[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Türanlage, insbesondere
einer Schiebetüranlage, wobei die Türanlage einen Türantrieb aufweist, mit dem eine
Bewegung wenigstens eines Flügelelementes der Türanlage ausgeführt wird, und wobei
wenigstens eine Sensoreinheit zur Bereitstellung von Sensordaten eingerichtet ist,
die einen Sensorerfassungsbereich aufweist, wobei Personen innerhalb des Sensorerfassungsbereiches
mittels der Sensoreinheit erfasst und deren Position und/oder Bewegung und/oder Kontur
als Sensordaten ausgegeben werden. Die Erfindung richtet sich ferner auf eine Türanlage
mit einem Steuerungssystem zur Ausführung des Verfahrens.
STAND DER TECHNIK
[0002] Für die Steuerung von automatischen Türanlagen, insbesondere Schiebetüranlagen, sind
Türantriebe bekannt, die mit Sensoreinheiten verbunden sind, die zur Erkennung von
Personen ausgebildet sind. Derartige Türanlagen werden durch Steuerungseinheiten gesteuert,
die die Sensordaten der Sensoreinheiten aufnehmen und entsprechende Steuerimpulse
an den Türantrieb ausgeben.
[0003] So zeigt beispielsweise die
DE 203 20 497 U1 eine Türanlage mit einem Türantrieb und mit einer Sensoreinheit, wobei die Sensoreinheit
als Präsenzsensor dient und mit der die Gegenwart von Personen in einer Erfassungszone
erkannt werden kann. Bei Erkennung der Person wird über den Türantrieb das Öffnen
des Türflügels der Türanlage ausgelöst. Dabei ist angegeben, dass als Sensoreinheit
Radarsensoren zum Einsatz kommen können. Nachteilhafterweise wird jedoch in der Regel
nur ein einfacher Öffnungsimpuls durch die Steuereinheit erzeugt, sobald die Sensoreinheit
die Präsenz einer Person erfasst und die Erfassung als entsprechende Sensordaten an
die Steuereinheit übermittelt. Dabei kann eine Flügelbewegung zwar ausgelöst werden,
diese setzt aber häufig zu früh oder zu spät ein oder ist in sonstiger Weise unpassend,
beispielsweise, wenn die Öffnungsbewegung des Türflügels zu langsam abläuft oder die
Öffnungshaltedauer zu kurz oder zu lange andauert.
[0004] Aus der
DE 10 2019 126 718 A1 ist eine Einrichtung zur gebäudefesten Installation einer Türanlage mit wenigstens
einem Flügelelement bekannt, das in einem Bewegungsraum automatisch bewegbar ist,
wobei Überwachungsmittel zur Überwachung der Bewegung des Flügelelementes zwecks Vermeidung
einer Kollision des Flügelelementes mit einer Person und/oder einem Gegenstand eingerichtet
sind, und wobei sämtliche Überwachungsmittel aus wenigstens einer oder mehreren Kameras
und wenigstens einer oder mehreren Bildauswertungseinheiten ausgebildet sind, wobei
die Kamera zur Überwachung des Bewegungsraums eingerichtet ist.
[0005] Die Einrichtung basiert darauf, sämtliche Überwachungen der Bewegung des Flügelelementes
in oder durch den Bewegungsraum zu kontrollieren mit Überwachungsmitteln, die ausschließlich
auf zumindest einer Kamera und auf zumindest einer Bildauswertungseinheit beruhen.
Kamerabilder können mit hoher Qualität ausgewertet werden, sodass insbesondere bei
einer redundanten Anordnung von Überwachungsmitteln, also mindestens zwei Kameras,
der elektrifizierte, insbesondere automatisierte Betrieb der Einrichtung mit motorisch
bewegten Flügelelementen sicher ausgeführt werden kann, insbesondere um Kollisionen
mit Gegenständen und besonders mit Personen zu vermeiden.
[0006] Die Bildauswertung mit der Bildauswertungseinheit erfolgt dabei vor dem Start der
Bewegung des Flügelelementes in oder durch den Bewegungsraum, und insbesondere erfolgt
eine Echtzeit-Auswertung des Kamerabildes mit der Bildauswertungseinheit, um auch
das Verhalten einer Person während des Passierens der Einrichtung oder der Aufenthalt
einer Person in oder angrenzend an den Bewegungsraum des Flügelelementes der Einrichtung
zu überwachen, und gegebenenfalls unmittelbar ein Signal auszulösen, um die Bewegung
des Flügelelementes beispielsweise zu stoppen oder umzukehren. Damit übernimmt die
Auswertung des Kamerabildes mit der Bildauswertungseinheit die Funktion von berührungslosen
oder taktil wirkenden Näherungssensoren zur Schließkantenabsicherung, wobei die wenigstens
eine oder vorzugsweise die mehreren Kameras in Verbindung mit der Einrichtung so angebracht
sind, dass der Bewegungsraum und insbesondere auch angrenzende Bereiche des Bewegungsraums
überwacht werden. Damit kann mit der eingerichteten Sensoreinheit, die zunächst nur
zur Erfassung der Person zwecks der Ansteuerung des Türantriebes dient, zugleich eine
Schließkantenabsicherung eingerichtet werden. Die Schließkantenabsicherung kann jedoch
mit einem einfachen Steuerungssystem nicht hinreichend schnell reagieren, wenn die
Steuerfunktion der Türantriebe mittels des Steuerungssystems mit erweiterten Funktionen
erfolgen soll.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0007] Die Aufgabe der Erfindung ist die weitere Verbesserung eines Verfahrens zum Betrieb
einer Türanlage, bei dem das Reaktionsverhalten des Türflügels aufgrund des Verhaltens
einer Person weiter verbessert angepasst werden kann. Mit weiterem Vorteil soll das
Verfahren mit einer minimalen Anzahl von Sensoreinheiten betrieben werden können,
die im Betrieb und in Zusammenwirkung mit der Steuerung der Türantriebe mit weiteren
Funktionen ausgestattet werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 und weiterhin ausgehend von einer Türanlage gemäß Anspruch 10 mit den jeweils kennzeichnenden
Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung einer Türanlage sieht vor, dass ein
Steuerungssystem eingerichtet wird, mit dem die Sensordaten empfangen werden, wobei
das Steuerungssystem ein erstes Steuermodul aufweist, mit dem die Bewegung des wenigstens
eines Flügelelementes der Türanlage in Abhängigkeit der Position, der Bewegung und/oder
der Kontur der wenigstens einen Person kontinuierlich und dynamisch fortlaufend geregelt
wird und wobei ein zweites Steuermodul vorgesehen ist, mit dem eine Schließkantenabsicherung
des wenigstens einen Flügelelementes der Türanlage basierend auf den Sensordaten eingerichtet
wird.
