[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Endrestfeuchte in einem Wärmepumpentrockner
sowie einen hierfür geeigneten Wärmepumpentrockner. Die Erfindung betrifft insbesondere
ein Verfahren zum Betrieb eines Trockners mit einer Trommel zur Aufnahme von zu behandelnden
Wäschestücken, einem Antriebsmotor für die Trommel, einem Prozessluftkanal zum Führen
von Prozessluft, in welchem Prozessluft mittels eines Gebläses bewegt wird, wobei
der Prozessluftkanal an einem ersten Ende mit einer Luftauslassöffnung der Trommel
und an einem zweiten Ende mit einer Lufteinlassöffnung der Trommel verbunden ist,
einer Steuerungseinheit, einer im Prozessluftkanal angeordneten Wärmepumpe mit einem
Verdampfer, einem Kondensator, einer Expansionseinheit und einem Kompressor, wobei
am Kältemitteleintritt des Verdampfers ein erstes Thermometer für die Messung der
Eingangstemperatur T1 und am Kältemittelaustritt des Verdampfers ein zweites Thermometer
für die Messung der Ausgangstemperatur T2 angeordnet ist, sowie einen zur Durchführung
dieses Verfahrens geeigneten Wärmepumpentrockner.
[0002] Trocknungsprozesse nach dem Kondensationsverfahren beruhen auf der Verdampfung von
Feuchtigkeit aus Wäschestücken mittels warmer Prozessluft und Entfeuchtung der Prozessluft
durch Kondensation an einem Wärmetauscher. Im Trocknungsprozess wird dabei im Allgemeinen
kühle Prozessluft durch ein Gebläse über eine Heizung geleitet, die beispielsweise
der Verflüssiger (Kondensator) einer Wärmepumpe sein kann. Die trockenwarme Prozessluft
tritt anschließend in die Trommel als Trocknungskammer ein, welche die zu trocknenden
Wäschestücke enthält. Die trocken-warme Prozessluft nimmt dabei die Feuchtigkeit aus
den Wäschestücken auf. Anschließend wird die feuchtwarme Prozessluft von der Trommel
in einen Wärmetauscher zur Entfeuchtung weitergeleitet, beispielsweise in einen Luft-Luft-Wärmetauscher
oder den Verdampfer einer Wärmepumpe. Die feuchtwarme Prozessluft wird darin abgekühlt,
wobei das in ihr enthaltene Wasser kondensiert und in einer so genannten Kondensatwanne,
die sich im Allgemeinen unterhalb des Wärmetauschers befindet, aufgefangen wird. Bei
Erreichen eines bestimmten Füllstands wird das kondensierte Wasser in der Regel durch
eine Pumpe (auch "Kondensatpumpe" genannt) in einen Behälter zur Zwischenspeicherung
(auch als "Kondensatbehälter" bezeichnet) oder in einen Abwasserkanal gepumpt.
[0003] Der Trocknungsprozess wird im Allgemeinen durchgeführt, bis eine bestimmte Endrestfeuchte
der getrockneten Wäschestücke erreicht ist. Dabei wird im Allgemeinen aus der Messung
des elektrischen Widerstandes der Wäschestücke auf den Feuchtegrad geschlossen. Dazu
ist in der Regel eine unterschiedliche Anzahl von Elektroden an verschiedenen Positionen
im Trockner angeordnet. Mittels dieser Elektroden wird der Wäschewiderstand mit Gleich-
oder Wechselstromverfahren gemessen. Bei abnehmender Restfeuchte in der Wäsche nimmt
der Widerstand der nassen Wäsche ab. Dieser Widerstand wird ermittelt und mit der
Restfeuchte in der Wäsche korreliert. Bei einem vorgegebenen Wäschewiderstand als
sogenannter Abschaltwert, insbesondere für die Heizung der Prozessluft, wird dann
der Trocknungsprozess in der Regel beendet. Diese Abschaltwerte hängen von der Beladungsmenge
und der Anfangsfeuchte (auch als "Anfangsrestfeuchte" der aus einer Waschmaschine
stammenden feuchten Wäschestücke bezeichnet) der Wäschestücke ab, da beispielsweise
bei gleicher Feuchtigkeit die relative Feuchtigkeit der Prozessluft für größere Beladungsmengen
größer ist. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass es bei einer großen Anfangsfeuchte
länger dauern kann, bis die Trocknung auch im Inneren von Wäschestücken wirksam ist.
Zur verbesserten Durchführung eines Trocknungsprozesses werden daher oft Verfahrensschritte
zur Ermittlung des Ausgangszustandes, d.h. insbesondere einer Beladung und Anfangsfeuchte
der Wäschestücke, durchgeführt. Auf der Basis solcher Informationen kann dann eine
Anpassung der Abschaltgrenze vorgenommen werden. Bekannt sind auch Methoden, die mehrere
Messgrößen wie z.B. Energie, insbesondere die gesamte bislang zur Trocknung aufgewandte
Energie, elektrische Leistung, Temperatur und vergangene Zeit, in Korrelation zueinander
bringen, um die Voraussagegenauigkeit zu verbessern.
[0004] Eine Wärmepumpe ist durch zwei Wärmetauscher charakterisiert, nämlich eine Wärmesenke,
in welcher Wärme aufgenommen wird, eine Wärmequelle, in welcher Wärme abgegeben wird,
und eine Pumpeinrichtung, welche Wärme von der Wärmesenke zur Wärmequelle gegebenenfalls
unter Temperaturänderung transferiert. Bei einem mit einer Wärmepumpe vom Kompressor-Typ
ausgestatteten Kondensationstrockner erfolgt die Kühlung der warmen, mit Feuchtigkeit
beladenen Prozessluft im Wesentlichen in der auch als Verdampfer bezeichneten Wärmesenke
der Wärmepumpe, wo die übertragene Wärme zur Verdampfung eines in der als Kreislauf
ausgestalteten Pumpeinrichtung zirkulierenden Kältemittels verwendet wird. Das aufgrund
der Erwärmung verdampfte Kältemittel wird in der Pumpeinrichtung über einen Kompressor
der Wärmequelle, die ein Verflüssiger für das Kältemittel ist, der Wärmepumpe zugeführt,
wo aufgrund der Verflüssigung des gasförmigen Kältemittels Wärme freigesetzt wird.
Hinter dem Verflüssiger wird das dann flüssige Kältemittel in einer Drossel der Pumpeinrichtung
entspannt, wodurch sein Binnendruck herabgesetzt wird, und gelangt schließlich zurück
zum Verdampfer.
[0005] Entsprechend der Auslegung im Kältekreislauf eines Wärmepumpentrockners wird auf
der Niederdruckseite (im Verdampfer) das Kältemittel nach vollständiger Verdampfung
überhitzt. Die Temperaturdifferenz aus der Temperatur des überhitzten Dampfs und der
Verdampfungstemperatur wird Überhitzung genannt (Super Heating, SH). Die SH ändert
sich bei Änderung der Wärmeaufnahme im Kältemittel. Dies geschieht bei Änderungen
der Energiezufuhr in den Verdampfer, insbesondere bei der Änderung der Energie in
der Luft aus der Trommel.
