[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage mit einer Leitung für ein oxidationsmittelhaltiges
gasförmiges Wärmeträgerfluid, in der ein Wärmetauscher für das Austauschen von Wärme
zwischen dem oxidationsmittelhaltigen gasförmigen Wärmeträgerfluid und einem brennbare
Bestandteile enthaltenden Fluid angeordnet ist, der einen Wärmetauscher-Eingang hat,
durch den das Wärmeträgerfluid aus der Leitung in den Wärmetauscher zugeführt werden
kann, und der einen Wärmetauscher-Ausgang hat, durch den das Wärmeträgerfluid nach
Durchströmen des Wärmetauschers wieder in die Leitung gelangen kann.
[0002] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betrieb einer Anlage mit einer Leitung
für ein oxidationsmittelhaltiges gasförmiges Wärmeträgerfluid, in der ein Wärmetauscher
für das Austauschen von Wärme zwischen dem oxidationsmittelhaltigen gasförmigen Wärmeträgerfluid
und einem brennbare Bestandteile enthaltenden Fluid angeordnet ist, damit das Wärmeträgerfluid
den Wärmetauscher von einem Wärmetauscher-Eingang für das Wärmeträgerfluid zu einem
Wärmetauscher-Ausgang für das Wärmeträgerfluid durchströmen kann.
[0003] Aus der
DE 21 2016 000 187 U1 ist eine Anlage und ein Verfahren bekannt, bei dem ein Gas komprimiert wird, wobei
nach der Kompression des Gases die beim Komprimieren entstandene Wärme über einen
Wärmetauscher an ein ORC-System (ORC = Organic Rankine Cyle) abgegeben wird.
[0004] Die spezifische Wärmekapazität eines Gases ist im Allgemeinen geringer als die spezifische
Wärmekapazität einer Flüssigkeit. Um in einem Wärmetauscher die gleiche Wärmemenge
pro Zeiteinheit von einer Primärseite, durch die ein Wärmeträgerfluid strömt, auf
eine Sekundärseite des Wärmetauschers zu übertragen, muss deshalb ein gasförmiges
Wärmeträgerfluid mit einem größeren Massenstrom durch den Wärmetauscher bewegt werden
als ein flüssiges Wärmeträgerfluid.
[0005] Beim Übertragen von Wärme in einem Wärmetauscher mit gasförmigem Wärmeüberträgerfluid
gibt es den Vorteil, dass dieses im allgemeinen höheren Temperaturen als flüssiges
Wärmeträgerfluid ausgesetzt werden kann, ohne dass Phasenübergänge und/oder chemische
Umwandlungen erfolgen.
[0006] Insbesondere Luft eignet sich als ein Wärmeträgerfluid für das Übertragen von Wärme
von einer Primärseite zu einer Sekundärseite in einem Wärmetauscher, das Temperaturen
T ≥ 1000°C standhält und dabei frei verfügbar ist.
[0007] Wenn ein Wärmeträgerfluid für das Übertragen von Wärme von der Primärseite zu der
Sekundärseite in einem Wärmetauscher auf ein weiteres Wärmeträgerfluid eingesetzt
wird, besteht bei Undichtigkeiten des Wärmetauschers die Gefahr, dass sich die beiden
Wärmeträgerfluide vermischen. Insbesondere wenn das eine Wärmeträgerfluid, wie z.B.
Luft aufgrund des darin enthaltenen Sauerstoffs, ein Oxidationsmittel als Bestandteil
hat und das weitere Wärmeträgerfluid, wie z.B. ein ORC-Arbeitsmittel, brennbare Bestandteile
aufweist, besteht die Gefahr, dass unkontrollierte Verbrennungen oder gar Explosionen
auftreten können, die eine Anlage beschädigen.
[0008] Um zu vermeiden, dass sich das Wärmeträgerfluid auf einer Primärseite eines Wärmetauschers
mit dem Wärmeträgerfluid auf einer Sekundärseite des Wärmetauschers vermischen kann,
ist es bekannt, die Wärmeträgerfluid-Kanäle in einem Wärmetauscher doppelwandig auszubilden.
Der technische Aufwand für das Herstellen doppelwandiger Wärmetauscher ist allerdings
hoch, da für die Herstellung Sonderapparate und Sondermaterialien erforderlich sind.
[0009] Darüber hinaus ist es bekannt, Anlagen mit Leitungen, in denen brennbare Gasgemische
bei hohen Temperaturen geführt werden, explosionsdruckfest bzw. explosionsdruckstoßfest
auszubilden, so dass diese auch bei Explosionen keinen Schaden nehmen. Die hierfür
zu treffenden Maßnahmen sind allerdings aufwändig und haben zur Folge, dass viele
Baugruppen und Elemente der Anlage für den Normalbetrieb überdimensioniert sind.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anlage anzugeben, in der Wärme betriebssicher
aus einem oxidationsmittelhaltigen gasförmigen Wärmeträgerfluid auf ein brennbare
Bestandteile enthaltendes Fluid übertragen werden kann, sowie ein Verfahren für den
Betrieb einer Anlage bereitzustellen, in der Wärme aus einem oxidationsmittelhaltigen
gasförmigen Wärmeträgerfluid auf ein brennbare Bestandteile enthaltendes Fluid übertragen
wird, das Unfälle vermeidet.
[0011] Diese Aufgabe wird durch eine Anlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 17 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0012] Eine erfindungsgemäße Anlage weist eine Leitung für ein oxidationsmittelhaltiges
gasförmiges Wärmeträgerfluid auf, in der ein Wärmetauscher für das Übertragen von
Wärme aus dem oxidationsmittelhaltigen gasförmigen Wärmeträgerfluid auf ein brennbare
Bestandteile enthaltendes Fluid angeordnet ist. Der Wärmetauscher hat einen Wärmetauscher-Eingang,
durch den das oxidationsmittelhaltige gasförmige Wärmeträgerfluid aus der Leitung
in den Wärmetauscher zugeführt werden kann. Der Wärmetauscher weist einen Wärmetauscher-Ausgang
auf, durch den das oxidationsmittelhaltige gasförmige Wärmeträgerfluid nach Durchströmen
des Wärmetauschers wieder in die Leitung gelangen kann. Die Anlage enthält eine Einrichtung
für das Auslösen einer Verbrennung von mit dem brennbare Bestandteile enthaltenden
Fluid vermischtem Wärmeträgerfluid in der Leitung für das oxidationsmittelhaltige
gasförmige Wärmeträgerfluid.
[0013] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass in einer Anlage, in der Wärme aus
einem oxidationsmittelhaltigen gasförmigen Wärmeträgerfluid auf ein brennbare Bestandteile
enthaltendes Fluid als ein weiteres Wärmeträgerfluid übertragen wird, Leckagen in
einem Wärmetauscher in Kauf genommen werden können, die dazu führen können, dass eine
Explosionsatmosphäre entsteht, wenn eine Explosion durch kontrolliertes Verbrennen
der Explosionsatmosphäre in der Anlage vermieden und/oder lokal begrenzt wird. Eine
Idee der Erfindung ist es insbesondere, durch kontrolliertes Zünden und Oxidieren
an einer Stelle oder an mehreren Stellen in einer Anlage zu vermeiden, dass sich ein
explosionsfähiges Gasgemisch in der Anlage ansammelt und verbreitet.
[0014] Das brennbare Bestandteile enthaltende Fluid kann z.B. aus einer ORC-Anlage herrühren.
Es kann aber zweckmäßig sein, die Anlage in weiteren Ausführungsvarianten zur Luftvorspülung
eines Abgastraktes bei Verbrennungsmotoren, Gasturbinen, Thermischen Abluftreinigungsanlagen
und dergleichen zu nutzen, insbesondere bei allen Anwendungen und Prozessen, bei denen
unter Störeinflüssen ein brennbares oder explosives Stoffgemisch innerhalb von räumlich
umgrenzten Apparaten, Behältern, Rohrleitungen und dergleichen auftreten kann.
