[0001] Die Erfindung betrifft eine Einlage zur Aufnahme eines Isolationsmaterials eines
Transportbehälters.
[0002] Die Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der Isolierung von Behältern für die
Aufnahme von Produkten, insbesondere zum Transport mit minimalen Temperaturschwankungen.
Dabei steht die Wärmedämmung der Behälter besonders im Fokus.
[0003] Wärmedämmung ist die Reduktion des Durchganges von Wärmeenergie durch eine Hülle,
um einen Raum oder einen Körper vor Abkühlung oder Erwärmung zu schützen. Wärmedämmung
wird auch als Wärmeisolierung oder Wärmeisolation bezeichnet (englisch: thermal insulation).
[0004] Es ist aus dem Stand der Technik bekannt zur Aufnahme von temperaturempfindlichen
Produkten Isolationsbehälter bereitzustellen, die über mindestens ein Isolationselement
verfügen. Dieses Isolationselement wird über mindestens zwei Verbindungsflächen zu
einem Isolationsbehälter verbunden. Die Isolationsbehälter bestehen beispielsweise
aus Platten, welche miteinander verbunden werden und so stabile Isolationsbehälter
entstehen. Derartige Behälter bieten einen passiven thermischen Schutz fürwertvolle
temperaturempfindliche Produkte, wie beispielsweise pharmazeutische Erzeugnisse. Dies
ist besonders wichtig, da die Standards bei der Lagerung und dem Transport z.B. von
Erzeugnissen sehr hoch sind und nachweislich über die gesamte Lieferkette eingehalten
werden müssen.
[0005] Das Spektrum temperaturgeführter Transporte umfasst, je nach beförderten Waren, arktische
Tiefkühlgrade ebenso wie frühlingshafte 22 °C. Logistische Services dieser Art, die
beispielsweise für Medikamente und Kosmetika, Farben und Lacke sowie Süßwaren und
Lebensmittel aller Art durchgeführt werden, leben von einer professionell organisierten
durchgehenden Supply-Chain, die produktgerecht einheitlich temperiert ist. Das Umsetzen
einer neuen Transportlösung kann eine große Herausforderung darstellen und teuer werden,
wenn es nicht effektiv umgesetzt wird. Jede Ineffizienz beim Produkt- oder Servicetransport
kann zu schwerwiegenden Zeit- und Ressourcenverlusten führen.
[0006] Die eingesetzten Isolationselemente sollten eine möglichst geringe Wärmeleitfähigkeit
λ aufweisen, um eine gute wärmedämmende Wirkung zu erzielen. Unter Wärmeleitung versteht
man den Transport von Wärme in einem Medium ohne Stofftransport (wie beispielsweise
bei der Konvektion). Materialien mit geringer Wärmeleitfähigkeit werden als Wärmedämmstoffe
bezeichnet und dienen der Reduzierung von Wärme- oder Kälteverlusten.
[0007] Isolationselemente aus dem Stand der Technik, die in Transportboxen für den temperaturgeführten
Transport eingelegt werden, sind synthetisch hergestellte Materialien. Die Isolationselemente
müssen eine Stabilität aufweisen, was sie aber gleichzeitig unflexibel macht.
[0008] Die Erfindung hat die Aufgabe eine Einlage bereitzustellen, welche die Nachteile
im Stand der Technik überwindet und nachhaltig ist sowie einen platzsparenden Transport
und eine Wiederverwendung ermöglicht.
[0009] Ferner ist aus dem Stand der Technik die
EP 3061706 B1 bekannt, die eine Seitenwand mit separate Lufträumen zeigt, was getrennte Einlagen
von Isolationsmaterial für jedes Fach erfordert, wodurch in der Praxis unerwünschte
Wärmebrücken entstehen.
[0010] Auch die
WO 2020/093009A1 zeigt kein vollständig umlaufendes durchgehendes Aufnahmefach.
[0011] Die Aufgabe wird durch eine Einlage zur Aufnahme eines Isolationsmaterials eines
Transportbehälters mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen bilden den Gegenstand der zugehörigen Unteransprüche.
[0012] Die Erfindung umfasst eine Einlage zur Aufnahme eines Isolationsmaterials eines Transportbehälters.
Die Einlage umfasst ein (separates) Deckelfach, ein (separates) Bodenfach und eine
(separate, einteilige oder mehrteilige) Seitenwand. Die Seitenwand umfasst ein (sich
im gefalteten Zustand ergebendes) durchgehendes Aufnahmefach für ein Isolationsmaterial
zum (seitlich) vollständigen (durchgehenden) Umschließen eines von dem Deckelfach
und dem Bodenfach (jeweils oben und unten) begrenzten Aufnahmeraumes. Aufgrund des
seitlich durchgehenden Aufnahmefachs kann ein einteiliges Isolationsmaterial vollständig
seitlich umschließend eingebracht werden. Das Isolationsmaterial in dem Aufnahmefach
der Seitenwand, sowie im Deckelfach und Bodenfach kann am Ort der Verwendung eingebracht
und nach der Benutzung ausgetauscht werden, was eine Wiederverwendung der Einlage
ermöglicht außerdem ist ein platzsparender Transport der Einlage ohne Isolationsmaterial
möglich und es können am Ort der Verwendung vorhandene Isolationsmaterialien je nach
Bedarf und Anwendung eingebracht werden. Die Seitenwand mit Aufnahmefach ist formgebend
bei losem Isoliermaterial und bei der Verwendung von Dämmplatten werden dies darin
vor Beschädigungen geschützt.
[0013] Ein vorteilhafter Aspekt sieht vor, dass im (im eingebauten Zustand) die innenliegenden
Seitenflächen der Seitenwand direkt (unverbunden) aneinander angrenzen und die außenliegenden
Seitenflächen der Seitenwand direkt (miteinander verbunden) aneinander angrenzen.
Dies stellt sicher, dass das Isolationsmaterial in der Seitenwand das zu transportierende
Produkt vollständig durchgehend umgibt und mangels Wärmebrücken eine optimale Wärmedämmung
gewährleistet ist.
[0014] Besonders vorteilhaft ist, wenn die Seitenwand genau vier Seiten umfasst. Auf diese
Weise kann die Einlage zu einer besonders stabilen Isolation zusammengefaltet werden
und in viele Standardkartons eingesetzt werden.
[0015] Nach einem bevorzugten Aspekt treffen im bestimmungsgemäßen Gebrauch die komplementär
ausgebildeten Stoßflächen der Seitenwand jeweils unter (entlang) einer 45° Schnittebene
aufeinander. Dies ermöglicht einen unkomplizierten Aufbau der einzelnen Module und
eine kostengünstige Herstellung der Seitenwand. Die aneinanderliegenden Stoßflächen
bzw. die Schnittebene können gebogen bzw. gewellt ausgebildet sein. Besonders bevorzugt
umfasst die gebogene Ausführung drei abgerundete Ecken. Auf diese Weise kann eine
Lasche ausgeformt werden, wodurch die Stabilität erhöht wird.
[0016] Nach einem vorteilhaften Aspekt grenzen das Deckelfach und das Bodenfach im bestimmungsgemäßen
Gebrauch jeweils in einem Winkel größer als 45° (genau 90°) an eine komplementär ausgebildete
Anlagefläche der Seitenwand an. Dadurch wird sichergestellt, dass es zwischen dem
Deckelfach und der Seitenwand und dem Bodenfach und der Seitenwand jeweils zu einem
luftdichten Abschluss kommt.
[0017] Besonders vorteilhaft ist, wenn das Deckelfach, das Bodenfach und die Seitenwand
jeweils eine Öffnung zum Einbringen und Entnehmen eines Isolationsmaterials umfasst.
Dadurch kann je nach Anwendungsfall ein entsprechendes Isolationsmaterial (z.B. in
Granulatform) eingefüllt werden und nach Benutzung wieder entfernt werden.
[0018] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Deckelfach und das Bodenfach
jeweils Quaderförmig ausgebildet sind. Dies ermöglicht ein besonders einfaches Handling
der Einlage und damit eine einfache Be- und Entladung des Transportsystems.
[0019] Die Erfindung umfasst außerdem ein Transportsystem umfassend einen Umkarton mit einer
Einlage. Dadurch kann ein nachhaltiges und flexibles Transportsystem zur Verfügung
gestellt werden.
[0020] Besonders vorteilhaft ist, wenn das Isolationsmaterial in der Einlage aus den folgenden
Isolationsmaterialen ausgewählt ist:
- Papierschnipsel, Wellpappe, Zellstoff (lose oder in Papierform), Wabenplatte, Faserguss
- Jute, Hanf, Flachs, Korkgranulat, Korkplatte, Schilf, Seegras, Stroh, Wiesengras,
Kokosfaser, Reisspelzen, Getreidespelzen
- Schafwolle
- Holzwolle, Holzfaser, Holzspäne, Holzfaserplatte.
[0021] Dadurch kann das Isolationsmaterial einfach entsorgt werden, ohne dass die einzelnen
Werkstoffe aufwendig aufgetrennt werden müssen.
[0022] Ein anderes bevorzugtes Beispiel sieht vor, dass das Isolationsmaterial in der Einlage
ein Vakuumisolationselement, z.B. ein plattenförmiges VIP (Vakuumisolationspaneel)
ist. Entlang dem Aufnahmefach können mehrere VIP's derart angeordnet sein, dass die
schmale Seitenfläche jeweils am Rand der großen Seitenfläche des folgenden VIP's anliegt.
[0023] Ein weiterer bevorzugter Aspekt sieht vor, dass das Transportsystem ferner mindestens
einen Kühlakku umfasst. Kühlakkus sind mit einem PCM Material gefüllte (Kunststoff-)
Behälter, die vor dem Transport auf eine bestimmte Temperatur gebracht werden und
diese über einen entsprechenden Zeitraum halten. Es können mehrere Kühlakkus den Aufnahmeraum
auskleidend vorgesehen sein. Die entlang der Seitenwand angeordneten Kühlakkus sind
quaderförmig und bevorzugt derart angeordnet, dass die schmale Seitenfläche jeweils
am Rand der großen Seitenfläche des in seitlicher Umlaufrichtung folgenden Kühlakkus
anliegt.
[0024] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
[0025] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Transportsystems mit einer erfindungsgemäßen
Einlage zur Aufnahme eines Isolationsmaterials eines Transportbehälters; und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Seitenwand einer erfindungsgemäßen Einlage zur
Aufnahme eines Isolationsmaterials eines Transportbehälters.
[0026] In Fig. 1 ist eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Transportsystems 7 mit einer
erfindungsgemäßen Einlage 1 gezeigt.
[0027] Die Einlage 1 zur Aufnahme eines Isolationsmaterials eines Transportbehälters 8 umfasst
ein Deckelfach 2, ein Bodenfach 3 und eine Seitenwand 4. Die Seitenwand 4 umfasst
ein durchgehendes Aufnahmefach für ein Isolationsmaterial zum vollständigen Umschließen
eines von dem Deckelfach 2 und dem Bodenfach 3 begrenzten Aufnahmeraumes 5.
[0028] Die Einlage kann getrennt oder mit einem Umkarton im zusammengefalteten Zustand zum
Anwender transportiert werden. Dann kann das gewünschte Isolationsmaterial in dem
Aufnahmefach der Seitenwand, sowie im Deckelfach und Bodenfach kann am Ort der Verwendung
eingebracht werden.
[0029] Im bestimmungsgemäßen Gebrauch grenzen die innenliegenden Seitenflächen 9 der Seitenwand
4 direkt unverbunden aneinander an und die außenliegenden Seitenflächen 10 der Seitenwand
4 direkt miteinander verbunden aneinander an.
[0030] Das Deckelfach 2 und das Bodenfach 3 grenzen im bestimmungsgemäßen Gebrauch jeweils
in einem Winkel von 90 ° an eine komplementär ausgebildete Anlagefläche der Seitenwand
4 an.
[0031] Das Deckelfach 2, das Bodenfach 3 und die Seitenwand 4 umfassen jeweils eine (bei
der Seitenwand im eingebrachten Zustand obenliegende) Öffnung 6 zum Einbringen und
Entnehmen eines Isolationsmaterials. Das Deckelfach 2 und das Bodenfach 3 sind jeweils
Quaderförmig ausgebildet.
[0032] Das erfindungsgemäße Transportsystem 7 umfasst einen Umkarton 8 mit einer Einlage
1. Das Isolationsmaterial in der Einlage 1 ist aus den folgenden Isolationsmaterialen
ausgewählt:
- Papierschnipsel, Wellpappe, Zellstoff (lose oder in Papierform), Wabenplatte, Faserguss
- Jute, Hanf, Flachs, Korkgranulat, Korkplatte, Schilf, Seegras, Stroh, Wiesengras,
Kokosfaser, Reisspelzen, Getreidespelzen
- Schafwolle
- Holzwolle, Holzfaser, Holzspäne, Holzfaserplatte.
[0033] Die Höhe des Umkartons ist bevorzugt derart gewählt, dass Deckelfach 2, Bodenfach
3 und Seitenwand 4 beim Schließen aufeinander gepresst werden, um einen möglichst
luftdichten Abschluss an den Kontaktflächen zu erzielen. Dies kann durch Dichtelemente
an den Kontaktflächen noch verbessert werden.
[0034] Die Einlage kann vollständig oder teilweise aus Karton sein.
[0035] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Seitenwand 4 einer erfindungsgemäßen Einlage
1. Die Seitenwand 4 umfasst genau vier Seiten. Im bestimmungsgemäßen Gebrauch treffen
die komplementär ausgebildeten Stoßflächen 11 der Seitenwand 4 jeweils unter einer
45° Schnittebene aufeinander.
1. Einlage (1) zur Aufnahme eines Isolationsmaterials eines Transportbehälters (8) umfassend
ein Deckelfach (2), ein Bodenfach (3) und mindestens eine Seitenwand (4), welche ein
durchgehendes Aufnahmefach (41) für ein Isolationsmaterial umfasst, welches Aufnahmefach
(41) einen von dem Deckelfach (2) und dem Bodenfach (3) begrenzten Aufnahmeraumes
(5) seitlich vollständig umlaufend umschließt.
2. Einlage (1) nach Anspruch 1, wobei im bestimmungsgemäßen Gebrauch die innenliegenden
Seitenflächen (9) der Seitenwand (4) direkt aneinander angrenzen und die außenliegenden
Seitenflächen (10) der Seitenwand (4) direkt aneinander angrenzen.
3. Einlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Seitenwand (4) genau
vier Seiten umfasst.
4. Einlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im bestimmungsgemäßen Gebrauch
die komplementär ausgebildeten Stoßflächen (11) der Seitenwand (4) jeweils unter einer
45° Schnittebene aufeinander liegen.
5. Einlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Deckelfach (2) und
das Bodenfach (3) im bestimmungsgemäßen Gebrauch jeweils in einem Winkel größer als
45° an eine komplementär ausgebildete Anlagefläche der Seitenwand (4) angrenzen.
6. Einlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Deckelfach (2), das
Bodenfach (3) und die Seitenwand (4) jeweils eine Öffnung (6) zum Einbringen und Entnehmen
eines Isolationsmaterials umfasst.
7. Einlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Deckelfach (2) und
das Bodenfach (3) jeweils Quaderförmig ausgebildet sind.
8. Transportsystem (7) umfassend einen Umkarton (8) mit einer Einlage (1) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche.
9. Transportsystem (7) nach Anspruch 8, wobei das Isolationsmaterial in der Einlage (1)
aus den folgenden Isolationsmaterialen ausgewählt ist:
• Papierschnipsel, Wellpappe, Zellstoff (lose oder in Papierform), Wabenplatte, Faserguss
• Jute, Hanf, Flachs, Korkgranulat, Korkplatte, Schilf, Seegras, Stroh, Wiesengras,
Kokosfaser, Reisspelzen, Getreidespelzen
• Schafwolle
• Holzwolle, Holzfaser, Holzspäne, Holzfaserplatte.
10. Transportsystem (7) nach Anspruch 8, wobei das Isolationsmaterial in der Einlage (1)
ein Vakuumisolationselement enthällt.
11. Transportsystem (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend mindestens
einen Kühlakku.