[0001] Die Erfindung betrifft eine Erdungseinrichtung, insbesondere für einen Kontakteinsatz.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Erdungseinheit sowie einen Kontakteinsatz
und einen elektrischen Verbinder.
[0003] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Kontakteinsatzes.
[0004] Entsprechende Vorrichtungen sind aus der Praxis bekannt und dienen insbesondere zur
Ableitung von Fehlerströmen.
[0005] Der
DE 10 2018 105 770 B4 liegt die Aufgabe zugrunde eine durchgehend metallische Verbindung zwischen dem vorzugweise
mittig angeordneten PE-Kontakt (Schutzkontakt) und dem Gehäuse mittels einem oder
mehreren, meist federnden Kontaktelementen herzustellen. Diese Verbindung wird realisiert,
indem ein separates Kontaktelement den PE-Kontakt kraftschlüssig umfasst. Der Kontakt
zum Metallgehäuse wird über Federarme hergestellt. Dazu wird die Verbindunganordnung
in entsprechende Spalten und Durchbrüche axial hineingeschoben bis die Kontaktausbildung
in die Durchbrüche des einstückigen Isolierkörpers einrastet.
[0006] Diese Lösung impliziert gleich mehrere Nachteile. Augenscheinlich ist die komplizierte
Montage der Verbindungsanordnung im Isolierkörper, die nur schwerlich automatisierbar
ist. Weiterhin erweist sich als nachteilig, dass die Verbindungsanordung, die an sich
schon komplex in der Herstellung ist, tief in den monolithischen Kontaktkörper eingebracht
werden muss, so dass die Kontaktflächen der Federarme durch einen Durchbruch des Kontaktkörpers
das Metallgehäuse kontaktieren können. Diese konstruktive Lösung setzt voraus, dass
Spalte und Durchbrüche im einstückig ausgeführten Kontaktkörper eingebracht werden
müssen. Dazu ist ein Schieberwerkzeug erforderlich, was entsprechend komplex und teuer
ist.
[0007] Zur Herstellung der diffizilen Spalten und Durchbrüche im Isolierkörper sind komplizierte
Werkzeugeinsätze nötig, die entsprechend empfindlich und teuer in der Herstellung
sind. Auch spritztechnisch ist dies eine Herausforderung, da die Spalten recht tief
in den Isolierkörper hineinragen. Aufgrund der erforderlichen Fließfähigkeit des benötigten
Materials ist die Auswahl bei flammgeschützten Kunststoffen eingeschränkt.
[0008] Ein wesentlicher Punkt bei Steckverbindern ist die individuelle Gestaltung von Polbildern
sowie die Kontaktdichte und die Skalierbarkeit / Miniaturisierung. Die zur Aufnahme
der Verbindungsanordnung benötigten Spalten verringern den verfügbaren Platz im Polbild.
Hochpolige bzw. miniaturisierte Steckverbinder lassen sich so nicht realisieren, da
das Polbild immer durch diese Spalten durchzogen ist. So ist das realisierbare Wunschpolbild
immer ein Kompromiss aus den verfügbaren Platzverhältnisse und der Herstellbarkeit
der Verbindungsanordnung.
[0009] Bei gegebener Anordnung ist eine außermittige Platzierung des PE-Kontaktes schwerlich
vorstellbar. Auch muss die Verbindungsanordnung die erforderliche Stromtragfähigkeit
erfüllen. Ein Parameter dazu ist die Materialdicke anzupassen. Bei der bekannten Ausführung
erschwert dies zusätzlich deren Herstellbarkeit. Auch die Montierbarkeit wird durch
starrere Federarme noch schwieriger und die Spalten zur Aufnahme der Verbindungsanordnung
sind breiter, was eher zu größerem Außendurchmessern führt als zu kleineren. Bei weiterer
Betrachtung fällt auf, dass die Verbindungsanordnung nur zwei Kontaktpunkte zum Metallgehäuse
aufweist, was an sich schon die Stromtragfähigkeit limitiert. Außerdem sind die Kontaktpunkte
konkav ausgeführt. Die daraus resultierende doch recht kleine Gesamtkontaktfläche
erhöht den sogenannten Engewiderstand und dies führt im stromdurchflossenen Leiter
zu einer entsprechenden großen Erwärmung an der Kontaktstelle. Es ist zu erwarten,
dass die bekannte Konstruktion schon allein aus diesem Grund für höhere Fehlerströme
ungeeignet ist.
[0010] Alle Kontaktstellen der bekannten Schutzleitereinrichtung basieren auf kraftschlüssigen
Verbindungen. Im Falle höherer Fehlerströme führt dies zu einer zusätzlichen Erwärmung,
was Beschädigungen in der Steckverbindung wahrscheinlicher macht. Extrem wichtig ist
jedoch die Kontaktsicherheit auch nach langen Standzeiten, insbesondere die minimalen
Veränderungen des Durchgangswiderstandes bei Alterung. Es ist dabei zu beachten, dass
die Kontaktnormalkraft über Zeit möglichst konstant bleibt und auch keine Oxidation,
die isolierende Wirkung haben, im Kontaktbereich auftreten kann. Der in der
DE 10 2018 105 770 B4 beschriebene Verbinder weist zwei unterschiedliche Kontaktstellen im Strompfad der
Schutzeinrichtung auf und zwar die der Federarme der Verbindungsanordnung am Metallgehäuse
und die Kontaktstelle zwischen dem Schutzleiter und Metallgehäuse.
[0011] Problematisch daran ist die Abhängigkeit der Schutzleiterkontaktstelle von der Vorspannung
durch die Federarme der Verbindungsanordnung. Lässt die Vorspannung der Federarme
nach, so wird auch die Kontaktnormalkraft der Anschlusszungen nachlassen, was insgesamt
zu großen Widerstandsänderungen führt.
[0012] Des Weiteren beschreibt die
DE 10 2016 213 952 A1 ein Steckverbindungsteil wobei ebenfalls einer oder mehrere Verbindungselemente einen
Isolierkörper eingebracht werden.
[0013] Die Herstellung des Isolierkörpers ist ebenfalls nur mit einem Schieberwerkzeug möglich,
deren Nachteile voranstehend bereits beschrieben sind. Die Konstruktion ist so angelegt,
dass die Blattfedern seitlich eintauchen. Dies hat den Nachteil, dass es aufgrund
des Platzbedarfes der Aufnahmetasche zu dünnen Wandstärken innerhalb der Isolierkörpers
kommen kann bzw. kann deshalb nicht immer das wunschgemäße Polbild realisiert werden.
[0014] Eine beliebige PE-Anordnung im Polbild ist aufgrund der Geometrie der Blattfedern
schwierig bzw. oft nicht möglich, d.h., diese Konstruktion lässt nur mittig angeordnete
PE-Kontakte zu. Auch ist offensichtlich, dass die Montage diffizil ist. Eine Automatisierung
der Montage ist allenfalls mit erheblichem Aufwand und hohen Kosten realisierbar.
Nachteilig ist bzgl. Sicherheit und UL-Zulassung auch, dass die Positionierung des
Blattfederelements durch den Kunststoffisolierkörper erfolgt. Es ist daher nicht auszuschließen,
dass es im Falle eines starken Fehlerstroms zur Erweichung des Isolierkörpers kommt,
was das Einsatzgebiet bzw. die Funktion der Schutzleitereinrichtung zumindest einschränkt.
[0015] Im Gegensatz zu
DE 10 2018 105 770 B4 umschließen die Verbindungselemente nicht den PE-Kontakt, sondern die Kontaktierung
von Verbindungselement und PE-Kontakt bzw. zum Gehäuse wird durch stumpfe Berührung
hergestellt. Die Praxis hat gezeigt, dass die sogenannte stumpfe Berührung der Kontaktpartner
oxidationsempfindlich ist, insbesondere wenn die Kontaktstelle über längere Zeit nicht
bewegt wird. Die mögliche Oxidationsschicht erhöht in der Regel die Durchgangswiderstände,
was wiederum bei einem stromdurchflossenen Leiter zu einer verstärkten Erwärmung der
Kontaktstelle führt und evtl. Beschädigungen von Steckerkomponenten begünstigt.
[0016] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Erdungseinrichtung,
eine Erdungseinheit sowie einen Kontakteinsatz und einen elektrischen Steckverbinder
derart auszugestalten und weiterzubilden, dass mit konstruktiv einfachen Mitteln und
somit kostengünstig auch unter rauen Bedingungen eine zuverlässige Funktion, insbesondere
die Ableitung von Fehlerströmen gegeben ist. Des Weiteren soll ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Kontakteinsatzes angegeben werden.
[0017] Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe in Bezug auf die Erdungseinrichtung
durch Anspruch 1 gelöst. Damit ist eine Erdungseinrichtung, insbesondere für einen
Kontakteinsatz, angegeben, mit einem im Wesentlichen plattenförmigen Grundkörper aus
einem elektrisch leitfähigen Material, wobei der Grundkörper mindestens einen Durchgang
für einen Kontakt, insbesondere einen Kontaktstift, und mindestens ein Kontaktelement
mit einer sich radial nach außen erstreckenden Kontaktfläche aufweist.
[0018] In erfindungsgemäßer Weise ist zunächst erkannt worden, dass durch einen im Wesentlichen
plattenförmigen Grundkörper auf besonders einfache Weise eine robuste Erdungseinrichtung
erzeugt werden kann. Aufgrund des mindestens einen Durchgangs ist eine zuverlässige
Kontaktierung mit einem Kontakt ermöglicht, insbesondere eine PE-Kontaktierung. Der
Kontakt könnte dabei als Kontaktstift ausgebildet sein. Grundsätzlich ist die Erdungseinrichtung
in elektrischen Steckverbindungen mit oder ohne Schirmung verwendbar. Weiterhin können
der Grundkörper und das mindestens eine Kontaktelement einteilig ausgebildet sein.
[0019] Der konstruktive Aufbau der erfindungsgemäßen Erdungseinheit lässt eine hohe Stromtragfähigkeit
zu. So können größere Leitungsquerschnitte an den Kontaktflächen der Kontaktelemente
bzw. des Grundkörpers allein dadurch realisiert werden, indem die Materialdicke vergrößert
wird.
[0020] In besonders vorteilhafter Weise kann der Grundkörper aus einem Metall hergestellt
sein. Die Durchgangswiderstände zwischen den Kontaktstellen des Grundkörpers und eines
den Grundkörper berührenden elektrisch leitfähigen Gehäuses können durch die Form
der Kontaktstellen, der Kontaktnormalkraft und der verwendeten galvanischen Oberfläche
minimiert werden. Dies lässt sich in vorteilhafter Weise realisieren, indem der Grundkörper
durch ein Laserschneidverfahren, ein Stanzverfahren und/oder ein Stanzbiegeverfahren
hergestellt ist. Generell ist es denkbar, dass der Grundkörper aus einem Blech hergestellt
ist.
[0021] In vorteilhafter Weise ist der Grundkörper aus einem Material hergestellt, das gute
Federeigenschaften und eine gute elektrische Leitfähigkeit aufweist und zwecks der
optimierten Wärmeableitung der Erdungseinheit auch über eine gute Wärmeleitfähigkeit
verfügt. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Kupferlegierung handeln, vorzugsweise
um bleifreies CuSN6. Auch die Verwendung anderer Materialien, wie zum Beispiel Federstähle,
ist generell denkbar.
[0022] Ferner können die Durchgangswiderstände der Kontaktstelle zwischen dem Kontakt, insbesondere
dem PE-Kontakt, und dem Grundkörper optimiert werden, indem dort eine vorzugsweise
stoffschlüssige Verbindung ansetzt. In beispielhafterweise kann diese Verbindung durch
Widerstands- oder Laserschweißen, bzw. Löten kostengünstig hergestellt sein. Auch
kann eine Presspassung realisiert sein. Hierzu kann an dem Durchgang in weiter vorteilhafter
Weise ein hülsenartiger Rand bzw. Vorsprung ausgebildet sein.
[0023] In vorteilhafter Weise kann das Kontaktelement in Radialrichtung federnd ausgebildet
sein. Dies hat den Vorteil, dass eine sichere elektrische Verbindung mit einem die
Erdungseinrichtung umgebenden Gehäuse zur Realisierung eines Steckverbinders erzielt
wird. Des Weiteren kann durch eine federnde bzw. flexible Ausgestaltung der Kontaktelemente
eine zu große Schwingungsübertragung durch Vibration bzw. eines Körperschalls durch
Schockbeanspruchung verringert werden. Im Konkreten kann das Kontaktelement einen
Federarm mit einem freien Ende und/oder einen klammerförmigen Federarm aufweist. In
vorteilhafter Weise können das Kontaktelement und der Grundkörper in einer gemeinsamen
Ebene liegen. Durch diese konstruktive Maßnahme kann auf sichere Weise ein Fehlerstrom
abgeleitet werden und ist auch bei Vibrationen und Schocks, die auf die Vorrichtung
einwirken, eine Kontaktsicherheit gewährleistet. Im Konkreten kann somit das mindestens
eine Kontaktelement in Radialrichtung federnd ausgebildet sein (beispielsweise als
Federarm) und in einer Ebene mit dem Grundkörper liegen. Eine entsprechende Konstruktion
ist des Weiteren auf besonders einfache Weise herzustellen.
[0024] In weiter vorteilhafter Weise können in Umfangsrichtung des Grundkörpers, vorzugsweise
symmetrisch, mindestens zwei oder mindestens drei Kontaktelemente ausgebildet sein.
Dadurch werden Kontaktunterbrechungen vermieden, da bei mehreren Kontaktelementen
mindestens ein oder mehrere Kontaktelemente mit einem die Erdungseinheit umgebenden
Gehäuse im Eingriff stehen.
[0025] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung können mindestens zwei Durchgänge ausgebildet
sein. Weiterhin ist es denkbar, dass ein in der Mitte des Grundkörpers angeordneter
Mittendurchgang und mindestens drei, insbesondere vier oder fünf, radial außerhalb
des Mittendurchgangs, vorzugsweise symmetrisch, angeordnete weitere Durchgänge vorgesehen
sind. Somit kann sowohl ein PE-Kontakt sowie mindestens ein weiterer Kontakt, beispielsweise
zur Signal- und/oder Leistungsübertragung, mit durch den Grundkörper geführt werden,
wobei der PE-Kontakt zusätzlich mit dem Grundkörper elektrisch verbunden sein kann.
Die weiteren Signal- und/oder Leistungskontakte können gegenüber dem Grundkörper elektrisch
isoliert sein. Die Anzahl der Durchgänge kann entsprechend dem gewünschten Polbild
gewählt werden.
[0026] In Bezug auf die Erdungseinheit wird die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale
von Anspruch 5 gelöst. Damit ist eine Erdungseinheit beansprucht mit einer Erdungseinrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und mindestens einem formschlüssig und/oder kraftschlüssig
und/oder stoffschlüssig in und/oder an dem Durchgang angeordneten Kontakt, insbesondere
einen Kontaktstift.
[0027] In vorteilhafter Weise kann der Kontakt, insbesondere der Kontaktstift, als PE-Kontakt
(Schutzleiter) dienen bzw. mit einem Schutzleiter verbunden sein. Entsprechend des
Anwendungsgebietes, auch wegen der extremen Schock- und Vibrationsbelastung beispielsweise
beim An- und Auslaufen von Industriemotoren, kann die Verbindung der PE-Leitung mit
dem Kontakt bzw. Kontaktstift über einen Schraubklemmanschluss, Crimpanschluss und/oder
Schneidklemmanschluss erfolgen. Jedoch sind auch andere Anschlussarten denkbar. Alternativ
oder zusätzlich kann der Kontakt aus einer Kupferlegierung hergestellt sein, vorzugsweise
aus bleifreiem CuZn40. Dieses Material weist den Vorteil auf, dass es crimpbar ist.
Auch ist es denkbar, dass die Oberfläche des Kontakts und/oder der Kontatkfläche vernickelt,
verzinnt oder vergoldet ist, um dauerhaft niedrige Übergangswiderstände zu erreichen.
[0028] Des Weiteren ist es denkbar, dass der Kontakt, insbesondere der PE-Kontakt, eine
Rändelung zur Erzeugung einer Presspassung mit der Erdungseinrichtung aufweist. Alternativ
oder zusätzlich kann der Kontakt, insbesondere der PE-Kontakt, eine zweiten Rändelung
aufweisen. Diese ermöglicht insbesondere bei der ungeschirmten Version eine definierte
Positionierung des Kontaktes. Die zweite Rändelung sichert den Kontakt, falls kein
Grundkörper vorgesehen sein sollte. So können die berechneten Luft- und Kriechstrecken
eingehalten werden.
[0029] In weiter vorteilhafter Weise kann der Kontakt zweiteilig ausgebildet sein, wobei
ein erster Teil mit einem zweiten Teil formschlüssig und/oder kraftschlüssig und/oder
stoffschlüssig verbindbar ist, vorzugsweise verschraubbar ist. Dadurch kann der Kontakt
auf besonders einfache Weise mit bzw. an dem Durchgang des Grundkörpers angeordnet
werden.
[0030] In Bezug auf den Kontakteinsatz wird die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale
von Anspruch 9 gelöst. Damit ist ein Kontakteinsatz beansprucht, mit einer Erdungseinheit
nach einem der Ansprüche 5 bis 8, einem ersten Isolierkörper und einem zweiten Isolierkörper,
wobei die Erdungseinrichtung zwischen dem ersten Isolierkörper und dem zweiten Isolierkörper
aufgenommen ist, und wobei die Kontaktfläche des mindestens einen Kontaktelements
frei abragt.
[0031] In erfindungsgemäßer Weise ist erkannt worden, dass durch die Nutzung zweier Isolierkörper
sowie einer erfindungsgemäßen Erdungseinrichtung, für die einzelnen Komponenten jeweils
das ideale Material genutzt werden kann.
[0032] Vorteilhafterweise können der erste Isolierkörper und der zweite Isolierkörper komplementär
zueinander ausgebildete Verbindungselemente aufweisen. Hierbei kann es sich beispielsweise
um mindestens einen Kontaktdom und mindestens eine Kontaktdomaufnahme handeln, insbesondere
zur form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung. Die Außenseite des Kontaktdoms und
die Innenseite der Kontaktdomaufnahme können in vorteilhafter Weise konisch verlaufen,
so dass sich diese miteinander verkeilen, wenn der Kontaktdom in die Kontaktdomaufnahme
eingepresst wird. Somit kann die Anordnung auf einfache Weise montiert werden. Die
Verbindungselemente, insbesondere der Kontaktdom und die Kontaktdomaufnahme, bzw.
zumindest ein Teil der komplementär ausgebildeten Verbindungselemente, kann derart
ausgebildet sein, dass es bzw. sie sich durch einen der Durchgänge erstreckt bzw.
erstrecken. Auch ist es denkbar, dass ein Signal- und/oder Leistungskontakt von zumindest
einem Teil der komplementär ausgebildeten Verbindungselemente im Bereich des Durchgangs
des Grundkörpers umgeben ist. Dadurch ist eine elektrische Isolierung des Signal-
und/oder Leistungskontakts gegenüber dem Grundkörper der Erdungseinrichtung erreicht.
[0033] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können der erste und/oder der zweite
Isolierkörper und/oder der Grundkörper Freisparungen aufweisen, die als Entlüftungskanäle
dienen. Somit wird die Wärmeableitung verbessert.
[0034] In weiter vorteilhafter Weise können die Verbindungselemente zur Aufnahme eines Signal-
und/oder Leistungskontaktes ausgebildet sein.
[0035] In Bezug auf den elektrischen Steckverbinder wird die voranstehende Aufgabe durch
die Merkmale von Anspruch 12 gelöst. Damit ist ein elektrischer Steckverbinder beansprucht,
mit einem Kontakteinsatz nach einem der Ansprüche 9 bis 11 und einem elektrisch leitfähigen
Gehäuse, wobei das Gehäuse den Kontakteinsatz zumindest teilweise umgibt und wobei
die Kontaktfläche des mindestens einen Kontaktelements des Kontakteinsatzes mit dem
Gehäuse in elektrischem Kontakt steht.
[0036] Der erfindungsgemäße Steckverbinder kann in rauem Umfeld angewendet werden und ist
insbesondere für den Einsatz bei Asynchron- und Drehstrommotoren oder anderen Wechselstromsystemen
geeignet. Dabei ist es denkbar, den erfindungsgemäßen Steckverbinder zur Übertragung
von Spannungen bis 630V und Strömen bis 16A auszulegen, wobei auch größere Ströme
denkbar sind. Der Steckverbinder zeichnet sich des Weiteren dadurch aus, dass er extrem
verlässlich, leistungsstark und platzsparend ist. Auch werden robuste mechanische
Eigenschaften realisiert, insbesondere eine extreme Schock- und Vibrationsbeständigkeit.
Neben einer schnellen und einfachen Montage im Feld wird erreicht, dass eventuelle
Stromunfälle, insbesondere durch vibrationsbedingtes Lösen von spannungsführenden
Leitungen sowie entsprechende Isolationsfehler, durch die Erdungseinheit vermieden
werden, da auch hohe Fehlerströme entsprechend sicher abgeführt werden.
[0037] In weiter erfindungsgemäßer Weise ist die Erdungseinheit eine völlig autarke Baugruppe.
Die ersten und zweiten Isolierkörper werden zur Fehlerstromableitung nicht zwingend
benötigt. Dies wirkt sich vorteilhaft sowohl auf die Materialauswahl der ersten und
zweiten Isolierkörper als auch auf die Erfüllung der für eine Zulassung notwendigen
Standards aus.
[0038] Durch die Bereitstellung eines erfindungsgemäßen Steckverbinders können verschiedene
Varianten von Stromunfällen verhindert werden. Wenn beispielsweise durch eine defekte
Litzenisolierung einer spannungsführenden Leitung ein Fehlerstrom an das elektrisch
leitfähige Gehäuse gelangt, fließt der Fehlerstrom über die Erdungseinheit sowie eine
daran angeschlossene PE-Leitung ab. Auch wenn der PE-Kontakt eines gesteckten Steckverbinders
nicht angeschlossen ist kann bei vorliegender Erfindung in vorteilshafterweise der
Fehlerstrom über die mit dem elektrisch leitfähigen Gehäuse kontaktierte Erdungseinheit
und die Geräteerdung abgeleitet werden. Somit kann der Steckverbinder auch ohne dass
der PE-Anschluss belegt ist Fehlerströme über die Geräteerdung ableiten. Des Weiteren
kann mit vorliegender Erfindung noch eine weitere Besonderheit realisiert werden,
nämlich die Ableitung besonders großer Fehlerströme. Entsprechende gefährliche Beschädigungen
der Steckverbindung werden verhindert, indem der Fehlerstrom durch die Erdungseinheit
aufgeteilt wird. Ein Teil des Fehlerstroms fließt über die PE-Leitung des Steckverbinders
ab und der andere Teil kann über den Schutzleiter des Gerätes abfließen. Aufgrund
der konstruktiven Ausgestaltung der Erdungseinheit wird über die Kupplungshülse bzw.
die Verriegelungseinheit ein Parallelpfad geschaffen, über den ein Teil des Fehlerstroms
abgeleitet wird.
[0039] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann das elektrisch leitfähige Gehäuse aus
Metall, insbesondere einer Kupferlegierung, beispielsweise einer bleifreien Legierung
wie das CuZn40, aus einem Hybridmaterial, d.h. Kunststoff und Metall, oder aus einem
metallisierten Kunststoff hergestellt sein.
[0040] In vorteilhafter Weise kann das Gehäuse als Verriegelungseinrichtung oder als Kupplungshülse
ausgebildet sein. Die Verriegelungseinrichtung bzw. Kupplungshülse ist mit der erfindungsgemäßen
Erdungseinheit, die ihrerseits die Erdungseinrichtung mit dem plattenförmigen Grundkörper
und einen Kontakt bzw. PE-Kontakt aufweist, elektrisch kontaktiert. So wird ein erster
PE-Kontakt, der seinerseits mit der PE-Leitung mit dem komplementären PE-Kontakt und
mit dessen PE-Leitung elektrisch verbunden.
[0041] In besonders vorteilhafter Weise werden so in den Fehlerstrompfaden ausschließlich
metallische Bauelemente zur Kontaktierung bzw. Positionierung verwendet, die auch
bei großer Wärmeentwicklung durch entsprechende Fehlerströme sicher und stabil ihre
Funktion erfüllen. Im Gegensatz dazu sind aus der Praxis Steckverbinder bekannt, bei
denen die erforderliche Anpresskraft eines PE-Kontaktelements nur in Verbindung mit
Kunststoffteilen erzeugt werden kann. Bei großer Wärmeentwicklung infolge entsprechend
großer Fehlerströme können diese ihre Formstabilität verlieren und so zum Versagen
der Schutzleiterfunktion führen.
[0042] Des Weiteren wird die voranstehende Aufgabe in Bezug auf das Verfahren durch die
Merkmale von Anspruch 14 gelöst. Damit ist ein Verfahren zur Herstellung eines Kontakteinsatzes,
insbesondere eines Kontakteinsatzes nach einem der Ansprüche 9 bis 11, beansprucht,
wobei ein erster Isolierkörper in eine Werkzeugaufnahme eingebracht wird, wobei eine
Erdungseinrichtung entsprechend ihres Polbildes lagerichtig an bzw. vor dem ersten
Isolierkörper angeordnet wird, wobei ein zweiter Isolierkörper an bzw. vor der Erdungseinrichtung
angeordnet wird und wobei der erste Isolierkörper und die Erdungseinrichtung und der
zweite Isolierkörper miteinander verpresst werden.
[0043] Der erfindungsgemäße Verfahrensablauf zeichnet sich dadurch aus, dass er mit einfachen
Betriebsmitteln realisiert werden kann. In vorteilhafter Weise könnte das Verfahren
händisch ausgeführt werden, beispielsweise mit Hilfe einer Kniehebelpresse. Dadurch
wäre eine Herstellung im Feld gegeben. Auch könnte das Verfahren zum Beispiel mittels
einer einfachen Rundtaktmaschine und entsprechenden Zuführungen kostengünstig automatisiert
erfolgen.
[0044] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens kann mindestens ein Kontakt,
insbesondere ein Kontaktstift, mit der Erdungseinrichtung verbunden werden, bevor
der erste Isolierkörper und die Erdungseinrichtung und der zweite Isolierkörper miteinander
verpresst werden. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass mindestens ein Kontakt,
insbesondere ein Kontaktstift, mit der Erdungseinrichtung verbunden wird, nachdem
der erste Isolierkörper und die Erdungseinrichtung und der zweite Isolierkörper miteinander
verpresst werden.
[0045] Insgesamt weist die vorliegende Erfindung die Vorteile auf, dass eine robuste Steckverbindung
angegeben ist, die eine besonders gute elektrische Alterungsbeständigkeit aufweist,
d.h. die Durchgangswiderstände bzw. die zulässigen Durchgangswiderstandsänderungen
der beteiligten Komponenten sind über die gesamte Lebensdauer, selbst unter schwierigsten
mechanischen und klimatischen Bedingungen, äußerst gering. Darüber hinaus werden wesentliche
Kundenanforderungen, wie beispielweise eine einfache und schnelle Konfektionierbarkeit
im Feld, platzsparende Abmessungen und ein niedriger Preis realisiert.
[0046] Es wird darauf hingewiesen, dass in der voranstehenden Beschreibung sowie der nachstehenden
Figurenbeschreibung Merkmale und Vorteile einzelner Bestandteile, beispielsweise der
Erdungseinrichtung, im Zusammenhang mit einer größeren Einheit, beispielsweise dem
elektrischen Steckverbinder, beschrieben werden. Diese Merkmale und Vorteile können
auch von dem entsprechenden Bauteil der jeweils separat beanspruchten, kleineren Einheit
realisiert sein. Entsprechende Gegenstände sind somit ausdrücklich Teil der vorliegenden
Offenbarung.
[0047] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter
Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die den Hauptansprüchen
nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung bevorzugter
Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung
mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Erdungseinheit,
- Fig. 2
- in einer schematischen Darstellung eine perspektivische, teilweise geschnittene Ansicht
eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Erdungseinheit,
- Fig. 3
- in einer schematischen Darstellung eine perspektivische, teilweise geschnittene Ansicht
eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Erdungseinheit,
- Fig. 4
- in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Erdungseinheit,
- Fig. 5
- in einer schematischen Darstellung, eine perspektivische Explosionsansicht eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Kontakteinsatzes,
- Fig. 6
- in einer schematischen Darstellung, eine perspektivische, teilweise geschnittene Ansicht
eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kontakteinsatzes,
- Fig. 7
- in einer schematischen Darstellung, eine perspektivische, teilweise geschnittene Ansicht
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kontakteinsatzes,
- Fig. 8
- in einer schematischen Darstellung, eine perspektivische, teilweise geschnittene Ansicht
eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbinders, und
- Fig. 9
- in einer schematischen Darstellung, eine perspektivische Explosionsansicht von zwei
Ausführungsbeispielen erfindungsgemäßer elektrischer Steckverbinder.
[0048] In der nachstehenden Figurenbeschreibung werden gleiche Elemente mit den gleichen
Bezugszeichen versehen. Des Weiteren sind in den Figuren zur Verbesserung der Übersichtlichkeit
nicht sämtliche Elemente jeweils mit einem Bezugszeichen versehen.
[0049] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Erdungseinheit 1. Die Erdungseinheit
1 umfasst eine Erdungseinrichtung 2 mit einem plattenförmigen Grundkörper 3, der mehrere
Durchgänge 4 und mehrere Kontaktelemente 5 aufweist, sowie einen elektrischen Kontakt
6. Der Kontakt 6 ist über eine Presspassung in dem Mittendurchgang 7 des Grundkörpers
3 angeordnet. Um eine dauerhafte und robuste Verbindung zu realisieren, weist der
Kontakt 6 eine Rändelung 8 auf und ist an dem Grundkörper 3 ein Vorsprung 9 ausgebildet.
Beim Einpressen des Kontaktes 6 werden die Materialspitzen der Rändelung 8 in die
Vertiefungen verdrängt, so dass eine Vorschädigung durch eine Rissbildung im zylindrisch
ausgeprägten Pressbereich am Grundkörper 3 vermieden wird. Somit lassen sich höhere
Presskräfte realisieren, was wiederum zu niedrigeren Übergangswiderstände führt.
[0050] Der Kontakt 6 weist eine Schraubklemmverbindung auf, um eine Verbindung mit einem
Leiter herzustellen, insbesondere einem PE-Leiter. Jedoch sind auch andere Anschlussarten
denkbar, beispielsweise Crimpen, eine Lötausführung oder eine Käfigzugfederausführung.
[0051] Die Kontaktelemente 5 sind als Federarm 10 realisiert, der in radialer Richtung nach
außen federnd ausgebildet ist. Sofern ein PE-Leiter an dem Kontakt 6 angeschlossen
ist, kann über die an den Kontaktelementen 5 ausgebildeten Kontaktflächen 14 des elektrisch
leitenden Grundkörpers 3 ein Fehlerstrom an ein die Erdungseinheit 1 umgebendes elektrisch
leitendes Gehäuse 15 abgeleitet werden.
[0052] Durch die symmetrisch um den Mittendurchgang 7 herum angeordneten weiteren Durchgänge
4 können weitere Signal- und/oder Leistungskontakte geführt werden. Die Anzahl der
Durchgänge 4 sowie die Positionierung des Kontakts 6 für den PE-Leiter in dem Grundkörper
3 kann entsprechend dem gewünschten Polbild gewählt werden.
[0053] Nicht dargestellt sind Ausprägungen auf dem Grundkörper 3, die als Abstandshalter
zwischen den beiden wärmeisolierenden Isolierkörpern dienen, um die Wärmeabfuhr zu
begünstigen.
[0054] Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Erdungseinheit
1. Diese entspricht im Wesentlichen der Ausführungsform gemäß Fig. 1, so dass auf
die voranstehende Beschreibung verwiesen wird. Der wesentliche Unterschied besteht
darin, dass der Kontakt 6 stoffschlüssig mit dem Grundkörper 3 verbunden ist. Beispielsweise
kann es sich um eine Schweiß- oder Lötverbindung handeln.
[0055] Der Grundkörper 3 weist dabei einen Vorsprung 9 auf, der aber nicht zwangsweise ausgebildet
sein muss. Es kann ausreichend sein, den Kontakt 6 mit dem Grundkörper 3 zu verschweißen
oder zu verlöten.
[0056] Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Erdungseinheit
1. Diese entspricht im Wesentlichen der Ausführungsform gemäß Fig. 1, so dass auf
die voranstehende Beschreibung verwiesen wird. Der wesentliche Unterschied besteht
darin, dass der Kontakt 6 zweiteilig ausgebildet ist. Dabei weist der erste Teil 29
ein Innengewinde auf, in das ein Außengewinde des zweiten Teils 30 einschraubbar ist,
wobei der erste Teil 29 und der zweite Teil 30 jeweils an einer Seite des Grundkörper
3 hintergreifen, so dass eine mechanische und elektrische Verbindung geschaffen ist.
Es ist auch denkbar, dass der erste Teil 29 ein Außengewinde aufweist, das in ein
Innengewinde des zweiten Teils 30 einschraubbar ist.
[0057] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Erdungseinheit
1. Diese entspricht im Wesentlichen der Ausführungsform gemäß Fig. 1, so dass auf
die voranstehende Beschreibung verwiesen wird. Der wesentliche Unterschied besteht
darin, dass die Kontaktelemente 5 als klammerförmiger, geschlossener Federarm 10 ausgebildet
sind. Diese Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass dauerhaft eine besonders
hohe Kontaktkraft in Radialrichtung realisierbar ist. Dabei ist denkbar, dass der
Kontakt 6 entsprechend einer der Ausführungsformen der Fig. 2 oder 3 ausgebildet und
mit dem Grundkörper 3 verbunden ist.
[0058] Fig. 5 zeigt in einer schematischen Darstellung, eine perspektivische Explosionsansicht
eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kontakteinsatzes 13. Dieser weist
einen ersten Isolierkörper 11 und einen zweiten Isolierkörper 12 auf, zwischen welchen
eine Erdungseinheit 1 angeordnet ist. Die Erdungseinheit 1 entspricht dabei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2, wobei es sich um eine beliebige erfindungsgemäße Erdungseinheit 1 handeln
kann, beispielsweise gemäß Fig. 1, 3 oder 4.
[0059] Wesentlich ist, dass die Kontaktflächen 14 des Kontaktelements 5 in Radialrichtung
nicht abgedeckt sind, d.h. frei abragen, so dass eine Kontaktierung mit einem nicht
dargestellten elektrisch leitfähigen Gehäuse 15 möglich ist.
[0060] Des Weiteren sind an dem ersten und zweiten Isolierkörper 11, 12 komplementäre Verbindungselemente
20 ausgebildet, nämlich Kontaktdomaufnahmen 21 und Kontaktdome 22. Somit ist eine
form- und kraftschlüssige Verbindung geschaffen, wenn die Kontaktdome 22 durch die
Durchgänge 4 hindurch in die Kontaktdomaufnahmen 21 eingeschoben werden. Dabei muss
der als PE-Kontakt 17 dienende elektrische Kontakt 6 nicht zwangsweise in dem Mittendurchgang
7 angeordnet sein, sondern kann auch in einem der anderen Durchgänge 4 positioniert
werden, je nach gewünschtem Polbild.
[0061] Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kontakteinsatzes
13, der als Stifteinsatz realisiert ist. Dieser weist einen ersten Isolierkörper 11,
einen zweiten Isolierkörper 12 und einer dazwischen angeordneten Erdungseinheit 1
auf. Dabei ist in dem Mittendurchgang 7 ein als PE-Kontakt 17 dienender Kontakt 6
angeordnet, der gemäß dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 über eine Presspassung mit
dem Grundkörper 3 verbunden ist. Dabei kann dieser Kontakt 6 auch auf andere Weise
mit dem Grundkörper 3 verbunden sein, bspw. gemäß einem der Ausführungsbeispiele der
Fig. 2 bis 4. Der Kontakt 6 weist eine zweite Rändelung 18 auf, mit der er an dem
zweiten Isolierkörper 12 angreift, so dass eine verbesserte Positionierung erreicht
wird.
[0062] Des Weiteren ist ein als Signal- und/oder Leistungskontakt 19 dienender weiterer
Kontakt 6 angeordnet, der von dem Verbindungselement 20 des zweiten Isolierkörpers
12 im Bereich des Durchgangs 4 des Grundkörpers 3 umgeben ist. Somit ist dieser Kontakt
6 elektrisch gegenüber dem Grundkörper 3 isoliert. Um diesen Kontakt 6 sicher in dem
zweiten Isolierkörper 12 zu halten, sind an dem Kontakt 6 in Umfangsrichtung verlaufende
Erhebungen 23 bzw. Kontaktkrallen ausgebildet. Die Isolierkörper 11, 12 sind gegeneinander
verpresst, so dass die Kontaktdome 22 in die Kontaktaufnahmedome 21 eingreifen und
eine kraft- bzw. formschlüssige Verbindung realisieren.
[0063] Wesentlich ist, dass die Kontaktflächen 14 des Grundkörpers 3 nicht von den Isolierkörpern
11, 12 umschlossen sind und somit frei abragen. Daher können diese in elektrischen
Kontakt 6 mit einem elektrisch leitenden Gehäuse 15 gebracht werden, wenn dieses um
den Kontakteinsatz 13 angeordnet wird. Somit können Fehlerströme auf sichere Weise
abgeleitet werden.
[0064] Weiterhin sind an dem zweiten Isolierkörper 12 Freisparungen 16 ausgebildet, welche
die in Folge eines Fehlerstroms entstehende Wärme entweichen lassen bzw. die stark
erwärmte Luft abführen.
[0065] Fig. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kontakteinsatzes
13. Dieser entspricht im Wesentlichen der Ausführungsform gemäß Fig. 6, so dass auf
die voranstehende Beschreibung verwiesen wird. Der wesentliche Unterschied besteht
darin, dass der Kontakteinsatz 13 als Buchseneinsatz und nicht als Stifteinsatz ausgebildet
ist und dass der PE-Kontakt 17 außermittig angeordnet ist, wohingegen der Signal-
und/oder Leistungskontakt 19 durch den Mittendurchgang 7 des Grundkörpers 3 verläuft.
[0066] Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbinders
31. Dieser weist einen Kontakteinsatz 13 gemäß Fig. 6 auf, der von einem als Kupplungshülse
24 ausgebildeten, elektrisch leitfähigen Gehäuse 15 umgeben ist. Dabei ist deutlich
zu erkennen, dass die Kontaktflächen 14 der als Federarme 10 ausgebildeten Kontaktelemente
5 an der Kupplungshülse 24 anliegen, so dass über den Grundkörper 3 eine elektrische
Kontaktierung zwischen der Kupplungshülse 24 und dem PE-Kontakt 17 besteht. Die Kupplungshülse
24 stellt in der Dosenversion eine Komponente einer Verriegelungseinheit dar.
[0067] Die Kontaktstelle von Grundkörper 3 und Kupplungshülse 24 ist somit durch das Anpressen
der radial am Grundkörper 3 angeordneten Federarme 10 realisiert. Der Übergangswiderstand
zwischen diesen Komponenten ist im Wesentlichen von der Kontaktkraft bzw. Form der
Kontaktfläche 14 des Kontaktelementes 5 abhängig. Um diesen Übergang weiterhin zu
minimieren ist grundsätzlich ein Verschweißen dieser Federarme 10 mit der Kupplungshülse
24 denkbar. Dazu umschließen zwei halbschalenförmige Schweißkatoden die Kupplungshülse
24 und eine zweite wird durch die PE-Kontaktierung realisiert.
[0068] Auf diese Weise werden die Übergangswiderstände nochmals minimiert. Die flexible
Verbindung zwischen Grundkörper 3 und Kupplungshülse 24, die bei Schock und Vibration
unerlässlich ist, bleibt dann erhalten, wenn nur die Kontaktflächen 14 angeschweißt
werden und die Schwingungen durch die Federarme 10 gedämpft werden.
[0069] Fig. 9 zeigt zwei Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer elektrischer Steckverbinder
31. Dabei beschreibt das obere Ausführungsbeispiel eine Stiftausführung, das untere
Ausführungsbeispiel eine Buchsenausführung.
[0070] Zur Konfektionierung werden zunächst die Druckschraube 25, der Dichtring 26 und die
Abstandshülse 27 auf ein Kabel aufgefädelt. Das Kabel ist bereits oder wird nun abgemantelt,
die Adern abisoliert und die Litzen angeschlossen. Abschließend wird die Abstandshülse
27 auf den Isolierkörper geschoben und der Dichtungsring in den angespritzten Klemmkorb
der Abstandshülse 27 gedrückt.
[0071] Diese so vormontierte Baugruppe wird in die Verriegelungseinrichtung 28 bzw. in die
Kupplungshülse 24 eingeführt. Dabei ist darauf zu achten, dass der Kontakteinsatz
13 bis auf Anschlag geschoben wird. Abschließend wird die Druckschraube 25 aufgeschraubt.
[0072] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lehre wird
zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie
auf die beigefügten Ansprüche verwiesen.
[0073] Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Lehre lediglich zur Erörterung der beanspruchten
Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.
Bezugszeichenliste
[0074]
- 1
- Erdungseinheit
- 2
- Erdungseinrichtung
- 3
- Grundkörper
- 4
- Durchgang
- 5
- Kontaktelement
- 6
- Kontakt
- 7
- Mittendurchgang
- 8
- Rändelung
- 9
- Vorsprung
- 10
- Federarm
- 11
- erster Isolierkörper
- 12
- zweiter Isolierkörper
- 13
- Kontakteinsatz
- 14
- Kontaktfläche
- 15
- Gehäuse
- 16
- Freisparung
- 17
- PE-Kontakt
- 18
- zweite Rändelung
- 19
- Signal- und/oder Leistungskontakt
- 20
- Verbindungselement
- 21
- Kontaktdomaufnahme
- 22
- Kontaktdom
- 23
- Erhebung
- 24
- Kupplungshülse
- 25
- Druckschraube
- 26
- Dichtring
- 27
- Abstandshülse
- 28
- Verriegelungseinrichtung
- 29
- erster Teil
- 30
- zweiter Teil
- 31
- Steckverbinder
1. Erdungseinrichtung, insbesondere für einen Kontakteinsatz, mit einem im Wesentlichen
plattenförmigen Grundkörper aus einem elektrisch leitfähigen Material, wobei der Grundkörper
mindestens einen Durchgang für einen Kontakt, insbesondere einen Kontaktstift, und
mindestens ein Kontaktelement mit einer sich radial nach außen erstreckenden Kontaktfläche
aufweist.
2. Erdungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement in Radialrichtung federnd ausgebildet ist, insbesondere einen
Federarm mit einem freien Ende aufweist und/oder einen klammerförmigen Federarm aufweist.
3. Erdungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Umfangsrichtung des Grundkörpers, vorzugsweise symmetrisch, mindestens zwei oder
mindestens drei Kontaktelemente ausgebildet sind.
4. Erdungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Durchgänge ausgebildet sind, vorzugsweise ein in der Mitte des Grundkörpers
angeordneter Mittendurchgang und mindestens drei, insbesondere vier oder fünf, radial
außerhalb des Mittendurchgangs, vorzugsweise symmetrisch, angeordnete weitere Durchgänge.
5. Erdungseinheit mit einer Erdungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und mindestens
einem formschlüssig und/oder kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig in und/oder an
dem Durchgang angeordneten Kontakt, insbesondere einen Kontaktstift.
6. Erdungseinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontakt als PE-Kontakt dient.
7. Erdungseinheit nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontakt eine Rändelung zur Erzeugung einer Presspassung mit der Erdungseinrichtung
aufweist.
8. Erdungseinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontakt zweiteilig ausgebildet ist, wobei ein erster Teil mit einem zweiten Teil
formschlüssig und/oder kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig verbindbar ist, vorzugsweise
verschraubbar ist.
9. Kontakteinsatz mit einer Erdungseinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 8, einem ersten
Isolierkörper und einem zweiten Isolierkörper, wobei die Erdungseinrichtung zwischen
dem ersten Isolierkörper und dem zweiten Isolierkörper aufgenommen ist, und wobei
die Kontaktfläche des mindestens einen Kontaktelements frei abragt.
10. Kontakteinsatz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Isolierkörper und der zweite Isolierkörper komplementär zueinander ausgebildete
Verbindungselemente aufweisen, beispielsweise mindestens einen Kontaktdom und mindestens
eine Kontaktdomaufnahme, insbesondere zur form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung.
11. Kontakteinsatz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente zur Aufnahme eines Signal- und/oder Leistungskontaktes ausgebildet
sind.
12. Elektrischer Steckverbinder mit einem Kontakteinsatz nach einem der Ansprüche 9 bis
11 und einem elektrisch leitfähigen Gehäuse, wobei das Gehäuse den Kontakteinsatz
zumindest teilweise umgibt und wobei die Kontaktfläche des mindestens einen Kontaktelements
des Kontakteinsatzes mit dem Gehäuse in elektrischem Kontakt steht.
13. Elektrischer Steckverbinder nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse als Verriegelungseinrichtung oder als Kupplungshülse ausgebildet ist.
14. Verfahren zur Herstellung eines Kontakteinsatzes, insbesondere eines Kontakteinsatzes
nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei ein erster Isolierkörper in eine Werkzeugaufnahme
eingebracht wird, wobei eine Erdungseinrichtung entsprechend ihres Polbildes lagerichtig
an bzw. vor dem ersten Isolierkörper angeordnet wird, wobei ein zweiter Isolierkörper
an bzw. vor der Erdungseinrichtung angeordnet wird und wobei der erste Isolierkörper
und die Erdungseinrichtung und der zweite Isolierkörper miteinander verpresst werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Kontakt, insbesondere ein Kontaktstift, mit der Erdungseinrichtung
verbunden wird, bevor der erste Isolierkörper und die Erdungseinrichtung und der zweite
Isolierkörper miteinander verpresst werden,
und/oder dass mindestens ein Kontakt, insbesondere ein Kontaktstift, mit der Erdungseinrichtung
verbunden wird, nachdem der erste Isolierkörper und die Erdungseinrichtung und der
zweite Isolierkörper miteinander verpresst werden.