[0015] Vorteilhaft weist die Einrichtung für das Auslösen einer Verbrennung eine Zündquelle
zum Bereitstellen von Zündenergie auf, die eine, bevorzugt kontrollierte, Verbrennung
von mit dem brennbare Bestandteile enthaltenden Fluid vermischtem Wärmeträgerfluid
in der Leitung für das oxidationsmittelhaltige gasförmige Wärmeträgerfluid auslösen
kann. Von Vorteil ist es, wenn die Zündquelle beim Betrieb der Anlage in einem Betriebszustand
gehalten wird, der sichergestellt, dass jegliches zündfähige Gas, das in Kontakt mit
der Zündquelle gerät, sofort gezündet wird.
[0016] Vorzugsweise ist die Zündquelle in der Leitung für das oxidationsmittelhaltige gasförmige
Wärmeträgerfluid angeordnet, bevorzugt stromab des Wärmetauschers, d.h. in einem an
den Wärmetauscher-Ausgang angeschlossenen Abschnitt der Leitung für das oxidationsmittelhaltige
gasförmige Wärmeträgerfluid. Diese Maßnahme gewährleistet, dass das explosionsfähige
Gas in der Anlage gezündet wird, kurz nachdem es sich darin ausgebildet hat.
[0017] Zweckmäßig weist die Zündquelle einen Körper mit einer Kontaktfläche zu dem oxidationsmittelhaltigen,
gasförmigen Wärmeträgerfluid auf. Von Vorteil ist es, wenn die Zündquelle eine Heizeinrichtung
für das Erhitzen des Körpers hat. Dadurch kann die Kontaktfläche auf eine vorgegebene
Zündtemperatur erhitzt werden. Um eine sichere Zündung des Gemisches zu gewährleisten,
ist es günstig, wenn der Körper bzw. die Kontaktfläche des Körpers zu jedem Zeitpunkt
eine Temperatur erreichen, die oberhalb der Zündtemperatur eines Gemischs des oxidationsmittelhaltigen
gasförmigen Wärmeträgerfluids und brennbare Bestandteile enthaltenden Fluids liegt.
[0018] Die Zündquelle kann eine Zündelektrode aufweisen, wie sie z.B. als ein Glühzünder
bei Holzfeuerungen eingesetzt wird. Vorzugsweise ist der Körper ein Keramikkörper.
Ein Keramikkörper kann dauerhaft hohen Temperaturen, also insbesondere Temperaturen
oberhalb der Zündtemperatur standhalten. Damit ist er für einen Dauerbetrieb geeignet.
[0019] Bevorzugt enthält die Anlage einen Sensor für das Überwachen der Temperatur der Kontaktfläche
des Körpers der Zündquelle. Zweckmäßig weist der Sensor wenigstens einen mit dem Körper
der Zündquelle thermisch gekoppelten Thermofühler auf. Ein solcher Thermofühler ermöglicht
das Überwachen der Zündquelle bzw. des Körpers der Zündquelle. Wenn die Temperatur
einen Temperaturgrenzwert unterschreitet, kann dann z.B. ein Warnsignal ausgegeben
werden.
[0020] Von Vorteil ist es, wenn der an den Wärmetauscher-Ausgang und/oder der an den Wärmetauscher-Eingang
angeschlossene Abschnitt der Leitung für das oxidationsmittelhaltige, gasförmige Wärmeträgerfluid
eine auf einen vorgegebenen Überdruck ansprechende Druckentlastungs-Einrichtung enthält.
Indem die Einrichtung für das Auslösen einer Verbrennung von mit dem brennbare Bestandteile
enthaltenden Fluid vermischtem Wärmeträgerfluid in der Leitung in einem von dem Wärmetauscher
beabstandeten Abbrandabschnitt einen Abbrand einer brennbaren Gasatmosphäre in der
Leitung bewirkt und die Druckentlastungs-Einrichtung für das Abbauen eines durch den
Abbrand einer brennbaren Gasatmosphäre in dem Abbrandabschnitt hervorgerufenen Druckanstiegs
ausgelegt ist, lässt sich erreichen, dass die Anlage beim Auslösen einer Verbrennung
mittels der Zündquelle keinen Schaden nimmt.
[0021] Vorzugsweise gibt es in der Einrichtung für das Auslösen einer Verbrennung von mit
dem brennbare Bestandteile enthaltendem Fluid vermischtem Wärmeträgerfluid Mittel,
die zum Erfassen einer Zusammensetzung des oxidationsmittelhaltigen gasförmigen Wärmeträgerfluids
nach dem Wärmetauscher-Ausgang für das oxidationsmittelhaltige gasförmige Wärmeträgerfluid
dienen.
[0022] Zweckmäßig enthält die Einrichtung für das Auslösen einer Verbrennung von mit dem
brennbare Bestandteile enthaltendem Fluid vermischtem Wärmeträgerfluid in der Leitung
für das oxidationsmittelhaltige gasförmige Wärmeträgerfluid eine Steuerbaugruppe,
die für das Einstellen der Temperatur der Kontaktfläche in Abhängigkeit eines Signals
des Sensors für das Überwachen der Temperatur ausgelegt ist. Dadurch kann sichergestellt
werden, dass die Temperatur der Kontaktfläche mindestens der Zündtemperatur entspricht.
Wenn der Sensor eine Temperatur unterhalb der Zündtemperatur erfasst, ist es zweckmäßig,
an einer Schnittstelle zu einem Leitstand der Anlage ein Warn-Signal oder Notaus-Signal
bereitzustellen.
[0023] Das brennbare Bestandteile enthaltende Fluid kann z.B. ein Rankine Cycle (RC) - Arbeitsmedium,
insbesondere ein ORC-Arbeitsmedium sein. Indem das Arbeitsmedium in einem RC- bzw.
ORC-Arbeitsmittelkreislauf geführt ist, der eine Dampfturbine sowie einen Kondensator
und eine Pumpe enthält, kann Wärme aus dem oxidationsmittelhaltigen gasförmigen Wärmeträgerfluid
in mechanische Energie gewandelt werden, z.B. um diese in elektrische Energie umzusetzen.
[0024] Unter einem RC-System (RC = Rankine Cycle) ist vorliegend ein System zu verstehen,
in dem mit einem thermodynamischen Kreisprozess unter Verwendung eines in einem Kreislauf
geführten Arbeitsmittels, z. B. Wasser bzw. Wasserdampf, Wärme in mechanische Energie
gewandelt wird.
[0025] Unter einem ORC-System (ORC = Organic Rankine Cycle) ist vorliegend ein RC-System
mit einem Arbeitsmittelkreislauf zu verstehen, der als Arbeitsmittel ein organisches
Medium, z.B. Ethylbenzol, Pentan, Butan, Toluol, Silikonöl oder auch Ammoniak enthält,
dessen Verdampfungstemperatur bei Atmosphärendruck niedriger sein kann als die Verdampfungstemperatur
von Wasser. In einem ORC-System wird das Arbeitsmittel mit Druck beaufschlagt. In
der Regel enthält das ORC-System hierfür eine Pumpe. Das mit Druck beaufschlagte Arbeitsmittel
wird dann in einem Verdampfer erwärmt. Dabei wird das Arbeitsmittel verdampft bzw.
überhitzt. Das verdampfte bzw. überhitzte Arbeitsmittel wird dann zu einer Dampfturbine
geführt. Hier wird es unter Erzeugung von mechanischer Energie auf einen niedrigen
Druck entspannt und anschließend kondensiert. In dem Arbeitsmittelkreislauf der ORC-Anlage
wird das Arbeitsmittel dann wieder mit Druck beaufschlagt und erneut dem Verdampfer
zugeführt, in dem es von neuem erwärmt und dann wieder verdampft wird. Es sei bemerkt,
dass in einer ORC-Anlage als Arbeitsmittel auch Medien eingesetzt werden können, deren
Verdampfungstemperatur höher ist als diejenige von Wasser. ORC-Anlagen können für
das Erzeugen von mechanischer oder elektrischer Energie aus Wärme insbesondere dann
vorteilhaft eingesetzt werden, wenn das zur Verfügung stehende Temperaturgefälle zwischen
einer Wärmequelle und einer Wärmesenke zu niedrig ist, um eine Wärmekraftmaschine,
etwa eine Turbine, mit Wasserdampf zu betreiben.
