(19)
(11) EP 4 273 440 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.11.2023  Patentblatt  2023/45

(21) Anmeldenummer: 23169615.4

(22) Anmeldetag:  24.04.2023
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F21S 41/147(2018.01)
F21S 41/265(2018.01)
F21S 41/151(2018.01)
F21S 41/32(2018.01)
F21S 41/27(2018.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
F21S 41/147; F21S 41/322; F21S 41/265; F21S 41/27; F21S 41/323; F21S 41/151
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 04.05.2022 DE 102022111039

(71) Anmelder: Marelli Automotive Lighting Reutlingen (Germany) GmbH
72762 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Röhm, Felix
    71032 Böblingen (DE)
  • Austerschulte, Armin
    70563 Stuttgart (DE)
  • Schild, Emanuel
    72770 Reutlingen (DE)
  • Emmerich, Isabell
    73240 Wendlingen (DE)

(74) Vertreter: DREISS Patentanwälte PartG mbB 
Friedrichstraße 6
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)

   


(54) LICHTMODUL MIT MEHREREN VORSATZOPTIKEN


(57) Lichtmodul (20) für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer (10) mit Halbleiterlichtquellen (22; 72), und einer Primäroptikeinheit (24), wobei die Primäroptikeinheit (24) Vorsatzoptiken (26; 70) umfasst. Es ist vorgesehen, dass Lichtumlenkbereiche (36, 74) der Vorsatzoptiken (26; 70) jeweils erste Teilbereiche (38; 76) und zweite Teilbereiche (40; 78) umfassen, wobei eine Krümmung und/oder eine Neigung des Teilbereichs (38; 76, 40; 78) unterschiedlich ausgebildet sind, sodass sich eine Richtung optischer Achsen (46) der ersten Teilbereiche (38; 76) von einer Richtung optischer Achsen (48) der zweiten Teilbereiche (40; 78) unterscheidet.




Beschreibung

Offenbarung der Erfindung



[0001] Die Erfindung betrifft ein Lichtmodul für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Demgemäß umfasst das Lichtmodul mindestens zwei Halbleiterlichtquellen mit jeweils einer einer jeweiligen Halbleiterlichtquelle zugeordneten Vorsatzoptik. Die Vorsatzoptiken sind miteinander in Form einer Primäroptikeinheit verbunden und sind in Bezug auf eine horizontale Erstreckung der Primäroptikeinheit nebeneinander angeordnet.

[0002] Ein solches Lichtmodul ist beispielsweise bekannt aus der DE 10 2013 207 850 A1. Eine jeweilige Vorsatzoptik umfasst einen Lichteintrittsbereich mit jeweils einem zentralen Lichteintrittsbereich und einen peripheren Lichteintrittsbereich, und einen an den peripheren Lichteintrittsbereich anschließenden Lichtumlenkbereich.

[0003] Die aus dem Stand der Technik bekannten Lichtmodulen weisen den Nachteil auf, dass die Primäroptiken zum einen eine relativ große Einbautiefer erfordern und zum anderen scharfkantige Trennungen, insbesondere zwischen den Lichtaustrittsflächen der einzelnen Vorsatzoptiken, umfassen und damit werkzeugtechnisch schwer umsetzbar sind.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu überwinden.

[0005] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Lichtmodul gemäß Anspruch 1.

[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Lichtumlenkbereich einer jeweiligen Vorsatzoptik jeweils einen ersten Teilbereich und einen zweiten Teilbereich umfasst, wobei der erste Teilbereich näher an einem Zentrum der Primäroptikeinheit in Bezug auf die horizontale Erstreckung der Primäroptikeinheit entlang einer horizontalen Achse angeordnet ist als der zweite Teilbereich und der zweite Teilbereich näher an einer Außenseite der Primäroptikeinheit in Bezug auf die horizontale Erstreckung der Primäroptikeinheit angeordnet ist als der erste Teilbereich, wobei eine Krümmung und/oder eine Neigung des ersten Teilbereichs ausgehend von dem peripheren Lichteintrittsbereich flacher verläuft als eine Krümmung und/oder eine Neigung des zweiten Teilbereichs, und die Krümmung und/oder die Neigung des zweiten Teilbereichs ausgehend von dem peripheren Lichteintrittsbereich steiler verläuft als die Krümmung und/oder die Neigung des ersten Teilbereichs, sodass eine Richtung einer ersten optischen Achse des ersten Teilbereichs sich von einer Richtung einer zweiten optischen Achse des zweiten Teilbereichs unterscheidet.

[0007] Lichtstrahlen, die an dem ersten Teilbereich des Lichtumlenkbereichs einer jeweiligen Vorsatzoptik umgelenkt werden, werden in eine andere Richtung umgelenkt, als Lichtstrahlen, die an dem zweiten Teilbereich des Lichtumlenkbereichs einer jeweiligen Vorsatzoptik umgelenkt werden.

[0008] Mit dem erfindungsgemäßen Lichtmodul wird die Umlenkung des Lichts in von einer Hauptabstrahlrichtung des Lichtmoduls abweichenden Richtungen über die beschriebene Ausgestaltung des Lichtumlenkbereichs erzielt. Dadurch muss die Ablenkung nicht mehr anhand der Lichtaustrittsflächen der Vorsatzoptiken erfolgen und es ist keine starke Verkippung oder ausgeprägte Schrägstellung der Lichtaustrittsflächen der Vorsatzoptiken erforderlich. Die Primäroptik kann insgesamt flacher ausgestaltet werden. Aus dem Stand der Technik ist es demgegenüber beispielsweise bekannt, dass der Umlenkbereich der Vorsatzoptik rotationssymmetrisch ausgebildet ist, und somit anhand des Umlenkbereichs keine mittlere Ablenkung des Lichts von der optischen Achse der Lichtquelle erfolgt. In solchen Fällen ist es dann bekannt, eine Ablenkung durch die prismatische Wirkung der Lichtaustrittsfläche durch Verkippen der Lichtaustrittsfläche gegenüber einer Fläche senkrecht zur optischen Achse der Lichtquelle zu erzielen. Dadurch ist jedoch eine größere Bautiefe erforderlich.

