[0001] Die Erfindung betrifft eine Skibindung mit einem Zehenhalter, der bevorzugt in einer
Draufsicht auf die Skibindung quer zu einer Längsrichtung der Skibindung eine Schwenkachse
für einen vom Zehenhalter gehaltenen Skischuh definiert, und einen Fersenhalter mit
einem Fersenhaltergehäuse und einem ersten Halteelement und einem zweiten Halteelement
für einen Halteeingriff mit einer Skischuhferse. Das erste Halteelement und das zweite
Halteelement sind um eine jeweilige Schwenkachse, deren Position relativ zu dem entsprechenden
Halteelement eingestellt werden kann, aus dem Halteeingriff schwenkbar. Die Position
der Schwenkachsen relativ zu den Halteelementen bestimmt eine zum Lösen des Halteeingriffs
erforderliche Auslösekraft.
[0002] Es ist eine Aufgabe der Erfindung eine Kraft für eine Vertikalauslösung eines Fersenhalters,
z.B. bei einem Sturz, einfach und genau einzustellen.
[0003] Diese erfindungsgemäße Aufgabe erfüllt eine Skibindung mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0004] Die Erfindung betrifft eine Skibindung mit einem Zehenhalter, der in einer Draufsicht
auf die Skibindung quer zu einer Längsrichtung der Skibindung eine Schwenkachse für
einen vom Zehenhalter gehaltenen Skischuh definiert, und einem Fersenhalter.
[0005] Bei der Skibindung handelt es sich bevorzugt um eine Skibindung, die vom Nutzer für
Tourengehen und für alpines Fahren benutzt werden kann. Der Fersenhalter kann mit
dem Skikörper oder mit einer Platte, die relativ zum Skikörper bewegt werden kann,
verbunden sein.
[0006] Der Zehenhalter kann ein im Stand der Technik bekannten Zehenhalter sein.
[0007] Der Fersenhalter umfasst eine Basis, ein von der Basis aufragendes Fersenhaltergehäuse,
ein erstes Halteelement und ein zweites Halteelement, einen Lagerabschnitt, jeweils
einen Eingriffsabschnitt für einen Halteeingriff mit einer Skischuhferse, wobei die
Halteelemente in Längsrichtung zwischen dem Eingriffsabschnitt und dem Lagerabschnitt
einen Koppelabschnitt aufweisen.
[0008] Weiterhin umfasst der Fersenhalter eine Stützeinrichtung, welche die Halteelemente
im Bereich des jeweiligen Lagerabschnitts aufnimmt, eine Stellstruktur, die, in einer
Seitenansicht jeweils quer zur Längsrichtung, in einem Eingriff mit dem Koppelabschnitt
des ersten Haltelements eine Schwenkachse für das erste Haltelement und in einem Eingriff
mit dem Koppelabschnitt des zweiten Haltelements eine Schwenkachse für das zweite
Haltelement definiert.
[0009] Dabei sind die Halteelemente gegen eine Vorspannkraft um die jeweilige Schwenkachse
schwenkbar. Die Stellstruktur ist relativ zu dem Fersenhaltergehäuse und den Halteelementen
in unterschiedliche Stellpositionen verstellbar und in jeder der Stellpositionen jeweils
fixierbar. Die Verstellung der Stellstruktur verändert die Position der jeweiligen
Schwenkachse relativ zu den Halteelementen und vorzugsweise auch relativ zum Fersenhaltergehäuse
und verstellt dadurch eine zum Lösen des Halteeingriffs erforderliche Auslösekraft
des Fersenhalters.
[0010] Das erste Halteelement und das zweite Halteelement sind Teile eines einzigen Halteelementkörpers.
Der Halteelementkörper kann insbesondere klammerförmig oder bügelförmig sein, wobei
die Klammer oder der Bügel beispielsweise U-, V-, W- oder H-förmig sein kann.
[0011] In einer Ausführung ist der Halteelementkörper ein Bügel, vorzugsweise ein U-Bügel.
Die Schenkel des Bügels bilden die Halteelemente. Die freien Enden des Bügels oder
Bereiche an den freien Enden der Balken inklusive der freien Enden bilden die Eingriffsabschnitte
des ersten Halteelements und des zweiten Halteelements. Ein die Halteelemente, respektive
Schenkel, verbindender Verbindungsabschnitt des Bügels bildet den Lagerabschnitt.
Der Verbindungsabschnitt kann bogenförmig oder bis auf Übergangsbereiche, in denen
das erste Halteelement und das zweite Halteelement mit dem Verbindungsabschnitt verbunden
sind, gerade sein. Der Verbindungsabschnitt kann in einer Draufsicht stattdessen auch
wellenförmig oder dreiecksförmig sein oder eine beliebige andere Form haben, mit der
sich der Bügel darstellen lässt. Ist der Verbindungsabschnitt bogenförmig, so kann
der Bogen relativ zu dem offenen Ende des Bügels konkav oder konvex gewölbt sein.
[0012] Die Schenkel des Bügels bilden in einem Bereich zwischen den freien Enden oder den
Eingriffsabschnitten und dem Lagerabschnitt die Koppelabschnitte. Die Schenkel können
im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Die Länge der Schenkel zwischen dem
jeweiligen freien Ende und einem Übergang in den Lagerabschnitt sind bevorzugt identisch.
Besonders bevorzugt sind die Schenkel in Form und Länge identisch oder gespiegelt
ausgeführt.
[0013] Das erste Halteelement kann einen ersten Halteelementarm und das zweite Halteelement
kann einen zweiten Halteelementarm des Halteelementkörpers bilden. Der erste und der
zweite Halteelementarm können in einem lastfreien Zustand des Halteelementkörpers
zumindest im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen, und der Lagerabschnitt verbindet
den ersten Halteelementarm und den zweiten Halteelementarm miteinander. Die Verbindung
kann insbesondere unmittelbar und unlösbar sein.
[0014] Der Halteelementkörper kann insbesondere ein Vorspanneinrichtung bilden, gegen deren
Vorspannkraft die Haltelemente um die jeweilige Schwenkachse aus dem Halteeingriff
schwenkbar sind. Die Vorspanneinrichtung in U-Form oder einer anderen Bügelform bildet
formbedingt eine Vorspannvorrichtung aufgrund einer Form- bzw. Biegeelastizität, die
bei einer durch Kraft bewirkten Auslenkung der U-Balken diese elastisch wieder in
die Aufgangsposition zurückführt, solange die Kraft nicht zu einem Knicken oder einer
dauerhaften Verformung der U-Form führt.
