[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Türanlage, insbesondere
einer Schiebetüranlage, wobei die Türanlage einen Türantrieb aufweist, mit dem eine
Bewegung wenigstens eines Flügelelementes der Türanlage ausgeführt wird, und wobei
wenigstens eine Sensoreinheit zur Bereitstellung von Sensordaten eingerichtet ist,
die einen Sensorerfassungsbereich aufweist, wobei zumindest ein Objekt, insbesondere
mehrere Objekte, innerhalb des Sensorerfassungsbereiches mittels der Sensoreinheit
während einer Erfassungsdauer erfasst werden und deren Position und/oder Bewegung
und/oder Kontur als Sensordaten insbesondere kontinuierlich ausgegeben werden. Ferner
richtet sich die Erfindung auf eine Türanlage mit einer Regeleinheit zur Ausführung
eines solchen Verfahrens.
STAND DER TECHNIK
[0002] Für die Steuerung von automatischen Türanlagen, insbesondere Schiebetüranlagen, sind
Türantriebe bekannt, die mit Sensoreinheiten verbunden sind, die zur Erkennung von
Personen ausgebildet sind. Derartige Türanlagen werden durch Steuerungseinheiten gesteuert,
die die Sensordaten der Sensoreinheiten aufnehmen und entsprechende Steuerimpulse
an den Türantrieb ausgeben.
[0003] So zeigt beispielsweise die
DE 203 20 497 U1 eine Türanlage mit einem Türantrieb und mit einer Sensoreinheit, wobei die Sensoreinheit
als Präsenzsensor dient und mit der die Gegenwart von Personen in einer Erfassungszone
erkannt werden kann, um die Türanlage anzusteuern und einen Türflügel bei Gegenwart
einer Person zu öffnen, sodass bei Erkennung der Person über den Türantrieb das Öffnen
des Türflügels der Türanlage ausgelöst wird. Dabei ist angegeben, dass als Präsenzsensor
Radarsensoren zum Einsatz kommen können, wobei Radarsensoren bevorzugt eingesetzt
werden, um Objekte und insbesondere Personen im Fernbereich zu erfassen und an die
Steuerung eine entsprechende Präsenzinformation auszugeben. Nachteilhafterweise wird
daraufhin jedoch in der Regel nur ein einfacher Öffnungsimpuls durch die Steuereinheit
erzeugt, sobald die Sensoreinheit die Präsenz einer sich bewegenden Person erfasst
und die Erfassung in Form entsprechender Sensordaten an die Steuereinheit übermittelt
wird. Dabei kann eine Flügelbewegung zwar ausgelöst werden, diese setzt aber häufig
zu früh oder zu spät ein oder ist in sonstiger Weise unpassend, beispielsweise, wenn
die Öffnungsbewegung des Türflügels zu langsam abläuft oder die Öffnungshaltedauer
zu kurz oder zu lange andauert.
[0004] Ein Optimum in der Steuerung von Türanlagen liegt insbesondere darin, für Personen
das Passieren der Türanlage möglichst so zu gestalten, dass die Bewegung des wenigstens
einen Flügelelements die Gangbewegung der Person nicht beeinflusst. Auf der anderen
Seite sollte jedoch die Öffnungsdauer des Türflügels nicht zu lange andauern, um beispielsweise
bei niedrigen Außentemperaturen den Wärmeverlust in Innenräumen zu minimieren. Insofern
sollte das Flügelelement nicht länger als notwendig aus der Schließposition geführt
werden, um Energieverluste zu vermeiden. Bei zu schneller Bewegung der Flügelelemente
steigt der Verschleiß der Türanlage unnötig an, und häufig tritt der Fall ein, dass
sich eine Person zwar in den Sensorerfassungsbereich begibt, jedoch eigentlich keinen
Begehungswunsch der Türanlage hat. Folglich werden viele Öffnungsbewegungen von Flügelelementen
durch Türanlagen ausgeführt, ohne dass eine Person die Türanlage passiert.
[0005] Diese Nachteile entstehen oft durch die nicht immer zuverlässige Funktion von Sensoren
der Sensoreinheiten. Es kann beispielsweise vorkommen, dass eine sich einer Türanlage
nähernde Person die Fortbewegung unterbrechen muss, wenn das Flügelelement sich verspätet
öffnet, nachdem die Einheit die Person zu spät erfasst hat. Hat die Person die Türanlage
passiert, sollte zudem vermieden werden, dass bei einer weiteren Fehlfunktion der
zweiten Sensoreinheit das Flügelelement verfrüht schließt. Komplexer wird die Steuerung
der Flügelelemente bei mehreren Personen, da stets darauf geachtet werden muss, dass
auch weitere Personen komfortabel die Türanlage passieren können müssen.
[0006] Automatische Türanlagen sind meist mit Sensoreinheiten ausgestattet, die sich nähernde
Personen erfassen, auswerten und bei Bedarf ein einfaches Öffnungssignal an die Steuereinheit
des Türbetätigers der automatischen Türanlage senden. Die Sensoreinheiten arbeiten
auf Basis von Infrarotlicht, Radartechnik oder mit bildgebenden Technologien, wie
eine Kamera mit zugeordneter Bildauswertung. Die Entscheidung, dass ein Signal zur
Türbetätigung, insbesondere also einen Öffnungsvorgang einzuleiten, abgesetzt wird,
erfolgt durch die Sensoreinheit und jedes Signal von der Sensoreinheit hat eine unmittelbare
Öffnung des Türflügels der automatischen Türanlage zur Folge. Zwar ist es bei modernen
Steuereinheiten möglich, in Abhängigkeit des Bewegungsmusters der wenigstens einen
Person das Steuersignal an das Flügelelement anzupassen, diese Anpassung erfolgt jedoch
in der Regel durch eine Voreinstellung oder zumindest durch in der Steuereinheit vorprogrammierte
Algorithmen.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0007] Die Aufgabe der Erfindung ist die weitere Verbesserung eines Verfahrens zum Betrieb
einer Türanlage, bei dem das Reaktionsverhalten des Türflügels aufgrund des Verhaltens
des wenigstens einen Objektes, insbesondere in Form einer Person, weiter angepasst
werden kann. Mit weiterem Vorteil soll das Verfahren mit einer minimalen Anzahl von
Sensoreinheiten betrieben werden können, die im Betrieb und in Zusammenwirkung mit
der Steuerung der Türantriebe mit weiteren Funktionen ausgestattet werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 und weiterhin ausgehend von einer Türanlage gemäß Anspruch 12 mit den jeweils kennzeichnenden
Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung einer Türanlage sieht vor, dass eine
Regeleinheit eingerichtet wird, die die Position des Flügelelementes basierend auf
den Sensordaten in Abhängigkeit der Position und/oder der Bewegung und/oder der Kontur
wenigstens eines Objektes kontinuierlich und dynamisch fortlaufend regelt.