[0006] Das Phänomen der Überhitzung eines Kältemittels in einer Wärmepumpe ist seit langem
z.B. aus der
EP 2 468 945 B1 und
EP 2 745 760 A1 bekannt und auch deren Bedeutung für eine Steuerung einer Wärmepumpe, wobei insbesondere
bekannt ist, dass sich die Überhitzung während des Betriebes einer Wärmepumpe aufgrund
der Besonderheiten einer Wärmepumpe prinzipiell ändert. So beschreibt die
EP 2 468 945 B1, dass die Lufterwärmungsleistung am Verflüssiger immer höher als die Luftkühlungsleistung
am Verdampfer ist. Der Verflüssiger muss nämlich auch die von der Kältemittelverdichtungsanlage
selbst erzeugte Wärme abführen. Dies führt zu einem kontinuierlichen Anstieg der Temperatur
der zur Trommel geleiteten Luft und zu einem kontinuierlichen Anstieg des Kältemitteldrucks
und der Temperatur auf der Druckseite des Kältemittelverdichters. Einerseits ist dieses
Verhalten zu Beginn des Trocknungszyklus nützlich, da es die Aufrüstphase beschleunigt,
andererseits wird es sehr negativ, wenn der Heißlufterzeuger den stationären Betriebszustand
mit voller Leistung erreicht. Die
EP 2 468 945 B1 beschreibt auch die Aufrechterhaltung der Ausgangstemperatur aus dem Verdampfer in
einem vorgegebenen Temperaturbereich, durch Anpassung der Flussrate bzw. einer vorherigen
Kühlung des Kältemittels.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es vor diesem Hintergrund, ein verbessertes
Verfahren zum Betrieb eines Wärmepumpentrockners bereitzustellen, mit dem insbesondere
dessen Steuerung durch die Bestimmung einer Restfeuchte von darin zu behandelnden
Wäschestücken auf verbesserte, insbesondere präzisere Weise möglich ist, so dass auf
der Basis dieses Kriteriums die Beendigung eines Trocknungsprozesses bzw. die Abschaltung
des Wärmepumpentrockners möglichst präzise erfolgen kann. Aufgabe der Erfindung war
es außerdem, einen hierfür geeigneten Wärmepumpentrockner bereitzustellen.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe wird nach dieser Erfindung erreicht durch ein Verfahren
zur zum Betrieb eines Wärmepumpentrockners sowie einen zur Durchführung dieses Verfahrens
geeigneten Wärmepumpentrockner mit den Merkmalen der jeweiligen unabhängigen Patentansprüche.
Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie des erfindungsgemäßen
Wärmepumpentrockners sind in den jeweiligen abhängigen Patentansprüchen aufgeführt.
Bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen bevorzugte
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Wärmepumpentrockners und umgekehrt, auch wenn
dies hierin nicht explizit festgestellt ist.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Betrieb eines Trockners mit
einer Trommel zur Aufnahme von zu behandelnden Wäschestücken, einem Antriebsmotor
für die Trommel, einem Prozessluftkanal zum Führen von Prozessluft, in welchem Prozessluft
mittels eines Gebläses bewegt wird, wobei der Prozessluftkanal an einem ersten Ende
mit einer Luftauslassöffnung der Trommel und an einem zweiten Ende mit einer Lufteinlassöffnung
der Trommel verbunden ist, einer Steuerungseinheit, einer im Prozessluftkanal angeordneten
Wärmepumpe mit einem Verdampfer, einem Kondensator, einer Expansionseinheit, z.B.
einem regelbaren Expansionsventil, und einem Kompressor, wobei am Kältemitteleintritt
des Verdampfers ein erstes Thermometer für die Messung der Eingangstemperatur T1 und
am Kältemittelaustritt des Verdampfers ein zweites Thermometer für die Messung der
Ausgangstemperatur T2 angeordnet ist, wobei die Steuerungseinheit eingerichtet ist,
um aus einer Überhitzung SH, die als Differenz T2-T1 berechnet werden kann und vorzugsweise
wird, eine Restfeuchte H der Wäschestücke zu bestimmen, und wobei der Trockner mindestens
einen Sensor zur Ermittlung von Messwerten der Prozessluft aufweist und die Steuerungseinheit
eingerichtet ist, um zur Bestimmung der Restfeuchte die gemessenen SH-Werte sowie
Messwerte der Prozessluft und/oder daraus berechnete Berechnungsgrößen mit aus einem
Vorhersagemodell bestimmten Modellparametern zu verknüpfen, wobei das Verfahren in
einem Trocknungsprozess die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Messung der Eingangstemperatur T1 am Kältemitteleintritt des Verdampfers und der
Ausgangstemperatur T2 am Kältemittelaustritt des Verdampfers;
- (b) Berechnung der Überhitzung SH als Differenz T2-T1; und
- (c) Bestimmung der Restfeuchte der Wäschestücke aus der Überhitzung SH mittels der
Steuerungseinheit.
Es ist erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt, dass die Bestimmung der Restfeuchte
der Wäschestücke aus der Überhitzung SH anhand der Auswertung der mit der Zeit abfallenden
Kurve der SH erfolgt.
[0010] Die Trocknungseffizienz eines Trockners wird insbesondere durch die Genauigkeit der
Feuchtesensierung bewertet. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Restfeuchte,
vor allem zum Ende der Trocknung, so genau wie nur möglich zu ermitteln.
[0011] Diese Erfindung basiert hierzu auf der Korrelation zwischen der Restfeuchte H in
den Wäschestücken und der Überhitzung (SH) des Kältemittels im Verdampfer.
[0012] Die SH ist eine sehr sensible Größe im Kältekreislauf. Sie reagiert z.B. auf Änderungen
der Luftfeuchtigkeit der Prozessluft. Zum Ende des Trocknungsprozesses transportiert
die Prozessluft immer weniger Wasser von den Wäschestücken zum Verdampfer. Diese Abnahme
von latenter Energie in Form von Wasserdampf führt zu einer messbaren Änderung der
Überhitzung SH. Diese Änderung korreliert am Ende des Trocknungsprozesses unmittelbar
mit der Abnahme des Wassertransports in der Trommel von den Wäschestücken zur Prozessluft
über die Verdunstung, und so von der Prozessluft zum Verdampfer, wo die Kondensation
des Wasserdampfs erfolgt. Die SH nimmt ab, weil die spezifische Enthalpie der Prozessluft
wegen der reduzierten Wassermenge abnimmt, was dazu führt, dass dem Verdampfer von
der Prozessluft eine geringere Energiemenge pro Zeiteinheit zugeführt wird.
[0013] Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren so durchgeführt, dass die Überhitzung
SH während des Trocknungsprozesses zumindest über einen vorgegebenen Zeitraum Δt
set kontinuierlich gemessen wird und bei Feststellung, dass die gemessene Überhitzung
SH im Zeitraum Δt
set im Wesentlichen konstant ist, die gemessene SH als Referenzwert (Schwellenwert) SH
ref für die Bestimmung der Restfeuchte verwendet wird. Dabei ist vorzugsweise im Zeitraum
Δt
set die Drehzahl des Gebläses und/oder die Drehzahl des Kompressors konstant. Bei Unterschreitung
von SH
ref kann vorteilhaft eine Abschlusstrockenphase gestartet werden, die für ein Ende der
Gesamttrocknung geeignet ist, um möglichst genau eine Endrestfeuchte von 0 % zu treffen.
[0014] Eine Ermittlung der Beladung der Trommel mit Wäschestücken sollte in einem Trocknungsprozess
vorzugsweise erfolgen, um den Trocknungsprozess an die Beladung anpassen zu können,
da sich unterschiedliche Mengen an Wäschestücken unterschiedlich verhalten.
[0015] Der Feuchtegrad der Wäschestücke, d.h. die Feuchte oder Restfeuchte, ändert sich
nämlich während eines Trocknungsprozesses, da zunächst Oberflächenwasser und schließlich
Poren- und Kapillarwasser aus dem Gewebe der Wäschestücke verdampft. Abhängig von
der Feuchte der Wäschestücke zu Beginn des Trocknungsprozesses und der Gewebeart ist
der Verlauf eines Feuchtegrads in einem Trocknungsprozess unterschiedlich und eine
kontinuierliche und genaue Ermittlung eines Feuchtegrads daher vorteilhaft für eine
wäscheschonende und energieeffiziente Trocknung der Wäschestücke, sowie eine genaue
Steuerung der Endrestfeuchte bezüglich eines vorgegebenen Wertes wie beispielsweise
"bügeltrocken".
