[0001] Die Erfindung betrifft ein Freizeitfahrzeug sowie Möbel und ein Scharniersystem für
ein Freizeitfahrzeug. Speziell betrifft die Erfindung das Gebiet der Freizeitfahrzeuge,
die als Wohnmobil oder Wohnwagen ausgestaltet sind.
[0002] Aus der
DE-OS 24 15 862 ist ein Scharnier für Möbel bekannt. Das bekannte Scharnier weist Scharnierbänder
aus ineinandergreifenden Hülsen und Zapfen auf, die mit Flanschen an den zugehörigen
Möbelteilen festgeschraubt sind. Hierbei sind je Möbelteil jeweils zwei Schrauben
erforderlich.
[0003] Aus der
DE 20 2020 106 859 U1 ist ein Klappscharnier für Möbel bekannt. Das bekannte Klappscharnier dient für schwenkbare
Platten, insbesondere Tischplatten oder andere im Gebrauch im Wesentlichen horizontale
Plattenelemente. Hierbei sind je Möbelteil jeweils mehrere Schrauben erforderlich.
[0004] Bei einem Freizeitfahrzeug, wie einem Wohnmobil oder einem Wohnwagen, stellen sich
besondere Anforderungen. Möbeltüren oder Klappen für ein Freizeitfahrzeug können über
ein Klappscharnier befestigt sein, das mit mindestens vier Schrauben an einem Möbelkorpus
angeschraubt ist. Hierbei ergibt sich aber der Nachteil, dass je Möbeltür oder Klappe
mehrere Scharniere erforderlich sind, so dass die Montage aufwändig ist. Ein passendes
Anschrauben, durch das beispielsweise Spaltmaße minimiert sind, erfordert hierbei
das mehrfache Lösen von Schrauben, was sich auch ungünstig auf die Haltekraft der
Schraubverbindungen auswirkt. Außerdem sind kleine Positionsanpassungen nicht möglich,
wenn die erneut zu befestigenden Schrauben in ihre alten Löcher eindrehen. Ein Einstellen
des Spaltmaßes ist dann nur sehr umständlich und zeitintensiv möglich.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Scharniersystem für ein Freizeitfahrzeug, ein Möbel
für ein Freizeitfahrzeug und ein Freizeitfahrzeug anzugeben, die verbessert ausgestaltet
sind und bei denen insbesondere eine verbesserte Montage ermöglicht sind.
[0006] Die Aufgabe wird durch ein Scharniersystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1, ein Möbel mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 und ein Freizeitfahrzeug mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Die Aufgabe wird durch ein Scharniersystem für ein Freizeitfahrzeug, insbesondere
ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen, mit zumindest einem Scharnierelement gelöst, wobei
eine Profilschiene vorgesehen ist, an der das zumindest eine Scharnierelement so befestigbar
ist, dass eine Verschiebung des Scharnierelements relativ zu der Profilschiene entlang
einer Erstreckung der Profilschiene ermöglicht ist, und wobei die Profilschiene so
ausgestaltet ist, dass eine Fixierung des Scharnierelements an der Profilschiene ermöglicht
ist.
[0008] Die Aufgabe wird ferner durch ein Möbel für ein Freizeitfahrzeug, insbesondere für
ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen, mit zumindest einem solchen Scharniersystem gelöst.
[0009] Ferner wird die Aufgabe durch ein Freizeitfahrzeug, insbesondere ein Wohnmobil oder
einen Wohnwagen, mit zumindest einem solchen Scharniersystem und/oder zumindest einem
solchen Möbel gelöst.
[0010] Vorteilhaft ist es, dass ein Haken vorgesehen ist und dass das Scharnierelement mittels
des Hakens so an der Profilschiene befestigbar ist, dass die Verschiebung des Scharnierelements
relativ zu der Profilschiene entlang der Erstreckung der Profilschiene ermöglicht
ist. Durch den Haken kann eine Befestigung erfolgen, bei der noch ein Freiheitsgrad
zur Verschiebung des Scharnierelements frei bleibt, so dass eine Positionierung beispielsweise
einer Klappe und damit eine Einstellung von beispielsweise einem Spaltmaß in verbesserter
Weise möglich ist.