[0010] Kerngedanke der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Steuerung einer
Türanlage, die nicht eine an sich bekannte Steuereinheit zum Einsatz bringt, um fest
vorbestimmte Steuerbefehle an die Türantriebe auszugeben, sondern es wird eine Regeleinheit
eingerichtet, die die Position des Flügelelementes in unmittelbarer Abhängigkeit der
Bewegung und/oder der Kontur des Objektes regelt, wobei das Objekt in der Regel durch
eine Person gebildet wird. Diese Regelung erfolgt, insbesondere in einem geschlossenen
Regelkreis, über den gesamten Zeitraum, über den sich das Objekt im Sensorerfassungsbereich
der wenigstens einen Sensoreinheit befindet. Das bedeutet, dass die Bewegung der Person
zur Tür hin eine fortlaufende Öffnungsbewegung des Flügelelementes auslöst. Bewegt
sich die Person jedoch wieder vom Flügelelement der Türanlage weg, so schließt das
Flügelelement wieder. Auf gleiche Weise kann das Objekt quer vor der Türanlage die
Position ändern, und das Flügelelement öffnet sich entsprechend der Querbewegung des
Objektes. Auf gleiche Weise kann auch die Geschwindigkeit der Bewegung des Objektes
Einfluss haben auf die Öffnungsgeschwindigkeit des Flügelelementes. Nähert sich das
Objekt langsam der Türeinheit, so führt das Flügelelement auch nur eine langsame Öffnungsbewegung
aus oder die Öffnungsbewegung erfolgt später, und nähert sich das Objekt sehr schnell
der Türanlage, so führt das Flügelelement auch eine entsprechend schnelle Öffnungsbewegung
aus oder die Öffnungsbewegung erfolgt früher. Auch die Auslöseentfernung als Abstand
der Person und/oder des Objekts zu dem Flügelelement, insbesondere als aktueller Abstand
der Person und/oder des Objekts zu dem Flügelelement, kann berücksichtigt werden.
Da die Sensoreinheit die Person oder das Objekt nicht als Punkt, sondern als eine
Kontur erfasst, kann als Abstand der Person und/oder des Objekts zu dem Flügelelement
der minimale Abstand der Kontur zu dem Flügelelement oder der minimale Abstand eines
Schwerpunktes der Kontur zu dem Flügelelement herangezogen werden. Insbesondere bei
zwei Flügelelementen der Türanlage können diese unabhängig voneinander kontinuierlich
und dynamisch fortlaufend angeregelt bzw. nachgeregelt werden, sodass beispielsweise
ein Begehungsschlauch durch die Türanlage hindurch zwischen den beiden Türelementen
freigegeben wird. Begehen beispielsweise zwei Objekte nebeneinander die Türanlage,
so erfolgt die Regelung auf eine Weise, die die Begehung der Türanlage für zwei Objekte
gleichzeitig ermöglicht.
[0011] Damit wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem die Steuerung der Türanlage basierend
auf einer Regeleinheit eingerichtet wird, wobei eine Echtzeit-ähnliche Reaktion des
Flügelelementes auf die Bewegung oder die Kontur des Objektes unmittelbar folgt. Dabei
umfasst die Bewegung und die Kontur des Objektes auch beispielsweise eine Arm- oder
Beinbewegung. Führt also eine Person beispielsweise eine Hand zwischen die Flügelelemente,
so wird diese Bewegung von der Sensoreinheit gleichermaßen erfasst, und das wenigstens
eine Flügelelement gibt einen Öffnungsbereich für die Hand oder das Bein der Person
frei. Gleiches gilt beispielsweise für Rollatoren, Kinderwagen, Krankenbetten, Kinder
in räumlich naher Begleitung von Eltern, für Objekte, die von Personen getragen werden
und dergleichen.
[0012] Die Sensoren sind insofern insbesondere 3D-Sensoren, die mit einer entsprechenden
Auswertung des erfassten Bildes Sensordaten in einer Weise zur Verfügung stellen,
die der Regeleinheit vorzugsweise mit einem geschlossenen Regelkreis ein stets angepasstes
Bewegungsmuster des zumindest einen Flügelelementes an die aktuelle Position, Geschwindigkeit
und/oder Bewegung des Objektes und/oder der Kontur des Objektes ermöglichen.
[0013] Insbesondere wird mit der Regeleinheit der Türantrieb wenigstens über der Erfassungsdauer
des Objektes im Sensorerfassungsbereich kontinuierlich fortlaufend angesteuert. Sobald
eine Sensoreinheit ein Objekt im Sensorerfassungsbereich erfasst, wird die Regeleinheit
entsprechend aktiviert, und es erfolgt eine kontinuierliche Ansteuerung der Türantriebe,
insbesondere ohne hierfür vorbestimmte Öffnungs- und Bewegungsmuster des Flügelelementes
zu nutzen.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist es denkbar, dass die Regeleinheit
eine Öffnungsweite des Türflügels bei einer fortlaufenden Annäherung des Objektes
an das Flügelelement heran vergrößert und bei einer fortlaufenden des Objektes vom
Flügelelement weg erneut oder wieder verkleinert. Dieses unmittelbar folgende Bewegungsverhalten
des Flügelelementes auf das Verhalten des Objektes folgend, ermöglicht die Regeleinheit
durch einen Regelkreis, wobei der Regelkreis die Sensoreinheit mit den Sensordaten,
die Regeleinheit und den Türantrieb umfasst. Insbesondere kann als Öffnungsweite die
Weite gemeint sein, welche von dem Flügelelement für einen Durchgang durch die Türanlage
freigegeben wird. Bei Anordnung mehrerer Flügelelemente in einer Türanlage kann sich
dementsprechend eine Öffnungsweite der Türanlage aus den einzelnen Öffnungsweiten
der mehreren Flügelelemente zusammensetzen.
