[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Prüfkammer zur Konditionierung von
Luft, insbesondere Temperierkammer, Klimakammer oder dergleichen, wobei die Prüfkammer
einen gegenüber einer Umgebung verschließbaren und temperaturisolierten Prüfraum zur
Aufnahme von Prüfgut, einen Maschinenraum und eine Temperiervorrichtung zur Temperierung
des Prüfraums umfasst, wobei die Temperiervorrichtung eine Kühleinrichtung mit einem
Kühlkreislauf mit einem Kältemittel, einem Wärmeübertrager, einem Verdichter, einem
Kondensator und einem Expansionsorgan aufweist, wobei der Kühlkreislauf mit dem Verdichter
zumindest teilweise in dem Maschinenraum angeordnet ist, wobei der Wärmeübertrager
zumindest teilweise oder vollständig in dem Prüfraum angeordnet ist.
[0002] Derartige Prüfkammern werden regelmäßig zur Überprüfung von physikalischen und/oder
chemischen Eigenschaften von Gegenständen, insbesondere Vorrichtungen, eingesetzt.
So sind Temperaturprüfschränke oder Klimaprüfschränke bekannt, innerhalb derer Temperaturen
in einem Bereich von -50 °C bis +180 °C eingestellt werden können. Bei Klimaprüfschränken
können ergänzend gewünschte Klimabedingungen eingestellt werden, denen dann die Vorrichtung
bzw. das Prüfgut über einen definierten Zeitraum ausgesetzt wird. Eine Temperierung
eines das zu prüfende Prüfgut aufnehmenden Prüfraums erfolgt regelmäßig in einem Umluftkanal
innerhalb des Prüfraums. Der Umluftkanal bildet einen Luftbehandlungsraum im Prüfraum
aus, in dem Wärmetauscher zur Erwärmung oder Kühlung der den Umluftkanal bzw. den
Prüfraum durchströmenden Luft angeordnet sind. Dabei saugt ein Lüfter bzw. ein Ventilator
die im Prüfraum befindliche Luft an und leitet sie im Umluftkanal zu den jeweiligen
Wärmetauschern. Das Prüfgut kann so temperiert oder auch einem definierten Temperaturwechsel
ausgesetzt werden. Während eines Prüfintervalls kann dann beispielsweise eine Temperatur
zwischen einem Temperaturmaximum und einem Temperaturminimum der Prüfkammer wechseln.
Eine derartige Prüfkammer ist aus der
EP 0 344 397 A2 bekannt.
[0003] Das in einem Kühlkreislauf eingesetzte Kältemittel sollte ein relatives geringes
CO2-Äquivalent aufweisen, d.h. ein relatives Treibhauspotenzial oder auch Global Warming
Potential (GWP) sollte möglichst gering sein, um eine indirekte Schädigung der Umwelt
durch das Kältemittel bei Freisetzung zu vermeiden. Infolge gesetzlicher Bestimmungen
darf ein Kältemittel nicht wesentlich zum Ozonabbau in der Atmosphäre oder der globalen
Erwärmung beitragen. So sollen im Wesentlichen keine fluorierten Gase oder fluorierten
Stoffe als Kältemittel eingesetzt werden, weshalb natürliche Kältemittel, beispielsweise
Kohlenstoffdioxid (CO2) in Frage kommen. Nachteilig bei derartigen Kältemitteln mit
geringen GWP ist, dass diese Kältemittel in den für einen Kühlkreislauf relevanten
Temperaturbereichen eine teilweise deutlich verringerte Kälteleistung im Vergleich
zu Kältemitteln mit vergleichsweise größeren GWP aufweisen. Es ist zwar auch bekannt,
Kohlenwasserstoffe als Kältemittel zu verwenden, hier ist jedoch nachteilig, dass
Kohlenwasserstoffe leicht brennbar sind. Unter Brennbarkeit wird hier die Eigenschaft
des Kältemittels verstanden, mit Umgebungssauerstoff unter Freisetzung von Wärme zu
reagieren. Ein Kältemittel ist insbesondere dann brennbar, wenn es in die Brandklasse
C nach der europäischen Norm DN 2 bzw. der DIN 378 Klassen A2, A2L und A3 in der zuletzt
am Prioritätstag gültigen Fassung fällt. Wird ein brennbares Kältemittel verwendet,
ist unter anderem eine Befüllung, ein Versand und ein Betrieb eines Kühlkreislaufs
bzw. einer Prüfkammer aufgrund der einzuhaltenden Sicherheitsvorschriften erschwert.
Ein wesentliches Problem ist eine mögliche Leckage des Kühlkreislaufs innerhalb des
Prüfraums, in dem sich elektrische Widerstandsheizungen und auch elektrisch betriebene
Geräte, als Prüfgut, befinden können. Im Falle einer Leckage kann es daher zu einer
Explosion kommen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Prüfkammer und
ein Verfahren zum Betrieb einer Prüfkammer vorzuschlagen, mit der bzw. dem auch brennbare
Kältemittel gefahrlos genutzt werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Prüfkammer mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Prüfkammer zur Konditionierung von Luft, insbesondere Temperierkammer,
Klimakammer oder dergleichen, umfasst einen gegenüber einer Umgebung verschließbaren
und temperaturisolierten Prüfraum zur Aufnahme von Prüfgut, einen räumlich abgetrennten,
gegenüber dem Prüfraum dicht abgeschlossenen Maschinenraum und eine Temperiervorrichtung
zur Temperierung des Prüfraums, wobei die Temperiervorrichtung eine Kühleinrichtung
mit einem Kühlkreislauf mit einem Kältemittel, einem Wärmeübertrager, einem Verdichter,
einem Kondensator und einem Expansionsorgan aufweist, wobei der Kühlkreislauf mit
dem Verdichter zumindest teilweise in dem Maschinenraum angeordnet ist, wobei der
Wärmeübertrager zumindest teilweise oder vollständig in dem Prüfraum angeordnet ist,
wobei der Wärmeübertrager mit einer Barriere ausgebildet ist, die innerhalb des Prüfraums
eine Kältemittelleitung des Kühlkreislaufs gegenüber dem Prüfraum dicht abschließt.
