(19)
(11) EP 4 269 905 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.11.2023  Patentblatt  2023/44

(21) Anmeldenummer: 23167057.1

(22) Anmeldetag:  06.04.2023
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F25B 1/06(2006.01)
F25B 41/40(2021.01)
F25B 39/02(2006.01)
F25B 49/02(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
F25B 1/06; F25B 49/02; F25B 41/40; F25B 39/02; F25B 2500/06; F25B 2500/222; F25B 2500/221; F25B 2700/19
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 28.04.2022 DE 102022110341

(71) Anmelder: Weiss Technik GmbH
35447 Reiskirchen (DE)

(72) Erfinder:
  • Zahrt, Yannik
    35466 Rabenau (DE)
  • Diehl, Felix
    35321 Laubach (DE)

(74) Vertreter: advotec. 
Patent- und Rechtsanwaltspartnerschaft Tappe mbB Georg-Schlosser-Straße 6
35390 Gießen
35390 Gießen (DE)

   


(54) PRÜFKAMMER UND VERFAHREN


(57) Die Erfindung betrifft eine Prüfkammer (42) und ein Verfahren zur Konditionierung von Luft mit einer Prüfkammer, insbesondere Temperierkammer, Klimakammer oder dergleichen, wobei die Prüfkammer einen gegenüber einer Umgebung verschließbaren und temperaturisolierten Prüfraum (43) zur Aufnahme von Prüfgut, einen Maschinenraum (44) und eine Temperiervorrichtung zur Temperierung des Prüfraums umfasst, wobei die Temperiervorrichtung eine Kühleinrichtung mit einem Kühlkreislauf mit einem Kältemittel, einem Wärmeübertrager (52), einem Verdichter, einem Kondensator und einem Expansionsorgan aufweist, wobei der Kühlkreislauf mit dem Verdichter zumindest teilweise in dem Maschinenraum angeordnet ist, wobei der Wärmeübertrager zumindest teilweise oder vollständig im Prüfraum angeordnet ist, wobei der Wärmeübertrager mit einer Barriere (56) ausgebildet ist, die innerhalb des Prüfraums eine Kältemittelleitung (53) des Kühlkreislaufs gegenüber dem Prüfraum dicht abschließt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Prüfkammer zur Konditionierung von Luft, insbesondere Temperierkammer, Klimakammer oder dergleichen, wobei die Prüfkammer einen gegenüber einer Umgebung verschließbaren und temperaturisolierten Prüfraum zur Aufnahme von Prüfgut, einen Maschinenraum und eine Temperiervorrichtung zur Temperierung des Prüfraums umfasst, wobei die Temperiervorrichtung eine Kühleinrichtung mit einem Kühlkreislauf mit einem Kältemittel, einem Wärmeübertrager, einem Verdichter, einem Kondensator und einem Expansionsorgan aufweist, wobei der Kühlkreislauf mit dem Verdichter zumindest teilweise in dem Maschinenraum angeordnet ist, wobei der Wärmeübertrager zumindest teilweise oder vollständig in dem Prüfraum angeordnet ist.

[0002] Derartige Prüfkammern werden regelmäßig zur Überprüfung von physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften von Gegenständen, insbesondere Vorrichtungen, eingesetzt. So sind Temperaturprüfschränke oder Klimaprüfschränke bekannt, innerhalb derer Temperaturen in einem Bereich von -50 °C bis +180 °C eingestellt werden können. Bei Klimaprüfschränken können ergänzend gewünschte Klimabedingungen eingestellt werden, denen dann die Vorrichtung bzw. das Prüfgut über einen definierten Zeitraum ausgesetzt wird. Eine Temperierung eines das zu prüfende Prüfgut aufnehmenden Prüfraums erfolgt regelmäßig in einem Umluftkanal innerhalb des Prüfraums. Der Umluftkanal bildet einen Luftbehandlungsraum im Prüfraum aus, in dem Wärmetauscher zur Erwärmung oder Kühlung der den Umluftkanal bzw. den Prüfraum durchströmenden Luft angeordnet sind. Dabei saugt ein Lüfter bzw. ein Ventilator die im Prüfraum befindliche Luft an und leitet sie im Umluftkanal zu den jeweiligen Wärmetauschern. Das Prüfgut kann so temperiert oder auch einem definierten Temperaturwechsel ausgesetzt werden. Während eines Prüfintervalls kann dann beispielsweise eine Temperatur zwischen einem Temperaturmaximum und einem Temperaturminimum der Prüfkammer wechseln. Eine derartige Prüfkammer ist aus der EP 0 344 397 A2 bekannt.

[0003] Das in einem Kühlkreislauf eingesetzte Kältemittel sollte ein relatives geringes CO2-Äquivalent aufweisen, d.h. ein relatives Treibhauspotenzial oder auch Global Warming Potential (GWP) sollte möglichst gering sein, um eine indirekte Schädigung der Umwelt durch das Kältemittel bei Freisetzung zu vermeiden. Infolge gesetzlicher Bestimmungen darf ein Kältemittel nicht wesentlich zum Ozonabbau in der Atmosphäre oder der globalen Erwärmung beitragen. So sollen im Wesentlichen keine fluorierten Gase oder fluorierten Stoffe als Kältemittel eingesetzt werden, weshalb natürliche Kältemittel, beispielsweise Kohlenstoffdioxid (CO2) in Frage kommen. Nachteilig bei derartigen Kältemitteln mit geringen GWP ist, dass diese Kältemittel in den für einen Kühlkreislauf relevanten Temperaturbereichen eine teilweise deutlich verringerte Kälteleistung im Vergleich zu Kältemitteln mit vergleichsweise größeren GWP aufweisen. Es ist zwar auch bekannt, Kohlenwasserstoffe als Kältemittel zu verwenden, hier ist jedoch nachteilig, dass Kohlenwasserstoffe leicht brennbar sind. Unter Brennbarkeit wird hier die Eigenschaft des Kältemittels verstanden, mit Umgebungssauerstoff unter Freisetzung von Wärme zu reagieren. Ein Kältemittel ist insbesondere dann brennbar, wenn es in die Brandklasse C nach der europäischen Norm DN 2 bzw. der DIN 378 Klassen A2, A2L und A3 in der zuletzt am Prioritätstag gültigen Fassung fällt. Wird ein brennbares Kältemittel verwendet, ist unter anderem eine Befüllung, ein Versand und ein Betrieb eines Kühlkreislaufs bzw. einer Prüfkammer aufgrund der einzuhaltenden Sicherheitsvorschriften erschwert. Ein wesentliches Problem ist eine mögliche Leckage des Kühlkreislaufs innerhalb des Prüfraums, in dem sich elektrische Widerstandsheizungen und auch elektrisch betriebene Geräte, als Prüfgut, befinden können. Im Falle einer Leckage kann es daher zu einer Explosion kommen.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Prüfkammer und ein Verfahren zum Betrieb einer Prüfkammer vorzuschlagen, mit der bzw. dem auch brennbare Kältemittel gefahrlos genutzt werden können.

