[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1.
[0002] Aus dem Gebrauchsmuster
DE 89 01 128 U1 ist eine quaderförmige Faltschachtel bekannt, die an einer Deckenplatte eine Entnahmeöffnung
aufweist, die durch einen Deckel der Deckenplatte verschlossen ist. Zum Öffnen wird
der Deckel an einer Perforation von der Deckenplatte herausgetrennt, so dass ein Aufnahmeraum
der Faltschachtel zugänglich ist. An einer Frontwand weist die Faltschachtel eine
Halteöffnung auf, in die mit Fingern oder der Handfläche gegriffen werden kann. Die
Faltschachtel kann mit einer Hand gehalten werden, so dass die zweite Hand eines Nutzers
frei bleibt, um den Inhalt der Schachtel durch die Entnahmeöffnung aus dem Aufnahmeraum
der Faltschachtel zu entnehmen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist, die Handhabung der bekannten Faltschachtel zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Faltschachtel mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Eine Faltschachtel im Sinne dieser Erfindung ist eine Schachtel,
die platzsparend in zusammengefaltetem Zustand vom Hersteller an ein verarbeitendes
Unternehmen geliefert werden kann, um dort mit einfachen Handgriffen oder maschinell
zur Schachtel aufgefaltet zu werden, wobei zusätzlich eine Klebung an Falzen oder
dergleichen vorgesehen sein kann. Sie besteht insbesondere aus Karton oder Wellpappe
und ist im aufgefalteten Zustand insbesondere quaderförmig.
[0005] Die erfindungsgemäße Faltschachtel umfasst eine Frontwand, mindestens zwei Seitenwände,
eine Bodenplatte, eine Deckenplatte und eine Rückwand, die im aufgefalteten Zustand
gemeinsam einen Aufnahmeraum umschließen. Im Aufnahmeraum können Einzelteile, wie
beispielsweise Dübel oder Schrauben, umschlossen aufbewahrt und transportiert werden.
"Umschlossen" beziehungsweise "umschließen" meint hier, dass die Einzelteile so von
den genannten Wänden und Platten umfasst werden, dass sie nicht selbständig aus dem
Aufnahmeraum gelangen können, sondern dass ein Nutzer ein Einzelteil aus dem Aufnahmeraum
entnehmen muss. Die erfindungsgemäße Faltschachtel kann somit Löcher oder Öffnungen
umfassen, durch die der Aufnahmeraum zugänglich ist, durch die die Einzelteile aber
nicht selbständig nach außen gelangen können.
[0006] Bei einer planmäßigen Verwendung der Faltschachtel ist die Frontwand im Wesentlichen
dem Nutzer zugewandt, wohingegen die Rückwand die dem Nutzer abgewandte Seite und
die beiden Seitenwände die Seiten der Faltschachtel bilden. Die Deckenplatte zeigt
im Wesentlichen nach oben beziehungsweise sie bildet die obere Seite der Faltschachtel,
während die Bodenplatte die gegenüberliegende untere Seite bildet. Insbesondere sind
alle Seiten senkrecht zueinander, bilden also einen Quader. Daher wird nachfolgend
der Abstand zwischen Boden- und Deckenplatte als Höhe der Faltschachtel bezeichnet,
während die Breite der Front- und der Rückwand deren Abstand zwischen den beiden Seitenwänden
ist. Die Breite der Seitenwände ist wiederrum deren Abstand zwischen der Front- und
der Rückwand und die Höhe der Wände ist deren jeweiliger Abstand zwischen der Boden-
und der Deckenplatte.
[0007] Zur Entnahme eines Einzelteils aus dem Aufnahmeraum durch einen Nutzer ist in der
Deckenplatte eine Entnahmeöffnung vorgesehen, die mit einem Deckel verschließbar ist.
Der Deckel kann ein zur Deckenplatte separates Teil sein. Insbesondere ist der Deckel
ein Teil der Deckenplatte, der in einer Transportstellung beispielsweise durch eine
Perforation und optional einer Faltkante als Klappscharnier mit der Deckenplatte verbunden
ist, so dass der Deckel bei Gebrauch durch einen Nutzer zur Entnahme der Einzelteile
vollständig abgetrennt oder nach dem Trennen der Perforation aufgeklappt und ein Einzelteil
entnommen werden kann. Die Faltkante ist insbesondere an der der Frontwand abgewandten
Seite des Deckels ausgebildet, insbesondere an der Kante, die den Übergang von der
Deckenplatte zur Rückwand bildet, so dass der aufgeklappte Deckel die Entnahme eines
Einzelteils nicht behindert.
