[0001] Die Erfindung betrifft eine Pistenraupe zur Gestaltung und Pflege von Schneegelände
mit einem Fahrwerksrahmen sowie mit einem Kettenlaufwerk, das zwei Laufwerksseiten
auf gegenüberliegenden Längsseiten des Fahrwerksrahmens aufweist, wobei jede Laufwerksseite
ein Turasrad, mehrere Laufräder, sowie ein Spannrad und eine um das Turasrad, die
Laufräder und das Spannrad umlaufende Laufwerkskette aufweist, sowie mit einem Fahrantriebssystem
zum Antreiben des Kettenlaufwerks, und mit einem front- oder heckseitigen Anbaugerät.
[0002] Aus der
DE 10 2020 206 710 A1 ist eine derartige Pistenraupe bekannt. Die bekannte Pistenraupe weist einen Fahrwerksrahmen
auf, auf dem ein Fahrerhaus positioniert ist. Zudem ist ein Kettenlaufwerk mit zwei
Laufwerksseiten vorgesehen, denen jeweils eine Laufwerkskette zugeordnet ist. Das
Kettenlaufwerk wird mittels eines Fahrantriebssystems angetrieben. Heckseitig ist
an der Pistenraupe eine Heckfräse angeordnet, die zur Bearbeitung einer Schneeoberfläche
vorgesehen ist. An der Heckfräse ist ein Messaufnehmer vorgesehen, der im Fahrbetrieb
der Pistenraupe kontinuierlich in eine Schneeschicht der Schneeoberfläche eintaucht.
Der Messaufnehmer ist mit einer Kraftsensorik und einer Temperatursensorik versehen,
um einen Schneeoberflächenaufbau erfassen zu können.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Pistenraupe der eingangs genannten Art zu schaffen,
die eine gute Bearbeitungsqualität einer Schneeoberfläche des Schneegeländes ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass eine Sensorik zur Erfassung von Körper- und/oder
Luftschallfrequenzen im Bereich des Fahrwerksrahmens und/oder an dem Anbaugerät angeordnet
ist, die an eine elektronische Überwachungseinrichtung angeschlossen ist, in der Soll-Werte
für Körper- oder Luftschallfrequenzbereiche von Funktionsteilen in bestimmungsgemäßem
Betrieb der Pistenraupe abgelegt sind, und die erfasste Ist-Werte von Körper- oder
Luftschallfrequenzen mit den Soll-Werten vergleicht und abhängig vom Ergebnis des
Vergleichs ein Signal ausgibt. Durch die erfindungsgemäße Sensorik zur Erfassung von
Körperschallfrequenzen und/oder Luftschallfrequenzen ist eine Erfassung des Schneeuntergrunds
möglich, ohne dass - wie beim Stand der Technik - ein Messaufnehmer in die Schneeoberfläche
eintaucht, der Schneeoberflächenbeschädigungen herbeiführen kann. Erfindungsgemäß
werden vielmehr Körperschallwellen und/oder Luftschallwellen erfasst, die im Fahrbetrieb
durch das zwangsläufige Eintauchen von Kettenstegen der Laufwerksketten in die Schneeoberfläche
entstehen. Diese Schallwellen werten ausgewertet und signalisiert. Dadurch können
Rückschlüsse auf Schneebedingungen des Schneeuntergrundes gezogen werden, ohne dass
die Schneeoberfläche beschädigt werden muss. Erfindungsgemäß erfolgt die Erfassung
vielmehr berührungslos. So ist es insbesondere möglich, eine Eisoberfläche, Kunstschnee-
oder Naturschneebedingungen, Neuschnee, Pulverschnee oder Sulzschnee oder auch einen
unterschiedlich gestalteten Schichtaufbau des Schneeuntergrundes zu erfassen. In letzterem
Fall ist insbesondere erfassbar, ob eine vereiste Deckschicht mit einer darunterliegenden
Sulzschicht oder ein umgekehrter Schichtaufbau vorhanden sind. Darüber hinaus können
erfindungsgemäß die Funktionsteile selbst auf ihren einwandfreien Betrieb überprüft
werden, da beschädigte Funktionsteile andere Schallfrequenzen ausstrahlen als unbeschädigte
Funktionsteile. Erfindungsgemäß ist ergänzend oder alternativ vorgesehen, eine entsprechende
Sensorik an einem front- oder heckseitigen Anbaugerät der Pistenraupe vorzusehen,
um zum einen entsprechende Funktionsteile dieses Anbaugeräts auf ihre einwandfreie
Funktion überwachen zu können und zum anderen aufgrund der erfassten Schnee- und Schichtaufbaubedingungen
entsprechende Funktionsparameter des Anbaugeräts entsprechend anpassen zu können.
Vorzugweise weist das Anbaugerät wenigstens eine in einem Arbeitsbetrieb rotierende
Fräswelle auf.
[0005] In Ausgestaltung der Erfindung ist die Überwachungseinrichtung mit dem Fahrantriebssystem
zum Erhalt von Fahrgeschwindigkeits- oder Kettengeschwindigkeitsdaten gekoppelt, und
in der Überwachungseinrichtung sind mehrere Kennlinien von Körper- oder Luftschallfrequenzbereichen
für unterschiedliche Fahr- oder Kettengeschwindigkeiten der Pistenraupe abgelegt.
Diese Ausgestaltung berücksichtigt, dass Körper- oder Luftschallfrequenzen bei unterschiedlichen
Geschwindigkeiten der Pistenraupe wie auch abhängig von einem Schlupf des Kettenlaufwerks
im Fahrbetrieb der Pistenraupe unterschiedlich sind.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind Körper- und/oder Luftschallfrequenzbereiche
für unterschiedliche Oberflächen- oder Aufbaugestaltungen des Schneegeländes bei Überfahren
durch das Kettenlaufwerk der Pistenraupe in der Überwachungseinrichtung abgelegt.
Falls das Anbaugerät als Heckfräse ausgeführt ist, können alternativ oder ergänzend
Körper- und/oder Luftschallfrequenzbereiche für unterschiedliche Oberflächen- oder
Aufbaugestaltungen des Schneegeländes im Fräsbetrieb der Heckfräse abgelegt sein,
die als Soll-Werte für einen Vergleich mit den tatsächlich erfassten Ist-Werten dienen.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Anbaugerät als Heckfräse ausgeführt,
und in der Überwachungseinrichtung sind Körperschallfrequenzbereiche für einen bestimmungsgemäßen
Betrieb wenigstens einer Fräswelle der Heckfräse und/oder einer Glätteinrichtung der
Heckfräse abgelegt. Durch entsprechenden Vergleich dieser Soll-Werte mit aufgenommenen
Ist-Werten im tatsächlichen Fräsbetrieb der Heckfräse ist eine entsprechende Anpassung
von Funktionsparametern der Heckfräse möglich.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Sensorik wenigstens einen triaxialen
Beschleunigungssensor zur Aufnahme von Körperschallfrequenzen auf. Die Triaxialität
lässt eine dreidimensionale Erfassung von Körperschallwellen zu. Der Beschleunigungssensor
kann piezoelektrisch gestaltet sein oder auf einer Quarztechnologie beruhen. Alternativ
kann der Beschleunigungssensor kapazitiv aufgebaut oder magnetisch stabilisiert sein.
Bei der Quarztechnologie kommen Beschleunigungsmesssysteme mit biegsamen Quarzstäben
zum Einsatz. Alternativ ist es möglich, einen Beschleunigungssensor mit magnetisch
stabilisierten Massen zu versehen, deren Auslenkung entsprechende magnetische Feldänderungen
ergeben, die erfasst werden. Bei piezoelektrischen Beschleunigungssensoren sind piezokeramische
Sensorplättchen vorgesehen, die dynamische Druckschwankungen in elektrische Signale
umwandeln, die entsprechend weiterverarbeitet werden. Die Druckschwankung wird durch
eine an der Piezokeramik befestigte Masse erzeugt.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Beschleunigungssensor miniaturisiert
ausgeführt, insbesondere als mikro-elektro-mechanisches System (MEMS). Derartige MEMS-Beschleunigungssensoren
arbeiten mit Änderungen der elektrischen Kapazität. Derartige Sensoren werden meist
aus Silizium hergestellt.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Beschleunigungssensor an einer Spannachse
oder einem Spannachsträger des Spannrads befestigt. Das Spannrad ist auf jeder Laufwerksseite
der Pistenraupe als vorderstes Rad vorgesehen, um das die jeweilige Laufwerkskette
umläuft. Es hat sich herausgestellt, dass bei Anordnung eines Beschleunigungssensors
an der Spannachse oder einem Träger der Spannachse besonders gut entsprechende Körperschallfrequenzen
von Funktionsteilen der Pistenraupe im Fahrbetrieb der Pistenraupe erfasst werden
können.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind als Funktionsteile Teile oder Abschnitte
der Laufwerksseiten des Kettenlaufwerks, Teile des Fahrantriebssystems, Teile des
Anbaugeräts oder Lager- oder Pumpenkomponenten im Bereich des Fahrwerksrahmens vorgesehen.
Entsprechende Funktionsteile sind alle Teile oder Abschnitte, die im Fahr- oder Arbeitsbetrieb
der Pistenraupe rotierbar oder in anderer Form beweglich sind.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens ein Beschleunigungssensor
zur Erfassung von Körperschallfrequenzen an einem Tragrahmen des front- oder heckseitigen
Anbaugeräts befestigt. Vorzugsweise ist der Beschleunigungssensor an einem Tragrahmen
einer Heckfräse der Pistenraupe befestigt. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine Steuerung
von Funktionskomponenten der Heckfräse abhängig von Auswertungen des Schneegeländeaufbaus
aufgrund der erfassten Körperschallfrequenzen.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Überwachungseinrichtung an eine Steuereinrichtung
zur Ansteuerung eines Fräsantriebs der Fräswelle und zur Steuerung einer Eintauchtiefe
der Fräswelle und zur Steuerung eines Anpressdrucks der Glätteinrichtung auf der Schneeoberfläche
angeschlossen. Dies sind typische Funktionsparameter der Heckfräse, die abhängig vom
Ergebnis der Auswertung der Überwachungseinrichtung steuerbar sind.
[0014] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
das anhand der Zeichnungen dargestellt ist.
- Fig. 1
- zeigt schematisch in einer Seitenansicht eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Pistenraupe und
- Fig. 2
- in vergrößerter, perspektivischer Darstellung einen Teilbereich der Pistenraupe gemäß
Fig. 1 im Bereich einer Spannradachse des Fahrwerksrahmens.
[0015] Eine Pistenraupe 1 nach den Fig. 1 und 2 ist mit einem frontseitigen Anbaugerät in
Form eines Räumschilds 2 und mit einem heckseitigen Anbaugerät in Form einer Heckfräse
3 versehen. Die Pistenraupe 1 weist einen Fahrwerksrahmen 4 auf, der ein Fahrerhaus
6 sowie eine Windenanordnung 5 trägt. Der Fahrwerksrahmen 4 wird auf gegenüberliegenden
Längsseiten flankiert von einem Kettenlaufwerk, das eine linke und eine rechte Laufwerksseite
- in normaler Fahrtrichtung der Pistenraupe 1 gesehen - aufweist. Jede Laufwerksseite
ist mit einem heckseitigen Turasrad 9, einem frontseitigen Spannrad 7 und insgesamt
vier Laufrädern 8 versehen, um die herum eine Laufwerkskette 10 umläuft. Die Laufwerkskette
10 ist aus einer Vielzahl von in Fahrzeugquerrichtung erstreckten Kettenstegen 11
und mehreren in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Kettenbändern aufgebaut, an denen
die Kettenstege 11 befestigt sind. Die Laufwerkskette 10 wird mithilfe von Spurbügeln
geführt, die jeweils innenseitig der Kettenstege 11 angeordnet und fest mit den Kettenstegen
11 und den Kettenbändern verbunden sind.
[0016] Das Kettenlaufwerk wird angetrieben durch ein Fahrantriebssystem, das mithilfe geeigneter
Antriebsmotoren die beiden Turasräder 9 der gegenüberliegenden Laufwerksseiten antreibt
für Vorwärtsfahrt, Rückwärtsfahrt und Lenkbewegungen der Pistenraupe 1.
[0017] Anhand der Fig. 1 ist erkennbar, dass die Pistenraupe 1 in betriebsbereitem Fahrzustand
mit den Kettenstegen 11 eines unteren Trums der Laufwerkskette 10 in eine Schneeoberfläche
S eines Schneegeländes eintaucht bis etwa zu einer schematisiert dargestellten Schneeschicht
Si. Die Höhe des Schneeaufbaus zwischen der Schneeoberfläche S und der durch die Kettenstege
11 bearbeiteten Schneeschicht S
1 ist die Bearbeitungstiefe der Laufwerksketten 10 beim Überfahren des Schneeuntergrunds,
d. h. des Schneegeländes, durch die Pistenraupe 1. Durch das Eintauchen der Kettenstege
11 bei sich drehenden Laufwerksketten 10 entstehen zum einen Geräusche in Form von
Luftschallwellen, die abhängig sind von der Beschaffung des Schichtaufbaus des Schneegeländes
ausgehend von der Schneeoberfläche S. Zum anderen entstehen durch die Vielzahl der
sich bewegenden Funktionsteile der Pistenraupe 1 im Fahrbetrieb Körperschallwellen.
Derartige Funktionsteile sind insbesondere die Laufwerksketten 10, die Laufräder 8,
die Spannräder 7 und die Turasräder 9 wie auch entsprechende Achslagerungen und Achsfederungen
der Radlager oder Hydraulikpumpen für eine Arbeitshydraulik oder für das Fahrantriebssystem
der Pistenraupe 1, um nur einige zu nennen. Diese Luft- und Körperschallwellen werden
bei der Pistenraupe 1 gemäß den Fig. 1 und 2 erfasst durch wenigstens einen Beschleunigungssensor
12, der anhand der Fig. 2 erkennbar ist. Der Beschleunigungssensor 12 ist als mikro-elektro-mechanisches
System gestaltet und kann triaxiale Beschleunigungen aufnehmen, die durch entsprechende
Körperschallwellen entstehen. Der Beschleunigungssensor 12 ist an einem Spannachsträger
einer Spannachse 14 befestigt, die das - in normaler Fahrtrichtung gesehen - linke
Spannrad 7 trägt.
[0018] Der Beschleunigungssensor 12 ist an eine elektronische Überwachungseinrichtung Ü
angeschlossen, in der Soll-Wertbereiche für Körper- oder Luftschallfrequenzbereiche
unterschiedlicher Funktionsteile der Pistenraupe abgelegt sind, die bei bestimmungsgemäßen
Betrieb der Pistenraupe entstehen. Dabei können mehrere Kennlinien von Soll-Wertbereichen
abgelegt sein, die unterschiedliche Schneebedingungen, unterschiedliche Schichtaufbauten
des Schneegeländes und/oder unterschiedliche Fahr- oder Kettengeschwindigkeiten der
Pistenraupe 1 abbilden. In der Überwachungseinrichtung Ü werden die erfassten Ist-Werte
an Körper- oder Luftschallfrequenzen des Beschleunigungssensors 12 verglichen mit
den Soll-Wertbereichen und ausgewertet. Zur Übermittlung der Ist-Werte des Beschleunigungssensors
12 an die Überwachungseinrichtung Ü ist eine Signalleitung Bi vorgesehen. Abhängig
vom Ergebnis des Vergleichs gibt die Überwachungseinrichtung Ü ein Signal aus, das
in Form einer Dateninformation an eine elektronische Steuereinheit St des Fahrantriebssystems
oder an andere Steuerelemente von Funktionsteilen der Pistenraupe 1 weitergeleitet
werden kann. Alternativ oder ergänzend kann ein entsprechendes Datensignal auch an
eine Anzeigeeinrichtung D in dem Fahrerhaus 6 der Pistenraupe 1 geleitet werden, so
dass ein Fahrer der Pistenraupe 1 eine Information über den Pistenzustand des Schneegeländes
oder eine Information in Form einer Fehlermeldung über möglicherweise beschädigte
Funktionsteile der Pistenraupe 1 erhält. So ist es möglich, dass entweder der Fahrer
abhängig von den übermittelten Informationen die Fahrfunktion des Fahrantriebssystems
entsprechend anpasst, oder dass die Steuereinheit St des Fahrantriebssystems direkt
automatisiert entsprechende Änderungen am Fahrantrieb vornimmt, um den Fahrantrieb
wieder in Richtung des bestimmungsgemäßen Betriebs zu führen. So kann insbesondere
beim Erkennen von zu großem Schlupf an den Laufwerksketten 10 der Fahrantrieb zurückgeregelt
werden, um den Schlupf zu reduzieren. Steuergröße ist dabei jeweils der Vergleich
zwischen Soll- und Ist-Werten von Körperschallfrequenzen oder Luftschallfrequenzen.
[0019] Der Beschleunigungssensor 12 kann auch dazu vorgesehen sein, Körperschallfrequenzen
des frontseitigen Räumschilds 2 oder der heckseitigen Heckfräse 3 aufzunehmen und
eine Anpassung einer entsprechenden Steuerung des Räumschilds 2 oder der Heckfräse
3 abhängig von dem Vergleich zwischen entsprechenden Soll- und Ist-Werten von Körperschallfrequenzen
vorzunehmen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Heckfräse 3 zusätzlich
mit einem weiteren Beschleunigungssensor 13 versehen, der über eine Signalleitung
B
2 mit der Überwachungseinrichtung Ü gekoppelt ist. Der Beschleunigungssensor 13 ist
in gleicher Weise gestaltet wie der Beschleunigungssensor 12, nämlich als MEMS-Beschleunigungssensor
mit triaxialem Erfassungsvermögen. Der Beschleunigungssensor 13 ist an einem Tragrahmen
der Heckfräse 3 befestigt. Der Beschleunigungssensor 13 nimmt insbesondere Körperschallfrequenzen
wenigstens einer angetriebenen Fräswelle der Heckfräse 3 auf, aber auch Körperschallfrequenzen,
die durch das Aufpressen einer heckseitigen Glätteinrichtung der Heckfräse 3 auf den
Schneeuntergrund entstehen.
[0020] Die Überwachungseinrichtung Ü ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß den
Fig. 1 und 2 zusätzlich auch noch an eine Heckfräsensteuerung HF angeschlossen, die
zum einen einen Fräswellenantrieb und zum anderen eine entsprechende Stellhydraulik
steuert, die die Eintauchtiefe der wenigstens einen Fräswelle in den Schneeuntergrund
und die Ausrichtung der Glätteinrichtung relativ zum Schneeuntergrund wie auch den
Anpressdruck der Glätteinrichtung auf dem Schneeuntergrund steuert.
[0021] Dabei sind in der Überwachungseinrichtung Ü zusätzlich Soll-Wertbereiche für Körperschallfrequenzen
der entsprechenden Funktionsteile der Heckfräse 3 abgelegt, vorzugsweise mit unterschiedlichen
Kennlinien, die verschiedene Fahrgeschwindigkeiten und/oder verschiedene Schneebedingungen
oder Schichtaufbauten des Schneeuntergrunds umfassen. Durch entsprechenden Vergleich
mit den erfassten Ist-Werten ist eine automatische Steuerung der Funktionsparameter
der Heckfräse oder eine Unterstützung der Steuerung der Heckfräse durch einen Fahrer
der Pistenraupe ermöglicht.
1. Pistenraupe (1) zur Gestaltung und Pflege von Schneegelände mit einem Fahrwerksrahmen
(4) sowie mit einem Kettenlaufwerk, das zwei Laufwerksseiten auf gegenüberliegenden
Längsseiten des Fahrwerksrahmens (4) aufweist, wobei jede Laufwerksseite ein Turasrad
(9), mehrere Laufräder (9), sowie ein Spannrad (7) und eine um das Turasrad (9), die
Laufräder (8) und das Spannrad (7) umlaufende Laufwerkskette (10) aufweist, sowie
mit einem Fahrantriebssystem zum Antreiben des Kettenlaufwerks, und mit einem front-
oder heckseitigen Anbaugerät (3), dadurch gekennzeichnet, dass eine Sensorik zur Erfassung von Körper- und/oder Luftschallfrequenzen im Bereich
des Fahrwerksrahmens (4) und/oder an dem Anbaugerät (3) angeordnet ist, die an eine
elektronische Überwachungseinrichtung (Ü) angeschlossen ist, in der Soll-Werte für
Körper- oder Luftschallfrequenzbereiche von Funktionsteilen in bestimmungsgemäßem
Betrieb der Pistenraupe (1) abgelegt sind, und die erfasste Ist-Werte von Körper-
oder Luftschallfrequenzen mit den Soll-Werten vergleicht und abhängig vom Ergebnis
des Vergleichs ein Signal ausgibt.
2. Pistenraupe (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (Ü) mit dem Fahrantriebssystem zum Erhalt von Fahrgeschwindigkeits-
oder Kettengeschwindigkeitsdaten gekoppelt ist, und dass in der Überwachungseinrichtung
(Ü) mehrere Kennlinien von Körper- oder Luftschallfrequenzbereichen für unterschiedliche
Fahr- oder Kettengeschwindigkeiten der Pistenraupe abgelegt sind.
3. Pistenraupe (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Körperund/oder Luftschallfrequenzbereiche für unterschiedliche Oberflächen- oder
Aufbaugestaltungen des Schneegeländes (S) bei Überfahren durch das Kettenlaufwerk
der Pistenraupe (1) oder im Fräsbetrieb der Heckfräse (3) in der Überwachungseinrichtung
(Ü) abgelegt sind.
4. Pistenraupe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anbaugerät als Heckfräse (3) ausgeführt ist, und dass in der Überwachungseinrichtung
(Ü) Körperschallfrequenzbereiche für einen bestimmungsgemäßen Betrieb der wenigstens
einen Fräswelle der Heckfräse (3) und/oder einer Glätteinrichtung der Heckfräse (3)
abgelegt sind.
5. Pistenraupe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorik wenigstens einen triaxialen Beschleunigungssensor (12, 13) zur Aufnahme
von Körperschallfrequenzen aufweist.
6. Pistenraupe (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschleunigungssensor (12, 13) miniaturisiert ausgeführt ist, insbesondere als
mikro-elektro-mechanisches System (MEMS).
7. Pistenraupe (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschleunigungssensor (12) an einer Spannachse oder einem Spannachsträger des
Spannrads (7) befestigt ist.
8. Pistenraupe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Funktionsteile Teile oder Abschnitte der Laufwerksseiten des Kettenlaufwerks,
Teile des Fahrantriebssystems, Teile des Anbaugeräts oder Lager- oder Pumpenkomponenten
im Bereich des Fahrwerksrahmens vorgesehen sind.
9. Pistenraupe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Beschleunigungssensor (13) zur Erfassung von Körperschallfrequenzen
an einem Tragrahmen des front- oder heckseitigen Anbaugeräts (3) befestigt ist.
10. Pistenraupe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (Ü) an eine Steuereinrichtung (HF) der Heckfräse (3)
zur Ansteuerung eines Fräsantriebs der Fräswelle und zur Steuerung einer Eintauchtiefe
der Fräswelle und zur Steuerung eines Anpressdrucks der Glätteinrichtung auf der Schneeoberfläche
angeschlossen ist.