[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Prüfkammer mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst.

[0006] Die erfindungsgemäße Prüfkammer zur Konditionierung von Luft, insbesondere Temperierkammer, Klimakammer oder dergleichen, umfasst einen gegenüber einer Umgebung verschließbaren und temperaturisolierten Prüfraum zur Aufnahme von Prüfgut, einen räumlich abgetrennten, gegenüber dem Prüfraum dicht abgeschlossenen Maschinenraum und eine Temperiervorrichtung zur Temperierung des Prüfraums, wobei die Temperiervorrichtung eine Kühleinrichtung mit einem Kühlkreislauf mit einem Kältemittel, einem Wärmeübertrager, einem Verdichter, einem Kondensator und einem Expansionsorgan aufweist, wobei der Kühlkreislauf mit dem Verdichter zumindest teilweise in dem Maschinenraum angeordnet ist, wobei der Wärmeübertrager zumindest teilweise oder vollständig in dem Prüfraum angeordnet ist, wobei der Wärmeübertrager mit einer Barriere ausgebildet ist, die innerhalb des Prüfraums eine Kältemittelleitung des Kühlkreislaufs gegenüber dem Prüfraum dicht abschließt.

[0007] Mit der erfindungsgemäßen Prüfkammer ist es prinzipiell möglich jedes beliebige Kältemittel in dem Kühlkreislauf sicher zu verwenden und sich damit auch die Vorteile von Kältemitteln, die explosionsgefährdend sind, nutzbar zu machen. So werden im Rahmen eines Prüfablaufs auch höhere Temperaturen in dem Prüfraum ausgebildet, wobei dann auch eine Erwärmung der Luft des Prüfraums mittels der Temperiervorrichtung erfolgen kann. Gleichzeitig wird so auch das in dem Wärmeübertrager enthaltene Kältemittel erwärmt, wodurch es zu einer Wärmeausdehnung des Kältemittels in dem Wärmeübertrager kommt. Im Falle einer Leckage, insbesondere des Wärmeübertragers, könnte es, da dieser zumindest teilweise im Prüfraum angeordnet ist, so zu einem Austritt von Kältemittel in dem Prüfraum kommen. Da sich in dem Prüfraum regelmäßig Luft befindet, kann sich folglich leicht eine Explosionsatmosphäre ausbilden, die zum Beispiel in Verbindung mit einem möglicherweise in Betrieb stehenden elektrischen Widerstandsheizelement oder anderer, im Prüfraum befindlicher Geräte zu einer Explosion führen kann.

[0008] Um dies zu verhindern ist es erfindungsgemäß vorgesehen den Wärmeübertrager mit einer Barriere auszubilden, die eine Kältemittelleitung des Kühlkreislaufs, welche naturgemäß auch durch den Wärmeübertrager verläuft, gegenüber dem Prüfraum dicht abschließt. Für den Fall, dass eine Leckage der Kältemittelleitung des Kühlkreislaufs in einem Bereich der Kältemittelleitung auftritt, die durch den Wärmeübertrager bzw. innerhalb des Prüfraums verläuft, verhindert die Barriere einen Austritt bzw. ein Eindringen von Kältemittel in den Prüfraum. Bei der Barriere handelt es sich um eine weitere, strukturelle Einrichtung, die ergänzend bzw. unabhängig von dem Kühlkreislauf ausgebildet ist und einen Übertritt von aus der Kältemittelleitung austretendem Kältemittel in dem Prüfraum verhindert. Die Barriere kann daher auf unterschiedlichste Art ausgebildet sein. Insgesamt wird es so möglich eine Kontamination des Prüfraums mit Kältemittel und damit eine eventuelle Bildung einer Explosionsatmosphäre zu verhindern. Darüber werden auch Bedienpersonen, beispielsweise beim Öffnen einer Tür des Prüfraums, vor eventuell darin befindlichem Kältemittel, welches gesundheitsschädlich sein kann, geschützt.

[0009] Das Kältemittel kann brennbar sein, wobei das Kältemittel bevorzugt ein Kältemittel aus der Gruppe der Kohlenwasserstoffe oder ein Kältemittelgemisch aus Kohlenwasserstoffen sein kann. Folglich kann das Kältemittel frei von fluorierten Kohlenwasserstoffen, brennbar und/oder ein aus einem einzigen Stoff bestehendes Kältemittel sein. Beispielsweise kann das Kältemittel Propan, Ethan, Ethylen, Propen, Isobutan, Butan oder dergleichen sein. Das Kältemittel kann auch ein Kältemittelgemisch aus Kohlenwasserstoffen bzw. den vorgenannten Komponenten oder ein Kältemittelgemisch mit überwiegend Kohlenwasserstoffen sein. Weiter kann das Kältemittel frei von fluorierten Kohlenwasserstoffen sein. Dadurch wird es möglich, zukünftige regulative Anforderungen an ein Kältemittel zu erfüllen und die Nachteile von fluorierten Kohlenwasserstoffen zu vermeiden. Auch kann das Kältemittel geeignet sein eine Temperatur in einem Temperaturbereich von -40 °C bis +180 °C, bevorzugt von -70 °C bis +180 °C, besonders bevorzugt von -85 °C bis +200 °C, innerhalb des Prüfraums auszubilden. Auch würde es dann möglich werden, einen GWP des in der Prüfkammer eingesetzten Kältemittels auf ein Minimum zu reduzieren. Die Kühleinrichtung der Prüfkammer kann einen herkömmlichen einstufigen, zweistufigen, oder auch kaskadierten Betrieb eines Kaltdampf-Kompressionsprozesses mit einem oder zwei Kältemitteln umfassen. Wesentlich ist hier jedoch das Kältemittel, welches durch den Wärmeübertrager im Prüfraum geleitet wird.