[0010] Kerngedanke der Erfindung ist die verbesserte Ausführung eines Steuerungssystems
mit einem ersten Steuermodul und mit einem zweiten Steuermodul, wobei das erste Steuermodul
die Bewegung des Flügelelementes in unmittelbarer Abhängigkeit der Position, der Bewegung
und/oder der Kontur der wenigstens einen Person steuert, insbesondere in Form eines
aktiven Regelkreises, der über die gesamte Begehungsdauer der Person durch die Türanlage
hindurch aufrechterhalten bleibt. Mit diesem verbesserten Steuerungssystem kann folglich
auch das oben aufgeführte erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt werden. Hierfür weist
zugleich das Steuerungssystem ein zweites Steuermodul auf, mit dem eine Schließkantenabsicherung
sichergestellt wird. Das erste Steuermodul und das zweite Steuermodul oder zumindest
deren CPU-Kerne können in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht sein.
[0011] Dabei soll sowohl die Steuerung des Flügelelementes als auch die Schließkantenabsicherung
auf denselben Sensordaten wenigstens von einer Sensoreinheit und vorzugsweise von
zwei Sensoreinheiten basieren. Dabei können die Sensordaten von den Sensoreinheiten
jeweils separat sowohl an das erste Steuermodul als auch an das zweite Steuermodul
übersandt werden.
[0012] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, dass mit der so hergestellten
Hard- und Softwarestruktur, umfassend die wenigstens eine vorzugsweise die zwei Sensoreinheiten,
sowie umfassend das Steuerungssystem mit dem ersten und dem zweiten Steuermodul zur
Auswertung insbesondere von 3D-Kameradaten eine Zulassung nach dem sogenannten Performancelevel
"c" oder "d" erreicht werden kann. Damit kann, insbesondere bei einer redundanten
Nutzung von Sensordaten zweier Sensoreinheiten und jeweils zugeordneten Sensorerfassungsbereichen,
eine Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen Ausfalls der korrekten Steuerung der Flügelelemente
angegeben werden von 1:333.333 bis 1:1.000.000 (PI c) oder bis zu 1:1.000.000 bis
1:10.000.000 (PI d).
[0013] Das erste Steuermodul zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Sensordaten
mit diesem insbesondere autark ausgewertet werden und basierend auf der Position,
der Bewegung und/oder der Kontur der wenigstens einen Person eine Verfahrbewegung
des wenigstens einen Flügelelementes bestimmt wird, indem das erste Steuermodul den
Türantrieb des Flügelelementes wenigstens über eine Erfassungsdauer der Person im
Sensorerfassungsbereich mittels eines aktiven Regelkreises kontinuierlich fortlaufend
ansteuert.
[0014] Das zweite Steuermodul zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Sensordaten
mit diesem ebenfalls insbesondere autark ausgewertet werden und vom ersten Steuermodul
bestimmte Verfahrbewegungen des wenigstens einen Flügelelementes empfangen und so
überprüft werden, dass eine Kollision des Flügelelementes mit der Person vermieden
wird, insbesondere eine Schließkantenabsicherung geschaffen wird. Folglich wird vorgesehen,
dass das erste Steuermodul Steuerdaten zum Ansteuern des wenigstens einen Türantriebs
des Flügelelementes zunächst an das zweite Steuermodul übermittelt, wobei die Steuerdaten
vom zweiten Steuermodul in Korrelation mit den Sensordaten ausgewertet werden und
schließlich an die Türantriebe der Flügelelemente ausgegeben werden.
[0015] Mit anderen Worten wird im zweiten Steuermodul zunächst eine funktionale Sicherheit
abgeprüft, sodass das zweite Steuermodul parallel zum ersten Steuermodul und insbesondere
unabhängig voneinander die Sensordaten der Sensoreinheit auswertet, wobei die Auswertung
parallel zur Auswertung durch das erste Steuermodul erfolgt. So kann mit dem zweiten
Steuermodul der Bewegungskorridor, der mit dem ersten Steuermodul für die Person zum
Durchqueren der Türanlage berechnet wird, vom zweiten Steuermodul freigegeben werden.