[0011] Vorteilhaft ist es, dass eine Montageplatte vorgesehen ist, dass das Scharnierelement
an der Montageplatte montiert ist, dass der Haken mit der Montageplatte verbunden
ist und dass die Montageplatte mittels des Hakens an der Profilschiene befestigbar
ist. Hierdurch kann die Montage weiter vereinfacht werden. Gegebenenfalls kann auch
eine Montage ermöglicht werden, die ohne das Befestigen von Schrauben und gegebenenfalls
auch werkzeuglos möglich ist.
[0012] Vorteilhaft ist es, dass die Montageplatte einerseits mittels des Hakens und andererseits
mittels einer Umbiegung der Montageplatte, die eine Leiste der Profilschiene hintergreift,
an der Profilschiene befestigbar ist. Hierdurch wird eine intuitive Montage ermöglicht.
Es kann auch eine zuverlässige und belastbare Verbindung realisiert werden. Ferner
kann die Montage vereinfacht werden.
[0013] Vorteilhaft ist es, dass der Haken als Schnapphaken ausgebildet ist. Hierdurch ergibt
sich eine zuverlässige und/oder intuitive Montage.
[0014] Vorteilhaft ist es, dass die Profilschiene zumindest eine Nut aufweist und dass durch
Einbringen einer Klemmvorrichtung in die Nut der Profilschiene die Fixierung des Scharnierelements
an der Profilschiene ermöglicht ist. Hierbei kann eine lösbare Befestigung der Klemmvorrichtung
in der Nut ermöglicht sein, um eine Anpassung oder Neueinstellung zu ermöglichen.
[0015] Vorteilhaft ist es, dass eine Montageplatte vorgesehen ist, dass das Scharnierelement
an der Montageplatte montiert ist, dass die Nut der Profilschiene zu der Montageplatte
hin geöffnet ist und dass die in die Nut der Profilschiene eingebrachte Klemmvorrichtung
zur Fixierung des Scharnierelements an der Profilschiene gegen die Montageplatte beaufschlagt
ist. Somit wird die Fixierkraft auf die Montageplatte ausgeübt. Dadurch kann zum einen
eine zuverlässige Befestigung und Fixierung erreicht werden. Zum anderen kann die
Funktionsfähigkeit des Scharnierelements gewährleistet werden. Außerdem kann hierdurch
unabhängig von der Ausgestaltung des Scharnierelements eine universell einsetzbare
Lösung geschaffen werden.
[0016] Vorteilhaft ist es, dass mehrere sich entsprechende Scharnierelemente vorgesehen
sind, die auf sich entsprechende Weise an der Profilschiene befestigbar sind. Hierbei
kann in besonders vorteilhafter Weise eine Verschiebung der Scharnierelemente relativ
zu der Profilschiene erfolgen. Ferner können die Scharnierelemente dann gegebenenfalls
über eine Klemmvorrichtung gemeinsam fixiert werden.
[0017] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- ein Scharniersystem für ein Freizeitfahrzeug in einer schematischen Schnittdarstellung
entsprechend einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 2
- das in Fig. 1 gezeigte Scharniersystem, wobei eine Klemmvorrichtung montiert ist;
und
- Fig. 3
- ein Freizeitfahrzeug mit einem Möbel und einem Scharniersystem in einer auszugsweisen,
schematischen Darstellung.
[0018] Fig. 1 zeigt ein Scharniersystem 1 für ein Möbel 2 (Fig. 3) eines Freizeitfahrzeugs
3 (Fig. 3) in einer schematischen Schnittdarstellung entsprechend einem Ausführungsbeispiel.
Das Freizeitfahrzeug 3 kann insbesondere als Wohnmobil oder Wohnwagen ausgestaltet
sein.
[0019] Das Scharniersystem 1 umfasst mehrere Scharnierelemente 4, 5, 6, wie es auch in Fig.
3 veranschaulicht ist. Anhand Fig. 1 sind die Ausgestaltung und Funktionsweise exemplarisch
für das Scharnierelement 4 beschrieben.
[0020] Das Scharniersystem 1 weist eine Profilschiene 7 auf, die vorzugsweise gemeinsam
für die Scharnierelemente 4, 5, 6 dient, so dass die Scharnierelement 4, 5, 6 an dieser
befestigt sind. Hierbei kann insbesondere das Scharnierelement 4 so befestigt werden,
dass eine Verschiebung des Scharnierelements 4 relativ zu der Profilschiene 7 entlang
einer Erstreckung der Profilschiene 7 zunächst für die weitere Montage noch möglich
ist. Die Profilschiene 7 ist aber auch so ausgestaltet, dass beispielsweise am Ende
der Montage dann eine Fixierung des Scharnierelements 4 an der Profilschiene 7 erfolgen
kann.
[0021] Das Scharniersystem 1 umfasst für das Scharnierelement 4 einen Haken 8. Der Haken
8 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Schnapphaken 8 ausgebildet. Das Scharnierelement
4 wird in diesem Ausführungsbeispiel mittels des Hakens 8 zunächst so an der Profilschiene
7 befestigt, dass die Verschiebung des Scharnierelements 4 relativ zu der Profilschiene
7 entlang der Erstreckung der Profilschiene 7 ermöglicht ist. Dies gilt in entsprechender
Weise für die Scharnierelemente 5, 6.
[0022] Ferner ist für das Scharnierelement 4 eine Montageplatte 9 vorgesehen, an der das
Scharnierelement 4 montiert ist. Die Montage der Scharnierelemente 4, 5, 6 an Montageplatten
kann hierbei bereits vorgelagert sein und gegebenenfalls bei der Herstellung des Scharniersystems
1 erfolgen. Hierdurch vereinfacht sich der Einbau weiter. Ferner ist auch der Haken
8 mit der Montageplatte 9 verbunden. Die Montageplatte 9 mit dem daran montierten
Scharnierelement 4 kann dann mittels des Hakens 8 werkzeuglos an der Profilschiene
7 befestigt werden. Hierbei kann die Montageplatte 9 von einem Monteur einerseits
mittels des Hakens 8 und andererseits mittels einer Umbiegung 10 der Montageplatte
9, die eine Leiste 15 der Profilschiene 7 hintergreift, an der Profilschiene 7 befestigt
werden.
[0023] Im weiteren wird die Ausgestaltung und Funktionsweise auch in Bezug auf Fig. 2 weiter
erläutert.
[0024] Fig. 2 zeigt das in Fig. 1 dargestellte Scharniersystem 1, wobei das Scharnierelement
4 fixiert ist. Die Profilschiene 7 weist eine Nut 16 auf, die in Fig. 1 frei ist.
Dadurch kann das Scharnierelement 4 entlang der Erstreckung der Profilschiene 7 verstellt
werden. Nach dem Einbringen einer Klemmvorrichtung 17 in die Nut 16 der Profilschiene
7, wie es in Fig. 2 dargestellt ist, erfolgt die Fixierung des Scharnierelements 4
an der Profilschiene 7. Hierbei können auch die weiteren Scharnierelemente 5, 6 mit
der Klemmvorrichtung 17 fixiert werden. Die Klemmvorrichtung 17 ist nur schematisch
und stark vereinfacht dargestellt.
[0025] Die Klemmvorrichtung 17 wirkt in diesem Ausführungsbeispiel mit der Montageplatte
9 zusammen. Die Nut 16 der Profilschiene 7 ist hierfür zu der Montageplatte 9 hin
geöffnet. Wenn die Klemmvorrichtung 17 in die Nut 16 der Profilschiene 7 eingebracht
und entsprechend verklemmt ist, dann dient die Klemmvorrichtung 17 zur Fixierung der
Scharnierelemente 4, 5, 6 an der Profilschiene 7. Hierbei wird die Klemmvorrichtung
17 gegen die Montageplatte 9 beaufschlagt, wobei sich die Klemmvorrichtung 17 in der
Nut 16 abstützen kann. In entsprechende Weise können die Scharnierelemente 5, 6 an
der Profilschiene 7 befestigt und fixiert werden.
[0026] Fig. 3 zeigt das Freizeitfahrzeug 3 mit dem Möbel 2 in einer auszugsweisen, schematischen
Darstellung. Hierbei ist das Scharniersystem 1 montiert. Hierbei dient das Scharniersystem
1 zur Befestigung einer Möbeltür (Klappe) 20 an einem Möbelkorpus 21 des Möbels. Spaltmaße
können hierbei vergleichsweise einfach und genau eingestellt werden.
[0027] Bei der Montage der Klappe 20 muss diese nicht mehr an den Korpus 21 angeschraubt
werden, sondern wird vorzugsweise nur noch eingehängt und geclipst. Die Klappe 20
kann beliebig oft entlang der Profilschiene 7 verstellt werden, ohne dabei Bohrungen
oder Löcher auf dem Profil zu hinterlassen. Die ganze Montage und Demontage kann werkzeuglos
erfolgen. Das Scharniersystem 1 kann einen erheblichen Zeitvorteil im Montageprozess
ermöglichen. Ferner kann das Scharniersystem 1 für weitere Türen und Klappen am Freizeitfahrzeug
3 zum Einsatz kommen.
[0028] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt.
1. Scharniersystem (1) für ein Freizeitfahrzeugs (3), insbesondere ein Wohnmobil oder
einen Wohnwagen, mit zumindest einem Scharnierelement (4, 5, 6),
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Profilschiene (7) vorgesehen ist, an der das zumindest eine Scharnierelement
(4, 5, 6) so befestigbar ist, dass eine Verschiebung des Scharnierelements (4, 5,
6) relativ zu der Profilschiene (7) entlang einer Erstreckung der Profilschiene (7)
ermöglicht ist, und dass die Profilschiene (7) so ausgestaltet ist, dass eine Fixierung
des Scharnierelements (4, 5, 6) an der Profilschiene (7) ermöglicht ist.
2. Scharniersystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Haken (8) vorgesehen ist und dass das Scharnierelement (4, 5, 6) mittels des
Hakens (8) so an der Profilschiene (7) befestigbar ist, dass die Verschiebung des
Scharnierelements (4, 5, 6) relativ zu der Profilschiene (7) entlang der Erstreckung
der Profilschiene (7) ermöglicht ist.
3. Scharniersystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Montageplatte (9) vorgesehen ist, dass das Scharnierelement (4, 5, 6) an der
Montageplatte (9) montiert ist, dass der Haken (8) mit der Montageplatte (9) verbunden
ist und dass die Montageplatte (9) mittels des Hakens (8) an der Profilschiene (7)
befestigbar ist.
4. Scharniersystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Montageplatte (9) einerseits mittels des Hakens (8) und andererseits mittels
einer Umbiegung (10) der Montageplatte (9), die eine Leiste (15) der Profilschiene
(7) hintergreift, an der Profilschiene (7) befestigbar ist.
5. Scharniersystem nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Haken (8) als Schnapphaken (8) ausgebildet ist.
6. Scharniersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Profilschiene (7) zumindest eine Nut (16) aufweist und dass durch Einbringen
einer Klemmvorrichtung (17) in die Nut (16) der Profilschiene (7) die Fixierung des
Scharnierelements (4, 5, 6) an der Profilschiene (7) ermöglicht ist.
7. Scharniersystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Montageplatte (9) vorgesehen ist, dass das Scharnierelement (4, 5, 6) an der
Montageplatte (9) montiert ist, dass die Nut (16) der Profilschiene (7) zu der Montageplatte
(9) hin geöffnet ist und dass die in die Nut (16) der Profilschiene (7) eingebrachte
Klemmvorrichtung (17) zur Fixierung des Scharnierelements (4, 5, 6) an der Profilschiene
(7) gegen die Montageplatte (9) beaufschlagt ist.
8. Scharniersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere sich entsprechende Scharnierelemente (4, 5, 6) vorgesehen sind, die auf sich
entsprechende Weise an der Profilschiene (7) befestigbar sind.
9. Möbel (2) für ein Freizeitfahrzeug (3), insbesondere für ein Wohnmobil oder einen
Wohnwagen, mit zumindest einem Scharniersystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
8.
10. Freizeitfahrzeug (3), insbesondere Wohnmobil oder Wohnwagen, mit zumindest einem Scharniersystem
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 und/oder zumindest einem Möbel (2) nach Anspruch
9.