[0010] Die Barriere kann als eine Einhausung ausgebildet sein, die innerhalb des Prüfraums die Kältemittelleitung gegenüber dem Prüfraum abdichtet. Beispielsweise kann der Wärmeübertrager als ein doppelwandiger Wärmeübertrager bzw. Verdampfer ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Einhausung auch so ausgeführt sein, dass die Einhausung an einer Rückwand des Prüfraums angeordnet bzw. in diese integriert und nicht unmittelbar am Wärmeübertrager selbst angeordnet ist. Gleichwohl ist es vorteilhaft, wenn die Einhausung auch am Wärmeübertrager ausgebildet ist bzw. Bestandteil des Wärmeübertragers ist. So kann der Wärmeübertrager mit beispielsweise Lamellen ausgebildet sein, die für einen besseren Wärmeübergang einen direkten Kontakt zu einer Prüfraumatmosphäre haben.

[0011] Die Einhausung kann zumindest abschnittsweise die Kältemittelleitung umgebende Rohre aufweisen, wobei die Rohre die Kältemittelleitung unter Ausbildung eines Zwischenraums umgeben können, wobei die Kältemittelleitung bevorzugt an einer Innenwandung der Rohre anliegen kann. Die Rohre können die Kältemittelleitung beispielsweise koaxial umgeben, insbesondere in Abschnitten, in denen die Kältemittelleitung gegenüber dem Prüfraum sonst exponiert wäre. Die Kältemittelleitung kann in dem Prüfraum aus einer Mehrzahl von rohrförmigen Leitungsabschnitten oder durch ein ununterbrochenes Leitungsrohr ausgebildet sein. Dieses kann dann beispielsweise spiral- und/oder schraubenförmig oder mäanderförmig ausgebildet bzw. gebogen sein. Die die Kältemittelleitung umgebenden Rohre können darüber hinaus mit Lamellen, für einen verbesserten Wärmeübergang mit einer Prüfraumatmosphäre, ausgebildet sein. Wenn ein Zwischenraum zwischen der Kältemittelleitung und den Rohren vorhanden ist, kann eventuell aus der Kältemittelleitung austretendes Kältemittel in den Zwischenraum und nicht in den Prüfraum gelangen. Weiter ist es vorteilhaft, wenn die Kältemittelleitung zumindest abschnittsweise an einer Innenwandung der Rohre anliegt. Die Kältemittelleitung ist dann zwar von der Innenwandung der Rohre baulich getrennt, jedoch kann ein verbesserter Wärmeübergang der Kältemittelleitung auf die Rohre erfolgen. Weiter ist es jedoch auch möglich anstelle mit einer Mehrzahl von Rohren die Kältemittelleitung in dem Prüfraum mit nur einem durchgängigen Rohr zu umgeben.

[0012] Die Einhausung der Kältemittelleitung kann einen dicht abgeschlossenen Leckageraum ausbilden, der die Kältemittelleitung zumindest innerhalb des Prüfraums umgeben kann. Möglicherweise aus der Kältemittelleitung austretendes Kältemittel kann dann in den Leckageraum gelangen und darin aufgefangen werden, ohne dass das Kältemittel weiter aus dem Leckageraum austritt. Dabei kann sich der Leckageraum alleine innerhalb des Prüfraums oder auch in den Prüfraum und dem Maschinenraum befinden. Der Maschinenraum kann dabei grundsätzlich von dem Prüfraum räumlich abgetrennt, und gegenüber dem Prüfraum dicht abgeschlossen sein. Weiter kann der Leckageraum so ausgebildet sein, dass er einem möglichen Druck, welcher üblicherweise in der Kältemitteleitung vorherrscht, standhält. Der Leckageraum kann so einfach zum Auffangen von aus der Kältemittelleitung austretendem Kältemittel im Bereich des Prüfraums genutzt werden.

[0013] Der Leckageraum kann mit einem flüssigen oder gasförmigen Wärmeträgerfluid gefüllt sein, wobei die Einhausung ein Sicherheitsdruckventil aufweisen kann, welches an den Leckageraum angeschlossen sein kann, und über das Wärmeträgerfluid in den Maschinenraum eingeleitet werden kann. Das Wärmeträgerfluid kann nach einer Größe des Leckageraums zwischen der Kältemittelleitung und einer Innenwandung des Leckageraums ausgewählt werden. Das Wärmeträgerfluid kann ein Schutzgas sein, welches die Bildung einer Explosionsatmosphäre verhindert. Beispielsweise kann ein Wärmeträgerfluid Stickstoff sein, da Stickstoff eine sehr geringe Druckänderung im Temperaturbereich zwischen -80 °C und +180 °C aufweist und damit für eine Anwendung mit Prüfkammern gut nutzbar wäre. Weiter kann ein Sicherheitsdruckventil an dem Leckageraum angeschlossen sein, welches bei einem Erreichen eines zu hohen, definierten Drucks in dem Leckageraum dessen Inhalt in den Maschinenraum oder alternativ in eine Umgebung der Prüfkammer ablassen kann. Wenn der Maschinenraum dicht von dem Prüfraum abgeschlossen ist, kann der Prüfraum dann auch nicht mit dem Kältemittel und dem weiteren im Leckageraum befindlichen Wärmeträgerfluid kontaminiert werden. Beispielsweise kann ein Öffnungsdruck des Sicherheitsdruckventils so gewählt sein, dass dieser noch unter einem üblichen Druck des Kältemittels in der Kältemittelleitung liegt.

[0014] Die Einhausung kann einen Drucksensor aufweisen, welcher an den Leckageraum angeschlossen sein kann, wobei bei einem ansteigenden Druck in dem Leckageraum ein Betrieb der Kühleinrichtung abgeschaltet werden kann. Mittels des Drucksensors kann so ein Druck in dem Leckageraum gemessen bzw. überwacht werden. Bei einem ansteigenden Druck, der beispielsweise durch ein Austreten von Kältemittel aus der Kältemittelleitung in den Leckageraum bewirkt wird, kann ein Betrieb der Kühleinrichtung beendet bzw. diese abgeschaltet werden. So kann verhindert werden, dass eventuell weiteres Kältemittel aus der Kältemittelleitung austritt und in den Leckageraum gelangt. Gleichwohl kann dann auch eine Leckage der Kältemittelleitung einfach detektiert werden. Wesentlich für die Feststellung, ob es sich um eine Leckage handelt, kann auch ein Vergleich des mit dem Drucksensor gemessenen Drucks mit einem üblicherweise bei einer aktuell vorherrschenden Temperatur des Wärmeübertragers zu erwartenden Drucks sein.