[0016] Ein Trocknungsprozess wird somit durch die Anteile von Oberflächenwasser und im Inneren
der Wäschestücke vorhandenem Wasser beeinflusst, wobei letzteres nur relativ langsam
aus den Wäschestücken entfernt wird. Ein Trocknungsprozess hängt daher auch von der
Beladung mit Wäschestücken ab.
[0017] Für die Vorgabe einer Restfeuchte H
set ist es jedenfalls vorteilhaft, wenn die Beladungsmenge der Trommel mit Wäschestücken
und/oder die Anfangsfeuchte der Wäschestücke berücksichtigt werden können.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird daher
eine Beladung W der Trommel mit Wäschestücken für die Festlegung der vorgegebenen
Restfeuchte H
set berücksichtigt, wobei ein in der Steuerungseinheit hinterlegter Zusammenhang zwischen
der Beladung W und der Restfeuchte H
set herangezogen wird.
[0019] Die Beladungsmenge und/oder Anfangsfeuchte kann von einem Benutzer eingestellt oder
vorzugsweise durch den Trockner ermittelt werden. Hierzu sind verschiedene Verfahren
möglich. Dabei bezieht sich eine ermittelte Beladungsmenge auf die Trockenmasse der
in die Trommel eingebrachten zu trocknenden Wäschestücke. Wäschestücke besitzen jedoch
zu Beginn des Trocknungsprozesses einen Feuchtigkeitsgehalt, bezogen auf die Trockenmasse
der Wäschestücke, beispielsweise von etwa 60% nach einem Waschverfahren und einem
Schleudern bei 1200 U/min. Zudem verhalten sich unterschiedliche Beladungsmengen in
einem Trocknungsprozess unterschiedlich. So kann sich beispielsweise ein Trocknungsprozess
bei voller Beladung verlängern gegenüber einem Trocknungsprozess bei halber Beladung.
Ebenso kann die Dauer der einzelnen im Trocknungsprozess durchlaufenen Phasen unterschiedlich
sein.
[0020] Die Art der Bestimmung der Beladung W der Trommel mit Wäschestücken ist erfindungsgemäß
nicht eingeschränkt. So kann die Beladung beispielsweise durch Eingabe durch den Benutzer
festgelegt werden. Im Allgemeinen wird die Beladung der Trommel jedoch durch den Trockner
ermittelt, beispielsweise durch Auswiegen der Trommel und/oder durch Auswertung eines
Motorstromes und/oder einer elektrischen Leistung des elektrischen Antriebsmotors.
[0021] Bevorzugt wird die Beladung durch Auswertung eines Motorstromes und/oder einer elektrischen
Leistung des elektrischen Antriebsmotors ermittelt. Wird beispielsweise die an den
elektrischen Antriebsmotor abgegebene Leistung konstant gehalten, so kann zur Bestimmung
des Beladungszustandes der Trommel die Abhängigkeit des Motorstromes von einer Last
des elektrischen Antriebsmotors genutzt werden. Dabei kann insbesondere ein Verlauf
des Stromes innerhalb eines vorgegebenen Zeitraumes, beispielsweise bei einem Hochlauf
der Trommel, verfolgt werden. Dabei kann über die Abhängigkeit des Drehmoments des
elektrischen Antriebsmotors von dem Beladungszustand der Trommel sowie aufgrund der
Abhängigkeit des Drehmoments von dem Motorstrom auf die Beladung geschlossen werden.
[0022] Erfindungsgemäß bevorzugt ist daher ein Verfahren, bei dem der Antriebsmotor ein
BLDC-Elektromotor ist und seine Antriebsleistung in Hinblick auf eine Beladung der
Trommel mit Wäschestücken ausgewertet wird.
[0023] Vorzugsweise enthält das erfindungsgemäße Verfahren zusätzlich zu den darin genannten
Verfahrensschritten (a) bis (c) die Verfahrensschritte
(d) Vergleichen der bestimmten Restfeuchte H mit einer vorgegebenen Restfeuchte Hset; und
(e) Beenden des Trocknungsprozesses bei Erreichen oder Unterschreiten der vorgegebenen
Restfeuchte Hset umfasst.
[0024] Durch Prozessreglung kann die Überhitzung SH auf einem konstanten Wert gehalten werden,
z.B. mittels eines Expansionsventils, oder indem ein drehzahlregelbarer Kompressor
diese Temperaturdifferenz regelt. In solchen Fällen könnte eine Regelabweichung (e
= Istwert - Sollwert) als indirektes Maß bzw. Ersatzgröße für das SH angesehen werden.
Die Änderungen von SH bzw. von der Regelabweichung können über einen geeigneten Algorithmus
Aufschluss über die Restfeuchte in der Wäsche geben. Das aus dem Algorithmus kommende
Signal (Werte) könnte ergänzend zur Messung des Leitwertsignals, oder zur direkten
Nutzung der Prozesssteuergröße (Restfeuchte in der Wäsche) verwendet werden.
[0025] Im Allgemeinen ist ein SH von 0 K bzw. knapp darüber besonders energieeffizient.
Ein SH > 0 K ist unter Umständen notwendig, um zu vermeiden, dass flüssige Anteile
von Kältemittel auf den Kompressor treffen. Ein SH > 0 K ist also eine Art Sicherheitsfaktor,
um sicherzustellen, dass kein flüssiges Kältemittel auf den Kompressor trifft.
[0026] Zur verbesserten Auswertung der SH können im Trocknungsprozess weitere Messungen
durchgeführt werden und im Rahmen einer multivariaten Analyse verwendet werden:
- (a) Messen einer relativen Feuchtigkeit Hrel der Prozessluft mit dem Feuchtesensor;
- (b) Messen einer Temperatur TP der Prozessluft mit einem Temperatursensor;
- (c) Ermitteln einer absoluten Wasserbeladung Lw der Prozessluft aus der relativen
Feuchtigkeit Hrel unter Berücksichtigung der Temperatur TP, wobei ein in der Steuerungseinheit vorzugsweise hinterlegter Zusammenhang zwischen
einer maximalen Wasserbeladung LWmax und der Temperatur TP herangezogen wird;
- (d) Verfolgen des zeitlichen Verlaufs der Wasserbeladung LW;
- (e) Heranziehen des zeitlichen Verlaufs der Wasserbeladung Lw zur Bestimmung einer Restfeuchte H in den Wäschestücken;
- (f) Vergleichen der Restfeuchte H mit einer vorgegebenen Restfeuchte Hset ; und
- (g) Beenden des Trocknungsprozesses bei Erreichen oder Unterschreiten der vorgegebenen
Restfeuchte Hset.
[0027] Die Wasserbeladung kann wie bereits erwähnt über die Leistungsaufnahme eines regelbaren
(BLDC)-Elektromotors bestimmt werden.
[0028] Der Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt im Allgemeinen zeitgleich mit
der Einleitung eines Trocknungsprogrammes. Bei diesem werden im Allgemeinen eine üblicherweise
zusätzlich verwendete elektrische Heizung sowie das Gebläse eingeschaltet, um erhitzte
Prozessluft zur Trocknung von feuchten Wäschestücken in die Trommel zu leiten.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sind im Prozessluftkanal
jeweils vor und nach der Trommel jeweils ein Temperatursensor und ein Feuchtesensor
angeordnet, wobei dann zur multivariaten Analyse in Verbindung mit der gemessenen
SH die relative Feuchtigkeit H
rel als relative Feuchtigkeit H
relvor vor und als relative Feuchtigkeit H
relnach nach der Trommel gemessen wird; die Temperatur T
P der Prozessluft als Temperatur T
Pvor der Prozessluft vor und als Temperatur T
Pnach der Prozessluft nach der Trommel gemessen wird; und aus den relativen Feuchtigkeiten
H
relnach und H
relvor unter Berücksichtigung der Temperaturen T
Pnach und T
Pvor eine absolute Wasserbeladung L
Wnach der Prozessluft nach der Trommel und eine absolute Wasserbeladung L
Wvor vor der Trommel berechnet wird, und daraus eine Differenz ΔL
W = L
Wnach - L
Wvor berechnet wird. Dabei kann der zeitliche Verlauf der Differenz ΔL
W der Wasserbeladung Lw verfolgt werden; und der zeitliche Verlauf der Differenz ΔL
W der Wasserbeladung Lw der Prozessluft zur Bestimmung der Restfeuchte Rw in den Wäschestücken
durch Auswertung der SH zusätzlich herangezogen werden.
[0030] Die eingesetzten Temperatursensoren und Feuchtigkeitssensoren sind nicht eingeschränkt,
solange mit ihnen eine Temperatur bzw. eine relative Feuchtigkeit der Prozessluft
gemessen werden können. Vorteilhaft werden jedoch Sensoren eingesetzt, mit denen Temperatur
und relative Feuchtigkeit der Prozessluft gleichzeitig gemessen werden können. In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als Temperatursensor und als
Feuchtigkeitssensor ein Dualsensor verwendet, mit dem gleichzeitig die Temperatur
T
P und die relative Feuchtigkeit H
rel der Prozessluft gemessen werden kann. Noch mehr bevorzugt ist die Verwendung eines
Tripelsensors, mit dem zusätzlich auch der Druck P
P der Prozessluft bestimmt werden kann.
[0031] Bei der erfindungsgemäß vorgesehenen Ermittlung der Restfeuchte über die absolute
Beladung der Prozessluft mit Wasser wird vorteilhaft nämlich der Einfluss des Luftdruckes
berücksichtigt.
[0032] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist daher im
Prozessluftkanal mindestens ein Drucksensor vorhanden, welcher den Druck P
P der Prozessluft misst, welcher dann für die Bestimmung der Wasserbeladung Lw herangezogen
wird, wobei ein in der Steuerungseinheit hinterlegter Zusammenhang zwischen dem Druck
P
P, einer maximalen Wasserbeladung L
Wmax und der Temperatur T
P herangezogen wird.
[0033] Bevorzugt wird als Drucksensor ein Tripelsensor herangezogen, mit dem gleichzeitig
auch die relative Feuchtigkeit H
rel und die Temperatur T
P gemessen werden kann.
[0034] Ein Trocknungsprozess im erfindungsgemäßen Trockner wird insbesondere auch durch
einen Luftstrom der Prozessluft beeinflusst, da die Größe des Luftstroms bestimmt,
wie lange eine bestimmte Luftmenge in Kontakt mit feuchten Wäschestücken sein kann.
[0035] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird daher
der Luftstrom A
P der Prozessluft eingestellt oder gemessen und für die Festlegung der vorgegebenen
Restfeuchte H
set berücksichtigt, wobei ein in der Steuerungseinheit hinterlegter Zusammenhang zwischen
dem Luftstrom A
P und der Restfeuchte H
set herangezogen wird. Als Maß für den Luftstrom A
P der Prozessluft kann dabei eine Drehzahl oder Leistungsaufnahme des Gebläses angesehen
werden. Allerdings kann durch ein Durchflussmessgerät auch ein tatsächlicher Luftstrom
der Prozessluft gemessen und dann als Luftstrom A
P der Prozessluft angesehen werden.
[0036] Die gemessenen SH-Werte sowie die Messwerte der Prozessluft und/oder daraus berechnete
Berechnungsgrößen werden erfindungsgemäß mit aus einem Vorhersagemodell bestimmten
Modellparametern verknüpft, wobei vorzugsweise für verschiedene Feuchtigkeitsbereiche
unterschiedliche Gruppen von Modellparametern verwendet werden. Aufgrund der unterschiedlichen
Gruppen von Modellparametern kann eine Genauigkeit bei der Bestimmung des Feuchtigkeitsgrads
flexibel an verschiedene Abschnitte eines Trocknungsprozesses - und insbesondere sich
während eines Trocknungsprozesses änderbare - Zielwerte angepasst werden.
[0037] Dass die Messwerte und/oder daraus berechnete Berechnungsgrößen mit vorgegebenen
Modellparametern verknüpft werden, kann umfassen, dass nur Messwerte, nur Berechnungsgrößen
oder eine beliebige Kombination aus mindestens einer Messgröße und mindestens einer
Berechnungsgröße mit vorgegebenen Modellparametern verknüpft werden. Eine Berechnungsgröße
kann eine aus einer Messgröße oder aus mehreren Messgrößen eines Sensors oder mehrerer
Sensoren abgeleitete bzw. berechnete Größe sein. Eine Berechnungsgröße kann beispielsweise
ein mathematisches Produkt oder ein Quotient mindestens eines "direkt" gemessenen
Messwerts und/oder eine durch Anwendung mindestens einer mathematischen Funktion (Wurzel,
Potenz, Exponent, Logarithmus usw.) auf mindestens einen Messwert berechnete Größe
sein. Zudem kann eine Berechnungsgröße durch Differenzbildung und/oder Mittelwertbildung
von mehreren Messwerten (eines oder mehrerer Sensoren) gebildet werden.
[0038] Unter einem Feuchtigkeitsbereich wird insbesondere ein Bereich eines Feuchtigkeitsgrads
der Wäsche verstanden.
[0039] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird jeder Eingangsparameter (d.h.,
ein Messwert oder eine Berechnungsgröße) mit einem jeweiligen Modellparameter verknüpft.
Überdies ist es bevorzugt, dass die Messwerte kontinuierlich mit einer insbesondere
konstanten Akquisitionsrate erfasst werden.
[0040] Unter einem "Modellparameter" kann insbesondere ein - z.B. experimentell und/oder
numerisch bestimmter - Wert verstanden werden, der zur Verknüpfung mit mindestens
einem Messwert verwendet wird, um den Feuchtigkeitsgrad der Wäsche zu bestimmen. Mehrere
Modellparameter können in einem Vektor ("Parametervektor") oder in einer Matrix ("Parametermatrix")
gruppiert sein. Ein einzelner Modellparameter kann eine Konstante, eine Variable oder
eine Formel sein. Der mindestens eine in dem Verfahren verwendete Modellparameter
kann sich beispielsweise aus einem zuvor - z.B. werksseitig - durchgeführten "Anlernen"
des zugehörigen - insbesondere multivariaten - Vorhersagemodells ergeben. Es werden
also insbesondere diejenigen Modellparameter(werte) verwendet, die zuvor eine beste
Übereinstimmung des berechneten Feuchtigkeitswerts mit einem z.B. direkt gemessenen
Feuchtigkeitswert ergeben haben.
[0041] Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass der Feuchtigkeitsgrad mittels einer Vektormultiplikation
eines Vektors der Messwerte bzw. Berechnungsgrößen ("Messvektor") mit einem Parametervektor
berechnet wird. Die Parametervektoren können in dem Wäschetrocknungsgerät abgespeichert
sein.
[0042] Überdies ist eine Ausführungsform bevorzugt, bei der die unterschiedlichen Gruppen
sukzessiv engeren Feuchtigkeitsbereichen zugeordnet sind und eine Genauigkeit des
Bestimmens des Feuchtigkeitsgrads umso höher ist, je enger der verwendete Feuchtigkeitsbereich
ist. Mit anderen Worten können die Modellparameter einer ersten Gruppe für einen ersten
Feuchtigkeitsbereich verwendet werden, die Modellparameter einer zweiten Gruppe für
einen zweiten Feuchtigkeitsbereich usw. Da ein in Bezug auf einen Trocknungsfortschritt
sukzessiv folgender Feuchtigkeitsbereich enger ist, kann er dort den Feuchtigkeitsgrad
der Wäsche genauer bestimmen oder vorhersagen als der vorhergehende Feuchtigkeitsbereich.
Unter sukzessiv engeren Feuchtigkeitsbereichen können insbesondere Feuchtigkeitsbereiche
verstanden werden, die nacheinander angewandt für immer engere oder schmalere Feuchtigkeitsbereiche
verwendet werden.
[0043] Es ist also auch eine Ausgestaltung, dass der Feuchtigkeitsgrad mittels einer "hierarchischen"
Nutzung der Gruppen von Modellparametern berechnet wird. D.h., dass zu Beginn eines
Trocknungsvorgangs die erste Gruppe von Modellparametern verwendet wird, die für ihren
ersten Feuchtigkeitsbereich eine ausreichende Genauigkeit besitzt, dann ab einem vorgegebenen
ersten Übergangswert die zweite Gruppe von Modellparametern verwendet wird, die für
ihren zweiten Feuchtigkeitsbereich eine höhere Genauigkeit besitzt.
[0044] Erfindungsgemäß ist es ganz besonders bevorzugt, dass die Vorhersagemodelle mittels
multivariater Algorithmen erzeugt werden oder erzeugt worden sind. Diese Algorithmen
können insbesondere eine maximale Varianz in den Messwerten bzw. Berechnungsgrößen
während eines Trocknungsablaufs ermitteln (z.B. mittels PCA und/oder PLS). Die Vorhersagemodelle
können in Form von Matrizen vorliegen, die mit Messvektoren multipliziert werden.
Die Vorhersagemodelle bzw. die Algorithmen können anhand experimenteller Trocknungsabläufe
angepasst oder angelernt worden sein. Ein Modell kann insbesondere ein dynamisches
Verhalten der Messwerte bzw. Berechnungsgrößen, das durch die physikalische Trocknung
und durch den Trocknungsablauf bestimmt wird, erkennen.
[0045] Vorzugsweise werden die Modellparameter aller Gruppen mittels eines gleichen Grundmodells
berechnet und für unterschiedliche Gruppen Eingangsparameter (d.h. Messwerte und/oder
Berechnungsgrößen) der jeweiligen Feuchtigkeitsbereiche zum Anpassen des Grundmodells
verwendet werden. Dies ermöglicht einen besonders geringen Aufwand zur Bestimmung
der Modellparameter. Insbesondere können die Eingangsparameter Temperatur, Wasserbeladung,
spezifische Enthalpie, relative Feuchte und die Differenzen aus Druck, Feuchte, Temperatur,
Wasserbeladung und spezieller Enthalpie alleine oder in beliebiger Kombination zum
Anpassen des Grundmodells zur Verfügung gestellt werden.
[0046] Dass für unterschiedliche Gruppen Eingangsparameter der jeweiligen Feuchtigkeitsbereiche
zum Anpassen des Grundmodells verwendet werden, kann umfassen, dass nur Eingangsparameter
aus den jeweiligen Feuchtigkeitsbereichen verwendet werden. Alternativ können Eingangsparameter
aus größeren Bereichen als dem jeweiligen Feuchtigkeitsbereich verwendet werden. Insbesondere
können Eingangsparameter verwendet werden, die sich über den jeweiligen Feuchtigkeitsbereich
hinaus bis auf 0 % erstrecken.
[0047] Das Anpassen oder Anlernen des Modells und damit das Berechnen der Modellparameter
für einen bestimmten Feuchtigkeitsbereich kann vorteilhafterweise so durchgeführt
werden, dass ein (noch nicht angepasstes) Grundmodell bzw. dessen Algorithmen anhand
experimentell ermittelter, für diesen Feuchtigkeitsbereich geeigneter Eingangsparameter
angelernt oder angepasst wird. Das Anpassen kann ein Festlegen von Parametern der
Algorithmen umfassen. Grundsätzlich können die Modellparameter einer Gruppe auf der
Grundlage eines angepassten Modells oder auf der Grundlage einer Verknüpfung mehrerer
angepasster Modelle bestimmt werden.
[0048] Allgemein können für zumindest zwei unterschiedliche Feuchtigkeitsbereiche unterschiedliche
Grundmodelle verwendet werden, die z.B. unterschiedliche Arten von Algorithmen verwenden.
[0049] Bevorzugt ist auch, dass die Messwerte neben der Überhitzung SH mindestens eine relative
Feuchte, eine Temperatur und/oder einen Druck umfassen. Eine Messung dieser Messwerte
ermöglicht eine besonders präzise Vorhersage des Feuchtigkeitsgrads der Wäsche. Speziell
kann die Berechnung des Feuchtigkeitsgrads auch nur mittels der relativen Feuchte
und der Temperatur, ggf. auch nur anhand der Temperatur durchgeführt werden.
[0050] In einer Ausführungsform umfasst die Berechnungsgröße eine Feuchtedifferenz, eine
Temperaturdifferenz, eine Wasserbeladung und/oder eine Enthalpie. Diese Berechnungsgrößen
ermöglichen eine besonders präzise Vorhersage des Feuchtigkeitsgrads der Wäsche. Die
Differenzen können beispielsweise von Messwerten abgeleitet werden, die vor und hinter
der Trommel aufgenommen worden sind.
[0051] Zur Berechnung oder Vorhersage des Feuchtigkeitsgrads der Wäschestücke können auch
voneinander abgeleitete Kombinationen von Messwerten und Berechnungsgrößen verwendet
werden. So kann der Feuchtigkeitsgrad in einer Variante anhand der Eingangsparameter:
Überhitzung SH; Temperatur oder Temperaturdifferenz; relative Feuchte oder Feuchtedifferenz;
und Wasserbeladung oder Differenz der Wasserbeladung berechnet werden, wobei die Wasserbeladung
aus der Temperatur und der relativen Feuchte berechnet werden kann. Anstelle oder
zusätzlich zu der Wasserbeladung kann die Enthalpie verwendet werden, die sich ebenfalls
aus Temperatur, relativer Feuchte, ggf. Druck oder Differenzen davon berechnen lässt.
[0052] In einer weiteren Ausführungsform wird der bestimmte Feuchtigkeitsgrad der Wäsche
mit einem Sollwert verglichen, wobei der Sollwert einem Punkt auf einer Verlaufskurve
eines Feuchtigkeitsgrads eines charakteristischen Trocknungsprozesses entspricht.
Wenn die von den Modellen ermittelte Gutsfeuchte sich innerhalb eines dem Sollwert
zugehörigen Toleranzbereichs befindet, wird der Trocknungsprozess angehalten. Dies
hat den Vorteil, dass sich ein Einfluss von Störungen wie Wickler weiter reduzieren
lässt. Alternativ kann der Trocknungsprozess angehalten werden, wenn der bestimmte
Feuchtigkeitsgrad einen zugehörigen Ziel- oder Sollwert erreicht hat.
[0053] Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Trockner mit einer Trommel zur Aufnahme
von zu behandelnden Wäschestücken, einem Antriebsmotor für die Trommel, einem Prozessluftkanal
zum Führen von Prozessluft, in welchem Prozessluft mittels eines Gebläses bewegt wird,
wobei der Prozessluftkanal an einem ersten Ende mit einer Luftauslassöffnung der Trommel
und an einem zweiten Ende mit einer Lufteinlassöffnung der Trommel verbunden ist,
einer Steuerungseinheit, einer Wärmepumpe mit einem Verdampfer, einem Kondensator,
einer Expansionseinheit und einem Kompressor, wobei am Kältemitteleintritt des Verdampfers
ein erstes Thermometer für die Messung der Eingangstemperatur T1 und am Kältemittelaustritt
des Verdampfers ein zweites Thermometer für die Messung der Ausgangstemperatur T2
angeordnet sind, und die Steuerungseinheit eingerichtet ist, um aus einer Überhitzung
SH, die als Differenz T2-T1 berechnet werden kann und vorzugsweise daraus berechnet
wird, eine Restfeuchte H der Wäschestücke zu bestimmen, und wobei der Trockner mindestens
einen Sensor zur Ermittlung von Messwerten der Prozessluft aufweist und die Steuerungseinheit
eingerichtet ist, um zur Bestimmung der Restfeuchte die gemessenen SH-Werte sowie
Messwerte der Prozessluft und/oder daraus berechnete Berechnungsgrößen mit aus einem
Vorhersagemodell bestimmten Modellparametern zu verknüpfen.
[0054] Vorzugsweise umfasst der mindestens eine Sensor zur Ermittlung von Messwerten der
Prozessluft einen Temperatursensor und/oder einen Feuchtesensor. Als Temperatursensor
und als Feuchtigkeitssensor wird vorzugsweise ein Dualsensor oder Tripelsensor verwendet,
der gleichzeitig die Temperatur T
P und die relative Feuchtigkeit H
rel der Prozessluft messen kann. Vorzugsweise wird als Temperatursensor und als Feuchtesensor
ein Tripelsensor verwendet, mit welchem neben der Temperatur T
P und der relativen Feuchtigkeit H
rel auch ein Luftdruck P
P der Prozessluft gemessen werden kann.
[0055] Erfindungsgemäß ist schließlich auch ein Trockner bevorzugt, der in der Trommel einen
Leitfähigkeitssensor aufweist und bei dem die Steuerungseinheit zur Bestimmung der
Restfeuchte eingerichtet ist, um den mit dem Feuchtesensor in der Trommel gemessenen
Feuchtigkeitswert mit aus einem Vorhersagemodell bestimmten Modellparametern zu verknüpfen.
[0056] Wie bereits erwähnt, ist es vorteilhaft, Strom- und/oder Leistungsaufnahme eines
optional verwendeten BLDC-Elektromotors auszuwerten, beispielsweise in Hinblick auf
eine Beladung der Trommel. Überdies lässt sich die Veränderung der Restfeuchte der
Wäschestücke während des Trocknungsprozesses beobachten. In einer bevorzugten Ausführungsform
des Trockners ist daher die Steuerungseinheit eingerichtet, um aus dem gemessenen
Strom des Antriebsmotors auf einen Feuchtegehalt H der Wäschestücke in der Trommel
zu schließen.
[0057] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trockners weist
er in der Wärmepumpe ein regelbares Expansionsventil auf und ist die Steuerungseinheit
eingerichtet ist, um durch die Regelung des Expansionsventils die Überhitzung SH in
einem vorgegebenen Temperaturbereich ΔT
SH zu halten.
[0058] Erfindungsgemäß ist ein Kondensationstrockner bevorzugt, bei dem ein Temperatursensor
und ein Feuchtesensor im Prozessluftkanal vor und/oder nach der Trommel angeordnet
sind.
[0059] Im Allgemeinen ist beim erfindungsgemäßen Kondensationstrockner eine Kondensatpumpe
in einer Kondensatwanne oder einem mit der Kondensatwanne verbundenen Kondensatkanal
angeordnet. Die Kondensatwanne ist im Allgemeinen über einen sogenannten Kondensatkanal
mit einem Behälter zur Zwischenspeicherung des Kondensats, d.h. einem Kondensatbehälter,
oder mit einer Abwasserleitung zur Entsorgung des Kondensats verbunden.
[0060] Der erfindungsgemäße Trockner verfügt vorzugsweise über eine elektrische Heizung
oder eine Gasheizung, wobei eine elektrische Heizung bevorzugt verwendet wird. Die
Heizung dient zur Erwärmung der Prozessluft vor dem Einleiten in die Trommel des Wärmepumpentrockners,
vor allem zu Beginn eines Trocknungsprozesses.
[0061] Der erfindungsgemäße Trockner ist insbesondere ein Wäschetrockner an sich oder ein
Waschtrockner. Ein Waschtrockner ist hierbei ein Kombinationsgerät, das über eine
Waschfunktion zum Waschen von Wäsche und über eine Trocknungsfunktion zum Trocknen
von feuchter Wäsche verfügt.
[0062] Der erfindungsgemäße Trockner weist vorteilhaft vorzugsweise eine optische und/oder
akustische Anzeigevorrichtung für unterschiedliche Zustände des Wärmepumpentrockners
auf. Es wird vorzugsweise eine optische Anzeigevorrichtung verwendet. Die Anzeigevorrichtung
kann beispielsweise durch Ausgabe eines Textes oder durch Aufleuchten verschiedenfarbiger
Leuchtdioden Informationen über den Betrieb des Trockners geben, beispielsweise über
den Verlauf der absoluten Wasserbeladung Lw und/oder der Restfeuchte H der Wäschestücke,
über die Überhitzung SH, über die Beladungsmenge, die Phase des Trocknungsprozesses,
beispielsweise Aufheizphase, stationäre Phase, instationäre Phase, oder die verbleibende
Restlaufzeit eines Trocknungsprozesses.
[0063] Verfahren und Wärmepumpentrockner der Erfindung haben mehrere Vorteile. Vorteile
der Erfindung sind insbesondere, dass in einem Trocknungsprozess eine gewünschte Restfeuchte
von Wäschestücken verbessert eingestellt werden kann, so dass auch die Beendigung
eines Trocknungsprozesses optimiert erfolgen kann. Dabei können in Ausführungsformen
der Erfindung Wäscheeigenschaften wie Beladung und Feuchtegrad auf genaue Weise durch
eine Auswertung der Überhitzung SF bestimmt werden. Eine Verbesserung der Feuchtesensierung
in den Wäschestücken ist durch Nutzung von einfach zu bestimmenden Temperatursignalen
möglich. Die Erfindung bietet die Möglichkeit der Nutzung der gemessenen Überhitzung
in Kombination mit bestehender Leitwerttechnik, oder auch mit alternativen Methoden
zur Ermittlung der Restfeuchte in der Wäsche, z.B. durch Algorithmen aus der Multivariaten
Datenanalyse wie hierin erwähnt, in der das Signal der SH mit den Signalen der Leitwerttechnik
kombiniert zu nutzen. In Ausführungsformen der Erfindung können auch vorteilhaft Messwerte
der Prozessluft, wie Temperatur, relative Feuchte und Druck genutzt werden. Das Durchlaufen
der einzelnen Phasen eines Trocknungsprozesses und insbesondere die Steuerung eines
Trocknungsprozesses zum Erreichen eines vorgegebenen Restfeuchtegehaltes der Wäschestücke
sind in Ausführungsformen der Erfindung für jede individuelle Beladung der Trommel
mit Wäschestücken möglich. Das erfindungsgemäße Verfahren und der erfindungsgemäße
Trockner erlauben somit eine an die Anforderungen des Benutzers angepasste individuelle,
energieeffiziente und wäscheschonende Durchführung eines Trocknungsprozesses.
[0064] Der Zusammenhang zwischen Trockengrad der Wäsche, d.h. Restfeuchte, und der Differenz
der Wasserbeladung kann aufgrund der vorliegenden Erfindung als ein verbessertes Abschaltkriterium
für die Heizung der Prozessluft und damit die Beendigung des Trocknungsprozesses dienen.
Dieses Abschaltkriterium ist im Allgemeinen von der Beladung und dem Prozessluftvolumenstrom
abhängig, aber nahezu von der Anfangsrestfeuchte unabhängig, wobei diese Einflussfaktoren
in Ausführungsformen der Erfindung berücksichtigt werden.
[0065] Darüber hinaus ist dieses Verfahren robust und preiswert umsetzbar. Es ist weitgehend
unabhängig von einer Lage oder Verwicklung der Wäschestücke in der Trommel. Zudem
ist das Verfahren schnell und kann berechnete Feuchtigkeitsgrade praktisch in Echtzeit
liefern. Entsprechendes gilt für die zur Durchführung des Verfahrens geeignete, hierin
beschriebenen Trockner.
[0066] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren 1 bis 5 erläutert, von denen
Fig. 1 einen Trockner gemäß einer nicht eingeschränkten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Trockners;
Fig. 2 einen den Bereich des Verdampfers der im erfindungsgemäßen Trockner eingesetzten
Wärmepumpe;
Fig. 3 den Verlauf der Überhitzung SH (Superheating) während eines Trocknungsprozesses;
Fig. 4 den Verlauf der gemessenen Wasserbeladung (Evap in) der Prozessluft am Eingang
des Prozessluftkanals in den Verdampfer während eines Trocknungsprozesses; und
Fig. 5 den berechneten Verlauf der spezifischen Enthalpie der Prozessluft während
eines Trocknungsprozesses
zeigen.
[0067] Die Figur 1 zeigt einen senkrechten Schnitt durch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Trockners 1, der als Kondensationstrockner mit einer Wärmepumpe, umfassend einen Verflüssiger
und einen Verdampfer, ausgestaltet ist. In Fig. 1 zeigen die langen Pfeile die Fließrichtung
der Prozessluft an. Die kurzen Pfeile mit nicht ausgefüllter Pfeilspitze zeigen die
Fließrichtung des Kältemittels der Wärmepumpe an.
[0068] Der in Fig. 1 dargestellte Trockner 1 enthält eine um eine horizontale Achse 12 drehbare
Trommel 3 als Trocknungskammer zur Aufnahme von hier nicht gezeigten feuchten Wäschestücken,
sowie eine Wärmepumpe 4,5,13,14, aufweisend einen Verdampfer 4, einen Verflüssiger
5, einen Kompressor 13 und ein Drosselventil 14. Innerhalb der Trommel 3 sind Wäschemitnehmer
25 zur Bewegung von Wäschestücken während einer Trommeldrehung befestigt.
[0069] Die Prozessluft wird im Prozessluftkanal 2 mittels eines Gebläses 6 durch die Trommel
3 geführt. Bei der hier gezeigten Ausführungsform ist zusätzlich zu einer Heizung
der Prozessluft durch die Wärmepumpe auch die Erwärmung der Prozessluft durch eine
elektrische Heizvorrichtung 21 möglich, welche beispielsweise für eine besonders schnelle
Erhitzung der Prozessluft zugeschaltet werden kann. Die erwärmte Luft wird von hinten,
d.h. von der einer die Befüllöffnung verschließenden Tür 22 gegenüber liegenden Seite
der Trommel 3, durch deren gelochten Boden in die Trommel 3 geleitet. Die erwärmte
Prozessluft gelangt somit in die Trommel 3, wo den in der Fig. nicht gezeigten feuchten
Wäschestücken Feuchtigkeit entzogen wird.
[0070] Die feuchtwarme Prozessluft verlässt die Trommel 3 über ein Flusensieb 16 innerhalb
der Tür 22, wird nach unten umgelenkt und strömt im Prozessluftkanal 2 zum Verdampfer
4 der Wärmepumpe, wo sie abgekühlt wird. Im Verdampfer 4 wird ein im Wärmepumpenkreis
4,5,13,14 zirkulierendes Kältemittel verdampft und über einen Kompressor 13 dem Verflüssiger
5 zugeführt, wo das Kältemittel unter Wärmeabgabe an die im Prozessluftkanal 2 fließende
abgekühlte und entfeuchtete Prozessluft wieder in den flüssigen Zustand übergeht.
Das in flüssiger Form vorliegende Kältemittel wird über ein Drosselventil 14 wiederum
zum Verdampfer 4 geleitet, wodurch der Kältemittelkreis geschlossen ist. Im Verdampfer
4 kondensiert infolge Abkühlung die von der Prozessluft aus den Wäschestücken aufgenommene
Feuchtigkeit und wird in einer Kondensatwanne 7 aufgefangen, von der aus es zur Aufbewahrung
oder Entsorgung (hier nicht gezeigt) abgepumpt werden kann. 23 bedeutet Kondenswasser.
[0071] Die Steuerung von Trockner 1 erfolgt über eine Steuerungseinheit 10, die vom Benutzer
über eine Bedieneinheit 24 geregelt werden kann. Der Trockner 1 weist zudem eine Auswerteeinheit
11 in der Steuerungseinheit 10 auf, welche die von den Sensoren gemessenen Messwerte
auswertet.
[0072] Der Wärmepumpentrockner 1 eignet sich zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wobei insbesondere die Steuerungseinheit 10 eingerichtet ist zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0073] Eine optische und/oder akustische Anzeigevorrichtung 17 ermöglicht die Anzeige einer
Restlaufzeit des Trocknungsprozesses im Hinblick auf einen vom Benutzer gewählten
Restfeuchtewert, beispielsweise bügeltrocken, oder die Anzeige der ermittelten Beladung
oder sonstiger Zustände des Trockners oder die Anzeige des Status des Trocknungsprozesses,
beispielsweise in farblich differenzierter Form.
[0074] Bei der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform werden das Gebläse 6 und die Trommel
3 durch einen gemeinsamen Antriebsmotor 18 angetrieben, der bei dieser Ausführungsform
ein bürstenloser Gleichstrommotor (BLDC) ist.
[0075] Zwei Tripelsensoren 26, 27, nämlich ein Tripelsensor 27 am ersten Ende 8 von Prozessluftkanal
2 und ein Tripelsensor 26 am zweites Ende 9 von Prozessluftkanal 2 sind mit der Steuerungseinheit
8, insbesondere der darin enthaltenden Auswerteeinheit 11, verbunden. Die Tripelsensoren
27, 28 können jeweils eine relative Luftfeuchtigkeit, eine Temperatur und den Luftdruck
der Prozessluft messen und damit die Messwerte liefern, die für das erfindungsgemäße
Verfahren vorteilhaft sind, so dass die Restfeuchte H der Wäschestücke und insbesondere
auch eine Beladung der Trommel 3 mit Wäschestücken ermittelt werden kann.
[0076] In der Trommel 3 befindet sich zur ergänzenden Bestimmung der Wäschefeuchte ein Leitfähigkeitssensor
15, der auf einem Wäschemitnehmer 25 angeordnet ist.
[0077] Fig. 2 zeigt den Bereich des Verdampfers 4 der in einem erfindungsgemäßen Trockner
eingesetzten Wärmpumpe. Am Kältemitteleintritt 19 ist ein erstes Thermometer 28 zur
Messung der Kältemitteltemperatur T1 und am Kältemittelaustritt 20 ein zweites Thermometer
29 zur Messung der Kältemitteltemperatur T2 angeordnet. Der Verdampfer 2 steht im
Kontakt mit dem Prozessluftkanal 2, um darin enthaltene feuchtwarme Prozessluft zu
entfeuchten. Die dicken ausgefüllten Pfeile zeigen die Fließrichtung der Prozessluft
an und die dünnen gestrichelten Pfeile die Fließrichtung des Kältemittels.
[0078] Fig. 3 zeigt den Verlauf der Überhitzung SH (Superheating) während eines Trocknungsprozesses.
Man erkennt deutlich, dass SH zunächst ansteigt, um gegen Ende des Trocknungsprozesses,
also mit zunehmender Zeit, abzufallen. Es ist dieser abfallende Teil der SH-Kurve,
der besonders vorteilhaft für die Bestimmung der Restfeuchte herangezogen werden kann.
Dieser Teil ist durch eine punktiert gezeichnete Tangente hervorgehoben.
[0079] Fig. 4 zeigt den Verlauf der gemessenen Wasserbeladung (Evap in) der Prozessluft
am Eingang des Prozessluftkanals in den Verdampfer während eines Trocknungsprozesses.
[0080] Entsprechend der Änderung des in Fig. 3 gezeigten Kurvenverlaufes, fällt auch hier
die Kurve der Wasserbeladung ab, was durch eine punktiert gezeichnete Gerade hervorgehoben
ist.
[0081] Fig. 5 zeigt den berechneten Verlauf der spezifischen Enthalpie der Prozessluft während
eines Trocknungsprozesses und entspricht somit insbesondere dem Verlauf der SH-Kurve
in Fig. 3.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0082]
- 1
- Wärmepumpentrockner
- 2
- Prozessluftkanal
- 3
- Trommel
- 4
- Verdampfer (der Wärmepumpe)
- 5
- Kondensator (Verflüssiger) (der Wärmepumpe)
- 6
- Gebläse
- 7
- Kondensatwanne
- 8
- Erstes Ende des Prozessluftkanals
- 9
- Zweites Ende des Prozessluftkanals
- 10
- Steuerungseinheit
- 11
- Auswerteeinheit in der Steuerungseinheit
- 12
- Horizontale (Dreh)Achse
- 13
- Kompressor (der Wärmepumpe)
- 14
- Expansionseinheit, Expansions(Drossel)ventil
- 15
- Leitfähigkeitssensor in der Trommel
- 16
- Flusensieb
- 17
- Anzeigevorrichtung, optische und/oder akustische Auswerteeinheit
- 18
- Antriebsmotor für Gebläse und Trommel, BLDC-Motor
- 19
- Kältemitteleintritt am Verdampfer
- 20
- Kältemittelaustritt am Verdampfer
- 21
- (elektrische) Heizvorrichtung
- 22
- Tür
- 23
- Kondenswasser
- 24
- Bedieneinheit
- 25
- Wäschemitnehmer
- 26
- Erster Tripelsensor (Temperatur, rel.Feuchte, Druck)
- 27
- Zweiter Tripelsensor (Temperatur, rel.Feuchte, Druck)
- 28
- Erstes Thermometer (im Kältemittelkreis vor dem Verdampfer)
- 29
- Zweites Thermometer (im Kältemittelkreis nach dem Verdampfer)
1. Verfahren zum Betrieb eines Trockners (1) mit einer Trommel (3) zur Aufnahme von zu
behandelnden Wäschestücken, einem Antriebsmotor (18) für die Trommel (3), einem Prozessluftkanal
(2) zum Führen von Prozessluft, in welchem Prozessluft mittels eines Gebläses (6)
bewegt wird, der an einem ersten Ende (8) mit einer Luftauslassöffnung der Trommel
(3) und an einem zweiten Ende (12) mit einer Lufteinlassöffnung (9) der Trommel (3)
verbunden ist, einer Steuerungseinheit (10), einer im Prozessluftkanal (2) angeordneten
Wärmepumpe mit einem Verdampfer (4), einem Kondensator (5), einer Expansionseinheit
(14) und einem Kompressor (13), wobei am Kältemitteleintritt (19) des Verdampfers
(4) ein erstes Thermometer (28) für die Messung der Eingangstemperatur T1 und am Kältemittelaustritt
(20) des Verdampfers (4) ein zweites Thermometer (29) für die Messung der Ausgangstemperatur
T2 angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (10) eingerichtet ist, um aus einer Überhitzung SH, die als
Differenz T2-T1 berechnet werden kann, eine Restfeuchte H der Wäschestücke zu bestimmen,
und wobei der Trockner (1) mindestens einen Sensor (26,27) zur Ermittlung von Messwerten
der Prozessluft aufweist und die Steuerungseinheit (10) eingerichtet ist, um zur Bestimmung
der Restfeuchte die gemessenen SH-Werte sowie die Messwerte der Prozessluft und/oder
daraus berechnete Berechnungsgrößen mit aus einem Vorhersagemodell bestimmten Modellparametern
zu verknüpfen, wobei das Verfahren in einem Trocknungsprozess die folgenden Schritte
umfasst:
(a) Messung der Eingangstemperatur T1 am Kältemitteleintritt (19) des Verdampfers
(4) und der Ausgangstemperatur T2 am Kältemittelaustritt (20) des Verdampfers (4);
(b) Berechnung der Überhitzung SH als Differenz T2-T1; und
(c) Bestimmung der Restfeuchte der Wäschestücke aus der Überhitzung SH mittels der
Steuerungseinheit (10).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überhitzung SH während des Trocknungsprozesses zumindest über einen vorgegebenen
Zeitraum Δtset kontinuierlich gemessen wird und bei Feststellung, dass die gemessene Überhitzung
SH im Zeitraum Δtset im Wesentlichen konstant ist, die gemessene SH als Referenzwert SHref für die Bestimmung der Restfeuchte verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Zeitraum Δtset die Drehzahl des Gebläses (6) und/oder die Drehzahl des Kompressors (13) konstant
ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (18) ein BLDC-Elektromotor ist und seine Antriebsleistung in Hinblick
auf eine Beladung der Trommel (3) mit Wäschestücken ausgewertet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (26,27) einen Temperatursensor und einen Feuchtigkeitssensor umfasst und
als Temperatursensor und als Feuchtigkeitssensor ein Dualsensor (26,27) verwendet
wird, der gleichzeitig die Temperatur TP und die relative Feuchtigkeit Hrel der Prozessluft messen kann.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich die Verfahrensschritte
(d) Vergleich der bestimmten Restfeuchte H mit einem oberen Grenzwert der Restfeuchte
Hset ; und
(e) Beenden des Trocknungsprozesses bei Erreichen oder Unterschreiten der vorgegebenen
Restfeuchte Hset
umfasst.
7. Trockner (1) mit einer Trommel (3) zur Aufnahme von zu behandelnden Wäschestücken,
einem Antriebsmotor (18) für die Trommel (3), einem Prozessluftkanal (2) zum Führen
von Prozessluft, in welchem Prozessluft mittels eines Gebläses (6) bewegt wird, wobei
der Prozessluftkanal (2) an einem ersten Ende (8) mit einer Luftauslassöffnung der
Trommel (3) und an einem zweiten Ende (12) mit einer Lufteinlassöffnung (9) der Trommel
(3) verbunden ist, einer Steuerungseinheit (10), und einer im Prozessluftkanal (2)
angeordneten Wärmepumpe mit einem Verdampfer (3), einem Kondensator (5), einer Expansionseinheit
(14) und einem Kompressor (13), wobei am Kältemitteleintritt (19) des Verdampfers
(3) ein erstes Thermometer (28) für die Messung der Eingangstemperatur T1 und am Kältemittelaustritt
(20) des Verdampfers (3) ein zweites Thermometer (29) für die Messung der Ausgangstemperatur
T2 angeordnet sind, und die Steuerungseinheit (10) eingerichtet ist, um aus einer
Überhitzung SH, die als Differenz T2-T1 berechnet werden kann, eine Restfeuchte der
Wäschestücke zu bestimmen, und wobei der Trockner (1) mindestens einen Sensor (26,27)
zur Ermittlung von Messwerten der Prozessluft aufweist und die Steuerungseinheit (10)
eingerichtet ist, um zur Bestimmung der Restfeuchte die gemessenen SH-Werte sowie
die Messwerte der Prozessluft und/oder daraus berechnete Berechnungsgrößen mit aus
einem Vorhersagemodell bestimmten Modellparametern zu verknüpfen.
8. Trockner (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Sensor (26,27) zur Ermittlung von Messwerten der Prozessluft
einen Temperatursensor und/oder einen Feuchtesensor umfasst.
9. Trockner (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Temperatursensor und als Feuchtigkeitssensor (26,27) ein Dualsensor oder Tripelsensor
verwendet wird, der gleichzeitig die Temperatur TP und die relative Feuchtigkeit Hrel der Prozessluft messen kann.
10. Trockner (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass er in der Trommel (3) einen Leitfähigkeitssensor (15) aufweist und die Steuerungseinheit
(10) zur Bestimmung der Restfeuchte eingerichtet ist, um den mit dem Feuchtesensor
in der Trommel gemessenen Feuchtigkeitswert mit aus einem Vorhersagemodell bestimmten
Modellparametern zu verknüpfen.
11. Trockner (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (10) eingerichtet ist, um aus dem gemessenen Strom des Antriebsmotors
(18) auf einen Feuchtegehalt H der Wäschestücke in der Trommel (3) zu schließen.
12. Trockner (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass er in der Wärmepumpe ein regelbares Expansionsventil (14) aufweist und die Steuerungseinheit
(10) eingerichtet ist, um durch die Regelung des Expansionsventils (14) die Überhitzung
SH in einem vorgegebenen Temperaturbereich ΔTSH zu halten.