[0009] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist durch die unterschiedliche Krümmung und/oder Neigung der beiden Teilbereiche vorgesehen, dass die Fläche des ersten Teilbereichs, der näher an dem Zentrum der Primäroptikeinheit liegt, flacher ausgebildet ist in Bezug auf den peripheren Lichteintrittsbereich, d.h. zwischen dem peripheren Lichteintrittsbereich und der Fläche des ersten Teilbereichs ist ein größerer Winkel ausgebildet im Vergleich zum zweiten Teilbereich. Dementsprechend ist vorgesehen, dass die Fläche des zweiten Teilbereichs, der näher an der Außenseite der Primäroptikeinheit liegt, steiler ausgebildet ist in Bezug auf den peripheren Lichteintrittsbereich, d.h. zwischen dem peripheren Lichteintrittsbereich und der Fläche des zweiten Teilbereichs ist ein kleinerer Winkel ausgebildet im Vergleich zum ersten Teilbereich.

[0010] Dadurch treffen von der Halbleiterlichtquelle ausgesandte Lichtstrahlen im Mittel in einem flacheren Winkel auf den ersten Teilbereich und in einem steileren Winkel auf den zweiten Teilbereich, und erfahren so eine unterschiedliche Umlenkung.

[0011] Der Lichteintrittsbereich mit dem zentralen und dem peripheren Lichteintrittsbereich ist beispielsweise rotationssymmetrisch ausgebildet. Der an den peripheren Lichteintrittsbereich anschließende Lichtumlenkbereich ist durch die Variation der Neigung und/oder der Krümmung der den Lichtumlenkbereich bildenden Fläche nicht rotationssymmetrisch ausgebildet. Die Vorsatzoptiken können daher auch als Vorsatzoptiken mit unsymmetrischen Lichtumlenkbereichen bezeichnet werden.

[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass mit dem Lichtmodul eine Abblendlichtverteilung oder eine Teillichtverteilung einer Abblendlichtverteilung erzeugt wird, und dass Lichtstrahlen, die an den ersten Teilbereichen der Vorsatzoptiken umgelenkt werden, einen zentralen Bereich der Abblendlichtverteilung, auf einem vor dem Lichtmodul in einem Abstand zu diesem angeordneten Messschirm im Bereich um einen Schnittpunkt einer Horizontalen und einer Vertikalen, ausleuchten. Die an dem ersten Teilbereich umgelenkten Lichtstrahlen beleuchten also einen zentralen Bereich der Abblendlichtverteilung. Der zentrale Bereich liegt auf dem Messschirm in horizontaler Richtung in einem Bereich von bis zu +/- 15°. Die Abblendlichtverteilung weist eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Helldunkelgrenze auf, die die Lichtverteilung nach oben begrenzt und beispielsweise entlang der Horizontalen oder knapp unterhalb bzw. oberhalb der Horizontalen, z.B. bei -/+ 1°, verläuft. In vertikaler Richtung liegt der zentrale Bereich auf dem Messschirm etwa in einem Bereich von - 10°, insbesondere von - 7°, bis zur Helldunkelgrenze. Die Helldunkelgrenze ist vorzugsweise als eine asymmetrische Helldunkelgrenze ausgebildet, das heißt sie weist auf der eigenen Verkehrsseite einen Abschnitt mit einem höheren Verlauf als ein Abschnitt auf der Gegenverkehrsseite auf, um eine Blendung entgegenkommender Verkehrsteilnehmer zu verringern. Der Übergang zwischen den Abschnitten der Helldunkelgrenze auf der eigenen Verkehrsseite und der Gegenverkehrsseite kann beliebig ausgebildet sein, bspw. schräg ansteigend oder stufenförmig.

[0013] Ein einzelner erster Teilbereich, insbesondere ein jeweiliger erster Teilbereich, einer einzelnen Vorsatzoptik, insbesondere einer jeweiligen Vorsatzoptik, könnte den zentralen Bereich der Abblendlichtverteilung komplett ausleuchten. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die ersten Teilbereiche jeweils einen Teil des zentralen Bereichs ausleuchten und sich die Ausleuchtung des gesamten zentralen Bereichs der Abblendlichtverteilung durch Überlagerung der ausgeleuchteten Teile des zentralen Bereichs ergibt.

[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass Lichtstrahlen, die an den zweiten Teilbereichen der Vorsatzoptiken umgelenkt werden, in horizontaler Richtung einen breiten Bereich der Abblendlichtverteilung ausleuchten, wobei der breite Bereich in horizontaler Richtung breiter ist als der von den ersten Teilbereichen ausgeleuchtete zentrale Bereich.

[0015] Die zweiten Bereiche der Vorsatzoptiken sorgen also für eine besonders breite Grundlichtverteilung der Abblendlichtverteilung. Der breite Bereich der Abblendlichtverteilung erstreckt sich in horizontaler Richtung bspw. in einem Bereich von bis zu -/+ 45°, insbesondere +/- 35°. In vertikaler Richtung liegt der breite Bereich auf dem Messschirm etwa in einem Bereich von - 15°, insbesondere von - 12°, bis zur Helldunkelgrenze.

[0016] Ein einzelner zweiter Teilbereich, insbesondere ein jeweiliger zweiter Teilbereich, einer einzelnen Vorsatzoptik, insbesondere einer jeweiligen Vorsatzoptik, könnte den breiten Bereich der Abblendlichtverteilung komplett ausleuchten. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die zweiten Teilbereiche jeweils einen Teil des breiten Bereichs ausleuchten und sich die Ausleuchtung des gesamten breiten Bereichs der Abblendlichtverteilung durch Überlagerung der ausgeleuchteten Teile des breiten Bereichs ergibt.

[0017] Es ist vorteilhaft, wenn mit einer jeweiligen Vorsatzoptik der Primäroptikeinheit eine Teillichtverteilung der Abblendlichtverteilung erzeugt wird und sich die gesamte Abblendlichtverteilung durch Überlagerungen der Teillichtverteilungen ergibt.

[0018] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass der erste und der zweite Teilbereich einer jeweiligen Vorsatzoptik stetig ineinander übergehen. Der Lichtumlenkbereich der Vorsatzoptik weist also keine Stufen oder Kanten auf. Dies ist zum einen vorteilhaft, da keine Stufen oder Kanten in der Lichtverteilung abgebildet werden. An dem Lichtumlenkbereich umgelenktes Licht kann somit homogen zur Lichtverteilung beitragen. Die Vorsatzoptiken und damit die die Primäroptik kann somit in Richtung der optischen Achsen sehr flach ausgebildet werden. Zum anderen wird die Entformbarkeit bei der Herstellung der Primäroptik, beispielsweise in einem Spritzgussverfahren, verbessert.