[0015] Alternativ oder kumulativ kann die Änderung der Öffnungsweite des Flügelelementes
der Bewegung, der Annäherung und der Entfernung des Objektes zu der Türanlage und/oder
der Kontur des Objektes folgen. Die Kontur kann sich insbesondere dann ändern, wenn
eine Person einen Gegenstand vor sich herschiebt oder hinter sich herzieht, den Arm
ausstreckt, das Bein ausstreckt oder eine sonstige Bewegung macht. Aufgrund der Änderung
der Kontur des Objektes erfolgt insofern ebenfalls eine Änderung der Position des
wenigstens einen Flügelelementes, auch wenn das Objekt selber an einer festen Stelle
verbleibt.
[0016] Selbstverständlich kann vom Türantrieb auch eine Ist-Position des Flügelelementes
an die Regeleinheit übermittelt werden, sodass basierend auf der Ist-Position des
Flügelelementes die Regeleinheit den Türantrieb so weiter ansteuern kann, dass die
Position des Flügelelementes unmittelbar der Änderung der Position des Objektes folgen
kann.
[0017] Mit weiterem Vorteil ist die Sensoreinheit so eingerichtet, dass der Sensorerfassungsbereich
bis in einen Durchgangsbereich der Türanlage hineinreichen kann, und das zumindest
eine Objekt auch noch im Bewegungsbereich des Flügelelementes erfasst werden kann.
Als Durchgangsbereich der Türanlage kann eine Ebene und/oder eine unmittelbare Umgebung
der Ebene verstanden werden, welche von dem zumindest einen Flügelelement in der Schließstellung
verdeckt wird und/oder wobei die Ebene zwischen einer Eingangsseite und einer Ausgangsseite
der Türanlage ausgebildet wird.
[0018] Dabei ist es insbesondere von Vorteil, wenn auf einer Eingangsseite und einer Ausgangsseite
der Türanlage jeweils eine Sensoreinheit eingerichtet wird. Bevorzugt sind die Sensorerfassungsbereiche
beider Sensoreinheiten so ausgebildet, dass sich diese, insbesondere im Durchgangsbereich,
überschneiden, aneinander angrenzen oder zumindest einen Abstand zueinander aufweisen,
der kleiner ist als die Abmessung einer das Objekt bildenden Person, insbesondere
eines Kindes, sodass die Erfassung des zumindest einen Objekts von einem ersten Sensorerfassungsbereich
an einen zweiten Sensorerfassungsbereich insbesondere unterbrechungsfrei übergehend
ausgeführt wird. Damit wird die Regeleinheit in die Lage versetzt, Objekte beim Passieren
der Türanlage vom Annäherungsbereich bis in den Verlassensbereich hinein unterbrechungsfrei
zu verfolgen und zugleich eine Schließkantenabsicherung nur basierend auf den Sensoreinheiten
zu schaffen. Ist zwischen den Sensorerfassungsbereichen auf der Eingangsseite und
der Ausgangsseite eine Erfassungslücke vorhanden, so kann diese durch Interpolation
gefüllt werden, sodass praktisch keine Regelunterbrechung erfolgen muss.
[0019] Mit weiterem Vorteil wird in Verbindung mit der wenigstens einen Sensoreinheit wenigstens
eine Bildauswerteeinheit eingerichtet, wobei mittels der Bildauswerteeinheit die kontinuierliche
Verfolgung der Bewegung des Objektes und/oder dessen Kontur über dessen gesamte Erfassungsdauer
und/oder über den gesamten Erfassungsbereich wenigstens unterstützend ausgeführt und
der Regeleinheit bereitgestellt wird. Sind mehrere Sensoreinheiten in der Türanlage
vorgesehen, kann jeder Sensoreinheit eine Bildauswerteeinheit zugeordnet sein, wobei
vorteilhafterweise die Bildauswerteeinheit als Bestandteil oder in unmittelbarer Zuordnung
der Regeleinheit eingerichtet ist, sodass die Sensordaten der mehreren Sensoreinheiten
der zentral eingerichteten Bildauswerteeinheit zugeführt werden, die insbesondere
in baulicher Einheit oder zumindest in unmittelbarer Datenverbindung mit der Regeleinheit
die entsprechenden Bilddaten ausgibt. Die Sensordaten können dabei die Daten sein,
die bereits von der Bildauswerteeinheit an die Regeleinheit ausgegeben werden.
[0020] Bevorzugt weist die Türanlage zumindest zwei Flügelelemente auf, wobei die Bewegungen
der Flügelelemente mittels der Regeleinheit unabhängig voneinander kontinuierlich
und dynamisch fortlaufend über die jeweiligen Türantriebe insbesondere mittels eines
geschlossenen Regelkreises geregelt werden. Weist die Türanlage beispielsweise zwei
Flügelelemente auf, so können die Bewegungen der beiden Flügelelemente mittels der
Regeleinheit unabhängig voneinander kontinuierlich und dynamisch fortlaufend geregelt
werden. Hierfür ist insbesondere jedem Flügelelement ein eigener Türantrieb zugeordnet,
sodass beispielsweise bei einer Schiebetüranlage nicht zwei gegeneinander laufende
Flügelelemente über einen gemeinsamen Riemen angetrieben werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren funktioniert insofern besonders vorteilhaft, wenn jedem Flügelelement ein
eigener Türantrieb zugeordnet ist, sodass jedes Flügelelement unabhängig von weiteren
Flügelelementen separat von der Regeleinheit angeregelt werden kann.