[0015] In dem Maschinenraum kann ein Ventilkasten an der Kühleinrichtung angeordnet sein, der gegenüber dem Maschinenraum offen ausgebildet sein kann. In dem Ventilkasten können sich auch Anschlüsse für Leitungsrohre der Kältemittelleitung des Kühlkreislaufs befinden. Ein im Ventilkasten befindliches Ventil kann das Expansionsorgan sein. Wenn der Ventilkasten gegenüber dem Maschinenraum offen ausgebildet ist, kann sichergestellt werden, dass im Falle einer Leckage der Kältemittelleitung innerhalb des Ventilkastens sich kein Kältemittel in dem Ventilkasten ansammeln kann. Weiter kann die Barriere auch so ausgebildet sein, dass innerhalb des Prüfraums aus der Kältemittelleitung austretendes Kältemittel über die Barriere in den Ventilkasten geleitet wird. Sofern der Wärmeübertrager mit einer Einhausung oder mit die Kältemittelleitung umgebenden Rohren oder dergleichen ausgebildet ist, können offene Enden der Rohre in den Ventilkasten münden. Auch kann eine Einhausung so ausgebildet sein, dass sie an dem Wärmeübertrager ein Stück weit hervorsteht, derart, dass die Einhausung von einer Rückwand des Prüfraums in den Maschinenraum bzw. in den Ventilkasten hineinragt. Die Kältemittelleitung selbst kann in dem Ventilkasten frei, das heißt ohne eine Barriere oder eine Einhausung verlaufend, ausgebildet sein. Weiter ist es durch die offene Ausbildung des Ventilkastens in Richtung des Maschinenraums möglich, Undichtigkeiten in dem Bereich des Ventilkastens einfacher zu erkennen.

[0016] Die Prüfkammer kann eine Überwachungseinheit aufweisen, wobei die Überwachungseinheit eine Gaswarneinrichtung mit einem in dem Maschinenraum angeordneten Gaswarnsensor umfassen kann. Der Gaswarnsensor kann ein Wärmetönungssensor sein. Der Gaswarnsensor kann mit der Überwachungseinheit verbunden sein, die einen Impuls oder Daten des Gaswarnsensors weiterverarbeitet. Wenn der Gaswarnsensor in dem Maschinenraum angeordnet ist, kann in den Maschinenraum austretendes Kältemittel, beispielsweise Kohlenwasserstoff, dort detektiert werden. Über die Überwachungseinheit kann bei einer Detektion von austretendem Kältemittel die Prüfkammer bzw. die Kühleinrichtung oder die gesamte Temperiervorrichtung abgeschaltet werden, sodass eventuelle Zündquellen ausgeschaltet sind und ein weiterer Austritt von Kältemittel verhindert werden kann.

[0017] Der Gaswarnsensor kann niedriger als eine am niedrigsten gelegene Öffnung des Maschinenraums angeordnet sein. So kann der Gaswarnsensor vorzugsweise an einem Boden des Maschinenraums angeordnet sein. Austretendes Kältemittel, bzw. Kohlenwasserstoff, kann dadurch, dass dieses schwerer als Luft ist, auf den Boden herabsinken und dort sicher detektiert werden. Eventuelle Lüftungsöffnungen in dem Maschinenraum bzw. eine Öffnung des Maschinenraums in einem Gehäuse der Prüfkammer, können dann oberhalb des Bodens, beispielsweise 10 cm oberhalb des Bodens des Maschinenraums angeordnet sein, sodass das austretende Kältemittel nicht unbemerkt aus dem Maschinenraum herausgelangen kann, ohne dass es detektiert wird.

[0018] Die Überwachungseinheit kann optische und/oder akustische Anzeigemittel aufweisen, mittels der ein Austreten des Kältemittels aus der Kältemittelleitung signalisiert werden kann. Bedienpersonen können dann eventuell in einen Betrieb der Prüfkammer unmittelbar eingreifen oder sich im Falle einer drohenden Gefahr aus einer Umgebung der Prüfkammer entfernen. Neben dem Signalisieren eines Fehlers bzw. dem Austreten von Kältemittel kann auch eine Signal- bzw. Datenübermittlung durch die Überwachungseinheit, beispielsweise an einen zur Überwachung und Steuerung genutzten Computer oder ein mobiles Endgerät, erfolgen.

[0019] Die Prüfkammer kann eine Notlüftungsanlage aufweisen, wobei die Notlüftungsanlage einen in dem Maschinenraum angeordneten Lüfter aufweisen kann, mittels dem Luft aus dem Maschinenraum angesaugt werden kann, wobei eine Abführleitung der Notlüftungsanlage für die Luft außerhalb des Maschinenraums angeordnet sein kann. Die Notlüftungsanlage kann dann betrieben werden, wenn Kältemittel aus der Kältemittelleitung austritt bzw. wenn dieses detektiert wird. Der Lüfter kann für eine Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen, insbesondere entsprechend der ATEX-Produktrichtlinie und/oder der ATEX - Betriebsrichtlinie, ausgebildet sein. Da eine Lufttemperatur in dem Maschinenraum im Wesentlichen einer Lufttemperatur einer Umgebung entspricht oder nur geringfügig höher ist, kann zur Entlüftung des Maschinenraums auch ein ATEX-zertifizierter Lüfter bzw. Lüftermotor verwendet werden. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da eine Verwendung eines ATEX-zertifizierten Lüfters zur Notentlüftung des Prüfraums wegen möglicherweise dort vorherrschenden, sehr hohen Temperaturen nicht möglich wäre. ATEX-zertifizierte Lüfter sind regelmäßig für eine Förderung bei einer Temperatur von -20 °C bis +60 °C zertifiziert, was die im Prüfraum üblicherweise ausgebildete Temperatur im Temperaturbereich von -50 °C bis +180 °C nicht abdecken würde. Unter einem ATEX-zertifizierten Lüfter wird ein Gerät bzw. ein Schutzsystem verstanden, welches den ATEX-Richtlinien der Europäischen Union, insbesondere der ATEX-Produktrichtlinie 2014/34/EU und/oder der ATEX-Betriebsrichtlinie 1999/92/EG in der am Prioritätstag gültigen Fassung entsprechen. Der Lüfter kann im Maschinenraum unter einem Schaltschrank platziert werden und ohne eine aufwändige Konstruktion Luft aus dem Maschinenraum ansaugen. Die Notlüftungsanlage kann so ausgebildet sein, dass keine druckbeaufschlagten Rohre der Abführleitung innerhalb des Maschinenraums angeordnet sind. Die Abführleitung kann demnach so aus dem Maschinenraum herausgeführt sein, dass sich eventuell explosionsfähiges Gemisch aus Luft und Kältemittel außerhalb der Prüfkammer in der Abführleitung befindet. Prinzipiell ist es jedoch auch möglich den Lüfter außerhalb des Maschinenraums anzuordnen.