[0015] In einer Ausführung ist der Halteelementkörper aus einem Profilmaterial in einem
Stück urgeformt. Als Material kommen Metalle mit einer guten Biegeelastizität, wie
beispielsweise Stahl, Kupfer oder Nickel, in Frage oder Nichtmetalle mit vergleichbaren
Eigenschaften, beispielsweise PET mit oder ohne Faserverstärkung aus Glas oder Kohlenstoff.
Besonders vorteilhaft ist beispielsweise ein Bügel aus Federstahl. Der Halteelementkörper
kann einfach und preiswert aus einem Draht- oder Stangenmaterial durch Umformen, wie
etwa durch Biegen oder Kanten, in die Bügelform gebracht werden.
[0016] Der Halteelementkörper kann insbesondere ein Profil mit einem kreisrunden, teilkreisförmigen,
ovalen oder polygonalen Querschnitt sein. Eine äußere Oberfläche des Profils kann
glatt sein oder bearbeitet sein, beispielsweise Längs- und/oder Querrillen umfassen.
Bei dem Profilmaterial kann es sich um ein Vollprofil oder grundsätzlich auch ein
Hohlprofil handeln. Das Profil kann werkzeugfallend zu dem Halteelementkörper verarbeitet
oder nach der Formung nachbehandelt zum Beispiel veredelt werden. Das Halteelement
kann aus dem Profilmaterial durch Biegen, Pressen und/oder Schneiden hergestellt werden.
[0017] Grundsätzlich kann der Halteelementkörper auch aus mehreren Teilen bestehen, die
miteinander zum Halteelementkörper gefügt sind. Das Profil kann aus mehreren Schichten
bestehen, mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften, die miteinander verklebt
oder verschweißt sind. Die Schichten können axial nebeneinander liegen oder eine äußere
Materialschicht kann eine unmittelbar darunter liegende innere Materialschicht radial
umhüllen.
[0018] In einer Ausführung ist der Halteelementkörper mit dem Lagerabschnitt in dem Fersenhaltergehäuse
so gehalten, dass der Halteelementkörper relativ zu dem Fersenhaltergehäuse sich zumindest
nicht in Längsrichtung bewegen kann. Auch eine Bewegung des Halteelementkörpers quer
zur Längsrichtung kann durch die Lagerung in dem Fersenhalter zumindest im Wesentlichen
verhindert werden.
[0019] Das Lagergehäuse kann mehrteilig sein. So kann das Fersenhaltergehäuse wenigstens
ein erstes Lagergehäuseteil umfassen, in dem eine Aufnahme für wenigstens den Lagerabschnitt
des Halteelementkörpers gebildet ist. Die Aufnahme kann durch eine Ausnehmung wie
beispielsweise eine Nut gebildet sein, deren Form in einer Draufsicht auf den Fersenhalter
im Wesentlichen der Form des Lagerabschnitts des Halteelementkörpers entspricht. Die
Aufnahme kann in Längsrichtung eine Breite haben, die im Wesentlichen einem maximalen
Durchmesser des in der Aufnahme liegenden Lagerabschnitts in Längsrichtung entspricht.
Die Aufnahme kann eine Tiefe quer zur Längsrichtung aufweisen, die größer ist als
ein maximaler Durchmesser des in der Aufnahme liegenden Lagerabschnitt quer zu Längsrichtung,
beispielweise 1,5 oder 2 mal so tief wie der Durchmesser sein. Ein zweites Fersenhaltergehäuseteil
kann einen Deckel für das wenigstens eine erste Fersenhaltergehäuseteil bilden, der
verliersicher mit dem ersten Fersenhaltergehäuseteil verbunden werden kann. An einer
dem ersten Fersenhaltergehäuseteil zugewandten Innenseite kann der Deckel eine Eingriffsstruktur
umfassen, die bei geschlossenem Fersengehäuse in die Aufnahme hineinragt und/oder
auf dem Lagerabschnitt oder einem Teil des Lagerabschnitts des Halteelementkörpers
aufliegt, so dass der in der Aufnahme liegende Halteelementkörper in der Aufnahme
nicht verkippen, das heißt, sich nicht quer zur Längsrichtung in Z-Richtung bewegen
kann. Eine Schwenkbewegung des Lagerabschnitts um einen Punkt oder Abschnitt seine
radiale Mittelachse mit einer Schwenkachse, die im Wesentlichen quer zur Längsachse
in Y-Richtung verläuft, kann dagegen möglich sein.
[0020] Die Stellstruktur bewirkt insbesondere eine Verstellung der Position der jeweiligen
Schwenkachse relativ zu dem Halteelementkörper in Längsrichtung. Die Stellstruktur
kann klammerförmig oder bügelförmig sein, mit einer Hauptstrebe oder Traverse und
zwei an den Enden der Hauptstrebe in Wesentlichen senkrecht vorstehenden Armen, die
sich im Wesentlichen parallel zueinander erstrecken. Die Arme umfassen jeweils ein
freies Ende. Die Arme sind fest mit der Hauptstrebe verbunden oder in einem Stück
mit der Hauptstrebe urgeformt. Der erste Arm, der mit dem Koppelabschnitt des ersten
Haltelements zusammenwirkt, und der zweite Arm, der mit dem Koppelabschnitt des zweiten
Halteelements zusammenwirkt, können im Bereich ihrer freien Enden gebogen sein, so
dass die freien Enden einander gegenüberliegen. Der erste Arm und der zweite Arm können
an dem ersten bzw. zweiten Halteelement an sich zugewandten seitlichen Innen- oder
einander abgewandten seitlichen Außenseiten der Halteelemente anliegen und/oder das
jeweilige Haltelement seitlich innen oder außen umgreifen. Die Arme können durch Krafteinwirkung
zum Beispiel der Haltelemente elastisch verformt werden. Die Hauptstrebe kann in einer
Draufsicht auf den Fersenhalter über oder unter den Haltelementen angeordnet sein.
[0021] Die Stellstruktur ist relativ zum Fersenhaltergehäuse und den Halteelementen in unterschiedliche
Stellpositionen verstellbar und in den Stellpositionen jeweils fixierbar. Die Verstellung
der Stellstruktur verstellt die Position der jeweiligen Schwenkachse relativ zu den
Halteelementen und vorzugsweise auch relativ zum Fersenhaltergehäuse und verändert
dadurch z.B. eine zum Lösen des Halteeingriffs erforderliche Auslösekraft in Vertikalrichtung.
[0022] Die Stellstruktur ist bevorzug linear in Längsrichtung der Skibindung bewegbar. Dazu
kann die Stellstruktur entlang der Koppelabschnitte kontinuierlich verschoben und
in jeder Position gegen ein ungewolltes Verschieben gesichert werden. Die Stellstruktur
kann in unterschiedliche, vorgebebene Rastpositionen bewegt werden. Die Rastpositionen
können direkt an den Halteelementen zum Beispiel durch Mulden gebildet sein.
[0023] In einer Ausführung umfasst die Stellstruktur ein erstes Stellelement für das erste
Halteelement und ein zweites Stellelement für das zweite Halteelement. Das erste Stellelement
und das zweite Stellelement können jeweils ein Stellelementgehäuse und ein Widerlagerelement
für das jeweilige Halteelement im Bereich des Koppelabschnitts umfassen. Das Stellelementgehäuse
ist ortsfest in dem Fersenhaltergehäuse angeordnet, kann beispielsweise von dem Fersenhaltergehäuse
gebildet oder mit dem Fersenhaltergehäuse verbunden beispielsweise verklebt sein.
Das Stellelementgehäuse kann auch mit dem jeweiligen Halteelement fest verbunden,
beispielsweise verklebt sein. Die Stellelementgehäuse können Rastpositionen für die
Widerlagerelemente ausbilden.
[0024] Die Stellstruktur umfasst jeweils ein Widerlagerelement für das erste und das zweite
Halteelement. Die Widerlagerelemente können relativ zum jeweiligen Stellelementgehäuse
in Längsrichtung verschoben werden und in den vorgegebenen Rastpositionen im Stellelementgehäuse
einrasten. Die Widerlagerelemente werden durch ein Einstellorgan bevorzugt gemeinsam
in Längsrichtung bewegt, um von einer Rastposition in die nächste Rastposition zu
gelangen. Dabei werden die Widerlagerelemente bevorzugt synchron bewegt, das heißt,
in die gleiche Richtung, über die gleiche Strecke mit der gleichen Geschwindigkeit.
[0025] Die Position der Stellstruktur an den Koppelabschnitten kann eine Kraft zum Einsteigen
in den Fersenhalter und/oder eine Auslösekraft des Fersenhalters, bevorzugt im Wesentlichen
senkrecht nach oben, bestimmen. Die Auslösekraft muss beispielsweise bei harten Schlägen
des Skis oder im Falle eines Sturzes überwunden werden, um das Fersenende des Skischuhs
in Vertikalrichtung aus dem Fersenhalter zu entlassen. Dadurch können Verletzungen
vermieden oder zumindest kann die Verletzungsgefahr vermindert werden.
[0026] Das heißt, die Stellstruktur kann ein erstes Widerlagerelement seitlich neben dem
Koppelabschnitt des ersten Halteelements und ein zweites Widerlagerelement seitlich
neben dem Koppelabschnitt des zweiten Halteelements aufweisen. Die Widerlagerelemente
weisen bevorzugt eine glatte Oberfläche mit geringem Reibungswiderstand auf. Das Material
der Widerlagerelemente weist bevorzug einen kleinen Elastizitätskoeffizienten auf,
bevorzugt einen Elastizitätskoeffizienten, der im Wesentlichen einem Elastizitätskoeffizienten
des Materials der Halteelemente bzw. des Halteelementkörpers entspricht oder kleiner
ist. Dazu können die Widerlagerelemente beispielsweise aus dem gleichen Material gebildet
sein, wie die Haltelemente bzw. der Halteelementkörper.
[0027] Die Vorspannkraft der Vorspanneinrichtung kann den Koppelabschnitt des ersten Halteelements
quer zur Längsachse der Skibindung in einen Anschlagkontakt mit dem ersten Widerlagerelement
und den Koppelabschnitt des zweiten Halteelements quer zur Längsachse der Skibindung
in einen Anschlagkontakt mit dem zweiten Widerlagerelement spannen.
[0028] Die Schwenkachsen können im Anschlagkontakt der Koppelabschnitte und des jeweiligen
Widerlagerelements gebildet werden.
[0029] Die Stellstruktur kann eine Traverse aufweisen, die relativ zum Fersenhaltergehäuse
in Längsrichtung verschiebbar geführt ist und sich in der Draufsicht über oder unter
den Halteelementen quer zur Längsrichtung und vorzugsweise seitlich über die Halteelemente
hinaus erstreckt.
[0030] Die Widerlagerelemente können mit der Traverse verbunden oder an der Traverse geformt
sein und dem jeweiligen Koppelabschnitt lateral zugewandt jeweils eine bevorzugt konvex
runde Kontaktfläche aufweisen, mit welcher der jeweilige Koppelabschnitt in dem Anschlagkontakt
ist. Die Wiederlagerelemente können an der Traverse drehbar gelagert sein.
[0031] Der Fersenhalter, vorzugsweise das Fersenhaltergehäuse, kann einen ersten seitlichen
Begrenzungsanschlag für das erste Halteelement und einen zweiten seitlichen Begrenzungsanschlag
für das zweite Halteelement aufweisen. Der erste und der zweite Begrenzungsanschlag
können in einer dem Zehenhalter zugewandten Seitenwand des Fersenhaltergehäuses gebildet
oder mit dieser Seitenwand verbunden sein.
[0032] Das erste Halteelement kann in Längsrichtung zwischen seinem Eingriffsabschnitt und
seinem Koppelabschnitt in einem Anschlagkontakt mit dem ersten Begrenzungsanschlag
und das zweite Halteelement kann in Längsrichtung zwischen seinem Eingriffsabschnitt
und seinem Koppelabschnitt in einem Anschlagkontakt mit dem zweiten Begrenzungsanschlag
sein, so dass die Halteelemente insbesondere gegen die Vorspannkraft der Vorspanneinrichtung
um die jeweilige Schwenkachse aus dem Anschlagkontakt mit dem jeweiligen Begrenzungsanschlag
schwenkbar sind.
[0033] Die Begrenzungsanschläge können Teil von langgestreckten Durchgangsöffnungen in der
dem Zehenhalter zugewandten Seitenwand des Fersenhaltergehäuses sein, wobei die jeweils
geschlossenen Enden der Durchgangsöffnungen den ersten Begrenzungsanschlag bzw. den
zweiten Begrenzungsanschlag bilden. Die Durchgangsöffnungen können in einer Draufsicht
von vorne auf die Seitenwand vom Zehenhalter aus bogenförmig sein, bevorzugt sind
sie aber gerade, mit jeweils einem einzigen oder zwei oder mehr Abschnitten, die in
einem Winkel zueinanderstehen. Die Durchgangsöffnungen erstrecken sich quer zur Längsrichtung
von einem jeweiligen inneren Durchgangsöffnungsende in einem ersten Abstand zu der
Mittellinie in Längsrichtung der Skibindung voneinander weg schräg nach unten zu einem
äußeren Durchgangsöffnungsende mit einem zweiten Abstand zu der Mittellinie. Der zweite
Abstand ist größer als der erste Abstand.