[0016] Das erste Steuermodul erfüllt dabei insbesondere nicht die funktionale Sicherheit
der Schließkantenabsicherung, sondern berechnet vorzugsweise lediglich den optimalen
Verfahrweg der Flügelelemente zur Herstellung des idealen Bewegungskorridors für die
Person zum Durchqueren der Türanlage. Das zweite Steuermodul fragt im Rahmen der funktionalen
Sicherheit schließlich eine mögliche Kollision der Flügelelemente mit der Person ab,
insbesondere bei einer Schließbewegung der Flügelelemente einer Schiebetüranlage.
Wird mit dem zweiten Steuermodul festgestellt, dass keine Kollision stattfinden kann,
wird der vom ersten Steuermodul bestimmte Begehungskorridor schließlich freigegeben
und die Türantriebe werden vom zweiten Steuermodul angesteuert.
[0017] Insbesondere sind auf beiden Seiten der Türanlage Sensoreinheiten eingerichtet, wobei
die Sensoreinheiten jeweilige Sensorerfassungsbereiche aufweisen oder diese bilden,
die sich in der Bewegungsebene der Flügelelemente überschneiden, aneinander angrenzen
oder zumindest einen Abstand zueinander aufweisen, der kleiner ist als die Abmessung
einer insbesondere kleinen Person, sodass die Erfassung des zumindest einen Objekts
von einem ersten Sensorerfassungsbereich an den einen zweiten Sensorerfassungsbereich
übergehend und, insbesondere unterbrechungsfrei, ausgeführt wird..
[0018] Es müssen sich dabei die Sensorerfassungsbereiche nicht zwingend überlappen und diese
müssen auch nicht ungefähr aneinander angrenzen, da eine Person generell eine räumliche
Ausdehnung hat. Der Abstand der Sensorerfassungsbereiche beider Sensoreinheiten auf
den sich gegenüberliegenden Türseiten sollte insofern zumindest so klein sein, dass
vermieden wird, dass eine kleine Person, etwa ein Kind, nicht zwischen den Sensorerfassungsbereichen
unerkannt bleiben kann. Ist zwischen den Sensorerfassungsbereichen auf den sich gegenüberliegenden
Türseiten eine Erfassungslücke vorhanden, so kann diese durch Interpolation gefüllt
werden, sodass praktisch keine Regelunterbrechung erfolgen muss.
[0019] Zur Auswertung der Sensordaten aus den Sensoreinheiten ist wenigstens eine Bildauswerteeinheit
vorgesehen, wobei vorzugsweise jedem der beiden Steuermodule eine eigene Bildauswerteeinheit
zugeordnet ist. So ist insbesondere vorgesehen, dass in Verbindung mit oder als Bestandteil
des ersten Steuermoduls und des zweiten Steuermoduls eine Bildauswerteeinheit eingerichtet
wird, wobei mittels der Bildauswerteeinheit die kontinuierliche Verfolgung der Bewegung
der Person über dessen gesamte Erfassungsdauer ausgeführt und dem jeweiligen Steuermodul
bereitgestellt wird. Das erste Steuermodul wertet die Bilddaten dahingehend aus, einen
optimalen Begehungskorridor der Person für die Türanlage zu schaffen, und das zweite
Steuermodul wertet mit einer insbesondere eigenen zugeordneten Bildauswerteeinheit
mögliche Kollisionen im Bewegungsbereich der Flügelelemente aus, sodass eine Kollision
eines Flügelelementes mit einer die Türanlage begehenden Person verhindert wird. Die
Bildauswerteeinheiten insbesondere zur Auswertung von 3D Bilddaten können jeweils
Bestandteil der Steuermodule sein, sodass das erste Steuermodul eine erste Bildauswerteeinheit
und das zweite Steuermodul eine von der ersten Bildauswerteeinheit getrennt eingerichtete
zweite Bildauswerteeinheit aufweist. Denkbar ist aber auch eine Bildauswerteeinheit,
die von beiden Steuermodulen gleichermaßen genutzt wird.
[0020] Im Ergebnis führt die erfindungsgemäße Architektur des Steuerungssystems dazu, dass
eine Ansteuerung der Türantriebe der Flügelelemente zwar vom ersten Steuermodul berechnet
wird, die Ansteuerung erfolgt jedoch erst nach Durchlauf der Steuerdaten durch das
zweite Steuermodul, um die berechneten Bewegungsdaten der Flügelelemente auf eine
mögliche Kollision hin zu untersuchen und schließlich freizugeben, sofern keine Kollision
droht.
[0021] Beispielsweise weist das erste Steuermodul einen Linux-Rechner auf, während das zweite
Steuermodul auf einem Mikrocontroller basiert. Beispielhaft kann das erste Steuermodul
als ein Raspberry Pi ausgeführt sein, während der Mikrocontroller zum Betrieb eines
RTOS-Betriebssystems ausgebildet ist, was eine Echtzeitfähigkeit ermöglicht. Auf der
anderen Seite kann das Linux-System zur Bildung des ersten Steuermoduls IP-fähig ausgeführt
und entsprechend in ein Netzwerk eingebunden werden, sodass die Kommunikation zwischen
den Sensoreinheiten und den Steuermodulen beispielsweise auf einem Ethernet basiert,
während die Kommunikation zwischen dem zweiten Steuermodul, insbesondere dem Mikrokontroller
und den Türantrieben auf einem CAN-Bus basiert.