[0019] Gemäß einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass ein jeweiliger Lichtumlenkbereich einer jeweiligen Vorsatzoptik entlang einer vertikalen Ebene senkrecht zu der horizontalen Achse oder entlang einer schrägen Ebene schräg zu der horizontalen Achse in den ersten und den zweiten Teilbereich unterteilt ist.

[0020] Gemäß einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Primäroptik eine zwischen den wenigstens zwei weiteren Vorsatzoptiken mittig angeordnete Vorsatzoptik umfasst, wobei die mittig angeordnete Vorsatzoptik einen symmetrisch, insbesondere rotationssymmetrisch oder achssymmetrisch, ausgebildeten Lichtumlenkbereich, umfasst.

[0021] Gemäß einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass zwischen drei und neun, insbesondere zwischen fünf und sieben, nebeneinander angeordnete Lichtquellen vorgesehen sind, wobei die Primäroptik dementsprechend jeweils zwischen drei und neun, insbesondere zwischen fünf und sieben, einer jeweiligen Halbleiterlichtquelle zugeordnete Vorsatzoptiken umfasst. Die Halbleiterlichtquellen und die Vorsatzoptiken erzeugen beispielsweise gemeinsam die Abblendlichtverteilung, insbesondere durch Überlagerung der von einer jeweiligen Halbleiterlichtquelle und einer jeweiligen Vorsatzoptik ausgeleuchteten Bereiche.

[0022] Es erweist sich weiter als vorteilhaft, dass die Primäroptik eine Lichtaustrittsfläche umfasst und einer jeweiligen Vorsatzoptik zugeordnete Lichtaustrittsflächenbereiche stetig ineinander übergehen. Die Primäroptik umfasst also eine stetige Lichtaustrittsfläche. Die Lichtaustrittsfläche der Primäroptik weist also keine Stufen oder Kanten auf. Dies ist zum einen vorteilhaft, da keine Stufen oder Kanten in der Lichtverteilung abgebildet werden. Zum anderen wird die Entformbarkeit bei der Herstellung der Primäroptik, beispielsweise in einem Spritzgussverfahren, verbessert.

[0023] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass oberhalb oder unterhalb der wenigstens zwei Vorsatzoptiken eine weitere Anordnung von wenigstens zwei nebeneinander angeordneten Vorsatzoptiken vorgesehen ist. Die Primäroptik kann also eine Art zweireihige Anordnung von jeweils wenigstens zwei Vorsatzoptiken umfassen. Es kann auch vorgesehen sein, dass zwei separate Primäroptiken, jeweils umfassend wenigstens zwei nebeneinander angeordnete Vorsatzoptiken, ausgebildet sind.

[0024] Den wenigstens zwei nebeneinander angeordneten Vorsatzoptiken der weiteren Anordnung ist jeweils wenigstens eine Halbleiterlichtquelle zugeordnet. Mit der weiteren Anordnung wird gemäß einer Ausführungsform eine Fernlichtverteilung oder eine Teillichtverteilung einer Fernlichtverteilung erzeugt. Beispielsweise kann mit der weiteren Anordnung eine Teillichtverteilung erzeugt werden, die die Abblendlichtverteilung um einen weiteren Bereich oberhalb der Horizontalen zu einer Fernlichtverteilung ergänzt.

[0025] Die Ausbildung der Vorsatzoptiken zur Erzeugung der Fernlichtverteilung kann vorteilhafterweise analog zu den Vorsatzoptiken zur Erzeugung der Abblendlichtverteilung erfolgen, mit der Maßgabe, dass Teilbereiche von Lichtumlenkbereichen entsprechend ausgebildet sind, dass an den Teilbereichen umgelenktes Licht in entsprechende Bereiche der Teillichtverteilung umgelenkt wird.

[0026] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Blendenanordnung, insbesondere umfassend eine Spiegelblende, vorgesehen ist. Die Blendenanordnung dient zur Ausgestaltung der Helldunkelgrenze und ist im Strahlengang des Lichtmoduls angeordnet. Bevorzugt ist auch, dass eine Seite der Blendenanordnung, oder beide Seiten der Blendenanordnung als spiegelnde Flächen ausgebildet sind. Durch die erfindungsgemäß ermöglichte flache Ausbildung der Primäroptikeinheit ist es möglich, bereits bestehende Blendenanordnungen, die ursprünglich mit einer Reflektoranordnung verwendet wurden, nun in Kombination mit den Vorsatzoptiken zu verwenden.

[0027] Weiter ist vorgesehen, dass das Lichtmodul eine Sekundäroptik, insbesondere eine Projektionslinse, umfasst. Mittels der Sekundäroptik wird Licht in Lichtaustrittsrichtung auf die Fahrbahn vor das Kraftfahrzeug projiziert.

[0028] Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Unteransprüchen. Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombination oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

[0029] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Gleiche oder einander zumindest in der Funktion entsprechende Elemente sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen. In der Zeichnung zeigen jeweils in schematischer Form:
Fig. 1
einen Kraftfahrzeugscheinwerfer mit einem erfindungsgemäßen Lichtmodul gemäß einer ersten Ausführungsform in einer Ansicht von der Seite;
Fig. 2
ein erfindungsgemäßes Lichtmodul gemäß einer weiteren Ausführungsform in einer Ansicht von der Seite;
Fig. 3
eine Primäroptik des erfindungsgemäßen Lichtmoduls aus Fig. 2;
Fig. 4a bis 4c
Detailansichten der Primäroptik aus Fig. 3;
Fig. 5a bis 5c
Teilbereiche einer Lichtverteilung des erfindungsgemäßen Lichtmoduls;
Fig. 6
eine mit dem erfindungsgemäßen Lichtmodul aus Fig. 2 erzeugbare Lichtverteilung;
Fig. 7
das erfindungsgemäßes Lichtmodul gemäß einer weiteren Ausführungsform in einer Ansicht von der Seite;
Fig. 8a bis 8c
verschiedene Ansichten einer Primäroptik des erfindungsgemäßen Lichtmoduls aus Fig. 7, und
Fig. 9
eine mit dem erfindungsgemäßen Lichtmodul aus Fig. 7 erzeugbare Lichtverteilung.