[0008] An einer Frontwand ist mindestens eine Halteöffnung zum Eingriff mit mehreren Fingern
und/oder der Handfläche einer ersten Hand des Nutzers vorgesehen, so dass der Nutzer
durch Eingriff in die Halteöffnung mit den Fingern und/oder der Handfläche seiner
ersten Hand die Faltschachtel zum Transport oder zur Entnahme von Einzelteilen halten
kann.
[0009] Erfindungsgemäß ist an der Deckenplatte der Faltschachtel mindestens eine der Halteöffnung
zugeordnete Eingriffsöffnung zum Eingriff mit dem Daumen der Hand beim Halten der
Schachtel vorgesehen. Das heißt, in die Eingriffsöffnung wird beim Halten der Schachtel
mit dem Daumen der Hand eingegriffen, mit deren Fingern und/oder deren Handfläche
zum Halten der Faltschachtel gleichzeitig auch in die Halteöffnung eingegriffen wird.
Somit kann bei der Entnahme eines Einzelteils der Nutzer mit seiner ersten Hand die
Schachtel halten, in dem er mit seinen Fingern und/oder der Handfläche der ersten
Hand in die Halteöffnung und mit dem Daumen der ersten Hand in die Eingriffsöffnung
eingreift, so dass mit der zweiten Hand Einzelteile aus dem Aufnahmeraum entnommen
werden können. Die Finger nehmen, beziehungsweise die Handfläche nimmt, das Eigengewicht
der Faltschachtel und des Inhalts auf, während der Daumen ein Kippen der Faltschachtel
verhindert. Die erste Hand kann beispielsweise die linke Hand eines Nutzers sein,
so dass die zweite Hand seine rechte Hand ist, mit der er die Einzelteile dem Aufnahmeraum
entnimmt.
[0010] Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Faltschachtel mindestens zwei Eingriffsöffnungen
an der Deckenplatte und/oder mindestens zwei Halteöffnungen an der Frontwand auf.
Dadurch ist die Verwendung der Faltschachtel für Links- wie Rechtshänder gleichermaßen
geeignet. Sind zwei Eingriffsöffnungen vorhanden, so weisen diese insbesondere einen
identischen Abstand zur Frontwand auf. Sind zwei Halteöffnungen vorhanden, so weisen
diese insbesondere einen identischen Abstand zur Deckenplatte auf.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Faltschachtel ist mindestens
eine Halteöffnung ein Langloch. Ein Langloch ist im Sinne dieser Erfindung ein Loch,
dessen eine erste Abmessung größer als seine Ausdehnung senkrecht zu dieser ersten
Abmessung ist. Somit kann ein Langloch rechteckig, aber nicht quadratisch sein. Auch
eine Ellipse ist ein Langloch im Sinne dieser Erfindung. Insbesondere weist das Langloch
zwei schmale, durch Halbkreise abgeschlossene Seiten auf, die durch zwei parallel
verlaufende gerade Kanten verbunden sind.
[0012] Zudem oder alternativ weist mindestens eine Eingriffsöffnung einen gerundeten Querschnitt
auf. Das bedeutet, dass die Eingriffsöffnung in diesem Fall nicht eckig und damit
frei von Ecken ist, die beim Eingreifen mit dem Dauen stören und in den Daumen einschneiden
könnten. Insbesondere ist der Querschnitt der mindestens einen Eingriffsöffnung kreisrund.
[0013] Die Eingriffsöffnung und/oder die Halteöffnung können vor dem Halten durch einen
Nutzer durch jeweils einen Öffnungsdeckel geschlossen sein, der zum Halten entfernt
oder umgebogen wird. Dieser Öffnungsdeckel kann, wie bereits für den Deckel der Entnahmeöffnung
beschrieben, vor dem Halten ebenfalls durch eine Perforation und/oder einer Faltkante
einteilig mit der übrigen Frontwand beziehungsweise Deckenplatte verbunden sein.