[0022] Dabei sind die Steuermodule so parallel eingerichtet, dass diese unabhängig voneinander
die Daten der Sensoreinheiten auswerten, während über den CAM-Bus die Türantriebe
lediglich vom zweiten Steuermodul angesteuert werden. Die Steuerdaten zur Ansteuerung
der Flügelelemente werden indes vom ersten Steuermodul an das zweite Steuermodul übergeben.
[0023] Erfindungsgemäß sind die Sensorerfassungsbereiche zur Ausführung des Verfahrens in
einem türfernen Personenbewegungsbereich und einem türnahen Sicherheitsbereich aufgeteilt,
wobei mit dem ersten Steuermodul über die Bildauswerteeinheit der türferne Personenbewegungsbereich
ausgewertet wird und mit dem zweiten Modul wird über die Bildauswerteeinheit überwiegend
der türnahe Sicherheitsbereich ausgewertet. Zur kontinuierlichen Verfolgung der Bewegung
und der Kontur der Person durch die gesamte Türanlage hindurch kann auch von dem ersten
Steuermodul der türnahe Sicherheitsbereich mit ausgewertet werden, sodass die Auswertung
des türnahen Sicherheitsbereiches durch beide Steuermodule unabhängig voneinander
erfolgen kann. Durch die Auswertung der Bilddaten der Bildauswerteeinheit mit dem
zweiten Steuermodul wird eine Schließkantenabsicherung oder beispielsweise auch die
Bereithaltung von Fluchtwegen geschaffen, sodass der Türkorridor, der für die Flügelstellung
mit dem ersten Steuermodul ermittelt wird, vom zweiten Steuermodul überprüft wird.
[0024] Die Türanlage weist vorzugsweise zwei Flügelelemente auf, wobei das Steuerungssystem
die zwei Flügelelemente unabhängig voneinander ansteuert und wobei die Flügelelemente
unabhängig voneinander bewegt werden. Begeht beispielsweise eine Person die Türanlage
nicht mittig, so kann zur Bildung eines optimalen Türkorridors ein Flügelelement weiter
in die Schließstellung verfahren, während das zweite Flügelelement weiter in die Öffnungsstellung
verfährt. So entsteht ein außermittiger Türkorridor, durch den die Person die Türanlage
begehen kann.
[0025] Die Erfindung richtet sich ferner auf eine Türanlage mit einem Steuerungssystem zur
Ausführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens. Das Steuerungssystem, die wenigstens
eine Sensoreinheit und/oder der wenigstens eine Türantrieb bilden dabei einen Regelkreis,
mit dem die Bewegung des wenigstens einen Flügelelementes oder vorzugsweise die Bewegung
von zwei Flügelelementen regelbar ist. Die Regelung des Flügelelementes erfolgt dabei
kontinuierlich und dynamisch über den gesamten Begehungszeitraum der Person durch
die Türanlage hindurch.
[0026] Das erfindungsgemäße Steuerungssystem weist ein erstes Steuermodul auf, mit dem die
Sensordaten auswertbar sind und wobei basierend auf der Position, der Bewegung und/oder
der Kontur der wenigstens einen Person Steuerdaten für eine Verfahrbewegung des wenigstens
einen Flügelelementes bestimmt werden können.
[0027] Das Steuerungssystem weist ferner ein zweites Steuermodul auf, mit dem die Sensordaten
auswertbar sind und mit dem vom ersten Steuermodul bestimmte Verfahrbewegungen des
wenigstens einen Flügelelementes in Form von Steuerdaten überprüfbar sind, sodass
eine Kollision des Flügelelementes mit der Person vermieden und eine Schließkantenabsicherung
geschaffen wird.
[0028] Die Sensoreinheit der Türanlage weist wenigstens eine und bevorzugt zwei Kameras
auf, und es ist insbesondere vorgesehen, dass die Sensoreinheit wenigstens eine Lichtquelle
aufweist, mit der ein Lichtraster in den Sensorerfassungsbereich projizierbar ist.
Die Sensoreinheit kann dabei ausgebildet sein als eine 3D-Kamera, eine Stereokamera,
ein Triangulationssystem, eine ToF (Time of Flight) Kamera, eine Lichtfeldkamera,
eine RGB-Kamera und/oder ein LIDAR-system.
[0029] Bevorzugt weist die Sensoreinheit wenigstens eine, insbesondere eine einzige Kamera,
bevorzugt zwei Kameras auf und/oder die Sensoreinheit weist wenigstens eine Lichtquelle
auf, mit der ein Lichtraster in den Sensorerfassungsbereich projizierbar ist und/oder
die Sensoreinheit weist einen LIDAR-Sensor auf.
[0030] Bevorzugt weist die Sensoreinheit wenigstens eine und bevorzugt zwei Kameras auf
und/oder die Sensoreinheit weist wenigstens eine Lichtquelle auf, mit der ein Lichtraster
in den Sensorerfassungsbereich projizierbar ist und/oder die Sensoreinheit weist einen
LIDAR-Sensor auf.
[0031] Insofern sind im Rahmen der Erfindung mehrere bildverarbeitende oder zumindest optisch
funktionierende Sensorprinzipien denkbar, umfassend Stereokameras, LIDAR-Sensoren
und/oder dergleichen. Somit sind im Rahmen der Erfindung auch Abstandsmesssensoren
denkbar, die für mehrere Punkte im Erfassungsbereich Abstände liefern.