[0026] Von Vorteil ist es, wenn in der Leitung in einem an den Wärmetauscher-Eingang angeschlossenen
Abschnitt der Leitung für das oxidationsmittelhaltige gasförmige Wärmeträgerfluid
ein Wärmekraftmaschinen-Wärmetauscher angeordnet ist, der für das Übertragen von Wärme
aus dem oxidationsmittelhaltigen gasförmigen Wärmeträgerfluid auf ein Wärmekraftmaschinen-Arbeitsmittel
für eine Wärmekraftmaschine dient. Auf diese Weise kann die Wärme des Wärmeträgerfluids
in der Leitung in Temperaturbereichen genutzt werden, in denen keine Wärme in dem
Wärmetauscher ausgetauscht wird, weil die Gefahr besteht, dass das brennbare Bestandteile
enthaltende Fluid Schaden nimmt. Die Wärmekraftmaschine kann z.B. ein Stirlingmotor
sein.
[0027] Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient zum Betrieb einer Anlage mit einer Leitung
für ein oxidationsmittelhaltiges gasförmiges Wärmeträgerfluid, in der ein Wärmetauscher
für das Übertragen von Wärme aus dem oxidationsmittelhaltigen, gasförmigen Wärmeträgerfluid
auf ein brennbare Bestandteile enthaltendes Fluid angeordnet ist, damit das oxidationsmittelhaltige
gasförmige Wärmeträgerfluid den Wärmetauscher von einem Wärmetauscher-Eingang für
das oxidationsmittelhaltige gasförmige Wärmeträgerfluid zu einem Wärmetauscher-Ausgang
für das oxidationsmittelhaltige gasförmige Wärmeträgerfluid durchströmen kann. Es
erfolgt das Auslösen einer kontrollierten Verbrennung des oxidationsmittelhaltigen,
gasförmigen Wärmeträgerfluids in der Leitung, wenn dieses mit dem brennbare Bestandteile
enthaltenden Fluid vermischt ist.
[0028] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung in schematischer Weise
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0029] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Anlage für das Speichern von elektrischer Energie,
- Fig. 2
- einen Abschnitt einer Leitung mit einem Wärmetauscher und mit einer Einrichtung für
das Auslösen einer Verbrennung in der Anlage,
- Fig. 3
- einen Querschnitt der Einrichtung für das Auslösen einer Verbrennung in der Anlage
entlang der Linie III - III aus Fig. 2;
- Fig. 4
- einen perspektivischen Längsschnitt der Leitung entlang der Linie IV - IV aus Fig.
3; und
- Fig. 5
- eine Steuerbaugruppe für das Einstellen der Temperatur der Kontaktfläche von Zündquellen
in der Einrichtung für das Auslösen einer Verbrennung.
[0030] Die in der Fig. 1 gezeigte Anlage 10 dient für das Speichern von elektrischer Energie,
die z.B. mittels einer Windkraftanlage erzeugt ist. Die Anlage 10 enthält ein Leitungssystem
12 mit einem ersten Leitungszweig 13, in dem eine Heizeinrichtung 14 angeordnet ist,
und mit einem zweiten Leitungszweig 15, in dem sich ein Wärmespeicher 16 befindet.
Der Wärmespeicher 16 ist für das Aufnehmen einer Wärmemenge Q ausgelegt. In der Anlage
10 gibt es eine Leitung 18, die mit dem Leitungssystem 12 kommuniziert. Das Leitungssystem
18 enthält Heißluftleitungen, die als innenisolierte Kanäle, z.B. Rechteckkanäle ausgebildet
sind. Die Innenisolierung besteht vorzugsweise aus einem verdichteten Fasermaterial,
z.B. in Form von Matten. Diese Matten sind elastisch und können verformt werden.
[0031] In der Leitung 18 ist ein Wärmetauscher 20 angeordnet, der für das Übertragen von
Wärme aus einem in dem Leitungssystem 12 und in der damit kommunizierenden Leitung
18 geführten Wärmeträgerfluid auf das Arbeitsmittel in einem ORC-System 22 dient.
Das in dem Leitungssystem 12 und in der Leitung 18 geführte Wärmeträgerfluid ist Luft.
Das Wärmeträgerfluid ist damit gasförmig und aufgrund des Sauerstoffs in der Luft
insbesondere oxidationsmittelhaltig. Das Wärmeträgerfluid in dem Leitungssystem 12
kann in der Heizeinrichtung 14 mit elektrischem Strom aufgeheizt werden. Indem mittels
der Heizeinrichtung 14 aufgeheiztes Wärmeträgerfluid durch den Wärmespeicher 16 geführt
wird, ist es möglich, darin enthaltene Wärme an den Wärmespeicher 16 abzugeben. Die
Anlage 10 enthält eine als ein Stirlingmotor ausgebildete Wärmekraftmaschine 24 und
weist einen Wärmekraftmaschine-Wärmetauscher 26 auf. In der Anlage 10 kann Wärme aus
dem Wärmeträgerfluid in dem Leitungssystem 12 und der damit kommunizierenden Leitung
18 mittels des StirlingmotorWärmetauschers 26 auf ein Arbeitsmittel der Wärmekraftmaschine
24 übertragen werden. In der Anlage 10 gibt es ein Wärmeträgerfluid-Gebläse 28, das
für das Fördern des Wärmeträgerfluids durch das Leitungssystem 12 und Leitungssystem
18 dient. Die Anlage 10 hat eine erste Bypassleitung 30, durch die Wärmeträgerfluid
an dem Wärmekraftmaschinen-Wärmetauscher 26 vorbei in die Leitung 18 geführt werden
kann. Darüber hinaus gibt es in der Anlage eine Rezirkulationsleitung 32 mit einer
Rezirkulations-Wärmeträgerfluid-Fördergebläse 34, die es ermöglicht, durch den Wärmetauscher
20 geführtes Wärmeträgerfluid in einen zwischen dem Wärmetauscher 20 und dem Stirlingmotor-Wärmetauscher
26 angeordneten Abschnitt der Leitung 18 zurückzuführen.
[0032] Das ORC-System 22 weist einen Verdampfer 36 auf und hat einen Kondensator 38. Der
Verdampfer 36 ist mit Wärme gespeist, die mittels des Wärmetauschers 20 aus dem Wärmeträgerfluid
in dem Leitungssystem 12 auf das Arbeitsmittel in dem ORC-System 22 übertragen wird.
Der Kondensator 38 in dem ORC-System 22 überträgt die Kondensationswärme des Arbeitsmittels
auf das Wärmeträgerfluid. Das Arbeitsmittel in dem ORC-System 22 enthält brennbare
Bestandteile. Z.B. kann das Arbeitsmittel Ethylbenzol sein. In dem ORC-System 22 gibt
es eine Arbeitsmittelpumpe 40, die das in dem Kondensator 38 kondensierte Arbeitsmittel
in einem Arbeitsmittelkreislauf 42 zu dem Verdampfer 36 bewegt. Das ORC-System 22
weist eine als Turbine 44 ausgebildete Kraftmaschine auf, die auf ihrer Druckseite
dampfförmiges Arbeitsmittel aus dem Verdampfer 36 erhält. Das in der Turbine 44 entspannte
Arbeitsmittel in dem ORC-System wird dem Kondensator 38 durch einen Wärmetauscher
46 zugeführt. In dem Wärmetauscher 46 wird auf das mittels des Kompressors 40 aus
dem Kondensator 38 in den Wärmetauscher 20 geförderte Arbeitsmittel Wärme aus dem
in der Turbine 44 entspannten Arbeitsmittel übertragen. Die Turbine 44 in dem ORC-System
22 dient als ein Antrieb für einen Generator 47, der hier für eine elektrische Leistung
P
EL ≈ 50 kW ausgelegt ist. Damit die Strömung des in der Anlage 10 mittels der Wärmeträgerfluid-Gebläse
28 geförderten Wärmeträgerfluids durch den ersten Leitungszweig 13, den zweiten Leitungszweig
15 und die Leitung 18 eingestellt werden kann, gibt es in dem Leitungssystem 12 und
in der Bypassleitung 30 mehrere Durchflusssteuermittel 48.
