[0001] Die Erfindung betrifft eine Stützvorrichtung zur Herstellung eines Beton-Doppelwandelements
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein unter Verwendung
dieser Stützvorrichtung hergestelltes Halbzeug sowie ein Beton-Doppelwandelement.
[0002] Die Herstellung von Betonfertigteilen erfolgt oftmals in zwei Schritten, die an räumlich
getrennten Orten stattfinden. Dabei werden zunächst in einem Betonfertigteilwerk sogenannte
Beton-Doppelwandelemente produziert, die eine Erstschale und eine Zweitschale aus
bewehrtem Beton umfassen. Zwischen den beiden Schalen befindet sich ein Hohlraum,
der ggf. mit Dämmmaterialien versehen sein kann. Diese im Betonfertigteilwerk vorfabrizierten
Doppelwandelemente werden auf die Baustelle transportiert und dort in der gewünschten
Endlage fixiert. Anschließend wird der Hohlraum zwischen Erst- und Zweitschale mit
Beton ausgefüllt.
[0003] Die Fertigung der Doppelwandelemente im Betonfertigteilwerk erfolgt typischerweise
in mehreren Prozessschritten unter Verwendung einer sogenannten Paletten-Umlaufanlage.
In einem ersten Schritt wird eine sogenannte Erstschale hergestellt und in einer Trockenkammer
ausgehärtet. In diese Erstschale sind Verbundmittel und/oder Doppelwandabstandhalter
einbetoniert, die typischerweise über das gesamte Wandelement verteilt sind, als Abstandshalter
fungieren und im späteren Bauteil die Wanddicke des Bauteils definieren. Ist die Erstschale
ausgehärtet, dann wird sie um 180° gewendet und auf eine Lage von Flüssigbeton (Frischbeton)
gelegt, die die (noch ungehärtete) Zweitschale bildet. Die in die Erstschale einbetonierten
Abstandhalter bzw. Doppelwandabstandhalter liegen beim Auflegen der Erstschale in
den Frischbeton der Zweitschale auf der unteren Schalung auf. Der Zusammenbau aus
Erst- und Zweitschale wird nochmals in die Trockenkammer verbracht, um die Zweitschale
auszuhärten. Danach wird das auf diese Weise gefertigte Beton-Doppelwandelement in
einer Entschalstation aus der Palette entnommen.
[0004] Bei der Fertigung von Beton-Doppelwandelementen in der Paletten-Umlaufanlage sind
die zu fertigenden Betonschalen und Betonelemente auf verschiebbaren Paletten gelagert,
die für die unterschiedlichen Arbeitsschritte in unterschiedliche Arbeitsstationen
bewegt werden. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine sehr effiziente Fertigung, birgt
jedoch beim Arbeitsschritt des Auflegens der Erstschale auf den Frischbeton der Zweitschale
die Schwierigkeit, dass die ausgehärtete Erstschale mit ihrem kompletten Gewicht auf
den punktförmigen Abstandshaltern bzw. Doppelwandabstandhaltern aufliegt. Während
der Prozessschritt des Auflegens der Erstschale maschinengesteuert und hoch präzise
erfolgt, kann es bei dem nun folgenden Verdichtungsprozess und insbesondere bei einem
Transfer der den Frischbeton tragenden Palette in eine nächste Arbeitsstation aufgrund
der dabei auftretenden Brems- und Beschleunigungskräfte in Kombination mit der Trägheit
der Erstschale zu einem Verschieben der ausgehärteten Erstschale relativ zum Frischbeton
der Zweitschale kommen. Werden solche Fehlstellungen vor dem Aushärten der Zweitschale
des Doppelwandteils bemerkt, dann können sie händisch korrigiert werden, was jedoch
mit einem großen Aufwand einhergeht. Oftmals werden solche Fehlstellungen allerdings
erst bei der Montage der Wände auf der Baustelle bemerkt. Zu diesem Zeitpunkt können
die Fehlstellungen nicht mehr korrigiert werden, sondern müssen durch einen erhöhten
Montageaufwand kompensiert werden.
[0005] Ein Verfahren zur Vermeidung bzw. Reduktion der oben beschriebenen Fehlstellung der
beiden Betonschalen ist in
DE 10 2018 124 980 B3 beschrieben, deren gesamter Offenbarungsgehalt hiermit in die vorliegende Patentanmeldung
übernommen wird. Dabei wird zur Relativpositionierung der beiden Einzelschalen eine
Fixiervorrichtung verwendet, deren erster Endabschnitt im Zuge der Herstellung der
ersten Betonschale gemeinsam mit den Verbindungsmitteln in diese einbetoniert wird.
Ein zweiter Endabschnitt der Fixiervorrichtung ragt dabei sowohl seitlich als auch
vertikal über die erste Betonschale hinaus. An diesem zweiten Endabschnitt ist bzw.
wird endseitig ein Ankerelement befestigt. Beim Wenden der ersten Betonschale und
Ablage auf der Frischbetonschicht der zweiten Betonschale kommt dieses Ankerelement
mit der die Frischbetonschicht tragenden Palette in Eingriff und verbindet dabei die
erste Betonschale verschiebungssicher mit dieser Palette. Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass während des Einrüttelns der ersten Betonschale und während des Transports der
Palette in die Härtestation bzw. Trockenkammer keine Lageänderungen der ersten Betonschale
gegenüber der Palette mehr auftreten können.
[0006] Nach dem vollständigen Aushärten des Doppelwandelements wird ein aus dem Doppelwandelement
herausragender Teil der einbetonierten Fixiervorrichtung abgetrennt, so dass ein Stummel
der Fixiervorrichtung im Doppelwandelement verbleibt. Die Fixiervorrichtung ist somit
zerstört, so dass zur Herstellung eines weiteren Doppelwandelements eine neue Fixiervorrichtung
benötigt wird. Dies ist aufwendig und verursacht zusätzliche Materialkosten. Es besteht
daher das Interesse, die Fixiervorrichtung in einer solchen Weise weiterzuentwickeln,
dass eine größtmögliche Wiederverwendbarkeit sichergestellt werden kann.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aus der
DE 10 2018 124 980 B3 bekannte Fixiervorrichtung in einer solchen Weise weiterzuentwickeln, dass sie mit
einem möglichst geringen Material- und Arbeitsaufwand wiederverwendet und zur Herstellung
unterschiedlicher Doppelwandelemente eingesetzt werden kann. Weiterhin soll ein Beton-Doppelwandelement
sowie ein Halbzeug in Form einer speziell gestalteten Einzelschale bereitgestellt
werden, das unter Verwendung einer solchen verbesserten Fixiervorrichtung hergestellt
wird.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Stützvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 1. Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Beton-Doppelwandelement mit
den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 9 sowie ein Halbzeug mit den Merkmalen des
unabhängigen Anspruchs 13. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen
und Varianten der Erfindung.
[0009] Die erfindungsgemäße Stützvorrichtung, die zur lagegenauen Relativpositionierung
zweier Betonschalen im Zuge der Herstellung eines Beton-Doppelwandelements dient,
umfasst ein Fixierelement mit einem ersten Endabschnitt, der während der Herstellung/Aushärtung
der ersten Betonschale in diese eingebettet wird. Die Stützvorrichtung umfasst weiterhin
ein Ankerelement, mit der das Fixierelement lösbar an einer die zweite Betonschale
tragenden Palette befestigt werden kann. Im Zuge des Ablegens der um 180° gewendeten
ersten Betonschale auf der Frischbetonschicht der zweiten Betonschale wird mittels
Fixierelement und Ankerelement eine feste Verbindung zwischen den beiden die Betonschichten
tragenden Paletten hergestellt. Fixierelement und Ankerelement wirken somit in einer
solchen Weise zusammen, dass sie die erste Betonschale gegenüber der die Frischbetonschicht
tragenden Palette fixieren, so dass während des Einrüttelns der ersten Betonschale
und während des Transports der Palette in eine Härtestation bzw. Trockenkammer keine
Lageänderungen der ersten Betonschale gegenüber der Palette mehr auftreten können.
[0010] Um eine hohe Wiederverwendbarkeit der Stützvorrichtung sicherzustellen, ist der in
die erste Betonschale einzubettende erste Endabschnitt des Fixierelements mit einer
Hülse versehen, die lösbar am Endabschnitt des Fixierelements befestigt ist. Die Hülse
ist in einer solchen Weise gestaltet und angeordnet, dass beim Einbetonieren des Fixierelements
in die erste Betonschale nur diese Hülse, nicht aber der Rest des Fixierelements mit
dem Beton in Berührung kommt. Nach dem Aushärten der Betonschale ist diese Hülse in
der Betonschale einbetoniert, verbleibt also in der Betonschale. Das Fixierelement
kann dann aus der Hülse herausgezogen werden und steht nach Beendigung des Herstellungsprozesses
des Beton-Doppelwandelements für die Herstellung weiterer Betonschalen zur Verfügung.
[0011] Die Hülse besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff und ist an ihrer Außenseite mit
Längs- und/oder Querrippen versehen. Die Rippen stabilisieren die Hülse gegenüber
Verformungen und bewirken eine gute Verankerung der Hülse in der ersten Betonschale.
[0012] Um während des Aushärteprozesses der ersten Betonschale sicherzustellen, dass das
Fixierelement bzw. die an dem Fixierelement befestigte Hülse zuverlässig in der gewünschten
Einbaulage einbetoniert wird, ist es vorteilhaft, wenn das Fixierelement in einem
Abstützbereich (magnetisch und/oder mechanisch) lösbar an einer die erste Betonschale
tragenden Palette befestigt werden kann. Vorteilhafterweise weist das Fixierelement
im Abstützbereich einen Permanentmagnet auf, so dass das Fixierelement mittels Magnetkraft
an der (metallischen) Palette oder einer auf dieser Palette befindlichen (metallischen)
Schalung fixiert werden kann und in der gewünschten Position gegenüber der Palette
und der darauf befindlichen ersten Betonschale gehalten wird.
[0013] Fixierelement und Ankerelement können fest miteinander verbunden sein. Vorteilhafterweise
sind Fixierelement und Ankerelement aber separate Elemente, die lösbar miteinander
verbunden werden können. In diesem Fall weist das Fixierelement ein Fußteil auf, im
Bereich dessen es am Ankerelement befestigt werden kann. Dieses Fußteil hat vorteilhafterweise
die Form einer Halbkugel, was eine einfache verschiebungssichere Klemmung des Fußteils
im Ankerelement ermöglicht. Die Verbindung erfolgt vorzugsweise mit Hilfe einer verrastbaren
Steckverbindung.
[0014] Das Ankerelement ist auf der die Frischbetonschicht tragenden Palette vorzugsweise
mittels einer leicht lösbaren Verbindung befestigt, so dass das Ankerelement nach
Fertigstellung des Doppelwandelements ohne großen Aufwand von der Palette gelöst werden
kann und die Palette ohne Rückstände der Fixiervorrichtung weiterverwendet werden
kann. Insbesondere kann das Ankerelement einen Permanentmagnet umfassen, der mittels
Magnetkraft an der (metallischen) Palette fixiert werden kann und nach Abnahme des
fertigen Doppelwandelements - beispielsweise im Zuge einer Entfernung der Schalung
- rückstandsfrei entfernt wird.
[0015] Ein unter Verwendung einer solchen Stützvorrichtung hergestelltes erfindungsgemäßes
Halbzeug umfasst eine flächige Betonschale, in die Verbundmittel in einer solchen
Weise eingebettet sind, dass Kuppen dieser Verbundmittel in einer Verbindungsrichtung
aus der Betonschale herausragen. Das Halbzeug umfasst weiterhin in einem randnahen
Bereich eine in die Betonschale eingebettete Hülse zur Aufnahme eines Fixierelements,
das zur Fixierung des Halbzeugs während eines Weiterverarbeitungsschrittes zur Herstellung
eines Beton-Doppelwandelements dient.
[0016] Die Hülse ist in einem randnahen Bereich eingebettet und weist eine Öffnung auf,
die sich auf der den Kuppen der Verbundmitteln zugewandten Innenseite der Betonschale
befindet. Die Hülse besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff und ist mit stabilisierenden
Längs- und/oder Querrippen versehen.
[0017] Ein unter Verwendung eines solchen Halbzeugs hergestelltes erfindungsgemäßes Beton-Doppelwandelement
umfasst zwei flächige Betonschalen, in die abschnittsweise Verbundmittel eingebettet
sind, die zur Verbindung und als Abstandshalter der Betonschalen dient. In eine dieser
Betonschalen ist in einem randnahen Bereich eine Hülse zur Aufnahme eines Fixierelements
einbetoniert. Diese Hülse befindet sich in einem randnahen Bereich der Betonschale
und weist eine Öffnung auf, die sich auf einer der gegenüberliegenden Betonschale
zugewandten Innenseite befindet. Die Hülse besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff
und ist mit stabilisierenden Längs- und/oder Querrippen versehen.
[0018] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele und Varianten der Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Beton-Doppelwandelements,
das unter Verwendung einer in Figur 2a - 2c gezeigten Stützvorrichtung hergestellt
wurde;
- Figur 2a, 2b
- schematische Darstellungen einer erfindungsgemäßen Stützvorrichtung mit Fixierelement
und Ankerelement in getrenntem (Figur 2a) und verbundenem (Figur 2b) Zustand;
- Figur 2c
- eine schematische perspektivische Darstellung des Ankerelements der Figur 2a;
- Figuren 3a - 3e:
- Einzelschritte bei der Herstellung eines Doppelwandelements:
- Figur 3a
- eine schematische Schnittdarstellung einer ersten Betonschale auf einer Palette;
- Figur 3b
- eine schematische Schnittdarstellung eines durch Aushärten der gegossenen ersten Betonschale
der Figur 3a erzeugten Halbzeugs;
- Figur 3c
- eine schematische Schnittdarstellung des um 180° gewendeten ausgehärteten Halbzeugs
der Figur 3b über einer Schicht von Frischbeton;
- Figur 3d
- eine schematische Schnittdarstellung des auf der Frischbetonschicht abgelegten gewendeten
Halbzeugs;
- Figur 3e
- eine schematische Schnittdarstellung des durch Aushärten des Frischbetons erzeugten
Beton-Doppelwandelements.
[0019] Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Beton-Doppelwandelement 1 mit
zwei flächige Schalen 2a, 2b aus ausgehärtetem Beton, die durch Verbundmittel 3 verbunden
und mit Hilfe von Doppelwandabstandhaltern 3' in einem vorgegebenen Abstand zueinander
fixiert sind. Zwischen den beiden Betonschalen 2a, 2b ist ein Hohlraum 15 gebildet,
der in einem späteren, hier nicht näher beschriebenen Prozessschritt an einem Verbauort,
insbesondere auf eine Baustelle, zur Bildung einer Betonwand mit flüssigem Beton verfüllt
wird.
[0020] In der ersten Betonschale 2a des Beton-Doppelwandelements 1 ist eine Hülse 23 aus
einem Kunststoff eingebettet, welche - wie im Folgenden im Detail beschrieben wird
- der Aufnahme einer in Figuren 2a und 2b gezeigten Stützvorrichtung 40 dient, die
während der Herstellung des Beton-Doppelwandelements 1 zum Einsatz kommt. Die Hülse
23 ist in einem randnahen Bereich 11a der Betonschale 2a in einer solchen Weise eingebettet,
dass die Außenseite 26 der Hülse 23 abschnittsweise von Beton ummantelt ist. Die Öffnung
26' der Hülse 23 ist dem Rand 12a der Betonschale 2a zugewandt, und die Hülse 23 ragt
schräg aus der der zweiten Betonschale 2b zugewandten Innenseite 13a der ersten Betonschale
2a heraus.
[0021] Figuren 2a und 2b zeigen schematische Darstellungen der Stützvorrichtung 40 mit einem
Fixierelement 20 und einem Ankerelement 30, die lösbar miteinander verbunden sind.
Hierzu ist das Fixierelement 20 mit einem Fußteil 25 versehen, welches in dem Ankerelement
30 verschiebungssicher verrastbar ist. Figuren 2a zeigt Fixierelement 20 und Ankerelement
30 in einem getrennten Zustand, Figur 2b in einem Zustand, in dem Fixierelement 20
und Ankerelement 30 verbunden und verrastet sind. Figur 2c zeigt eine perspektivische
Detaildarstellung des Ankerelements 30.
[0022] Figuren 3a bis 3e veranschaulichen einzelne Verfahrensschritte eines Prozessablaufs
zur Herstellung des Beton-Doppelwandelements 1 der Figur 1 und sowie die Verwendung
der dabei zum Einsatz kommenden Stützvorrichtung 40 der Figuren 2a, 2b und 2c. Die
Herstellung des Beton-Doppelwandelements 1 erfolgt mit Hilfe von Paletten 5a, 5b,
die nacheinander mehrere Stationen einer (in den Figuren nicht gezeigten) Fertigungsstraße
durchlaufen. Die Verschiebbarkeit der Paletten 5a, 5b im Zuge der Herstellung des
Beton-Doppelwandelements 1 ist in den Figuren 3a -3e durch Transportrollen 8 unterhalb
der Paletten 5a, 5b angedeutet.
[0023] In einem ersten Prozessschritt werden auf der erste Palette 5a Schalungselemente
6a und Doppelwandabstandhalter 3' angebracht. Die Gesamtheit der Schalungselemente
6a bildet eine Schalung, die einen mit Flüssigbeton zu füllenden Innenraum 7a umschließt
und der Außen- und Innenkontur des zu fertigenden Beton-Doppelwandelements 1 entspricht.
In diesen Innenraum 7a wird Flüssigbeton 10a (sogenannter Frischbeton) eingegossen
(Figur 3a). In den noch ungehärteten Flüssigbeton 10a werden Verbundmittel 3, beispielsweise
Gitterträger, eingelegt, die später, in dem zu fertigenden Beton-Doppelwandelement
1, die beiden Betonschalen 2a, 2b miteinander verbinden (siehe Figur 1). Kuppen 4
dieser Verbundmittel 3 ragen nach oben aus dem Flüssigbeton 10a heraus.
[0024] Weiterhin wird auf die Schalung 6a das Fixierelement 20 der in Figur 2a gezeigten
Stützvorrichtung 40 in einer solchen Weise aufgesetzt, dass ein erster Endabschnitt
21 des Fixierelements 20 - ebenso wie die Verbundmittel 3 und die Doppelwandabstandhalter
3' - abschnittsweise in den Frischbeton 10a der erste Betonschale 2a hineinragt. Dabei
ist der erste Endabschnitt 21 endseitig in eine Hülse 23 eingesteckt, und der Endabschnitt
21 und die Hülse 23 sind in einer solchen Weise dimensioniert, dass ausschließlich
Bereiche der Hülse 23, nicht aber der Rest des ersten Endabschnitts 21 in den Frischbeton
10a eintauchen. Die Hülse 23 ist vorzugsweise aus einem Kunststoff hergestellt und
mit Längs- und/oder Querrippen 24 versehen (siehe Figur 2a). Diese Rippen 24 bewirken
einerseits eine mechanische Stabilisierung der Hülse 23, haben andererseits jedoch
auch die Funktion, eine Verankerung und somit einen Verbleib der Hülse 23 in der ersten
Betonschale 2a nach Entfernen des Fixierelements 20 sicherzustellen.
[0025] Ein zweiter, als gebogener Metallstab 29 ausgeführter Endabschnitt 22 des Fixierelements
20 ragt sowohl vertikal (in einer in Figur 3a als Pfeil dargestellten Verbindungsrichtung
14) als auch seitlich (senkrecht zur Verbindungsrichtung 14) über die Schalung 6a
hinaus und weist endseitig das Fußteil 25 auf, das zur Befestigung des Fixierelements
20 an dem Ankerelement 30 dient. Zur temporären Befestigung des Fixierelements 20
an der den Frischbeton 10a tragenden Palette 6a ist am Fixierelement 20 weiterhin
ein Permanentmagnet 28 vorgesehen, der sich in einem der Schalung 6a gegenüberliegenden
Abstützbereich 27 des Fixierelements 20 befindet; im vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird der Abstützbereich 27 auf die aus einem magnetisierbaren Werkstoff (z.B. Stahl)
bestehende Schalung 6a aufgesetzt und bewirkt eine stabile Halterung des Fixierelements
auf der Palette 6a.
[0026] Die auf die beschriebene Weise bestückte, in Figur 3a gezeigte Palette 5a wird nun
in eine Härtestation verbracht, in der der Flüssigbeton 10a zu einer ersten Betonschale
2a (Erstschale) aushärtet. Das Fixierelement 20 wird während des Transports in die
Härtestation und während der Aushärtung des Flüssigbetons 10a durch den Permanentmagneten
28 in der gewünschten Raumlage und Ausrichtung auf der Palette 5a gehalten. Im Zuge
des Aushärtens des Betons werden die Verbundmittel 3, der Doppelwandabstandshalter
3' und das Fixierelement 20 im Bereich der Hülse 23 fest in die Erstschale 2a einbetoniert.
[0027] Auf diese Weise wird ein in Figur 3b gezeigtes Halbzeug 9 (Zwischenprodukt) zur Herstellung
des Beton-Doppelwandelements 1 der Figur 1 geschaffen. Das Halbzeug 9 umfasst die
ausgehärtete Erstschale 2a mit den abschnittsweise einbetonierten Verbundmitteln 3,
deren Kuppen 4 in Verbindungsrichtung 14 aus der Betonschicht 2a herausragen, die
Doppelwandabstandshalter 3' sowie die abschnittsweise einbetonierte Hülse 23 des Fixierelements
20.
[0028] Parallel oder anschließend zur Herstellung des Halbzeugs 9 werden auf einer zweiten
Palette 5b Schalungselementen 6b angebracht, welche ebenfalls der Außen- und Innenkontur
des zu fertigenden Beton-Doppelwandelements 1 entsprechen, die aber seitenverkehrt
zur Schalung 6a der ersten Palette 5a angeordnet sind. Weiterhin wird das Ankerelement
30 auf das Fußteil 25 des Fixierelements 20 aufgesteckt (siehe Figur 2a) und mit diesem
verbunden (siehe Figur 2b). Dabei wird das Fußteil 25 des Fixierelements 20 zunächst
in eine hierzu vorgesehene Aussparung 33 im Gehäuse 31 des Ankerelements 30 eingesteckt
und dort aufgrund durch einen im Ankerelement 30 montierten Magneten 32 vorfixiert.
Zur anschließenden verschiebungssicheren Fixierung des Fußteils 25 umfasst das Ankerelement
30 einen Arretierschlitten 34, der in einer Verschlussrichtung 38 (d.h. in einer Richtung
senkrecht zur Zeichenebene in Figuren 2a, 2b) gegenüber dem Gehäuse 31 des Ankerelements
30 beweglich gelagert ist. Die Längsführung des Arretierschlittens 34 gegenüber dem
Gehäuse 31 des Ankerelementes 30 erfolgt durch einen Fortsatz 36 im Gehäuse 31 des
Ankerelementes 30, welcher in eine Nut oder einen Schlitz 35 des Arretierschlittens
34 eingreift und auf diese Weise eine geführte Bewegung ohne ein unbeabsichtigtes
Ablösen des Arretierschlittens 34 bewirkt (siehe Figur 2c). Die Nut bzw. der Schlitz
35 verläuft dabei leicht schräg; das hat zur Folge, dass bei einer Translationsbewegung
des Arretierschlittens 34 in Verschlussrichtung 38 das Fußteil 25 der Fixiervorrichtung
20 gegen das Ankerelement 30 angedrückt und somit im Ankerelement 30 arretiert wird.
Die mechanische Arretierung des Fixierelements 20 gegenüber dem Ankerelement 30 über
die magnetische Anziehungskraft hinaus erfolgt somit durch eine Verschiebung des Arretierschlittens
34 entlang der Schließrichtung 38, so dass - bedingt durch eine trapezförmige Öffnung
37 im Arretierschlitten 34 sowie der dieser gegenüberliegenden Halbkugelform des Fußteils
25 des Fixierelements 20 - eine Klemmung des Fußteils 25 in dem Ankerelement 30 bewirkt
wird.
[0029] In den von den Schalungselementen 6b auf der zweiten Palette 5b gebildeten Innenraum
7b wird nun Flüssigbeton 10b eingegossen, und die auf der ersten Palette 5a befindliche
ausgehärtete Erstschale 2a wird mit Hilfe einer (in den Figuren nicht gezeigten) Wendevorrichtung
um 180° gewendet, so dass die Kuppen 4 der Verbundmittel 3 nach unten abragen (siehe
Figur 3c). Anschließend wird die Erstschale 2a mit dem darin gehaltenen Fixierelement
20 sowie dem am Fixierelement 20 befestigten Ankerelement 30 in einer vorausberechneten
Weise lagegenau auf der Flüssigbetonschicht 10b der zweiten Palette 5b abgelegt. Die
Kuppen 4 der Verbundmittel 3 sinken dabei in die Flüssigbetonschicht 10b ein (siehe
Figur 3d), und das Ankerelement 30 kommt in Kontakt mit der Oberfläche der zweiten
Palette 5b. Da die zweite Palette 5b (zumindest im Befestigungsbereich des Ankerelements
30) aus einem magnetisierbaren Material, üblicherweise Stahl, besteht, wird das Ankerelement
30 mittels des Permanentmagneten 32 magnetisch von der Oberfläche der Palette 5b angezogen
und daher über Magnetkraft fest mit der zweiten Palette 5b verbunden. Da das Fixierelement
20 im Bereich der Hülse 23 in die erste Betonschale 2a eingebettet ist und das Ankerelement
30 fest an der zweiten Palette 5b befestigt ist, fixiert somit die Stützvorrichtung
40 die erste Betonschale 2a gegenüber der zweiten Palette 5b.
[0030] Die zweite Palette 5b mit der Flüssigbetonschicht 10b und der darauf gelagerten Erstschale
2b wird anschließend in die Härtestation verbracht. Aufgrund der Fixierung der ersten
Betonschale 2b an der zweiten Palette 5b mittels der Stützvorrichtung 40 werden während
dieses Transports Verschiebungen der ersten Betonschale 2b gegenüber der zweiten Palette
5b unterbunden. In der Härtestation wird der in den Innenraum 7b der zweiten Palette
5b eingegossene Flüssigbeton 10b zu einer zweiten Betonschale 2b (Zweitschale) ausgehärtet.
Erstschale 2a und Zweitschale 2b sind nun fest miteinander verbunden, Verschiebungen
der beiden Schalen 2a, 2b relativ zueinander werden durch die beidseitig einbetonierten
Verbundmittel 3 verhindert (Figur 3d).
[0031] Danach wird der Arretierschlitten 34 des Ankerelements 30 gelöst, so dass das Fixierelement
20 aus dem Ankerelement 30 herausgezogen werden kann. Nun wird das fertige Beton-Doppelwandelement
1 aus der zweiten Palette 5b entnommen (Pfeil 41), wobei das Ankerelement 30 zunächst
auf der zweiten Palette 5b verbleibt und später abgenommen werden kann (siehe Figur
3e). Anschließend wird das Fixierelement 20 aus der in der ersten Betonschale 2a fixierten
Hülse 23 gelöst. Die Hülse 23 verbleibt dabei in dem Beton-Doppelwandelement 1.
[0032] Das Ankerelement 30 sowie das Fixierelement 20 können - nach Aufschieben einer weiteren
Hülse 23 auf den ersten Endabschnitt 21 des Fixierelements 20 - zur Herstellung eines
weiteren Beton-Doppelwandelements verwendet werden.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Beton-Doppelwandelement
- 2a, 2b
- Erste, zweite Betonschale
- 3
- Verbundmittel
- 3`
- Doppelwandabstandshalter
- 4
- abragende Bereiche der Verbundmittel
- 5a, 5b
- Palette
- 6a, 6b
- Schalung
- 7a, 7b
- Innenraum der Schalung
- 8
- Transportrolle
- 9
- Halbzeug
- 10a, 10b
- Flüssigbeton
- 11a
- randnaher Bereich der ersten Betonschale
- 12a
- Rand der Betonschale
- 13a
- Innenseite der Betonschale
- 14
- Verbindungsrichtung
- 15
- Hohlraum des Beton-Doppelwandelements
- 20
- Fixierelement
- 21
- erster Endabschnitt des Fixierelements
- 22
- zweiter Endabschnitt des Fixierelements
- 23
- Hülse
- 24
- Rippen
- 25
- Fußteil des Fixierelement
- 26
- Außenseite Hülse
- 26'
- Öffnung der Hülse
- 27
- Abstützbereich
- 28
- Permanentmagnet im Abstützbereich
- 29
- gebogener Metallstab
- 30
- Ankerelement
- 31
- Gehäuse Ankerelement
- 32
- Magnet
- 33
- Aussparung im Gehäuse - Aufnahme für Fixierelement
- 34
- Arretierschlitten
- 35
- Schlitz oder Nut im Arretierschlitten
- 36
- Fortsatz auf dem Gehäuse
- 37
- trapezförmige Aussparung in Arretierschlitten
- 38
- Schließrichtung
- 40
- Stützvorrichtung
- 41
- Entnahmerichtung
1. Stützvorrichtung (40) zur lagegenauen Relativpositionierung zweier Betonschalen (2a,
2b) im Zuge der Herstellung eines Beton-Doppelwandelements (1), wobei die Stützvorrichtung
(40)
- ein Fixierelement (20) mit einem ersten Endabschnitt (21) zur abschnittsweisen Einbettung
in die erste Betonschale (2a)
- und ein Ankerelement (30) zur unmittelbaren oder mittelbaren Befestigung der Stützvorrichtung
(20) an einer die zweite Betonschale (2b) tragenden Palette (5b) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Fixierelement (20) eine lösbar am Endabschnitt (21) des Fixierelements (20) befestigte
Hülse (23) aufweist.
2. Stützvorrichtung (40) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hülse (23) zumindest abschnittsweise aus einem Kunststoff besteht.
3. Stützvorrichtung (40) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Außenseite (26) der Hülse (23) mit Rippen (24) versehen ist.
4. Stützvorrichtung (40) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Fixierelement (20) einen Abstützbereich (27) zur unmittelbaren oder mittelbaren
Abstützung des Fixierelements (20) an einer die erste Betonschale (2a) tragenden Palette
(5a) umfasst.
5. Stützvorrichtung (40) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Fixierelement (20) im Abstützbereich (27) einen Permanentmagneten (28) aufweist,
mit dessen Hilfe das Fixierelement (20) unmittelbar oder mittelbar an einer die erste
Betonschale (2a) tragenden Palette (5a) fixierbar ist.
6. Stützvorrichtung (40) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Fixierelement (20) ein Fußteil (25) zur lösbaren Befestigung an dem Ankerelement
(30) aufweist.
7. Stützvorrichtung (40) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Fixierelement (20) mittels einer verrastbaren Steckverbindung mit dem Ankerelement
(30) verbindbar ist.
8. Stützvorrichtung (40) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ankerelement (30) einen Permanentmagneten (32) umfasst, mit dessen Hilfe das
Ankerelement (30) unmittelbar oder mittelbar an der die zweite Betonschale (2b) tragenden
Palette (5b) fixierbar ist.
9. Beton-Doppelwandelement (1) mit zwei ausgehärteten, flächige Betonschalen (2a, 2b)
sowie Verbundmitteln (3), die abschnittsweise in die Betonschalen (2a, 2b) eingebettet
sind und sowohl zur Verbindung als auch als Abstandshalter der Betonschalen (2a, 2b)
dienen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Betonschalen (2a) eine zumindest abschnittsweise in einen randnahen Bereich
(11a) dieser Betonschale (2a) eingebettete Hülse (23) zur Aufnahme eines Fixierelements
(20) umfasst.
10. Beton-Doppelwandelement (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Hülse (23) schräg in die erste Betonschale (2a) hineinragt und zu einer der zweiten
Betonschale (2b) zugewandten Innenseite (13a) der ersten Betonschale (2a) hin geöffnet
ist.
11. Beton-Doppelwandelement (1) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hülse (23) zumindest abschnittsweise aus einem Kunststoff besteht.
12. Beton-Doppelwandelement (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Außenseite (26) der Hülse (23) mit Rippen (24) versehen ist.
13. Halbzeug (9) zur Herstellung eines Beton-Doppelwandelements (1), wobei das Halbzeug
eine ausgehärtete, flächige Betonschale (2a) sowie abschnittsweise in diese Betonschale
(2a) eingebettete Verbundmittel (3) umfasst, wobei Kuppen (4) dieser Verbundmittel
(3) in einer Verbindungsrichtung (14) aus einer Innenseite (13a) der Betonschale (2a)
herausragen,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Halbzeug (9) eine zumindest abschnittsweise in einen randnahen Bereich (11a) der
Betonschale (2a) eingebettete Hülse (23) zur Aufnahme eines ersten Endabschnitts (21)
eines Fixierelements (20) für eine Stützvorrichtung (40) umfasst.
14. Halbzeug (9) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hülse (23) schräg in die Betonschale (2a) hineinragt und eine Öffnung (25) aufweist,
die sich auf der den eingebetteten Verbundmitteln (3) zugewandten Innenseite (13a)
der Betonschale (2a) befindet.
15. Halbzeug (9) nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hülse (23) zumindest abschnittsweise aus einem Kunststoff besteht.
16. Halbzeug (9) nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Außenseite (26) der Hülse (23) mit Rippen (24) versehen ist.