[0020] Die Prüfkammer kann eine Entfeuchterschlange aufweisen, die aus einer in einem Wasserbad in dem Prüfraum angeordneten weiteren Kältemittelleitung des Kühlkreislaufs gebildet sein kann, wobei die weitere Kältemittelleitung zumindest in dem Prüfraum von einem weiteren Rohr umgeben sein kann, welches einen weiteren Leckageraum ausbilden kann, der in den Maschinenraum münden kann. Die Entfeuchterschlange in dem Wasserbad innerhalb des Prüfraums kann zur Ausbildung bestimmter Klimabedingungen genutzt werden. Die Entfeuchterschlange bzw. die weitere Kältemittelleitung kann dann an den Kühlkreislauf angeschlossen sein und ebenfalls mit dem Kältemittel beaufschlagt werden. Da auch eine Leckage der weiteren Kältemittelleitung auftreten könnte, kann der weitere Leckageraum auch die weitere Kältemittelleitung einhausen bzw. als eine weitere Barriere umgeben. Der weitere Leckageraum kann durch das weitere Rohr ausgebildet sein. Das weitere Rohr kann mittels einer Schraubverbindung bzw. Flanschen mit einer Prüfraumwanne des Prüfraums verbunden sein und außerhalb des Wasserbads offen ausgeführt sein bzw. offen in den Maschinenraum münden. Der Leckageraum kann so in den Maschinenraum geführt sein, sodass austretendes Kältemittel aus dem Leckageraum in den Maschinenraum gelangen und dort detektiert werden kann.

[0021] Die Temperiervorrichtung kann eine Heizeinrichtung umfassen, die eine elektrische Widerstandsheizung mit dem Prüfraum aufweisen kann. Die elektrische Widerstandsheizung kann durch ein oder mehrere Widerstandsheizelemente ausgebildet sein. So ist es möglich, dass die Temperiervorrichtung auch zur Erhöhung einer Temperatur innerhalb des Prüfraums genutzt werden kann.

[0022] Mittels der Temperiervorrichtung kann eine Temperatur in einem Temperaturbereich von -50 °C bis +180 °C, bevorzugt von -80 °C bis +180 °C, besonders bevorzugt von -80 °C bis +200 °C, innerhalb des Prüfraums ausgebildet werden.

[0023] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb einer Prüfkammer zur Konditionierung von Luft, insbesondere Temperierkammer, Klimakammer oder dergleichen, umfasst die Prüfkammer einen gegenüber einer Umgebung verschließbaren und temperaturisolierten Prüfraum zur Aufnahme von Prüfgut, wobei der Prüfraum mit einer Temperiervorrichtung der Prüfkammer temperiert wird, wobei die Temperiervorrichtung eine Kühleinrichtung mit einem Kühlkreislauf mit einem Kältemittel, einem Wärmeübertrager, einem Verdichter, einem Kondensator und einem Expansionsorgan aufweist, wobei der Kühlkreislauf mit dem Verdichter zumindest teilweise in einem Maschinenraum der Prüfkammer angeordnet ist, wobei der Wärmeübertrager zumindest teilweise oder vollständig in dem Prüfraum angeordnet ist, wobei mittels einer Barriere des Wärmeübertragers innerhalb des Prüfraums eine Kältemittelleitung des Kühlkreislaufs gegenüber dem Prüfraum dicht abgeschlossen wird. Zu den vorteilhaften Wirkungen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf die Vorteilsbeschreibung der erfindungsgemäßen Prüfkammer verwiesen.

[0024] Vor einem Einschalten der Temperiervorrichtung und/oder während eines Betriebs der Temperiervorrichtung kann eine Überwachungseinheit der Prüfkammer mittels eines Drucksensors einer die Barriere ausbildenden Einhausung einen Druck innerhalb der Einhausung und/oder mittels eines in dem Maschinenraum angeordneten Gassensors einer Gaswarneinrichtung der Überwachungseinheit eine Atmosphäre innerhalb des Maschinenraums überprüfen. Die Überwachungseinheit der Prüfkammer kann auch durch eine Steuervorrichtung der Prüfkammer ausgebildet sein, die ihrerseits durch einen Computer oder eine speicherprogrammierbare Steuerung gebildet sein kann. Bevor die Temperiervorrichtung bzw. die Prüfkammer selbst in Betrieb gesetzt werden kann, kann vorgesehen sein, dass die Überwachungseinheit zunächst in einem ersten Schritt eine Funktionsprüfung der Prüfkammer durchführt. Diese kann dadurch erfolgen, dass der Drucksensor und/oder der Gaswarnsensor von der Überwachungseinheit abgefragt wird. So kann dann auch sichergestellt werden, dass sich bei Inbetriebsetzung der Temperiervorrichtung innerhalb der Barriere des Wärmeübertragers und/oder innerhalb des Maschinenraums kein Kältemittel befindet. Die Überwachungseinheit kann auch zwischen einer Stromquelle und einem Hauptschalter der Prüfkammer angeschlossen sein, sodass die Überwachungseinheit, bevor die Prüfkammer über den Hauptschalter mit Strom versorgt werden kann, eingeschaltet sein kann. Die Überwachungseinheit kann dann den Druck bzw. die Atmosphäre überprüfen.

[0025] Bei einem regelkonformen Druck innerhalb der Einhausung und/oder einer regelkonformen Atmosphäre innerhalb des Maschinenraums kann die Überwachungseinheit das Einschalten der Temperiervorrichtung freigeben oder die Temperiervorrichtung weiter betreiben. Nach einer Überprüfung des Drucks und der Atmosphäre durch die Überwachungseinheit können in einem zweiten Schritt folglich zwei Szenarien eintreten, nämlich eine Freigabe des Einschaltens der Prüfkammer über einen Hauptschalter oder ein fortlaufender Weiterbetrieb der Prüfkammer, wenn die Überwachungseinheit während eines laufenden Betriebs der Prüfkammer die Prüfung durchführt.

[0026] Weiter kann bei einem erhöhten Druck innerhalb der Einhausung und/oder einer gefährlichen Atmosphäre innerhalb des Maschinenraums die Überwachungseinheit das Einschalten der Temperiervorrichtung blockieren oder einen Betrieb der Temperiervorrichtung stoppen. Bei diesem zweiten Szenario kann die Überwachungseinheit vor dem Einschalten der Prüfkammer oder während des Betriebs der Prüfkammer eine Leckage detektieren und verhindert dann ein Einschalten der Prüfkammer bzw. beendet einen Betrieb. Die Detektion einer gefährlichen Atmosphäre kann bereits unterhalb einer unteren Explosionsgrenze erfolgen.