[0033] Die Fig. 2 zeigt einen Abschnitt der Leitung 18 mit dem Wärmetauscher 20. Die Leitung
18 ist eine Rohrleitung mit einer Rohrleitungsachse 49, die einen zu der Rohrleitungsachse
49 senkrechten kreisförmigen Leitungsquerschnitt hat. Die Leitung 18 kann z.B. ein
außenisoliertes, rundes Stahlrohr sein.
[0034] Der Wärmetauscher 20 weist einen Wärmetauscher-Eingang 50 auf, durch den das Wärmeträgerfluid
aus der Leitung 18 in der Richtung des Pfeils 19 in den Wärmetauscher 20 zugeführt
werden kann. Der Wärmetauscher 20 hat einen Wärmetauscher-Ausgang 52, durch den das
Wärmeträgerfluid nach Durchströmen des Wärmetauschers 20 wieder in die Leitung 18
gelangt, in der es in der Richtung des Pfeils 21 strömt.
[0035] Das in dem ORC-System 22 durch den Arbeitsmittelkreislauf 42 zirkulierende Arbeitsmittel
mit den darin enthaltenen brennbaren Bestandteilen hat gegenüber dem oxidationsmittelhaltigen
gasförmigen Wärmeträgerfluid in dem Wärmetauscher 20 während des Anlagenbetriebs einen
Überdruck. Der Überdruck bewirkt, dass bei einer Leckage des Wärmetauschers 20 das
Wärmeträgerfluid in der Anlage 10 nicht in den Arbeitsmittelkreislauf 42 des ORC-Systems
22 gelangen kann. Aufgrund des Überdrucks des Arbeitsmittels des ORC-Systems 22 besteht
allerdings grundsätzlich die Möglichkeit, dass Arbeitsmittel des ORC-Systems 22 in
die Leitung 18 und das Leitungssystem 12 der Anlage 10 eintreten kann, wenn in dem
Wärmetauscher 20 eine Leckage an einer Leckagestelle 54 auftritt.
[0036] Wenn brennbare Bestandteile enthaltendes Arbeitsmittel des ORC-Systems 22 sich mit
oxidationsmittelhaltigem gasförmigem Wärmeträgerfluid in der Anlage 10 vermischt,
besteht die Gefahr, dass in der Leitung 18 und in dem Leitungssystem 12 der Anlage
10 eine brennbare Gasatmosphäre entsteht, die sich, gegebenenfalls selbst, entzünden
oder gar explodieren kann.
[0037] Um zu vermeiden, dass sich beim Auftreten einer Leckage in dem Wärmetauscher 20 in
der Anlage aus dem Wärmetauscher 20 in die Leitung 18 eine brennbare Gasatmosphäre
56 ausbreitet, enthält die Anlage 10 eine Einrichtung 58 für das Auslösen einer Verbrennung
von mit dem brennbare Bestandteile enthaltenden Fluid vermischtem Wärmeträgerfluid
in der Leitung 18, die in der Richtung des Pfeils 21 im Abstand A von der Einrichtung
in einem Abbrandabschnitt 60 einen Abbrand der brennbaren Gasatmosphäre in der Leitung
18 bewirkt. Der Abstand A ist möglichst klein, aber so groß gewählt, dass eine Durchmischung
von oxidationsmittelhaltigem Medium und brennbarem Medium gewährleistet ist.
[0038] Die Fig. 3 ist ein Querschnitt der Einrichtung 58 für das Auslösen einer Verbrennung
in der Anlage 10 entlang der Linie III - III aus Fig. 2. In der Fig. 4 ist ein perspektivischer
Längsschnitt der Leitung entlang der Linie IV - IV aus Fig. 3 gezeigt.
[0039] Die Einrichtung 58 für das Auslösen einer Verbrennung in der Anlage 10 weist eine
erste Zündquelle 62, eine zweite Zündquelle 64 und eine dritte Zündquelle 66 auf,
die jeweils an einem an der Rohrleitungswand 65 festgelegten, in das Innere der Leitung
18 ragenden Stutzen 67 aufgenommen ist. Der die jeweilige Zündquelle 62, 64, 66 aufnehmende
Stutzen ist eine gasdichte Zündquellen-Haltevorrichtung, die sicherstellt, dass das
gasförmige Wärmeträgerfluid aus dem Inneren der Leitung 18 an dem Stutzen nicht nach
außen gelangen kann.
[0040] Eine jede Zündquelle 62, 64, 66 hat eine Zündelektrode 68 mit einem in die Leitung
18 ragenden zylindrischen Körper aus einer Keramik, der eine Kontaktfläche 70 zu dem
in der Leitung strömenden Wärmeträgerfluid hat. In der Zündelektrode 68 befindet sich
eine Zündelektroden-Heizeinrichtung 72 und ein mit dem zylindrischen Körper thermisch
gekoppelter Thermofühler 74. Die Zündelektroden-Heizeinrichtung 72 und der Thermofühler
74 sind die an elektrische Leitungen 75 angeschlossen, die in dem die jeweilige Zündquelle
62, 64, 66 aufnehmenden Stutzen 67 verlaufen. Die Zündelektrode 68 einer jeden Zündquelle
62, 64, 66 hat die technische Funktion eines Glühelements, das eine brennbare Gasatmosphäre
in seiner Umgebung entzünden kann.
[0041] Die Zündquellen 62, 64, 66 ragen in der Richtung der Zylinderachse 76 ihrer Zündelektrode
68 in das Innere der als eine Rohrleitung ausgebildeten Leitung 18. Die Zylinderachsen
76 der Zündelektroden 68 der Zündquellen 62, 64, 66 haben einen auf der Rohrleitungsachse
49 liegenden gemeinsamen Schnittpunkt und liegen in einer zu der Rohrleitungsachse
49 senkrechten Ebene. Dabei schließen die Zylinderachsen 76 zueinander benachbarter
Zündquellen 62, 64, 66 den Winkel α = 120° ein. Die Zylinderachse 76 durchsetzt in
der Zündelektrode 68 einer jeden Zündquelle 62, 64, 66 den Flächenschwerpunkt 78,
80, 82 eines Querschnittsflächen-Kreissegments 84, 86, 88 der Leitung 18, das den
Segmentwinkel α
84 = α
86 = α
88 = 120° hat. Damit ist sichergestellt, dass die Zündquellen 62, 64, 66 für das das
durch die Leitung 18 strömende gasförmige Wärmeträgerfluid keinen übermäßigen Strömungswiderstand
erzeugen. Hier wird eine freie Durchströmung des oxidationsmittelhaltigen gasförmigen
Wärmeträgerfluids ermöglicht.
[0042] Eine jede Zündquelle 62, 64, 66 ist auf ihrer der Strömungsrichtung für das Wärmetträgerfluid
in der Leitung 18 zugewandten Seite durch ein als ein Lochblech ausgebildetes Abschirmelement
90 gegen die Anströmung in der Richtung des Pfeils 21 geschützt. Damit wird erreicht,
dass ein eventuell vorhandenes zündfähiges Gemisch in direkten Kontakt mit den Zündquellen
62, 64, 66 kommt und so gezündet wird. Die Zündelektrode 68 einer Zündquelle berührt
das Abschirmelement 90 nicht.
[0043] Das Umströmen der Kontaktfläche 70 der Zündelektrode 68 einer jeden Zündquelle 62,
64, 66 mit oxidationsmittelhaltigem gasförmigem Wärmeträgerfluid ruft eine fortlaufende
Kühlung der Kontaktfläche hervor. Um zu gewährleisten, dass hier die Temperatur der
Kontaktfläche 70 nicht unterhalb die Zündtemperatur Tz sinkt, muss die Zündelektroden-Heizeinrichtung
72 eine entsprechend hohe Heizleistung für das Aufheizen der Zündelektrode 68 einer
jeden Zündquelle 62, 64, 66 ermöglichen.
[0044] Das einer jeden Zündquelle 62, 64, 66 in der Einrichtung 58 für das Auslösen einer
Verbrennung in der Anlage 10 zugeordnete Abschirmelement 90 erhöht die Verweildauer
für das in der Leitung 18 geführte Wärmeträgerfluid, da es die Strömungsgeschwindigkeit
für das Wärmeträgerfluid lokal verringert. Die Folge ist, dass sich bei einem gegebenen
Wärmeeintrag aus der Zündelektrode 68 in das Wärmeträgerfluid über die Kontaktfläche
70 die Temperatur des Wärmeträgerfluids im Bereich der Kontaktfläche erhöht. Mittels
der Abschirmelemente 90 wird also ermöglicht, durch Aufheizen der Zündelektrode 68
einer jeden Zündquelle 62, 64, 66 ein Zünden von mit den brennbaren Bestandteilen
des ORC-Arbeitsmittels versetztem Wärmeträgerfluid bei einer Zündtemperatur T
z der Kontaktfläche 70 zu bewirken, die geringer ist als die hierfür erforderliche
Zündtemperatur T
z der Kontaktfläche 70 ohne das Abschirmen mittels eines Abschirmelements.
[0045] Das Abschirmelement 90 ist an dem die jeweilige Zündquelle 62, 64, 66 aufnehmenden
Stutzen 67 festgelegt. Das Abschirmelement 90 hat die Form eines halbzylindrischen
Rohrs mit einer Zylinderachse, die mit der Zylinderachse 76 der Zündelektrode 68 zusammenfällt.
Das Abschirmelement 90 ist über die gesamte Länge der Zündelektrode 68 einer Zündquelle
62, 64, 66 in der Richtung der Zylinderachse 76 des Körpers 68 und darüber hinaus
erstreckt. Es hat einen Radius R, der in etwa dem Durchmesser D einer Zündelektrode
68 entspricht. Das Abschirmelement 90 umgreift eine Zündelektrode 68 radial auf einem
Bogenwinkel β = 180°. Das Abschirmelement 90 hat zu einer Zylinderachse 76 des Körpers
parallele Kanten, die in einer gemeinsamen zu der Rohrleitungsachse 49 senkrechten
Querschnittsebene der Leitung 18 liegen.
[0046] Das Abschirmelement 90 hat eine Vielzahl von Öffnungen und bewirkt das Abschirmen
der Zündelektrode 68 einer Zündquelle 62, 64, 66 gegen direktes Anströmen mit gasförmigem
Wärmeträgerfluid. Aufgrund der Öffnungen im Abschirmelement 90 kann aber ein mögliches
zündfähiges Gemisch in der Leitung 18 die Kontaktfläche 70 der Zündelektrode 68 erreichen
und damit zur Zündung gebracht werden.
[0047] Die Zündelektroden-Heizeinrichtung 72 in der Zündelektrode 68 einer jeden Zündquelle
62, 64, 66 ermöglicht, die Temperatur T der Kontaktfläche 70 der Zündelektrode 68
auf eine für das Entzünden eines Gasgemisches in der Leitung 18 erforderliche Zündtemperatur
T
z so anzupassen, dass gilt:

[0048] Vorliegend beträgt die Zündtemperatur T
z des ORC-Arbeitsmittels Ethylbenzol

[0049] Indem sichergestellt wird, dass für die Temperatur T der Kontaktfläche 70 des Körpers
68 gilt:

lässt sich erreichen, dass in der Leitung 18 mit dem ORC-Arbeitsmittel Ethylbenzol
versetztes oxidationsmittelhaltiges gasförmiges Wärmeträgerfluid an den Zündquellen
62, 64, 66 entzündet werden kann.
[0050] Wenn in Folge einer Leckage in dem Wärmetauscher 20 in der Leitung 18 in einem an
den Wärmetauscher-Ausgang 52 angeschlossenen Abschnitt eine brennbare Gasatmosphäre
entsteht, umströmt diese zumindest teilweise die Kontaktfläche 70 der Zündelektrode
68 der Zündquellen 62, 64, 66. Weil die Temperatur T einer Kontaktfläche 70 die Zündtemperatur
T
z übersteigt, wird die Gasatmosphäre hier entzündet und dann in dem in Abbrandabschnitt
60 der Leitung 18 abgebrannt. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass brennbare Bestandteile
aus dem Wärmeträgerfluid in der Leitung 18 und in dem Leitungssystem 12 beseitigt
werden.
[0051] Da sich beim Zünden einer Gasatmosphäre in der Leitung 18 eine lokale Volumenerweiterung
und infolgedessen eine Druckerhöhung ergibt, weist die Leitung 18 in den an den Wärmetauscher-Ausgang
52 und den Wärmetauscher-Eingang 50 angeschlossenen Abschnitten eine Druckentlastungs-Einrichtung
92 mit einer eine Öffnung 94 in der Rohrleitungswand 65 gasdicht abdichtende Berstscheibe
96 auf. Die Druckentlastungs-Einrichtung 92 ist eine Überdruckabsicherung und spricht
auf einen vorgegebenen Überdruck in der Leitung 18 an. Bei einer Druckerhöhung in
dem an den Wärmetauscher-Eingang 50 bzw. den Wärmetauscher-Ausgang 52 angeschlossenen
Abschnitt der Leitung 18, die einen Überdruck-Schwellwert übersteigt, der z.B. 100
mbar betragen kann, wird die Berstscheibe 96 zerstört und damit die Öffnung 94 in
der Rohrleitungswand 65 zu einer Abführleitung 98 freigegeben. Damit wird erreicht,
dass Baugruppen und Elemente 10 in dem Rohrleitungssystem 12 und der Leitung 18 der
Anlage 10 keine übermäßige mechanische Belastung erfahren, wenn in dem an den Wärmetauscher-Ausgang
52 angeschlossenen Abschnitt der Leitung 18 eine Gasatmosphäre entzündet wird.
[0052] Derjenige Abschnitt der Leitung 18 des Leitungssystems 12, der die Einrichtung 58
für das Auslösen einer Verbrennung enthält und der zwischen den Einrichtungen zur
Druckentlastung 92 angeordnet ist, die sich in der dem Pfeil 19 entsprechenden Strömungsrichtung
für das Wärmeträgerfluid gesehen zum einen vor dem Wärmetauscher-Eingang 50 und zum
anderen hinter dem Wärmetauscher-Ausgang 52 des Wärmetauschers 20 befindet, ist deshalb
derart ausgelegt, dass sie eine der durch Explosionen, Verbrennungen oder Verpuffungen
hervorgerufenen mechanischen Belastung aufgrund von Überdruck-Druckstößen standhalten
ohne Schaden zu nehmen, wenn der Überdruck dp der Druckstöße einen Wert von beispielsweise
dp = 200mbar nicht übersteigt.
[0053] So wird ein Explosionsbereich geschaffen, der die Zündeinrichtung 58, den Abbrandabschnitt
60, den Wärmetauscher 20 sowie den vorstehend angegebenen Abschnitt der Leitung 18
des Leitungssystems 12 enthält. Werden aufgrund einer Explosion die Berstscheiben
96 in den Einrichtungen zur Druckentlastung 92 zerstört, werden durch die dann freigesetzten
Öffnungen 94 Verbrennungsgase abgelassen, so dass diese sich nicht in der Anlage 10
ausbreiten können.