[0034] Verlaufen die Durchgangsöffnungen, wie beschrieben, in einem Winkel zu einer Skioberfläche,
werden die Halteelemente bei einer Vertikalauslösung um die jeweilige Schwenkachse
in Y-Richtung und in Z-Richtung ausgelenkt. Die Auslenkung der Halteelemente in Z-Richtung
kann durch ein Verschwenken des Halteelementkörpers um die radiale Mittelachse des
Lagerabschnitts erfolgen oder unterstützt werden.
[0035] Das erste Halteelement kann einen zweiarmigen Hebel um die erste Schwenkachse und
das zweite Halteelement kann einen zweiarmigen Hebel um die zweite Schwenkachse bilden.
Die Hebel können jeweils einen von der zugehörigen Schwenkachse in Richtung auf den
jeweiligen Eingriffsabschnitt erstreckten vorderen Hebelarm und einen von der zugehörigen
Schwenkachse in Richtung auf den jeweiligen Lagerabschnitt erstreckten hinteren Hebelarm
aufweisen. Durch die Verstellung der Stellstruktur kann die Position der jeweiligen
Schwenkachse und für das jeweilige Halteelement das Verhältnis der Länge des vorderen
Hebelarms zur Länge des hinteren Hebelarms verstellt werden.
[0036] Die Vorspannkraft der Vorspanneinrichtung im jeweiligen Lagerabschnitt kann in einer
Krafteinleitstelle wirken. Dabei kann die Länge des vorderen Hebelarms des jeweiligen
Halteelements von der zugehörigen Schwenkachse bis zu einem freien vorderen Ende des
jeweiligen Halteelements und die Länge des hinteren Hebelarms des jeweiligen Halteelements
von der zugehörigen Schwenkachse bis zur Krafteinleitungsstelle des jeweiligen Halteelements
gemessen werden. Die jeweilige Schwenkachse kann in Längsrichtung des zugehörigen
Halteelements so weit hin und her verstellt werden, dass das Verhältnis der Länge
des vorderen Hebelarms zur Länge des hinteren Hebelarms von einem kleinsten Wert auf
einen größten Wert vergrößert werden kann. Dabei kann das Hebelverhältnis des vorderen
Hebelarms zum hinteren Hebelarm in einem Bereich zwischen beispielsweise 0, 2:1 bis
1:5 oder in einem Bereich zwischen 0,5:1 bis 4:1 liegen.
[0037] Der Fersenhalter kann ferner ein Einstellorgan umfassen, das mit der Stellstruktur
so gekoppelt ist, dass eine Verstellung des Einstellorgans die Verstellung der Stellstruktur
bewirkt und die Stellstruktur in jeder Stellposition z. B. aufgrund Reibschluss oder
aufgrund der Gewindesteigung eines die Verstellung bewirkenden Gewindes einer vom
Einstellorgan umfassten Schraube fixiert ist.
[0038] Das Fersenhaltergehäuse kann für eine Seitenauslösung des Fersenhalters gegen eine
Vorspannkraft vorzugsweise einer weiteren Vorspanneinrichtung relativ zur Basis um
eine vertikal gerichtete Drehachse bewegt werden. Eine derartige Auslöseeinrichtung
für die Seitenauslösung eines Fersenhalters ist aus der Patentanmeldung
DE 10 2017 120 702 A1 der Anmelderin bekannt, die diesbezüglich in Bezug genommen wird.
[0039] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert.
Die Figuren zeigen:
- Figur 1:
- perspektivische Ansicht eines Fersenhalters;
- Figur 2:
- Schnittansicht des Fersenhalters der Figur 1 von der Seite entlang der Längsachse;
- Figur 3:
- Schnittansicht des Fersenhalters der Figur 1 von oben quer zur Längsrichtung in Höhe
des Halteelementkörpers;
- Figur 4:
- Schnittansicht wie Figur 2 ohne Fersenhaltergehäuse;
- Figur 5:
- Aufnahme für Halteelementkörper und Deckel mit angerformten Eingriffsstruktur;
- Figur 6:
- zwei Ansichten mit Stellstruktur in unterschiedlicher Position.
[0040] Die Figur 1 zeigt einen Fersenhalter 1 einer nicht vollständig gezeigten Skibindung,
die weiterhin einen nicht dargestellten, im Stand der Technik bekannten Zehenalter
umfasst.
[0041] Der Fersenhalter 1 umfasst eine Basis 2, die im gezeigten Ausführungsbeispiel als
Schlitten ausgeführt ist, der auf eine mit dem nicht gezeigten Ski verbindbare Schiene
S aufgeschoben werden kann. Von der Basis 2 ragt ein bevorzugt mehrteiliges Fersenhaltergehäuse
3 auf. Das Fersenhaltergehäuse 3 kann wie gezeigt aus einem ersten Fersenhaltergehäuseteil
32, einem zweiten Fersenhaltergehäuseteil 33 und einem dritten Fersenhaltergehäuseteil
34 bestehen. Das dritte Fersenhaltergehäuseteil 34 bildet im Ausführungsbeispiel einen
Deckel, der mit dem ersten Fersenhaltergehäuseteil 32 und/oder dem zweiten Fersenhaltergehäuseteil
33 wiederabnehmbar verbunden werden kann. Das erste Fersenhaltergehäuseteil 32 und
das zweite Fersenhaltergehäuseteil sind miteinander und mit der Basis 2 verbunden.
Zumindest das zweite Fersenhaltergehäuseteil 33 kann mit der Basis 2 in einem Stück
beispielweise durch Druckguss oder ein generatives Verfahren gebildet sein.
[0042] Für eine Seitenauslösung kann sich der Fersenhalter 1 um eine Drehachse R drehen,
um den Skischuh freizugeben, wenn seitlich Kräfte auftreten, die oberhalb eines eingestellten
Auslösewerts für den Fersenhalter 1 liegen.
[0043] Eine Skibremse B ist mit der Schiene S verbunden, wobei die Skibremse B respektive
die Bremsarme A1, A2 mittels einer Feststell- und Freigabemechanik, von der nur ein
Freigabehebel H zu sehen ist, für den Aufstiegsmodus in der gezeigten Position festgelegt
werden kann. Für den Alpinmodus kann die Festlegung mithilfe des Freigabehebels H
aufgehoben werden, so dass die Bremsarme A1, A2 respektive deren freien Enden von
der Mechanik nach unten bewegt werden, wenn das Pedal P der Skibremse B lastfrei ist.
[0044] Das Fersenhaltergehäuse 3 umfasst eine dem nicht gezeigten Zehenhalter zugewandte
Seitenwand 31 mit einer ersten Durchgangsöffnung 38 für ein erstes Halteelement 4
und einer zweiten Durchgangsöffnung 39 für ein zweites Halteelement 5. Die Durchgangsöffnungen
38, 39 im Ausführungsbeispiel verlaufen in der Seitenwand 31 schräg und haben gerade
axiale Seitenwände.
[0045] Das erste Halteelement 4 und das zweite Haltelement 5 sind Teil eines Halteelementkörpers
40 (Figur 3), der innerhalb des Fersenhaltergehäuses 3 gelagert ist. Aus dem Fersenhaltergehäuse
3 ragen in Richtung des nicht gezeigten Zehenhalters ein Eingriffsabschnitt 41 des
ersten Halteelements 4 und ein Eingriffsabschnitt 51 des zweiten Halteelements 5.
[0046] Die Figur 2 zeigt einen mittigen Längsschnitt durch den Fersenhalter 1 der Figur
1. In der Schnittansicht ist zu sehen, dass das Fersenhaltergehäuse 3 bzw. das erste
Fersenhaltergehäuseteil 32 eine Aufnahme 11 für einen Lagerabschnitt 43 des Halteelementkörpers
40 bildet.
[0047] Das Fersenhaltergehäuse 3 besteht im Ausführungsbeispiel aus dem ersten Fersengehäuseteil
32 und dem zweiten Fersengehäuseteil 33, die miteinander verliersicher verbunden werden
sind. Das Fersenhaltergehäuse 3 ist über des zweite Fersengehäuseteil 33 mit der Basis
2 verbunden. Bevorzugt ist das zweite Fersenhaltergehäuseteil 33 mit der Basis 2 so
verbunden, dass das Fersenhaltergehäuse 3 relativ zur Basis 2 um die Drehachse R,
die senkrecht von der Basis 2 in Y-Richtung aufragt, drehen kann.
[0048] Das zweite Fersengehäuseteil 33 umfasst eine Kulisse 14, die eine Kugel 15 lagert.
Die Kugel 15 kann im Ausführungsbeispiel mittels eines Federelements 16 gegen die
Kulisse 14 gespannt werden, wodurch eine Querauslösekraft des Fersenhalters 1 eingestellt
werden kann. Eine derartige Auslöseeinrichtung für die Querauslösung eines Fersenhalters
ist aus der Patentanmeldung
DE 10 2017 120 702 A1 der Anmeldering bekannt, die diesbezüglich in Bezug genommen wird.
[0049] Die Figur 2 zeigt das erste Haltelement 4. Von dem ersten Haltelement 4 ist der Eingriffsabschnitt
41 zu sehen. Der Lagerabschnitt 43 des Halteelementkörpers 40 (Figur 3) ist in der
Aufnahme 11 gelagert und gesichert, so dass sich der Halteelementkörper 40 und damit
das erste Halteelement 4 und das zweite Halteelement 5 zumindest nicht relativ zu
dem Fersenhaltergehäuse 3 linear in die Längsrichtung X bewegen können.
[0050] Das dritte Fersenhaltergehäuseteil 34 ist mit dem ersten Fersenhaltergehäuseteil
32 und dem zweiten Fersenhaltergehäuseteil 33 verbunden. An seiner dem ersten Fersenhaltergehäuseteil
32 zugewandten Unterseite weist das dritten Fersenhaltergehäuseteil 34 eine Eingriffsstruktur
34a auf, die in die Aufnahme 11 für den Lagerabschnitt 43 des Haltelementkörpers 40
hineinragt. Im Ausführungsbeispiel ist die Eingriffsstruktur 34a so geformt, dass
sie bei montiertem dritten Fersenhaltergehäuseteil 34 auf dem in der Aufnahme platzierten
Halteelementkörper 40 aufliegt und diesen in Richtung auf die Seitenwand 31 drückt.
[0051] Oberhalb des nur teilweise erkennbaren Halteelementkörpers 40 ist ein Teil einer
Stellstruktur 8 dargestellt, deren Position in Längsrichtung X relativ zum Fersenhaltergehäuse
3 verändert werden kann, um eine Auslösekraft zum Lösen des Fersenhalters 1 aus einem
Halteeingriff mit einer Skischuhferse einzustellen.
[0052] Im Ausführungsbeispiel kann die Stellbewegung der Stellstruktur 8 durch ein Einstellorgan
9, das hier als eine mit zumindest einem Teil der Stellstruktur 8 fest verbundenen
Mutter 9b oder einem in die Stellstruktur 8 in einer Durchgangsöffnung geschnittenen
Gewinde und einer Schraube 9a gebildet ist. Durch Drehen der Schraube 9a in der Mutter
9b bzw. dem Gewinde wird die Stellstruktur 8 in oder gegen die Längsrichtung X bewegt.
[0053] Die Figur 3 zeigt einen Vertikalschnitt durch den Fersenhalter quer zur Längsrichtung
X im Bereich der Aufnahme 11 für den Lagerabschnitt 43 des Halteelementkörpers 40.
Im Ausführungsbeispiel hat der Halteelementkörper 40 die Form eines U-Bügels. Die
Halteelemente 4, 5 bilden dabei die U-Balken, das geschlossenen Ende des U-Bogens
den Lagerabschnitt 43.
[0054] Die Halteelemente 4, 5 umfassen jeweils den Eingriffsabschnitt 41, 51, der mit einem
nicht gezeigten Fersenende eines Skischuh zusammenwirkt, um den Skischuh im Abfahrtsmodus
sicher mit dem Ski zu verbinden. Der Lagerabschnitt 43 des Halteelementkörpers 40
verhindert, dass sich der Halteelementkörper 40 relativ zu dem Fersenhaltergehäuse
3 linear in die Längsrichtung X bewegen kann. Zwischen dem Lagerabschnitt 43 und dem
Eingriffsabschnitt 41, 51 bilden die Halteelemente 4, 5 jeweils einen Koppelabschnitt
42, 52, der mit den Stellstruktur 8 bzw. Widerlagerelementen 12, 13 der Stellstruktur
zusammenwirkt, um Schwenkachsen B4, B5 zu definieren. Die Widerlagerelemente 12, 13
können durch das Einstellorgan 9 in Längsrichtung X relativ zum Fersengehäuse 3 entlang
der Halteelemente 4, 5 verschoben werden, wobei die Widerlagerelemente 12, 13 stets
bevorzugt direkten Kontakt mit den Haltelementen 4, 5 haben. Durch das Verschieben
der Widerlagerelemente 12, 13 verschiebt sich die Position der jeweiligen Schwenkachse
B
4, B
5 und dadurch verändert sich die innere Rückstellkraft F des Halteelementkörpers 40,
die zur Querauslösung des Fersenalters 1 aufgebracht werden muss.
[0055] Während die Widerlagerelemente 12, 13 in Längsrichtung bewegt werden können, sind
die Stellelementgehäuse 81a, 82a ortsfest im Fersenhaltergehäuse 3 gehalten oder fest
mit dem Halteelementen 4, 5 im Bereich des jeweiligen Koppelabschnitts 42, 52 verbunden.
Die Stellelementgehäuse 81a, 82a können Rastpositionen umfassen, in denen die Widerlagerelemente
12, 13 einrasten können, wenn sie in Längsrichtung X bewegt werden. Jede der Rastposition
steht für eine andere Position der jeweiligen Schwenkachse B
4, B
5 und damit für eine andere Auslösekraft für den Fersenhalter 1. Bevorzugt ist die
Auslösekraft für jede der unterschiedlichen Rastpositionen bei der Herstellung des
Fersenhalters 1 bekannt, beispielweise durch Versuche ermittelt oder aus den bekannten
Größen berechnet.
[0056] Es muss nicht extra betont werden, dass die Stellelementgehäuse 81a, 82a und Rastpositionen
für die Widerlagerelemente 12, 13 sich in Bezug auf eine Mittellängsachse des Halteelementkörpers
40 oder des Fersenhalters 1 spiegelsymmetrisch gegenüberliegen und die Wiederlagerelemente
12, 13 in die Längsrichtung X synchron bewegt werden. Die Stellelemente 81, 82 sind
bevorzugt an einer von der Mittellängsachse des Halteelementkörpers wegweisenden Außenseite
der Halteelemente 4, 5 gebildet. Die Stellelementgehäuse 81a, 82a können in einer
Ausführung auf die Halteelemente 4, 5 im Bereich des jeweiligen Koppelabschnitts aufgeschoben
oder aufgeklipst sein, mit dem jeweiligen Halteelemente 4, 5 zum Beispiel verklebt
oder im Fersenhaltergehäuse 3 gegen eine Bewegung relativ zu dem jeweiligen Halteelemente
4, 5 kraft- oder formschlüssig gesichert sein.
[0057] In einer Ausführung können die Rastpositionen auch direkt von den Halteelementen
4, 5 gebildet werden. Dabei kann es sich um Erhebungen, Mulden oder Kerben handeln,
die direkt aus dem Material der Halteelemente 4, 5 geformt oder angeformt sind.
[0058] Die Figur 4 zeigt eine Schnittansicht des Fersenhalters 1 ohne das Fersenhaltergehäuse
3 in einer Eben, die die Mittellängsachse des ersten Halteelements 4 senkrechte zur
Längsachse X schneidet. Vom Halteelementkörper 40 ist nur das Halteelement 4 zusehen
und ein Teil des Lagerbereichs 43. Das Halteelement 4 umfasst den Eingriffsabschnitt
41 und den Koppelabschnitt 42. Im Bereich des Koppelabschnitts 42 ist das Stellelement
8 angeordnet, das mit dem Einstellorgan 9 verbunden ist.
[0059] In der Figur 4 ist die Schwenkachse B
4 eingezeichnet, um die das Halteelement 4 respektive der in Richtung auf den Zehenhalter
vor der Schwenkachse B
4 liegende Abschnitt des Halteelements 4 verschwenkt werden kann. Die Schwenkachse
B
4 teilt das Halteelement 4 in einen ersten Hebelarm H1 und einen zweiten Hebelarm H2
auf. Der Hebelarm H1 erstreckt sich von der Schwenkachse B
4 bis zu dem Übergang des Halteelements 4 über eine Länge L1in den Lagerabschnitt 43
des Halteelementkörpers 40 und umfasst einen Teil des Koppelabschnitts. Der zweite
Hebelarm H2 erstreckt sich von der Schwenkachse B
4 bis zu dem freien Ende des Halteelements 4 über eine Länge L2 und umfasst einen Teil
des Koppelabschnitts 42 und den Eingriffsabschnitt 41. Die Länge L1, L2 des jeweiligen
Hebelarms H1, H2 bzw. das Verhältnis der Hebelarmlängen zueinander wird durch die
Position der Schwenkachse B
4 am Koppelbereich 42 des Halteelements 4 bestimmt. Je kleiner das Längenverhältnis
H2:H1 ist, desto größer ist der Kraftaufwand am Eingriffsabschnitt 41 um den Hebelarm
4 bzw. den zweiten Hebelarm H2 um die Schwenkachse B
4 zu verschwenken.
[0060] Aus der Figur ist auch ersichtlich, dass die Schiene S mit dem nicht gezeigten Skikörper
fest verbunden ist, im Ausführungsbeispiel mittels Schrauben verbunden ist. In der
Figur 3 werden beispielsweise vier Schrauben gezeigt, zwei auf jeder Seite des Fersenhalters
1, die in Bezug auf eine Mittellängsachse des Fersenhalters 1 gespiegelt angeordnet
sind.
[0061] Die Figur 5 zeigt einen Blick von oben auf das Fersenhaltergehäuse 3 mit den Fersenhaltergehäuseteilen
32, 33 und daneben das Fersenhaltergehäuseteil 34. Vom Fersenhaltergehäuseteil 34
ist die Unterseite zu sehen, die direkt auf dem Fersenhaltergehäuseteil 32 aufliegt,
wenn das Fersenhaltergehäuseteil 34 das Fersenhaltergehäuse 3 verschließt (siehe Figur
2).
[0062] Im Fersenhaltergehäuse 3 ist die Aufnahme 11 für den Lagerabschnitt 43 des Halteelementkörpers
40 gebildet. Die Form der Aufnahme 11 entspricht im Wesentlichen der Form des Lagerabschnitts
43. Die Breite der Aufnahme 11 entspricht im Wesentlichen dem Durchmesser des Halteelementkörpers
40 im Bereich des Lagerabschnitts 43. Die Aufnahme 11 ist so geformt, dass der in
der Aufnahme 11 liegende Halteelementkörper 40 im Wesentlichen nicht in die Längsrichtung
X verschoben werden kann.
[0063] Das dritte Fersenhaltergehäuseteil 34 bildet einen Deckel des Fersenhaltergehäuses
3. Es umfasst eine Eingriffsstruktur 34a, deren Form im Wesentlichen der Form der
Aufnahme 11 in dem Fersenhaltergehäuse 3 entspricht. Die Eingriffsstruktur 34a kann
eine wulstförmige Erhebung sein oder ebenfalls eine Aufnahme in Form einer Nut für
einen Teil des Lagerabschnitts 43 des Halteelementkörpers 40. Bevorzugt ist die Eingriffsstruktur
34a wulstförmig und greift in die Aufnahme 11 im Fersenhaltergehäuse 3 ein, wenn das
dritten Fersenhaltergehäuseteil 34 mit dem Fersenhaltergehäuse 3 verbunden ist. Wie
die Figur 2 zeigt, kann die Eingriffsstruktur 34a so geformt sein, dass sie den Halteelementkörper
40 in Längsrichtung X auf den Zehenhalter zu spannt. Die Eingriffsstruktur 34a kann
auf dem Halteelementkörper 40 im Bereich des Lagerabschnitts 43 aufliegen, so dass
der Halteelementkörper 40 zumindest in diesem Bereich quer zur Längsrichtung festgelegt
ist.
[0064] Die Eingriffsstruktur 34a kann an dem Lagerabschnitt 43 des Halteelementkörpers 40
nur in einem Punkt oder einem Abschnitt anliegen, und zwar in einem Punkt oder Abschnitt,
der eine Schwenkachse quer zur Längsrichtung und zumindest im Wesentlichen parallel
zu einer Skioberfläche definiert, um die der Halteelementkörper 40 schwenken kann,
wenn die Halteelemente 4, 5 bei einer Auslösung des Fersenhalters 1 in den Durchgangsöffnungen
38, 39 in der Seitenwand 31 des Fersenhaltergehäuses 3 nach außen und nach oben bewegt
werden.
[0065] Die Figur 6 zeigt zwei Ansichten des Fersenhalters 1 mit unterschiedlichen Positionen
der Schwenkachsen B
4, B
5. Die jeweilige Position der Schwenkachsen B
4, B
5 bestimmte des Längenverhältnis von Hebel 1 zu Hebel 2 (Figur 4) und damit die Kraft,
die für eine Vertikalauslösung der Skibindung bzw. des Fersenhalters 1 nötig ist.
[0066] In der rechten Darstellung der Figur 6 sind die Schwenkachsen B
4, B
5 in einer Position, die die minimale Auslösekraft bestimmt oder definiert. Der Hebel
2 hat eine maximale Länge L2, der Hebel 1 eine minimale Länge L1. In der linken Darstellung
liegen die Schwenkachsen B
4, B
5 in Längsrichtung X näher an der Seitenwand 31 des Fersenhaltergehäuses 3. Der Hebel
2 ist jetzt im Vergleich mit der rechten Figur kürzer, der Habel 1 entsprechend länger.
Die Auslösekraft für die Vertikalauslösung des Fersenhalters 1 ist somit in der linken
Darstellung größer als in der rechten Darstellung.
1. Skibindung mit einem Zehenhalter, der in einer Draufsicht auf die Skibindung quer
zu einer Längsrichtung (X) der Skibindung eine Schwenkachse für einen vom Zehenhalter
gehaltenen Skischuh definiert, und einem Fersenhalter, der Fersenhalter (1) umfassend:
1.1 eine Basis (2),
1.2 ein von der Basis (2) aufragendes Fersenhaltergehäuse (3),
1.3 ein erstes Halteelement (4) und ein zweites Halteelement (5), die einen Lagerabschnitt
(43), jeweils einen Eingriffsabschnitt (41, 51) für einen Halteeingriff mit einer
Skischuhferse und in Längsrichtung (X) zwischen dem Eingriffsabschnitt (41, 51) und
dem Lagerabschnitt (43) einen Koppelabschnitt (42, 52) aufweisen,
1.4 eine Stützeinrichtung (6, 7), welche die Halteelemente (4, 5) im Bereich des Lagerabschnitts
(43) aufnimmt, und
1.5 eine Stellstruktur (8), die in einem Eingriff mit dem Koppelabschnitt (42) des
ersten Haltelements (4) eine Schwenkachse (B4) für das erste Haltelement (4) und in einem Eingriff mit dem Koppelabschnitt (52)
des zweiten Haltelements (5) eine Schwenkachse (B5) für das zweite Haltelement (4) in einer Seitenansicht jeweils quer zur Längsrichtung
(X) definiert, wobei
1.6 die Haltelemente (4, 5) gegen eine Vorspannkraft (F) um die jeweilige Schwenkachse
(B4, B5) aus dem Halteeingriff schwenkbar sind,
1.7 die Stellstruktur (8) relativ zum Fersenhaltergehäuse (3) und den Halteelementen
(4, 5) in unterschiedliche Stellpositionen verstellbar und in den Stellpositionen
jeweils fixierbar ist,
1.8 die Verstellung der Stellstruktur (8) die Position der jeweiligen Schwenkachse
(B4, B5) relativ zu den Halteelementen (4, 5) und vorzugsweise auch relativ zum Fersenhaltergehäuse
(3) verändert und dadurch eine zum Lösen des Halteeingriffs erforderliche Auslösekraft
verstellt, und
1.9 wobei das erste Haltelement (4) und das zweite Halteelement (5) Teile eines einzigen
Halteelementkörpers (40), beispielsweise eines U-Bügels, sind.
2. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei
- der Halteelementkörper (40) ein U-Bügel ist und
- die freien Enden des U-Bügels die Eingriffsabschnitte (41, 51) des ersten Halteelements
(4) und des zweiten Halteelements (5) und
- das gebogene, geschlossene Ende des U-Bügels den Lagerabschnitt (43) bilden.
3. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die U-Balken im Bereich zwischen
den freien Enden und dem geschlossenen Ende des U-Bügels die Koppelabschnitte (42,
52) bilden und vorzugsweise zumindest im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
4. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Halteelementkörper (40)
eine Vorspanneinrichtung bildet, gegen deren Vorspannkraft (F) die Haltelemente (4,
5) um die jeweilige Schwenkachse (B4, B5) aus dem Halteeingriff schwenkbar sind.
5. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Halteelementkörper (40)
ein U-Bügel ist und dadurch eine Vorspanneinrichtung bildet, gegen deren Vorspannkraft
(F) die Haltelemente (4, 5) um die jeweilige Schwenkachse (B4, B5) aus dem Halteeingriff schwenkbar sind.
6. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Halteelementkörper (40)
in dem Lagerabschnitt (43) in dem Fersenhaltergehäuse (3) so gehalten ist, dass sich
der Halteelementkörper (40) relativ zu dem Fersenhaltergehäuse (3) zumindest nicht
in die Längsrichtung (X) bewegen kann.
7. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Stellstruktur (8) eine
Verstellung der Position der jeweiligen Schwenkachse (B4, B5) in Längsrichtung (X) bewirkt.
8. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Fersenhalter (1) ein
Einstellorgan (9) umfasst, das mit der Stellstruktur (8) so gekoppelt ist, dass eine
Verstellung des Einstellorgans (9) die Verstellung der Stellstruktur (8) bewirkt und
die Stellstruktur (8) in jeder Stellposition fixiert.
9. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Fersenhalter (1) ein
Einstellorgan (9) umfasst, das mit der Stellstruktur (8) so gekoppelt ist, dass eine
Verstellung des Einstellorgans (9) die Verstellung der Stellstruktur (8) bewirkt ,
und wobei die Stellstruktur (8) in vorgegebene Rastpositionen verstellbar ist und
eine Betätigung des Einstellorgans (9) die Verstellung der Stellstruktur (8) in eine
der Rastpositionen bewirkt, wobei die Stellstruktur (8) in jeder der Rastpositionen
gesichert ist.
10. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Stellstruktur (8) ein
erstes Stellelement (81) für das erste Haltelement (4) zur Veränderung der Position
der ersten Schwenkachse (B4) und ein zweites Stellelement (82) für das zweite Halteelement (5) zur Veränderung
der Position der zweiten Schwenkachse (B5) umfasst und ein Einstellorgan (9) das erste Stellelement (81) und das zweite Stellelement
(82) synchron in Längsrichtung (X) bewegt.
11. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Koppelabschnitte (42,
52) in der Draufsicht gegen die Vorspannkraft (F) des Halteelementkörpers (40) aufeinander
zu bewegbar und die Schwenkachsen (B4, B5) auf Längsachsen der Halteelemente (4, 5) liegen, oder an voneinander abgewandten,
außenliegenden Längsseiten der Koppelabschnitte (42, 52) oder von den Rastpositionen
der Stellelemente (81, 82) gebildet sind.
12. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- die Stellstruktur (8) ein erstes Widerlagerelement (12) seitlich neben dem Koppelabschnitt
(42) des ersten Halteelements (4) und ein zweites Widerlagerelement (13) seitlich
neben dem Koppelabschnitt (52) des zweiten Halteelements (5) aufweist,
- die Vorspannkraft (F) des Halteelementkörpers (40) den Koppelabschnitt (42) des
ersten Halteelements (4) quer zur Längsachse (X) der Skibindung in einen Anschlagkontakt
mit dem ersten Widerlagerelement (12) und den Koppelabschnitt (52) des zweiten Halteelements
(5) quer zur Längsachse (X) der Skibindung in einen Anschlagkontakt mit dem zweiten
Widerlagerelement (13) spannt und
- die Schwenkachsen (B4, B5) im Anschlagkontakt der Koppelabschnitte (42, 52) und des jeweiligen Widerlagerelements
(12, 13) gebildet werden.
13. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- der Fersenhalter (1), vorzugsweise das Fersenhaltergehäuse (3), einen ersten seitlichen
Begrenzungsanschlag und einen zweiten seitlichen Begrenzungsanschlag aufweist,
- das erste Halteelement (4) in Längsrichtung (X) zwischen seinem Eingriffsabschnitt
(41) und seinem Koppelabschnitt (42) in einem Anschlagkontakt mit dem ersten Begrenzungsanschlag
und das zweite Halteelement (5) in Längsrichtung (X) zwischen seinem Eingriffsabschnitt
(51) und seinem Koppelabschnitt (52) in einem Anschlagkontakt mit dem zweiten Begrenzungsanschlag
ist und
- die Halteelemente (4, 5) gegen die innere Vorspannkraft (F) des Halteelementkörpers
(40) um die jeweilige Schwenkachse (B4, B5) aus dem Anschlagkontakt mit dem jeweiligen Begrenzungsanschlag schwenkbar sind.
14. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- das erste Halteelement (4) einen zweiseitigen Hebel um die erste Schwenkachse (B4) und das zweite Halteelement (5) einen zweiseitigen Hebel um die zweite Schwenkachse
(B5) bildet,
- die Hebel jeweils einen von der zugehörigen Schwenkachse (B4, B5) in Richtung auf den jeweiligen Eingriffsabschnitt (41, 51) erstreckten vorderen
Hebelarm (H1) und einen von der zugehörigen Schwenkachse (B4, B5) in Richtung auf den Lagerabschnitt (43) erstreckten hinteren Hebelarm (H2) aufweisen, und
- durch die Verstellung der Stellstruktur (8) die Position der jeweiligen Schwenkachse
(B4, B5) und für das jeweilige Halteelement (4, 5) dadurch das Verhältnis der Länge des vorderen
Hebelarms (H1) zur Länge des hinteren Hebelarms (H2) verstellt wird.
15. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei
- die Vorspannkraft (F) des Halteelementkörpers (40) im Lagerabschnitt (43) wirkt,
- die Länge (L1) des vorderen Hebelarms (H1) des jeweiligen Halteelements (4, 5) von der zugehörigen Schwenkachse (B4, B5) bis zu dem freien Ende des jeweiligen Halteelements (4, 5) und die Länge (L2) des hinteren Hebelarms (H2) des jeweiligen Halteelements (4, 5) von der zugehörigen Schwenkachse (B4, B5) bis zur Krafteinleitungsstelle des jeweiligen Halteelements (4, 5) gemessen wird,
- die jeweilige Schwenkachse (B4, B5) in Längsrichtung des zugehörigen Halteelements (41, 51) so weit hin und her verstellbar
ist, dass das Verhältnis H1:H2 der Länge (L1) des vorderen Hebelarms (H1) zur Länge (L2) des hinteren Hebelarms (H2) von einem kleinsten Wert (0,5:1) auf einen größten Wert (5:1) vergrößert werden
kann.
16. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Fersengehäuse (3) aus
wenigstens zwei Fersengehäuseteilen (32, 33, 34) gebildet ist und der Lagerabschnitt
(43) des Halteelementkörpers (40) in einer Nut (11) eines ersten Gehäuseteils (32)
gehalten ist und ein zweites Fersengehäuseteil (34) einen Deckel des Fersengehäuses
(3) bildet, wobei das zweite Fersengehäuseteil (34) eine Eingriffsstruktur (34a) umfasst,
die bei geschlossenem Fersengehäuse (3) auf dem Lagerabschnitt (43) des Halteelementkörpers
(40) aufliegt und eine Bewegung des Halteelementkörpers (40) quer zur Längsrichtung
(X) verhindert.
17. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche jeweils in Kombination mit Anspruch
10, wobei der Fersenhalter (1) ein Einstellorgan (9) umfasst, das mit der Stellstruktur
(8) so gekoppelt ist, dass eine Verstellung des Einstellorgans (9) die Verstellung
der Stellstruktur (8) bewirkt,
- jedes der Stellelemente (81, 82) ein Stellelementgehäuse (81a, 82a) und ein Widerlagerelement
(12, 13) für das jeweilige Halteelement (4, 5) im Bereich des Koppelabschnitts (42,
52) umfasst, und
- das Widerlagerelement (12, 13) relativ zu dem jeweiligen Stellelementgehäuse (81a,
82a) durch das Einstellorgan (9) linear in die Längsrichtung (X) verschiebbar und
in vorgegebenen Rastpositionen im Stellelementgehäuse (81a, 82a) einrastbar ist.