[0021] Mit weiterem Vorteil wird das Verfahren so ausgeführt, dass mit der wenigstens einen
Sensoreinheit und mit dem zugehörigen Sensorerfassungsbereich eine Schließkantenabsicherung
des wenigstens einen Flügelelementes mittels einer Auswertung der Sensordaten der
Sensoreinheit, insbesondere ohne weitere Sensoren, und/oder insbesondere nur über
die Regeleinheit ausgeführt wird. Die Türeinheit kann folglich ohne weitere Sensoren
eingerichtet sein, die sonst separat zur Schließkantenabsicherung dienen. Die Schließkantenabsicherung
erfolgt dabei über die Sensoreinheiten, insbesondere 3D-Kameras, wobei die Sensorerfassungsbereiche
sich im Gefahrenbereich der Schließkanten insbesondere auch überdecken können oder
diese können auch nicht überlappend sein sondern einen Sichtbereich erweitern, sodass
die Schließkantenüberwachung über zumindest zwei Sensoreinheiten insbesondere umfassend
3D Kameras gleichzeitig erfolgt, um redundante Daten zu schaffen, die mittels der
Steuerung in Korrelation gesetzt werden können. So kann eine Plausibilität der empfangenen
Kameradaten über die Bildauswerteeinheit überprüft werden und eine Schließkantenabsicherung
kann mit einer hohen Betriebssicherheit geschaffen werden.
[0022] Es müssen sich dabei die Sensorerfassungsbereiche nicht zwingend überlappen und diese
müssen auch nicht ungefähr aneinander angrenzen, da eine Person generell eine räumliche
Ausdehnung hat. Der Abstand der Sensorerfassungsbereiche beider Sensoreinheiten auf
den sich gegenüberliegenden Türseiten sollte insofern zumindest so klein sein, dass
vermieden wird, dass eine kleine Person, etwa ein Kind, nicht zwischen den Sensorerfassungsbereichen
unerkannt bleiben kann.
[0023] Ein weiterer Vorteil wird geschaffen, wenn mittels der Bildauswerteeinheit und/oder
der Regeleinheit um die erfasste Kontur des Objektes herum eine virtuelle Sicherheitshülle
gelegt wird, sodass zwischen dem Objekt und dem Flügelelement ein Sicherheitsabstand
eingehalten wird, bevorzugt wobei die Regeleinheit den zumindest einen Türantrieb
derart nachregelt, als hätte das Objekt die Abmessungen gemäß der Sicherheitshülle.
Der Sicherheitshülle kann ferner eine Komforthülle überlagert werden, die es ermöglicht,
neben der Sicherheitshülle zur Kollisionsvermeidung ferner die Flügelelemente mit
einem Abstand zum Objekt so anzusteuern, dass das Objekt, insbesondere in Form einer
Person, seine Bewegung nicht durch die Präsenz eines Flügelelements abändern muss.
Dadurch entsteht ein verbesserter Begehungskomfort der Türanlage.
[0024] Mit weiterem Vorteil ist eine Authentifizierungseinrichtung vorgesehen, mit der eine
Authentifizierung des Objekts und/oder einer das Objekt bildenden Person vorgenommen
wird, wobei die Türanlage mit der Regeleinheit so gesteuert wird, dass nur erfolgreich
authentifizierte Objekte die Türanlage passieren können.
[0025] Die Authentifizierungseinrichtung kann beispielsweise in Form eines Kartenlesers
eingerichtet sein, und authentifiziert sich ein Objekt am Kartenleser, so kann die
Sensoreinheit die gerade authentifizierte Person identifizieren und in der weiteren
Bewegung weiterverfolgen. Vergrößert die authentifizierte Person beispielsweise den
Abstand zur Türanlage wieder und begibt sich eine weitere, nicht authentifizierte
Person in die Nähe der Türanlage, so öffnet die Regeleinheit die Türflügel für die
weitere Person nicht, da diese nicht berechtigt ist, die Türanlage zu passieren. Erst
durch die erfindungsgemäße kontinuierliche, dynamische Verfolgung von Objekten im
Sensorerfassungsbereich und durch die unmittelbare Regelung der Bewegung der Flügelelemente
auf Grundlage der Bewegung der Person ist eine solche sicherheitsrelevante Steuerung
der Türflügel möglich, sodass nur authentifizierte Personen tatsächlich die Türanlage
passieren können. Ist keine Kartenleseeinheit eingerichtet, und erfolgt die Authentifizierung
beispielsweise über ein digitales Signal, so kann ein entsprechendes Empfangsgerät,
beispielsweise ein Handy, innerhalb des Sensorerfassungsbereiches geortet werden,
und die das Empfangsgerät tragende Person kann als Objekt entsprechend der Authentifizierung
zugeordnet werden. Authentifizierte Personen erhalten mittels der Regeleinheit eine
digitale Markierung wie einen Tag, die sich unabhängig von ihrer weiteren Bewegung
innerhalb des Sensorerfassungsbereiches schließlich durch die Türanlage hindurch bewegen
dürfen, während Personen, die einen solchen Tag nicht tragen, die Türanlage nicht
passieren können.
[0026] Die Erfindung richtet sich weiterhin auf eine Türanlage mit einer Regeleinheit zur
Ausführung des oben stehend beschriebenen Verfahrens.
[0027] Bevorzugt weist die Türanlage eine Regeleinheit, die wenigstens eine Sensoreinheit
und/oder einen Türantrieb auf, und einen insbesondere geschlossenen Regelkreis bildet,
mit dem die Bewegung wenigstens eines Flügelelementes regelbar ist.
[0028] Die Regeleinheit kann dabei zumindest ein Teil eines Steuermoduls sein oder es ist
vorgesehen, dass die Regeleinheit ein Steuermodul aufweist oder dieses bildet, mit
dem die Bewegung des wenigstens einen Flügelelementes auslösbar und/oder überwachbar
ist, insbesondere mittelbar über den Antrieb.