[0030] Figur 1 zeigt einen in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 10 bezeichneten Kraftfahrzeugscheinwerfer. Der Kraftfahrzeugscheinwerfer 10 umfasst ein Gehäuse 12, das vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt ist. In einer Lichtaustrittsrichtung 14 weist das Gehäuse 12 eine Lichtaustrittsöffnung 16 auf, die durch eine transparente Abdeckscheibe 18 verschlossen ist. Die Abdeckscheibe 18 ist aus farblosem Kunststoff oder Glas gefertigt. Die Scheibe 18 kann ohne optisch wirksame Profile als sogenannte klare Scheibe ausgebildet sein. Alternativ kann die Scheibe 18 zumindest bereichsweise mit optisch wirksamen Profilen (z.B. Zylinderlinsen oder Prismen) versehen sein, die eine Streuung des hindurchtretenden Lichts, vorzugsweise in horizontaler Richtung bewirken. Der Scheinwerfer 10 ist zum Einbau an einer Anbauseite eines Kraftfahrzeugs vorgesehen. Zwei der gezeigten Scheinwerfer 10, die an verschiedenen Anbauseiten des Kraftfahrzeugs angeordnet sind, bilden eine erfindungsgemäße Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung. Dabei sind die an unterschiedlichen Anbauseiten eingebauten Scheinwerfer 10 bezüglich ihres allgemeinen geometrischen äußeren Erscheinungsbildes vorzugsweise spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet.

[0031] Im Inneren des Scheinwerfergehäuses 12 ist in dem dargestellten Beispiel ein Lichtmodul 20 angeordnet. Selbstverständlich können in dem Scheinwerfergehäuse 12 auch mehr als das dargestellte Lichtmodul 20 vorgesehen sein. Das Lichtmodul 20 erzeugt mindestens eine Lichtverteilung, die gesetzliche und regulatorische Vorgaben erfüllt.

[0032] In dem vorliegenden Beispiel ist das Lichtmodul 20 als erfindungsgemäßes Lichtmodul ausgebildet. Das Lichtmodul 20 wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren 2 bis 9 im Detail erläutert.

[0033] In Figur 2 ist das Lichtmodul 20 in einer Schnittansicht von der Seite dargestellt.

[0034] Das Lichtmodul 20 umfasst wenigstens zwei nebeneinander angeordnete Halbleiterlichtquellen 22. In Fig. 2 ist im Schnitt lediglich eine Halbleiterlichtquelle 22 zu erkennen.

[0035] Das Lichtmodul 20 umfasst weiter wenigstens eine Primäroptikeinheit 24. Die Primäroptikeinheit 24 umfasst mindestens zwei, jeweils einer jeweiligen Halbleiterlichtquelle 22 zugeordnete Vorsatzoptiken 26.

[0036] Figur 3 zeigt eine beispielhafte Darstellung der Primäroptikeinheit 24. Gemäß Fig. 3 umfasst die Primäroptikeinheit 24 beispielhaft sieben Vorsatzoptiken 26, die gemäß Fig. 3 mit den Bezugszeichen 26-1 bis 26-7 versehen sind. Erfindungsgemäß umfasst die Primäroptikeinheit 24 mindestens zwei, oder zwischen drei und neun, insbesondere zwischen fünf und sieben, nebeneinander angeordnete Lichtquellen 22 und dementsprechend mindestens zwei, oder zwischen drei und neun, insbesondere zwischen fünf und sieben, einer jeweiligen Halbleiterlichtquelle 22 zugeordnete Vorsatzoptiken 26.

[0037] Aus Figur 3 ist ersichtlich, dass die Vorsatzoptiken 26 in Bezug auf eine horizontale Erstreckung 28 der Primäroptikeinheit 24 in oder entgegen der y-Richtung nebeneinander angeordnet sind.

[0038] Eine jeweilige Vorsatzoptik 26 umfasst einen Lichteintrittsbereich 30 mit jeweils einem zentralen Lichteintrittsbereich 32 und einen peripheren Lichteintrittsbereich 34. Der Lichteintrittsbereich 30 ist in Fig. 3 nicht allen Vorsatzoptiken eingezeichnet. Die Lichteintrittsbereiche 30 können bei allen Vorsatzoptiken 26 identisch ausgebildet sein.

[0039] Gemäß der Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Lichteintrittsbereich 30 rotationssymmetrisch ausgebildet ist.

[0040] Der zentrale Lichteintrittsbereich 32 ist beispielsweise als Linse ausgebildet. Der periphere Lichteintrittsbereich 34 weitet sich ausgehend von dem zentralen Bereich 32, beispielsweise trichterförmig, leicht auf. An den peripheren Lichteintrittsbereich 34 schließt jeweils ein Lichtumlenkbereich 36 an.

[0041] Bei den Vorsatzoptiken 26-1, 26-2, 26-3 und 26-5, 26-6, 26-7 ist der Lichtumlenkbereich 36 nicht rotationssymmetrisch ausgebildet. Die Vorsatzoptiken 26-1, 26-2, 26-3 und 26-5, 26-6, 26-7 können daher auch als Vorsatzoptiken mit unsymmetrischen Lichtumlenkbereichen 36 bezeichnet werden.

[0042] Der unsymmetrische Lichtumlenkbereich 36 wird zunächst beispielhaft anhand der Vorsatzoptik 26-6 unter Bezugnahme auf die Figuren 4a bis 4c erläutert. Die Erläuterungen gelten aber analog für die Vorsatzoptiken 26-5 und 26-7.

