[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem, insbesondere zur Überwachung
und Warnung einer Person bei einer stationären Einrichtung. Ferner bezieht sich die
Erfindung auf ein Verfahren.
[0002] Die Betreuung von Menschen in stationären Einrichtungen (bspw. stationäre Pflegeeinrichtungen
oder Krankenhäuser) erfordert ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit des zuständigen Betreuungs-
bzw. Pflegepersonals. So können bspw. bereits kleine Fehler bei der individuellen
Medikation von Patienten oder Unaufmerksamkeiten im Hinblick auf die Überwachung essentieller
Vitalparameter von Patienten starke negative Auswirkungen auf die Gesundheit von einzelnen
haben. Zusätzlich besteht das Problem, dass das selbstständige Verlassen stationärer
Einrichtungen durch die Patienten häufig unerwünscht ist, jedoch nicht immer vermieden
werden kann.
[0003] Eine technische Lösung für eine automatische Überwachung von Ausgängen der Einrichtung
und Vitalparametern von Patienten kann daher eine enorme Unterstützung darstellen
und das Personal einer stationären Einrichtung erheblich entlasten. Dabei werden allerdings
hohe Anforderungen an eine solche Lösung gestellt, wie die zuverlässige Identifikation
von kritischen Situationen. Auch muss eine hohe Flexibilität gewährleistet sein, um
eine Anpassung an die Anforderungen einer spezifischen Pflegeeinrichtung realisieren
zu können.
[0004] Herkömmliche Systeme sind daher häufig technisch sehr aufwendig und/oder weisen keine
ausreichende Zuverlässigkeit auf.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen
Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine verbesserte und/oder vereinfachte Überwachung einer Person bei einer
stationären Einrichtung bereitzustellen.
[0006] Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Sicherheitssystem mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Weitere
Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitssystem beschrieben sind, selbstverständlich auch
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, und jeweils umgekehrt, so dass
bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig
Bezug genommen wird bzw. werden kann.
[0007] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch ein Sicherheitssystem für eine stationäre
Einrichtung, insbesondere zur Überwachung einer Person bei der stationären Einrichtung.
Die Überwachung der Person kann sich hierbei zumindest auf eine Positionsüberwachung
(Ortung) und/oder eine Vitalüberwachung beziehen. Mit einer Vitalüberwachung ist vorliegend
die Überwachung wenigstens eines Vitalparameters eines Patienten gemeint, wobei der
Vitalparameter insbesondere einen Rückschluss auf einen gesundheitlichen Zustand eines
Patienten ermöglicht. Die stationäre Einrichtung ist bevorzugt eine Pflegeeinrichtung
wie ein Altenheim, eine insbesondere geschlossene Psychiatrie oder dergleichen. Auch
kann die Einrichtung als ein Krankenhaus ausgeführt sein, oder als eine bestimmte,
insbesondere geschlossene Station eines Krankenhauses. Mit einer geschlossenen Station
oder Einrichtung ist vorliegend gemeint, dass die in der Einrichtung untergebrachten
Patienten nicht befugt sind die Einrichtung eigenmächtig zu verlassen. Das erfindungsgemäße
Sicherheitssystem kann dazu ausgeführt sein, zumindest teilweise an einem Gebäude
angeordnet, vorzugsweise befestigt, zu werden. Insbesondere die nachfolgend beschriebenen
Funkeinheiten können dabei an wenigstens einem Ein- und/oder Ausgang der Einrichtung
angeordnet sein.
[0008] Das erfindungsgemäße Sicherheitssystem umfasst insbesondere:
- wenigstens eine (insbesondere elektronische und/oder stationäre und/oder mobile) Funkeinheit
für die stationäre Einrichtung zum Aussenden und/oder Empfangen wenigstens eines insbesondere
drahtlosen Kommunikationssignals,
- wenigstens ein (insbesondere elektronisches) tragbares (und damit mobiles) Gerät für
wenigstens eine Person (in der stationären Einrichtung),
- wenigstens eine (insbesondere zumindest teilweise elektronische, vorzugsweise zentrale)
Überwachungsanordnung insbesondere zum Definieren einer geografischen Begrenzung und/oder
zum Detektieren eines Überschreitens der Begrenzung und/oder einer Annäherung an die
Begrenzung durch das tragbare Gerät insbesondere anhand einer (geografischen) Positionsbestimmung
(einer Position) des tragbaren Geräts, vorzugsweise um in Abhängigkeit von dem Detektieren
des Überschreitens eine Alarmfunktion zu aktivieren, welche die (insbesondere wiederholte)
Ortung des tragbaren Geräts mittels der Positionsbestimmung umfasst.
[0009] Es kann vorgesehen sein, dass die Überwachungsanordnung als eine Backend-IT ausgeführt
ist, um das erfindungsgemäße Sicherheitssystem steuern und/oder konfigurieren zu können.
[0010] Mit einer geografischen Begrenzung ist vorliegend eine insbesondere virtuelle Begrenzung
um die oder in der stationären Einrichtung gemeint, innerhalb derer sich die Patienten
der stationären Einrichtung aufhalten sollen bzw. welche von Patienten der stationären
Einrichtung nicht verlassen werden soll. Hierbei kann es ausreichend sein, dass sich
die Begrenzung auf lokale Begrenzungspunkte beschränkt. So kann es ausreichend sein,
dass lediglich die Ausgänge einer stationären Einrichtung als relevante Knotenpunkte
für die Begrenzung definiert werden. Wird die Annäherung eines Patienten an die Begrenzung
bzw. an einen der Knotenpunkte detektiert, so kann bspw. eine Ortungsfunktion an einem
tragbaren Gerät und/oder eine Alarmfunktion des Sicherheitssystems aktiviert werden.
[0011] In anderen Worten kann durch die Alarmfunktion nach der Aktivierung wiederholt bzw.
anhaltend und/oder regelmäßig die Ortung des tragbaren Geräts stattfinden, welches
sich der geografischen Begrenzung angenähert und/oder diese überschritten hat. Diese
wiederholte Ortung kann dann solange erfolgen, bis die Alarmfunktion des Sicherheitssystems
wieder deaktiviert wird. Das Aktivieren der Alarmfunktion kann beinhalten, dass das
zuständige Personal der stationären Einrichtung über die jeweilige Gefahrenlage informiert
bzw. auf diese aufmerksam gemacht wird. Hierzu ist es denkbar, dass akustische und/oder
visuelle Signale eingesetzt werden. Dies bietet sowohl einen Hinweis, z. B. an das
Personal der Einrichtung, dass die Person mit dem tragbaren Gerät die Begrenzung überschritten
hat, als auch eine Möglichkeit zum Auffinden der Person, da die Position des tragbaren
Geräts geortet werden kann. Die Begrenzung kann z. B. die Ausgänge der Einrichtung
umfassen, sodass das Überschreiten ein Verlassen der Einrichtung durch das tragbare
Gerät bzw. die Person indiziert. Die Alarmfunktion kann die Ortung z. B. an ein insbesondere
mobiles Kommunikationsgerät kommunizieren. Hierbei ist es denkbar, dass eine Position
wenigstens eines tragbaren Geräts auf dem Kommunikationsgerät insbesondere visuell
darstellbar ist.
[0012] Das tragbare Gerät kann ferner zumindest eine der, insbesondere mehrere, bevorzugt
alle der nachfolgenden Komponenten umfassen:
- eine (insbesondere elektronische) Ortungskomponente für die (geografische) Positionsbestimmung
des tragbaren Geräts, d. h. insbesondere, um die geografische Position des tragbaren
Geräts zu bestimmen,
- eine (insbesondere elektronische) Empfangskomponente zum Empfangen wenigstens eines
insbesondere drahtlosen Kommunikationssignals,
eine (insbesondere elektronische) Sendekomponente zum Aussenden eines wenigstens eines
insbesondere drahtlosen Kommunikationssignals,
- eine (insbesondere elektronische) Verarbeitungskomponente, um in Abhängigkeit von
dem Empfangen wenigstens eines insbesondere drahtlosen Kommunikationssignals die Positionsbestimmung
zu aktivieren, vorzugsweise die Ortungskomponente zu aktivieren und/oder von einem
Energiesparmodus in einen Arbeitsmodus zu überführen,
- eine (insbesondere elektronische) Ausgabekomponente zur Ausgabe akustischer Signale,
insbesondere ein Lautsprecher,
- eine (insbesondere elektronische) Eingabekomponente zur Eingabe akustischer Signale,
insbesondere ein Mikrofon,
- eine (insbesondere elektronische) Lichtkomponente, insbesondere eine LED.
eine (insbesondere elektronische und/oder berührungssensitive) Anzeigekomponente zur
Visualisierung von Informationen, insbesondere zur Visualisierung von Warnhinweisen
und/oder personenspezifischen bzw. patientenspezifischen Daten.
[0013] Das wenigstens eine drahtlose Kommunikationssignal kann ein Funksignal, vorzugsweise
ein WLAN-Signal sein.
[0014] Durch die elektronische Ausgabekomponente ergibt sich der Vorteil, dass akustische
Signale bzw. akustische Warnungen und/oder Hinweise an den Träger eines tragbaren
Geräts übermittelt werden können. Durch die Eingabekomponente ergibt sich der Vorteil,
dass eine Sprechverbindung mit dem Träger eines tragbaren Geräts herstellbar ist.
Durch die Lichtkomponente ergibt sich der Vorteil, dass eine zusätzliche visuelle
Warnfunktion an dem tragbaren Gerät aktivierbar ist. Durch die Anzeigeeinheit ergibt
sich der Vorteil, dass personenspezifische Daten wie Name, Herkunft und/oder Medikation
auf dem tragbaren Gerät angezeigt werden können, was wiederum die Hilfeleistung bei
orientierungslosen Personen erheblich vereinfacht.
[0015] Das erfindungsgemäße Sicherheitssystem kann mehrere Komponenten aufweisen, welche
miteinander insbesondere drahtlos kommunizieren können, um eine Überwachung bei der
stationären Einrichtung zu ermöglichen. Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass
das erfindungsgemäße Sicherheitssystem mehrere Funkeinheiten und/oder mehrere tragbare
Geräte umfasst. Die Überwachung kann energiesparend erfolgen. Hierzu kann es vorgesehen
sein, dass zumindest die Funkeinheiten eines erfindungsgemäßen Sicherheitssystems
ein Funknetzwerk, insbesondere ein Mesh-Netzwerk ausbilden. In anderen Worten kann
es vorgesehen sein, dass jede Funkeinheit eines erfindungsgemäßen Sicherheitssystems
in insbesondere drahtloser Kommunikation mit wenigstens einer weiteren Funkeinheit,
insbesondere mit mehreren weiteren Funkeinheiten steht. Auch kann es vorgesehen sein,
dass nicht alle Funkeinheiten, insbesondere lediglich eine Funkeinheit, in vorzugsweise
direkter Kommunikation zu der Überwachungsanordnung des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems
steht. Auch kann es vorgesehen sein, dass zumindest eine Funkeinheit, insbesondere
über die Überwachungsanordnung in Kommunikation mit einem weiteren Netzwerk, insbesondere
dem Internet steht.
[0016] Auch kann es vorgesehen sein, dass wenigstens eine, insbesondere jede Funkeinheit
des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems zur insbesondere drahtlosen Kommunikation
mit wenigstens einem tragbaren Gerät, insbesondere mehreren tragbaren Geräten ausgebildet
ist. In anderen Worten können die tragbaren Geräte oder das tragbare Gerät eines erfindungsgemäßen
Sicherheitssystems mit jeder Funkeinheit des Sicherheitssystems in vorzugsweise wechselseitige
Verbindung bzw. Kommunikation treten und Daten von dieser empfangen bzw. an diese
aussenden.
[0017] Es kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass ein tragbares Gerät stets nur
mit einer Funkeinheit kommuniziert. In anderen Worten ist es denkbar, dass ein tragbares
Gerät zwar potentiell mit allen Funkeinheiten kommunizieren kann, jedoch stets nur
mit einer Funkeinheit zum Zwecke einer Kommunikation in Datenverbindung tritt, also
nicht mit mehreren Funkeinheiten gleichzeitig kommuniziert. Die zur Kommunikation
genutzte Funkeinheit kann hierbei bspw. auf Grundlage einer Signalstärke eines insbesondere
drahtlosen Signals ausgewählt werden. So kann es vorgesehen sein, dass das tragbare
Gerät zum Zwecke der systeminternen Kommunikation diejenige Funkeinheit auswählt,
zu der seitens des tragbaren Geräts die höchste Signalstärke ermittelt wurde. Hieraus
ergibt sich insgesamt der Vorteil, dass die Kommunikationswege innerhalb des Sicherheitssystems
kurz gehalten werden können. Entsprechend können die Empfangs- und Sendekomponenten
der tragbaren Geräte äußerst energiesparend ausgeführt werden, wodurch sich längere
Laufzeiten bei der Nutzung von Batterien oder Akkus ergeben.
[0018] Auch ist es denkbar, dass ein tragbares Gerät mit mehreren Funkeinheiten kommuniziert.
In anderen Worten ist es denkbar, dass ein tragbares Gerät mit mehreren Funkeinheiten
des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems gleichzeitig in Kommunikationsverbindung
steht. Die zur Kommunikation genutzten Funkeinheiten können hierbei bspw. auf Grundlage
einer Signalstärke eines insbesondere drahtlosen Kommunikationssignals der jeweiligen
Funkeinheiten ausgewählt werden. So kann es vorgesehen sein, dass das tragbare Gerät
zum Zwecke der systeminternen Kommunikation diejenigen Funkeinheiten auswählt, zu
der seitens des tragbaren Geräts die höchsten Signalstärken ermittelt wurden. Hieraus
ergibt sich der Vorteil, dass eine Positionsbestimmung eines tragbaren Geräts in der
stationären Einrichtung anhand der Verbindung zu mehreren Funkeinheiten durchführbar
ist. Hierbei ist es denkbar, dass die Signalstärke der jeweiligen Verbindungen zwischen
dem tragbaren Gerät und den einzelnen Funkeinheiten bei der Positionsbestimmung miteinbezogen
werden, wodurch die Genauigkeit der Positionsbestimmung erhöht werden kann.
[0019] Auch ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass die Positionsbestimmung bzw. die
Ortungskomponente eines tragbaren Geräts aktiviert wird, wenn das tragbare Gerät mit
einer oder mehreren vorzugsweise vorab definierten, systembegrenzenden Funkeinheiten
des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems in Verbindung tritt. Die Aktivierung der
Ortungskomponente bzw. der Positionsbestimmung kann z. B. auch die Überführung der
Ortungskomponente von einem Energiesparmodus in einen Arbeitsmodus umfassen. Die Initiierung
der Kommunikation zwischen einem tragbaren Gerät und einer systembegrenzenden Funkeinheit
kann dabei auf eine Annäherung des tragbaren Geräts bzw. der tragenden Person an die
geogerafische Begrenzung hinweisen.
[0020] Es ist denkbar, dass die geografische Begrenzung durch wenigstens eine, insbesondere
mehrere systembegrenzende Funkeinheiten konfiguriert ist. In anderen Worten ist zumindest
eine Funkeinheit des Sicherheitssystems als eine systembegrenzende Funkeinheit definiert
bzw. konfiguriert. Die Konfiguration bzw. Definition einer Funkeinheit als systembegrenzende
Funkeinheit kann über die Überwachungsanordnung erfolgen. In anderen Worten ist zumindest
in der Überwachungsanordnung bekannt, welche der Funkeinheiten als systembegrenzende
Funkeinheiten fungieren. Die Überwachungsanordnung kann derart ausgeführt sein, dass
jede Initiierung einer Kommunikationsverbindung zwischen einem tragbaren Gerät und
einer Funkeinheit durch die Überwachungsanordnung registriert wird bzw. registrierbar
ist. So kann automatisch erfasst werden, ob sich ein tragbares Gerät bzw. ein Patient
der stationären Einrichtung in Reichweite und somit in der Nähe einer systembegrenzenden
Funkeinheit befindet oder nicht. Wird eine Kommunikationsverbindung zwischen einer
systembegrenzenden Funkeinheit und einem tragbaren Gerät registriert, so kann die
Ortungskomponente bzw. Positionsbestimmung des tragbaren Geräts, insbesondere durch
Aussendung eines entsprechenden Befehls durch die Überwachungsanordnung aktiviert
werden. Der Befehl kann vorzugsweise drahtlos und unter Verwendung der Funkeinheiten
des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems an das tragbare Gerät übertragen und dort
insbesondere durch die Verarbeitungskomponente verarbeitet werden.
[0021] Bei einer Annäherung eines Patienten oder Bewohners einer stationären Einrichtung
an eine solche systembegrenzende Funkeinheit, tritt das tragbare Gerät des Patienten
mit dieser in Kommunikation. Somit kann eine Annäherung eines Patienten an die geografische
Begrenzung einer stationären Einrichtung detektiert werden. Mit einem ungewollten
Verlassen der Einrichtung durch einen Patienten muss folglich gerechnet werden und
entsprechende Maßnahmen wie bspw. die Aktivierung der Ortungskomponente des tragbaren
Geräts des Patienten können initiiert werden. Somit wird die Positionsbestimmung erst
dann aktiviert, wenn ein Überschreiten der Begrenzung zeitnah möglich bzw. zu erwarten
ist, und somit die Ortung des tragbaren Geräts erforderlich sein kann. Dennoch kann
die Ortung im Falle des Überschreitens zuverlässig ermöglicht werden. Hieraus ergibt
sich der Vorteil, dass die Ortungskomponente eines tragbaren Geräts lediglich bedarfsorientiert
aktiviert wird, wodurch ein energieeffizienter Betrieb des tragbaren Geräts ermöglicht
wird.
[0022] Die Aktivierung der Positionsbestimmung an einem tragbaren Gerät kann vorteilhafterweise
mindestens solange bestehen bleiben, wie das tragbare Gerät in Kommunikation mit einer
systembegrenzenden Funkeinheit steht, Ferner kann die Aktivierung dauerhaft bestehen
bleiben und/oder die Alarmfunktion aktiviert werden, nachdem das tragbare Gerät die
Begrenzung (also z. B. den Geofence) überschritten hat. In anderen Worten kann die
Aktivierung der Ortungskomponente dauerhaft bestehen bleiben und/oder die Alarmfunktion
aktiviert werden, wenn die Kommunikation zwischen dem tragbaren Gerät und einer systembegrenzenden
Funkeinheit abgebrochen ist und das tragbare Gerät stattdessen nicht mit einer anderen
Funkeinheit des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems in Kommunikation getreten ist,
also insbesondere keine Kommunikation zwischen einer Funkeinheit des erfindungsgemäßen
Sicherheitssystems und dem tragbaren Gerät besteht. Diesbezüglich ist es denkbar,
dass danach die Ortungskomponente bzw. Positionsbestimmung bspw. nur noch durch das
Ende der Batterieladung des tragbaren Geräts und/oder durch Rücksetzen mittels eines
Funktionsknopfs an dem tragbaren Gerät und/oder durch Zurücksetzen durch die Überwachungsanordnung
und/oder bei erneutem Überschreiten der Begrenzung bzw. Herstellen einer Kommunikationsverbindung
zwischen dem tragbaren Gerät und einer Funkeinheit deaktiviert werden kann.
[0023] Wird nach einer Aktivierung der Ortungskomponente und Abbruch der Kommunikation zwischen
einem tragbaren Gerät und den Funkeinheiten eines erfindungsgemäßen Sicherheitssystems
eine erneute Kommunikation zwischen einer Funkeinheit und dem tragbaren Gerät initiiert
bzw. seitens des Sicherheitssystems, insbesondere der Überwachungsanordnung registriert,
so kann die Positionsbestimmung bzw. die Ortungskomponente nach Einhaltung eines bestimmten
Sicherheitsintervalls (z. B. 5 min) automatisch wieder abgeschaltet werden. Die Abschaltung
kann durch die Überwachungsanordnung erfolgen. Die Funkeinheit kann z. B. als Bluetooth-Sender,
aber auch als WLAN-Sender (wie ein Access Point) oder dergleichen ausgeführt sein.
Die Positionsbestimmung durch die Ortungskomponente kann bspw. mittels GPS durchgeführt
werden.
[0024] Das erfindungsgemäße Sicherheitssystem ist vorteilhafterweise als ein informationstechnisches
(IT-) System und/oder als ein Assistenzsystem ausgebildet. Das System kann konfigurierbar
und damit anpassbar sein an die konkreten Anforderungen einer stationären Einrichtung.
Hierzu kann ein Datenspeicher vorgesehen sein, in welchem wenigstens eine Konfigurationsdatei
gespeichert ist. Der Datenspeicher kann Teil der Überwachungsanordnung sein bzw. in
die Überwachungsanordnung integriert sein. Das erfindungsgemäße Sicherheitssystem
ist somit hochgradig personalisierbar. Auf diese Weise kann das Sicherheitssystem
sowohl das Personal wie auch die Bewohner in Einrichtungen unter dem Gesichtspunkt
der Sicherheit zuverlässig unterstützen. In diesem Zusammenhang ist es denkbar, dass
im Rahmen einer Konfiguration des Sicherheitssystems eine Zuordnung von wenigstens
einem, insbesondere mehreren Patienten der stationären Einrichtung zu jeweils einem
tragbaren Geräten erfolgt, welche durch die jeweiligen Patienten zumindest zeitweise,
insbesondere dauerhaft mitgeführt werden. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass
ein tragbares Gerät unmittelbar mit einer konkreten Person bzw. einem konkreten Patienten
in Verbindung gebracht werden kann. Wird durch das System bspw. detektiert, dass ein
tragbares Gerät die Einrichtung verlassen hat, können die folgenden Maßnahmen zumindest
teilweise individuell auf den betreffenden Patienten abgestimmt werden.
[0025] Es ist denkbar, dass die Konfiguration des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems über
die Überwachungsanordnung durchführbar ist. Auch ist es denkbar, dass ein tragbares
Gerät zur Verwendung innerhalb des Systems zunächst über die Überwachungsanordnung
in dem erfindungsgemäßen Sicherheitssystem registriert bzw. autorisiert werden muss
und im Anschluss einer spezifischen Person bzw. einem Patienten zugewiesen werden
kann.
[0026] Im Rahmen der Zuweisung eines Patienten bzw. einer Person zu einem tragbaren Gerät
ist es denkbar, dass wenigstens eine der nachfolgenden, insbesondere personenbezogenen,
Informationen in dem Sicherheitssystem, insbesondere in der Überwachungsanordnung
bzw. einem Datenspeicher der Überwachungsanordnung und/oder auf dem tragbaren Gerät
bzw. in deinem Datenspeicher des tragbaren Geräts hinterlegt werden:
- Name der Person,
- Name und Kontaktdaten (Anschrift, Telefonnummer und dergleichen) der stationären Einrichtung,
- Erkrankungen der Person,
- Medikation der Person.
[0027] Insbesondere ist es denkbar, dass die o. g. personenbezogenen Informationen im Rahmen
einer Aufnahme des Patienten in der Überwachungsanordnung hinterlegt werden und, vorzugsweise
unter Nutzung der Funkeinheiten des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems automatisiert
auf das dem Patienten zugewiesene tragbare Gerät übertragen werden.
[0028] Es kann vorgesehen sein, dass die o. g. Daten zumindest teilweise nach der Aktivierung
der Ortungskomponente eines tragbaren Geräts oder der Alarmfunktion über die Anzeigekomponente
des tragbaren Geräts angezeigt werden. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass im
Falle eines Aufgreifens einer ggf. orientierungslosen Person, welche die stationäre
Einrichtung unbefugt verlassen hat, eine Hilfeleistung deutlich vereinfacht wird.
[0029] Auch ist es denkbar, dass die Aktivierung der Ortungskomponente und/oder der Alarmfunktion
eine Aktivierung der Lichtkomponente an dem tragbaren Gerät auslöst. Die Aktivierung
kann ein vorzugsweise regelmäßiges Blinken oder dauerhaftes, vorzugsweise farbiges
Leuchten der Lichtkomponente zur Folge haben. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass
potentielle Helfer schneller auf eine ggf. orientierungslose Person, welche das tragbare
Gerät mit sich führt aufmerksam gemacht werden können.
[0030] Das erfindungsgemäße Sicherheitssystem kann zur Überwachung bei der Einrichtung,
bevorzugt zur Überwachung im Innenraum ("Inhouse-Ortung") und/oder im Außenbereich
der Einrichtung, ausgeführt sein. Entsprechend können Funkeinheiten zumindest an den
Ausgängen einer Einrichtung vorgesehen sein. Natürlich ist es ebenfalls denkbar, dass
auch in anderen Bereichen der Einrichtung Funkeinheiten vorgesehen sein.
[0031] In Bezug auf die Positionsbestimmung eines tragbaren Geräts (bzw. eines Patienten
der stationären Einrichtung) im Inneren der Einrichtung bzw. im Inneren der insbesondere
durch systembegrenzende Funkeinheiten gebildete geografischen Begrenzung ("Inhouse-Ortung")
ist es denkbar, dass die Positionsbestimmung nicht durch die Ortungskomponente des
tragbaren Geräts, sondern durch die Funkeinheiten des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems
erfolgt. In anderen Worten ist es denkbar, dass durch das erfindungsgemäße Sicherheitssystem,
insbesondere durch die Überwachungsanordnung registriert wird, welches tragbare Gerät
aktuell mit welcher Funkeinheit oder welchen Funkeinheiten in Verbindung steht. Insbesondere
bei der Verwendung stationärer Funkeinheiten, deren Installationsort jeweils bekannt
ist, kann somit die Position eines tragbaren Geräts innerhalb einer stationären Einrichtung
hinreichend exakt bestimmt werden. Durch eine Erhöhung der Anzahl der Funkeinheiten
kann die Positionsbestimmung in ihrer Genauigkeit entsprechend verbessert werden.
Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass die Position von tragbaren Geräten bzw. Patienten
der stationären Einrichtung insbesondere dauerhaft überwacht werden kann, ohne jedoch
auf die Ortungskomponente der tragbaren Geräte zurückgreifen zu müssen. Somit ergeben
sich ein energieeffizienter Betrieb der tragbaren Geräte und eine entsprechend längere
Laufzeit bei der Verwendung von Batterien oder Akkus.
[0032] In Bezug auf die "Inhouse-Ortung" kann es vorgesehen sein, dass die Aktualisierung
einer Position eines tragbaren Geräts immer dann erfolgt, wenn diese mit wenigstens
einer vorzugsweise neuen Funkeinheit in Kommunikation tritt. In anderen Worten erfolgt
eine Aktualisierung der Position eines tragbaren Geräts nur dann, wenn die Kommunikation
zwischen wenigstens einer Funkeinheit und einem tragbaren Gerät initiiert wird, jedoch
nicht, wenn diese nachfolgend zwischen einer oder mehreren Funkeinheiten lediglich
aufrechterhalten wird. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die innerhalb des Sicherheitssystems
kommunizierten Datenmengen reduziert werden.
[0033] Es kann vorgesehen sein, dass die Alarmfunktion des Sicherheitssystems auch dann
aktiviert wird, wenn in Bezug auf ein tragbares Gerät in einem definierten Zeitraum
keine Bewegung registriert wurde. In anderen Worten kann die Alarmfunktion aktiviert
werden, wenn die das tragbare Gerät über einen vorab definierten Zeitraum mit lediglich
einer Funkeinheit oder mehreren gleichen Funkeinheiten in Kommunikationsverbindung
stand bzw. keine Bewegung des tragbaren Geräts detektiert wurde. Eine solche Aktivierung
der Alarmfunktion kann auch bestimmte Zeiträume (bspw. während der Nachtruhe) beschränkt
sein. Auch kann eine solche Aktivierung der Alarmfunktion für ein spezifisches tragbares
Gerät anhand der verschiedenen Funkeinheiten individuell konfigurierbar sein. So ist
es beispielsweise denkbar, dass Funkeinheiten in der Nähe eines Schlafraums bzw. Zimmers
eines Patienten von dieser Art der Aktivierung der Alarmfunktion ausgeschlossen werden,
da sich der Patient und mit ihm das tragbare Gerät üblicherweise über einen längeren
Zeitraum in dem Zimmer befindet. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass etwaige Notfälle
automatisch und frühzeitig erkannt werden und entsprechende Hilfemaßnahmen eingeleitet
werden können.
[0034] Es kann vorgesehen sein, dass die "Inhouse-Ortung" nicht dauerhaft durchgeführt wird,
sondern lediglich in definierten Zeiträumen, insbesondere während der Nachtruhe und/oder
im Falle von Notfällen wie Bränden. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass im Falle
eines Notfalls festgestellt werden kann, ob sich hilfebedürftige Personen noch in
der Einrichtung befinden und wo sich diese aktuell aufhalten.
[0035] Auch kann das erfindungsgemäße Sicherheitssystem zur Erweiterung und/oder Ergänzung
eines bestehenden Sicherheitssystems ausgeführt sein bzw. an ein bestehendes Sicherheitssystem
anbindbar bzw. angebunden sein. So ist es denkbar, dass das erfindungsgemäße System
an bestehende Sicherheitssysteme wie bspw. eine Brandmeldeanlage angebunden bzw. anbindbar
ist. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass Warnungen und/oder Alarme bestehender Sicherheitssysteme
durch das erfindungsgemäße Sicherheitssystem, insbesondere durch die Überwachungsanordnung
empfangbar sind bzw. empfangen werden. Auch ist es denkbar, dass eine solche Alarmmeldung
oder Warnmeldung von dem erfindungsgemäßen Sicherheitssystem, insbesondere von der
Überwachungsanordnung auf alle bzw. ausgewählte tragbare Geräte des erfindungsgemäßen
Sicherheitssystems weitergeleitet wird. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass die
Patienten stationärer Einrichtungen effektiv vor Gefahrensituationen gewarnt werden
können. So kann es vorgesehen sein, dass in einem solchen Notfall die Anzeigekomponente
und/oder die Ausgabekomponente und/oder die Lichtkomponente und/oder die Ortungskomponente
des tragbaren Geräts verwendet wird um einen Bewohner bzw. Patienten der stationären
Einrichtung zu Warnen bzw. entsprechende Hilfemaßnahmen einzuleiten und/oder zu koordinieren.
[0036] Auch ist es denkbar, dass im Falle einer Warnung und/oder eines Alarms eines bestehenden
Sicherheitssystems wie bspw. einer Brandmeldeanlage die Ortungskomponenten bzw. die
Positionsbestimmung aller tragbaren Geräte des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems
aktiviert werden. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass Personen innerhalb der stationären
Einrichtung noch genauer und zuverlässiger geortet und vor Gefahren in Sicherheit
gebracht werden können.
[0037] Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass das tragbare Gerät dazu ausgebildet
ist, unmittelbar am Körper der Person getragen zu werden, und insbesondere in der
Form einer Armbanduhr (insbesondere smart-watch) ausgebildet ist. Damit kann das tragbare
Gerät als ein "on body device" ausgeführt sein, welches die Person am Körper bzw.
Handgelenk trägt. Dies ermöglicht die Zuverlässige Ortung der Person sowohl innerhalb
als auch außerhalb der stationären Einrichtung bzw. der geografischen Begrenzung.
Das tragbare Gerät kann ebenfalls als ein "wearable device" gemäß einer "Wearable
Technology" ausgebildet sein. Dies bedeutet, dass das tragbare Gerät als ein "smartes",
also "intelligentes" elektronisches Gerät ausgebildet ist, welches nahe an und/oder
auf der Hautoberfläche getragen wird. Auf diese Weise ist es möglich, dass das Gerät
Informationen über bspw. Körpersignale wie Vitalparameter und/oder Umgebungsdaten
mittels wenigstens eines Signalgebers erfassen, analysieren und übertragen kann.
[0038] Um im erfindungsgemäßen Sicherheitssystem verwendet zu werden, kann das tragbare
Gerät dazu ausgeführt sein, ein insbesondere drahtloses Kommunikationssignal zu empfangen
und insbesondere auch vorzugsweise durch die Sendekomponente weiterzugeben bzw. auszusenden,
z. B. an die Überwachungsanordnung und/oder wenigstens eine Funkeinheit. Weiter kann
es vorgesehen sein, dass das tragbare Gerät durch die Überwachungsanordnung programmierbar
und/oder konfigurierbar ist. Hierzu kann bspw. eine Verarbeitungsvorrichtung Konfigurationsbefehle
und/oder ein Computerprogramm an das tragbare Gerät übersenden und dort aktivieren.
Die übertragenen Daten werden hierbei z. B. in einem Datenspeicher des tragbaren Geräts
hinterlegt. Die Übertragung kann vorteilhafterweise kontaktlos erfolgen.
[0039] Vorteilhaft ist es zudem, wenn die Funkeinheit in Abhängigkeit von der Begrenzung
positioniert ist, um in und/oder an der stationären Einrichtung das Kommunikationssignal
in einem Bereich um die Begrenzung auszusenden, um vorzugsweise bei Annäherung des
tragbaren Geräts an die Begrenzung die Positionsbestimmung für das Detektieren des
Überschreitens der Begrenzung zu aktivieren. Somit ist es nicht notwendig, dass die
Positionsbestimmung dauerhaft aktiv ist, um zuverlässig eine Person zu orten, welche
die Einrichtung verlassen hat.
[0040] Es ist denkbar, dass das tragbare Gerät wenigstens einen Signalgeber, insbesondere
Sensor, aufweist, um wenigstens einen vorzugsweise personenbezogenen Parameter wie
wenigstens ein Körpersignal (z. B. Vitalparameter der Person) und/oder Umgebungsdaten
zu erfassen. Weiter kann eine Verarbeitungskomponente des tragbaren Geräts in Signalverbindung
mit dem Signalgeber bzw. Sensor stehen, um den wenigstens einen erfassten Parameter
zu analysieren Der wenigstens eine Parameter kann vorzugsweise durch die Sendekomponente
an die Überwachungsanordnung übertragen werden. Es kann weiterhin vorgesehen sein,
dass die Übertragung des wenigstens einen Parameters insbesondere regelmäßig und/oder
mehrmals täglich, bevorzugt wenigstens vier Mal täglich, besonders bevorzugt wenigstens
stündlich erfolgt. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass die Vitalparameter von Patienten
über das erfindungsgemäße Sicherheitssystem kontinuierlich überwacht werden können
und gesundheitliche Probleme sowie Handlungsbedarf des Personals rechtzeitig und zuverlässig
feststellbar sind.
[0041] Von weiterem Vorteil kann vorgesehen sein, dass die Ortungskomponente des tragbaren
Geräts dazu ausgebildet ist, zur Positionsbestimmung wenigstens eine geografische
Ortungskoordinate zu ermitteln, durch welche die Position des tragbaren Geräts angegeben
wird. Damit ist es auch möglich, die Position der Person zuverlässig zu ermitteln.
[0042] Es kann möglich sein, dass die geografische Begrenzung ("Geo-Fence") unabhängig von
der Funktionalität der wenigstens einen Funkeinheit definiert wird, bspw. anhand zumindest
einer GPS-Koordinate, insbesondere mehrerer GPS-Koordinaten. Zur Definition der Begrenzung
kann die Überwachungsanordnung verwendet werden, welche bspw. als eine Backend-IT
ausgeführt ist, um das erfindungsgemäße Sicherheitssystem zu konfigurieren und/oder
zu steuern.
[0043] Auch kann es möglich sein, dass die Überwachungsanordnung wenigstens eine Verarbeitungsvorrichtung
umfasst, um wenigstens eine geografische Grenzkoordinate zur Definition der geografischen
Begrenzung bereitzustellen und/oder um für das Detektieren des Überschreitens der
Begrenzung die wenigstens eine Grenzkoordinate mit der wenigstens einen ermittelten
Ortungskoordinate zu vergleichen. Durch den Vergleich kann das Überschreiten festgestellt
werden. Die Überwachungsanordnung kann anhand der Begrenzung einen Alarm auslösen,
bspw. im Rahmen der Alarmfunktion, wenn die Begrenzung durch das tragbare Gerät überschritten
wird. Die Alarmfunktion kann die Übertragung des Alarms z. B. zu einem Kommunikationsgerät
umfassen.
[0044] Optional ist es denkbar, dass die Überwachungsanordnung dazu ausgebildet ist, nach
der Aktivierung die aktivierte Alarmfunktion dadurch auszuführen, dass zur Ortung
des tragbaren Geräts mittels der Positionsbestimmung wiederholt wenigstens eine geografische
Ortungskoordinate von der Ortungskomponente empfangen wird, um anhand der Ortungskoordinate
die Position des tragbaren Geräts zu bestimmen. Die Wiederholungen können dabei in
einem Intervall geringer als eine Minute durchgeführt werden, um zuverlässig die Bewegung
des tragbaren Geräts zu erfassen.
[0045] Auch ist es optional denkbar, dass die Überwachungsanordnung und das tragbare Gerät
jeweils eine Kommunikationsschnittstelle, vorzugsweise eine Mobilfunkschnittstelle
und/oder Internetschnittstelle und/oder Netzwerkschnittstelle, aufweisen, um die Ortungskoordinate
von der Ortungskomponente des tragbaren Geräts an eine Verarbeitungsvorrichtung der
Überwachungsanordnung zu übertragen. Wenn das tragbare Gerät bspw. als Mobilfunkgerät
ausgeführt ist, kann eine Mobilfunkstelle als die Kommunikationsschnittstelle genutzt
werden.
[0046] Des Weiteren ist es im Rahmen der Erfindung optional möglich, dass die Ortungskomponente
als ein GNSS-Empfänger (GNSS steht für "globales Navigationssatellitensystem" bzw.
englisch global navigation satellite system), vorzugsweise GPS-Empfänger (GPS steht
für Global Positioning System), ausgebildet ist. Auch eine Verwendung von AGPS (Assisted
Global Positioning System) und LBS (Standortbezogene Dienste) kann möglich sein, sodass
die Ortungskomponente auch als AGPS und/oder LBS Empfänger ausgeführt sein kann. Dies
kann die Positionsbestimmung bzw. Ortung durch eine Erhöhung der Genauigkeit weiter
verbessern.
[0047] Die Funkeinheit kann derart ausgeführt sein, dass die Sendereichweite bezogen auf
die Aussendung wenigstens eines insbesondere drahtlosen Kommunikationssignals (z.
B. mit einer Auflösung von mindestens einem Meter) eingestellt werden kann. Auf diese
Weise ist es möglich, bei der Montage Einflüsse von der Umgebung (Wände, Hindernisse)
zu berücksichtigen, und die Sendereichweite davon abhängig einzustellen. Auch lässt
sich hierdurch die Häufigkeit von Fehlalarmen reduzieren, da insbesondere die Kommunikation
von systembegrenzenden Funkeinheiten mit tragbaren Geräten des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems
auf einen möglichst kleinen und auf die geografische Begrenzung beschränkten Kommunikationsbereich
reduziert werden kann.
[0048] Die Funkeinheit kann spezifisch für einen Innen- oder Außenbereich der Einrichtung
ausgeführt sein. Bspw. weist die Funkeinheit für den Außenbereich ein wasser-geschütztes
Gehäuse auf.
[0049] Ferner ist es denkbar, dass die Überwachungsanordnung eine Wissensbasis aufweist.
Die Wissensbasis kann wenigstens eine Regel umfassen, nach welcher eine Abhängigkeit
der Aktivierung der Alarmfunktion definiert ist. So ist es denkbar, dass die Alarmfunktion
aktiviert wird, bei einer Detektion des Überschreitens der geografischen Begrenzung
und/oder in Abhängigkeit wenigstens einer Ereignisinformation und/oder in Abhängigkeit
wenigstens eines Signals eines Signalgebers. Bspw. umfasst die Wissensbasis einen
Datenspeicher, in dem die wenigstens eine Regel gespeichert ist. Wenn das Detektieren
des Überschreitens der Begrenzung und/oder der Empfang wenigstens einer Ereignisinformation
und/oder das Erfassen eines Signals eines Signalgebers erfolgt, kann anhand der Regel
bestimmt werden, ob die Alarmfunktion aktiviert wird. Die Wissensbasis kann dabei
auch "lernfähig" ausgeführt sein. In anderen Worten kann durch eine Anpassung der
Wissensbasis die Aktivierung der Alarmfunktion in Bezug auf einen Patienten der stationären
Einrichtung bzw. in Bezug auf ein tragbares Gerät individuell angepasst werden. So
kann bspw. vorgegeben werden, ob eine Alarmfunktion bei einer Detektion einer Überschreitung
der geografischen Begrenzung aktiviert werden soll. Auch können Grenzwerte für Körpersignale,
insbesondere Vitalparameter eines Patienten definiert werden, wobei je nach Definition
ein Überschreiten oder Unterschreiten insbesondere eines einzelnen Grenzwerts eine
Aktivierung der Alarmfunktion zur Folge haben kann.
[0050] Unter einer "Lernfähigkeit" kann die Möglichkeit verstanden werden, bestimmte Verhaltensmuster
von der Person zu erkennen. Z. B. ist es anhand historischer Daten bekannt, welche
Ereignismuster einem Überschreiten der geografischen Begrenzung statistisch vorangegangen
sind. Wenn z. B. anhand der historischen Daten erkannt wird, dass die Personen vor
dem Überschreiten der Begrenzung häufig an bestimmten Orten der Einrichtung waren,
kann dieses Ereignismuster die Regel so modifizieren, dass bei einem Vorliegen des
Ereignismusters die Aktivierung eher ausgeführt wird. Die Ereignismuster können z.
B. durch weitere Funkeinheiten erkannt werden, welche innerhalb der Einrichtung verteilt
werden. Diese für das Überschreiten der Begrenzung (also dem Verlassen der Einrichtung)
spezifischen Ereignismuster können dann in der Wissensbasis gespeichert werden. Ferner
können die Ereignismuster und/oder die historischen Daten auch Zeitangaben umfassen.
Bspw. kann eine Regel der Wissensbasis aussagen, dass eine Annäherung an die Begrenzung
zu einer bestimmten Tageszeit (nachts) eher zum Überschreiten der Begrenzung führt,
als an anderen Tagezeiten. Entsprechend kann die Detektion einer Annäherung eines
tragbaren Geräts bzw. eines Patienten der stationären Einrichtung an die geografische
Begrenzung nachts früher zur Aktivierung der Alarmfunktion führen als an anderen Tagezeiten.
Das Detektieren der Ereignismuster anhand der Regeln kann in anderen Worten eine Priorisierung
der Positionsbestimmung und/oder der Alarmfunktion umfassen. Die Wissensbasis kann
durch eine statistische Analyse der Ereignismuster sich permanent weiterentwickeln,
also lernfähig sein.
[0051] Die Verwendung einer Wissensbasis hat entsprechend ferner den Vorteil, dass das erfindungsgemäße
Sicherheitssystem lernfähig wird, und basierend auf der Wissensbasis bspw. automatisch
Maßnahmen vorschlagen oder Alarm- und Rettungsketten im Rahmen der Alarmfunktion automatisch
auslösen.
[0052] Ein weiterer Vorteil im Rahmen der Erfindung ist erzielbar, wenn die Überwachungsanordnung
dazu ausgeführt ist, die wenigstens eine Regel der Wissensbasis in Abhängigkeit von
historischen Daten, insbesondere vergangenen Aktivierungen der Alarmfunktion und/oder
Ereignismuster, automatisch anzupassen und/oder zu erweitern. Da ggf. nachts das tragbare
Gerät mit einer Ladestation verbunden ist, ist es möglich, von vorneherein auch andere
Komponenten für die Aktivierung der Alarmfunktion miteinzubeziehen. Beispielsweise
können andere tragbare und/oder stationäre Geräte eingesetzt werden, wie "Kontaktmatten",
welche das Aktivieren der Alarmfunktion auslösen können und/oder zur Positionsbestimmung
eingesetzt werden können. Hierzu können diese Geräte ebenfalls weitere Ereignisinformationen
an die Überwachungsanordnung übertragen.
[0053] Ein weiterer Vorteil kann im Rahmen der Erfindung erzielt werden, wenn die Verarbeitungskomponente
dazu ausgeführt ist, in Abhängigkeit von dem Empfangen des vorzugsweise drahtlosen
Kommunikationssignals eine Übertragung einer Ereignisinformation an die Überwachungsanordnung
zu initiieren, wobei die Überwachungsanordnung dazu ausgeführt sein kann, die Ereignisinformation
und/oder wenigstens eine weitere Ereignisinformation über ein Ereignis bei der Person
von wenigstens einem weiteren Gerät zu empfangen, und in Abhängigkeit von dem Empfangen
der Ereignisinformation - insbesondere anhand wenigstens einer Regel einer Wissensbasis
- die Alarmfunktion zu aktivieren.
[0054] Die Überwachungsanordnung kann vorteilhafterweise vollständig separat von dem tragbaren
Gerät und/oder der wenigstens einen Funkeinheit ausgeführt sein. Bspw. umfasst die
Überwachungsanordnung wenigstens eine Verarbeitungsvorrichtung in der Form einer Datenverarbeitungsanalage
wie eines Servers und/oder Computers, und ist bevorzugt Teil einer Cloud, und somit
über ein Netzwerk wie das Internet verwendbar. Auch kann es möglich sein, dass die
Überwachungsanordnung und/oder die Verarbeitungsvorrichtung zumindest teilweise ein
Teil des tragbaren Geräts bilden.
[0055] Entsprechend kann es möglich sein, dass die Definition der geografischen Begrenzung
und/oder das Detektieren des Überschreitens der Begrenzung durch das tragbare Gerät
selbst durchgeführt werden, und/oder auch die Alarmfunktion durch das tragbare Gerät
optional selbst aktiviert und/oder ausgeführt wird. Entsprechend kann das tragbare
Gerät selbst bei der Ausführung der Alarmfunktion einen Notruf tätigen, bspw. den
Rettungsdienst unmittelbar alarmieren. Alternativ kann das tragbare Gerät über ein
Kommunikationsnetzwerk wie das Internet mit der Überwachungsanordnung kommunizieren,
um die Definition der geografischen Begrenzung und/oder das Detektieren des Überschreitens
der Begrenzung und/oder die Alarmfunktion außerhalb des tragbaren Geräts auszuführen.
[0056] Es ist denkbar, dass mittels der Überwachungsanordnung, z. B. in der Form einer Backend-IT
das erfindungsgemäße Sicherheitssystem ggf. auch parametriert werden kann, und weitere
Komponenten (z. B. temporär oder dauerhaft) integrieren zu können. Entsprechend kann
das Sicherheitssystem auch erweiterbar sein, z. B. um weitere tragbare Geräte und/oder
Funkeinheiten.
[0057] Außerdem kann es im Rahmen der Erfindung von Vorteil sein, dass ein Kommunikationsgerät
vorgesehen ist, um die Aktivierung der Alarmfunktion zu detektieren und/oder die Ortung
des tragbaren Geräts durchzuführen und/oder bei Aktivierung der Alarmfunktionen einen
Notruf durchzuführen. Das Kommunikationsgerät ist bspw. ein tragbares Gerät wie ein
Mobiltelefon, insbesondere ein Smartphone, und/oder ein Computer wie ein Laptop. Das
Kommunikationsgerät kann dazu ausgeführt sein, mittels der Ortung die Position des
tragbaren Geräts auf einem Display des Kommunikationsgeräts zu visualisieren. Hierzu
können bspw. die Ortungskoordinaten ausgewertet werden. Auch ist es möglich, dass
das Kommunikationsgerät bei Detektion der aktivierten Alarmfunktion die Position des
tragbaren Geräts an einen Notruf (und damit an Rettungskräfte) weitergibt. Auch ist
es denkbar, dass das Kommunikationsgerät dazu ausgeführt ist, eine Audio-und/oder
Video- Telefonverbindung mit dem tragbaren Gerät herzustellen, um bei aktivierter
Alarmfunktion mit der Person sprechen zu können. Die Aktivierung der Alarmfunktion
wird bspw. dadurch durch das Kommunikationsgerät detektiert, dass das Kommunikationsgerät
einen Alarm (Daten oder eine Nachricht) empfängt, welcher von dem tragbaren Gerät
und/oder der Überwachungsanordnung ausgesendet wird. Das Kommunikationsgerät kann
in Datenverbindung mit der Übertragungsanordnung stehen, um die Aktivierung der Alarmfunktion
zu erkennen.
[0058] Auch ist es optional denkbar, dass die Überwachungsanordnung und/oder das tragbare
Gerät wenigstens einen Signalgeber aufweist, um in Abhängigkeit von einem Signal des
Signalgebers die Alarmfunktion zu aktivieren, wobei der wenigstens eine Signalgeber
als zumindest einer der folgenden ausgeführt sein kann:
- eine Schnittstelle zu weiteren medizintechnischen Geräten, wie eine FHIR Schnittstelle
(Fast Healthcare Interoperability Resources Schnittstelle),
- eine FHIR Schnittstelle, um das Signal von einem medizintechnischen Gerät zu empfangen,
- ein Sensor, um einen Parameter der Person und/oder in der Umgebung des tragbaren Geräts
zu erfassen, und vorzugsweise um anhand der Erfassung das Signal zu erzeugen.
[0059] Dies ermöglicht eine weitreichende Funktionsergänzung durch Hinzunahme von medizintechnischen
Geräten. Eine signifikante funktionale Erweiterung kann das erfindungsgemäße System
erfahren, wenn medizintechnische Geräte in das System (z. B. mittels der FHIR-Schnittstelle)
integriert werden können. Die medizintechnischen Geräte können dann als Signalgeber
(z.B. für kritische Situationen) fungieren. Standort (inhouse bzw. outdoor) oder bestimmte
Werte der angeschlossenen Geräte können als Auslöser für Alarme verschiedener Art
dienen.
[0060] Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, insbesondere zur Überwachung
bei einer stationären Einrichtung. Hierbei ist vorgesehen, dass zumindest die nachfolgenden
Schritte durchgeführt werden, vorzugsweise nacheinander oder in beliebiger Reihenfolge,
wobei einzelne der Schritte auch wiederholt werden können:
- Aussenden eines vorzugsweise drahtlosen Kommunikationssignals durch wenigstens eine
Funkeinheit für die stationäre Einrichtung,
- Bereitstellen einer geografischen Positionsbestimmung durch eine Ortungskomponente
eines tragbaren Geräts, um die Position des tragbaren Geräts zu bestimmen,
- Empfangen des Kommunikationssignals durch eine Empfangskomponente des tragbaren Geräts,
- Aktivieren der Positionsbestimmung, durch eine elektronische Verarbeitungskomponente
des tragbaren Geräts, in Abhängigkeit von dem Empfangen des Kommunikationssignals,
insbesondere um die Positionsbestimmung wiederholt durchzuführen,
- Definieren einer geografischen Begrenzung durch wenigstens eine Überwachungsanordnung,
- Detektieren, durch die Überwachungsanordnung und/oder anhand der Positionsbestimmung,
wenn durch das tragbare Gerät ein Überschreiten der Begrenzung erfolgt, um in Abhängigkeit
von dem Detektieren des Überschreitens eine Alarmfunktion zu aktivieren, welche die
(insbesondere wiederholte) Ortung des tragbaren Geräts mittels der Positionsbestimmung
umfasst.
[0061] Damit bringt das erfindungsgemäße Verfahren die gleichen Vorteile mit sich, wie sie
ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Sicherheitssystem beschrieben worden
sind. Zudem kann das Verfahren geeignet sein, ein erfindungsgemäßes Sicherheitssystem
zu betreiben.
[0062] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in
der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems bei einer Integration
in eine stationäre Einrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung zur Visualisierung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0063] In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
[0064] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Sicherheitssystem 1 für eine stationäre Einrichtung
2 gezeigt. Das Sicherheitssystem 1 weist mehrere Funkeinheiten 10 für die stationäre
Einrichtung 2 zum Aussenden 301 eines Funksignals 210 auf, wobei eine Funkeinheit
10 an einem Ausgang der stationären Einrichtung als eine systembegrenzende Funkeinheit
10.1 konfiguriert ist. Ferner ist wenigstens ein tragbares Gerät 100 für eine Person
3 der stationären Einrichtung 2 vorgesehen, welches in der Figur beispielhaft in einer
zusätzlichen, vergrößerten Darstellung schematisch gezeigt wird. Das tragbare Gerät
100 kann demnach eine Ortungskomponente 110 zur geografischen Positionsbestimmung
305 des Geräts 100, eine Sendekomponente 115 zum Aussenden eines Kommunikationssignals,
eine Ausgabekomponente 125 zur Ausgabe akustischer Signale, eine Eingabekomponente
135 zur Eingabe akustischer Signale, eine Lichtkomponente 145, eine Anzeigekomponente
155, einen Signalgeber 130 und eine Empfangskomponente 120 zum Empfangen 302 des Kommunikationssignals
210 sowie eine elektronische Verarbeitungskomponente 140 aufweisen, letztere, um in
Abhängigkeit von dem Empfangen 302 des Kommunikationssignals 210 die Positionsbestimmung
305 zu aktivieren. Hierzu kann die Verarbeitungskomponente 140 elektrisch bzw. elektronisch
mit der Empfangskomponente 120 und Ortungskomponente 110 verschaltet sein. Zumindest
einige der, vorzugsweise alle Komponenten 110, 115, 120, 125, 130, 135, 140, 145 können
hierzu auf einer Leiterplatte gemeinsam angeordnet sein, und jeweils wenigstens einen
integrierten Schaltkreis aufweisen.
[0065] Ferner ist wenigstens eine Überwachungsanordnung 20 zum Definieren 311 einer geografischen
Begrenzung 200 (gestrichelte Linie) und zum Detektieren 312 eines Überschreitens der
Begrenzung 200 durch das tragbare Gerät 100 durch die Überwachungsanordnung und/oder
anhand der Positionsbestimmung 305 vorgesehen, um in Abhängigkeit von dem Detektieren
312 eine Alarmfunktion zu aktivieren, welche die Ortung des tragbaren Geräts 100 mittels
der Positionsbestimmung 305 umfasst. Bspw. kann bei der Aktivierung der Alarmfunktion
neben einer (z. B. visuellen und/oder akustischen) Alarmierung auch die Ortung initiiert
werden.
[0066] Die Ortungskomponente 110 des tragbaren Geräts 100 kann dazu ausgebildet sein, zur
Positionsbestimmung 305 wenigstens eine geografische Ortungskoordinate zu ermitteln,
durch welche die Position des tragbaren Geräts 100 angegeben wird. Auch ist es möglich,
dass die Überwachungsanordnung 20 wenigstens eine Verarbeitungsvorrichtung 30 umfasst,
um wenigstens eine geografische Grenzkoordinate zur Definition der geografischen Begrenzung
200 bereitzustellen, und um für das Detektieren 312 des Überschreitens der Begrenzung
200 die wenigstens eine Grenzkoordinate mit der wenigstens einen ermittelten Ortungskoordinate
zu vergleichen. Dies ermöglicht die Bereitstellung einer sogenannten Geofence-Funktion.
[0067] Ferner kann die Überwachungsanordnung 20 und das tragbare Gerät 100 jeweils eine
Kommunikationsschnittstelle 150, vorzugsweise eine Mobilfunkschnittstelle und/oder
Internetschnittstelle und/oder Netzwerkschnittstelle, aufweisen, um die Ortungskoordinate
von der Ortungskomponente 110 des tragbaren Geräts 100 an eine Verarbeitungsvorrichtung
30 der Überwachungsanordnung 20 zu übertragen.
[0068] Es ist weiter möglich, dass die Überwachungsanordnung 20 eine Wissensbasis 90 aufweist,
welche wenigstens eine Regel umfasst, nach welcher eine Abhängigkeit der Aktivierung
der Alarmfunktion von dem Detektieren 312 des Überschreitens der Begrenzung 200 und/oder
von wenigstens einer Ereignisinformation und/oder von einem Signal eines Signalgebers
130 definiert ist. Die Überwachungsanordnung 20 kann dazu ausgeführt sein, die wenigstens
eine Regel der Wissensbasis 90 in Abhängigkeit von historischen Daten, insbesondere
vergangenen Aktivierungen der Alarmfunktion, automatisch anzupassen und/oder zu erweitern.
[0069] Außerdem ist es möglich, dass ein Kommunikationsgerät 80 vorgesehen ist, um die Aktivierung
der Alarmfunktion zu detektieren und/oder die Ortung des tragbaren Geräts 100 durchzuführen
und/oder bei Aktivierung der Alarmfunktionen einen Notruf durchzuführen. Die Überwachungsanordnung
20 und/oder das tragbare Gerät 100 können des Weiteren wenigstens einen Signalgeber
130 aufweisen, um in Abhängigkeit von einem Signal des Signalgebers 130 die Alarmfunktion
zu aktivieren.
[0070] In Figur 1 ist ferner eine beispielhafte Anordnung des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems
in einer Einrichtung 2 gezeigt. Dabei ist erkennbar, dass eine Person 3 das Erdgeschoss
betreten kann, beispielsweise von einer Treppe herkommend. Vorausgesetzt ist, die
Person 3 trägt ein geeignetes tragbares Gerät 100, das fähig ist, die in der Einrichtung
montierten Funkeinheiten 10 zu erkennen. Bewegt sich die Person 3 bspw. zunächst in
Richtung der systembegrenzenden Funkeinheit 10.1, so kann an dem tragbaren Gerät die
Positionsbestimmung bzw. die Ortungskomponente aktiviert werden, sobald das tragbare
Gerät 100 mit der systembegrenzenden Funkeinheit 10.1 in Kommunikation tritt. Bewegt
sich die Person 3 anschließend in Richtung der Aufzüge und somit außer Reichweite
des Kommunikationssignals 210 der systembegrenzenden Funkeinheit 10.1 und befindet
sich stattdessen in Reichweite einer nicht systembegrenzenden Funkeinheit 10so kann
eine durch das tragbare Gerät 100 aktivierte Positionsbestimmung 305 (z. B. GPS-Funktionalität)
nach gewisser Zeit wieder ausgeschaltet bzw. deaktiviert werden.
[0071] Verlässt die Person 3 jedoch die Einrichtung 2 und überschreitet die Begrenzung 200
(Geofence), so kann die Alarmfunktion, insbesondere wenn keine Verbindung mehr zwischen
der systembegrenzenden Funkeinheit 10.1 oder einer anderen Funkeinheit 10 zu dem tragbaren
Gerät 100 vorliegt, aktiviert werden und z. B. ein Notrufsignal an das Kommunikationsgerät
80 oder (gemäß einer Konfiguration) direkt an eine definierte Adresse von bspw. Rettungskräften
ausgesendet werden. Die Funkeinheiten 10 können dabei an geeigneten Stellen im Außenbereich
und/oder Innenbereich angebracht sein, um zu gewährleisten, dass die Positionsbestimmung
305 aktiv bleibt.
[0072] In Figur 2 ist beispielhaft ein erfindungsgemäßes Verfahren visualisiert. Dabei erfolgt
zunächst ein Aussenden 301 eines Kommunikationssignals 210 durch wenigstens eine Funkeinheit
10 für die stationäre Einrichtung 2. Anschließend kann ein Bereitstellen einer geografischen
Positionsbestimmung 305 durch eine Ortungskomponente 110 eines tragbaren Geräts 100
erfolgen, um die Position des tragbaren Geräts 100 zu bestimmen. Ferner kann ein Empfangen
302 des Kommunikationssignals 210 durch eine Empfangskomponente 120 des tragbaren
Geräts 100 vorgesehen sein. Darüber hinaus ist ein Aktivieren der Positionsbestimmung
305 möglich, durch eine elektronische Verarbeitungskomponente 140 des tragbaren Geräts
100, in Abhängigkeit von dem Empfangen 302 des Kommunikationssignals 210. Zudem kann
ein Definieren 311 einer geografischen Begrenzung 200 durch wenigstens eine Überwachungsanordnung
20 erfolgen, und ein Detektieren 312, durch die Überwachungsanordnung 20 und anhand
der Positionsbestimmung 305, wenn durch das tragbare Gerät 100 ein Überschreiten der
Begrenzung 200 erfolgt, um in Abhängigkeit von dem Detektieren 312 des Überschreitens
eine Alarmfunktion zu aktivieren, welche die Ortung des tragbaren Geräts 100 mittels
der Positionsbestimmung 305 umfasst.
[0073] Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung
ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale
der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0074]
- 1
- Sicherheitssystem
- 2
- Einrichtung
- 3
- Person
- 10
- Funkeinheit
- 10.1
- systembegrenzende Funkeinheit
- 20
- Überwachungsanordnung
- 30
- Verarbeitungsvorrichtung
- 80
- Kommunikationsgerät
- 90
- Wissensbasis
- 100
- tragbares Gerät, Armbanduhr
- 110
- Ortungskomponente
- 115
- Sendekomponente
- 120
- Empfangskomponente
- 125
- Ausgabekomponente
- 130
- Signalgeber
- 135
- Eingabekomponente
- 140
- Verarbeitungskomponente
- 145
- Lichtkomponente
- 150
- Kommunikationsschnittstelle
- 155
- Anzeigekomponente
- 200
- Begrenzung
- 210
- Kommunikationssignal
- 301
- Aussenden
- 302
- Empfangen
- 305
- Positionsbestimmung
- 311
- Definieren
- 312
- Detektieren
1. Sicherheitssystem (1) für eine stationäre Einrichtung (2), aufweisend:
- wenigstens eine Funkeinheit (10) für die stationäre Einrichtung (2) zum Aussenden
(301) eines insbesondere drahtlosen Kommunikationssignals (210),
- wenigstens ein tragbares Gerät (100) für eine Person (3) in der stationären Einrichtung
(2), umfassend eine Ortungskomponente (110) zur geografischen Positionsbestimmung
(305) des Geräts (100) und eine Empfangskomponente (120) zum Empfangen (302) des Kommunikationssignals
(210) sowie eine elektronische Verarbeitungskomponente (140), um in Abhängigkeit von
dem Empfangen (302) des Kommunikationssignals (210) die Positionsbestimmung (305)
zu aktivieren,
- wenigstens eine Überwachungsanordnung (20) zum Definieren (311) einer geografischen
Begrenzung (200) und zum Detektieren (312) eines Überschreitens der Begrenzung (200)
durch das tragbare Gerät (100), um in Abhängigkeit von dem Detektieren (312) eine
Alarmfunktion zu aktivieren, welche zumindest die Ortung des tragbaren Geräts (100)
mittels der Positionsbestimmung (305) umfasst.
2. Sicherheitssystem (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die geografische Begrenzung (200) durch wenigstens eine systembegrenzende Funkeinheit
(10) konfiguriert ist, wobei eine Funkeinheit (10) insbesondere durch die Überwachungsanordnung
(20) als eine systembegrenzende Funkeinheit (10) konfigurierbar ist.
3. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das tragbare Gerät (100) dazu ausgebildet ist, unmittelbar am Körper der Person (3)
getragen zu werden, und insbesondere in der Form einer Armbanduhr (100) ausgebildet
ist.
4. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Funkeinheit (10) in Abhängigkeit von der Begrenzung (200) positioniert
ist, um in und/oder an der stationären Einrichtung (2) das Kommunikationssignal (210)
in einem Bereich um die Begrenzung (200) auszusenden, wobei bei Annäherung des tragbaren
Geräts (100) an die Begrenzung (200) die Positionsbestimmung (305) für das Detektieren
(312) des Überschreitens der Begrenzung (200), insbesondere durch die Überwachungsanordnung
aktiviert wird.
5. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ortungskomponente (110) des tragbaren Geräts (100) dazu ausgebildet ist, zur
Positionsbestimmung (305) wenigstens eine geografische Ortungskoordinate zu ermitteln,
durch welche die Position des tragbaren Geräts (100) angegeben wird, und dass die
Überwachungsanordnung (20) wenigstens eine Verarbeitungsvorrichtung (30) umfasst,
um wenigstens eine geografische Grenzkoordinate zur Definition der geografischen Begrenzung
(200) bereitzustellen, und um für das Detektieren (312) des Überschreitens der Begrenzung
(200) die wenigstens eine Grenzkoordinate mit der wenigstens einen ermittelten Ortungskoordinate
zu vergleichen.
6. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachungsanordnung (20) dazu ausgebildet ist, nach der Aktivierung die aktivierte
Alarmfunktion dadurch auszuführen, dass zur Ortung des tragbaren Geräts (100) mittels
der Positionsbestimmung wiederholt wenigstens eine geografische Ortungskoordinate
von der Ortungskomponente (110) empfangen wird, um anhand der Ortungskoordinate die
Position des tragbaren Geräts (100) zu bestimmen.
7. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachungsanordnung (20) und das tragbare Gerät (100) jeweils eine Kommunikationsschnittstelle
(150), vorzugsweise eine Mobilfunkschnittstelle und/oder Internetschnittstelle und/oder
Netzwerkschnittstelle, aufweisen, um die Ortungskoordinate von der Ortungskomponente
(110) des tragbaren Geräts (100) an eine Verarbeitungsvorrichtung (30) der Überwachungsanordnung
(20) zu übertragen.
8. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ortungskomponente (110) als ein GNSS-Empfänger, vorzugsweise GPS-Empfänger, ausgebildet
ist.
9. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachungsanordnung (20) eine Wissensbasis (90) aufweist, welche wenigstens
eine Regel umfasst, nach welcher eine Abhängigkeit der Aktivierung der Alarmfunktion
von dem Detektieren (312) des Überschreitens der Begrenzung (200) und/oder von wenigstens
einer Ereignisinformation und/oder von einem Signal eines Signalgebers (130) definiert
ist.
10. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachungsanordnung (20) dazu ausgeführt ist, die wenigstens eine Regel der
Wissensbasis (90) in Abhängigkeit von historischen Daten, insbesondere vergangenen
Aktivierungen der Alarmfunktion, automatisch anzupassen und/oder zu erweitern.
11. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verarbeitungskomponente (140) dazu ausgeführt ist, in Abhängigkeit von dem Empfangen
(302) des Kommunikationssignals (210) eine Übertragung einer Ereignisinformation an
die Überwachungsanordnung (20) zu initiieren, wobei die Überwachungsanordnung (20)
dazu ausgeführt ist, die Ereignisinformation und/oder wenigstens eine weitere Ereignisinformation
über ein Ereignis bei der Person (3) von wenigstens einem weiteren Gerät zu empfangen,
und in Abhängigkeit von dem Empfangen der Ereignisinformation anhand wenigstens einer
Regel einer Wissensbasis (90) die Alarmfunktion zu aktivieren.
12. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Kommunikationsgerät (80) vorgesehen ist, um die Aktivierung der Alarmfunktion
zu detektieren und/oder die Ortung des tragbaren Geräts (100) durchzuführen und/oder
bei Aktivierung der Alarmfunktionen einen Notruf durchzuführen.
13. Sicherheitssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachungsanordnung (20) und/oder das tragbare Gerät (100) wenigstens einen
Signalgeber (130) aufweist, um in Abhängigkeit von einem Signal des Signalgebers (130)
die Alarmfunktion zu aktivieren, wobei der wenigstens eine Signalgeber (130) als zumindest
einer der folgenden ausgeführt ist:
- eine FHIR Schnittstelle, um das Signal von einem medizintechnischen Gerät zu empfangen,
- ein Sensor, um einen Parameter der Person (3) und/oder in der Umgebung des tragbaren
Geräts (100) zu erfassen, und um anhand der Erfassung das Signal zu erzeugen.
14. Verfahren zur Überwachung bei einer stationären Einrichtung (2), wobei die nachfolgenden
Schritte durchgeführt werden:
- Aussenden (301) eines vorzugsweise drahtlosen Kommunikationssignals (210) durch
wenigstens eine Funkeinheit (10) für die stationäre Einrichtung (2),
- Bereitstellen einer geografischen Positionsbestimmung (305) durch eine Ortungskomponente
(110) eines tragbaren Geräts (100), um die Position des tragbaren Geräts (100) zu
bestimmen,
- Empfangen (302) des Kommunikationssignals (210) durch eine Empfangskomponente (120)
des tragbaren Geräts (100),
- Aktivieren der Positionsbestimmung (305), durch eine elektronische Verarbeitungskomponente
(140) des tragbaren Geräts (100), in Abhängigkeit von dem Empfangen (302) des Kommunikationssignals
(210),
- Definieren (311) einer geografischen Begrenzung (200) durch wenigstens eine Überwachungsanordnung
(20),
- Detektieren (312), durch die Überwachungsanordnung (20) und/oder anhand der Positionsbestimmung
(305), wenn durch das tragbare Gerät (100) ein Überschreiten der Begrenzung (200)
erfolgt, um in Abhängigkeit von dem Detektieren (312) des Überschreitens eine Alarmfunktion
zu aktivieren, welche die Ortung des tragbaren Geräts (100) mittels der Positionsbestimmung
(305) umfasst.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sicherheitssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 betrieben wird.