[0054] Die entzündete Gasatmosphäre kann durch die Öffnungen 94 aus der Leitung 18 austreten
und durch die Abfuhrleitung 98 z.B. über einem Hallendach freigesetzt werden. Bevorzugt
ist der Auslass einer Abführleitung 98 derart angeordnet, dass in einem Umkreis von
etwa 6 m eine, insbesondere geradlinig aus der Abführleitung austretende Stichflamme,
austreten kann, ohne dass hierdurch Gegenstände in der Nähe des Auslasses entzündet
werden.
[0055] Von Vorteil ist es, wenn der Auslass der Austrittsleitung gegen das Eindringen von
Regenwasser, Schnee oder dergleichen geschützt ist, beispielsweise durch ein Ventil,
eine Kappe, einen Verschluss, oder dergleichen. Zu bemerken ist, dass eine solche
Druckentlastungs-Einrichtung 92 in der Anlage 10 auch in anderen Abschnitten der Anlage
10 vorgesehen sein kann, z.B. in der Rezirkulationsleitung 32.
[0056] Die Fig. 5 zeigt eine Steuerbaugruppe 100 mit den Zündquellen der Einrichtung für
das Auslösen einer Verbrennung. Die Steuerbaugruppe 100 dient für das Einstellen einer
Zündtemperatur T
Z an der Kontaktfläche 70 der Zündelektrode 68 der Zündquellen 62, 64, 66. Die Heizeinrichtung
74 in den Zündelektroden 68 wird mit elektrischen Strom z.B. aus einem Transformator
102 oder einem Thyristor betrieben, der aus einer Niederspannungs-Unterversorgung
gespeist ist. Die Zündelektroden-Heizeinrichtungen 72 der Zündquellen 62, 64, 66 sind
zueinander parallel geschaltet. Die Temperatur T an der Kontaktfläche 70 der Zündelektrode
68 der Zündquellen 62, 64, 66 wird mittels eines Thermofühlers 74 überwacht. Der Thermofühler
74 misst die Temperatur der Kontaktfläche 70 des Körpers einer Zündelektrode 68. Der
Thermofühler 74 ist in dem Körper einer Zündelektrode 68 angeordnet. Alternativ hierzu
kann der Thermofühler 74 auf die Kontaktfläche 70 aufgebracht sein. Zu bemerken ist,
dass die Temperatur an der Kontaktfläche 70 des Körpers einer Zündelektrode 68 bis
zu 1300 °C betragen kann.
[0057] Die Messignale der Thermofühler 74 werden der Steuerbaugruppe 100 zugeführt und dort
in Temperatur-Werte gewandelt. Die Steuerbaugruppe 100 überwacht diese Temperatur-Werte
und vergleicht sie mit einer vorgegebenen Mindesttemperatur T
min, die z.B. etwa 900 °C betragen kann.
[0058] Die Steuerbaugruppe 100 ist dazu eingerichtet, für einen Leitstand der Anlage 10
an einer Schnittstelle 104 ein Warn-Signal und an einer Schnittstelle 106 ein Notaus-Signal
bereitzustellen. Das Warn-Signal wird bereitgestellt, wenn die Messignale eines der
den Zündquellen 62, 64, 66 zugeordneten Thermofühlers Temperatur-Werten entsprechen,
welche die vorgegebenen Mindesttemperatur T
min unterschreiten. Das Warn-Signal trägt die Information, dass die Funktion der Einrichtung
58 für das Auslösen einer Verbrennung von mit dem brennbare Bestandteile enthaltenden
Fluid vermischtem Wärmeträgerfluid in der Leitung 18 beeinträchtigt ist.
[0059] Das Not-Aus-Signal wird an der Schnittstelle 104 bereitgestellt, wenn zwei der den
Zündquellen 62, 64, 66 zugeordneten Thermofühler Temperatur-Werte erfassen, welche
die vorgegebenen Mindesttemperatur T
min unterschreiten. Mittels des Notaus-Signals kann die Anlage 10 in einen Betriebszustand
versetzt werden, in dem eine Ausbreitung eines eventuell vorhandenen zündfähigen Gemisches
über das Leitungssystem 12 der Anlage 10 vermieden wird.
[0060] Insbesondere wird eine Ausbreitung zu den heißen Teilen der Anlage 14 sowie 16 unterbunden.
Dies erfolgt durch Abschalten des Wärmeträgerfluid-Gebläses 28 und des Rezirkulations-Wärmeträgerfluid-Fördergebläse
34 sowie durch Schließen von Schnellschlussklappen 51, welche die Durchströmung des
Wärmetauschers 20 mit Wärmeträgerfluid beenden. Dieser Not-Aus-Betriebszustand wird
z.B. beendet, wenn das Not-Aus-Signal 104 nicht mehr anliegt und ein Dichtheitstest
des Wärmetauschers 20, beispielsweise durch Evakuierung, erfolgt ist und vorzugsweise
keine Leckage festgestellt wird.
[0061] Zu bemerken ist, dass in einer ersten alternativen Ausführungsform der Anlage 10
die Steuerbaugruppe 100 dazu ausgelegt sein kann, die Heizeinrichtungen 74 in den
Zündelektroden 68 auf einen vorgegebenen Temperaturwert in Abhängigkeit der mittels
eines Thermofühlers 74 erfassten Temperatur zu regeln.
[0062] Darüber hinaus ist zu bemerken, dass in einer zweiten alternativen Ausführungsform
der Anlage 10 die Steuerbaugruppe 100 dazu ausgelegt sein kann, Messignale einer Einrichtung
mit Sensoren für das Erfassen der chemischen Zusammensetzung des Wärmeträgerfluids
in dem an den Wärmetauscher-Ausgang 52 angeschlossenen Abschnitt der Leitung 18 zu
erhalten und auszuwerten, um die Heizeinrichtungen 74 in den Zündelektroden 68 für
eine Zündtemperatur einzustellen, die an die chemische Zusammensetzung des Wärmeträgerfluids
in der Anlage 10 angepasst ist.
[0063] Die vorstehend beschriebene Anlage 10 kann wenigstens drei Betriebszustände einnehmen:
Erster Betriebszustand
[0064] In einem ersten Betriebszustand wird der Wärmespeicher 16 mit Wärme beladen. Hier
strömt das mittels der Heizeinrichtung 14 erwärmte Wärmeträgerfluid mit einem Massenstrom
m durch den Wärmespeicher 16. Die Heizeinrichtung 14 erwärmt hier das Wärmeträgerfluid
von einer Temperatur T
u auf eine Temperatur T
o , wobei z.B. gilt:

und

[0065] Beim Durchströmen des Wärmeträgerfluids durch die Heizeinrichtung 14 entsteht ein
Druckverlust von dp.
[0066] Nach dem Durchströmen des Wärmeträgerfluids durch die Heizeinrichtung 14 führt das
Leitungssystem 12 das Wärmeträgerfluid zu dem Wärmespeicher 16. Bei dieser Zuführung
von der Heizeinrichtung 14 zum Wärmespeicher 16 verliert das Wärmeträgerfluid Energie,
was sich in einer Temperaturreduktion dT des oxidationsmittelhaltigen gasförmigen
Wärmeträgerfluids äußert. Durch die Abgabe von Wärme von dem Wärmeträgerfluid auf
den Wärmespeicher 16 wird dieser beladen. Aufgrund der vom Wärmeträgerfluid an den
Wärmespeicher 16 abgegebene Wärme sinkt dessen Temperatur T nach Durchströmen des
Wärmespeichers auf T ≈ 260 °C. Beim Durchströmen des Wärmeträgerfluids durch den Wärmespeicher
16 erfährt das oxidationsmittelhaltige gasförmige Wärmeträgerfluid einen Druckverlust
dp.
[0067] Bei der Zuführung des Wärmeträgerfluids aus dem Wärmespeicher 16 durch das Wärmeträgerfluid-Gebläse
28 an die Heizeinrichtung 14 wird von dem Wärmeträgerfluid Strömungsarbeit aufgenommen,
was sich in einer Temperaturreduktion dT des oxidationsmittelhaltigen gasförmigen
Wärmeträgerfluids äußert. Das oxidationsmittelhaltige gasförmige Wärmeträgerfluid
tritt dann mit einer reduzierten Temperatur wieder in die Heizeinrichtung 14 ein.
Der Kreislauf beginnt nun von vorn, bis der Wärmespeicher 16 die gewünschte Wärmemenge
Q aufgenommen hat.
Zweiter Betriebszustand
[0068] In einem zweiten Betriebszustand wird aus dem Wärmespeicher 16 Wärme entnommen, d.h.
der Wärmespeicher 16 wird entladen.
[0069] Hier wird in der Anlage 10 aus dem Wärmespeicher 16 Wärme entnommen, um diese in
elektrische Energie umzuwandeln. In dem zweiten Betriebszustand werden die Strömungswege
für das Wärmeträgerfluid in dem Leitungssystem 12 so eingestellt, dass Wärmeträgerfluid
aus dem Wärmespeicher 16 mit einer Temperatur T mit 600 °C ≤ T ≤ 975 °C und mit einem
Massenstrom m ≈ 0,4 kg/s zunächst durch den Wärmekraftmaschinen-Wärmetauscher 26 und
dann durch den Wärmetauscher 20 gelangt. Der Wärmekraftmaschinen-Wärmetauscher 26
erhält das Wärmeträgerfluid aufgrund der Rohrleitungswärmeverluste im Leitungssystem
18 mit einer Temperatur T ≈ 950 °C. Für den Betrieb des Stirlingmotors wird dem oxidationsmittelhaltigen
gasförmigen Wärmeträgerfluid Wärme mit einer Wärmemengen-Rate
Q̇ ≈ 30 kW entzogen, was dann in einem Temperaturabfall dT des oxidationsmittelhaltigen
gasförmigen Wärmeträgerfluid von dT ≈ 150 K resultiert. Das oxidationsmittelhaltige
gasförmige Wärmeträgerfluid hat deshalb stromab des Wärmekraftmaschinen-Wärmetauschers
26 eine Temperatur T ≈ 800 °C. Bei diesem Betriebszustand liefert der Stirlingmotor
eine elektrische Leistung P
el ≈ 7,5 kW. Hierbei wird ein Massenstrom des oxidationsmittelhaltigen gasförmigen Wärmeträgerfluid
von etwa 0,2 kg/s genutzt.
[0070] Optional kann der Wärmekraftmaschinen-Wärmetauscher 26 mit der Bypassleitung 30 teilweise
oder vollständig umgangen werden. Die Bypassleitung 30 wird über ein Schließventil
48 freigeschaltet oder unterbrochen. In der Anlage 10 strömt etwa die Hälfte, also
etwa 0,2 kg/s des Massenstroms m des oxidationsmittelhaltigen gasförmigen Wärmeträgerfluids
durch die Bypassleitung 32 und umgeht damit den Wärmekraftmaschinen-Wärmetauscher
26, die andere Hälfte wird der Wärmekraftmaschine 24 über den Wärmekraftmaschinen-Wärmetauscher
26 zugeführt. Je nach gewünschtem Betriebspunkt der Wärmekraftmaschine 24 und/oder
Wärmekraftmaschine 22kann durch die Bypassleitung 30 bzw. das Schließventil 48 und
das Wärmeträgerfluid-Gebläse 28 der Massenstrom so eingestellt werden, dass der entsprechend
notwendige Enthalpiestrom des oxidationsmittelhaltigen gasförmigen Wärmeträgerfluids
vorhanden ist..
[0071] Durch die Rezirkulationsleitung 32 kann ein Teil, insbesondere zwischen 0% und 100%,
bevorzugt zwischen etwa 20% und etwa 80% des Gesamtmassenstroms m des aus dem Wärmetauscher
20 austretenden, bereits abgekühlten oxidationsmittelhaltigen gasförmigen Wärmeträgerfluids
dem Wärmetauscher 20 erneut zugeführt werden. Dadurch kann die Eingangstemperatur
des oxidationsmittelhaltigen gasförmigen Wärmeträgerfluids an dem Wärmetauscher-Eingang
50 reguliert werden.
[0072] Der nicht durch die Rezirkulationsleitung 32 strömende Anteil des oxidationsmittelhaltigen
gasförmigen Wärmeträgerfluids hat vorliegend eine Temperatur von etwa 200 °C und wird
über die Wärmeträgerfluid-Gebläse 28 zu dem Wärmespeicher 16 zurückbewegt. Der Kreislauf
beginnt nun von vorn, bis der Wärmespeicher 16 die gewünschte Wärmemenge Q abgegeben
hat.
[0073] In dem zweiten Betriebszustand wird beim Anfahren des ORC-Systems 22 in der Anlage
10 vorzugsweise aus Sicherheitsgründen geprüft, ob die Zündelektroden 68 der Zündquellen
62, 64, 66 ordnungsgemäß funktionieren. Hierfür werden in der Steuerbaugruppe 100
die Temperatur-Werte der Thermofühler 74 überwacht. Wird bei nur einer der drei Zündquellen
eine fehlerhafte Funktion festgestellt, so wird an den Leitstand der Anlage 10 bevorzugt
eine Fehlermeldung ausgegeben.
Dritter Betriebszustand
[0074] In einem dritten Betriebszustand steht die Anlage still. Hier sind die Durchflusssteuereinrichtungen
48, d.h. Klappen, Schließventile und dergleichen geschlossen, damit möglichst wenig
Wärme aus der Anlage 10, insbesondere aus dem Wärmespeicher 16 entweichen kann. Es
kann zweckmäßig sein, dass einzelne Durchflusssteuereinrichtungen 48 geöffnet sind,
um ein Auslaufen der Wärmeträgerfluid-Gebläse 28 zu ermöglichen. In dem dritten Betriebszustand
wird die Anlage 10 günstigerweise dann betrieben, wenn dem Wärmespeicher 16 weder
Energie zugeführt noch aus dem Wärmespeicher 16 Energie abgeführt werden soll.
[0075] Zusammenfassend sind insbesondere folgende bevorzugte Merkmale der Erfindung festzuhalten:
Eine Anlage weist eine Leitung 18 für ein oxidationsmittelhaltiges gasförmiges Wärmeträgerfluid
auf, in der ein Wärmetauscher 20 für das Austauschen von Wärme zwischen dem oxidationsmittelhaltigen
gasförmigen Wärmeträgerfluid und einem brennbare Bestandteile enthaltenden Fluid angeordnet
ist. Der Wärmetauscher 20 hat einen Wärmetauscher-Eingang 50, durch den das oxidationsmittelhaltige
gasförmige Wärmeträgerfluid aus der Leitung 18 in den Wärmetauscher 20 zugeführt werden
kann. Der Wärmetauscher 20 weist einen Wärmetauscher-Ausgang 52 auf, durch den das
oxidationsmittelhaltige gasförmige Wärmeträgerfluid nach Durchströmen des Wärmetauschers
20 wieder in die Leitung 18 gelangen kann. Die Anlage enthält eine Einrichtung 58
für das Auslösen einer Verbrennung von mit dem brennbare Bestandteile enthaltenden
Fluid vermischtem Wärmeträgerfluid in der Leitung 18 für das oxidationsmittelhaltige
gasförmige Wärmeträgerfluid.