[0029] Bevorzugt weist die Sensoreinheit wenigstens eine , insbesondere eine einzige Kamera,
bevorzugt zwei Kameras auf und/oder die Sensoreinheit weist wenigstens eine Lichtquelle
auf, mit der ein Lichtraster in den Sensorerfassungsbereich projizierbar ist und/oder
die Sensoreinheit weist einen LIDAR-Sensor auf.
[0030] Bevorzugt weist die Sensoreinheit wenigstens eine und bevorzugt zwei Kameras auf
und/oder die Sensoreinheit weist wenigstens eine Lichtquelle auf, mit der ein Lichtraster
in den Sensorerfassungsbereich projizierbar ist und/oder die Sensoreinheit weist einen
LIDAR-Sensor auf.
[0031] Insofern sind im Rahmen der Erfindung mehrere bildverarbeitende oder zumindest optisch
funktionierende Sensorprinzipien denkbar, umfassend Stereokameras, LIDAR-Sensoren
und/oder dergleichen. Somit sind im Rahmen der Erfindung auch Abstandsmesssensoren
denkbar, die für mehrere Punkte im Erfassungsbereich Abstände liefern.
[0032] Bevorzugt oder ausschließlich kommen Sensoreinheiten zum Einsatz, die geeignet sind,
Abstände zwischen dem Sensor und Oberflächen zu messen, wobei die Oberflächen von
den zu erfassenden Objekten und/oder von Gegenständen der Umgebung wie Boden, Tür,
Rahmen und Wände gebildet werden. Derartige Sensoreinheiten ermitteln den Abstand
zwischen Sensor und Oberfläche entweder durch das Triangulationsverfahren und/oder
durch Messung der Laufzeit einer Strahlung aus einer zum Sensoreinheit gehörenden
Sendequelle.
[0033] Bei der Anwendung des Triangulationsverfahren werden die unterschiedlichen Richtungswinkel
zu einem definierten Oberflächenpunkt von mindestens zwei beabstandeten Referenzpunkten,
die aus zwei oder mehr wellen-empfindlichen Sensoren, z.B. Liniensensoren oder Einzel-Punkt-Sensoren
oder Kameras. Vorzugsweise handelt es sich dabei um eine Stereo-Kamera. Alternativ
kommt beim Triangulationsverfahren ein wellen-empfindlicher Sensor, insbesondere eine
Kamera, und eine punktförmigen Referenzlichtquelle, z.B. Punktraster-Lichtquelle zum
Einsatz.
[0034] Bevorzugte Kombinationen beim Triangulationsverfahren sind:
- 1. Mithilfe von Fremdlicht, z.B. Sonne oder Raumbeleuchtung und zwei oder mehr wellen-empfindlichen
Sensoren erfolgt die Winkel- und/oder Abstandsberechnung
- 2. Mithilfe von systemeigenen Lichtquellen, vorzugweise Punktförmig z.B. Punkteraster,
und zumindest einem wellen-empfindlichen Sensor erfolgt die Winkel- und/oder Abstandsberechnung
- 3. Kombination aus 1 und 2, wodurch erreicht wird, dass das Sensorsystem geeignet
ist sowohl bei Dunkelheit und/oder schwachem Licht als auch bei sehr starkem Fremdlicht
zumindest die Abstandsberechnung durchzuführen.
[0035] Bei der Anwendung der Messung der Laufzeit eine Strahlung kommt eine oder mehrere
zur Sensoreinheit gehörende Sendequellen zum Einsatz, welche die Strahlung in Form
von elektromagnetischen Wellen, insbesondere Licht, Radar, Funk, Röntgen, Mikrowellen
und/oder, und/oder Schall-Wellen erzeugen, aussenden und auf die zu erfassenden Oberflächen
der Objekte werfen. Ein Empfangssystem der Sensoreinheit, das für die jeweilige Strahlungsart
sensitiv ist, fängt die von den Oberflächen reflektierten Strahlen auf. Zusammen mit
einer Berechnungseinheit der Steuerungseinheit oder der Sensoreinheit wird direkt
in Form von Zeitmessung und/oder indirekt, insbesondere in Form von Messung von Interferenzen,
Phasenverschiebungen Und/oder Frequenzverschiebungen, insbesondere in Relation zu
der ausgesendeten Strahlung die Laufzeit bestimmt, die die Strahlung vom Zeitpunkt
der Aussendung bis zum Empfang im Empfangssystem benötigt. Die eine oder mehrere Sendequelle/n
können diffuse, also gestreute Strahlung, insbesondere in Verbindung mit TOF-Kamera,
FMCW-Radar (FMCW= Frequency-Modulated Continuous Wave Radar Systeme) aussenden und/oder
auf einen oder mehrere Punkte fokussierte Strahlung, insbesondere in Verbindung mit
LiDAR (LIDAR steht für Light Detection and Ranging), Laser-Array und/oder Laser-Scanner,
aussenden. Weiterhin können die unterschiedlichen Bereiche einer Sensorerfassungsbereiches
gleichzeitig und/oder sequenziell, also zeitlich nacheinander folgend, mit der Strahlung
ausgeleuchtet werden bzw. Kombinationen.
[0036] Insbesondere kann ein Verfahren angewandt werden, welches sowohl das Triangulationsverfahren
und die Messung der Laufzeit einer Strahlung aus einer zum Sensoreinheit gehörenden
Sendequelle kombiniert.
[0037] Als Ergebnis des Verfahrens kann ein Abstandsbild bereitgestellt werden, welches
den insbesondere kompletten Sensorerfassungsbereich aus mehreren einzelnen Abstandsmessungspunkten
umfasst.
[0038] Besonders bevorzugt kommt dabei ein LIDAR-Sensor in Verbindung mit einem Verfahren
basierend auf der Abstandsmessung zum Einsatz. Diese Kombination, insbesondere wie
auch die weiteren genannten, stellt eine besonders effiziente Möglichkeit, insbesondere
hinsichtlich Sicherheit und/oder Komplexität, dar.
BEVORZUGTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
[0039] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Türanlage mit einer erfindungsgemäßen Regeleinheit
zur Ausführung des Verfahrens,
- Figur 2a-2b
- das Bewegungsverhalten der Flügelelemente der Türanlage in Abhängigkeit des Bewegungsverhaltens
eines Objektes,
- Figur 3a-3c
- ein weiteres Beispiel der Bewegung der Flügelelemente in Abhängigkeit des Bewegungsverhaltens
des Objektes,
- Figur 4a-4c
- ein noch weiteres Ausführungsbeispiel des Bewegungsverhaltens der Flügelelemente in
Abhängigkeit der Bewegung des Objektes und
- Figur 5
- eine Darstellung der Türanlage mit einem Objekt aufweisend eine Sicherheitshülle.
[0040] In Figur 1 ist eine Ansicht der Türanlage 100 mit den wesentlichen Komponenten der
Erfindung dargestellt. Die Türanlage 100 weist zwei Flügelelemente 11 auf, die mit
jeweils zugeordneten Türantrieben 10 unabhängig voneinander zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schließstellung bewegt werden können. Die Türanlage 100 ist als Schiebetüranlage
ausgeführt, sodass die Flügelelemente 11 in ihrer Erstreckungsebene bewegbar sind.
[0041] Dargestellt ist ein Objekt 15 in Form einer Person, die sich auf einer Annäherungsseite
der Türanlage 100 nähert. Die abgewandte Seite bildet dabei die Verlassensseite, wobei
sowohl auf der Annäherungsseite als auch auf der Verlassensseite jeweils eine Sensoreinheit
12 angeordnet ist. Die Sensoreinheit 12 spannt einen Sensorerfassungsbereich 14 auf,
innerhalb dem Objekte 15 durch die Sensoreinheit 12 erfassbar sind. Die Sensoreinheit
12 ist beispielsweise gebildet durch eine 3D-Kamera, weiterhin kann die Sensoreinheit
12 eine Lichtquelle aufweisen, mit der beispielsweise ein Lichtraster innerhalb des
Sensorerfassungsbereiches 14 erzeugbar ist.
[0042] Die Sensoreinheiten 12 sind über eine Bildauswerteeinheit 17 mit einer Regeleinheit
16 verbunden. Die Sensoreinheiten 12 liefern Sensordaten 13 an die Bildauswerteeinheit
17, die schließlich entsprechende Daten an die Regeleinheit 16 liefert. Diese Daten
umfassen insbesondere die Position, die Bewegungsgeschwindigkeit sowie die Bewegungsrichtung
als auch die Kontur des wenigstens einen Objektes 15 innerhalb des Sensorerfassungsbereiches
14.
[0043] Ferner ist die Regeleinheit 16 mit den jeweiligen Türantrieben 10 verbunden, sodass
die Türantriebe 10 mit der Regeleinheit 16 angesteuert werden können. Gleichermaßen
liefern die Türantriebe 10 Positionsdaten über die aktuelle Position der Flügelelemente
11 zwischen der Schließposition und der Öffnungsposition an die Regeleinheit 16.
[0044] Mit der Regeleinheit 16 wird ein Regelkreis aufgebaut, an dem weiterhin die Sensoreinheiten
12 sowie die Türantriebe 10 beteiligt sind. Mit dem Regelkreis ermöglicht die Regeleinheit
ein kontinuierliches, dynamisch fortlaufendes Regeln der Position der Flügelelemente
11 zwischen der Öffnungs- und der Schließposition, welche kontinuierlich abhängig
angesteuert werden aufgrund der Sensordaten 13, die die aktuelle Position, die Bewegungsgeschwindigkeit,
die Bewegungsrichtung und insbesondere die Kontur des Objektes 15 umfassen.
[0045] Wie die Bewegung der Flügelelemente 11 als Reaktion auf die Bewegung des Objektes
15 erfolgen kann, zeigen die Figuren 2a bis 2c. Figur 2a stellt das Objekt 15 innerhalb
des Sensorerfassungsbereiches 14 dar, sodass das Objekt 15 von der Sensoreinheit 12
auf der Annäherungsseite der Türanlage 100 erfasst wird. Das Objekt 15 weist jedoch
einen Abstand zu den Flügelelementen 11 auf, der noch zu groß ist, als dass die Flügelelemente
11 aus der Schließstellung in die Öffnungsstellung bewegt würden, wie mit den Pfeilen
angedeutet.
[0046] In Figur 2b hat sich das Objekt 15 in Gestalt der Person in die Bewegungsebene der
Flügelelemente 11 hineinbewegt, sodass die Flügelelemente 11 nunmehr einen Begehungsschlauch
freigeben, innerhalb dem das Objekt 15 die Türanlage 100 auf einfache Weise passieren
kann, wobei die Öffnungsbewegung der Flügelelemente 11 dynamisch fortlaufend geregelt
wird mit der zunehmenden Annäherung des Objektes 15 an die Türanlage 100.
[0047] Figur 2c stellt das Objekt 15 im Sensorerfassungsbereich 14 auf der Verlassensseite
der Türanlage 100 dar, und das Objekt 15 wird von der zweiten Sensoreinheit 12 erfasst.
Dabei hat das Objekt 15 einen Abstand zu den Flügelelementen 11 erreicht, die die
Flügelelemente 11 über die nicht dargestellte Regeleinheit wieder zur Schließbewegung
veranlasst.
[0048] Betrachtet man die Abfolge der Position des Objektes 15 beim Hindurchtritt durch
die Türanlage 100, so wird deutlich, dass die Flügelelemente 11 in unmittelbarer Reaktion
auf die aktuelle Position des Objektes 15 kontinuierlich und dynamisch fortlaufend
geregelt wird. Würde beispielsweise aus der Position der Figur 2a hin zur Position
in der Figur 2b das Objekt 15 sich den Flügelelementen 11 nähern, jedoch anschließend
umkehren, so würden sich die Flügelelemente 11 nach einem anfänglichen Öffnen unmittelbar
wieder schließen, ohne dass sich die Flügelelemente 11 in eine vorgegebene Öffnungsposition
bewegen würden. Gleiches gilt beim Übergang von der Figur 2b zur Figur 2c, und würde
das Objekt 15 nach Durchtritt durch die Türanlage 100 wieder umkehren, so würden die
Flügelelemente 11 von der Schließposition wieder zurück in die Öffnungsposition verfahren.
[0049] Die Figuren 3a, 3b und 3c zeigen in einer weiteren beispielhaften Bewegung des Objektes
15 die unmittelbare Reaktion der Flügelelemente 11 der Türanlage 100. Figur 3a stellt
das Objekt 15 etwa mittig im Sensorerfassungsbereich 14 dar, wobei Antriebe der Flügelelemente
11 entsprechend angeregelt werden, von der Schließposition in die Öffnungsposition
überzugehen. Je weiter sich das Objekt 15 annähert, desto weiter schreitet die Öffnungsbewegung
der Flügelelemente 11 in die Öffnungsposition vor, wie mit den Pfeilen angedeutet.
[0050] In Figur 3b bewegt sich das Objekt 15 jedoch nicht unmittelbar durch die Türanlage
100 hindurch, sondern bewegt sich zur unteren Seite des Sensorerfassungsbereiches
14, sodass das untere Flügelelement 11 weiter öffnet als das obere Flügelelement.
So wird ein Begehungsschlauch für das Objekt 15 durch die Türanlage 100 hindurch außermittig
geschaffen, was durch die Anregelung der Flügelelemente 11 mittels der Türantriebe
10 ermöglicht wird, indem die Position des Objektes 15 innerhalb des Sensorerfassungsbereiches
14 durch die Sensoreinheit 12 auf der Annäherungsseite der Türanlage 100 ermöglicht
wird.
[0051] In Übergang zur Figur 3c ist nunmehr gezeigt, dass das Objekt 15 sich in den oberen
Teil des Sensorerfassungsbereiches 14 bewegt, sodass beide Flügelelemente 11 den Begehungsschlauch
für das Objekt 15 so nachführen, dass das Objekt 15 jederzeit die Türanlage 100 etwa
orthogonal zu ihrer Erstreckungsebene passieren kann. Im Ergebnis ergibt die kontinuierliche,
dynamisch fortlaufende Regelung der Position der Flügelelemente 11 in Abhängigkeit
des Verhaltens des Objektes 15 die Möglichkeit, einen stets optimal angepassten Begehungsschlauch
für das Objekt 15 durch die Türanlage 100 zu schaffen, ohne dass es zu einer Kollision
des Objektes 15 mit den Flügelelementen 11 kommen kann.
[0052] Die Figuren 4a, 4b und 4c zeigen in einer weiteren Anschauung das Folgeverhalten
der Flügelelemente 11 der Türanlage 100, wenn das Objekt 15 sich in der Bewegungsebene
der Flügelelemente 11 hin und her bewegt. Figur 4a stellt das Objekt 15 mittig zwischen
den beiden Flügelelementen 11 dar, Figur 4b stellt das Objekt 15 in einer Position
dar, in der das Objekt 15 in Richtung zum oberen Flügelelement 11 bewegt wurde, und
in Figur 4c wurde das Objekt 15 in Richtung zum unteren Flügelelement 11 bewegt. Dabei
erstreckt sich der Sensorerfassungsbereich der Sensoreinheit 12 auch bis in den Bewegungsbereich
der Flügelelemente 11, was jedoch lediglich grafisch nicht umgesetzt ist, da der Sensorerfassungsbereich
14 lediglich schematisch dargestellt ist.
[0053] Figur 5 zeigt die Türanlage 100 mit einem Objekt 15 zwischen den beiden Flügelelementen
11, wobei über die Regeleinheit 16 (siehe Figur 1) um das Objekt 15 eine Sicherheitshülle
18 gelegt wird. Die Sicherheitshülle 18 kann dabei zusätzlich eine Komfortzone umfassen,
sodass, wie mit der schattierten Sicherheitshülle 18 zwischen den Flügelelementen
11 dargestellt, hinreichend Abstand zwischen den Schließkanten der Flügelelemente
11 und dem Objekt 15 verbleiben kann.
[0054] Die Darstellung zeigt schematisch ferner eine Authentifizierungseinrichtung 19, beispielsweise
in Form eines Kartenlesers, und das Objekt 15 in Gestalt einer Person kann sich an
der Authentifizierungseinrichtung 19 authentifizieren. Die Türanlage 100 mit der Regeleinheit
16 kann dabei so gesteuert werden, dass nur authentifizierte Objekte 15 die Türanlage
passieren können. Dabei wird in dem Moment der Authentifizierung an der Authentifizierungseinrichtung
19 das authentifizierte Objekt 15 erkannt, und mit einer Art Tag versehen. Bewegt
sich das authentifizierte Objekt 15 weiter innerhalb des Sensorerfassungsbereiches
14, ohne die Türanlage 100 direkt zu passieren, so verbleibt die Begehungserlaubnis
der Türanlage 100 an dem Objekt 15 haften, und die Türanlage 100 würde beispielsweise
die Flügelelemente 11 nicht öffnen, wenn ein anderes Objekt 15 das authentifizierte
Objekt 15 überholt. So wird sichergestellt, dass durch die Bewegungsverfolgung des
Objektes 15 lediglich authentifizierte Objekte 15 auch tatsächlich die Türanlage 100
passieren.