[0032] Bevorzugt oder ausschließlich kommen Sensoreinheiten zum Einsatz, die geeignet sind,
Abstände zwischen dem Sensor und Oberflächen zu messen, wobei die Oberflächen von
den zu erfassenden Objekten und/oder von Gegenständen der Umgebung wie Boden, Tür,
Rahmen und Wände gebildet werden. Derartige Sensoreinheiten ermitteln den Abstand
zwischen Sensor und Oberfläche entweder durch das Triangulationsverfahren und/oder
durch Messung der Laufzeit einer Strahlung aus einer zum Sensoreinheit gehörenden
Sendequelle.
[0033] Bei der Anwendung des Triangulationsverfahren werden die unterschiedlichen Richtungswinkel
zu einem definierten Oberflächenpunkt von mindestens zwei beabstandeten Referenzpunkten,
die aus zwei oder mehr wellen-empfindlichen Sensoren, z.B. Liniensensoren oder Einzel-Punkt-Sensoren
oder Kameras. Vorzugsweise handelt es sich dabei um eine Stereo-Kamera. Alternativ
kommt beim Triangulationsverfahren ein wellen-empfindlicher Sensor, insbesondere eine
Kamera, und eine punktförmigen Referenzlichtquelle, z.B. Punktraster-Lichtquelle zum
Einsatz.
[0034] Bevorzugte Kombinationen beim Triangulationsverfahren sind:
- 1. Mithilfe von Fremdlicht, z.B. Sonne oder Raumbeleuchtung und zwei oder mehr wellen-empfindlichen
Sensoren erfolgt die Winkel- und/oder Abstandsberechnung
- 2. Mithilfe von systemeigenen Lichtquellen, vorzugweise Punktförmig z.B. Punkteraster,
und zumindest einem wellen-empfindlichen Sensor erfolgt die Winkel- und/oder Abstandsberechnung
- 3. Kombination aus 1 und 2, wodurch erreicht wird, dass das Sensorsystem geeignet
ist sowohl bei Dunkelheit und/oder schwachem Licht als auch bei sehr starkem Fremdlicht
zumindest die Abstandsberechnung durchzuführen.
[0035] Bei der Anwendung der Messung der Laufzeit eine Strahlung kommt eine oder mehrere
zur Sensoreinheit gehörende Sendequellen zum Einsatz, welche die Strahlung in Form
von elektromagnetischen Wellen, insbesondere Licht, Radar, Funk, Röntgen, Mikrowellen
und/oder, und/oder Schall-Wellen erzeugen, aussenden und auf die zu erfassenden Oberflächen
der Objekte werfen. Ein Empfangssystem der Sensoreinheit, das für die jeweilige Strahlungsart
sensitiv ist, fängt die von den Oberflächen reflektierten Strahlen auf. Zusammen mit
einer Berechnungseinheit der Steuerungseinheit oder der Sensoreinheit wird direkt
in Form von Zeitmessung und/oder indirekt, insbesondere in Form von Messung von Interferenzen,
Phasenverschiebungen Und/oder Frequenzverschiebungen, insbesondere in Relation zu
der ausgesendeten Strahlung die Laufzeit bestimmt, die die Strahlung vom Zeitpunkt
der Aussendung bis zum Empfang im Empfangssystem benötigt. Die eine oder mehrere Sendequelle/n
können diffuse, also gestreute Strahlung, insbesondere in Verbindung mit TOF-Kamera,
FMCW-Radar (FMCW= Frequency-Modulated Continuous Wave Radar Systeme) aussenden und/oder
auf einen oder mehrere Punkte fokussierte Strahlung, insbesondere in Verbindung mit
LiDAR (LIDAR steht für Light Detection and Ranging), Laser-Array und/oder Laser-Scanner,
aussenden. Weiterhin können die unterschiedlichen Bereiche einer Sensorerfassungsbereiches
gleichzeitig und/oder sequenziell, also zeitlich nacheinander folgend, mit der Strahlung
ausgeleuchtet werden bzw. Kombinationen.
[0036] Insbesondere kann ein Verfahren angewandt werden, welches sowohl das Triangulationsverfahren
und die Messung der Laufzeit einer Strahlung aus einer zum Sensoreinheit gehörenden
Sendequelle kombiniert.
[0037] Als Ergebnis des Verfahrens kann ein Abstandsbild bereitgestellt werden, welches
den insbesondere kompletten Sensorerfassungsbereich aus mehreren einzelnen Abstandsmessungspunkten
umfasst.
[0038] Besonders bevorzugt kommt dabei ein LIDAR-Sensor in Verbindung mit einem Verfahren
basierend auf der Abstandsmessung zum Einsatz. Diese Kombination, insbesondere wie
auch die weiteren genannten, stellt eine besonders effiziente Möglichkeit, insbesondere
hinsichtlich Sicherheit und/oder Komplexität, dar.
BEVORZUGTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
[0039] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1
- eine schematisch perspektivische Ansicht einer Türanlage mit einem Steuerungssystem
zur Ausführung des Verfahrens und
- Figur 2
- der Ausbau des Steuerungssystems mit einem ersten Steuermodul und mit einem zweiten
Steuermodul.
[0040] Figur 1 zeigt eine schematisch perspektivische Ansicht einer Türanlage 100, die mit
zwei linear bewegbaren Flügelelementen 11 als Schiebetüranlage ausgeführt ist. Die
Flügelelemente 11 werden mit jeweils einem Türantrieb 10 angetrieben, wobei die Bewegungen
der Flügelelemente 11 über die separaten Türantriebe 10 voneinander entkoppelt sind.