Bezugszeichenliste
[0076]
- 10
- Anlage
- 12
- Leitungssystem
- 13
- erster Leitungszweig
- 14
- Heizeinrichtung
- 15
- zweiter Leitungszweig
- 16
- Wärmespeicher
- 18
- Leitung
- 20
- Wärmetauscher
- 22
- ORC-System
- 24
- Wärmekraftmaschine
- 26
- Wärmekraftmaschine-Wärmetauscher
- 28
- Wärmeträgerfluid-Gebläse
- 30
- Bypassleitung
- 32
- Rezirkulationsleitung
- 34
- Rezirkulations-Wärmeträgerfluid-Fördergebläse
- 36
- Verdampfer
- 38
- Kondensator
- 40
- Arbeitsmittelpumpe
- 42
- Arbeitsmittelkreislauf
- 44
- Turbine
- 46
- Gegenstrom-Wärmetauscher
- 47
- Generator
- 48
- Durchflusssteuermittel
- 49
- Rohrleitungsachse
- 50
- Wärmetauscher-Eingang
- 51
- Schnellschlussklappe
- 52
- Wärmetauscher-Ausgang
- 54
- Leckagestelle
- 56
- Gasatmosphäre
- 58
- Einrichtung für das Auslösen einer Verbrennung
- 60
- Abbrandabschnitt
- 62
- erste Zündquelle
- 64
- zweite Zündquelle
- 66
- dritte Zündquelle
- 65
- Rohrleitungswand
- 67
- Stutzen
- 68
- Zündelektrode
- 70
- Kontaktfläche
- 72
- Zündelektroden-Heizeinrichtung
- 74
- Thermofühler
- 75
- elektrische Leitungen
- 76
- Zylinderachse
- 78, 80, 82
- Flächenschwerpunkt
- 90
- Abschirmelement
- 92
- Druckentlastungs-Einrichtung
- 94
- Öffnung
- 96
- Berstscheibe
- 98
- Abfuhrleitung
- 100
- Steuerbaugruppe
- 102
- Transformator
- 104, 106
- Schnittstelle
1. Anlage (10) mit einer Leitung (18) für ein oxidationsmittelhaltiges gasförmiges Wärmeträgerfluid,
in der ein Wärmetauscher (20) für das Austauschen von Wärme zwischen dem Wärmeträgerfluid
und einem brennbare Bestandteile enthaltenden Fluid angeordnet ist, der einen Wärmetauscher-Eingang
(50) hat, durch den das Wärmeträgerfluid aus der Leitung (18) in den Wärmetauscher
(20) zugeführt werden kann, und der einen Wärmetauscher-Ausgang (52) hat, durch den
das Wärmeträgerfluid nach Durchströmen des Wärmetauschers (20) wieder in die Leitung
(18) gelangen kann,
gekennzeichnet durch
eine Einrichtung (58) für das Auslösen einer Verbrennung von mit dem brennbare Bestandteile
enthaltenden Fluid vermischtem Wärmeträgerfluid in der Leitung (18).
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (58) für das Auslösen einer Verbrennung eine Zündquelle (62, 64,
66) zum Bereitstellen von Zündenergie aufweist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündquelle (62, 64, 66) in einem an den Wärmetauscher-Ausgang (52) angeschlossenen
Abschnitt der Leitung (18) angeordnet ist.
4. Anlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündquelle (62, 64, 66) einen Körper mit einer Kontaktfläche (70) zu dem oxidationsmittelhaltigen
gasförmigen Wärmeträgerfluid aufweist und eine Heizeinrichtung (72) für das Erhitzen
des Körpers (68) hat, um die Kontaktfläche (70) auf eine vorgegebene Zündtemperatur
zu erhitzen.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper ein Keramikkörper ist.
6. Anlage nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch einen Sensor für das Überwachen der Temperatur der Kontaktfläche (70) des Körpers
der Zündquelle (62, 64, 66).
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor wenigstens einen mit dem Körper der Zündquelle (62, 64, 66) thermisch
gekoppelten Thermofühler (74) aufweist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (58) für das Auslösen einer Verbrennung von mit dem brennbare Bestandteile
enthaltendem Fluid vermischtem Wärmeträgerfluid Mittel zum Erfassen einer Zusammensetzung
des oxidationsmittelhaltigen gasförmigen Wärmeträgerfluids nach dem Wärmetauscher-Ausgang
(52) für das oxidationsmittelhaltige gasförmige Wärmeträgerfluid hat.
9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (58) für das Auslösen einer Verbrennung von mit dem brennbare Bestandteile
enthaltendem Fluid vermischtem Wärmeträgerfluid in der Leitung (18) für das oxidationsmittelhaltige
gasförmige Wärmeträgerfluid eine Steuerbaugruppe (100) enthält, die für das Einstellen
der Temperatur der Kontaktfläche (70) in Abhängigkeit eines Signals des Sensors für
das Überwachen der Temperatur ausgelegt ist.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der an den Wärmetauscher-Ausgang (52) angeschlossenen Abschnitt der Leitung (18)
für das oxidationsmittelhaltige gasförmige Wärmeträgerfluid und/oder der an den Wärmetauscher-Eingang
(50) angeschlossenen Abschnitt der Leitung (18) für das oxidationsmittelhaltige gasförmige
Wärmeträgerfluid eine Druckentlastungs-Einrichtung (92) enthält.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (58) für das Auslösen einer Verbrennung von mit dem brennbare Bestandteile
enthaltenden Fluid vermischtem Wärmeträgerfluid in der Leitung (18) in einem von dem
Wärmetauscher (20) beabstandeten Abbrandabschnitt (60) einen Abbrand einer brennbaren
Gasatmosphäre in der Leitung (18) bewirkt und die Druckentlastungs-Einrichtung (92)
für das Abbauen eines durch den Abbrand einer brennbaren Gasatmosphäre in dem Abbrandabschnitt
(60) hervorgerufenen Druckanstiegs ausgelegt ist.
12. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das brennbare Bestandteile enthaltende Fluid ein ORC-Arbeitsmedium ist.
13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das ORC-Arbeitsmedium in einem ORC-Arbeitsmittelkreislauf geführt ist, der eine Turbine
(44), insbesondere Dampfturbine, sowie einen Kondensator (38) und einen Kompressor
(40) enthält.
14. Anlage nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch ein mit der Leitung (18) kommunizierendes Leitungssystem (12), in dem eine Heizeinrichtung
(14) und/oder ein Wärmespeicher (20) für das Erwärmen von durch den Wärmetauscher
(20) strömendem oxidationsmittelhaltigen gasförmigen Wärmeträgerfluid angeordnet ist.
15. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass in der Leitung in einem an den Wärmetauscher-Eingang (50) angeschlossenen Abschnitt
der Leitung (18) für das oxidationsmittelhaltige gasförmige Wärmeträgerfluid ein Wärmekraftmaschinen-Wärmetauscher
(26) angeordnet ist, der für das Übertragen von Wärme aus dem oxidationsmittelhaltigen
gasförmigen Wärmeträgerfluid auf ein Wärmekraftmaschinen-Arbeitsmittel für eine Wärmekraftmaschine
(24) angeordnet ist.
16. Anlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das an den Wärmekraftmaschinen-Wärmetauscher (26) durch die Leitung (18) zugeführte
Wärmeträgerfluid für das Übertragen von Wärme auf das ORC-Arbeitsmedium durch den
Wärmetauscher (20) geleitet werden kann.
17. Anlage nach Anspruch 15 oder Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmekraftmaschine (24) ein Stirlingmotor ist.
18. Verfahren zum Betrieb einer Anlage (10) mit einer Leitung (18) für ein oxidationsmittelhaltiges
gasförmiges Wärmeträgerfluid, in der ein Wärmetauscher (20) für das Austauschen von
Wärme zwischen dem Wärmeträgerfluid auf ein brennbare Bestandteile enthaltendes Fluid
angeordnet ist, damit das Wärmeträgerfluid den Wärmetauscher (20) von einem Wärmetauscher-Eingang
(50) für das Wärmeträgerfluid zu einem Wärmetauscher-Ausgang (52) für das Wärmeträgerfluid
durchströmen kann,
gekennzeichnet durch
das Auslösen einer kontrollierten Verbrennung des oxidationsmittelhaltigen gasförmigen
Wärmeträgerfluids in der Leitung (18), wenn dieses mit dem brennbare Bestandteile
enthaltenden Fluid vermischt ist.