[0014] Weiterhin ist bevorzugt, dass die mindestens eine Eingriffsöffnung von der Entnahmeöffnung
beabstandet ist. Sind mehrere Eingriffsöffnungen vorhanden, so ist mindestens eine
der Eingriffsöffnungen von der Entnahmeöffnung beabstandet, insbesondere sind alle
Eingriffsöffnungen von der Entnahmeöffnung beabstandet.
[0015] Insbesondere ist zwischen der Frontwand und der Entnahmeöffnung eine Art Steg gebildet,
an dem die Eingriffsöffnung ausgebildet ist, beziehungsweise, wenn mehrere Eingriffsöffnungen
vorhanden sind, diese ausgebildet sind. Der Steg verleiht der Deckenplatte auch bei
geöffneter Entnahmeöffnung und wenn die Faltschachtel, wie erfindungsgemäß vorgesehen,
mit einer Hand vom Nutzer gehalten wird, ausreichende Stabilität, so dass der Nutzer
mit dem Daumen ein Kippmoment abfangen und ausgleichen kann.
[0016] Weiterhin ist bevorzugt, dass ein kürzester Abstand von einer Seitenwand zu einer
Eingriffsöffnung größer als ein kürzester Abstand dieser Seitenwand zu einer Halteöffnung
ist. Das heißt, dass die Halteöffnung näher an der Seitenwand angeordnet ist, als
die Eingriffsöffnung. Vorzugsweise ist ein kürzester Abstand von einer Seitenwand
zum Mittelpunkt einer Eingriffsöffnung ungleich dem kürzesten Abstand dieser Seitenwand
zum Mittelpunkt einer Halteöffnung. Mit "Mittelpunkt" ist hier der jeweilige Flächenschwerpunkt
gemeint. Zudem ist vorzugsweise ein kürzester Abstand von der Seitenwand zum Mittelpunkt
der Eingriffsöffnung größer als der Abstand dieser Seitenwand zum Mittelpunkt der
Halteöffnung. Durch diese Anordnung der Eingriffs- und Halteöffnungen ist die erfindungsgemäße
Faltschachtel besonders ergonomisch handhabbar.
[0017] Weiterhin ist eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Faltschachtel bevorzugt, die
genau zwei Halteöffnungen aufweist, die an der Frontseite angeordnet sind. Zudem weist
diese Faltschachtel genau zwei Eingriffsöffnungen auf, die an der Deckenplatte angeordnet
sind. Dabei ist je eine der Eingriffsöffnungen einer der Halteöffnungen zugeordnet,
was bedeutet, dass jeweils mit derselben Hand zum Halten der Faltschachtel gleichzeitig
in die Halteöffnung und in die zugehörige Eingriffsöffnung eingegriffen werden kann.
Insbesondere weist diese Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Faltschachtel keine
weitere Halteöffnung und/oder keine weitere Eingriffsöffnung auf den Seitenwänden
oder der Rückwand auf.
[0018] Sind genau zwei Halteöffnungen an der Frontwand und/oder genau zwei Eingriffsöffnungen
an der Deckenplatte angeordnet, so sind bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform
der erfindungsgemäßen Faltschachtel die beiden Halteöffnungen spiegelsymmetrisch zu
einer gedachten Spiegelebene, die mittig zwischen den Seitenwänden liegt und/oder
die beiden Eingriffsöffnungen sind spiegelsymmetrisch zu dieser gedachten Spiegelebene.
Dies erleichtert das Greifen mit wahlweise einer der beiden Händen, so das beispielsweise
ein Linkshänder die Faltschachtel anders als ein Rechtshänder greifen kann, wobei
jeweils ein ergonomischer Griff gewährleistet ist.
[0019] Weiter ist bevorzugt, dass die Breite der Frontwand kleiner als eine Breite der Seitenwand
ist. Vom Nutzer aus gesehen ist der Aufnahmeraum daher, wenn der Nutzer die Faltschachtel
so hält, dass die Frontwand ihm zugewandt und die Deckenplatte oben ist, tiefer als
breit. Dadurch neigt die Faltschachtel zu einem Kippen um eine zur Verbindungslinie
der Frontwand zur Deckenplatte parallelen Achse und nicht um eine Achse, die parallel
zu einer Verbindungslinie von der Front- und einer Seitenwand ist. Dadurch kann der
Nutzer die Faltschachtel mit der einen Hand sicher halten, da dieses Kippen mit den
in der Halteöffnung angeordneten Fingern und/oder der Handfläche und dem in der Eingriffsöffnung
angeordneten Daumen dieser Hand leicht abgefangen werden kann.