[0043] Fig. 4a zeigt die Vorsatzoptik 26-6 als ein Abschnitt der Primäroptik 24. Der Lichtumlenkbereich 36 der Vorsatzoptik 26-6 umfasst einen ersten Teilbereich 38, vgl. Fig. 4b, und einen zweiten Teilbereich 40, vgl. Fig. 4c. Der erste Teilbereich 38 ist näher an einem Zentrum 42 der Primäroptikeinheit 24 in Bezug auf die horizontale Erstreckung der Primäroptikeinheit 24 entlang der horizontalen Achse 28 angeordnet als der zweite Teilbereich 40. Ein Zentrum 42 ist beispielhaft in Fig. 3 eingezeichnet. Bei dem Zentrum muss es sich nicht zwingend um einen exakt mittig angeordneten Punkt handeln. Vielmehr wird unter einem Zentrum im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Punkt im Bereich einer Mitte, insbesondere auf die horizontale Erstreckung bezogen, der Primäroptikeinheit 24 verstanden. Der zweite Teilbereich 40 ist näher an einer Außenseite 44 der Primäroptikeinheit 24 in Bezug auf die horizontale Erstreckung der Primäroptikeinheit 24 angeordnet als der erste Teilbereich 38. Bei dem ersten Teilbereich 38 verläuft eine Krümmung und/oder eine Neigung des ersten Teilbereichs 38 ausgehend von dem peripheren Lichteintrittsbereich 34 flacher als eine Krümmung und/oder eine Neigung des zweiten Teilbereichs 40. Bei dem zweiten Teilbereich 40 verläuft die Krümmung und/oder die Neigung des zweiten Teilbereichs 40 ausgehend von dem peripheren Lichteintrittsbereich 34 steiler als die Krümmung und/oder die Neigung des ersten Teilbereichs 38.

[0044] Im Beispiel umfasst der Lichtumlenkbereich 36 gekrümmte Flächen. Der Lichtumlenkbereich 36 kann aber auch ebene, geneigte Flächen umfassen.

[0045] Der erste Teilbereich 38 umfasst eine erste optische Achse 46. Der zweite Teilbereich umfasst eine zweite optische Achse 48. Durch die Variation der Krümmung und/oder der Neigung der beiden Teilbereiche 38, 40 unterscheidet sich eine Richtung der ersten optischen Achse 46 des ersten Teilbereichs 38 von der Richtung der zweiten optischen Achse 48 des zweiten Teilbereichs 40.

[0046] Mit dem erfindungsgemäßen Lichtmodul 20 wird die Umlenkung des Lichts in von einer Hauptabstrahlrichtung des Lichtmoduls 20 abweichenden Richtungen über die beschriebene Ausgestaltung des Lichtumlenkbereichs 36 erzielt.

[0047] Mit dem Lichtmodul 20 kann beispielsweise eine Abblendlichtverteilung 50, vgl. Fig. 6, erzeugt werden.

[0048] Die Abblendlichtverteilung 50 weist eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Helldunkelgrenze 52 auf, die die Lichtverteilung nach oben begrenzt und beispielsweise entlang der Horizontalen oder knapp oberhalb oder unterhalb der Horizontalen, z.B. bei +/-1°, verläuft. Die Helldunkelgrenze 52 ist vorzugsweise als eine asymmetrische Helldunkelgrenze 52 ausgebildet, das heißt, sie weist auf der eigenen Verkehrsseite einen Abschnitt mit einem höheren Verlauf als ein Abschnitt auf der Gegenverkehrsseite auf, um eine Blendung entgegenkommender Verkehrsteilnehmer zu verringern. Der Übergang zwischen den Abschnitten der Helldunkelgrenze 52 auf der eigenen Verkehrsseite und der Gegenverkehrsseite kann beliebig ausgebildet sein, bspw. schräg ansteigend oder stufenförmig.

[0049] Zur Erzeugung der Helldunkelgrenze 52 ist beispielsweise eine Blendenanordnung 54, vgl. Fig. 2, beispielsweise eine Spiegelblende vorgesehen. Die Blendenanordnung 54 ist im Strahlengang des Lichtmoduls 20 angeordnet. Wenigstens eine Oberseite 56 der Blendenanordnung 54 ist beispielsweise als spiegelnde Fläche ausgebildet.

[0050] Die Blende 54 ist in Bezug auf eine Sekundäroptik 58, beispielsweise eine Projektionslinse, so angeordnet, dass eine Kante 60 der Blendenanordnung 54 von der Sekundäroptik 58 als Helldunkelgrenze in der Abblendlichtverteilung 50 abgebildet wird.

[0051] Die Abblendlichtverteilung 50 in Fig. 6 wird unter Verwendung der Primäroptik 24 erzeugt. Die Abblendlichtverteilung 50 wird durch Überlagerung von einzelnen Teillichtverteilungen der jeweiligen Vorsatzoptiken 26 erzeugt.

[0052] Fig. 5a zeigt beispielsweise eine Teillichtverteilung 62 der Abblendlichtverteilung 50 die mit der Vorsatzoptik 26-6 erzeugt wird.

[0053] Lichtstrahlen, die an den beiden Teilbereichen 38, 40 der Vorsatzoptik 26-6 umgelenkt werden, werden aufgrund der verschiedenen optischen Achsen 46, 48 der beiden Teilbereiche 38, 40 in unterschiedliche Richtungen gelenkt und beleuchten demnach unterschiedliche Bereiche der Abblendlichtverteilung 50 bzw. der Teillichtverteilung 62 der Abblendlichtverteilung 50.

[0054] Lichtstrahlen, die an dem ersten Teilbereich 38 der Vorsatzoptik 26-6 umgelenkt werden, beleuchten einen zentralen Bereich 64 der Abblendlichtverteilung 50 bzw. der Teillichtverteilung 62 bzw. einen Teil davon auf einem vor dem Lichtmodul 20 in einem Abstand zu diesem angeordneten Messschirm im Bereich um einen Schnittpunkt einer Horizontalen H und einer Vertikalen V.

[0055] Der zentrale Bereich 64 liegt auf dem Messschirm beispielsweise in horizontaler Richtung in einem Bereich von bis zu +/- 15°. In vertikaler Richtung liegt der zentrale Bereich 64' auf dem Messschirm etwa in einem Bereich von - 10°, insbesondere von - 7°, bis zur Helldunkelgrenze 52.

[0056] Der erste Teilbereich 38 der Vorsatzoptik 26-6 leuchtet einen Teil 64 des zentralen Bereichs 64' aus, vgl. Fig. 5b. Beispielsweise leuchtet der erste Teilbereich 38 einen Bereich zwischen - 12° und + 7° horizontal und zwischen - 7° bis zur Helldunkelgrenze 52 aus. Erste Teilbereiche 38 der weiteren Vorsatzoptiken, beispielsweise 26-1, 26-2, 26-3, 26-5, 26-7, leuchten beispielsweise jeweils dazu versetzt einen weiteren Teil 64 des zentralen Bereichs 64' aus. Die Ausleuchtung des gesamten zentralen Bereichs 64' der Abblendlichtverteilung 50, Fig. 6, ergibt sich beispielsweise durch Überlagerung der von den ersten Teilbereichen der Vorsatzoptiken 26 der Primäroptik 24 ausgeleuchteten Teile 64 des zentralen Bereichs 64'. Die an den ersten Teilbereichen 38 umgelenkten Lichtstrahlen beleuchten also einen zentralen Bereich 64' der Abblendlichtverteilung 50.