[0041] Die Darstellung zeigt auf der Vorderseite der Türanlage 100 eine Sensoreinheit 12,
die einen Sensorerfassungsbereich 14 auf der Bodenseite vor der Türanlage 100 aufspannt.
Die gleiche Sensoreinheit 12 mit einem ebensolchen Sensorerfassungsbereich 14 kann
auch in nicht näher dargestellter Weise auf der hinteren Seite der Türanlage 100 vorhanden
sein.
[0042] Die Türanlage 100 weist ferner ein Steuerungssystem 16 auf, das mit den beiden Türantrieben
10 und auch mit der Sensoreinheit 12 oder mit den Sensoreinheiten 12 verbunden ist.
Gezeigt ist ferner eine Person 15 im vorderen Sensorerfassungsbereich 14, und in seitlicher
Anordnung zum Sensorerfassungsbereich 14 befindet sich eine Authentifizierungseinrichtung
19. Über die Authentifizierungseinrichtung 19 kann sich die Person 15 authentifizieren,
um eine Berechtigung zur Begehung der Türanlage 100 zu erhalten. Die Authentifizierungseinrichtung
19 ist in Datenverbindung mit dem Steuerungssystem 16 dargestellt.
[0043] Weiterhin hält die Person 15 beispielhaft ein Kommunikationsmittel 20 in der Hand,
und das Kommunikationsmittel 20 kann beispielhaft ein Mobiltelefon sein. Damit ist
es in nicht näher beschriebener Weise auch möglich, dass sich die Person 15 kontaktlos
und/oder drahtlos mit dem Kommunikationsmittel 20 authentifiziert, wobei die Datenkommunikation
beispielsweise mit der Authentifizierungseinrichtung 19 oder aber auch mit einer nicht
näher dargestellten Kommunikationseinrichtung als Bestandteil des Steuerungssystems
16 oder der Sensoreinheit 12 kommunizieren kann. Dabei wird die Berechtigung abgefragt,
ob die Person 15, die das Kommunikationsmittel 20 bei sich trägt, zur Begehung der
Türanlage 100 berechtigt ist.
[0044] Die Sensoreinheit 12 weist beispielsweise eine Stereokamera auf, insbesondere eine
3D-Kamera, mit der Tiefenbilder aufgenommen werden können. Sobald die Person 15 den
Sensorerfassungsbereich 14 betreten hat, kann die Sensoreinheit 12 die Position, die
Geschwindigkeit, sowie auch die Bewegungsrichtung und sogar die Kontur der Person
15 erfassen, und an das Steuerungssystem 16 übermitteln. Damit ist es möglich, dass
die Sensoreinheit 12 die Bewegung der Person 15 lückenlos verfolgt, und die Sensordaten
13, die über die dargestellte Datenverbindung an das Steuerungssystem 16 übermittelt
werden, ermöglichen eine unmittelbare Ansteuerung der Türantriebe 10 zur Bewegung
der Flügelelemente 11 abhängig von der aktuellen Position, der Geschwindigkeit und
der Bewegungsrichtung sowie der Kontur der Person 15. Damit wird mit dem Steuerungssystem
16 ein aktiver Regelkreis aufgebaut, über den eine unmittelbare, kontinuierliche und
dynamisch folgende Reaktion der Flügelelemente 11 auf das Verhalten der Person 15
erfolgen kann.
[0045] Die Sensoreinheit 12 ist so ausgeführt, dass der Sensorerfassungsbereich 14 in einem
türfernen Personenbewegungsbereich 14a und in einen Sicherheitsbereich 14b unterteilt
wird. Im Personenbewegungsbereich 14a kann die Sensoreinheit 12 das Vorhandensein
sowie die Bewegung der Person 15 erfassen, wobei diese Erfassung der Person 15 auch
im Sicherheitsbereich 14b erhalten bleibt. Zusätzlich ist die Sensoreinheit 12 jedoch
dazu eingerichtet, im Sicherheitsbereich 14b zusätzlich eine Schließkantenabsicherung
der Flügelelemente 11 zu schaffen. Dabei wird die Bildauswertung der mit der Sensoreinheit
12 zur Verfügung gestellten Sensordaten dahingehend orientiert, den Bewegungsbereich
der Flügelelemente 11 abzusichern, sodass vermieden wird, dass die Flügelelemente
11, insbesondere in einer Bewegung in Schließrichtung mit Fremdkörpern und insbesondere
mit der Person 15 kollidieren können. Sofern die Sensoreinheit 12 im Sicherheitsbereich
14b eine Person 15 oder aber auch einen sonstigen Gegenstand erfasst, so kann die
Bewegung des Flügelelementes 11 insbesondere in Schließlichtung durch das Steuerungssystem
16 entsprechend unterbunden werden.
[0046] Figur 2 zeigt eine schematische Ansicht des Aufbaus des Steuerungssystems 16 zur
Steuerung der Türanlage 100 gemäß Figur 1.
[0047] Das Steuerungssystem 16 weist ein erstes Steuermodul 16a und ein zweites Steuermodul
16b auf, die vorzugswese unabhängig voneinander und/oder jeweils autark betreibbar
sind. Auf der linken Seite sind beispielhaft zwei Sensoreinheiten 12 dargestellt,
die über ein Netzwerk, beispielsweise Ethernet, Sensordaten 13 an das Steuerungssystem
16 übermitteln. Das Steuerungssystem 16 weist ein erstes Steuermodul 16a und ein zweites
Steuermodul 16b auf, wobei die Sensordaten 13 in gleicher Weise sowohl an das erste
als auch an das zweite Steuermodul 16a und 16b übermittelt werden.
[0048] Auf der rechten Seite des Steuerungssystems 16 sind beispielhaft Türantriebe 10 zur
Bewegung der Flügelelemente 11 gemäß Figur 1 dargestellt. Die Verbindung zwischen
dem zweiten Steuermodul 16b und den Türantrieben 10 erfolgt beispielsweise über einen
CAN-Bus.
[0049] Das erste Steuermodul 16a weist eine Bildauswerteeinheit 18 auf, die die Sensordaten
13 der Sensoreinheit 12 empfängt. Die Bildauswerteeinheit 18 ermöglicht eine Auswertung
des aufgenommenen Bildes der Sensoreinheit 12, beispielsweise aufweisend eine Stereokamera.
Das erste Steuermodul 16a dient dabei zur Erzeugung von Steuerdaten 17, die an das
zweite Steuermodul 16b übermittelt werden. Dabei wird zunächst eine optimale Flügelposition
21 ermittelt, die schließlich in Form der Steuerdaten 17 an das zweite Steuermodul
16b übergeben werden. Ein Prozessor 22 des ersten Steuermoduls 16a kann beispielsweise
gebildet werden durch einen Raspberry Pi, und das Betriebssystem kann durch Linux
gebildet werden. Damit ist das erste Steuermodul 16a insbesondere IP-fähig, und dieses
kann in ein Netzwerk eingebunden werden.
[0050] Das zweite Steuermodul 16b weist ebenfalls eine Bildauswerteeinheit 18 auf, die insbesondere
oder überwiegend den Sicherheitsbereich 14b gemäß Figur 1 auswertet. Dabei wird sichergestellt,
dass sich keine Personen und auch keine Fremdkörper im Bewegungsbereich der Flügelelemente
11 befinden. Das zweite Steuermodul 16b weist einen weiteren Prozessor 23 auf, und
mit diesem kann eine Auswertung der optimalen Flügelposition 21 erfolgen, indem untersucht
wird, ob eine Kollision mit der Person 15 oder mit einem sonstigen Gegenstand stattfinden
kann. Ist die Auswertung negativ und kann das Flügelelement 11 frei bewegt werden,
wird mit der Stellung des oder den Stellungen der Flügelelemente 11 ein erlaubter
Türkorridor 24 gebildet. Wenn also der Türkorridor 24 gemäß der optimalen Flügelposition
21, der bestimmt wird durch das erste Steuermodul 16a, über die Steuerdaten 17 an
das zweite Steuermodul 16b übergeben wird, und die optimale Flügelposition 21 einen
Türkorridor ergibt kann die Freigabe erfolgen und die Türantriebe 10 werden angesteuert.
Dabei erhält das zweite Steuermodul 16b die Steuerdaten 17 des ersten Steuermoduls
16a, und nach einem Abgleich der Sensordaten 13 mittels der Bildauswerteeinheit 18
kann schließlich eine Ansteuerung der Türantriebe 10 durch das zweite Steuermodul
16b erfolgen.
[0051] Im Ergebnis wird ein Steuerungssystem 16 geschaffen, das den Performance-Level "c"
oder "d" ermöglicht, sodass die Türanlage 100 ohne weitere Sensorik zur Schließkantenabsicherung
basierend auf wenigstens einer oder vorzugsweise basierend auf zwei Sensoreinheiten
12 die Person 15 verfolgen kann, eine optimale Flügelposition 11 zum Begehen der Türanlage
100 schaffen kann, und zugleich eine Schließkantenabsicherung ermöglicht wird.
[0052] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen
hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten
oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten
Kombinationen erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste:
[0053]
- 100
- Türanlage
- 10
- Türantrieb
- 11
- Flügelelement
- 12
- Sensoreinheit
- 13
- Sensordaten
- 14
- Sensorerfassungsbereich
- 14a
- Personenbewegungsbereich
- 14b
- Sicherheitsbereich
- 15
- Person
- 16
- Steuerungssystem
- 16a
- erstes Steuermodul
- 16b
- zweites Steuermodul
- 17
- Steuerdaten
- 18
- Bildauswerteeinheit
- 19
- Authentifizierungseinrichtung
- 20
- Kommunikationsmittel
1. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100), insbesondere einer Schiebetüranlage,
wobei die Türanlage (100) einen Türantrieb (10) aufweist, mit dem eine Bewegung wenigstens
eines Flügelelementes (11) der Türanlage (100) ausgeführt wird, und wobei wenigstens
eine Sensoreinheit (12) zur Bereitstellung von Sensordaten (13) eingerichtet ist,
die einen Sensorerfassungsbereich (14) aufweist, wobei Personen (15) innerhalb des
Sensorerfassungsbereiches (14) mittels der Sensoreinheit (12) erfasst und deren Position
und/oder Bewegung und/oder Kontur als Sensordaten (13) ausgegeben werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Steuerungssystem (16) eingerichtet wird, mit dem die Sensordaten (13) empfangen
werden, wobei das Steuerungssystem (16)
- ein erstes Steuermodul (16a) aufweist, mit dem die Bewegung des wenigstens eines
Flügelelementes (11) der Türanlage (100) in Abhängigkeit der Position, der Bewegung
und/oder der Kontur der wenigstens einen Person (15) kontinuierlich und dynamisch
fortlaufend geregelt wird und
- ein zweites Steuermodul (16b) aufweist, mit dem eine Schließkantenabsicherung des
wenigstens einen Flügelelementes (11) der Türanlage (100) basierend auf den Sensordaten
(13) eingerichtet wird.
2. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Steuermodul (16a) die Sensordaten (13) auswertet und basierend auf der
Position, der Bewegung und/oder der Kontur der wenigstens einen Person (15) eine Verfahrbewegung
des wenigstens einen Flügelelementes (11) bestimmt, indem das erste Steuermodul (16a)
den Türantrieb (10) des Flügelelementes (11) wenigstens über eine Erfassungsdauer
der Person (15) im Sensorerfassungsbereich (14) mittels eines aktiven Regelkreises
kontinuierlich fortlaufend angesteuert.
3. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit dem zweiten Steuermodul (16b) die Sensordaten (13) ausgewertet und vom ersten
Steuermodul (16a) bestimmte Verfahrbewegungen des wenigstens einen Flügelelementes
(11) so überprüft werden, dass eine Kollision des Flügelelementes (11) mit der Person
(15) vermieden wird, insbesondere eine Schließkantenabsicherung geschaffen wird.
4. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Steuermodul (16a) Steuerdaten (17) zum Ansteuern des wenigstens einen Türantriebs
(10) des Flügelelementes (11) an das zweite Steuermodul (16) übermittelt, wobei die
Steuerdaten (17) vom zweiten Steuermodul (16) in Korrelation mit den Sensordaten (13)
ausgewertet werden.
5. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf beiden Seiten der Türanlage (100) eine Sensoreinheit (12) eingerichtet wird und/oder
wobei die Sensorerfassungsbereiche (14) beider Sensoreinheiten (12) sich überschneiden,
aneinander angrenzen oder zumindest einen Abstand zueinander aufweisen, der kleiner
ist als die Abmessung einer insbesondere kleinen Person, sodass die Erfassung des
zumindest einen Objekts (15) von einem ersten Sensorerfassungsbereich (14) an den
einen zweiten Sensorerfassungsbereich (14) übergehend und , insbesondere unterbrechungsfrei,
ausgeführt wird.
6. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Verbindung mit oder als Bestandteil des ersten Steuermoduls (16a) und des zweiten
Steuermoduls (16a) eine Bildauswerteeinheit (18) eingerichtet wird, wobei mittels
der Bildauswerteeinheit (18) die kontinuierliche Verfolgung der Bewegung der Person
(15) über dessen gesamte Erfassungsdauer ausgeführt und dem jeweiligen Steuermodul
(16a, 16b) bereitgestellt wird.
7. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Türantriebe (10) der Flügelelemente (11) vom ersten Steuermodul (16a) erst nach
Durchlauf der Steuerdaten (17) durch das zweite Steuermodul (16b) angesteuert werden.
8. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sensorerfassungsbereich (14) einen türfernen Personenbewegungsbereich (14a) und
einen türnahen Sicherheitsbereich (14b) aufweist, wobei mit dem ersten Steuermodul
(16a) über die Bildauswerteeinheit (18) der türferne Personenbewegungsbereich (14a)
ausgewertet wird und mit dem zweiten Steuermodul (16b) über die Bildauswerteeinheit
(18) der türnahe Sicherheitsbereich (14b) ausgewertet wird.
9. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit dem zweiten Steuermodul (16b) die Auswertung des türfernen Personenbewegungsbereiches
(14a) des Sensorerfassungsbereiches (14) in Echtzeit ausgeführt wird.
10. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Türanlage (100) zwei Flügelelemente (11) aufweist, wobei das Steuerungssystem
(16) die zwei Flügelelemente (11) unabhängig voneinander ansteuert und wobei die Flügelelemente
(11) unabhängig voneinander bewegt werden.
11. Türanlage (100) mit einem Steuerungssystem (16) zur Ausführung eines Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 10.
12. Türanlage (100) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Steuerungssystem (16), die wenigstens eine Sensoreinheit (12) und/oder der wenigstens
eine Türantrieb (10) einen Regelkreis bilden, mit dem die Bewegung wenigstens eines
Flügelelementes (11) regelbar ist.
13. Türanlage (100) nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Steuerungssystem (16) ein erstes Steuermodul (16a) aufweist, mit dem die Sensordaten
(13) auswertbar und basierend auf der Position, der Bewegung und/oder der Kontur der
wenigstens einen Person (15) Steuerdaten (17) für eine Verfahrbewegung des wenigstens
einen Flügelelementes (11) bestimmbar sind.
14. Türanlage (100) nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Steuerungssystem (16) ein zweites Steuermodul (16b) aufweist, mit dem die Sensordaten
(13) auswertbar sind und mit dem vom ersten Steuermodul (16a) bestimmte Verfahrbewegungen
des wenigstens einen Flügelelementes (11) in Form von Steuerdaten (17) überprüfbar
sind, sodass eine Kollision des Flügelelementes (11) mit der Person (15) vermieden
und eine Schließkantenabsicherung geschaffen wird.
15. Türanlage (100) nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinheit (12) wenigstens eine und bevorzugt zwei Kameras aufweist und/oder
dass die Sensoreinheit (12) wenigstens eine Lichtquelle aufweist, mit der ein Lichtraster
in den Sensorerfassungsbereich (14) projizierbar ist und/oder dass die Sensoreinheit
(12) eine 3D-Kamera und/oder eine Stereokamera und/oder ein Triangulationssystem und/oder
eine ToF (Time of Flight) Kamera und/oder eine Lichtfeldkamera und/oder eine RGB-Kamera
und/oder ein Lidarsystem aufweist.