[0020] Die erfindungsgemäße Faltschachtel zeichnet sich durch die besondere Anordnung von
Halte- und Eingriffsöffnung(en) aus. Sie ist auf bekannte Weise kostengünstig herstell-
und verwendbar, bietet dem Nutzer aber ergonomische Vorteile, die das Arbeiten, insbesondere
auf einer Baustelle, beispielsweise auf einem Gerüst, stark vereinfachen.
[0021] Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen,
Ausführungen und Ausgestaltungen der Erfindung, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung
genannten und/oder in einer Figur gezeichneten Merkmale und Merkmalskombinationen
sind nicht nur in der jeweils angegebenen oder gezeichneten Kombination, sondern auch
in grundsätzlich beliebigen anderen Kombinationen oder aber einzeln verwendbar. Es
sind Ausführungen der Erfindung möglich, die nicht alle Merkmale eines abhängigen
Anspruchs aufweisen. Auch können einzelne Merkmale eines Anspruchs durch andere offenbarte
Merkmale oder Merkmalskombinationen ersetzt werden. Ausführungen der Erfindung, die
nicht alle Merkmale des oder der Ausführungsbeispiele, sondern einen grundsätzlich
beliebigen Teil der gekennzeichneten Merkmale eines Ausführungsbeispiels gegebenenfalls
in Kombination mit einem, mehreren oder allen Merkmalen eines oder mehrerer weiteren
Ausführungsbeispiele aufweisen, sind möglich.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von drei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0023] Es zeigen:
- Figur 1
- eine erste erfindungsgemäße Faltschachtel nach dem Auffalten in einer perspektivischen
Ansicht von vorne links oben;
- Figur 2
- eine zweite erfindungsgemäße Faltschachtel nach dem Auffalten in einer perspektivischen
Ansicht von vorne links oben; und
- Figur 3
- ein flach liegender Zuschnitt einer dritten erfindungsgemäßen Faltschachtel in einer
Draufsicht vor dem Auffalten der Faltschachtel.
[0024] In Figur 1 ist eine erste, quaderförmige Faltschachtel 1 in aufgefaltetem Zustand
dargestellt. Die Faltschachtel 1 umfasst eine zweiteilig ausgebildete Frontwand 2,
eine erste Seitenwand 3 und eine zweite Seitenwand 4, eine Bodenplatte 5, die die
untere Seite der Faltschachtel 1 bildet, eine Deckenplatte 6, die die obere Seite
der Faltschachtel 1 bildet, sowie eine Rückwand 7. Bei einer planmäßigen Nutzung der
Faltschachtel 1 ist die Frontwand 2 dem Nutzer zugewandt und bildet die vordere Seite
der Faltschachtel 1, während die Rückwand 7 deren hintere Seite bildet. Die Front-
und Rückwandwand 2, 7, die Seitenwände 3, 4 sowie die Boden- und die Deckenplatte
5, 6 umschließen gemeinsam einen Aufnahmeraum für Einzelteile, wie beispielsweise
Dübel.
[0025] Um die Einzelteile aus dem Aufnahmeraum entnehmen zu können, weist die Deckenplatte
6 eine Entnahmeöffnung 8 auf, die durch einen Deckel 9 verschlossen ist. Der Deckel
9 ist durch eine Perforation 10 in der Deckenplatte 6 gebildet und von dieser an der
Perforation 10 trennbar, wobei eine Faltkante 11, die am Übergang von der Deckenplatte
6 zur Rückwand 7 ausgebildet ist, nicht perforiert ist. Zum Öffnen der Entnahmeöffnung
8 wird die den Deckel 9 umgebende Perforation 10 durch den Nutzer durch Ziehen am
Deckel 9 durchtrennt und nach oben geklappt, wobei die Faltkante 11 als Scharnier
wirkt. Durch die Anordnung der Faltkante 11 auf der der Frontwand 2 abgewandten Seite
des Deckels 9 wird die Entnahme der Einzelteile aus dem Aufnahmeraum bei aufgeklapptem
Deckel 9 durch den Deckel 9 nicht behindert.
[0026] Damit ein Nutzer die erfindungsgemäße Faltschachtel 1 sicher und ergonomisch halten
kann, sind in der Frontwand 2 zwei identische Langlöcher als Halteöffnungen 12, 13
ausgebildet. Zudem ist an der Deckenplatte 6, mittig zwischen den Seitenwänden 3,
4 und mit einem größeren Abstand zum Deckel 9 als zur Frontwand 2 eine erste Eingriffsöffnung
15 ausgebildet, die den beiden Halteöffnungen 12, 13 zugeordnet ist. "Zugeordnet"
meint hier, dass ein Nutzer, abhängig davon, ob er Links- oder Rechtshänder ist, mit
den Fingern und/oder der Handfläche einer ersten seiner beiden Hände zum Halten der
Faltschachtel 1 in die erste oder die zweite der beiden Halteöffnungen 12, 13 eingreifen
kann und gleichzeitig mit dem Daumen dieser Hand in die erste Eingriffsöffnung 15
eingreift, um ein Kippen der Faltschachtel 1 beim Halten zu verhindern. Während der
Nutzer mit seiner ersten Hand in eine der beiden Halteöffnungen 12, 13 und die erste
Eingriffsöffnung 15 eingreift und damit die Faltschachtel 1 sicher hält, kann er mit
seiner zweiten Hand bei geöffnetem Deckel 9 Einzelteile durch die Entnahmeöffnung
8 aus dem Aufnahmeraum entnehmen.
[0027] Während die erste Eingriffsöffnung 15 durch ein in der Deckenplatte 6 ausgestanztes
kreisrundes Loch gebildet wird, sind die beiden Halteöffnungen 12, 13 vor dem Halten
der Faltschachtel 1 durch jeweils einen Öffnungsdeckel 14 geschlossen. Jeder der Öffnungsdeckel
14 ist in der Frontwand 2, analog zum Deckel 9 in der Deckenplatte 6, durch eine Perforation
10 und eine Faltkante 11 gebildet, so dass ein Nutzer einen der Öffnungsdeckel 14
nach innen in den Aufnahmeraum eindrücken beziehungsweise einschwenken kann, wenn
er seine Hand in die erste Halteöffnung 12 oder die zweite Halteöffnung 13 steckt.
[0028] Die erste Eingriffsöffnung 15 ist von der Entnahmeöffnung 8 beabstandet. Zwischen
der Entnahmeöffnung 8 und der Frontwand 2 ist ein Steg 17 ausgebildet, in dem die
erste Eingriffsöffnung 15 angeordnet ist. Die erste Eingriffsöffnung 15 ist in diesem
Fall aus der Deckenplatte 6 beziehungsweise aus dem Steg 17 ausgestanzt. Im ersten
Ausführungsbeispiel ist die erste Eingriffsöffnung 15, bezogen auf die Breite B
1 der Frontwand 2, mittig auf der Deckenplatte 6 angeordnet, so dass sie symmetrisch
von einer gedachten Spiegelebene E geschnitten wird, die parallel zu und mittig zwischen
den Seitenwänden 3, 4 verläuft, zu der auch die beiden Halteöffnungen 12, 13 spiegelsymmetrisch
sind.
[0029] Die Halteöffnungen 12, 13 und die erste Eingriffsöffnung 15 sind derart angeordnet,
dass ein kürzester Abstand a
2 von einer der Seitenwände 3, 4 zu der ersten Eingriffsöffnung 15 größer ist als ein
kürzester Abstand a
3 der Seitenwände 3, 4 zu einer der Halteöffnungen 12, 13. Zudem ist ein kürzester
Abstand a
4 von einer Seitenwand 3, 4 zum Mittelpunkt der ersten Eingriffsöffnung 15 größer als
der Abstand a
5 dieser Seitenwand 3, 4 zum Mittelpunkt der beiden Halteöffnungen 12, 13.
[0030] In Figur 2 ist als zweites Ausführungsbeispiel eine weitere erfindungsgemäße Faltschachtel
1 im aufgefalteten Zustand dargestellt. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird im Folgenden
nur auf die Unterschiede zu der Faltschachtel 1 der Figur 1 eingegangen. Für sich
entsprechende Teile werden dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0031] Die in der Figur 2 dargestellte Faltschachtel 1 weist ein Seitenverhältnis auf, bei
dem, abweichend von der Faltschachtel 1 der Figur 1, die Breite B
1 der hier einstückigen Frontwand 2 kleiner als die Breite B
2 der Seitenwände 3, 4 ist. Zudem ist der Deckel 9 parallel zu den Seitenwänden 3,
4 ebenfalls vergrößert, wodurch auch die Entnahmeöffnung 8 in dieser Richtung vergrößert
wurde, wobei der Steg 17 in seiner Größe unverändert ist.
[0032] Dagegen sind bei dieser Faltschachtel 1 aus dem Steg 17 zwei Eingriffsöffnungen 15,
16 ausgestanzt worden, die gleich weit von der Frontwand 2 entfernt und, wie die beiden
Halteöffnungen 15, 16, spiegelsymmetrisch zu der gedachten Spiegelebene E sind. Dabei
ist die erste Eingriffsöffnung 15 der ersten Halteöffnung 12 und die zweite Eingriffsöffnung
16 der zweiten Halteöffnung 13 zugeordnet, derart, dass ein Nutzer mit seinen Fingern
und/oder der Handfläche seiner ersten, rechten Hand in die erste Halteöffnung 12 und
gleichzeitig mit dem Daumen der rechten Hand in die erste Eingriffsöffnung 15 eingreifen
kann, um die Faltschachtel 1 zu halten. Gleichzeitig kann der Nutzer mit seiner zweiten,
linken Hand den Deckel 9 an der Perforation 10 öffnen, um die Faltkante 11 falten
und Einzelteile durch die Entnahmeöffnung 8 aus dem Aufnahmeraum entnehmen. Alternativ
kann der Nutzer mit der zweiten, linken Hand in die zweite Halteöffnung 13 und die
zweite Eingriffsöffnung 16 zum Halten der Faltschachtel 1 eingreifen und die Einzelteile
mit seiner ersten, rechten Hand entnehmen. Ob der Nutzer die Faltschachtel 1 mit seiner
linken oder der rechten Hand hält, hängt insbesondere davon ab, ob dieser rechtshändig
oder linkshändig ist. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Faltschachtel
1 ist beides möglich.
[0033] Die Figur 3 zeigt einen Zuschnitt 18 einer dritten erfindungsgemäßen Faltschachtel
1, deren Breite B
1 der Frontwand 2 der Breite B
2 der Seitenwände 3, 4 entspricht und die einen quadratischen Grundriss aufweist. Dagegen
ist die Höhe H dieser Faltschachtel 1 größer als die Breiten B
1, B
2. Auch bei dieser Faltschachtel 1 sind, wie beim zweiten Ausführungsbeispiel der Figur
2, je zwei Halteöffnungen 12, 13 und zwei Eingriffsöffnungen 15, 16 vorgesehen. An
der zweiten Seitenwand 4 ist eine Klebelasche 22 angeordnet, die mit der Frontwand
2 verklebt wird, um einen rechteckrohrförmigen, aufklappbaren Grundkörper der Faltschachtel
1 zu bilden.
[0034] Der in der Figur 3 dargestellte Zuschnitt 18 ist auch für die Zuschnitte der in den
Figuren 1 und 2 dargestellten erfindungsgemäßen Faltschachten 1 charakteristisch.
Er verdeutlicht, dass die erfindungsgemäßen Faltschachteln 1 auf einem einfachen Zuschnitt
basieren, der kostengünstig und auf an sich bekannte Weise aus Wellpappe oder Karton
hergestellt werden kann.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Faltschachtel
- 2
- Frontwand
- 3
- erste Seitenwand
- 4
- zweite Seitenwand
- 5
- Bodenplatte
- 6
- Deckenplatte
- 7
- Rückwand
- 8
- Entnahmeöffnung
- 9
- Deckel
- 10
- Perforation
- 11
- Faltkante
- 12
- erste Halteöffnung
- 13
- zweite Halteöffnung
- 14
- Öffnungsdeckel
- 15
- erste Eingriffsöffnung
- 16
- zweite Eingriffsöffnung
- 17
- Steg
- 18
- Zuschnitt
- 19
- Bodenlasche
- 20
- hintere Deckenlasche
- 21
- vordere Deckenlasche
- 22
- Klebelasche
- a1
- Abstand einer Eingriffsöffnung 15, 16 von der Entnahmeöffnung 8
- a2
- Abstand von einer Seitenwand 3, 4 zu einer Eingriffsöffnung 15, 16
- a3
- Abstand von einer Seitenwand 3, 4 zu einer Halteöffnung 12, 13
- a4
- Abstand von einer Seitenwand 3, 4 zum Mittelpunkt einer Eingriffsöffnung 15, 16
- a5
- Abstand von einer Seitenwand 3, 4 zum Mittelpunkt einer Halteöffnung 12, 13
- B1
- Breite der Frontwand 2
- B2
- Breite einer Seitenwand 3, 4
- E
- Spiegelebene
- H
- Höhe der Faltschachtel 1
1. Faltschachtel (1), mit einer Frontwand (2), mindestens zwei Seitenwänden (3, 4), einer
Bodenplatte (5), einer Deckenplatte (6) und einer Rückwand (7), die gemeinsam einen
Aufnahmeraum für Einzelteile, wie beispielsweise Dübel oder Schrauben, umschließen,
wobei in der Deckenplatte (5) eine Entnahmeöffnung (8) zur Entnahme von Einzelteilen
aus dem Aufnahmeraum vorgesehen ist, die mit einem Deckel (9) verschließbar ist,
und wobei in der Frontwand (2) mindestens eine Halteöffnung (12, 13) zum Eingriff
mit mehreren Fingern und/oder der Handfläche einer Hand zum Halten der Faltschachtel
(1) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Deckenplatte (6) mindestens eine der Halteöffnung (12, 13) zugeordnete Eingriffsöffnung
(15, 16) zum Eingriff mit dem Daumen der Hand beim Halten der Faltschachtel (1) vorgesehen
ist.
2. Faltschachtel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltschachtel (1) mindestens zwei Eingriffsöffnungen (15, 16) an der Deckenplatte
(6) und/oder mindestens zwei Halteöffnungen (12, 13) an der Frontwand (2) aufweist.
3. Faltschachtel (1) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Halteöffnung (12, 13) ein Langloch ist und/oder mindestens eine Eingriffsöffnung
(15, 16) einen gerundeten Querschnitt aufweist.
4. Faltschachtel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Eingriffsöffnung (15, 16) von der Entnahmeöffnung (8) beabstandet
ist.
5. Faltschachtel (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein kürzester Abstand (a2) von einer Seitenwand (3, 4) zu einer Eingriffsöffnung (15, 16) größer als ein kürzester
Abstand (a3) dieser Seitenwand (3, 4) zu einer Halteöffnung (12, 13) ist.
6. Faltschachtel (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein kürzester Abstand (a4) von einer Seitenwand (3, 4) zum Mittelpunkt einer Eingriffsöffnung (15, 16) ungleich
dem kürzesten Abstand (a5) dieser Seitenwand (3, 4) zum Mittelpunkt einer Halteöffnung
(12, 13) ist.
7. Faltschachtel (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein kürzester Abstand (a4) von der Seitenwand (3, 4) zum Mittelpunkt der Eingriffsöffnung (15, 16) größer als
der Abstand (a5) dieser Seitenwand (3, 4) zum Mittelpunkt der Halteöffnung (12, 13) ist.
8. Faltschachtel (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltschachtel (1) genau zwei Halteöffnungen (12, 13) aufweist, die an der Frontwand
(2) angeordnet sind, und genau zwei Eingriffsöffnungen (15, 16), die an der Deckenplatte
(6) angeordnet sind, wobei je eine der Eingriffsöffnungen (15, 16) einer der Halteöffnungen
(12, 13) zugeordnet ist.
9. Faltschachtel (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Halteöffnungen (12, 13) spiegelsymmetrisch zu einer gedachten Spiegelebene
(E) sind, die mittig zwischen den Seitenwänden (3, 4) liegt und/oder dass die beiden
Eingriffsöffnungen (15, 16) spiegelsymmetrisch zu der gedachten Spiegelebene (E) sind.
10. Faltschachtel (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B1) der Frontwand (2) kleiner als eine Breite (B2) einer Seitenwand (3, 4) ist.