[0057] Lichtstrahlen, die an dem zweiten Teilbereich 40 der Vorsatzoptik 26-6 umgelenkt werden, beleuchten in horizontaler Richtung einen breiten Bereich 66 der Abblendlichtverteilung 50 bzw. der Teillichtverteilung 62 bzw. einen Teil davon auf einem vor dem Lichtmodul 20 in einem Abstand zu diesem angeordneten Messschirm. Der breite Bereich 66 ist in horizontaler Richtung breiter ist als der von den ersten Teilbereichen 38 ausgeleuchtete zentrale Bereich 64.

[0058] Der breite Bereich 66' der Abblendlichtverteilung 50 erstreckt sich in horizontaler Richtung bspw. in einem Bereich von bis zu -/+ 45°, insbesondere +/- 35°. In vertikaler Richtung liegt der breite Bereich 66' auf dem Messschirm etwa in einem Bereich von - 15°, insbesondere von - 12°, bis zur Helldunkelgrenze 52.

[0059] Der zweite Teilbereich 40 der Vorsatzoptik 26-6 leuchtet einen Teil 66 des breiten Bereichs 66' aus, vgl. Fig. 5c. Beispielsweise leuchtet der zweite Teilbereich 40 einen Bereich zwischen - 2° und + 25° horizontal und zwischen - 11° bis zur Helldunkelgrenze 52 aus. Weitere zweite Teilbereiche 40 der weiteren Vorsatzoptiken, beispielsweise 26-1, 26-2, 26-3, 26-5, 26-7, leuchten beispielsweise jeweils dazu versetzt einen weiteren Teil 66 des breiten Bereichs 66' aus. Die Ausleuchtung des gesamten breiten Bereichs 66' der Abblendlichtverteilung 50, Fig. 6, ergibt sich beispielsweise durch Überlagerung der von den zweiten Teilbereichen der Vorsatzoptiken 26 der Primäroptik 24 ausgeleuchteten Teile 66 des breiten Bereichs 66'. Die zweiten Bereiche 40 der Vorsatzoptiken 26 sorgen also für eine besonders breite Grundlichtverteilung der Abblendlichtverteilung 50.

[0060] Die Neigung und/oder Krümmung der ersten und der zweiten Teilbereiche 38, 40 der Vorsatzoptiken 26-1, 26-2, 26-3, 26-5, 26-6, 26-7 kann variieren. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass bei den äußeren Vorsatzoptiken 26-1 und 26-7 der Unterschied in der Neigung und/oder Krümmung der ersten und der zweiten Teilbereiche 38, 40 am größten ist und der Unterschied nach innen bis hin zu den Vorsatzoptiken 26-3 und 26-5 abnimmt.

[0061] Die Vorsatzoptiken 26-1, 26-2, 26-3 sind gespiegelt zu den Darstellungen in den Figuren 5a bis 5c ausgebildet, d.h. der erste Teilbereich 38 ist auf der rechten Seite und der zweite Teilbereich 40 ist auf der linken Seite angeordnet.

[0062] Gemäß der dargestellten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Lichtumlenkbereich 36' der Vorsatzoptik 26-4, die in der Mitte der Vorsatzoptiken 26 angeordnet ist, rotationssymmetrisch ausgebildet ist. Dies muss nicht zwingend so sein, kann sich aber aus Symmetriegründen vorteilhaft erweisen. Bei der Vorsatzoptik 26-4 handelt es sich dementsprechend um eine Vorsatzoptik mit einem symmetrischen Lichtumlenkbereich 36'. Beispielsweise beleuchtet der Lichtumlenkbereich 36' der Vorsatzoptik 26-4 den zentralen Bereich 52 bzw. einen Teil des zentralen Bereichs 52 der Abblendlichtverteilung 50.

[0063] Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lichtmoduls 20. Gemäß dieser Ausführungsform wird die Primäroptik 24 des Lichtmoduls aus Fig. 2 um eine weitere Anordnung 68 von Vorsatzoptiken 70 ergänzt. Beispielhaft ist vorgesehen, dass unterhalb der Vorsatzoptiken 26 eine weitere Anordnung 68 von wenigstens zwei nebeneinander angeordneten Vorsatzoptiken 70 vorgesehen ist. Den Vorsatzoptiken 70 der weiteren Anordnung 68 ist jeweils wenigstens eine Halbleiterlichtquelle 72 zugeordnet. Beispielsweise ist eine Unterseite 56' der Blendenanordnung 54 als spiegelnde Fläche ausgebildet.

[0064] Die Primäroptik 24 kann also eine Art zweireihige Anordnung der Vorsatzoptiken 26 und der Vorsatzoptiken 70 umfassen, vgl. Figuren 8a bis 8c. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass zwei separate Primäroptiken (nicht dargestellt) ausgebildet sind.

[0065] In den Fig. 8a bis 8c ist die Primäroptik 24 dargestellt. Die Primäroptik 24 umfasst in einer oberen Reihe die Vorsatzoptiken 26-1 bis 26-7. In einer unteren Reihe sind die Vorsatzoptiken 70-1 bis 70-5 angeordnet.

[0066] In der Ansicht von hinten auf die Primäroptik, vgl. Fig. 8a, sind die Lichtumlenkbereiche 36 und die Lichteintrittsbereiche 30 der Vorsatzoptiken 26-1 bis 26-7 erkennbar. Beispielhaft sind die ersten und zweiten Teilbereiche 38, 40 der Lichtumlenkbereiche 36 der Vorsatzoptiken 26-1 und 26-7 gekennzeichnet.

[0067] Die Vorsatzoptiken 70-1 bis 70-5 können nach dem gleichen Prinzip wie die Vorsatzoptiken 26-1 bis 26-7 ausgestaltet sein. Die Vorsatzoptiken 70-1 bis 70-5 umfassen beispielsweise ebenfalls Lichteintrittsbereiche 30. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass Lichtumlenkbereiche 74 der Vorsatzoptiken 70-1, 70-2 und 70-4, 70-5 ebenfalls einen ersten und einen zweiten Teilbereich 76, 78 umfassen.