[0055] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen
hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten
oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten
Kombinationen erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste:
[0056]
- 100
- Türanlage
- 10
- Türantrieb
- 11
- Flügelelement
- 12
- Sensoreinheit
- 13
- Sensordaten
- 14
- Sensorerfassungsbereich
- 15
- Objekt
- 16
- Regeleinheit
- 17
- Bildauswerteeinheit
- 18
- Sicherheitshülle
- 19
- Authentifizierungseinrichtung
1. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100), insbesondere einer Schiebetüranlage,
wobei die Türanlage (100) einen Türantrieb (10) aufweist, mit dem eine Bewegung wenigstens
eines Flügelelementes (11) der Türanlage (100) ausgeführt wird, und wobei wenigstens
eine Sensoreinheit (12) zur Bereitstellung von Sensordaten (13) eingerichtet ist,
die einen Sensorerfassungsbereich (14) aufweist, wobei zumindest ein Objekt, insbesondere
mehrere Objekte (15), innerhalb des Sensorerfassungsbereiches (14) mittels der Sensoreinheit
(12) während einer Erfassungsdauer erfasst werden und deren Position und/oder Bewegung
und/oder Kontur als Sensordaten (13) insbesondere kontinuierlich ausgegeben werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Regeleinheit (16) eingerichtet wird, die die Position des Flügelelementes (11)
basierend auf den Sensordaten (13) in Abhängigkeit der Position und/oder der Bewegung
und/oder der Kontur des wenigstens einen Objektes (15) kontinuierlich und dynamisch
fortlaufend regelt.
2. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit der Regeleinheit (16) der Türantrieb (10) wenigstens über der Erfassungsdauer
des Objektes (15) in dem Sensorerfassungsbereich (14) kontinuierlich fortlaufend angesteuert
wird.
3. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Regeleinheit (16) eine Öffnungsweite des Flügelelementes (11) bei einer fortlaufenden
Annäherung des Objektes (15) an das Flügelelement (11) heran vergrößert und bei einer
fortlaufenden Entfernung des Objektes (15) von dem Flügelelement (11) weg verkleinert,
und/oder wobei die Änderung der Öffnungsweite des Flügelelementes (11) der Bewegung,
der Annäherung und der Entfernung des Objektes (15) zu der Türanlage (100) und/oder
der Kontur des Objektes (15) kontinuierlich und dynamisch folgt.
4. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinheit (12) so eingerichtet ist, dass der Sensorerfassungsbereich (14)
bis in einen Durchgangsbereich der Türanlage (100) reicht und das zumindest eine Objekt
(15), auch noch im Durchgangsbereich erfasst werden.
5. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf einer Eingangsseite und einer Ausgangsseite der Türanlage (100) jeweils eine
Sensoreinheit (12) eingerichtet wird, bevorzugt wobei sich die Sensorerfassungsbereiche
(14) beider Sensoreinheiten (12) überschneiden, aneinander angrenzen oder zumindest
einen Abstand zueinander aufweisen, der kleiner ist als die Abmessung einer das Objekt
(15) bildenden Person, insbesondere eines Kindes, sodass die Erfassung des zumindest
einen Objekts (15) von einem ersten Sensorerfassungsbereich (14) an einen zweiten
Sensorerfassungsbereich (14) insbesondere unterbrechungsfrei übergehend ausgeführt
wird.
6. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Verbindung mit der wenigstens einen Sensoreinheit (12) wenigstens eine Bildauswerteeinheit
(17) eingerichtet wird, wobei mittels der Bildauswerteeinheit (17) die kontinuierliche
Verfolgung der Bewegung des Objektes (15) und/oder dessen Kontur über dessen gesamte
Erfassungsdauer und/oder über den gesamten Erfassungsbereich wenigstens unterstützend
ausgeführt und der Regeleinheit (16) bereitgestellt wird.
7. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Türanlage (100) zumindest zwei Flügelelemente (11) aufweist, wobei die Bewegungen
der Flügelelemente (11) mittels der Regeleinheit (16) unabhängig voneinander kontinuierlich
und dynamisch fortlaufend über die jeweiligen Türantriebe (10) insbesondere mittels
eines geschlossenen Regelkreises geregelt werden.
8. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit der wenigstens einen Sensoreinheit (12) und mit dem zugehörigen Sensorerfassungsbereich
(14) eine Schließkantenabsicherung des wenigstens einen Flügelelementes (11) mittels
einer Auswertung der Sensordaten (13) der Sensoreinheit (12) über die Regeleinheit
(16) ausgeführt wird.
9. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der Bildauswerteeinheit (17) und/oder der Regeleinheit (16) um die erfasste
Kontur des Objektes (15) herum eine virtuelle Sicherheitshülle (18) gelegt wird, sodass
zwischen dem Objekt (15) und dem Flügelelement (11) ein Sicherheitsabstand eingehalten
wird, bevorzugt wobei die Regeleinheit den zumindest einen Türantrieb (10) derart
nachregelt, als hätte das Objekt (15) die Abmessungen gemäß der Sicherheitshülle (18).
10. Verfahren zur Steuerung einer Türanlage (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Authentifizierungseinrichtung (19) vorgesehen wird, mit der eine Authentifizierung
des Objekts (15) und/oder einer das Objekt (15) bildenden Person vorgenommen wird,
wobei die Türanlage (100) mit der Regeleinheit (16) so gesteuert wird, dass nur erfolgreich
authentifizierte Objekte (15) die Türanlage (100) passieren können.
11. Türanlage (100) mit einer Regeleinheit (16) zur Ausführung eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 10.
12. Türanlage (100) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Regeleinheit (16), die wenigstens eine Sensoreinheit (12) und/oder der wenigstens
eine Türantrieb (10) einen insbesondere geschlossenen Regelkreis bilden, mit dem die
Bewegung des wenigstens einen Flügelelementes (11) regelbar ist.
13. Türanlage (100) nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Regeleinheit (16) zumindest ein Teil eines Steuermodules ist oder dass die Regeleinheit
(16) ein Steuermodul aufweist, mit dem die Bewegung des wenigstens einen Flügelelementes
(11) wenigstens mittelbar oder unmittelbar über einen oder mehrere Türantriebe (10)
auslösbar und/oder überwachbar ist.
14. Türanlage (100) nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinheit (12) wenigstens eine, bevorzugt zwei Kameras, aufweist und/oder
dass die Sensoreinheit (12) wenigstens eine Lichtquelle aufweist, mit der ein Lichtraster
in den Sensorerfassungsbereich (14) projizierbar ist, und/oder wobei die Sensoreinheit
(12) einen LIDAR-Sensor aufweist.