[0007] Mit der erfindungsgemäßen Prüfkammer ist es prinzipiell möglich jedes beliebige Kältemittel
in dem Kühlkreislauf sicher zu verwenden und sich damit auch die Vorteile von Kältemitteln,
die explosionsgefährdend sind, nutzbar zu machen. So werden im Rahmen eines Prüfablaufs
auch höhere Temperaturen in dem Prüfraum ausgebildet, wobei dann auch eine Erwärmung
der Luft des Prüfraums mittels der Temperiervorrichtung erfolgen kann. Gleichzeitig
wird so auch das in dem Wärmeübertrager enthaltene Kältemittel erwärmt, wodurch es
zu einer Wärmeausdehnung des Kältemittels in dem Wärmeübertrager kommt. Im Falle einer
Leckage, insbesondere des Wärmeübertragers, könnte es, da dieser zumindest teilweise
im Prüfraum angeordnet ist, so zu einem Austritt von Kältemittel in dem Prüfraum kommen.
Da sich in dem Prüfraum regelmäßig Luft befindet, kann sich folglich leicht eine Explosionsatmosphäre
ausbilden, die zum Beispiel in Verbindung mit einem möglicherweise in Betrieb stehenden
elektrischen Widerstandsheizelement oder anderer, im Prüfraum befindlicher Geräte
zu einer Explosion führen kann.
[0008] Um dies zu verhindern ist es erfindungsgemäß vorgesehen den Wärmeübertrager mit einer
Barriere auszubilden, die eine Kältemittelleitung des Kühlkreislaufs, welche naturgemäß
auch durch den Wärmeübertrager verläuft, gegenüber dem Prüfraum dicht abschließt.
Für den Fall, dass eine Leckage der Kältemittelleitung des Kühlkreislaufs in einem
Bereich der Kältemittelleitung auftritt, die durch den Wärmeübertrager bzw. innerhalb
des Prüfraums verläuft, verhindert die Barriere einen Austritt bzw. ein Eindringen
von Kältemittel in den Prüfraum. Bei der Barriere handelt es sich um eine weitere,
strukturelle Einrichtung, die ergänzend bzw. unabhängig von dem Kühlkreislauf ausgebildet
ist und einen Übertritt von aus der Kältemittelleitung austretendem Kältemittel in
dem Prüfraum verhindert. Die Barriere kann daher auf unterschiedlichste Art ausgebildet
sein. Insgesamt wird es so möglich eine Kontamination des Prüfraums mit Kältemittel
und damit eine eventuelle Bildung einer Explosionsatmosphäre zu verhindern. Darüber
werden auch Bedienpersonen, beispielsweise beim Öffnen einer Tür des Prüfraums, vor
eventuell darin befindlichem Kältemittel, welches gesundheitsschädlich sein kann,
geschützt.
[0009] Das Kältemittel kann brennbar sein, wobei das Kältemittel bevorzugt ein Kältemittel
aus der Gruppe der Kohlenwasserstoffe oder ein Kältemittelgemisch aus Kohlenwasserstoffen
sein kann. Folglich kann das Kältemittel frei von fluorierten Kohlenwasserstoffen,
brennbar und/oder ein aus einem einzigen Stoff bestehendes Kältemittel sein. Beispielsweise
kann das Kältemittel Propan, Ethan, Ethylen, Propen, Isobutan, Butan oder dergleichen
sein. Das Kältemittel kann auch ein Kältemittelgemisch aus Kohlenwasserstoffen bzw.
den vorgenannten Komponenten oder ein Kältemittelgemisch mit überwiegend Kohlenwasserstoffen
sein. Weiter kann das Kältemittel frei von fluorierten Kohlenwasserstoffen sein. Dadurch
wird es möglich, zukünftige regulative Anforderungen an ein Kältemittel zu erfüllen
und die Nachteile von fluorierten Kohlenwasserstoffen zu vermeiden. Auch kann das
Kältemittel geeignet sein eine Temperatur in einem Temperaturbereich von -40 °C bis
+180 °C, bevorzugt von -70 °C bis +180 °C, besonders bevorzugt von -85 °C bis +200
°C, innerhalb des Prüfraums auszubilden. Auch würde es dann möglich werden, einen
GWP des in der Prüfkammer eingesetzten Kältemittels auf ein Minimum zu reduzieren.
Die Kühleinrichtung der Prüfkammer kann einen herkömmlichen einstufigen, zweistufigen,
oder auch kaskadierten Betrieb eines Kaltdampf-Kompressionsprozesses mit einem oder
zwei Kältemitteln umfassen. Wesentlich ist hier jedoch das Kältemittel, welches durch
den Wärmeübertrager im Prüfraum geleitet wird.
[0010] Die Barriere kann als eine Einhausung ausgebildet sein, die innerhalb des Prüfraums
die Kältemittelleitung gegenüber dem Prüfraum abdichtet. Beispielsweise kann der Wärmeübertrager
als ein doppelwandiger Wärmeübertrager bzw. Verdampfer ausgebildet sein. Beispielsweise
kann die Einhausung auch so ausgeführt sein, dass die Einhausung an einer Rückwand
des Prüfraums angeordnet bzw. in diese integriert und nicht unmittelbar am Wärmeübertrager
selbst angeordnet ist. Gleichwohl ist es vorteilhaft, wenn die Einhausung auch am
Wärmeübertrager ausgebildet ist bzw. Bestandteil des Wärmeübertragers ist. So kann
der Wärmeübertrager mit beispielsweise Lamellen ausgebildet sein, die für einen besseren
Wärmeübergang einen direkten Kontakt zu einer Prüfraumatmosphäre haben.
[0011] Die Einhausung kann zumindest abschnittsweise die Kältemittelleitung umgebende Rohre
aufweisen, wobei die Rohre die Kältemittelleitung unter Ausbildung eines Zwischenraums
umgeben können, wobei die Kältemittelleitung bevorzugt an einer Innenwandung der Rohre
anliegen kann. Die Rohre können die Kältemittelleitung beispielsweise koaxial umgeben,
insbesondere in Abschnitten, in denen die Kältemittelleitung gegenüber dem Prüfraum
sonst exponiert wäre. Die Kältemittelleitung kann in dem Prüfraum aus einer Mehrzahl
von rohrförmigen Leitungsabschnitten oder durch ein ununterbrochenes Leitungsrohr
ausgebildet sein. Dieses kann dann beispielsweise spiral- und/oder schraubenförmig
oder mäanderförmig ausgebildet bzw. gebogen sein. Die die Kältemittelleitung umgebenden
Rohre können darüber hinaus mit Lamellen, für einen verbesserten Wärmeübergang mit
einer Prüfraumatmosphäre, ausgebildet sein. Wenn ein Zwischenraum zwischen der Kältemittelleitung
und den Rohren vorhanden ist, kann eventuell aus der Kältemittelleitung austretendes
Kältemittel in den Zwischenraum und nicht in den Prüfraum gelangen. Weiter ist es
vorteilhaft, wenn die Kältemittelleitung zumindest abschnittsweise an einer Innenwandung
der Rohre anliegt. Die Kältemittelleitung ist dann zwar von der Innenwandung der Rohre
baulich getrennt, jedoch kann ein verbesserter Wärmeübergang der Kältemittelleitung
auf die Rohre erfolgen. Weiter ist es jedoch auch möglich anstelle mit einer Mehrzahl
von Rohren die Kältemittelleitung in dem Prüfraum mit nur einem durchgängigen Rohr
zu umgeben.
[0012] Die Einhausung der Kältemittelleitung kann einen dicht abgeschlossenen Leckageraum
ausbilden, der die Kältemittelleitung zumindest innerhalb des Prüfraums umgeben kann.
Möglicherweise aus der Kältemittelleitung austretendes Kältemittel kann dann in den
Leckageraum gelangen und darin aufgefangen werden, ohne dass das Kältemittel weiter
aus dem Leckageraum austritt. Dabei kann sich der Leckageraum alleine innerhalb des
Prüfraums oder auch in den Prüfraum und dem Maschinenraum befinden. Der Maschinenraum
kann dabei grundsätzlich von dem Prüfraum räumlich abgetrennt, und gegenüber dem Prüfraum
dicht abgeschlossen sein. Weiter kann der Leckageraum so ausgebildet sein, dass er
einem möglichen Druck, welcher üblicherweise in der Kältemitteleitung vorherrscht,
standhält. Der Leckageraum kann so einfach zum Auffangen von aus der Kältemittelleitung
austretendem Kältemittel im Bereich des Prüfraums genutzt werden.
[0013] Der Leckageraum kann mit einem flüssigen oder gasförmigen Wärmeträgerfluid gefüllt
sein, wobei die Einhausung ein Sicherheitsdruckventil aufweisen kann, welches an den
Leckageraum angeschlossen sein kann, und über das Wärmeträgerfluid in den Maschinenraum
eingeleitet werden kann. Das Wärmeträgerfluid kann nach einer Größe des Leckageraums
zwischen der Kältemittelleitung und einer Innenwandung des Leckageraums ausgewählt
werden. Das Wärmeträgerfluid kann ein Schutzgas sein, welches die Bildung einer Explosionsatmosphäre
verhindert. Beispielsweise kann ein Wärmeträgerfluid Stickstoff sein, da Stickstoff
eine sehr geringe Druckänderung im Temperaturbereich zwischen -80 °C und +180 °C aufweist
und damit für eine Anwendung mit Prüfkammern gut nutzbar wäre. Weiter kann ein Sicherheitsdruckventil
an dem Leckageraum angeschlossen sein, welches bei einem Erreichen eines zu hohen,
definierten Drucks in dem Leckageraum dessen Inhalt in den Maschinenraum oder alternativ
in eine Umgebung der Prüfkammer ablassen kann. Wenn der Maschinenraum dicht von dem
Prüfraum abgeschlossen ist, kann der Prüfraum dann auch nicht mit dem Kältemittel
und dem weiteren im Leckageraum befindlichen Wärmeträgerfluid kontaminiert werden.
Beispielsweise kann ein Öffnungsdruck des Sicherheitsdruckventils so gewählt sein,
dass dieser noch unter einem üblichen Druck des Kältemittels in der Kältemittelleitung
liegt.
[0014] Die Einhausung kann einen Drucksensor aufweisen, welcher an den Leckageraum angeschlossen
sein kann, wobei bei einem ansteigenden Druck in dem Leckageraum ein Betrieb der Kühleinrichtung
abgeschaltet werden kann. Mittels des Drucksensors kann so ein Druck in dem Leckageraum
gemessen bzw. überwacht werden. Bei einem ansteigenden Druck, der beispielsweise durch
ein Austreten von Kältemittel aus der Kältemittelleitung in den Leckageraum bewirkt
wird, kann ein Betrieb der Kühleinrichtung beendet bzw. diese abgeschaltet werden.
So kann verhindert werden, dass eventuell weiteres Kältemittel aus der Kältemittelleitung
austritt und in den Leckageraum gelangt. Gleichwohl kann dann auch eine Leckage der
Kältemittelleitung einfach detektiert werden. Wesentlich für die Feststellung, ob
es sich um eine Leckage handelt, kann auch ein Vergleich des mit dem Drucksensor gemessenen
Drucks mit einem üblicherweise bei einer aktuell vorherrschenden Temperatur des Wärmeübertragers
zu erwartenden Drucks sein.
[0015] In dem Maschinenraum kann ein Ventilkasten an der Kühleinrichtung angeordnet sein,
der gegenüber dem Maschinenraum offen ausgebildet sein kann. In dem Ventilkasten können
sich auch Anschlüsse für Leitungsrohre der Kältemittelleitung des Kühlkreislaufs befinden.
Ein im Ventilkasten befindliches Ventil kann das Expansionsorgan sein. Wenn der Ventilkasten
gegenüber dem Maschinenraum offen ausgebildet ist, kann sichergestellt werden, dass
im Falle einer Leckage der Kältemittelleitung innerhalb des Ventilkastens sich kein
Kältemittel in dem Ventilkasten ansammeln kann. Weiter kann die Barriere auch so ausgebildet
sein, dass innerhalb des Prüfraums aus der Kältemittelleitung austretendes Kältemittel
über die Barriere in den Ventilkasten geleitet wird. Sofern der Wärmeübertrager mit
einer Einhausung oder mit die Kältemittelleitung umgebenden Rohren oder dergleichen
ausgebildet ist, können offene Enden der Rohre in den Ventilkasten münden. Auch kann
eine Einhausung so ausgebildet sein, dass sie an dem Wärmeübertrager ein Stück weit
hervorsteht, derart, dass die Einhausung von einer Rückwand des Prüfraums in den Maschinenraum
bzw. in den Ventilkasten hineinragt. Die Kältemittelleitung selbst kann in dem Ventilkasten
frei, das heißt ohne eine Barriere oder eine Einhausung verlaufend, ausgebildet sein.
Weiter ist es durch die offene Ausbildung des Ventilkastens in Richtung des Maschinenraums
möglich, Undichtigkeiten in dem Bereich des Ventilkastens einfacher zu erkennen.
[0016] Die Prüfkammer kann eine Überwachungseinheit aufweisen, wobei die Überwachungseinheit
eine Gaswarneinrichtung mit einem in dem Maschinenraum angeordneten Gaswarnsensor
umfassen kann. Der Gaswarnsensor kann ein Wärmetönungssensor sein. Der Gaswarnsensor
kann mit der Überwachungseinheit verbunden sein, die einen Impuls oder Daten des Gaswarnsensors
weiterverarbeitet. Wenn der Gaswarnsensor in dem Maschinenraum angeordnet ist, kann
in den Maschinenraum austretendes Kältemittel, beispielsweise Kohlenwasserstoff, dort
detektiert werden. Über die Überwachungseinheit kann bei einer Detektion von austretendem
Kältemittel die Prüfkammer bzw. die Kühleinrichtung oder die gesamte Temperiervorrichtung
abgeschaltet werden, sodass eventuelle Zündquellen ausgeschaltet sind und ein weiterer
Austritt von Kältemittel verhindert werden kann.
[0017] Der Gaswarnsensor kann niedriger als eine am niedrigsten gelegene Öffnung des Maschinenraums
angeordnet sein. So kann der Gaswarnsensor vorzugsweise an einem Boden des Maschinenraums
angeordnet sein. Austretendes Kältemittel, bzw. Kohlenwasserstoff, kann dadurch, dass
dieses schwerer als Luft ist, auf den Boden herabsinken und dort sicher detektiert
werden. Eventuelle Lüftungsöffnungen in dem Maschinenraum bzw. eine Öffnung des Maschinenraums
in einem Gehäuse der Prüfkammer, können dann oberhalb des Bodens, beispielsweise 10
cm oberhalb des Bodens des Maschinenraums angeordnet sein, sodass das austretende
Kältemittel nicht unbemerkt aus dem Maschinenraum herausgelangen kann, ohne dass es
detektiert wird.
[0018] Die Überwachungseinheit kann optische und/oder akustische Anzeigemittel aufweisen,
mittels der ein Austreten des Kältemittels aus der Kältemittelleitung signalisiert
werden kann. Bedienpersonen können dann eventuell in einen Betrieb der Prüfkammer
unmittelbar eingreifen oder sich im Falle einer drohenden Gefahr aus einer Umgebung
der Prüfkammer entfernen. Neben dem Signalisieren eines Fehlers bzw. dem Austreten
von Kältemittel kann auch eine Signal- bzw. Datenübermittlung durch die Überwachungseinheit,
beispielsweise an einen zur Überwachung und Steuerung genutzten Computer oder ein
mobiles Endgerät, erfolgen.
[0019] Die Prüfkammer kann eine Notlüftungsanlage aufweisen, wobei die Notlüftungsanlage
einen in dem Maschinenraum angeordneten Lüfter aufweisen kann, mittels dem Luft aus
dem Maschinenraum angesaugt werden kann, wobei eine Abführleitung der Notlüftungsanlage
für die Luft außerhalb des Maschinenraums angeordnet sein kann. Die Notlüftungsanlage
kann dann betrieben werden, wenn Kältemittel aus der Kältemittelleitung austritt bzw.
wenn dieses detektiert wird. Der Lüfter kann für eine Verwendung in explosionsgefährdeten
Bereichen, insbesondere entsprechend der ATEX-Produktrichtlinie und/oder der ATEX
- Betriebsrichtlinie, ausgebildet sein. Da eine Lufttemperatur in dem Maschinenraum
im Wesentlichen einer Lufttemperatur einer Umgebung entspricht oder nur geringfügig
höher ist, kann zur Entlüftung des Maschinenraums auch ein ATEX-zertifizierter Lüfter
bzw. Lüftermotor verwendet werden. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da eine Verwendung
eines ATEX-zertifizierten Lüfters zur Notentlüftung des Prüfraums wegen möglicherweise
dort vorherrschenden, sehr hohen Temperaturen nicht möglich wäre. ATEX-zertifizierte
Lüfter sind regelmäßig für eine Förderung bei einer Temperatur von -20 °C bis +60
°C zertifiziert, was die im Prüfraum üblicherweise ausgebildete Temperatur im Temperaturbereich
von -50 °C bis +180 °C nicht abdecken würde. Unter einem ATEX-zertifizierten Lüfter
wird ein Gerät bzw. ein Schutzsystem verstanden, welches den ATEX-Richtlinien der
Europäischen Union, insbesondere der ATEX-Produktrichtlinie 2014/34/EU und/oder der
ATEX-Betriebsrichtlinie 1999/92/EG in der am Prioritätstag gültigen Fassung entsprechen.
Der Lüfter kann im Maschinenraum unter einem Schaltschrank platziert werden und ohne
eine aufwändige Konstruktion Luft aus dem Maschinenraum ansaugen. Die Notlüftungsanlage
kann so ausgebildet sein, dass keine druckbeaufschlagten Rohre der Abführleitung innerhalb
des Maschinenraums angeordnet sind. Die Abführleitung kann demnach so aus dem Maschinenraum
herausgeführt sein, dass sich eventuell explosionsfähiges Gemisch aus Luft und Kältemittel
außerhalb der Prüfkammer in der Abführleitung befindet. Prinzipiell ist es jedoch
auch möglich den Lüfter außerhalb des Maschinenraums anzuordnen.
[0020] Die Prüfkammer kann eine Entfeuchterschlange aufweisen, die aus einer in einem Wasserbad
in dem Prüfraum angeordneten weiteren Kältemittelleitung des Kühlkreislaufs gebildet
sein kann, wobei die weitere Kältemittelleitung zumindest in dem Prüfraum von einem
weiteren Rohr umgeben sein kann, welches einen weiteren Leckageraum ausbilden kann,
der in den Maschinenraum münden kann. Die Entfeuchterschlange in dem Wasserbad innerhalb
des Prüfraums kann zur Ausbildung bestimmter Klimabedingungen genutzt werden. Die
Entfeuchterschlange bzw. die weitere Kältemittelleitung kann dann an den Kühlkreislauf
angeschlossen sein und ebenfalls mit dem Kältemittel beaufschlagt werden. Da auch
eine Leckage der weiteren Kältemittelleitung auftreten könnte, kann der weitere Leckageraum
auch die weitere Kältemittelleitung einhausen bzw. als eine weitere Barriere umgeben.
Der weitere Leckageraum kann durch das weitere Rohr ausgebildet sein. Das weitere
Rohr kann mittels einer Schraubverbindung bzw. Flanschen mit einer Prüfraumwanne des
Prüfraums verbunden sein und außerhalb des Wasserbads offen ausgeführt sein bzw. offen
in den Maschinenraum münden. Der Leckageraum kann so in den Maschinenraum geführt
sein, sodass austretendes Kältemittel aus dem Leckageraum in den Maschinenraum gelangen
und dort detektiert werden kann.
[0021] Die Temperiervorrichtung kann eine Heizeinrichtung umfassen, die eine elektrische
Widerstandsheizung mit dem Prüfraum aufweisen kann. Die elektrische Widerstandsheizung
kann durch ein oder mehrere Widerstandsheizelemente ausgebildet sein. So ist es möglich,
dass die Temperiervorrichtung auch zur Erhöhung einer Temperatur innerhalb des Prüfraums
genutzt werden kann.
[0022] Mittels der Temperiervorrichtung kann eine Temperatur in einem Temperaturbereich
von -50 °C bis +180 °C, bevorzugt von -80 °C bis +180 °C, besonders bevorzugt von
-80 °C bis +200 °C, innerhalb des Prüfraums ausgebildet werden.
[0023] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb einer Prüfkammer zur Konditionierung
von Luft, insbesondere Temperierkammer, Klimakammer oder dergleichen, umfasst die
Prüfkammer einen gegenüber einer Umgebung verschließbaren und temperaturisolierten
Prüfraum zur Aufnahme von Prüfgut, wobei der Prüfraum mit einer Temperiervorrichtung
der Prüfkammer temperiert wird, wobei die Temperiervorrichtung eine Kühleinrichtung
mit einem Kühlkreislauf mit einem Kältemittel, einem Wärmeübertrager, einem Verdichter,
einem Kondensator und einem Expansionsorgan aufweist, wobei der Kühlkreislauf mit
dem Verdichter zumindest teilweise in einem Maschinenraum der Prüfkammer angeordnet
ist, wobei der Wärmeübertrager zumindest teilweise oder vollständig in dem Prüfraum
angeordnet ist, wobei mittels einer Barriere des Wärmeübertragers innerhalb des Prüfraums
eine Kältemittelleitung des Kühlkreislaufs gegenüber dem Prüfraum dicht abgeschlossen
wird. Zu den vorteilhaften Wirkungen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf die
Vorteilsbeschreibung der erfindungsgemäßen Prüfkammer verwiesen.
[0024] Vor einem Einschalten der Temperiervorrichtung und/oder während eines Betriebs der
Temperiervorrichtung kann eine Überwachungseinheit der Prüfkammer mittels eines Drucksensors
einer die Barriere ausbildenden Einhausung einen Druck innerhalb der Einhausung und/oder
mittels eines in dem Maschinenraum angeordneten Gassensors einer Gaswarneinrichtung
der Überwachungseinheit eine Atmosphäre innerhalb des Maschinenraums überprüfen. Die
Überwachungseinheit der Prüfkammer kann auch durch eine Steuervorrichtung der Prüfkammer
ausgebildet sein, die ihrerseits durch einen Computer oder eine speicherprogrammierbare
Steuerung gebildet sein kann. Bevor die Temperiervorrichtung bzw. die Prüfkammer selbst
in Betrieb gesetzt werden kann, kann vorgesehen sein, dass die Überwachungseinheit
zunächst in einem ersten Schritt eine Funktionsprüfung der Prüfkammer durchführt.
Diese kann dadurch erfolgen, dass der Drucksensor und/oder der Gaswarnsensor von der
Überwachungseinheit abgefragt wird. So kann dann auch sichergestellt werden, dass
sich bei Inbetriebsetzung der Temperiervorrichtung innerhalb der Barriere des Wärmeübertragers
und/oder innerhalb des Maschinenraums kein Kältemittel befindet. Die Überwachungseinheit
kann auch zwischen einer Stromquelle und einem Hauptschalter der Prüfkammer angeschlossen
sein, sodass die Überwachungseinheit, bevor die Prüfkammer über den Hauptschalter
mit Strom versorgt werden kann, eingeschaltet sein kann. Die Überwachungseinheit kann
dann den Druck bzw. die Atmosphäre überprüfen.
[0025] Bei einem regelkonformen Druck innerhalb der Einhausung und/oder einer regelkonformen
Atmosphäre innerhalb des Maschinenraums kann die Überwachungseinheit das Einschalten
der Temperiervorrichtung freigeben oder die Temperiervorrichtung weiter betreiben.
Nach einer Überprüfung des Drucks und der Atmosphäre durch die Überwachungseinheit
können in einem zweiten Schritt folglich zwei Szenarien eintreten, nämlich eine Freigabe
des Einschaltens der Prüfkammer über einen Hauptschalter oder ein fortlaufender Weiterbetrieb
der Prüfkammer, wenn die Überwachungseinheit während eines laufenden Betriebs der
Prüfkammer die Prüfung durchführt.
[0026] Weiter kann bei einem erhöhten Druck innerhalb der Einhausung und/oder einer gefährlichen
Atmosphäre innerhalb des Maschinenraums die Überwachungseinheit das Einschalten der
Temperiervorrichtung blockieren oder einen Betrieb der Temperiervorrichtung stoppen.
Bei diesem zweiten Szenario kann die Überwachungseinheit vor dem Einschalten der Prüfkammer
oder während des Betriebs der Prüfkammer eine Leckage detektieren und verhindert dann
ein Einschalten der Prüfkammer bzw. beendet einen Betrieb. Die Detektion einer gefährlichen
Atmosphäre kann bereits unterhalb einer unteren Explosionsgrenze erfolgen.
[0027] Die Überwachungseinheit kann eine Notlüftungsanlage der Prüfkammer einschalten und/oder
den Druck innerhalb der Einhausung durch ein Sicherheitsdruckventil der Einhausung
ablassen. Wenn mittels des Gaswarnsensors Kältemittel detektiert wird, kann die Überwachungseinheit
den Lüfter unmittelbar nach der Detektion von Kältemittel einschalten und so ein Absaugen
von Luft aus zumindest dem Maschinenraum auslösen. Optional kann auch vorgesehen sein,
mittels des Gaswarnsensors eine Menge an Kältemittel in der Luft zu detektieren. So
ist es dann auch möglich den Lüfter erst dann einzuschalten, wenn die reale Gefahr
einer Bildung eines explosionsfähigen Gemisches besteht. Darüber hinaus kann die Überwachungseinheit
dazu benutzt werden, die Temperiervorrichtung abzuschalten, wenn Kältemittel detektiert
wird. So kann gegebenenfalls ein weiterer Austritt von Kältemittel aus der Kältemittelleitung
und/oder einer Entzündung von Kältemittel innerhalb des Maschinenraums verhindert
werden. Weiter kann ein Überdruck innerhalb der Barriere bzw. einer Einhausung des
Wärmeübertragers durch ein Sicherheitsdruckventil abgelassen werden. Auch das Ablassen
des Überdrucks kann von der Überwachungseinheit detektiert werden, sodass bereits
vor einer Detektion von Kältemittel mittels des Gaswarnsensors eine Leckage festgestellt
werden kann.
[0028] Die Notlüftungsanlage kann solange betrieben werden, bis die Gaswarneinrichtung eine
regelkonforme Atmosphäre detektiert. So kann sichergestellt werden, dass die Prüfkammer
nur dann wieder in Betrieb genommen werden kann, wenn sich kein Kältemittel in dem
Maschinenraum befindet.
[0029] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen
der auf den Vorrichtungsanspruch 1 zurückbezogenen Unteransprüchen.
[0030] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
[0031] Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform eines Wärmeübertragers;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform eines Wärmeübertragers;
- Fig. 3
- eine Vorderansicht einer Prüfraumrückwand;
- Fig. 4
- eine schematische Prinzipdarstellung einer Ausführungsform einer Entfeuchterschlange;
- Fig. 5
- eine schematische Teilschnittansicht einer ersten Ausführungsform einer Prüfkammer;
- Fig. 6
- eine schematische Prinzipdarstellung einer zweiten Ausführungsform einer Prüfkammer;
- Fig. 7
- eine schematische Prinzipdarstellung der zweiten Ausführungsform der Prüfkammer in
einer perspektivischen Teilansicht.
[0032] Die
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Prinzipdarstellung einer ersten Ausführungsform eines
Wärmeübertragers 10, der in einem Prüfraum einer Prüfkammer, die hier nicht näher
gezeigt ist, angeordnet ist. Der Wärmeübertrager 10 weist eine Kältemittelleitung
11 als Teil eines hier nicht näher dargestellten Kühlkreislaufs und Lamellen 12 auf,
durch die Leitungsabschnitte 13 der Kältemittelleitung 11 hindurch verlaufen. Über
die Lamellen 12 kann so Luft innerhalb des Prüfraums temperiert bzw. gekühlt werden.
Weiter ist der Wärmeübertrager 10 mit einer Einhausung 14 ausgebildet, an der Montageplatten
15 zur Befestigung des Wärmeübertragers 10 an einer hier nicht näher dargestellten
Wand in dem Prüfraum erfolgt.
[0033] Die
Fig. 2 zeigt eine schematische Schnittansicht bzw. Prinzipdarstellung eines Wärmeübertragers
16, der ebenfalls in einem Prüfraum 17 einer hier nicht weiter dargestellten Prüfkammer
angeordnet ist. Der Wärmeübertrager 16 weist eine Kältemittelleitung 18 und Lamellen
19 zur Temperierung von Luft in dem Prüfraum 17 auf. Weiter ist der Wärmeübertrager
16 mit einer Barriere 20 ausgebildet, die innerhalb des Prüfraums 17 die Kältemittelleitung
18 eines hier nicht näher dargestellten Kühlkreislaufs der Prüfkammer gegenüber dem
Prüfraum 17 dicht abschließt. Die Barriere 20 ist als eine Einhausung 21 der Kältemittelleitung
18 ausgebildet. Die Einhausung 21 weist die Kältemittelleitung 18 abschnittsweise
umgebende Rohre 22 auf. Zwischen der Kältemittelleitung 18 und den Rohren 22 ist ein
Zwischenraum 23 ausgebildet. Die Kältemittelleitung 18 kann jedoch zumindest abschnittsweise
an einer Innenwandung 24 der Rohre 22 anliegen. Da die Kältemittelleitung 18 mäanderförmig
verläuft, sind an offenen Enden 25 der Rohre 22 die Kältemittelleitung 18 überdeckende
Abdeckungen 26 der Einhausung 21 vorgesehen, die zusammen mit den Rohren 22 die Kältemittelleitung
18 dicht gegenüber dem Prüfraum 17 abschließen. Die Kältemittelleitung 18 ist dabei
durch die Abdeckungen 26 hindurchgeführt, derart, dass die Kältemittelleitung 18 in
einem Maschinenraum 27 der Prüfkammer ohne jegliche Abdeckung frei verläuft. Dies
wird möglich, dadurch, dass der Maschinenraum 27 von dem Prüfraum 17 dicht abgeschlossen
ist.
[0034] Die Einhausung 21 bildet ebenfalls einen gegenüber einer Umgebung dicht abgeschlossenen
Leckageraum 28 aus. Der Leckageraum 28 ist mit einem hier nicht näher dargestellten
Wärmeträgerfluid gefüllt. Weiter weist die Einhausung 21 einen Drucksensor 29 auf,
welcher an den Leckageraum 28 angeschlossen ist, und mit dem ein Druck innerhalb des
Leckageraums 28 messbar ist. Tritt nun aus der Kältemittelleitung 18 innerhalb des
Leckageraums 28 ein Kältemittel aus, erhöht sich ein Druck innerhalb des Leckageraums
28, was mit dem Drucksensor 29 detektiert werden kann. Hierdurch wird es möglich,
eine eventuelle Leckage der Kältemittelleitung 18 in diesem Bereich zu detektieren.
Weiter kann der Wärmeübertrager 16 bzw. der Leckageraum 28 ein hier nicht näher dargestelltes
Sicherheitsdruckventil aufweisen, über das das Wärmeträgerfluid bei einer unzulässigen
Überschreitung eines maximalen Drucks in dem Maschinenraum 27 eingeleitet werden kann.
[0035] Die
Fig. 3 zeigt eine Prüfraumrückwand bzw. eine Wand 30 eines hier nicht dargestellten Prüfraums
einer Prüfkammer. Ein hier ebenfalls nicht dargestellter Wärmeübertrager, beispielsweise
in Art des Wärmeübertragers aus
Fig. 1, kann über Befestigungspunkte 31 an der Wand 30 montiert werden. Eine Einhausung des
Wärmeübertragers kann dabei durch Öffnungen 32 in der Wand 30 in einen Maschinenraum
hineinragen. Die Einhausung kann beispielsweise mittels einer Dichtmasse gegenüber
der Wand 30 abgedichtet werden. Somit kann sichergestellt werden, dass eine Kältemittelleitung
nicht offen in einem Prüfraum verläuft.
[0036] Die
Fig. 4 zeigt einen hier schematisch dargestellten Prüfraum 33 mit einer Entfeuchterschlange
34. Die Entfeuchterschlange ist aus einer aus einem Wasserbad 35 in dem Prüfraum 33
angeordneten weiteren Kältemittelleitung 36 eines Kühlkreislaufs gebildet. Die weitere
Kältemittelleitung 36 ist in dem Prüfraum 33 von einem weiteren Rohr 37 und weiteren
Abdeckungen 38 umgeben. Die so ausgebildete weitere Einhausung 39 bildet einen weiteren
Leckageraum 30 aus, der gegenüber einem Maschinenraum 41 offen ausgebildet ist bzw.
in diesem mündet.
[0037] Die
Fig. 5 zeigt eine schematische Teilschnittdarstellung einer Prüfkammer 42 mit einem Prüfraum
43 und einem Maschinenraum 44. Der Prüfraum 43 ist hier mit einem Boden 45 und einer
Rückwand 46 ausgebildet. Weiter ist der Prüfraum 43 mit einer Wand 47 gegenüber dem
Maschinenraum 44 dicht abgeschlossen. Zwischen der Rückwand 46 und der Wand 47 ist
ein Umluftkanal 48 ausgebildet, durch den Luft des Prüfraums 43 hindurch geleitet
und konditioniert werden kann. Unterhalb des Bodens 45 ist eine Isolierung 49 sowie
eine Entfeuchterschlange 50 mit einem Wasserbad 51 angeordnet. Innerhalb des Umluftkanals
48 ist ein Wärmeübertrager 52 mit einer Kältemittelleitung 53 sowie eine Heizeinrichtung
54 mit elektrischen Heizelementen 55 angeordnet. Der Wärmeübertrager 52 ist mit einer
hier nur schematisch dargestellten Barriere 56, die die Kältemittelleitung 53 gegenüber
dem Prüfraum 43 dicht abschließt, ausgebildet.
[0038] Eine Zusammenschau der
Fig. 6 und
7 zeigt eine Prüfkammer 57 mit einem gegenüber einer Umgebung 58 dicht abgeschlossenen
Prüfraum 59 und einen gegenüber dem Prüfraum 59 dicht abgeschlossenen Maschinenraum
60. In dem Prüfraum 59 ist ein Wärmeübertrager 61 in Art einer der zuvor beschriebenen
Wärmeübertrager, ausgebildet mit einer hier nicht gezeigten Barriere, angeordnet.
Weiter ist in dem Maschinenraum 60 ein Verdichter 62, ein Kondensator 63 und ein Prüfraumlüfter
64, zur Zirkulation von im Prüfraum 59 befindlicher Luft, angeordnet. Darüber hinaus
ist ein Ventilkasten 65, in dem ein hier nicht dargestelltes Expansionsorgan und weitere
Ventile eines hier nicht dargestellten Kühlkreislaufs angeordnet sind, in dem Maschinenraum
60 angeordnet. Der Ventilkasten 65 ist gegenüber dem Maschinenraum 60 offen ausgebildet.
In dem Maschinenraum 60 ist benachbart eines Bodens 66 des Maschinenraums 60 ein Gaswarnsensor
67 angeordnet. Weiter sind in dem Maschinenraum 60 Öffnungen 68, 69 zur Belüftung
des Maschinenraums 60 ausgebildet.
[0039] Strömt nun infolge einer Leckage einer Kältemittelleitung im Wärmeübertrager 61 Kältemittel
in den Maschinenraum 60 ein, sinkt dieses in Richtung des Bodens 66 ab und kann mittels
des Gaswarnsensors 67 detektiert werden.
[0040] Weiter ist in dem Maschinenraum 60 eine Notlüftungsanlage 70 vorgesehen, die einen
Lüfter 71 und eine Abführleitung 72 aufweist. Die Abführleitung 72 verläuft dabei
außerhalb des Maschinenraums 60 in der Umgebung 58. Wenn über den Gaswarnsensor 67
Kältemittel innerhalb des Maschinenraums 60 detektiert wird, kann mittels der Notlüftungsanlage
70 im Maschinenraum 60 befindliche Luft zusammen mit dem Kältemittel in die Umgebung
58 gefördert werden.
1. Prüfkammer (42, 57) zur Konditionierung von Luft, insbesondere Temperierkammer, Klimakammer
oder dergleichen, wobei die Prüfkammer einen gegenüber einer Umgebung (58) verschließbaren
und temperaturisolierten Prüfraum (17, 33, 43, 59) zur Aufnahme von Prüfgut, einen
Maschinenraum (27, 41, 44, 60) und eine Temperiervorrichtung zur Temperierung des
Prüfraums umfasst, wobei die Temperiervorrichtung eine Kühleinrichtung mit einem Kühlkreislauf
mit einem Kältemittel, einem Wärmeübertrager (10, 16, 52, 61), einem Verdichter (62),
einem Kondensator (63) und einem Expansionsorgan aufweist, wobei der Kühlkreislauf
mit dem Verdichter zumindest teilweise in dem Maschinenraum angeordnet ist, wobei
der Wärmeübertrager zumindest teilweise oder vollständig in dem Prüfraum angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wärmeübertrager mit einer Barriere (20, 56) ausgebildet ist, die innerhalb des
Prüfraums eine Kältemittelleitung (11, 18, 53) des Kühlkreislaufs gegenüber dem Prüfraum
dicht abschließt.
2. Prüfkammer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kältemittel brennbar ist, wobei das Kältemittel bevorzugt ein Kältemittel aus
der Gruppe der Kohlenwasserstoffe oder ein Kältemittelgemisch aus Kohlenwasserstoffen
ist.
3. Prüfkammer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Barriere (20, 56) als eine Einhausung (14, 21) ausgebildet ist, die innerhalb
des Prüfraums (17, 33, 43, 59) die Kältemittelleitung (11, 18, 53) gegenüber dem Prüfraum
abdichtet.
4. Prüfkammer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einhausung (14, 21) zumindest abschnittsweise die Kältemittelleitung (11, 18,
53) umgebende Rohre (22) aufweist, wobei die Rohre die Kältemittelleitung unter Ausbildung
eines Zwischenraums (23) umgeben, wobei die Kältemittelleitung bevorzugt an einer
Innenwandung (24) der Rohre anliegt.
5. Prüfkammer nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einhausung (14, 21) der Kältemittelleitung (11, 18, 53) einen dicht abgeschlossenen
Leckageraum (28) ausbildet, der die Kältemittelleitung zumindest innerhalb des Prüfraums
(17, 33, 43, 59) umgibt.
6. Prüfkammer nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Leckageraum (28) mit einem flüssigen oder gasförmigen Wärmeträgerfluid gefüllt
ist, wobei die Einhausung (14, 21) ein Sicherheitsdruckventil aufweist, welches an
den Leckageraum angeschlossen ist und über das das Wärmeträgerfluid in den Maschinenraum
(27, 41, 44, 60) einleitbar ist.
7. Prüfkammer nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einhausung (14, 21) einen Drucksensor aufweist, welcher an den Leckageraum (28)
angeschlossen ist, wobei bei einem ansteigenden Druck in dem Leckageraum ein Betrieb
der Kühleinrichtung abschaltbar ist.
8. Prüfkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Maschinenraum (27, 41, 44, 60) ein Ventilkasten (65) der Kühleinrichtung angeordnet
ist, der gegenüber dem Maschineraum offen ausgebildet ist.
9. Prüfkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prüfkammer (42, 57) eine Überwachungseinheit aufweist, wobei die Überwachungseinheit
eine Gaswarneinrichtung mit einem in dem Maschinenraum (27, 41, 44, 60) angeordneten
Gaswarnsensor (67) umfasst.
10. Prüfkammer nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gaswarnsensor (67) niedriger als eine am niedrigsten gelegene Öffnung (68, 69)
des Maschinenraums (27, 41, 44, 60) angeordnet ist.
11. Prüfkammer nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachungseinheit optische und/oder akustische Anzeigemittel aufweist, mittels
der ein Austreten des Kältemittels aus der der Kältemittelleitung (11, 18, 53) signalisierbar
ist.
12. Prüfkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prüfkammer (42, 57) eine Notlüftungsanlage (70) aufweist, wobei die Notlüftungsanlage
einen in dem Maschinenraum (27, 41, 44, 60) angeordneten Lüfter (71) aufweist, mittels
dem Luft aus dem Maschinenraum ansaugbar ist, wobei eine Abführleitung (72) der Notlüftungsanlage
für die Luft außerhalb des Maschinenraums angeordnet ist.
13. Prüfkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prüfkammer (42, 57) eine Entfeuchterschlange (34, 50) aufweist, die aus einer
in einem Wasserbad (35, 51) in dem Prüfraum (17, 33, 43, 59) angeordneten weiteren
Kältemittelleitung (36) des Kühlkreislaufs gebildet ist, wobei die weitere Kältemittelleitung
zumindest in dem Prüfraum von einem weiteren Rohr (37) umgeben ist, welches einen
weiteren Leckageraum (40) ausbildet, der in den Maschinenraum (27, 41, 44, 60) mündet.
14. Prüfkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperiervorrichtung eine Heizeinrichtung (54) umfasst, die eine elektrische
Widerstandsheizung (55) in dem Prüfraum aufweist.
15. Prüfkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der Temperiervorrichtung eine Temperatur in einem Temperaturbereich von -50
°C bis +180 °C, bevorzugt von -80 °C bis +180 °C, besonders bevorzugt von -80 °C bis
+200 °C, innerhalb des Prüfraums (17, 33, 43, 59) ausbildbar ist.
16. Verfahren zum Betrieb einer Prüfkammer (42, 57) zur Konditionierung von Luft, insbesondere
Temperierkammer, Klimakammer oder dergleichen, wobei die Prüfkammer einen gegenüber
einer Umgebung (58) verschließbaren und temperaturisolierten Prüfraum (17, 33, 43,
59) zur Aufnahme von Prüfgut, umfasst, wobei der Prüfraum mit einer Temperiervorrichtung
der Prüfkammer temperiert wird, wobei die Temperiervorrichtung eine Kühleinrichtung
mit einem Kühlkreislauf mit einem Kältemittel, einem Wärmeübertrager (10, 16, 52,
61), einem Verdichter (62), einem Kondensator (63) und einem Expansionsorgan aufweist,
wobei der Kühlkreislauf mit dem Verdichter zumindest teilweise in einem Maschinenraum
(27, 41, 44, 60) der Prüfkammer angeordnet ist, wobei der Wärmeübertrager zumindest
teilweise oder vollständig in dem Prüfraum angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels einer Barriere (20, 56) des Wärmeübertragers innerhalb des Prüfraums eine
Kältemittelleitung (11, 18, 53) des Kühlkreislaufs gegenüber dem Prüfraum dicht abgeschlossen
wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor einem Einschalten der Temperiervorrichtung und/oder während eines Betriebs der
Temperiervorrichtung eine Überwachungseinheit der Prüfkammer (42, 57) mittels eines
Drucksensors (29) einer die Barriere (20, 56) ausbildenden Einhausung (14, 21) einen
Druck innerhalb der Einhausung und/oder mittels eines in dem Maschinenraum (27, 41,
44, 60) angeordneten Gaswarnsensors (67) einer Gaswarneinrichtung der Überwachungseinheit
eine Atmosphäre innerhalb des Maschinenraums überprüft.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem regelkonformen Druck innerhalb der Einhausung (14, 21) und/oder einer regelkonformen
Atmosphäre innerhalb des Maschinenraums (27, 41, 44, 60) die Überwachungseinheit das
Einschalten der Temperiervorrichtung freigibt oder die Temperiervorrichtung weiter
betreibt.
19. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem erhöhten Druck innerhalb der Einhausung (14, 21) und/oder einer gefährlichen
Atmosphäre innerhalb des Maschinenraums (27, 41, 44, 60) die Überwachungseinheit das
Einschalten der Temperiervorrichtung blockiert oder einen Betrieb der Temperiervorrichtung
stoppt.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachungseinheit eine Notlüftungsanlage (70) der Prüfkammer (42, 57) einschaltet
und/oder den Druck innerhalb der Einhausung (14, 21) durch ein Sicherheitsdruckventil
der Einhausung ablässt.
21. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Notlüftungsanlage (70) so lange betrieben wird, bis die Gaswarneinrichtung eine
regelkonforme Atmosphäre detektiert.