[0068] Der erste Teilbereich 76 ist beispielsweise analog zu den dem ersten Teilbereich 38 näher an einem Zentrum 42 der Primäroptikeinheit 24 in Bezug auf die horizontale Erstreckung der Primäroptikeinheit 24 entlang der horizontalen Achse 28 angeordnet als der zweite Teilbereich 78.

[0069] Bei dem ersten Teilbereich 76 verläuft eine Krümmung und/oder eine Neigung des ersten Teilbereichs 76 ausgehend von dem peripheren Lichteintrittsbereich 34 flacher als eine Krümmung und/oder eine Neigung des zweiten Teilbereichs 78. Bei dem zweiten Teilbereich 78 verläuft die Krümmung und/oder die Neigung des zweiten Teilbereichs 78 ausgehend von dem peripheren Lichteintrittsbereich 34 steiler als die Krümmung und/oder die Neigung des ersten Teilbereichs 76. Dadurch unterscheiden sich analog auch optischen Achsen des ersten und des zweiten Teilbereichs 76, 78 voneinander.

[0070] Die Teilbereiche 76, 78 sind so ausgebildet, dass mit dem ersten Teilbereich 76 ein zentraler Bereich einer Teillichtverteilung und mit dem zweiten Teilbereich 78 ein breiter Bereich einer Teillichtverteilung ausgeleuchtet wird.

[0071] Mit der weiteren Anordnung 68 wird beispielsweise eine Teillichtverteilung einer Fernlichtverteilung erzeugt. Beispielsweise kann mit der weiteren Anordnung 68 eine Teillichtverteilung erzeugt werden, die die Abblendlichtverteilung 50 um einen weiteren Bereich 80 oberhalb der Horizontalen zu einer Fernlichtverteilung 82 ergänzt, vgl. Fig. 9.

[0072] Die ersten Teilbereiche 76 der Vorsatzoptiken 70-1, 70-2 und 70-4, 70-5 beleuchten beispielsweise jeweils einen Teil des zentralen Bereichs, der sich auf einem Messschirm in einem Bereich von etwa -/+ 10° horizontal und von der Helldunkelgrenze bis + 5° vertikal erstreckt.

[0073] Die zweiten Teilbereiche 78 der Vorsatzoptiken 70-1, 70-2 und 70-4, 70-5 beleuchten beispielsweise jeweils einen Teil eines breiten Bereichs, der sich auf einem Messschirm in einem Bereich von -/+ 22° horizontal und von der Helldunkelgrenze bis +8° vertikal erstreckt.

[0074] Die Teillichtverteilung 80 ergibt sich durch Überlagerung der von den ersten und zweiten Teilbereichen 76, 78 der Vorsatzoptiken 70 ausgeleuchteten Teile.

[0075] Eine mittig angeordnete Vorsatzoptik 70-3 umfasst im Beispiel einen achsensymmetrischen Umlenkbereich 84. In diesem Fall sind die Teilbereiche 84', 84" symmetrisch zu einer, im Beispiel vertikal verlaufenden Ebene 86 ausgebildet.

[0076] Beispielsweise beleuchten die beiden Teilbereiche 84', 84" der Vorsatzoptik 70-3 den zentralen Bereich der Teillichtverteilung 80.

[0077] Gemäß der dargestellten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die jeweiligen Lichtumlenkbereiche 36, 74 und 84 einer jeweiligen Vorsatzoptik 26, 70 entlang einer vertikalen Ebene 88 senkrecht zu der horizontalen Achse 28, vgl. beispielhaft Vorsatzoptik 70-1, jeweils in den ersten und den zweiten Teilbereich unterteilt ist. Die Unterteilung kann auch entlang einer schräg zu der horizontalen Achse 28 verlaufenden Ebene erfolgen.

[0078] Die Ebene 88 verläuft dabei nicht zwingend durch einen Mittelpunkt des rotationssymmetrischen Lichteintrittsbereichs 30. Die Ebene kann auch entlang der horizontalen Achse 28 versetzt verlaufen.

[0079] Bei den Vorsatzoptiken 26, 70 ist vorgesehen, dass die ersten und zweiten Teilbereiche bei der jeweiligen Vorsatzoptik stetig ineinander übergehen. Ein jeweiliger Lichtumlenkbereich 36, 74, 84 der Vorsatzoptiken 26, 70 weist also keine Stufen oder Kanten auf.

[0080] Die Figuren 8b und 8c zeigen die Primäroptik 24 in einer perspektivischen Ansicht und in einer Ansicht von vorne. Die Primäroptik umfasst gemäß der dargestellten Ausführungsform eine obere Lichtaustrittsfläche 90 und eine untere Lichtaustrittsfläche 92.

[0081] Die Lichtaustrittsflächen 90, 92 könnten aber auch zu einer gemeinsamen Lichtaustrittsfläche verbunden sein.

[0082] Die Lichtaustrittsfläche 90 umfasst Lichtaustrittsflächenbereiche 90-1 bis 90-7. Diese sind jeweils einer Vorsatzoptik 26-1 bis 26-7 zugeordnet. Die Lichtaustrittsfläche 92 umfasst Lichtaustrittsflächenbereiche 92-1 bis 92-5. Diese sind jeweils einer Vorsatzoptik 70-1 bis 70-5 zugeordnet. Es ist vorgesehen, dass die Lichtaustrittsflächenbereiche 90-1 bis 90-7 und 92-1 bis 92-5 stetig ineinander übergehen. Die Primäroptik 24 umfasst also zwei stetige Lichtaustrittsflächen 90, 92. Die Lichtaustrittsflächen 90, 92 der Primäroptik 24 weisen also keine Stufen oder Kanten auf.