[0027] Die Überwachungseinheit kann eine Notlüftungsanlage der Prüfkammer einschalten und/oder den Druck innerhalb der Einhausung durch ein Sicherheitsdruckventil der Einhausung ablassen. Wenn mittels des Gaswarnsensors Kältemittel detektiert wird, kann die Überwachungseinheit den Lüfter unmittelbar nach der Detektion von Kältemittel einschalten und so ein Absaugen von Luft aus zumindest dem Maschinenraum auslösen. Optional kann auch vorgesehen sein, mittels des Gaswarnsensors eine Menge an Kältemittel in der Luft zu detektieren. So ist es dann auch möglich den Lüfter erst dann einzuschalten, wenn die reale Gefahr einer Bildung eines explosionsfähigen Gemisches besteht. Darüber hinaus kann die Überwachungseinheit dazu benutzt werden, die Temperiervorrichtung abzuschalten, wenn Kältemittel detektiert wird. So kann gegebenenfalls ein weiterer Austritt von Kältemittel aus der Kältemittelleitung und/oder einer Entzündung von Kältemittel innerhalb des Maschinenraums verhindert werden. Weiter kann ein Überdruck innerhalb der Barriere bzw. einer Einhausung des Wärmeübertragers durch ein Sicherheitsdruckventil abgelassen werden. Auch das Ablassen des Überdrucks kann von der Überwachungseinheit detektiert werden, sodass bereits vor einer Detektion von Kältemittel mittels des Gaswarnsensors eine Leckage festgestellt werden kann.

[0028] Die Notlüftungsanlage kann solange betrieben werden, bis die Gaswarneinrichtung eine regelkonforme Atmosphäre detektiert. So kann sichergestellt werden, dass die Prüfkammer nur dann wieder in Betrieb genommen werden kann, wenn sich kein Kältemittel in dem Maschinenraum befindet.

[0029] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen der auf den Vorrichtungsanspruch 1 zurückbezogenen Unteransprüchen.

[0030] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.

[0031] Es zeigen:
Fig. 1
Eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform eines Wärmeübertragers;
Fig. 2
eine schematische Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform eines Wärmeübertragers;
Fig. 3
eine Vorderansicht einer Prüfraumrückwand;
Fig. 4
eine schematische Prinzipdarstellung einer Ausführungsform einer Entfeuchterschlange;
Fig. 5
eine schematische Teilschnittansicht einer ersten Ausführungsform einer Prüfkammer;
Fig. 6
eine schematische Prinzipdarstellung einer zweiten Ausführungsform einer Prüfkammer;
Fig. 7
eine schematische Prinzipdarstellung der zweiten Ausführungsform der Prüfkammer in einer perspektivischen Teilansicht.


[0032] Die Fig. 1 zeigt eine perspektivische Prinzipdarstellung einer ersten Ausführungsform eines Wärmeübertragers 10, der in einem Prüfraum einer Prüfkammer, die hier nicht näher gezeigt ist, angeordnet ist. Der Wärmeübertrager 10 weist eine Kältemittelleitung 11 als Teil eines hier nicht näher dargestellten Kühlkreislaufs und Lamellen 12 auf, durch die Leitungsabschnitte 13 der Kältemittelleitung 11 hindurch verlaufen. Über die Lamellen 12 kann so Luft innerhalb des Prüfraums temperiert bzw. gekühlt werden. Weiter ist der Wärmeübertrager 10 mit einer Einhausung 14 ausgebildet, an der Montageplatten 15 zur Befestigung des Wärmeübertragers 10 an einer hier nicht näher dargestellten Wand in dem Prüfraum erfolgt.

[0033] Die Fig. 2 zeigt eine schematische Schnittansicht bzw. Prinzipdarstellung eines Wärmeübertragers 16, der ebenfalls in einem Prüfraum 17 einer hier nicht weiter dargestellten Prüfkammer angeordnet ist. Der Wärmeübertrager 16 weist eine Kältemittelleitung 18 und Lamellen 19 zur Temperierung von Luft in dem Prüfraum 17 auf. Weiter ist der Wärmeübertrager 16 mit einer Barriere 20 ausgebildet, die innerhalb des Prüfraums 17 die Kältemittelleitung 18 eines hier nicht näher dargestellten Kühlkreislaufs der Prüfkammer gegenüber dem Prüfraum 17 dicht abschließt. Die Barriere 20 ist als eine Einhausung 21 der Kältemittelleitung 18 ausgebildet. Die Einhausung 21 weist die Kältemittelleitung 18 abschnittsweise umgebende Rohre 22 auf. Zwischen der Kältemittelleitung 18 und den Rohren 22 ist ein Zwischenraum 23 ausgebildet. Die Kältemittelleitung 18 kann jedoch zumindest abschnittsweise an einer Innenwandung 24 der Rohre 22 anliegen. Da die Kältemittelleitung 18 mäanderförmig verläuft, sind an offenen Enden 25 der Rohre 22 die Kältemittelleitung 18 überdeckende Abdeckungen 26 der Einhausung 21 vorgesehen, die zusammen mit den Rohren 22 die Kältemittelleitung 18 dicht gegenüber dem Prüfraum 17 abschließen. Die Kältemittelleitung 18 ist dabei durch die Abdeckungen 26 hindurchgeführt, derart, dass die Kältemittelleitung 18 in einem Maschinenraum 27 der Prüfkammer ohne jegliche Abdeckung frei verläuft. Dies wird möglich, dadurch, dass der Maschinenraum 27 von dem Prüfraum 17 dicht abgeschlossen ist.

[0034] Die Einhausung 21 bildet ebenfalls einen gegenüber einer Umgebung dicht abgeschlossenen Leckageraum 28 aus. Der Leckageraum 28 ist mit einem hier nicht näher dargestellten Wärmeträgerfluid gefüllt. Weiter weist die Einhausung 21 einen Drucksensor 29 auf, welcher an den Leckageraum 28 angeschlossen ist, und mit dem ein Druck innerhalb des Leckageraums 28 messbar ist. Tritt nun aus der Kältemittelleitung 18 innerhalb des Leckageraums 28 ein Kältemittel aus, erhöht sich ein Druck innerhalb des Leckageraums 28, was mit dem Drucksensor 29 detektiert werden kann. Hierdurch wird es möglich, eine eventuelle Leckage der Kältemittelleitung 18 in diesem Bereich zu detektieren. Weiter kann der Wärmeübertrager 16 bzw. der Leckageraum 28 ein hier nicht näher dargestelltes Sicherheitsdruckventil aufweisen, über das das Wärmeträgerfluid bei einer unzulässigen Überschreitung eines maximalen Drucks in dem Maschinenraum 27 eingeleitet werden kann.

[0035] Die Fig. 3 zeigt eine Prüfraumrückwand bzw. eine Wand 30 eines hier nicht dargestellten Prüfraums einer Prüfkammer. Ein hier ebenfalls nicht dargestellter Wärmeübertrager, beispielsweise in Art des Wärmeübertragers aus Fig. 1, kann über Befestigungspunkte 31 an der Wand 30 montiert werden. Eine Einhausung des Wärmeübertragers kann dabei durch Öffnungen 32 in der Wand 30 in einen Maschinenraum hineinragen. Die Einhausung kann beispielsweise mittels einer Dichtmasse gegenüber der Wand 30 abgedichtet werden. Somit kann sichergestellt werden, dass eine Kältemittelleitung nicht offen in einem Prüfraum verläuft.

[0036] Die Fig. 4 zeigt einen hier schematisch dargestellten Prüfraum 33 mit einer Entfeuchterschlange 34. Die Entfeuchterschlange ist aus einer aus einem Wasserbad 35 in dem Prüfraum 33 angeordneten weiteren Kältemittelleitung 36 eines Kühlkreislaufs gebildet. Die weitere Kältemittelleitung 36 ist in dem Prüfraum 33 von einem weiteren Rohr 37 und weiteren Abdeckungen 38 umgeben. Die so ausgebildete weitere Einhausung 39 bildet einen weiteren Leckageraum 30 aus, der gegenüber einem Maschinenraum 41 offen ausgebildet ist bzw. in diesem mündet.

[0037] Die Fig. 5 zeigt eine schematische Teilschnittdarstellung einer Prüfkammer 42 mit einem Prüfraum 43 und einem Maschinenraum 44. Der Prüfraum 43 ist hier mit einem Boden 45 und einer Rückwand 46 ausgebildet. Weiter ist der Prüfraum 43 mit einer Wand 47 gegenüber dem Maschinenraum 44 dicht abgeschlossen. Zwischen der Rückwand 46 und der Wand 47 ist ein Umluftkanal 48 ausgebildet, durch den Luft des Prüfraums 43 hindurch geleitet und konditioniert werden kann. Unterhalb des Bodens 45 ist eine Isolierung 49 sowie eine Entfeuchterschlange 50 mit einem Wasserbad 51 angeordnet. Innerhalb des Umluftkanals 48 ist ein Wärmeübertrager 52 mit einer Kältemittelleitung 53 sowie eine Heizeinrichtung 54 mit elektrischen Heizelementen 55 angeordnet. Der Wärmeübertrager 52 ist mit einer hier nur schematisch dargestellten Barriere 56, die die Kältemittelleitung 53 gegenüber dem Prüfraum 43 dicht abschließt, ausgebildet.

[0038] Eine Zusammenschau der Fig. 6 und 7 zeigt eine Prüfkammer 57 mit einem gegenüber einer Umgebung 58 dicht abgeschlossenen Prüfraum 59 und einen gegenüber dem Prüfraum 59 dicht abgeschlossenen Maschinenraum 60. In dem Prüfraum 59 ist ein Wärmeübertrager 61 in Art einer der zuvor beschriebenen Wärmeübertrager, ausgebildet mit einer hier nicht gezeigten Barriere, angeordnet. Weiter ist in dem Maschinenraum 60 ein Verdichter 62, ein Kondensator 63 und ein Prüfraumlüfter 64, zur Zirkulation von im Prüfraum 59 befindlicher Luft, angeordnet. Darüber hinaus ist ein Ventilkasten 65, in dem ein hier nicht dargestelltes Expansionsorgan und weitere Ventile eines hier nicht dargestellten Kühlkreislaufs angeordnet sind, in dem Maschinenraum 60 angeordnet. Der Ventilkasten 65 ist gegenüber dem Maschinenraum 60 offen ausgebildet. In dem Maschinenraum 60 ist benachbart eines Bodens 66 des Maschinenraums 60 ein Gaswarnsensor 67 angeordnet. Weiter sind in dem Maschinenraum 60 Öffnungen 68, 69 zur Belüftung des Maschinenraums 60 ausgebildet.

[0039] Strömt nun infolge einer Leckage einer Kältemittelleitung im Wärmeübertrager 61 Kältemittel in den Maschinenraum 60 ein, sinkt dieses in Richtung des Bodens 66 ab und kann mittels des Gaswarnsensors 67 detektiert werden.

[0040] Weiter ist in dem Maschinenraum 60 eine Notlüftungsanlage 70 vorgesehen, die einen Lüfter 71 und eine Abführleitung 72 aufweist. Die Abführleitung 72 verläuft dabei außerhalb des Maschinenraums 60 in der Umgebung 58. Wenn über den Gaswarnsensor 67 Kältemittel innerhalb des Maschinenraums 60 detektiert wird, kann mittels der Notlüftungsanlage 70 im Maschinenraum 60 befindliche Luft zusammen mit dem Kältemittel in die Umgebung 58 gefördert werden.


Ansprüche

1. Prüfkammer (42, 57) zur Konditionierung von Luft, insbesondere Temperierkammer, Klimakammer oder dergleichen, wobei die Prüfkammer einen gegenüber einer Umgebung (58) verschließbaren und temperaturisolierten Prüfraum (17, 33, 43, 59) zur Aufnahme von Prüfgut, einen Maschinenraum (27, 41, 44, 60) und eine Temperiervorrichtung zur Temperierung des Prüfraums umfasst, wobei die Temperiervorrichtung eine Kühleinrichtung mit einem Kühlkreislauf mit einem Kältemittel, einem Wärmeübertrager (10, 16, 52, 61), einem Verdichter (62), einem Kondensator (63) und einem Expansionsorgan aufweist, wobei der Kühlkreislauf mit dem Verdichter zumindest teilweise in dem Maschinenraum angeordnet ist, wobei der Wärmeübertrager zumindest teilweise oder vollständig in dem Prüfraum angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wärmeübertrager mit einer Barriere (20, 56) ausgebildet ist, die innerhalb des Prüfraums eine Kältemittelleitung (11, 18, 53) des Kühlkreislaufs gegenüber dem Prüfraum dicht abschließt.
 
2. Prüfkammer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kältemittel brennbar ist, wobei das Kältemittel bevorzugt ein Kältemittel aus der Gruppe der Kohlenwasserstoffe oder ein Kältemittelgemisch aus Kohlenwasserstoffen ist.
 
3. Prüfkammer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Barriere (20, 56) als eine Einhausung (14, 21) ausgebildet ist, die innerhalb des Prüfraums (17, 33, 43, 59) die Kältemittelleitung (11, 18, 53) gegenüber dem Prüfraum abdichtet.
 
4. Prüfkammer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einhausung (14, 21) zumindest abschnittsweise die Kältemittelleitung (11, 18, 53) umgebende Rohre (22) aufweist, wobei die Rohre die Kältemittelleitung unter Ausbildung eines Zwischenraums (23) umgeben, wobei die Kältemittelleitung bevorzugt an einer Innenwandung (24) der Rohre anliegt.
 
5. Prüfkammer nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einhausung (14, 21) der Kältemittelleitung (11, 18, 53) einen dicht abgeschlossenen Leckageraum (28) ausbildet, der die Kältemittelleitung zumindest innerhalb des Prüfraums (17, 33, 43, 59) umgibt.
 
6. Prüfkammer nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Leckageraum (28) mit einem flüssigen oder gasförmigen Wärmeträgerfluid gefüllt ist, wobei die Einhausung (14, 21) ein Sicherheitsdruckventil aufweist, welches an den Leckageraum angeschlossen ist und über das das Wärmeträgerfluid in den Maschinenraum (27, 41, 44, 60) einleitbar ist.
 
7. Prüfkammer nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einhausung (14, 21) einen Drucksensor aufweist, welcher an den Leckageraum (28) angeschlossen ist, wobei bei einem ansteigenden Druck in dem Leckageraum ein Betrieb der Kühleinrichtung abschaltbar ist.
 
8. Prüfkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Maschinenraum (27, 41, 44, 60) ein Ventilkasten (65) der Kühleinrichtung angeordnet ist, der gegenüber dem Maschineraum offen ausgebildet ist.
 
9. Prüfkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prüfkammer (42, 57) eine Überwachungseinheit aufweist, wobei die Überwachungseinheit eine Gaswarneinrichtung mit einem in dem Maschinenraum (27, 41, 44, 60) angeordneten Gaswarnsensor (67) umfasst.
 
10. Prüfkammer nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gaswarnsensor (67) niedriger als eine am niedrigsten gelegene Öffnung (68, 69) des Maschinenraums (27, 41, 44, 60) angeordnet ist.
 
11. Prüfkammer nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachungseinheit optische und/oder akustische Anzeigemittel aufweist, mittels der ein Austreten des Kältemittels aus der der Kältemittelleitung (11, 18, 53) signalisierbar ist.
 
12. Prüfkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prüfkammer (42, 57) eine Notlüftungsanlage (70) aufweist, wobei die Notlüftungsanlage einen in dem Maschinenraum (27, 41, 44, 60) angeordneten Lüfter (71) aufweist, mittels dem Luft aus dem Maschinenraum ansaugbar ist, wobei eine Abführleitung (72) der Notlüftungsanlage für die Luft außerhalb des Maschinenraums angeordnet ist.
 
13. Prüfkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prüfkammer (42, 57) eine Entfeuchterschlange (34, 50) aufweist, die aus einer in einem Wasserbad (35, 51) in dem Prüfraum (17, 33, 43, 59) angeordneten weiteren Kältemittelleitung (36) des Kühlkreislaufs gebildet ist, wobei die weitere Kältemittelleitung zumindest in dem Prüfraum von einem weiteren Rohr (37) umgeben ist, welches einen weiteren Leckageraum (40) ausbildet, der in den Maschinenraum (27, 41, 44, 60) mündet.
 
14. Prüfkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperiervorrichtung eine Heizeinrichtung (54) umfasst, die eine elektrische Widerstandsheizung (55) in dem Prüfraum aufweist.
 
15. Prüfkammer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der Temperiervorrichtung eine Temperatur in einem Temperaturbereich von -50 °C bis +180 °C, bevorzugt von -80 °C bis +180 °C, besonders bevorzugt von -80 °C bis +200 °C, innerhalb des Prüfraums (17, 33, 43, 59) ausbildbar ist.
 
16. Verfahren zum Betrieb einer Prüfkammer (42, 57) zur Konditionierung von Luft, insbesondere Temperierkammer, Klimakammer oder dergleichen, wobei die Prüfkammer einen gegenüber einer Umgebung (58) verschließbaren und temperaturisolierten Prüfraum (17, 33, 43, 59) zur Aufnahme von Prüfgut, umfasst, wobei der Prüfraum mit einer Temperiervorrichtung der Prüfkammer temperiert wird, wobei die Temperiervorrichtung eine Kühleinrichtung mit einem Kühlkreislauf mit einem Kältemittel, einem Wärmeübertrager (10, 16, 52, 61), einem Verdichter (62), einem Kondensator (63) und einem Expansionsorgan aufweist, wobei der Kühlkreislauf mit dem Verdichter zumindest teilweise in einem Maschinenraum (27, 41, 44, 60) der Prüfkammer angeordnet ist, wobei der Wärmeübertrager zumindest teilweise oder vollständig in dem Prüfraum angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels einer Barriere (20, 56) des Wärmeübertragers innerhalb des Prüfraums eine Kältemittelleitung (11, 18, 53) des Kühlkreislaufs gegenüber dem Prüfraum dicht abgeschlossen wird.
 
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor einem Einschalten der Temperiervorrichtung und/oder während eines Betriebs der Temperiervorrichtung eine Überwachungseinheit der Prüfkammer (42, 57) mittels eines Drucksensors (29) einer die Barriere (20, 56) ausbildenden Einhausung (14, 21) einen Druck innerhalb der Einhausung und/oder mittels eines in dem Maschinenraum (27, 41, 44, 60) angeordneten Gaswarnsensors (67) einer Gaswarneinrichtung der Überwachungseinheit eine Atmosphäre innerhalb des Maschinenraums überprüft.
 
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem regelkonformen Druck innerhalb der Einhausung (14, 21) und/oder einer regelkonformen Atmosphäre innerhalb des Maschinenraums (27, 41, 44, 60) die Überwachungseinheit das Einschalten der Temperiervorrichtung freigibt oder die Temperiervorrichtung weiter betreibt.
 
19. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem erhöhten Druck innerhalb der Einhausung (14, 21) und/oder einer gefährlichen Atmosphäre innerhalb des Maschinenraums (27, 41, 44, 60) die Überwachungseinheit das Einschalten der Temperiervorrichtung blockiert oder einen Betrieb der Temperiervorrichtung stoppt.
 
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachungseinheit eine Notlüftungsanlage (70) der Prüfkammer (42, 57) einschaltet und/oder den Druck innerhalb der Einhausung (14, 21) durch ein Sicherheitsdruckventil der Einhausung ablässt.
 
21. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Notlüftungsanlage (70) so lange betrieben wird, bis die Gaswarneinrichtung eine regelkonforme Atmosphäre detektiert.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente