[0001] Die Erfindung betrifft eine Magnetanordnung für eine Magnetresonanzvorrichtung zum
Erfassen von Magnetresonanzdaten eines Objekts. Ferner betrifft die Erfindung eine
Magnetresonanzvorrichtung zum Erfassen von Magnetresonanzdaten eines Objekts, umfassend
eine Magnetanordnung und eine Steuereinheit.
[0002] Die Magnetresonanztomografie ist ein bekanntes Bildgebungsverfahren, mit welchem
Magnetresonanzbilder eines Inneren des Untersuchungsobjekts erzeugt werden können.
Bei der Durchführung einer Magnetresonanzbildgebung wird das Untersuchungsobjekt üblicherweise
in einem starken, statischen und homogenen Grundmagnetfeld (B0-Magnetfeld) einer Magnetresonanzvorrichtung
positioniert. Das Grundmagnetfeld kann magnetische Feldstärken von 0,2 Tesla bis 7
Tesla aufweisen, sodass sich Kernspins des Untersuchungsobjekts entlang des Grundmagnetfeldes
ausrichten. Um sogenannte Kernspinresonanzen auszulösen, werden hochfrequente Signale,
sogenannte Anregungsimpulse (B1-Magnetfeld), in das Untersuchungsobjekt eingestrahlt.
Jeder Anregungsimpuls bewirkt eine Abweichung einer Magnetisierung bestimmter Kernspins
des Untersuchungsobjekts von dem Grundmagnetfeld um einen Betrag, welcher auch als
Flipwinkel bekannt ist. Ein Anregungsimpuls kann dabei ein magnetisches Wechselfeld
mit einer Frequenz aufweisen, welche der Larmorfrequenz bei der jeweiligen statischen
Magnetfeldstärke entspricht. Die angeregten Kernspins können eine rotierende und abklingende
Magnetisierung (Kernspinresonanz) aufweisen, welche sich mittels spezieller Antennen
als Magnetresonanzsignal erfassen lässt. Zur räumlichen Kodierung der Kernspinresonanzen
des Untersuchungsobjekts können dem Grundmagnetfeld magnetische Gradientenfelder überlagert
werden.
[0003] Die empfangenen Magnetresonanzsignale werden typischerweise digitalisiert und als
komplexe Werte (Magnetresonanzdaten) in einer k-Raum-Matrix gespeichert. Diese k-Raum-Matrix
kann als Grundlage für eine Rekonstruktion von Magnetresonanzbildern sowie eine Bestimmung
von Spektroskopiedaten verwendet werden. Die Rekonstruktion eines Magnetresonanzbilds
erfolgt typischerweise mittels einer mehrdimensionalen FourierTransformation der k-Raum-Matrix.
[0004] Magnetanordnungen von Magnetresonanzvorrichtungen bestehen typischerweise aus Hauptmagneten
zur Erzeugung eines statischen Magnetfeldes sowie Gradientenspulen zur Erzeugung von
linear ansteigenden Magnetfeldern (magnetische Gradientenfelder). Während die Gradientenspulen
häufig als resistive Spulen ausgestaltet sind, können die Hauptmagneten unterschiedliche
Magnettypen, wie z. B. supraleitende Magnete, Permanentmagnete, Elektromagnete und
dergleichen, aufweisen.
[0005] Es ist wünschenswert, kleinere bzw. dedizierte Magnetresonanzvorrichtungen mit niedrigen
Magnetfeldstärken (< 1 Tesla) bereitzustellen, welche aufgrund geringerer Kosten und/oder
kompakter Abmessungen insbesondere in kleineren Praxen und klinischen Einrichtungen,
aber auch als dedizierte Systeme für Nicht-Radiologen (z.B. Zahnarztpraxen, Orthopädie,
Augenkliniken, und dergleichen) eingesetzt werden können. Ein Betrieb von Magnetresonanzvorrichtungen,
insbesondere solchen mit supraleitenden Hauptmagneten, erfordert jedoch eine aufwändige
technische Infrastruktur, welche einen signifikanten Platzbedarf aufweist. Weiterhin
bedingen magnetische Streufelder des Hauptmagneten eine erhebliche Nutzungseinschränkung
im direkten Umfeld der Magnetresonanzvorrichtung. Bei konventionellen Magnetresonanzvorrichtungen
sind Streufelder auch außerhalb des eigentlichen Scanbetriebs aktiv. Insbesondere
bei supraleitenden Hauptmagneten muss das statische Magnetfeld dauerhaft aufrechterhalten
werden, was eine kontinuierliche Kühlung bzw. einen dauerhaften Betrieb geeigneter
Kühlgeräte erfordert.
[0006] Wird die Magnetresonanzvorrichtung jedoch nur eine gewisse Zeit pro Tag betrieben,
so ist es wünschenswert, wenn der Hauptmagnet sowie erforderliche Kühlgeräte nur in
dieser Zeit aktiv sind. Dadurch ließen sich Energiekosten für den Betrieb der Magnetresonanzvorrichtung
einsparen.
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Magnetresonanzvorrichtung bereitzustellen,
welche einen reduzierten Energiebedarf in Bereitschafts- bzw. Nichtnutzungsperioden
aufweist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche erfindungsgemäß
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0009] Die erfindungsgemäße Magnetanordnung für eine Magnetresonanzvorrichtung zum Erfassen
von Magnetresonanzdaten eines Objekts umfasst zumindest eine Gradienten-Anordnung
mit einer Mehrzahl von Gradientenspulen und einer Mehrzahl von Gradienten-Verstärkern.
[0010] Die Magnetanordnung kann als eine Magnetfeld-erzeugende Einheit der Magnetresonanzvorrichtung
verstanden werden. Die Magnetanordnung ist vorzugsweise dazu ausgebildet, ein Magnetfeld
in einem Patientenaufnahmebereich der Magnetresonanzvorrichtung bereitzustellen. Es
ist insbesondere vorstellbar, dass die Magnetanordnung dazu ausgebildet ist, Magnetfelder
mit variierender Magnetfeldstärke und/oder Magnetfeldausrichtung in dem Patientenaufnahmebereich
zu erzeugen. Die Magnetanordnung ist jedoch ebenso dazu ausgebildet, ein homogenes
Magnetfeld in dem Patientenaufnahmebereich zu erzeugen.
[0011] Die Gradienten-Anordnung kann ein Teil eines Gradientensystems der Magnetanordnung
darstellen. Das Gradientensystem kann dazu ausgebildet sein, magnetische Gradientenfelder
in dem Patientenaufnahmebereich zu erzeugen. Insbesondere kann das Gradientensystem
dazu ausgebildet sein, magnetische Gradientenfelder bereitzustellen, welche entlang
unterschiedlicher Raumrichtungen ausgerichtet sind. Vorzugsweise ist das Gradientensystem
dazu ausgebildet, zwei oder drei magnetische Gradientenfelder bereitzustellen, welche
orthogonal zueinander ausgerichtet sind.
[0012] Die Magnetanordnung kann weiterhin ein Hochfrequenzsystem umfassen. Das Hochfrequenzsystem
kann dazu ausgebildet sein, hochfrequente Signale in eine Bildgebungsregion auszusenden
und/oder hochfrequente Signale (Magnetresonanzsignale) aus der Bildgebungsregion zu
empfangen.
[0013] Das Gradientensystem kann eine oder mehrere Gradienten-Anordnungen umfassen. Eine
Gradienten-Anordnung kann als eine Gruppe oder eine Anordnung von mehreren Gradientenspulen
verstanden werden, welche dazu ausgebildet sind, durch ein Zusammenwirken abwechselnd
ein homogenes Magnetfeld und ein magnetisches Gradientenfeld mit einer vorbestimmten
Ausrichtung in der Bildgebungsregion bereitzustellen.
[0014] Die Mehrzahl von Gradienten-Verstärkern ist dazu ausgebildet, einen Stromfluss in
der Mehrzahl von Gradientenspulen variabel einzustellen, wobei jede Gradientenspule
der zumindest einen Gradienten-Anordnung jeweils elektrisch mit einem Gradienten-Verstärker
der zumindest einen Gradienten-Anordnung verbunden ist.
[0015] Ein Gradienten-Verstärker ist dazu ausgebildet, einen Stromfluss in einer Gradientenspule
zu erzeugen. Der Stromfluss in der Gradientenspule kann dabei mit einem vorbestimmten
und/oder vorgegebenen elektrischen Signal, welches dem Gradienten-Verstärker bereitgestellt
wird, korrespondieren. Vorzugsweise ist jeder Gradienten-Verstärker der zumindest
einen Gradienten-Anordnung elektrisch mit einer Steuereinheit der Magnetresonanzvorrichtung
verbunden. Es ist vorstellbar, dass ein oder mehrere Gradienten-Verstärker der zumindest
einen Gradienten-Anordnung dazu ausgebildet sind, in Abhängigkeit eines Signals der
Steuereinheit einen Stromfluss in einer oder mehrerer Gradientenspulen der zumindest
einen Gradienten-Anordnung bereitzustellen. Die Stromflüsse in der einen oder den
mehreren Gradientenspulen können dabei zeitgleich, aber auch unabhängig voneinander
bereitgestellt werden.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die zumindest eine Gradienten-Anordnung
eine erste Gradientenspule und eine zweite Gradientenspule auf. Die erste Gradientenspule
kann dabei elektrisch mit einem ersten Gradienten-Verstärker verbunden sein, während
die zweite Gradientenspule elektrisch mit einem zweiten Gradientenverstärker verbunden
ist. Der erste Gradienten-Verstärker und der zweite Gradienten-Verstärker stellen
vorzugsweise voneinander verschiedene Gradienten-Verstärker dar. Der erste Gradienten-Verstärker
und der zweite Gradientenverstärker können elektrisch unverbunden sein. Vorzugsweise
ist jede Gradientenspule der zumindest einen Gradienten-Anordnung elektrisch mit genau
einem Gradienten-Verstärker der zumindest einen Gradienten-Anordnung verbunden.
[0017] Es ist jedoch vorstellbar, dass die zumindest eine Gradienten-Anordnung eine Mehrzahl
von Gradientenspulen, beispielsweise vier, sechs, acht, zehn oder mehr, Gradientenspulen
aufweist. In diesem Fall kann ein Gradientenverstärker auch elektrisch mit einer Mehrzahl
von Gradientenspulen verbunden sein, um einen Stromfluss in der Mehrzahl von Gradientenspulen
zu erzeugen.
[0018] Die erfindungsgemäße Magnetanordnung ist dazu ausgebildet, mittels der Mehrzahl von
Gradienten-Verstärkern abwechselnd ein im Wesentlichen homogenes Magnetfeld sowie
ein magnetisches Gradientenfeld bereitzustellen. Beispielsweise kann die Mehrzahl
von Gradienten-Verstärkern der zumindest einen Gradienten-Anordnung dazu ausgebildet
sein, einen Stromfluss in der Mehrzahl von Gradientenspulen anzupassen, um anstelle
des homogenen Magnetfelds das magnetische Gradientenfeld zu erzeugen.
[0019] Es ist jedoch ebenso vorstellbar, dass die erfindungsgemäße Magnetanordnung zumindest
eine weitere Gradienten-Anordnung, z. B. eine zweite Gradienten-Anordnung und/oder
eine dritte Gradienten-Anordnung, umfasst. In diesem Fall kann eine erste Gradienten-Anordnung
dazu ausgebildet sein, das im Wesentlichen homogene Magnetfeld bereitzustellen, während
eine weitere Gradienten-Anordnung dazu ausgebildet ist, das magnetische Gradientenfeld
bereitzustellen. Das Bereitstellen des magnetischen Gradientenfelds kann somit auch
ein Überlagern des im Wesentlichen homogenen Magnetfelds mit dem magnetischen Gradientenfeld
umfassen.
[0020] Ein magnetisches Gradientenfeld kann durch einen linearen oder nichtlinearen Magnetfeldstärkeverlauf
in zumindest einer Raumrichtung gekennzeichnet sein. Das magnetische Gradientenfeld
kann weiterhin durch eine Überlagerung des im Wesentlichen homogenen Magnetfelds mit
dem magnetischen Gradientenfeld charakterisiert sein. Es ist weiterhin vorstellbar,
dass das magnetische Gradientenfeld das im Wesentlichen homogene Magnetfeld ersetzt.
[0021] Die erfindungsgemäße Magnetanordnung ist vorzugsweise dazu ausgebildet, das im Wesentlichen
homogene Magnetfeld und/oder das magnetische Gradientenfeld nach Bedarf bereitzustellen.
Das im Wesentlichen homogene Magnetfeld und das magnetische Gradientenfeld können
beispielsweise in Abhängigkeit einer Magnetresonanzuntersuchung, einer Bildgebungssequenz,
eines Bildgebungsprotokolls und/oder eines Bildgebungsparameters abwechselnd bereitgestellt
werden.
[0022] Eine Magnetfeldstärke des im Wesentlichen homogenen Magnetfelds beträgt vorzugsweise
einige hundert Millitesla. Beispielsweise liegt die Magnetfeldstärke des im Wesentlichen
homogenen Magnetfelds zwischen 0,1 T und 0,5 T oder zwischen 0,1 T und 0,3 T. Eine
Gradientenstärke des magnetischen Gradientenfelds liegt beispielsweise in einem Bereich
von einigen 10 mT/m, insbesondere zwischen 10 mT/m und 60 mT/m oder vorzugsweise zwischen
10 mT/m und 30 mT/m.
[0023] Vorzugsweise weist die Magnetanordnung und/oder eine Magnetresonanzvorrichtung, welche
die Magnetanordnung umfasst, eine Steuereinheit auf. Die Steuereinheit kann dazu ausgebildet
sein, die zumindest eine Gradienten-Anordnung und/oder weitere Gradienten-Anordnungen
anzusteuern, das im Wesentlichen homogene Magnetfeld oder das magnetische Gradientenfeld
bereitzustellen.
[0024] Die erfindungsgemäße Magnetanordnung kann insbesondere einen konventionellen Hauptmagneten
zur Erzeugung eines statischen, homogenen Magnetfelds (B0) ersetzen. Dies kann bedeuten,
dass die erfindungsgemäße Magnetanordnung ohne einen konventionellen oder separaten
Hauptmagneten imstande ist, ein homogenes Magnetfeld bereitzustellen. Das durch die
erfindungsgemäße Magnetanordnung bereitgestellte homogene Magnetfeld kann vorteilhaft
vorübergehend oder für längere Zeiträume außer Betrieb genommen werden, ohne dass
ein aufwändiger Ramp-down oder Ramp-Up, wie von supraleitenden Magneten bekannt, erforderlich
ist.
[0025] Mittels der erfindungsgemäßen Magnetanordnung lassen sich Betriebszeiten der Magnetresonanzvorrichtung
auf vorteilhafte Weise an einen tatsächlichen Bedarf von Magnetresonanzuntersuchungen
anpassen. Insbesondere lassen sich Standby- oder Bereitschaftsperioden, in denen konventionelle
Magnetresonanzvorrichtungen einen relativen hohen Energiebedarf aufweisen, vermeiden.
[0026] Weiterhin lassen sich Aufwände für die Fertigung und/oder die Installation einer
Magnetresonanzvorrichtung durch Verwendung der erfindungsgemäßen Magnetanordnung vorteilhaft
vermeiden, da auf konventionelle Hauptmagneten mit entsprechenden Kühlgeräten verzichtet
werden kann.
[0027] Durch den Verzicht auf einen konventionellen Hauptmagneten lassen sich auch technische
Einrichtungen zur Schirmung des Hauptmagneten vermeiden, wodurch Kosten und Abmessungen
der Magnetresonanzvorrichtung vorteilhaft gesenkt werden können. Ferner kann eine
Nutzung eines Untersuchungsraumes, in welchem die Magnetresonanzvorrichtung untergebracht
ist, durch Vermeidung eines konventionellen Hauptmagneten mit einem andauernd aktiven
Magnetfeld auf vorteilhafte Weise verbessert und/oder vereinfacht werden.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Magnetanordnung umfasst
die zumindest eine Gradienten-Anordnung eine erste Gradientenspule und eine zweite
Gradientenspule.
[0029] Vorzugsweise weist die zumindest eine Gradienten-Anordnung genau zwei Gradientenspulen
auf. Die zumindest eine Gradienten-Anordnung kann aber auch mehr als zwei Gradientenspulen,
insbesondere drei oder vier Gradientenspulen, umfassen.
[0030] Die erste Gradientenspule und die zweite Gradientenspule sind im Wesentlichen kreisförmig
und planar in parallel ausgerichteten, voneinander getrennten Ebenen angeordnet, sodass
eine Projektion einer von der ersten Gradientenspule umschlossenen, ersten Fläche
entlang eines Normalenvektors der ersten Fläche und eine von der zweiten Gradientenspule
umschlossenen, zweiten Fläche, eine nichtleere Schnittmenge aufweisen.
[0031] Die Gradientenspulen der zumindest einen Gradienten-Anordnung können insbesondere
als Teile einer Helmholtz- oder Maxwell-Anordnung ausgestaltet sein. Im Falle einer
Maxwell-Anordnung kann die zumindest eine Gradienten-Anordnung insbesondere eine dritte
Gradientenspule aufweisen, welche bevorzugt zwischen der ersten Gradientenspule und
der zweiten Gradientenspule angeordnet ist.
[0032] Vorzugsweise weist die Magnetanordnung eine hohlzylinderförmige Gestalt auf. Die
erste Gradientenspule und die zweite Gradientenspule können dabei derart angeordnet
sein, dass Mittelpunkte der von der ersten Gradientenspule und der zweiten Gradientenspule
umschlossenen Fläche auf einer Zylinderachse der hohlzylinderförmigen Magnetanordnung
angeordnet sind. Die erste Gradientenspule und die zweite Gradientenspule sind vorzugsweise
an gegenüberliegenden Enden der hohlzylinderförmigen Magnetanordnung positioniert.
Es ist vorstellbar, dass die erste Gradientenspule und die zweite Gradientenspule
einen Patientenaufnahmebereich, welcher von der zylinderförmigen Magnetanordnung gebildet
wird, entlang einer Umfangsrichtung umschließen.
[0033] Die Gestalt der Magnetanordnung kann jedoch auch von einem Hohlzylinder abweichen.
In diesem Fall sind die erste Gradientenspule und die zweite Gradientenspule vorzugsweise
auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Patientenaufnahmebereichs angeordnet. Die Magnetresonanzvorrichtung
kann hierbei insbesondere als ein "C"-Scanner bzw. ein "offener" Scanner ausgestaltet
sein.
[0034] Die erste Gradientenspule ist elektrisch mit einem ersten Gradienten-Verstärker verbunden
und die zweite Gradientenspule ist elektrisch mit einem zweiten Gradienten-Verstärker
verbunden. Die erste Gradientenspule ist vorzugsweise elektrisch von der zweiten Gradientenspule
getrennt.
[0035] Der erste Gradienten-Verstärker kann dazu ausgebildet sein, einen Stromfluss in der
ersten Gradientenspule einzustellen. Vorzugsweise ist der erste Gradienten-Verstärker
dazu ausgebildet, eine Stromstärke und/oder eine Spannung, z. B. in Abhängigkeit eines
Steuersignals einer Steuereinheit, einer Recheneinheit oder dergleichen, einzustellen
und/oder zu verändern. Der zweite Gradienten-Verstärker kann gleichermaßen dazu ausgebildet
sein, eine Stromstärke und/oder eine Spannung eines Stromflusses durch die zweite
Gradientenspule einzustellen. Die Stromflüsse durch die erste Gradientenspule und
die zweite Gradientenspule können ein gleiches Vorzeichen oder unterschiedliche Vorzeichen
aufweisen. Die erste Gradientenspule und die zweite Gradientenspule sind vorzugsweise
dazu ausgebildet, mittels des ersten Gradienten-Verstärkers und des zweiten Gradienten-Verstärkers
abwechselnd ein homogenes Magnetfeld (B0-Feld) und ein magnetisches Gradientenfeld
bereitzustellen. Das magnetische Gradientenfeld kann hierbei insbesondere entlang
der Zylinderachse (z. B. einer Z-Richtung) der hohlzylinderförmigen Magnetanordnung
ausgerichtet sein.
[0036] Durch das Bereitstellen der ersten Gradientenspule mit dem ersten Gradienten-Verstärker
und der zweiten Gradientenspule mit dem zweiten Gradienten-Verstärker lässt sich ein
Stromfluss durch die erste Gradientenspule auf vorteilhafte Weise unabhängig von dem
Stromfluss durch die zweite Gradientenspule einstellen. Dadurch kann ein homogenes
Magnetfeld oder ein magnetisches Gradientenfeld in Abhängigkeit von Erfordernissen
einer Bildgebungssequenz in einer Bildgebungsregion eingestellt werden. Die Bildgebungsregion
kann im Wesentlichen mit einem Patientenaufnahmebereich einer Magnetresonanzvorrichtung
für menschliche oder tierische Patienten übereinstimmen. Die Magnetresonanzvorrichtung
kann aber ebenso für die Untersuchung von beliebigen Objekten, wie z. B. archäologischen
Fundstücken oder Lebensmitteln, angepasst sein und eine entsprechend dimensionierte
Bildgebungsregion aufweisen.
[0037] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Magnetanordnung ferner
eine zweite Gradienten-Anordnung mit einer Mehrzahl von zweiten Gradientenspulen und
einer Mehrzahl von zweiten Gradienten-Verstärkern, wobei wenigstens zwei Gradientenspulen
der Mehrzahl von zweiten Gradientenspulen jeweils elektrisch mit einem Gradienten-Verstärker
der Mehrzahl von zweiten Gradienten-Verstärkern verbunden sind.
[0038] Vorzugsweise ist ein erster Gradienten-Verstärker der zweiten Gradienten-Anordnung
elektrisch mit einer ersten Gradientenspule der zweiten Gradienten-Anordnung verbunden,
während ein zweiter Gradienten-Verstärker der zweiten Gradienten-Anordnung elektrisch
mit einer zweiten Gradientenspule der zweiten Gradienten-Anordnung verbunden ist.
Die erste Gradientenspule und die zweite Gradientenspule der zweiten Gradienten-Anordnung
sind vorzugsweise elektrisch voneinander getrennt.
[0039] Die Magnetanordnung ist dazu ausgebildet, mittels der Mehrzahl von zweiten Gradienten-Verstärkern
abwechselnd ein im Wesentlichen homogenes Magnetfeld sowie ein zweites magnetisches
Gradientenfeld bereitzustellen, wobei sich eine Ausrichtung des zweiten magnetischen
Gradientenfelds von einer Ausrichtung des magnetischen Gradientenfelds unterscheidet.
[0040] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das zweite magnetische Gradientenfeld im
Wesentlichen orthogonal zu dem magnetischen Gradientenfeld ausgerichtet.
[0041] Wie oben beschrieben, können der erste Gradienten-Verstärker und der zweite Gradientenverstärker
der zweiten Gradienten-Anordnung dazu ausgebildet sein, in der ersten Gradientenspule
und der zweiten Gradientenspule der zweiten Gradienten-Anordnung symmetrischen Stromflüsse
mit gleichem Vorzeichen einzustellen. Das dadurch von der zweiten Gradienten-Anordnung
erzeugte Magnetfeld kann insbesondere ein homogenes Magnetfeld sein. Weiterhin sind
der erste Gradienten-Verstärker und der zweite Gradientenverstärker der zweiten Gradienten-Anordnung
dazu ausgebildet, in der ersten Gradientenspule und der zweiten Gradientenspule der
zweiten Gradienten-Anordnung unterschiedliche Stromflüsse und/oder Stromflüsse mit
unterschiedlichem Vorzeichen einzustellen. Das dadurch erzeugte Magnetfeld kann insbesondere
ein zweites magnetisches Gradientenfeld darstellen, welches im Wesentlichen orthogonal
zu dem magnetischen Gradientenfeld ausgerichtet ist.
[0042] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Magnetanordnung ferner
eine dritte Gradienten-Anordnung mit einer Mehrzahl von dritten Gradientenspulen und
einer Mehrzahl von dritten Gradienten-Verstärkern. Wenigstens zwei Gradientenspulen
der Mehrzahl von dritten Gradientenspulen sind jeweils elektrisch mit einem Gradienten-Verstärker
der Mehrzahl von dritten Gradienten-Verstärkern verbunden. Entsprechend einer oben
beschriebenen Ausführungsform kann ein erster Gradienten-Verstärker der dritten Gradienten-Anordnung
elektrisch mit einer ersten Gradientenspule der dritten Gradienten-Anordnung verbunden
sein, während ein zweiter Gradienten-Verstärker der dritten Gradienten-Anordnung elektrisch
mit einer zweiten Gradientenspule der dritten Gradienten-Anordnung verbunden ist.
Die erste Gradientenspule und die zweite Gradientenspule der dritten Gradienten-Anordnung
können insbesondere elektrisch voneinander getrennt sein.
[0043] Die Magnetanordnung ist dazu ausgebildet, mittels der Mehrzahl von dritten Gradienten-Verstärkern
abwechselnd ein im Wesentlichen homogenes Magnetfeld sowie ein drittes magnetisches
Gradientenfeld bereitzustellen, wobei sich eine Ausrichtung des dritten magnetischen
Gradientenfelds von einer Ausrichtung des magnetischen Gradientenfelds und/oder des
zweiten magnetischen Gradientenfelds unterscheidet.
[0044] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das dritte magnetische Gradientenfeld im
Wesentlichen orthogonal zu dem magnetischen Gradientenfeld und/oder dem zweiten magnetischen
Gradientenfeld ausgerichtet.
[0045] Der erste Gradienten-Verstärker und der zweite Gradientenverstärker der dritten Gradienten-Anordnung
können dazu ausgebildet sein, symmetrische Stromflüsse mit gleichen Vorzeichen in
der ersten Gradientenspule und der zweiten Gradientenspule der dritten Gradienten-Anordnung
einzustellen. Das dadurch von der dritten Gradienten-Anordnung erzeugte Magnetfeld
kann insbesondere ein homogenes Magnetfeld sein. Es ist ebenso vorstellbar, dass der
erste Gradienten-Verstärker und der zweite Gradientenverstärker der dritten Gradienten-Anordnung
dazu ausgebildet sind, in der ersten Gradientenspule und der zweiten Gradientenspule
der dritten Gradienten-Anordnung unsymmetrische Stromflüsse, wie z. B. unterschiedliche
Stromflüsse und/oder Stromflüsse mit unterschiedlichem Vorzeichen, einzustellen. Das
dadurch erzeugte Magnetfeld kann insbesondere ein drittes magnetisches Gradientenfeld
sein, welches orthogonal zu dem magnetischen Gradientenfeld und dem zweiten magnetischen
Gradientenfeld ausgerichtet ist.
[0046] Durch das Bereitstellen der zweiten Gradienten-Anordnung und/oder der dritten Gradienten-Anordnung
lässt sich eine magnetische Feldstärke eines von der zumindest einen Gradienten-Anordnung
bereitgestellten, homogenen Magnetfelds auf vorteilhafte Weise durch Überlagerung
mit einem von der zweiten Gradienten-Anordnung und/oder der dritten Gradienten-Anordnung
bereitgestellten, homogenen Magnetfeld erhöhen. Dadurch können technische Anforderungen
der zumindest einen Gradienten-Anordnung auf vorteilhafte Weise reduziert werden.
Weiterhin können mittels der zweiten Gradienten-Anordnung und/oder der dritten Gradienten-Anordnung
zumindest kurzzeitig ein zweites magnetisches Gradientenfeld und/oder ein drittes
magnetisches Gradientenfeld bereitgestellt werden, welche sich vorteilhaft für eine
räumliche Zuordnung empfangener Magnetresonanzsignale verwenden lassen.
[0047] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Magnetanordnung ist die
Mehrzahl von zweiten Gradientenspulen und/oder die Mehrzahl von dritten Gradientenspulen
als Sattelspulen ausgestaltet.
[0048] Sattelspulen können die Form einer Zylinderschale, insbesondere einer Halbzylinderschale,
aufweisen. Sattelspulen können elektrisch leitfähige Signalleiter umfassen, welche
in einem "Fingerabdruck" Muster oder einem vergleichbaren Wicklungsmuster (fingerprint
pattern) angeordnet sein können. Die Sattelspulen können auch als sogenannte Golay-Spulen
ausgestaltet sein. Vorzugsweise ist die zweite Mehrzahl von Gradientenspulen und die
dritte Mehrzahl von Gradientenspulen derart in der Magnetanordnung angeordnet, dass
die Sattelspulen ein zylinderförmiges Volumen einschließen, welches im Wesentlichen
mit der Bildgebungsregion der Magnetanordnung übereinstimmt.
[0049] In einer alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Magnetanordnung ist die
Mehrzahl von zweiten Gradientenspulen und/oder die Mehrzahl von dritten Gradientenspulen
als Segmentspulen ausgestaltet. Eine Segmentspule kann derart ausgestaltet sein, dass
ein Strom eines felderzeugenden Leiters der Segmentspule auf einer Zylinderoberfläche
mit größerem Radius zurückfließt. Dies kann bedeuten, dass die Segmentspule Rückleiter
(Sekundärleiter) aufweist, welche im Wesentlichen parallel versetzt zu Nutzleitern
(Primärleitern) in einer von der Bildgebungsregion abgewandten Seite der Nutzleiter
angeordnet sind.
[0050] Durch das Bereitstellen einer Segmentspule können die Rückleiter auf der äußeren
Zylinderoberfläche auf vorteilhafte Weise axial verschoben angeordnet sein, um die
Homogenität eines erzeugten Magnetfelds zu verbessern.
[0051] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Magnetanordnung eine
im Wesentlichen hohlzylinderförmige Gestalt auf.
[0052] Die Magnetanordnung kann insbesondere die Gestalt eines Tubus bzw. eines Hohlzylinders
aufweisen. Die hohlzylinderförmige Magnetanordnung ist vorzugsweise derart ausgestaltet,
dass sie ein Bildgebungsvolumen innerhalb der Bildgebungsregion bzw. des Patientenaufnahmebereichs
entlang einer Umfangsrichtung umschließt.
[0053] Zumindest eine Gradientenspule der zweiten Gradienten-Anordnung umfasst einen ersten
Spulenabschnitt und einen zweiten Spulenabschnitt. Der erste Spulenabschnitt und der
zweite Spulenabschnitt sind disjunkt voneinander entlang einer axialen Richtung der
hohlzylinderförmigen Magnetanordnung aufeinanderfolgend angeordnet.
[0054] Der erste Spulenabschnitt kann beispielsweise einen separaten Wicklungsabschnitt
oder einen separaten Teilabschnitt der zumindest einen Gradientenspule darstellen.
Dies kann bedeuten, dass der erste Spulenabschnitt und der zweite Spulenabschnitt
voneinander beabstandet sind. Eine Wicklung des ersten Spulenabschnitts ist vorzugsweise
räumlich von einer Wicklung des zweiten Spulenabschnitts der zumindest einen Gradientenspule
getrennt. Die zumindest eine Gradientenspule kann weiterhin aus einer Mehrzahl von
disjunkten Spulenabschnitten, wie z. B. zwei, drei, vier oder mehr Spulenabschnitten,
bestehen.
[0055] Vorzugsweise sind der erste Spulenabschnitt und der zweite Spulenabschnitt auf einer
gemeinsamen Zylinderhälfte der hohlzylinderförmigen Magnetanordnung angeordnet. Es
ist insbesondere vorstellbar, dass der erste Spulenabschnitt und der zweite Spulenabschnitt
auf zwei im Wesentlichen spiegelsymmetrischen Zylinderabschnitten der hohlzylinderförmigen
Magnetanordnung angeordnet sind oder die hohlzylinderförmige Magnetanordnung in zwei
im Wesentlichen spiegelsymmetrische Zylinderabschnitte unterteilt.
[0056] Der erste Spulenabschnitt und der zweite Spulenabschnitt sind gemeinsam elektrisch
mit genau einem Gradienten-Verstärker der zweiten Gradienten-Anordnung verbunden.
[0057] In einer Ausführungsform kann auch eine Gradientenspule der dritten Gradienten-Anordnung
einen ersten Spulenabschnitt und einen zweiten Spulenabschnitt umfassen, wobei der
erste Spulenabschnitt und der zweite Spulenabschnitt disjunkt voneinander entlang
einer axialen Richtung der hohlzylinderförmigen Magnetanordnung aufeinanderfolgend
angeordnet sind. Vorzugsweise sind der erste Spulenabschnitt und der zweite Spulenabschnitt
der Gradientenspule der dritten Gradienten-Anordnung elektrisch mit genau einem Gradienten-Verstärker
der dritten Gradienten-Anordnung verbunden. Der erste Spulenabschnitt und der zweite
Spulenabschnitt der Gradientenspule der dritten Gradienten-Anordnung können analog
zu den Spulenabschnitten der zweiten Gradienten-Anordnung angeordnet sein. Vorzugsweise
sind die Spulenabschnitte der dritten Gradienten-Anordnung um einen Winkel von etwa
90° versetzt gegenüber den Spulenabschnitten der zweiten Gradienten-Anordnung angeordnet.
[0058] Ferner kann auch eine zweite Gradientenspule der zweiten Gradienten-Anordnung einen
ersten Spulenabschnitt und einen zweiten Spulenabschnitt gemäß einer oben beschriebenen
Ausführungsform aufweisen. Es ist vorstellbar, dass der erste Spulenabschnitt der
zumindest einen Gradientenspule und der erste Spulenabschnitt der weiteren Gradientenspule
entlang der axialen Richtung der hohlzylinderförmigen Magnetanordnung gegenüberliegend
angeordnet sind. Gleichermaßen können der zweite Spulenabschnitt der zumindest einen
Gradientenspule und der zweite Spulenabschnitt der weiteren Gradientenspule entlang
der axialen Richtung der hohlzylinderförmigen Magnetanordnung gegenüberliegend angeordnet
sein.
[0059] In einer alternativen Ausführungsform weist die Magnetanordnung eine von einem Hohlzylinder
abweichende Gestalt auf. Beispielsweise kann die Magnetanordnung auch C-förmig, U-förmig
oder V-förmig ausgestaltet sein. Es ist weiterhin vorstellbar, dass die von der Magnetanordnung
gebildete Patientenaufnahmeregion an eine Form einer Körperregion eines Patienten
angepasst ist. Beispielsweise kann die Magnetanordnung einem Kopf, einer Hüfte, einer
Schulter, einer Brust, einem Knie, einem Arm und/oder einem Bein eines Patienten nachgeformt
sein.
[0060] Der erste Spulenabschnitt und/oder der zweite Spulenabschnitt der zweiten Gradienten-Anordnung
und/oder der dritten Gradienten-Anordnung können weiterhin in eine Anzahl von zwei,
drei, vier oder mehr Teilabschnitten unterteilt sein. Vorzugsweise ist die Mehrzahl
von Teilabschnitten des ersten Spulenabschnitts entlang der axialen Richtung der hohlzylinderförmigen
Magnetanordnung aufeinanderfolgend angeordnet. Gleichermaßen kann auch die Mehrzahl
von Teilabschnitten des zweiten Spulenabschnitts entlang der axialen Richtung der
hohlzylinderförmigen Magnetanordnung aufeinanderfolgend angeordnet sein.
[0061] Die Mehrzahl von Teilabschnitten des ersten Spulenabschnitts ist elektrisch mit einem
ersten Gradienten-Verstärker verbunden.
[0062] Gleichermaßen kann die Mehrzahl von Teilabschnitten des zweiten Spulenabschnitts
elektrisch mit einem zweiten Gradienten-Verstärker verbunden sein. Der erste Gradientenverstärker
und der zweite Gradienten-Verstärker unterscheiden sich dabei voneinander.
[0063] Durch das Bereitstellen von Spulenabschnitten mit einer Mehrzahl von Teilabschnitten
lässt sich ein Fertigungsaufwand der Magnetanordnung auf vorteilhafte Weise reduzieren.
Weiterhin lässt sich eine Gradienten-Anordnung mit einer Mehrzahl von Spulenabschnitten,
aber auch ein mittels der Gradienten-Anordnung erzeugtes Magnetfeld, verbessert an
eine Geometrie dedizierter Magnetresonanzvorrichtung für eine Magnetresonanzuntersuchung
spezifischer Objekte anpassen.
[0064] In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Magnetanordnung weist zumindest
eine Gradientenspule der zumindest einen Gradienten-Anordnung, der zweiten Gradienten-Anordnung
und/oder der dritten Gradienten-Anordnung eine Sekundärspule auf. Die Sekundärspule
ist im Wesentlichen parallel zu der zumindest einen Gradientenspulen angeordnet.
[0065] Eine dreidimensionale Gestalt, eine Abmessung, eine geometrische Form, aber auch
ein Wicklungsmuster der Sekundärspule können im Wesentlichen mit einer dreidimensionalen
Gestalt, einer Abmessung, einer geometrischen Form und/oder einem Wicklungsmuster
der zumindest einen Gradientenspule übereinstimmen.
[0066] Die Sekundärspule begrenzt die zumindest eine Gradientenspule in einer von der Bildgebungsregion
der Magnetanordnung abgewandten Richtung. Dies kann bedeuten, dass die Sekundärspule
die zumindest eine Gradientenspule auf einer von dem Bildgebungsvolumen abgewandten
Seite umschließt oder umgreift. Vorzugsweise sind die Sekundärspule und die zumindest
eine Gradientenspule dabei voneinander beabstandet. Ein Abstand zwischen der Sekundärspule
und der zumindest einen Gradientenspule kann beispielsweise mehrere Millimeter oder
mehrere Zentimeter betragen.
[0067] Besteht die zumindest eine Gradientenspule aus mehreren Spulenabschnitten und/oder
einer Mehrzahl von Teilabschnitten , so kann auch die Sekundärspule eine entsprechende
Anzahl von Spulenabschnitten und/oder Teilabschnitten aufweisen.
[0068] Vorzugsweise sind die Sekundärspule und die zumindest eine Gradientenspule gemeinsam
elektrisch mit einem Gradienten-Verstärker verbunden. Dies kann bedeuten, dass ein
Stromfluss durch die Sekundärspule und die zumindest eine Gradientenspule gemeinsam
mittels eines Ausgangssignals des Gradienten-Verstärkers einstellbar ist.
[0069] Durch das Bereitstellen einer Sekundärspule lässt sich eine magnetische Feldstärke
eines erzeugten homogenen Magnetfelds oder eines magnetischen Gradientenfelds der
erfindungsgemäßen Magnetanordnung auf vorteilhafte Weise erhöhen. Beispielsweise kann
eine Sekundärspule der erfindungsgemäßen Magnetanordnung im Vergleich zu konventionellen
Gradientenspulen, bei denen die Sekundärspulen ein erzeugtes magnetisches Gradientenfeld
außerhalb der Gradientenspule (typischerweise in Richtung des Hauptmagneten) schirmen,
auf vorteilhafte Weise dazu dienen, eine magnetische Feldstärke in der Bildgebungsregion
zu verstärken. Auf eine elektromagnetische Schirmung der Gradienten-Anordnung(en)
kann dabei vorteilhaft verzichtet werden.
[0070] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Magnetanordnung ist die
zumindest eine Gradienten-Anordnung, die zweite Gradienten-Anordnung und/oder die
dritte Gradienten-Anordnung elektromagnetisch ungeschirmt.
[0071] In konventionellen Magnetresonanzvorrichtungen schützt eine elektromagnetische Schirmung
unter anderem den Hauptmagneten, aber auch eine Umgebung der Magnetresonanzvorrichtung,
vor elektromagnetischen Feldern. Insbesondere ist bei konventionellen Magnetresonanzvorrichtungen
eine Schirmung zwischen dem Gradientensystem und dem (supraleitenden) Hauptmagneten
angeordnet. Dadurch können Auswirkungen der Gradientenspulen auf den Hauptmagneten,
wie z. B. Wirbelströme (Eddy Ströme), zu reduzieren oder zu vermeiden.
[0072] Die elektromagnetische Schirmung konventioneller Magnetresonanzvorrichtungen weist
üblicherweise elektrisch leitfähige Strukturen, wie z. B. hochleitenden Metalle oder
supraleitende Materialien, auf. Auf einen Einsatz solcher elektrisch leitfähigen Strukturen
wird bei der erfindungsgemäßen Magnetanordnung bevorzugt verzichtet, da kein Hauptmagnet
vorliegt. Ferner kann die erfindungsgemäße Magnetanordnung in einem Bereitschafts-
oder Standby-Betrieb vorteilhafte in einen Magnetfeld-freien Zustand überführt werden.
Somit wird eine Nutzung des Untersuchungsraums der Magnetresonanzvorrichtung vorteilhaft
auch ohne Verwendung einer elektromagnetischen Schirmung ermöglicht.
[0073] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ersetzen die zumindest eine Gradienten-Anordnung,
die zweite Gradienten-Anordnung und/oder die dritte Gradienten-Anordnung der erfindungsgemäßen
Magnetanordnung einen Hauptmagneten zur Erzeugung eines statischen, homogenen Magnetfelds.
[0074] Ein Hauptmagnet konventioneller Magnetresonanzvorrichtungen ist insbesondere durch
die Erzeugung eines statischen Magnetfeldfelds gekennzeichnet. Das statische Magnetfeld
liegt typischerweise kontinuierlich vor, z. B. auch wenn sich die Magnetresonanzvorrichtung
in einem Standby-Modus befindet. Ein ordnungsgemäßes Herunterfahren des Hauptmagneten
ist dabei mit einem hohen Aufwand verbunden. Gleichermaßen ist eine Wiederinbetriebnahme
des Hauptmagneten mit einem hohen Zeitaufwand verbunden, da sich der Hauptmagnet bei
einer Außerbetriebnahme erwärmt und zunächst wieder auf ein supraleitendes Temperaturniveau
heruntergekühlt werden muss.
[0075] Hingegen ist das mittels der zumindest einen Gradienten-Anordnung, der zweiten Gradienten-Anordnung
und/oder der dritten Gradienten-Anordnung der erfindungsgemäßen Magnetanordnung erzeugte
Magnetfeld in bereits kurzer Zeit außer Betrieb genommen bzw. abgeschaltet.
[0076] Ein Ersetzen des Hauptmagneten durch die zumindest eine Gradienten-Anordnung, die
zweite Gradienten-Anordnung und/oder die dritte Gradienten-Anordnung kann insbesondere
bedeuten, dass auf den Hauptmagneten verzichtet wird. Die erfindungsgemäße Magnetanordnung,
aber auch die erfindungsgemäße Magnetresonanzvorrichtung, können insbesondere dadurch
charakterisiert sein, dass sie keinen Hauptmagneten aufweisen oder auf einen Hauptmagneten
verzichten. Vorzugsweise erfolgt das Bereitstellen eines statischen, homogenen Magnetfelds
bei der erfindungsgemäßen Magnetanordnung bzw. der erfindungsgemäßen Magnetresonanzvorrichtung
mittels der zumindest einen Gradienten-Anordnung, der zweiten Gradienten-Anordnung
und/oder der dritten Gradienten-Anordnung.
[0077] Durch den Verzicht auf die elektromagnetische Schirmung, aber auch den Hauptmagneten,
können ein Gewicht, ein Fertigungsaufwand, aber auch ein Materialeinsatz, der erfindungsgemäßen
Magnetanordnung auf vorteilhafte Weise gegenüber einer konventionellen Magnetanordnung
reduziert werden.
[0078] Die erfindungsgemäße Magnetresonanzvorrichtung zum Erfassen von Magnetresonanzdaten
eines Objekts umfasst eine Magnetanordnung gemäß einer oben beschriebenen Ausführungsform
und eine Steuereinheit, welche dazu ausgebildet ist, eine Mehrzahl von Gradienten-Verstärkern
anzusteuern einen Stromfluss in einer Mehrzahl von Gradientenspulen variabel einzustellen,
um abwechselnd ein im Wesentlichen homogenes Magnetfeld sowie ein magnetisches Gradientenfeld
in einer Bildgebungsregion der Magnetanordnung bereitzustellen.
[0079] Ein Objekt kann beispielsweise ein menschlicher oder tierischer Körper, aber auch
ein beliebiger Gegenstand sein. Vorzugsweise ist das Objekt ein menschlicher Patient.
[0080] Die Steuereinheit der Magnetresonanzvorrichtung weist eine Signalverbindung mit der
Mehrzahl von Gradienten-Verstärkern auf. Vorzugsweise ist die Steuereinheit dazu ausgebildet,
einzelne Gradienten-Verstärker der Mehrzahl von Gradienten-Verstärkern individuell
mittels der Signalverbindung anzusteuern, um den Stromfluss in einer elektrisch mit
den Gradienten-Verstärkern verbundenen Gradientenspulen einzustellen oder vorzugeben.
[0081] Die Steuereinheit kann in die Magnetresonanzvorrichtung integriert sein oder als
eigenständige Komponente ausgeführt sein. Vorzugsweise weist die Steuereinheit eine
Signalverbindung mit einer Recheneinheit der Magnetresonanzvorrichtung auf. Es ist
vorstellbar, dass die Steuereinheit eigenständig oder in Abhängigkeit eines Signals
der Recheneinheit dazu ausgebildet ist, den Stromfluss durch die zumindest eine Gradienten-Anordnung
an eine gewünschte Bildgebungssequenz oder ein Magnetresonanzdaten-Erfassungsprotokoll
anzupassen. Die gewünschte Bildgebungssequenz oder das Magnetresonanzdaten-Erfassungsprotokoll
können hierbei durch einen Nutzer der Magnetresonanzvorrichtung vorgegeben sein, beispielsweise
um eine Magnetresonanzuntersuchung des Objekts durchzuführen.
[0082] Die erfindungsgemäßen Magnetresonanzuntersuchung teilt die Vorteile der erfindungsgemäßen
Magnetanordnung. Durch das Bereitstellen der Steuereinheit lassen sich die Stromflüsse
durch die Gradienten-Anordnung der Magnetanordnung auf vorteilhafte Weise an einen
Bedarf einer Magnetresonanzuntersuchung anapassen. Beispielsweise lässt sich eine
magnetische Feldstärke eines erzeugten homogenen Magnetfelds in Abhängigkeit des Objekts
und/oder der durchzuführenden Magnetresonanzuntersuchung anpassen. Dadurch können
ein Energiebedarf der Magnetresonanzvorrichtung, aber auch eine Qualität von erfassten
Magnetresonanzdaten, in Abhängigkeit verschiedener Anforderungen verbessert oder optimiert
werden.
[0083] In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Magnetresonanzvorrichtung ist die
Steuereinheit dazu ausgebildet, symmetrische Stromflüsse durch eine Mehrzahl von Gradientenspulen
einer ersten Gradienten-Anordnung mittels einer Mehrzahl von Gradienten-Verstärkern
der ersten Gradienten-Anordnung in unsymmetrische Stromflüsse zu überführen, um einen
Wechsel von einem (reinen) homogenen Magnetfeld zu einem magnetischen Gradientenfeld
bereitzustellen.
[0084] Insbesondere können die Stromflüsse durch die Mehrzahl der Gradientenspulen jeweils
Anteile oder Gradiententerme aufweisen, welche bei Bereitstellen eines homogenen Magnetfelds
im Wesentlichen identisch sind, aber sich bei Bereitstellen eines magnetischen Gradientenfelds
unterscheiden. Ein Gradiententerm kann dabei durch einen Anteil des Stromflusses durch
eine Gradientenspule charakterisiert sein oder einen Anteil eines Stromflusses durch
eine Gradientenspule konstituieren. Bei Vorliegen eines magnetischen Gradientenfelds
kann ein erster Gradiententerm einer ersten Gradientenspule beispielsweise ein negatives
Vorzeichen aufweisen, während ein zweiter Gradiententerm einer zweiten Gradientenspule
ein positives Vorzeichen aufweist. Eine Differenz zwischen den Stromflüssen durch
die erste Gradientenspule und die zweite Gradientenspule kann in diesem Fall durch
eine Summe der Beträge der Gradiententerme der erste Gradientenspulen und der zweiten
Gradientenspule charakterisiert sein. Hingegen kann eine Differenz zwischen den Stromflüssen
durch die erste Gradientenspule und die zweite Gradientenspule bei Bereitstellen eines
homogenen Magnetfelds im Wesentlichen dem Wert Null entsprechen.
[0085] Durch Bereitstellen einer Steuereinheit, welche dazu ausgebildet ist, geringe Anteile
von Stromflüsse durch eine Mehrzahl von Gradientenspulen zu verändern oder zu invertieren,
lässt sich ein Schalten hoher Ströme bei einem Übergang eines homogenen Magnetfelds
zu einem magnetischen Gradientenfeld auf vorteilhafte Weise vermeiden.
[0086] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinheit der erfindungsgemäßen
Magnetresonanzvorrichtung dazu ausgebildet, wenigstens einen Gradienten-Verstärker
einer ersten Gradienten-Anordnung anzusteuern einen Stromfluss durch die erste Gradienten-Anordnung
einzustellen, um ein magnetisches Gradientenfeld mit einer ersten Ausrichtung bereitzustellen
und zeitgleich eine Mehrzahl weiterer Gradienten-Verstärker zumindest einer weiteren
Gradienten-Anordnung anzusteuern, ein im Wesentlichen homogenes Magnetfeld bereitzustellen,
wobei sich das im Wesentlichen homogene Magnetfeld in der Bildgebungsregion der Magnetanordnung
mit dem magnetischen Gradientenfeld überlagert.
[0087] Es ist vorstellbar, dass der wenigstens eine Gradienten-Verstärker genau eine Gradientenspule
der ersten Gradienten-Anordnung mit einem Stromfluss beaufschlagt, um das magnetische
Gradientenfeld hinsichtlich der ersten Raumrichtung bereitzustellen. Vorzugsweise
ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, einen ersten Gradienten-Verstärker und einen
zweiten Gradienten-Verstärker der ersten Gradienten-Anordnung anzusteuern, eine erste
Gradientenspule und eine zweite Gradientenspule der ersten Gradienten-Anordnung mit
unsymmetrischen Stromflüssen zu beaufschlagen, um das magnetische Gradientenfeld bereitzustellen.
[0088] In einer Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, zeitgleich eine
Mehrzahl weiterer Gradienten-Verstärker zumindest einer weiteren Gradienten-Anordnung
anzusteuern, ein im Wesentlichen homogenes Magnetfeld bereitzustellen. Dies kann bedeuten,
dass der Stromfluss durch die zumindest eine weitere Gradienten-Anordnung synchron
oder zeitgleich zu dem Stromfluss durch die erste Gradienten-Anordnung bereitgestellt
wird. Der Stromfluss durch die zumindest eine weitere Gradienten-Anordnung kann sich
insbesondere zeitlich mit dem Stromfluss durch die erste Gradienten-Anordnung überschneiden.
[0089] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, eine
Mehrzahl weiterer Gradienten-Verstärker einer zweiten Gradienten-Anordnung und einer
dritten Gradienten-Anordnung zeitgleich anzusteuern, um das im Wesentlichen homogene
Magnetfeld bereitzustellen.
[0090] Durch das Ansteuern der Mehrzahl von Gradienten-Verstärkern der zweiten Gradienten-Anordnung
und der dritten Gradienten-Anordnung lässt sich eine magnetische Feldstärke des im
Wesentlichen homogenen Magnetfelds auf vorteilhafte Weise erhöhen. Dadurch kann eine
Qualität erfasster Magnetresonanzdaten vorteilhaft verbessert werden.
[0091] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen in Prinzipdarstellung:
- Fig. 1
- eine konventionelle Magnetresonanzvorrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung von Stromflüssen in einem konventionellen Gradientensystem,
- Fig. 3
- eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Magnetanordnung,
- Fig. 4
- eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Magnetanordnung,
- Fig. 5
- eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Magnetanordnung,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung von Stromflüssen in Gradienten-Anordnungen einer erfindungsgemäßen
Magnetanordnung,
- Fig. 7
- eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Magnetanordnung.
[0092] In Fig. 1 ist eine mögliche Ausführungsform einer konventionellen Magnetresonanzvorrichtung
10 schematisch dargestellt. Die Magnetresonanzvorrichtung 10 umfasst eine Magneteinheit
11, welche z. B. einen Permanentmagneten, einen Elektromagneten oder einen supraleitenden
Hauptmagneten 12 zur Erzeugung eines statischen und homogenen Grundmagnetfelds 13
(B0-Magnetfeld) aufweist. Zudem umfasst die Magnetresonanzvorrichtung 10 einen Patientenaufnahmebereich
14 zu einer Aufnahme eines Patienten 15. Der Patientenaufnahmebereich 14 ist in dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel zylinderförmig ausgestaltet und in einer Umfangsrichtung
von der Magneteinheit 11 umgeben. Der Patientenaufnahmebereich 14 stimmt im Wesentlichen
mit einer Bildgebungsregion der Magnetresonanzvorrichtung 10 überein.
[0093] Der Patient 15 kann mittels einer Patientenlagerungsvorrichtung 16 der Magnetresonanzvorrichtung
10 in dem Patientenaufnahmebereich 14 positioniert werden. Die Patientenlagerungsvorrichtung
16 weist hierfür einen innerhalb des Patientenaufnahmebereichs 14 bewegbar ausgestalteten
Patiententisch 17 auf. Die Magneteinheit 11 weist weiterhin eine Gradientenspule 18
zum Erzeugen von magnetischen Gradientenfeldern auf, welche für eine Ortskodierung
während einer Magnetresonanzmessung verwendet wird. Die Gradientenspule 18 wird mittels
einer Gradientensteuereinheit 19 der Magnetresonanzvorrichtung 10 angesteuert. Die
Gradientensteuereinheit 19 kann einen Gradienten-Verstärker 29 (nicht gezeigt) aufweisen,
welcher dazu ausgebildet ist, einen Stromfluss in der Gradientenspule 18 bereitzustellen.
Die Magneteinheit 11 kann weiterhin eine Hochfrequenzantenne umfassen, welche im vorliegenden
Ausführungsbeispiel als fest in die Magnetresonanzvorrichtung 10 integrierte Körperspule
20 ausgebildet ist. Die Körperspule 20 ist zu einer Anregung von Atomkernen ausgelegt,
die sich in dem von dem Hauptmagneten 12 erzeugten Grundmagnetfeld 13 befinden. Die
Körperspule 20 wird von einer Hochfrequenzeinheit 21 der Magnetresonanzvorrichtung
10 angesteuert und strahlt hochfrequente Signale in einen Untersuchungsraum ein, der
im Wesentlichen von einem Patientenaufnahmebereich 14 der Magnetresonanzvorrichtung
10 gebildet ist. Die Körperspule 20 kann weiterhin auch zu einem Empfangen von Magnetresonanzsignalen
ausgebildet sein.
[0094] Für eine Steuerung des Hauptmagneten 12, der Gradientensteuereinheit 19 und der Hochfrequenzeinheit
21 weist die Magnetresonanzvorrichtung 10 eine Steuereinheit 22 auf. Die Steuereinheit
22 ist dazu ausgebildet, eine Durchführung einer Sequenz, wie z. B. einer bildgebenden
Gradientenechosequenz, einer TSE-Sequenz oder einer UTE-Sequenz, zu steuern. Zudem
umfasst die Steuereinheit 22 eine Auswerteeinheit 28 zu einer Auswertung von digitalisierten
Magnetresonanzsignalen, die während einer Magnetresonanzmessung erfasst werden.
[0095] Des Weiteren umfasst die Magnetresonanzvorrichtung 10 eine Benutzerschnittstelle
23, welche eine Signalverbindung mit der Steuereinheit 22 aufweist. Steuerinformationen,
wie beispielsweise Bildgebungsparameter und rekonstruierte Magnetresonanzbilder, können
auf einer Anzeigeeinheit 24, beispielsweise auf zumindest einem Monitor der Benutzerschnittstelle
23, für einen Nutzer angezeigt werden. Weiterhin weist die Benutzerschnittstelle 23
eine Eingabeeinheit 25 auf, mittels der Parameter einer Magnetresonanzbildgebung von
dem Nutzer eingegeben werden können.
[0096] Ferner weist die Magnetresonanzvorrichtung 10 eine Lokalspule 26 auf, welche vorliegend
an einem Kopf des Patienten 15 positioniert ist und Magnetresonanzsignale aus einem
Volumen einer Kopfregion an die Magnetresonanzvorrichtung 10 überträgt. Die Lokalspule
26 weist vorzugsweise eine elektrische Anschlussleitung 27 auf, welche eine Signalverbindung
mit der Hochfrequenzeinheit 21 und der Steuereinheit 22 bereitstellt. Die Lokalspule
26 kann aber auch mittels einer drahtlosen Signalverbindung mit der Magnetresonanzvorrichtung
10 verbunden sein. Ebenso wie die Körperspule 20 kann auch die Lokalspule 26 zu einer
Anregung von Atomkernen und zu einem Empfangen von Magnetresonanzsignalen ausgebildet
sein. Zum Aussenden von hochfrequenten Signalen wird eine Sendeeinheit der Lokalspule
26 von der Hochfrequenzeinheit 21 angesteuert. Die Lokalspule 26 kann den Kopf des
Patienten 15 außenumfänglich entlang einer Längsachse des Patienten 15 umschließen.
Die Sendeeinheit und/oder eine Empfangseinheit der Lokalspule 26 können insbesondere
von einem Halteelement 33 getragen werden, welches relativ zu einem Basiselement der
Lokalspule 26 positionierbar ist.
[0097] Konventionelle Magnetresonanzvorrichtungen 10 weisen typischerweise drei Gradientenspulen
18 auf, denen jeweils genau ein Gradienten-Verstärker zugeordnet ist. Zur Erzeugung
von magnetischen Gradientenfeldern in X-, Y-, und Z-Richtung während einer Magnetresonanzuntersuchung
werden die Gradientenspulen 18 mittels der Gradientensteuereinheit zum Bereitstellen
der magnetischen Gradientenfelder Gx, Gy und Gz angeregt. Fig. 2 zeigt einen typischen
Stromfluss durch die Gradientenspulen 18. Die magnetischen Gradientenfelder in X-,
Y- und Z-Richtung werden dabei dem statischen und homogenen Magnetfeld des Hauptmagneten
12 überlagert.
[0098] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Magnetanordnung 30 mit
zwei Gradientenspulen 18a und 18b (18a-b). Die Gradientenspulen 18a-b sind im Wesentlichen
kreisförmig und planar in parallel ausgerichteten, voneinander getrennten Ebenen angeordnet,
sodass eine Projektion einer von der ersten Gradientenspule 18a umschlossenen, ersten
Fläche entlang eines Normalenvektors der ersten Fläche und eine von der zweiten Gradientenspule
18b umschlossenen, zweiten Fläche, eine nichtleere Schnittmenge aufweisen.
[0099] Die Gradientenspulen 18a-b sind bevorzugt an gegenüberliegenden Enden eines im Wesentlichen
zylinderförmig ausgestalteten Patientenaufnahmebereichs 14 angeordnet. Die Gradientenspulen
18a-b können den zylinderförmigen Patientenaufnahmebereich 14 zumindest abschnittweise
entlang einer Umfangsrichtung umschließen.
[0100] Die Gradientenspule 18a ist elektrisch mit dem Gradienten-Verstärker 29a verbunden.
Der Gradienten-Verstärker 29a ist dazu ausgebildet, einen Stromfluss in der Gradientenspule
18a bereitzustellen. Es ist vorstellbar, dass der Gradienten-Verstärker 29a hierfür
eine Signalverbindung mit der Steuereinheit 22 aufweist (nicht gezeigt), welche dazu
ausgebildet ist, den Gradienten-Verstärker 29a mittels der Signalverbindung entsprechend
anzusteuern. Gleichermaßen ist die Gradientenspule 18b elektrisch mit dem Gradienten-Verstärker
29b verbunden. Auch der Gradienten-Verstärker 29b kann eine Signalverbindung mit der
Steuereinheit 22 aufweisen (nicht gezeigt). Der Gradienten-Verstärker 29a und der
Gradienten-Verstärker 29b, aber auch weitere Gradienten-Verstärker 29, können Teil
einer Gradientensteuereinheit 19 sein oder separat voneinander vorliegen.
[0101] Die Gradientenspulen 18a-b können insbesondere als ein Helmholtz-Paar ausgestaltet
sein. Für die Erzeugung eines homogenen Magnetfelds können die Gradientenspulen 18a-b
symmetrisch oder gleichsinnig mittels der Gradienten-Verstärker 29a und 29b bestromt
sein. Zum Bereitstellen eines magnetischen Gradientenfelds entlang der Zylinderachse
des Patientenaufnahmebereichs 14 (z. B. Z-Richtung) kann sich der Stromfluss durch
die Gradientenspule 18a von dem Stromfluss durch die Gradientenspule 18b unterscheiden.
Insbesondere können die Stromflüsse durch die beiden Gradientenspulen 18a-b jeweils
Anteile oder Gradiententerme aufweisen, welche sich bei Bereitstellung eines magnetischen
Gradientenfelds unterscheiden. Beispielsweise kann der Gradiententerm der Gradientenspule
18a ein negatives Vorzeichen aufweisen, während der Gradiententerm der Gradientenspule
18b ein positives Vorzeichen aufweist. Eine Differenz zwischen den Stromflüssen durch
die Gradientenspule 18a und die Gradientenspule 18b kann in diesem Fall durch die
Summe der Beträge der Gradiententerme der Gradientenspulen 18a-b charakterisiert sein.
Hingegen kann die Differenz zwischen den Stromflüssen durch die Gradientenspulen 18a-b
bei Bereitstellung eines homogenen Magnetfelds im Wesentlichen dem Wert Null entsprechen.
[0102] Es ist weiterhin vorstellbar, dass die in Fig. 3 gezeigte Gradienten-Anordnung 31a
eine dritte Gradientenspule 18c (nicht gezeigt) aufweist, welche mittig zwischen den
Gradientenspulen 18a-b entlang der Zylinderachse 40 angeordnet ist. Die Gradienten-Anordnung
31a kann in diesem Fall insbesondere als eine Maxwell-Spulenanordnung ausgestaltet
sein.
[0103] In Fig. 4 ist einer weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Magnetanordnung
30 dargestellt. Die Magnetanordnung 30 weist in dem gezeigten Beispiel eine Gradienten-Anordnung
31b mit den Gradientenspulen 18c und 18d (18c-d) auf, welche vorliegend als Sattelspulen
ausgestaltet sind. Die Gradientenspulen 18c und 18d sind elektrisch unverbunden und
entlang einer axialen Richtung der hohlzylinderförmigen Magnetanordnung 30 einander
gegenüberliegend angeordnet. Die hohlzylinderförmige Magnetanordnung 30 umschließt
hierbei den zylinderförmigen Patientenaufnahmebereich 14 entlang der Zylinderachse
40 zumindest teilweise oder vollständig. Beispielsweise können die Gradientenspulen
18a-b die hohlzylinderförmige Magnetanordnung 30 in eine linke Hälfte und eine Rechte
Hälfte, bzw. eine untere Hälfte und eine obere Hälfte zu unterteilen. Die linke Hälfte
und die rechte Hälfte bzw. die untere Hälfte und die obere Hälfte können dabei symmetrisch
ausgestaltet sein oder im Wesentlichen übereinstimmende Abmessungen aufweisen.
[0104] Die Gradientenspulen 18c und 18d sind vorliegend in jeweils zwei Spulenabschnitte
18c.1 und 18c.2 sowie 18d.1 und 18d.2 unterteilt. Die Spulenabschnitte 18c.1 und 18c.2
der Gradientenspule 18c sind entlang der Zylinderachse 40 aufeinanderfolgend oder
hintereinander in der zylinderförmigen Magnetanordnung 30 angeordnet. Gleichermaßen
können auch die Spulenabschnitte 18d.1 und 18d.2 der Gradientenspule 18d entlang der
Zylinderachse 40 hintereinander in der zylinderförmigen Magnetanordnung 30 angeordnet
sein. Die Spulenabschnitte 18c.1 und 18c.2 sind bevorzugt entlang einer Schnittebene
durch die Zylinderachse 40 spiegelsymmetrisch zu den Spulenabschnitten 18d.1 und 18d.2
angeordnet. Die Spulenabschnitte 18c.1 und 18c.2 sind elektrisch mit dem Gradienten-Verstärker
29c verbunden, während die Spulenabschnitte 18d.1 und 18d.2 elektrisch mit dem Gradienten-Verstärker
29d verbunden sind.
[0105] Wie in Fig. 7 dargestellt, kann die erfindungsgemäße Magnetanordnung 30 eine weitere
Gradienten-Anordnung 31c umfassen. Die Gradienten-Anordnung 31c kann Gradientenspulen
18e und 18f aufweisen, welche wie in Fig. 4 gezeigt, in Spulenabschnitte 18e.1 und
18e.2 sowie 18f.1 und 18f.2 unterteilt sein können. Vorzugsweise sind auch die Gradientenspulen
18e und 18f als Sattelspulen ausgestaltet und in axialer Richtung der hohlzylinderförmigen
Magnetanordnung 30 einander gegenüberliegend angeordnet. Analog zu der Gradienten-Anordnung
31b können auch die Gradientenspulen 18e und 18f elektrisch mit dedizierten Gradienten-Verstärkern
29e und 29f verbunden sein. Die Gradienten-Anordnung 31c ist bevorzugt um etwa 90°
gegenüber der Gradienten-Anordnung 31b rotiert in der Magnetanordnung 30 angeordnet.
[0106] Alternativ zu der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform können die Gradientenspulen
auch als Segmentspulen ausgestaltet sein.
[0107] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Magnetanordnung 30, bei welcher
die Gradientenspule 18c der Gradienten-Anordnung 31b eine Sekundärspule 32 mit den
Spulenabschnitten 18c.3, 18c.4 aufweist. Die Spulenabschnitte 18c.3, 18c.4 der Sekundärspule
32 sind im Wesentlichen parallel zu den Spulenabschnitten 18c.1 und 18c.2 der Gradientenspule
18c angeordnet und begrenzen diese entlang einer von dem Patientenaufnahmebereich
14 abgewandten Richtung. Die Sekundärspule 32 ist dazu ausgebildet, ein magnetisches
Feld in dem Patientenaufnahmebereich 14 bereitzustellen. Die Sekundärspule 32 unterscheidet
sich somit von einer elektromagnetischen Schirmung bzw. einer Schirmungslage, wie
sie bei konventionellen Magnetresonanzvorrichtungen (siehe Fig. 1) eingesetzt wird.
[0108] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Spulenabschnitte 18c.3 und 18c.4 der
Sekundärspule 32 und die Spulenabschnitte 18c.1 und 18c.2 der Gradientenspule 18c
gemeinsam elektrisch mit dem Gradienten-Verstärker 29c verbunden. Es ist aber ebenso
vorstellbar, dass die Spulenabschnitte 18c.3 und 18c.4 der Sekundärspule 32 und die
Spulenabschnitte 18c.1 und 18c.2 der Gradientenspule 18c elektrisch mit separaten
Gradienten-Verstärker verbunden sind. Weiterhin kann jeder Spulenabschnitt 18c.1 bis
18c.4 elektrisch mit einem separaten oder dedizierten Gradienten-Verstärker 29 verbunden
sein.
[0109] In einer alternativen Ausgestaltungsform liegt die Gradientenspule 18c einstückig
bzw. ungeteilt, d. h. nicht in einzelnen Spulenabschnitten 18c.1 und 18c.2, vor. Gleichermaßen
kann auch die Sekundärspule einstückig vorliegen. Es ist jedoch ebenso vorstellbar,
dass die Gradientenspule 18c und die Sekundärspule 32 jeweils in mehr als zwei Spulenabschnitte
untergliedert sind.
[0110] Es ist vorstellbar, dass jede Gradientenspule 18 gemäß einer oben beschriebenen Ausführungsform
eine Sekundärspule 32 aufweist. Insbesondere können die Gradientenspule 18d, aber
auch die Gradientenspulen 18e und/oder 18f der Gradienten-Anordnung 31c (nicht gezeigt),
Sekundärspulen 32 aufweisen. Es ist ferner vorstellbar, dass auch die Gradientenspulen
18a und 18b (siehe Fig. 3) Sekundärspulen 32 aufweisen, welche jeweils im Wesentlichen
parallel zu den Gradientenspulen 18a und 18b angeordnet sind und diese in einer von
dem Patientenaufnahmebereich 14 abgewandten Richtung begrenzen.
[0111] Fig. 6 zeigt schematisch, wie die Gradienten-Anordnungen 31a, 31b und 31c (31a-c)
der erfindungsgemäßen Magnetanordnung 30 mittels einer Mehrzahl von Gradienten-Verstärkern
ansteuerbar sind, um abwechselnd ein homogenes Magnetfeld und ein magnetisches Gradientenfeld
oder ein homogenes Magnetfeld mit überlagertem magnetischen Gradientenfeld bereitzustellen.
[0112] In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Gradienten-Anordnungen 31a-c jeweils
zwei Gradientenspulen 18 und zwei Gradienten-Verstärker 29 auf. Dabei ist jeder Gradienten-Verstärker
29a-f (nicht gezeigt) elektrisch mit einer Gradientenspule 18a-f gemäß einer oben
beschriebenen Ausführungsform verbunden.
[0113] Vorzugsweise wird ein homogenes Magnetfeld bereitgestellt, indem sich die Magnetfelder
der Gradienten-Anordnungen 31a-c überlagern. Es ist vorstellbar, dass jede Gradienten-Anordnung
31a, 31b und 31c ein im Wesentlichen homogenes Magnetfeld bereitstellt, welche sich
in dem Patientenaufnahmebereich 14 überlagern. Eine magnetische Feldstärke des homogenen
Magnetfelds kann sich dabei durch Addition aus den magnetischen Feldstärken der Magnetfelder
der Gradienten-Anordnungen 31a-c ergeben. Für das Bereitstellen der homogenen Magnetfelder
können jeweils zwei Gradientenspulen 18a und 18b, 18c und 18d sowie 18e und 18f der
Gradienten-Anordnungen 31a-c mittels der Gradienten-Verstärker 29a und 29b, 29c und
29 sowie 29e und 29f symmetrisch oder gleichsinnig mit einem Stromfluss I beaufschlagt
werden. Beispielsweise können die Gradientenspulen 18a und 18b mittels der Gradienten-Verstärker
29a und 29b mit einem gleichsinnigen Stromfluss I beaufschlagt werden. Gleichermaßen
können die Gradientenspulen 18c und 18d mittels der Gradienten-Verstärker 29c und
29d mit einem symmetrischen Stromfluss I versorgt werden.
[0114] In dem in Fig. 6 gezeigten Beispiel erzeugen die Gradientenspulen 18a und 18b ein
homogenes Magnetfeld in dem Patientenaufnahmebereich 14, wenn die Gradienten-Verstärker
29a und 29b einen symmetrischen Stromfluss I in den Gradientenspulen 18a und 18b bereitstellen.
Die Gradientenspulen 18a und 18b können hierbei insbesondere als Helmholtz-Spulen
agieren. Der Stromfluss I durch die Gradientenspulen 18a und 18b kann Flanken aufweisen,
welche aus einem Hochfahr- und Herunterfahrverhalten der Gradienten-Verstärker 29a
und 29b resultieren können. Der zeitabhängige Stromfluss I kann daher annähernd eine
Trapezform aufweisen.
[0115] Zur Erzeugung des homogenen Magnetfelds können zeitgleich jeweils symmetrische Stromflüsse
I in den Gradientenspulen 18c und 18d sowie 18e und 18f bereitgestellt werden. Die
von den Gradientenspulen 18a-f erzeugten, homogenen Magnetfelder überlagern sich dabei
im Patientenaufnahmebereich 14.
[0116] Es ist ebenso vorstellbar, dass die von den Gradienten-Anordnungen 31a, 31b und 31c
bereitgestellten Magnetfelder Gradienten aufweisen (magnetische Gradientenfelder),
welche sich insgesamt zu einem homogenen Magnetfeld in dem Patientenaufnahmebereich
14 überlagern.
[0117] Es ist weiterhin vorstellbar, dass nur eine Gradienten-Anordnung 31 oder zwei Gradienten-Anordnungen
31 ein homogenes Magnetfeld in dem Patientenaufnahmebereich 14 bereitstellen. In diesem
Fall können die Gradientenspulen 18 der einen Gradienten-Anordnung 31 oder der beiden
Gradienten-Anordnungen 31, welche kein homogenes Magnetfeld bereitstellen, unsymmetrisch
mit einem Stromfluss I beaufschlagt sein oder keinen Stromfluss I aufweisen. Beispielsweise
werden die Gradientenspulen 18a-b und 18c-d mittels der Gradienten-Verstärker 29a-b
und 29c-d jeweils mit symmetrischen Stromflüssen I beaufschlagt, um ein homogenes
Magnetfeld in dem Patientenaufnahmebereich 14 bereitzustellen. Die Gradientenspulen
18e-f sind dagegen mittels der Gradienten-Verstärker 29e-f mit unsymmetrischen Stromflüssen
I beaufschlagt, um ein magnetisches Gradientenfeld mit einer Orientierung in der X-Richtung
in dem Patientenaufnahmebereich 14 bereitzustellen.
[0118] In Fig. 6 ist eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Magnetanordnung
30 dargestellt, bei welcher die Gradienten-Anordnungen 31a-c an ausgewählten Zeitpunkten
gemeinsam mit einem Stromfluss I beaufschlagt sind, um ein homogenes Magnetfeld in
dem Patientenaufnahmebereich 14 bereitzustellen. Für die räumliche Kodierung von erfassten
Magnetresonanzsignalen während einer Bildgebungssequenz werden jedoch üblicherweise
kurzlebige magnetische Gradientenfelder entlang der drei Raumrichtungen eines Kartesischen
Koordinatensystems benötigt. Daher sind die Gradienten-Verstärker 29a-f der Gradienten-Anordnungen
31a-c vorliegend dazu ausgebildet, einen geringen Anteil des Stromflusses I (Gradiententerm)
in gegenüberliegenden Gradientenspulen 18 einer Gradienten-Anordnung 31 kurzfristig
zu invertieren, um ein magnetisches Gradientenfeld in einer gewünschten Raumrichtung
zu erzeugen.
[0119] Wie in Fig. 6 beispielhaft gezeigt, kann der Stromfluss I durch die Gradientenspule
18c mittels des Gradienten-Verstärkers 29c zu einem Zeitpunkt t2 kurzfristig angehoben
werden, während der Stromfluss I durch die Gradientenspule 18d mittels des Gradienten-Verstärkers
29d zu dem Zeitpunkt t2 kurzfristig abgesenkt wird. Dadurch kann ein magnetisches
Gradientenfeld mit einer Ausrichtung in X-Richtung bereitgestellt werden, ohne eine
signifikante Veränderung der magnetischen Feldstärke des zugrundeliegenden, homogenen
Magnetfelds zu verursachen. Gleichermaßen kann ein Stromfluss durch die Gradientenspule
18e mittels des Gradienten-Verstärkers 29e zu einem Zeitpunkt t1 kurzfristig angehoben
werden, während der Stromfluss I durch die Gradientenspule 18f mittels des Gradienten-Verstärkers
29f zu dem Zeitpunkt t1 kurzfristig abgesenkt wird, um ein magnetisches Gradientenfeld
mit einer Ausrichtung in Y-Richtung bereitzustellen.
[0120] Auf eine ähnliche Weise lässt sich ein magnetisches Gradientenfeld Z-Richtung mittels
der erfindungsgemäßen Magnetanordnung 30 bereitstellen. Ein Zeitpunkt ti, zu welchem
ein Anteil des Stromflusses I durch gegenüberliegende Gradientenspulen 18 einer Gradienten-Anordnung
31 kurzfristig invertiert wird, kann dabei in Abhängigkeit einer durchzuführenden
Magnetresonanzuntersuchung oder Bildgebungssequenz vorgegeben sein. Die Zeitpunkte
t1, t2, t3 können sich dabei unterscheiden. Es ist aber ebenso vorstellbar, dass zwei
oder drei der Zeitpunkte t1, t2 und t3 zusammenfallen.
[0121] Die Zeitspannen dt1, dt2 und dt3 können Zeiträume charakterisieren, in denen die
Stromflüsse I mittels der Gradienten-Verstärker variiert werden, um ein magnetisches
Gradientenfeld bereitzustellen. Es ist vorstellbar, dass sich die Zeitspannen dt1,
dt2 und dt3 zumindest teilweise zeitlich überlagern. Die Zeitspannen dt1, dt2 und
dt3 können aber auch zeitlich aufeinanderfolgen oder zeitlich voneinander beabstandet
sein. In einer Ausführungsform unterscheiden sich die Dauern der Zeiträume dt1, dt2
und dt3.
[0122] Selbstverständlich sind die in Fig. 6 dargestellten Stromflüsse I durch die Gradientenspulen
18a-f als rein exemplarisch zu verstehen. Die Stromflüsse I sowie die erzeugten Magnetfelder
können in Abhängigkeit der Bildgebungssequenz, der Magnetresonanzuntersuchung, aber
auch eines untersuchten Objekts und/oder einer spezifischen Geometrie der Magnetresonanzvorrichtung,
variieren.
[0123] Es ist insbesondere vorstellbar, dass die Geometrie der Magnetresonanzvorrichtung
von einer konventionellen Zylinderform abweicht. Beispielsweise die Magnetresonanzvorrichtung
als ein "C"-Typ oder ein "offener" Scanner ausgeführt sein. Die Gradientenspulen können
dementsprechend eine im Wesentlichen planare Gestalt aufweisen. Bevorzugt sind die
Gradientenspulen in diesem Fall auf zwei im Wesentlichen gegenüberliegenden Seiten
des Bildgebungsvolumens oder des Patientenaufnahmebereichs 14 angeordnet und weisen
angepasste Wicklungsmuster auf, um magnetische Gradientenfelder in gewünschten Raumrichtungen
zu erzeugen. Beispielsweise sind eine erste Gradientenspule mit einem ersten Gradienten-Verstärker
einer ersten Gradienten-Anordnung und eine zweite Gradientenspule mit einem zweiten
Gradienten-Verstärker der ersten Gradienten-Anordnung auf gegenüberliegenden Seiten
eines Bildgebungsvolumens bzw. des Patientenaufnahmebereichs 14 der Magnetanordnung
30 angeordnet und räumlich voneinander beabstandet.
[0124] Die erfindungsgemäße Magnetanordnung 30 kann selbstverständlich weitere Komponenten
umfassen, welche Magnetresonanzvorrichtungen 10 üblicherweise aufweisen. Es ist ebenso
vorstellbar, dass die Magnetresonanzvorrichtung 10 statt des zylinderförmigen Aufbaus
einen C-förmigen, einen dreieckigen oder einen asymmetrischen Aufbau der Magnetfeld-erzeugenden
Komponenten aufweist. Die Magnetresonanzvorrichtung 10 kann insbesondere eine dedizierte
Magnetresonanzvorrichtung 10 sein, welche dazu ausgebildet ist, eine Magnetresonanzbildgebung
der Kieferregion eines stehenden oder sitzenden Patienten 15 durchzuführen.
[0125] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung dennoch nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Magnetanordnung (30) für eine Magnetresonanzvorrichtung (10) zum Erfassen von Magnetresonanzdaten
eines Objekts, umfassend zumindest eine Gradienten-Anordnung (31) mit einer Mehrzahl
von Gradientenspulen und einer Mehrzahl von Gradienten-Verstärkern, wobei die Mehrzahl
von Gradienten-Verstärkern dazu ausgebildet ist, einen Stromfluss in der Mehrzahl
von Gradientenspulen variabel einzustellen, wobei jede Gradientenspule (18) der zumindest
einen Gradienten-Anordnung (31) jeweils elektrisch mit einem Gradienten-Verstärker
(29) der zumindest einen Gradienten-Anordnung (31) verbunden ist und wobei die Magnetanordnung
(30) dazu ausgebildet ist, mittels der Mehrzahl von Gradienten-Verstärkern abwechselnd
ein im Wesentlichen homogenes Magnetfeld sowie ein magnetisches Gradientenfeld bereitzustellen.
2. Magnetanordnung (30) nach Anspruch 1, wobei die zumindest eine Gradienten-Anordnung
(31) eine erste Gradientenspule (18a) und eine zweite Gradientenspule (18b) umfasst,
wobei die erste Gradientenspule (18a) und die zweite Gradientenspule (18b) im Wesentlichen
kreisförmig und planar in parallel ausgerichteten, voneinander getrennten Ebenen angeordnet
sind, sodass eine Projektion einer von der ersten Gradientenspule (18a) umschlossenen,
ersten Fläche entlang eines Normalenvektors der ersten Fläche und eine von der zweiten
Gradientenspule (18b) umschlossenen, zweiten Fläche, eine nichtleere Schnittmenge
aufweisen, wobei die erste Gradientenspule (18a) elektrisch mit einem ersten Gradienten-Verstärker
(29a) verbunden ist und wobei die zweite Gradientenspule (18b) elektrisch mit einem
zweiten Gradienten-Verstärker (29b) verbunden ist.
3. Magnetanordnung (30) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, ferner umfassend eine zweite
Gradienten-Anordnung (31b) mit einer Mehrzahl von zweiten Gradientenspulen und einer
Mehrzahl von zweiten Gradienten-Verstärkern, wobei wenigstens zwei Gradientenspulen
(18c, 18d) der Mehrzahl von zweiten Gradientenspulen jeweils elektrisch mit einem
Gradienten-Verstärker (29c, 29d) der Mehrzahl von zweiten Gradienten-Verstärkern verbunden
sind und wobei die Magnetanordnung (30) dazu ausgebildet ist, mittels der Mehrzahl
von zweiten Gradienten-Verstärkern abwechselnd ein im Wesentlichen homogenes Magnetfeld
sowie ein zweites magnetisches Gradientenfeld bereitzustellen, wobei sich eine Ausrichtung
des zweiten magnetischen Gradientenfelds von einer Ausrichtung des magnetischen Gradientenfelds
unterscheidet.
4. Magnetanordnung (30) nach Anspruch 3, ferner umfassend eine dritte Gradienten-Anordnung
(31c), mit einer Mehrzahl von dritten Gradientenspulen und einer Mehrzahl von dritten
Gradienten-Verstärkern, wobei wenigstens zwei Gradientenspulen (18e, 18f) der Mehrzahl
von dritten Gradientenspulen jeweils elektrisch mit einem Gradienten-Verstärker (29e,
29f) der Mehrzahl von dritten Gradienten-Verstärkern verbunden sind und wobei die
Magnetanordnung (30) dazu ausgebildet ist, mittels der Mehrzahl von dritten Gradienten-Verstärkern
abwechselnd ein im Wesentlichen homogenes Magnetfeld sowie ein drittes magnetisches
Gradientenfeld bereitzustellen, wobei sich eine Ausrichtung des dritten magnetischen
Gradientenfelds von einer Ausrichtung des magnetischen Gradientenfelds und/oder des
zweiten magnetischen Gradientenfelds unterscheidet.
5. Magnetanordnung (30) nach einem der Ansprüche 3 oder 4, wobei die Mehrzahl von zweiten
Gradientenspulen und/oder die Mehrzahl von dritten Gradientenspulen als Sattelspulen
ausgestaltet ist.
6. Magnetanordnung (30) nach einem der Ansprüche 3 oder 4, wobei die Mehrzahl von zweiten
Gradientenspulen und/oder die Mehrzahl von dritten Gradientenspulen als Segmentspulen
ausgestaltet ist.
7. Magnetanordnung (30) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei die Magnetanordnung (30)
eine im Wesentlichen hohlzylinderförmige Gestalt aufweist, wobei zumindest eine Gradientenspule
(18c) der zweiten Gradienten-Anordnung (31b) einen ersten Spulenabschnitt (18c.1)
und einen zweiten Spulenabschnitt (18c.2) umfasst, wobei der erste Spulenabschnitt
(18c.1) und der zweite Spulenabschnitt (18c.2) disjunkt voneinander entlang einer
axialen Richtung der hohlzylinderförmigen Magnetanordnung (30) aufeinanderfolgend
angeordnet sind, wobei der erste Spulenabschnitt (18c.1) und der zweite Spulenabschnitt
(18c.2) gemeinsam elektrisch mit genau einem Gradienten-Verstärker (29c) der zweiten
Gradienten-Anordnung (31b) verbunden sind.
8. Magnetanordnung (30) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest eine
Gradientenspule (18a, 18b, 18c, 18d, 18e, 18f) der zumindest einen Gradienten-Anordnung
(31a), der zweiten Gradienten-Anordnung (31b) und/oder der dritten Gradienten-Anordnung
(31c) eine Sekundärspule (32) aufweist, wobei die Sekundärspule (32) im Wesentlichen
parallel zu der zumindest einen Gradientenspule (18a, 18b, 18c, 18d, 18e, 18f) angeordnet
ist und die zumindest eine Gradientenspule (18a, 18b, 18c, 18d, 18e, 18f) in einer
von einer Bildgebungsregion der Magnetanordnung (30) abgewandten Richtung begrenzt,
wobei die Sekundärspule (32) und die zumindest eine Gradientenspule (18a, 18b, 18c,
18d, 18e, 18f) gemeinsam elektrisch mit einem Gradienten-Verstärker (29a, 29b, 29c,
29d, 29e, 29f) verbunden sind.
9. Magnetanordnung (30) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zumindest
eine Gradienten-Anordnung (31a), die zweite Gradienten-Anordnung (31b) und/oder die
dritte Gradienten-Anordnung (31c) elektromagnetisch ungeschirmt sind.
10. Magnetanordnung (30) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zumindest
eine Gradienten-Anordnung (31a), die zweite Gradienten-Anordnung (31b) und/oder die
dritte Gradienten-Anordnung (31c) einen Hauptmagneten (12) zur Erzeugung eines statischen,
homogenen Magnetfelds ersetzen.
11. Magnetresonanzvorrichtung (10) zum Erfassen von Magnetresonanzdaten eines Objekts,
umfassend eine Magnetanordnung (30) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und eine
Steuereinheit (22), welche dazu ausgebildet ist, eine Mehrzahl von Gradienten-Verstärkern
anzusteuern einen Stromfluss in einer Mehrzahl von Gradientenspulen variabel einzustellen,
um abwechselnd ein im Wesentlichen homogenes Magnetfeld sowie ein magnetisches Gradientenfeld
in einer Bildgebungsregion der Magnetanordnung (30) bereitzustellen.
12. Magnetresonanzvorrichtung (10) nach Anspruch 11, wobei die Steuereinheit (22) dazu
ausgebildet ist, symmetrische Stromflüsse durch eine Mehrzahl von Gradientenspulen
einer ersten Gradienten-Anordnung (31a, 31b, 31c) mittels einer Mehrzahl von Gradienten-Verstärkern
der ersten Gradienten-Anordnung (31a, 31b, 31c) in unsymmetrische Stromflüsse zu überführen,
um einen Wechsel von einem homogenen Magnetfeld zu einem magnetischen Gradientenfeld
bereitzustellen.
13. Magnetresonanzvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 11 oder 12 mit einer Magnetanordnung
(30) nach einem der Ansprüche 3 bis 10, wobei die Steuereinheit (22) dazu ausgebildet
ist, wenigstens einen Gradienten-Verstärker (29a, 29b, 29c, 29d, 29e, 29f) einer ersten
Gradienten-Anordnung (31a, 31b, 31c) anzusteuern einen Stromfluss durch die erste
Gradienten-Anordnung (31a, 31b, 31c) einzustellen, um ein magnetisches Gradientenfeld
mit einer ersten Ausrichtung bereitzustellen und zeitgleich eine Mehrzahl weiterer
Gradienten-Verstärker zumindest einer weiteren Gradienten-Anordnung anzusteuern, ein
im Wesentlichen homogenes Magnetfeld bereitzustellen, wobei sich das im Wesentlichen
homogene Magnetfeld in der Bildgebungsregion der Magnetanordnung (30) mit dem magnetischen
Gradientenfeld überlagert.
14. Magnetresonanzvorrichtung (10) nach Anspruch 13 mit einer Magnetanordnung (30) nach
einem der Ansprüche 4 bis 10, wobei die Steuereinheit (22) dazu ausgebildet ist, eine
Mehrzahl weiterer Gradienten-Verstärker einer zweiten Gradienten-Anordnung und einer
dritten Gradienten-Anordnung zeitgleich anzusteuern, um das im Wesentlichen homogene
Magnetfeld bereitzustellen.