Ansprüche

1. Lichtmodul (20) für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer (10) mit mindestens zwei Halbleiterlichtquellen (22; 72), und wenigstens einer Primäroptikeinheit (24), wobei die Primäroptikeinheit (24) mindestens zwei, jeweils einer jeweiligen Halbleiterlichtquelle (22, 72) zugeordnete Vorsatzoptiken (26; 70) umfasst, wobei die Vorsatzoptiken (26; 70) in Bezug auf eine horizontale Erstreckung der Primäroptikeinheit (24) nebeneinander angeordnet sind, und wobei eine jeweilige Vorsatzoptik (26; 70) einen Lichteintrittsbereich (30) mit jeweils einem zentralen Lichteintrittsbereich (32) und einem peripheren Lichteintrittsbereich (34) umfasst, und einen an den peripheren Lichteintrittsbereich (34) anschließenden Lichtumlenkbereich (36, 74), dadurch gekennzeichnet, dass der Lichtumlenkbereich (36, 74) einer jeweiligen Vorsatzoptik (26-1, 26-2, 26-3, 26-5, 26-6, 26-7; 70-1, 70-2, 70-4, 70-5) jeweils einen ersten Teilbereich (38; 76) und einen zweiten Teilbereich (40; 78) umfasst, wobei der erste Teilbereich (38; 76) näher an einem Zentrum (42) der Primäroptikeinheit (24) in Bezug auf die horizontale Erstreckung der Primäroptikeinheit (24) entlang einer horizontalen Achse (28) angeordnet ist als der zweite Teilbereich (40; 78) und der zweite Teilbereich (40; 78) näher an einer Außenseite (44) der Primäroptikeinheit (24) in Bezug auf die horizontale Erstreckung der Primäroptikeinheit (24) angeordnet ist als der erste Teilbereich (38; 76), wobei eine Krümmung und/oder eine Neigung des ersten Teilbereichs (38; 76) ausgehend von dem peripheren Lichteintrittsbereich (34) flacher verläuft als eine Krümmung und/oder eine Neigung des zweiten Teilbereichs (40; 78), und die Krümmung und/oder die Neigung des zweiten Teilbereichs (40; 78) ausgehend von dem peripheren Lichteintrittsbereich (34) steiler verläuft als die Krümmung und/oder die Neigung des ersten Teilbereichs (38; 76), sodass sich eine Richtung einer ersten optischen Achse (46) des ersten Teilbereichs (38; 76) von einer Richtung einer zweiten optischen Achse (48) des zweiten Teilbereichs (40; 78) unterscheidet.
 
2. Lichtmodul (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Lichtmodul (20) eine Abblendlichtverteilung (50) oder eine Teillichtverteilung einer Abblendlichtverteilung (50) erzeugt wird, und dass Lichtstrahlen die an den ersten Teilbereichen (38) der Vorsatzoptiken (26-1, 26-2, 26-3, 26-5, 26-6, 26-7) umgelenkt werden, einen zentralen Bereich (64') der Abblendlichtverteilung (50), auf einem vor dem Lichtmodul (20) in einem Abstand zu diesem angeordneten Messschirm im Bereich um einen Schnittpunkt (HV) einer Horizontalen (HH) und einer Vertikalen (VV), ausleuchten.
 
3. Lichtmodul (20) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Lichtstrahlen die an den zweiten Teilbereichen (40) der Vorsatzoptiken (26-1, 26-2, 26-3, 26-5, 26-6, 26-7) umgelenkt werden, in horizontaler Richtung einen breiten Bereich (66') der Abblendlichtverteilung (50) ausleuchten, wobei der breite Bereich (66') in horizontaler Richtung breiter ist als der von den ersten Teilbereichen (38) ausgeleuchtete zentrale Bereich (64').
 
4. Lichtmodul (20) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer jeweiligen Vorsatzoptik (26-1, 26-2, 26-3, 26-5, 26-6, 26-7) eine Teillichtverteilung (62) der Abblendlichtverteilung (50) erzeugt wird.
 
5. Lichtmodul (20) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilbereich (38; 76) und der zweite Teilbereich (40; 78) einer jeweiligen Vorsatzoptik (26, 70) stetig ineinander übergehen.
 
6. Lichtmodul (20) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein jeweiliger Lichtumlenkbereich (36; 74) einer jeweiligen Vorsatzoptik (26-1, 26-2, 26-3, 26-5, 26-6, 26-7; 70-1, 70-2, 70-4, 70-5) entlang einer vertikalen Ebene (88) senkrecht zu der horizontalen Achse (28) oder entlang einer schrägen Ebene schräg zu der horizontalen Achse (28) in den ersten Teilbereich (38; 76) und den zweiten Teilbereich (40; 78) unterteilt ist.
 
7. Lichtmodul (20) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Primäroptikeinheit (24) eine zwischen den wenigstens zwei weiteren Vorsatzoptiken (26-1, 26-2, 26-3, 26-5, 26-6, 26-7; 70-1, 70-2, 70-4, 70-5) mittig angeordnete Vorsatzoptik (26-4; 70-3) umfasst, wobei die mittig angeordnete Vorsatzoptik (26-4; 70-3) einen symmetrisch, insbesondere rotationssymmetrisch oder achssymmetrisch, ausgebildeten Lichtumlenkbereich (36'; 84) umfasst.
 
8. Lichtmodul (20) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen drei und neun, insbesondere zwischen fünf und sieben, nebeneinander angeordnete Lichtquellen (22, 72) vorgesehen sind, wobei die Primäroptikeinheit (24) dementsprechend jeweils zwischen drei und neun, insbesondere zwischen fünf und sieben, einer jeweiligen Halbleiterlichtquelle (22, 72) zugeordnete Vorsatzoptiken (26, 70) umfasst.
 
9. Lichtmodul (20) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Primäroptikeinheit (24) eine Lichtaustrittsfläche (90; 92) umfasst und einer jeweiligen Vorsatzoptik (26; 70) zugeordnete Lichtaustrittsflächenbereiche (90-1, 90-2, 90-3, 90-4, 90-5, 90-6, 90-7; 92-1, 92-2, 92-3, 92-4, 92-5) stetig ineinander übergehen.
 
10. Lichtmodul (20) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb oder unterhalb der wenigstens zwei Vorsatzoptiken (26; 70) eine weitere Anordnung (68) von wenigstens zwei nebeneinander angeordneten Vorsatzoptiken (70; 26) vorgesehen ist.
 
11. Lichtmodul (20) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass mit der weiteren Anordnung (68) eine Fernlichtverteilung (82) oder eine Teillichtverteilung (80) einer Fernlichtverteilung (82) erzeugt wird.
 
12. Lichtmodel (20) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Blendenanordnung (54), insbesondere umfassend eine Spiegelblende, vorgesehen ist.
 
13. Lichtmodel (20) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sekundäroptik (58), insbesondere eine Projektionslinse, vorgesehen ist.
 




Zeichnung


































Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente