,
d.h. dem Verzinkungsbad (7), um eine optimale Verzinkungsschicht zu erhalten, ≤ 10
Min, vorzugsweise bei 5 min ±1 min, bei einer Schmelztemperatur von 420°C ± 10 °C.
Um eine Anreicherung von Aluminium und/oder Aluminiumverbindungen, wie Eisen-Aluminiumverbindungen,
auf der Zinkbadoberfläche zu vermeiden, die zu Qualitätseinbußen, wie z.B. Pickeln
führen können, kann in einem Aspekt eine zusätzliche Schmelzbadumwälzung mittels geeigneter
Pumpen und/oder Überläufen erfolgen.
[0079] Dem Verzinkungsschritt (7) (Fig. 2) kann in einer weiteren Ausführung mindestens
ein Abschreckbad (8) nachgeschaltet sein, durch welches die Bauteile nach dem Verzinken
abgekühlt werden, und/oder mindestens ein zusätzlicher Nachbehandlungsschritt (8),
wie die Passivierung und/oder Versiegelung, sein, bei dem mindestens eine weitere
Schutzschicht zur Steigerung des Korrosionsschutzes aufgebracht werden. Diese optionalen
Schritte nach der eigentlichen Verzinkung werden vorzugsweise, wie die vorherigen
Schritte, auch in einem Tauchverfahren durchgeführt, bei dem das Bauteil in ein Becken
bzw. Bad getaucht wird. Darüber hinaus kann das mindestens eine Zusatzbad in dem optionalen
Schritt auch eine Badumwälzungsvorrichtung aufweisen, wie zuvor zu den Reinigungsschritten
1-5 (Fig. 2) beschrieben.
[0080] In dem mindestens einen Abschreckbad (8) werden die Bauteile abgekühlt und noch eventuell
vorhandene Ascherückstände, insbesondere Chloride aus dem Flussmittel-/Benetzungsbad
(5), Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad abgespült. Zur Vermeidung von Korrosionsprodukten
auf der Bauteiloberfläche und/oder einen Angriff der auf der Bauteiloberfläche aufgebrachten
Verzinkungsschicht zu vermeiden, wird das Abschreckungsbad bei einem Chloridgehalt
≥ 300 mg/l, vorzugsweise ≥ 250 mg/l, besonders bevorzugt ≥ 200 mg/l ausgetauscht.
Alternativ kann in einer Ausführungsform die angereicherte Prozessflüssigkeit des
Abschreckbades (8) zum Ausgleich der Verdunstungs-/Verschleppungsverluste im Flussmittel-/Benetzungsbad
(5) Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad der Vorbehandlung genutzt werden.
[0081] Hierbei kann die Flüssigkeit des Abschreckbades (8) beispielsweise mittels geeigneter
Filter filtriert und einem der Schritte 5 (Fig. 2, Fig. 3) zugeführt werden.
[0082] Neben dem Abschreckbad (8), kann in einem weiteren oder alternativen Prozessschritt
ein Passivierungs-/Versiegelungsbad nach der Verzinkung (7) (Fig. 2) oder nach einem
Abschreckungsbad (8) vorgesehen sein, bei dem es sich um eine chemische Passivierung,
mittels beispielsweise Chromsalzen, eine anorganische Versiegelung mithilfe von beispielsweise
Silikaten und/oder einer organischen Versiegelung, wie beispielsweise Polymeren, handeln
kann. Bei der chemischen Passivierung reagiert das Passivierungsmittel mit der Oberfläche
des verzinkten Bauteils indem eine entsprechende Konversionsschicht ausgebildet wird.
Im Gegensatz hierzu wird bei der anorganischen und organischen Versiegelung eine zusätzliche
Schicht auf die bereits verzinkte Oberfläche aufgebracht. Die innerhalb der Passivierung
und/oder Versiegelung aufgebrachten Schichten auf der Bauteiloberfläche weisen eine
Schichtdicke von unter 5 µm, vorzugsweise von unter 3 µm , besonders bevorzugt von
≤ 1 µm (Mikrometer) auf. Die Prozessflüssigkeit des Passivierungsbades und/oder Versiegelungsbades
wird vorzugsweise in einem Bypass kontinuierlich mithilfe geeigneter Filter, wie beispielsweise
eines Kerzenfilters, gefiltert. Wird ein für das Passivierungsbad und/oder Versiegelungsbad
erforderlicher Grenzwert innerhalb der Prozessflüssigkeit überschritten, so wird die
jeweilige Prozessflüssigkeit (teil-)entsorgt und neu angesetzt.
[0083] In den einzelnen Prozessschritten 1-8 (Fig. 2), die in der Anlage der vorliegenden
Erfindung durchgeführt werden, kann aufgrund von Verschleppungen einzelner Chemikalien
der Vorgängerprozesse und/oder Abtragung von der Bauteiloberfläche es zu einer Verschleppung
in den nachfolgende Prozess oder die nachfolgenden Prozesse kommen, wodurch der jeweilige
nachfolgende Prozessschritt oder die folgenden Prozessschritte Spuren von Chemikalien
enthalten kann bzw. können, die zuvor verwendet wurden. Ferner führen die Spülbader
sowie die Verdunstungs- und Verschleppungverluste dazu, dass sich in den Prozessbädern
durch die Verwendung von Trinkwasser, welches eine unterschiedliche Zusammensetzung
aufweisen kann, geringe Mengen von anderen Komponenten, Ionen, Metallen und/oder Salzen
sich in den einzelnen Prozessbädern wiederfinden können. Diese sind jedoch für die
Wirkung und/oder die einzelnen Prozessschritte vernachlässigbar.
[0084] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung des Flussmittel-/Benetzungsprozesses,
der Anlage umfassend ein oder mehrere Prozessbäder (1-8; Fig. 2) und/oder das Verfahren
zum Verzinken in der Beschichtung von eisenbasierten Bauteilen, vorzugsweise unter
Verwendung einer Zink-Aluminium-Legierung, besonders bevorzugt einer ZnAl5-Legierung.
[0085] Ferner betrifft die Erfindung auch Bauteile, die mit dem Flussmittel-/Benetzungsprozess
oder dem zuvor beschriebenen Verfahren behandelt wurden.
[0086] Diese und andere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden in der Beschreibung
und den Beispielen offenbart und sind durch diese umfasst. Weitere Literatur über
eine bekannte der Materialien, Verfahren und Anwendungen die in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, können aus öffentlichen Bibliotheken
und Datenbanken, beispielsweise unter Verwendung elektronischer Geräte aufgerufen
werden. Ein vollständigeres Verständnis der Erfindung kann durch Bezugnahme auf die
folgenden Beispiele erhalten werden, die zum Zweck der Illustration bereitgestellt
wurden und den Umfang der Erfindung nicht beschränken sollen.
Beispiele
Beispiel 1: Bevorzugte Ausführungsform einer Anlage zur Verzinkung einer Bauteiloberfläche
[0087] In der Fig. 2 ist eine Anlage zur Feuerverzinkung aufgezeigt, die einen Einfettungsprozess
im Entfettungsbad, Fig. 2, Nr. 1; einen Beizprozess im Beizbad, Fig. 2, Nr. 3; eine
Flussmittelbehandlung und/oder Benetzung in einem Flussmittel-/Benetzungsbad, Fig.
2, Nr. 5; einen Trockenschritt im Trockenofen, Fig. 2, Nr. 6; eine Verzinkung in der
Zinkschmelze, Fig. 2, Nr. 7; und optional einen zusätzlichen Schritt der Abschreckung
im Abschreckungsbad (8) und/oder Passivierung/Versiegelung im Nachbehandlungsbad (8)
umfasst. Zwischen den einzelnen Vorbehandlungsschritten vor der Verzinkung ist jedem
Prozessschritt (1, 3 und/oder 5) vorzugsweise mindestens ein Spülbad (2, 4) angeordnet,
welches vorzugsweise unbeheiztes Wasser umfasst und dazu dienen soll Verschleppungen
des vorherigen Prozessschritt in den darauffolgenden Prozessschritt zu verhindern;
Fig. 2. Die Pfeile oberhalb der Prozessbäder innerhalb der Fig. 2 kennzeichnen hierbei
den Verlauf des Bauteils innerhalb der Anlage, d.h. den Warenfluss.
[0088] In den Prozessbädern 1, 3, 5, 7 und/oder 8 erfolgt vorzugsweise eine Badumwälzung,
wobei das jeweilige Prozessbad mindestens eine Pumpe aufweist, mit welcher die Prozessflüssigkeit
bewegt werden kann. Hierbei soll in einem Aspekt bevorzugt eine regelmäßige Rotationsumkehr
der Prozessflüssigkeit ausgebildet werden, die durch den reversierenden Betrieb der
Pumpe und/oder mindestens zwei Pumpen, welche eine umgekehrte Strömung ausbilden können
und entgegengesetzt aktiv sind, ausgebildet wird. Die entsprechende Badumwälzung ist
durch die gestrichelten Pfeile innerhalb der jeweiligen Prozessbäder in der Fig. 2
gekennzeichnet.
[0089] Darüber hinaus können die Prozessbäder, insbesondere das mindestens eine Entfettungsbad
(1, Fig. 2 sowie Fig. 5), das mindestens eine Beizbad (2; Fig. 2, Fig. 6), das mindestens
eine Flussmittel-/Benetzungsbad (5; Fig. 2, Fig. 3), Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad,
und/oder das zusätzliche Abschreck- und/oder Nachbehandlungsbad (8; Fig. 2) einen
Regenerationskreislauf aufweisen, der die jeweiligen Prozessflüssigkeiten des jeweiligen
Bades regeneriert und zur Wiederverwendung in das entsprechende Prozessbad zurückführt.
Der Regenerationskreislauf ist innerhalb der Fig. 2 unter den entsprechenden Prozessbädern
dargestellt.
[0090] In der bevorzugten Ausführungsform wird in dem Entfettungsbad (1) eine alkalische
Heißentfettung eingesetzt, die Temperaturen von über 60°C aufweist.
[0091] In der Beize (3) werden die folgenden Parameter verwendet, um das Bauteil weiter
zu reinigen: ≤ 70-105 g/l HCl; ≥ 110 -130 g/l Fe; 20-30°C.
[0092] Das Flussmittel-/Benetzungsbad (5) kann in unterschiedlichen Varianten ausgeführt
sein, die in den Schritten 5.1, 5.2.1, 5.2.2 und 5.3 der Fig. 2 abgebildet sind.
[0093] In der Variante 5.1 des Flussmittel-/Benetzungsbades (5) weist dieses die folgende
Zusammensetzung auf: 88 Gew.% ZnCl
2 (Zinkchlorid), 12 Gew.% NH
4Cl (Ammoniumchlorid) und 2 g/l Bi
3+ (Bismutionen), bei einer Temperatur von 40-50°C.
[0094] Erfolgt lediglich eine Benetzung mittels Bismut in einem Benetzungsbad nach Fig.2
Nr. 5.2.1, weist das Bad die folgende Zusammensetzung auf: 0,1 g/l - 10g/l g/l Bi
3+ (Bismutionen), bei einer Temperatur von 40-50°C.
[0095] Das Benetzungsbad kann in einer weiteren Ausführungsform, 5.2.2, auch zusätzlich
zum Bismut auch Ammoniumchlorid (NH
4Cl) umfassen. In einem solchen Fall weist das Bad die folgende Zusammensetzung auf:
100-350 g/l NH
4Cl (Ammoniumchlorid) und 0,1 g/l -10 g/l Bi
3+ (Bismutionen), bei einer Temperatur von 40-50°C.
[0096] Alternativ kann das Flussmittel-/Benetzungsbades (5) auch ein Vorflux bzw. Benetzungsbad
und ein Vorflux oder Hauptflux umfassen, wie der 5.3 zu entnehmen ist. Hierbei wird
das Bauteil in einem Benetzungsbad bzw. Vorflux mit Bismut benetzt, wobei die Prozessflüssigkeit
im Bad folgende Zusammensetzung umfasst: 0,1 g/l 10 g/l g/l Bi
3+ (Bismutionen) oder 0,1 g/l - 10 g/l Bi
3+ (Bismutionen) und ≤ 350 g/l NH
4Cl (Ammoniumchlorid), bei einer Temperatur von 40-50°C. Das nachgeschaltete Hauptflux
weist darauffolgend die folgende Zusammensetzung auf: 88 Gew.% ZnCl
2 (Zinkchlorid) und 12 Gew.% NH
4Cl (Ammoniumchlorid), bei einer Temperatur von 40 bis 50°C. Alternativ zum Hauptflux
kann auch lediglich ein Bad umfassend Ammoniumchlorid nachgeschaltet sein, ohne den
Zusatz von ZnCl
2.
[0097] Nach der Oberflächenreinigung kann vor der Verzinkung ein Trocknungsschritt (6) im
Trockenofen vorgesehen sein, wobei der Trockenofen vorzugsweise eine Temperatur von
100 bis 230 °C aufweist.
[0098] Das nachfolgende Verzinkungsbad, auch Zinkschmelze genannt (7) hat die folgende Zusammensetzung:
5 Gew.% AI und 95 Gew.% Zn, bei einer Badtemperatur von 410-430°C, wodurch auch von
einem ZnAl5-Legierungsbad gesprochen wird.
Beispiel 2: Behandlung im Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad
(5)
[0099] Um die präliminären Ergebnisse der verbesserten diskontinuierlichen aluminiumhaltigen
Stückverzinkung mittels vorgeschalteten Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbad
und/oder Benetzungsbad (5) zu untermauern, wurden weitere Versuchsreihen durchgeführt,
in denen neben der Reihenfolge der Behandlungen auch die Zusammensetzungen und/oder
Konditionen verändert wurden.
[0100] Für die Versuchsreihen wurden 10 cm lange Quadrat-Profilstück-Probenkörper aus Sebisty-Stahl
mit extremen Tiefenrosterscheinungen verwendet. Aufgrund ihres Hohlraums sollten diese
auch die Effekte der Verzinkung bzw. der Vorbehandlung auf dreidimensionale Körper
bzw. das Hohlraumverhalten abbilden. Die extremen Tiefenrosterscheinungen wurden durch
eine Freibewitterung über einen längeren Zeitraum des Probenkörpers generiert, welcher
vorzugsweise mindestens 365 Tage betrug. Bevor die Probenkörper in einem Flussmittel-/Benetzungsbad,
Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad behandelt wurden, wurden diese wie üblich, zunächst
in einem Entfettungsbad, einer Beize und mehreren zwischengeschalteten Spülgängen
gereinigt. Die alkalische Heißentfettung erfolgte hierbei bei einer Temperatur von
60°C und einer Verweilzeit des Probenkörpers in dieser von 10 min. Die Eisenbeize
in welche der Probenkörper eingetaucht wurde, wurde bei Raumtemperatur betrieben bei
einer Verweilzeit des Probenkörpers von 60 min.
[0101] Die Ergebnisse der Versuchsreihen deuteten darauf hin, dass innerhalb der Dünnschichtverzinkung
im ZnAl5- Legierungsbad keine signifikante Änderung der Verzinkungsschichtdicke bei
den unterschiedlichen Vorbehandlungsschritten, d.h. Reihung des Vorfluxes, Benetzungsbades
und/oder Flussmittelbades festgestellt werden konnte, jedoch zeigten sich im Hinblick
auf die ausgebildete Verzinkungsschicht signifikante Qualitätsunterschiede im optischen
und haptischen Bereich.
[0102] Im Gegensatz zu Flussmittelzusammensetzungen ohne Bismut, wiesen sowohl die Probenkörper,
die einer Vorbehandlung in einem alleinigen Flussmittel-/Benetzungsbad umfassend Bismut
unterworfen wurden als auch die in einem Bismut-haltigen Benetzungsbad mit folgendem
Flussmittelbad oder Vorflux umfassend lediglich Ammoiniumchlorid (NH
4Cl) behandelt wurden, eine verbesserte Oberflächenstruktur nach der Verzinkung auf.
Diese verbesserte Oberflächenstruktur wies deutlich weniger Pickel, Schlieren, Schalen,
Schuppen und/oder andere Unregelmäßigkeiten auf, als die Oberflächen mit den üblicherweise
verwendeten Flussmittelzusammensetzungen.
[0103] Obwohl bereits Verbesserungen der Oberflächenqualität in Bezug auf die Haftfestigkeit,
Homogenität der Verzinkung und der Oberfläche bereits bei unter einem pH-Wert von
2,0 beobachtet werden konnten, zeigte sich in den Versuchsreihen, dass bei pH-Werten
oberhalb von 0,5 das Bismut der Zusammensetzungen des Benetzungsbades, Vorfluxes oder
des Flussmittel-/Benetzungsbad trotzdem teilweise ausgefallen ist und schlechtere
Verzinkungsoberflächen auf den Bauteilen gebildet wurden. Bei Versuchen mit einem
pH-Wertes von unter 0,5 wies die Oberfläche der Probenkörper im Vergleich zu den Versuchen
oberhalb eines ph_Werts von 0,5 und unterhalb eines pH-Werts von 2,0 darüber hinaus
eine weitere Verbesserung der Homogenität der Verzinkungsschicht auf, wobei nur noch
eine geringere Anzahl an Schlieren, Pickeln und/oder ähnlichen Unregelmäßigkeiten
festgestellt werden konnte. Zwischen den pH-Werten 0,20 und 0,50 wiesen die Probenkörper
keine Unterschiede in der Verzinkungsqualität auf. Oberhalb eines pH-Werts von 2,0
kam es zu einer nahezu vollständigen Fällung des Bismuts, wodurch keine Verbesserungen
in der Oberflächenqualität zu beobachten waren.
[0104] Im Gegensatz zu dem Kombinationsbad, d.h. Benetzungs-/Flussmittelbad, umfassend ZnCl
2, NH
4Cl und eine Bi-Komponente, wie Bismut selbst oder eine Bismutverbindung, wies die
Behandlung der Probenkörper vor der eigentlichen Flussmittelbehandlung mit Bismut
als Benetzungsmittel sowie ggf. zusätzlich Ammoniumchlorid überraschender Weise eine
darüber hinausgehende Verbesserung der Oberfläche nach der Verzinkung des Probenkörpers
auf. Dieser wies nahezu keine Pickel auf und zeigte eine homogene Oberflächenstruktur
der Verzinkungsschicht.
[0105] Nach der Behandlung im Benetzungsbad bzw. Vorflux umfassend Bismut oder Bismut und
Ammoniumchlorid (NH
4Cl) bei pH-Werten von unter 0,5, wiesen die Probenkörper, die Bauteile darstellen
sollen, einen schwarzen Belag auf, bei welchem es sich um eine metallische Bismutabscheidung
handelte. Mit dem darauffolgenden Hauptflux/Flussmittelbad führte dies zu einer homogene
Oberflächenstruktur nach der Verzinkung.
[0106] Interessanterweise führte auch ein alleiniges Vorflux/Benetzungsbad, umfassend Ammoniumchlorid
(NH
4Cl) und Bismutverbindung ohne Zinkchlorid und ohne eine folgende Flussmittelbehandlung
zu einer Verbesserung der Oberflächenqualität im Vergleich zu den Standardverfahren,
bei denen ein Flussmittelbad immer die Komponenten Zinkchlorid (ZnCl
2) und Ammoniumchlorid (NH
4Cl) umfasst.
[0107] Darüber hinaus wurde erstaunlicherweise festgestellt, dass die Trocknungstemperatur
im Trockenofen nach einer Behandlung im Ammoniumchlorid (NH
4Cl)-haltigen Vorflux/Benetzungsbad, umfassend die alleinigen Komponenten Ammoniumchlorid
(NH
4Cl) und/oder Bismut, 150°C nicht überschreiten sollte, da ansonsten eine fehlerhafte
Oberflächenverzinkung bzw. keine homogene Oberfläche erreicht wurde.
[0108] In der folgenden Tabelle 1 sind die Konditionen, Komponenten und Verfahrensreihenfolgen
der bevorzugten Ausführungsformen der Bäder angegeben.
Tab. 1 Anhand der Versuchsreihen ermittelten bevorzugten Kombinationen und Konditionen
Vorflux/Benetzungsbad: 200-350 g/l NH4Cl; 0,5-2 g/l Bi, pH = 0,20-0,30; Temperatur (T) = 45 °C; Verweilzeit (VZ) = 60 sek. |
TTrockenofen = 110-150°C |
Benetzungsbad: 0,5-2 g/l Bi, pH = 0,20-0,30; T = Raumtemperatur (RT); VZ = 60 sek. |
Vorflux: 200-350 g/l NH4Cl, kein ZnCl2, pH = 4,0; T = 45 °C, VZ = 60 sek. |
TTrockenofen = 11 0-1 50 °C |
Benetzungsbad: 0,5-2 g/l Bi; pH = 0,20-0,30; T = RT; VZ = 60 sek. |
Flussmittelbad: 350 g/l ZnCl2; 50 g/l NH4Cl; pH = 4,0; T = 45 °C; VZ = 60 sek. |
TTrockenofen = 225 °C |
Flussmittel-/Benetzungsbad: 350 g/l ZnCl2; 50 g/l NH4Cl; 0,5-2 g/l Bi, pH = 0,25-0,5; T = 45 °C; VZ = 60 sek. |
TTrockenofen = 225 °C |
Flussmittel-/Benetzungsbad: 50 g/l ZnCl2, 350 g/l NH4Cl, 0,5-2 g/l Bi, pH = 0,25-0,5; T = 45 °C; VZ = 60 sek. |
TTrockenofen = 1 50-225 °C |
Benetzungsbad: 0,5-2 g/l Bi; pH = 0,20-0,30; T = RT; VZ = 60 sek. |
Flussmittelbad: 50 g/l ZnCl2, 350 g/l NH4Cl; pH = 4,0; T = 45 °C; VZ = 60 sek. |
TTrockenofen = 1 50-225 °C |
[0109] Die durchgeführten Versuchsreihen sowie weitere präliminäre Versuche zeigten, dass
die Konzentration der Bismutverbindung(en) sowie der pH-Wert des Bismut-haltigen Bades
bzw. die Konzentration der abscheidbaren Bismutionen entscheidend für die Qualität
des Zinküberzuges waren und die in Tab. 1 aufgeführten Badkombinationen und Vorbehandlungen
verbesserte Oberflächen in der ZnAl5-Schmelze erzielten im Vergleich zu den bislang
beschriebenen und verwendeten Kombinationsflussmittelbädern, die immer Zinkchlorid
und Ammoniumchlorid umfassten. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass diese verbesserte
Oberfläche nach der Verzinkung durch die Subabscheidung des Bismuts an der Bauteiloberfläche
in der Vorbehandlung erlangt wird.
1. Verfahren zur Verzinkung von Bauteilen, insbesondere metallischen Bauteilen in der
diskontinuierlichen Verzinkung, wobei vor einer Aufbringung von Zink auf die Oberfläche
der Bauteile in einem Zinkbad (7), mindestens eine Behandlung des Bauteils in einem
Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad (5) erfolgt, bei
welchen auf der Oberfläche des mindestens einen Bauteils Bismut abgelagert wird, wobei
eine Konzentration von 0,1 g/l bis 4 g/l Bi3+, vorzugsweise 2 g/l ± 0,5 g/l Bi3+ (Bismutionen) bei einem pH-Wert von unter 2,0 mindestens in einem Bad umfasst ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das mindestens eine Bauteil in das Flussmittel-/Benetzungsbad
(5) getaucht wird, wobei das Flussmittel/Benetzungsmittel des Flussmittel-/Benetzungsbad
(5)
a) die folgende Zusammensetzung aufweist:
(i) 80 Gew. % bis 98 Gew.% ZnCl2 (Zinkchlorid), vorzugsweise 88 Gew.% ± 2 Gew.% ZnCl2 (Zinkchlorid);
(ii) 1 Gew.% bis 19 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid), vorzugsweise 12 Gew.% ± 2 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid); und
(iii) 0,1 g/l bis 4 g/l Bi3+, vorzugsweise 2 g/l ± 0,5 g/l Bi3+ (Bismutionen);
wobei die Gewichtsangaben auf das Fluss-/Benetzungsmittel bezogen sind und die Summe
aller Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt,
b) einen pH-Wert von ≤ 2,0, bevorzugt von ≤ 1,0 , besonders bevorzugt von ≤ 0,5 aufweist;
c) in wässriger Lösung vorliegt und der Gesamtsalzgehalt innerhalb des Bades (5) im
Bereich von 100 bis 650 g/l, bevorzugt im Bereich von 250 bis 450 g/l liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Flussmittel-/Benetzungsbad (5) in ein oder mehrere
Schritte aufgeteilt ist, sodass die einzelnen Schritte innerhalb des Prozessschrittes
der Flussmittelbehandlung und Benetzung einzeln auf die Oberfläche des mindestens
einen Bauteils einwirken können, wobei die Schritte des Prozessschrittes der Flussmittel-
und Benetzungsbehandlung wie folgt aufgetrennt werden:
a) Vorflux und Hauptflux, wobei das Vorflux ein Benetzungsbad umfasst, dass eine Prozesslösung
umfassend Bismut in Form von Bi3+ im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/l und einen pH-Wert von ≤ 2,0, vorzugsweise von pH
≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5 aufweist und eine Benetzung der Bauteiloberfläche
mit Bismut (Bi) bewirkt; und wobei das Hauptflux ZnCl2 (Zinkchlorid) im Bereich von 80 Gew.% bis 98 Gew.%, vorzugsweise 88 Gew.% ± 2 Gew.%,
und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von 1 Gew.% bis 19 Gew.%, vorzugsweise 12 Gew.% ±
2 Gew.% umfasst, wobei die Gewichtsangaben auf die Menge an ZnCl2/NH4Cl bezogen sind und die Summe dieser Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt;
wobei ferner der pH-Wert des Hauptfluxbades bei einem pH-Wert von 0,5 bis pH 6, vorzugsweise
bei pH ≤ 5, besonders bevorzugt bei pH 4 liegt; und/oder
b) Vorflux und Hauptflux, wobei
das Vorflux ein Benetzungsbad umfasst, dass eine Prozesslösung umfassend Bismut in
Form von Bismutionen (Bi3+) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/I; und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von 100 g/l bis 350 g/I; und
einen pH-Wert von ≤ 2,0, vorzugsweise von pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5
aufweist und eine Benetzung der Bauteiloberfläche mit Bismut (Bi) und NH4Cl (Ammoniumchlorid) bewirkt; und wobei
das Hauptflux ZnCl2 (Zinkchlorid) im Bereich von 80 Gew. % bis 98 Gew.%, vorzugsweise 88 Gew.% ± 2 Gew;
und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von 1 Gew.% bis 19 Gew.%, vorzugsweise 12 Gew.% ±
2 Gew.% umfasst;
wobei die Gewichtsangaben auf die Menge ZnCl2/NH4Cl bezogen sind und die Summe dieser Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt;
und
wobei ferner der pH-Wert des Hauptfluxbades bei einem pH-Wert von 0,5 bis pH 6, vorzugsweise
bei pH ≤ 5, besonders bevorzugt bei pH 4 liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Bauteil in einem dem Zinkbad (7) vorgeschalteten
Benetzungsbad behandelt wird, in welchem das Bauteil mit einer Prozesslösung umfassend
a) Bismutionen (Bi3+) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/l und einen pH-Wert von ≤ 2,0, vorzugsweise von
pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5; oder
b) Bismutionen (Bi3+) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/I; und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von 100 g/l bis 350 g/l,
behandelt wird;
wobei der pH-Wert der Prozesslösung bei ≤ 2,0, vorzugsweise bei pH ≤ 1,0, besonders
bevorzugt bei pH ≤ 0,5 liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei
a) Bismut (Bi) in Form von Bismutchlorid (BiCl3), Bismutoxid (Bi2O3), Bismutsubcarbonat ((BiO)2CO3) und/oder Bismutgranulat (Metallbasis) in das Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbad
und/oder Benetzungsbad (5) eingesetzt wird;
b) die Badtemperatur des Flussmittel-/Benetzungsbades, Flussmittelbades und/oder Benetzungsbades
(5) 30°C und 60°C, vorzugsweise zwischen 40°C bis 50 °C, beträgt;
c) die Vorbehandlungszeit im Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittel- und/oder Benetzungsbad
(5) 10 Sekunden (sek) bis 2 Minuten (min), vorzugsweise 20 sek bis 60 sek beträgt;
d) zwischen dem mindestens einem Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbad und/oder
Benetzungsbad (5) mindestens ein Spülvorgang in einem Spülbad vorgeschaltet, nachgeschaltet
oder zwischengeschaltet ist;
e) die Prozesslösung innerhalb des Flussmittel-/Benetzungsbades, Flussmittelbades
und/oder Benetzungsbades (5) einen Grenzwert an Eisenionen (Fe2+/3+) von 3 g/l bis 10 g/l, besonders bevorzugt bei 5 g/l, nicht überschreitet; und/oder
f) die Prozesslösung innerhalb des Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbades und/oder
Benetzungsbades (5) mittels mindestens einer Aufbereitungsanlage aufbereitet wird
und aufbereitete Prozesslösung und/oder Komponente dem Flussmittel-/Benetzungsbad,
Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad (5) wieder zugeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei in der Aufbereitungsanlage
a) die Prozessflüssigkeit des Prozessbades während des laufenden Betrieb aufbereitet
wird, indem ein Volumen an Prozessflüssigkeit aus dem Flussmittel-/Benetzungsbad,
Flussmittelbades und/oder Benetzungsbades (5) entnommen wird und in einem separaten
Becken mit Ammoniak (NH3) und Wasserstoffperoxid (H2O2) bei einem pH- Wert von 2,0 bis 6,0, vorzugsweise von pH 3,5 bis 4,2 behandelt und
aufbereitet wird; oder
b) die Prozessflüssigkeit aufbereitet wird, wobei ein Volumen der Prozessflüssigkeit
aus dem Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbades und/oder Benetzungsbades (5)
entnommen wird und in einem ersten separaten Becken mit Ammoniak (NH3) und einem pH-Wert von über 2, vorzugsweise zwischen 2,0 und 2,5 behandelt wird,
und wobei das Filtrat im weiteren Schritt in einem zweiten separaten Becken mit Ammoniak
(NH3) und Wasserstoffperoxid (H2O2) bei einem pH-Wert von 3,5 bis 4,2 behandelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei in einer des mindestens einen separaten Beckens
nachgeschalteten Filterpresse der anfallende Fällungsschlamm gesammelt und entsorgt
und die aufbereitete Prozessflüssigkeit als Filtrat dem Prozessbad zurückgeführt wird
und/oder die in der Aufbereitung gewonnene Komponente dem Flussmittel-/Benetzungsbad,
Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad (5) wieder zugeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei dem Flussmittel-/Benetzungsbad (5),
Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad ein oder mehrere Prozessschritte und/oder Prozessbäder
zur Reinigung des Bauteils vorgeschaltet sind, wobei der mindestens eine Prozessschritt
vorzugsweise umfasst:
a) eine Entfettung der Bauteiloberfläche mittels mindestens eines Entfettungsbades
(1), wobei das Entfettungsbad (1) vorzugsweise ferner mindestens einen Regenerationskreislauf
umfasst, in dem die Prozessflüssigkeit des Entfettungsbades (1) aufbereitet wird;
b) einen Beizprozess, der in mindestens einem Beizbad (3) erfolgt, wobei das Beizbad
(3) vorzugsweise ferner mindestens einen Regenerationskreislauf umfasst, in dem die
Prozessflüssigkeit des Beizbades (3) aufbereitet wird; und/oder
c) ein Spülen der Bauteiloberfläche mit einem oder mehreren Spülbädern, welche den
Prozessbädern (1, 3, 5) vorgeschaltet, zwischengeschaltet oder nachgeschaltet sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei dem Flussmittel-/Benetzungsbad (5),
Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad
a) ein oder mehrere Trocknungsschritte im Trockenofen (6) nachgeschaltet sind, wobei
Flüssigkeitsreste am Bauteil bei einer Temperatur zwischen 100-230 °C und einer bevorzugten
Verweilzeit zwischen 1 min und 30 min entfernt werden; und/oder
b) ein oder mehrere Verzinkungsschritte nachgeschaltet sind, wobei das Zinkbad (7)
2 Gew.% bis 10 Gew.% Aluminium (Al) und 90 Gew.% bis 98 Gew.% Zink (Zn), wobei vorzugsweise
5 Gew.% ±1 Gew.% AI und 95 Gew.% ±1 Gew.% Zn umfasst und die Verweilzeit der Bauteile
im Zinkbad (7) bei ≤ 10 Min, vorzugsweise bei 5 min ±1 min bei einer Temperatur von
420°C ± 10 °C liegt.
10. Flussmittel-/Benetzungsmittelzusammensetzung zur Verzinkung von Bauteilen, insbesondere
metallischen Bauteilen in der diskontinuierlichen Verzinkung umfassend die folgende
Zusammensetzung:
88 Gew.% ± 2 Gew.% ZnCl2 (Zinkchlorid);
12 Gew.% ± 2 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid); und
2 g/l ± 0,5 g/l Bi3+ (Bismutionen);
wobei die Gewichtsangaben auf das Fluss-/Benetzungsmittel bezogen sind und die Summe
aller Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt, wobei ferner das Flussmittel-/Benetzungsbad
einen pH-Wert ≤ 2,0, vorzugsweise von pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5 aufweist.
11. Anlage zur Verzinkung von Bauteilen, insbesondere metallischen Bauteilen in der diskontinuierlichen
Verzinkung, wobei die Anlage mindestens ein Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbad
und/oder Benetzungsbad (5) aufweist, dass dem Zinkbad (7) vorgeschaltet ist und bei
dem auf die Oberfläche des mindestens einen Bauteils Bismut aufgetragen wird, wobei
das mindestens eine Bad eine Konzentration von 0,1 g/l bis 4 g/l Bi3+ (Bismutionen) und einen pH-Wert unter 2,0 aufweist.
12. Anlage nach Anspruch 11, wobei das mindestens eine Flussmittel-/Benetzungsbad (5)
a) die folgende Flussmittel-/Benetzungsmittelzusammensetzung aufweist:
80 Gew. % bis 98 Gew.% ZnCl2 (Zinkchlorid), vorzugsweise 88 Gew.% ± 2 Gew.% ZnCl2 (Zinkchlorid);
1 Gew.% bis 19 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid), 12 Gew.% ± 2 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid); und
0,1 g/l bis 4 g/l Bi3+ (Bismutionen), vorzugsweise 2 g/l ± 0,5 g/l Bi3+ (Bismutionen);
wobei die Gewichtsangaben auf das Fluss-/Benetzungsmittel bezogen sind und die Summe
aller Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt, wobei ferner das Flussmittel-/Benetzungsbad
(5) einen pH-Wert von ≤ 2,0, bevorzugt von pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von ≤ 0,5,
aufweist;
b) in wässriger Lösung vorliegt und der Gesamtsalzgehalt innerhalb des Bades (5) im
Bereich von 100 bis 650 g/l, bevorzugt im Bereich von 250 bis 450 g/l liegt;
c) in ein oder mehrere Schritte aufgeteilt sind, sodass die einzelnen Schritte innerhalb
des Prozessschrittes der Flussmittelbehandlung und Benetzung einzeln auf die Oberfläche
des mindestens einen Bauteils einwirken können, wobei das Flussmittel-/Benetzungsbad
(5) wie folgt aufgetrennt wird:
i) Vorflux und Hauptflux, wobei das Vorflux ein Benetzungsbad umfasst, dass eine Prozesslösung
umfassend Bi3+ (Bismutionen) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/l und einen pH-Wert von ≤ 2,0, vorzugsweise
von pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5 aufweist und eine Benetzung der Bauteiloberfläche
mit Bismut (Bi) bewirkt; und wobei das Hauptflux ZnCl2 (Zinkchlorid) im Bereich von 80 Gew. % bis 98 Gew.%, vorzugsweise 88 Gew.% ± 2 Gew.%;
und
1 Gew.% bis 19 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid), 12 Gew.% ± 2 Gew.% NH4Cl (Ammoniumchlorid) aufweist; und wobei die Gewichtsangaben auf die Menge ZnCl2/NH4Cl bezogen sind und die Summe dieser Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt
umfasst; und
wobei ferner der pH-Wert des Hauptfluxbades bei einem pH-Wert von 0,5 bis pH 6, vorzugsweise
bei pH ≤ 5, besonders bevorzugt bei pH 4 liegt;
ii) Vorflux und Hauptflux, wobei das Vorflux ein Benetzungsbad umfasst, dass eine
Prozesslösung umfassend Bi3+ (Bismutionen) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/I; und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von 100 g/l bis 350 g/I; und einen pH-Wert von ≤ 2,0,
vorzugsweise von pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5 aufweist und eine Benetzung
der Bauteiloberfläche mit Bismut (Bi) und NH4Cl (Ammoniumchlorid) bewirkt; und
wobei das Hauptflux ZnCl2 (Zinkchlorid) im Bereich von 80 Gew. % bis 98 Gew.%, vorzugsweise 88 Gew.% ± 2 Gew;
und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von 1 Gew.% bis 19 Gew.%, vorzugsweise 12 Gew.% ±
2 Gew.%
umfasst; und wobei die Gewichtsangaben auf die Menge ZnCl2/NH4Cl bezogen sind und die Summe dieser Bestandteile der Zusammensetzung 100 Gew.-% ergibt;
und
wobei ferner der pH-Wert des Hauptfluxbades bei einem pH-Wert von 0,5 bis pH 6, vorzugsweise
bei pH ≤ 5, besonders bevorzugt bei pH 4 liegt.
13. Anlage nach Anspruch 11, wobei die Anlage ein dem Zinkbad (7) vorgeschaltetes Benetzungsbad
umfasst, in welchem das Bauteil mit einer Prozesslösung umfassend
a) Bismutionen (Bi3+) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/I; oder
b) Bismutionen (Bi3+) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/I; und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von 100 g/l bis 350 g/l, aufweist;
wobei der pH-Wert der Prozesslösung bei ≤ 2,0, vorzugsweise bei pH ≤ 1,0, besonders
bevorzugt bei pH ≤ 0,5 liegt.
14. Anlage nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei
a) zwischen dem mindestens einem Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbad und/oder
Benetzungsbad (5) mindestens ein Spülbad vorgeschaltet, nachgeschaltet oder zwischengeschaltet
ist;
b) Störstoffe der Prozesslösung des mindestens einen Prozessbads (5) innerhalb mindestens
einer Aufbereitungsanlage reduziert oder entnommen werden und die aufbereitete Prozesslösung
dem jeweiligen Prozessbads (5) wieder zugeführt wird, wobei die Aufbereitungsanlage
vorzugsweise mindestens ein separates Bad umfasst, indem
(i) die Prozessflüssigkeit des Prozessbades während des laufenden Betrieb aufbereitet
wird, wobei ein Volumen an Prozessflüssigkeit aus dem Flussmittel-/Benetzungsbad,
Flussmittelbades und/oder Benetzungsbades (5) entnommen wird und mit Ammoniak (NH3) und Wasserstoffperoxid (H2O2) bei einem pH- Wert von 2,0 bis 6,0, vorzugsweise von pH 3,5 bis 4,2 behandelt und
aufbereitet wird; oder
(ii) die Prozessflüssigkeit aufbereitet wird, wobei ein Volumen der Prozessflüssigkeit
aus dem Flussmittel-/Benetzungsbad, Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad (5) entnommen
wird und in einem ersten separaten Becken mit Ammoniak (NH3) und einem pH-Wert von über 2, vorzugsweise zwischen 2,0 und 2,5 behandelt wird,
und wobei das Filtrat im weiteren Schritt in einem zweiten separaten Becken mit Ammoniak
(NH3) und Wasserstoffperoxid (H2O2) bei einem pH-Wert von 3,5 bis 4,2 behandelt wird;
15. Anlage nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei
a) dem Flussmittel-/Benetzungsbad (5), Flussmittelbad und/oder Benetzungsbad ein oder
mehrere Prozessschritte und/oder Prozessbäder zur Reinigung des Bauteils vorgeschaltet
sind, wobei das mindestens eine Prozessbad vorzugsweise umfasst:
(i) ein Entfettungsbad (1) zur Entfettung der Bauteiloberfläche;
(ii) ein Beizbad (3) zum Beizen der Bauteils; und/oder
(iii) ein oder mehrere vorgeschaltete, zwischengeschaltete oder nachgeschaltete Spülbäder
zum Spülen der Bauteiloberfläche;
und/oder
b) dem Flussmittel-/Benetzungsbad (5) ein oder mehrere Prozessschritte nachgeschaltet
sind, wobei diese folgende Schritte umfassen:
(i) ein oder mehrere Trockenöfen (6) zur Trocknung des Bauteils;
(ii) ein oder mehrere Verzinkungsbäder (7) zur Verzinkung der Bauteiloberfläche;
(iii) mindestens einem Abschreckbad; und/oder
(iv) mindestens ein Nachbehandlungsbad, vorzugsweise zur Auftragung mindestens einer
weiteren Schutzschicht auf der Bauteiloberfläche.
16. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-9, der Anlage nach einem der
Ansprüche 11 bis 15 zur Verzinkung von Bauteilen, insbesondere metallischen Bauteilen
in der diskontinuierlichen Verzinkung und/oder einer Zink-Aluminium-Legierung.
17. Bauteil hergestellt nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
18. Benetzungsmittelzusammensetzung zur Verzinkung von Bauteilen, insbesondere metallischen
Bauteilen in der diskontinuierlichen Verzinkung umfassend die folgende Zusammensetzung:
Bismut (Bi3+) im Bereich von 0,1 g/l bis 10 g/I; und
NH4Cl (Ammoniumchlorid) im Bereich von ≤ 350 g/l
und einen pH-Wert ≤ 2,0, vorzugsweise von pH ≤ 1,0, besonders bevorzugt von pH ≤ 0,5
aufweist.