Technischer Hintergrund
[0001] In den letzten Jahren wurden Wärmeerzeuger, wie Wärmepumpen, Biomassekessel, Gasthermen,
Gaskessel, Ölkessel, Fernwärmestationen etc. stetig weiterentwickelt, um den Wirkungsgrad
bei der Wärmeerzeugung bzw. Wärmeübertragung zu erhöhen. Die verschiedenen Wärmeerzeuger
verbindet miteinander, dass sie jeweils besonders effiziente Betriebsarten bzw. Betriebsmodi
und weniger effiziente Betriebsarten bzw. Betriebsmodi aufweisen.
[0002] Je nach Wärmeerzeuger kann die Effizienz des Wärmeerzeugers auf höhere Temperaturen,
beispielsweise zwischen 50°C und 120°C, oder auf niedrigere Temperaturen, insbesondere
zwischen 30°C und 50°C, optimiert sein.
[0003] Für viele der Wärmeerzeuger ist die Wärmeerzeugung besonders ineffizient und die
Abnutzung besonders hoch, wenn die Betriebszeiten und/oder Pausenzeiten des Wärmeerzeugers
relativ kurz sind. Diese kurzen Betriebszeiten und/oder Pausenzeiten werden auch als
Takten bzw. Stotterbetrieb bezeichnet. Folglich ist es wünschenswert, dass das Takten
bzw. der Stotterbetrieb bestmöglich vermieden wird.
[0004] Ausgehend davon ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren, ein System und/oder ein
Computerprogrammprodukt zum Steuern eines Wärme- und/oder Kälteerzeugers bereitzustellen,
die das Problem des Taktens bzw. des Stotterbetriebs lösen.
Beschreibung
[0005] Die Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Die abhängigen
Ansprüche beziehen sich auf besondere Ausführungsformen der Erfindung.
[0006] Ein Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Steuern eines Wärme-
und/oder Kälteerzeugers. Ein Wärmeerzeuger kann eine Wärmepumpe, insbesondere eine
Luft-Luft-Wärmepumpe, eine Sole-Wasser-Wärmepumpe, eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe oder
eine Luft-Wasser-Wärmepumpe etc., eine Gastherme, ein Gaskessel, ein Biomassekessel,
ein Ölkessel, eine Fernwärmeübergabestation, eine Elektroheizung, die dazu eingerichtet
ist, elektrische Energie in Wärmeenergie umzuwandeln, etc. (Wärmeerzeugertypen) sein.
Beispiele für einen Kälteerzeuger sind die Wärmepumpe, Kältemaschinen etc. Ein Kälteerzeuger
kann beispielsweise mittels Siedekühlung, mittels dem Joule-Thomson-Effekt, Peltier-Effekt
(thermoelektrische Kühlung), Magnetkühlung (Magnetokalorischer Effekt) etc. Kälte
erzeugen bzw. Wärmeenergie entziehen.
[0007] Ein Wärme- und Kälteerzeuger kann beispielsweise eine Wärmepumpe, ein Kälteerzeuger,
bei dem sowohl die erzeugte Kälte als auch die abgezogene Wärme genutzt werden können,
oder eine Kombination aus Wärmeerzeugern und Kälteerzeugern sein.
[0008] Das Verfahren umfasst die Schritte Erfassen einer Steuergröße einer Volumenstromsteuereinrichtung,
die dazu eingerichtet ist, einen Luftstrom von dem Wärme- und/oder Kälteerzeuger zu
einer Luftaustrittsöffnung eines Raums zu steuern, und Steuern des Wärme- und/oder
Kälteerzeugers in Abhängigkeit der erfassten Steuergröße. Über eine Luftaustrittsöffnung
kann Luft aus einem Zuluftrohr in einen mit Luft zu versorgenden Raum gelangen. In
manchen Ausführungsformen kann eine Volumenstromsteuereinrichtung einen Luftstrom
passiv durch Regulierung eines Luftdurchlassquerschnitts und/oder eines Reibungswiderstands
regulieren. In manchen Ausführungsformen kann eine Volumenstromsteuereinrichtung beispielsweise
durch eine fremd angetriebene Strömungsmaschine, wie beispielsweise einem Ventilator,
den Luftstrom aktiv regeln.
[0009] Das Erfassen der Steuergröße der Volumenstromsteuereinrichtung kann ein Erfassen
eines Steuersignals, das die Volumenstromsteuereinrichtung steuert, und/oder ein Erfassen
einer Steuergröße und/oder eines Betriebszustands der Volumenstromsteuereinrichtung
durch einen Sensor umfassen. In manchen Ausführungsformen kann das Erfassen der Steuergröße
der Volumenstromsteuereinrichtung ein erfassen einer Luft-Volumenstromregulierung,
insbesondere einer Stellung einer Luftklappe, und/oder einer Ansteuerung eines Ventilators
etc. sein bzw. umfassen. In manchen Ausführungsformen kann die Volumenstromsteuereinrichtung
ein pneumatisches (Thermostat-) Ventil sein.
[0010] Dadurch kann besonders einfach das Erzeugen von Wärme bzw. Kälte auf eine Wärmeabnahme
bzw. Kälteabnahme seitens eines Raums über die Belüftung des Raums abgestimmt werden.
Als Folge können kurze ineffiziente Betriebsintervalle des Wärme- und/oder Kälteerzeugers
auf Grund einer erzeugten, nicht abgenommenen Wärme bzw. Kälte vermieden und die Effizienz
des Wärme- und/oder Kälteerzeugers verbessert werden. Dies führt zu einem niedrigeren
Verschleiß des Wärme- und/oder Kälteerzeugers und zu einem niedrigeren Energieverbrauch.
[0011] So kann beispielsweise der Wärme- und/oder Kälteerzeuger derart gesteuert werden,
dass, wenn kein bzw. nur ein geringer Luftvolumenstrom vom Wärme- und/oder Kälteerzeuger
zu den einen oder mehreren Luftaustrittsöffnungen vorliegt, der Wärme- und/oder Kälteerzeuger
nicht oder nur mit geringer Leistung in einem Wärmeerzeugungsbetrieb bzw. Kälteerzeugungsbetrieb
betrieben wird, insbesondere selbst dann nicht, wenn eine Wärme- bzw. Kälteanforderung
vorliegt. Vorteilhafterweise können der Wärmeerzeuger und die Luftaustrittsöffnung
über eine Volumenstromsteuereinrichtung mittels Lüftungsrohre, Lüftungsschächte und/oder
Lüftungsschläuche etc. miteinander verbunden sein. Dadurch wird ein Wärme- bzw. kälterückstau
am Wärme- und/oder Kälteerzeuger, der zu einem "Stotterbetrieb" führen kann, vermieden.
[0012] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform kann zudem den Schritt Ermitteln in Abhängigkeit
der erfassten Steuergröße einer Mehrzahl an Volumenstromsteuereinrichtungen mindestens
eines, insbesondere eines oder mehrerer, aus der Gruppe: eine Referenzsteuergröße,
eine minimale Steuergröße, eine durchschnittlichen Steuergröße und/oder eine maximale
Steuergröße umfassen, wobei das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers in Abhängigkeit
der Referenzsteuergröße, der minimalen Steuergröße, der durchschnittlichen Steuergröße
und/oder der maximalen Steuergröße erfolgen kann.
[0013] Dadurch können eine Mehrzahl an Daten der Steuergrößen auf einfache Art zusammengefasst
werden und für die Steuerung des Wärme- und/oder Kälteerzeugers verwendet werden.
Gleichzeitig kann besonders elegant sichergestellt werden, dass die Wärme bzw. die
Kälte bedarfsgerecht erzeugt wird.
[0014] In manchen Ausführungsformen kann der Wärme- und/oder Kälteerzeuger abgeschaltet
oder mit reduzierter Leistung betrieben werden, wenn eine oder mehrere Steuergrößen
einen Luftstrom vom Wärme- und/oder Kälteerzeuger zu einer Luftaustrittsöffnung unterbinden
bzw. reduzieren oder die Steuergröße einer oder mehrerer Volumenstromsteuereinrichtungen
unter einem vorgegebenen Grenzwert bzw. über einem vorgegebenen Grenzwert - je nach
Definition der Steuergröße - liegen. Dadurch kann sichergestellt werden, dass eine
vom Wärme- und/oder Kälteerzeuger erzeugte Wärme bzw. Kälte auch abgenommen wird.
Dies führt dazu, dass ein Wärme- bzw. Kälterückstau am Wärme- und/oder Kälteerzeuger,
der zu einem "Stotterbetrieb" führen kann, vermieden wird.
[0015] In manchen Ausführungsformen kann der Wärme- und/oder Kälteerzeuger abgeschaltet
werden, wenn die minimale Steuergröße einen ersten Steuergrenzwert, die maximale Steuergröße
einen zweiten Steuergrenzwert, die durchschnittliche Steuergröße einen dritten Steuergrenzwert
und/oder die Referenzsteuergröße einen vierten Steuergrenzwert unterschreiten. Die
Bezeichnung der Steuergrenzwerte als ersten, zweiten, dritten und vierten Steuergrenzwert
dient nur zur Unterscheidung, hat keine nummerische Bedeutung und hat auch keine Ordnungswirkung.
Entsprechend kann eine kleine Steuergröße einen kleinen Luftstrom vom Wärme- und/oder
Kälteerzeuger zu den einen oder mehreren Luftaustrittsöffnungen wiedergeben. In manchen
Ausführungsformen können die Steuergröße und die Steuergrenzwerte entsprechend gegenteilig
definiert werden.
[0016] In einer besonders angepassten Ausführungsform kann das Ermitteln einer Referenzsteuergröße,
einer minimalen Steuergröße, einer durchschnittlichen Steuergröße und/oder einer maximalen
Steuergröße in Abhängigkeit einer Gewichtung der Steuergröße der Mehrzahl an Volumenstromsteuereinrichtungen
erfolgen. In manchen Ausführungsformen kann das Gewichten in Abhängigkeit von physikalischen
Eigenschaften, wie Raumeigenschaften eines Raums, dessen Wärme- bzw. Kälteversorgung
durch eine entsprechende Volumenstromsteuereinrichtung gesteuert wird, Rohreigenschaften,
der Ausgestaltung einer Luftaustrittsöffnung, insbesondere eines Luftaustrittsöffnungstyps,
und/oder eines Wärme- und/oder Kälteerzeugers, insbesondere eines Wärme- und/oder
Kälteerzeugertyps, etc., erfolgen.
[0017] In manchen Ausführungsformen kann die Referenzsteuergröße, die minimale, die maximale
und/oder die durchschnittliche Steuergröße in Abhängigkeit gewichteter Steuergrößen
ermittelt werden.
[0018] In manchen Ausführungsformen kann das Ermitteln einer Referenzsteuergröße, einer
minimalen Steuergröße, einer durchschnittlichen Steuergröße und/oder einer maximalen
Steuergröße in Abhängigkeit von physikalischen Eigenschaften, wie Raumeigenschaften
eines Raums, dessen Wärme- bzw. Kälteversorgung durch eine entsprechende Volumenstromsteuereinrichtung
gesteuert wird, Rohreigenschaften, der Luftaustrittsöffnung, insbesondere eines Luftaustrittsöffnungstyps,
eines Wärme- und/oder Kälteerzeugers, insbesondere eines Wärme- und/oder Kälteerzeugertyps,
etc., erfolgen. Eine Unterscheidung bezüglich der Luftaustrittsöffnung kann eine Unterscheidung
bezüglich der Flächengröße der Öffnung, bezüglich der durch die Luftaustrittsöffnung
erzeugten Luftströmungscharakteristik und Luftverwirbelung und/oder der Richtcharakteristik
etc. beinhalten.
[0019] Raumeigenschaften können beispielsweise eine Raumgröße, eine Wärmedämmung des Raums,
eine Position des Raums in einem Gebäude, insbesondere einer Etage, einer Außenwandlänge
des Raums, Fensterflächen, eine Exposition des Raums etc. sein. Beispiele für die
Exposition eines Raums ist eine Ausrichtung des Raums in Relation zum restlichen Gebäude
nach Süden, nach Norden, nach Westen, nach Südwest, etc. Beispiele für Rohreigenschaften
sind eine Wärmedämmung des Rohres, ein Rohraufbau, eine Rohrlänge zwischen Wärme-
und/oder Kälteerzeuger und Luftaustrittsöffnung, ein Rohrquerschnitt des Rohrs, ein
Reibungswiderstand des Rohrs zur Luft, Art und Häufigkeit von Bögen in der Rohrleitung,
etc. sein.
[0020] Eine besonders anpassbare Ausführungsform kann einen Schritt Ermitteln eines pneumatischen
Abgleichs zwischen der Mehrzahl an Volumenstromsteuereinrichtungen umfassen, wobei
das Ermitteln einer Referenzsteuergröße, einer minimalen Steuergröße, einer durchschnittlichen
Steuergröße und/oder einer maximalen Steuergröße in Abhängigkeit des ermittelten pneumatischen
Abgleichs erfolgt.
[0021] Dies hat den Vorteil, dass Steuergrößen in Abhängigkeit eines pneumatischen Abgleichs
berücksichtigt werden und dadurch Steuergrößen ohne den Einfluss von pneumatischen
Unterschieden zur Steuerung des Wärme- und/oder Kälteerzeugers verwendet werden können.
[0022] In einer besonders weiterentwickelten Ausführungsform kann das Steuern des Wärme-
und/oder Kälteerzeugers derart erfolgen, sodass die Referenzsteuergröße, die minimalen
Steuergröße, die durchschnittlichen Steuergröße und/oder die maximalen Steuergröße
auf einen vorgegebenen Wert geregelt wird.
[0023] Dadurch kann das Erzeugen von Wärme bzw. Kälte durch den Wärme- und/oder Kälteerzeuger
besonders an einen tatsächlichen Wärmebedarf bzw. Kältebedarf angepasst werden, sodass
eine Raumtemperatur einem vorgegebenen Wert entspricht.
[0024] In einer besonders angepassten Ausführungsform können eine Volumenstromsteuereinrichtung
oder eine Mehrzahl an Volumenstromsteuereinrichtungen in einem Luftverteilerkreis
angeordnet sein, und das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers zusätzlich in
Abhängigkeit eines Typs des Luftverteilerkreises erfolgen. Vorteilhafterweise kann
ein Luftverteilerkreis einen oder mehrere Luftaustrittsöffnungen umfassen. In manchen
Ausführungsformen kann ein Luftverteilerkreis zudem einen Ventilator, der dazu eingerichtet
ist, einen Luftstrom zu erzeugen, umfassen. Ein Beispiel für einen Luftverteilerkreistyp
ist ein Bad-Luftverteilerkreis, bei dem oft höhere Temperaturen erwünscht sind. Gleichermaßen
kann für einen Vorratsraum-Luftverteilerkreis eine niedrigere Temperatur gewünscht
sein. Des Weiteren kann ein Luftverteilerkreistyp in Abhängigkeit einer gewünschten
und/oder maximalen Frischlufttemperatur bestimmt sein. Beispielsweise kann so zwischen
Luftverteilerkreisen mit höheren Lufttemperaturen und Luftverteilerkreisen mit niedrigeren
Lufttemperaturen unterschieden werden. Des Weiteren kann ein Luftverteilerkreistyp
bezüglich einer durch den Luftverteilerkreis zu beheizenden oder zu kühlenden Fläche/einem
durch den Luftverteilerkreis zu beheizendem oder zu kühlendem Raumvolumen untergliedert
werden. Dadurch können Besonderheiten einer Steuergröße auf Grund eines Luftverteilerkreistyps
berücksichtigt werden. Mögliche Unterscheidungsmerkmale bezüglich eines Luftverteilerkreistyps
sind eine niedrigere Temperatur, eine höhere Temperatur, Ausgestaltungen der Luftaustrittsöffnungen,
Rohrleitungsquerschnitte und Rohrleitungsquerschnittformen etc.
[0025] In einer besonders flexiblen Ausführungsform kann eine Mehrzahl an Volumenstromsteuereinrichtungen
in einer Mehrzahl an Luftverteilerkreisen angeordnet sein, und das Steuern des Wärme-
und/oder Kälteerzeugers in Abhängigkeit eines oder mehrerer Luftverteilerkreise der
Mehrzahl an Luftverteilerkreise, insbesondere in Abhängigkeit eines Typs eines Luftverteilerkreises,
erfolgen. Dadurch können insbesondere bei mehreren Luftverteilerkreisen Besonderheiten
von Steuergrößen auf Grund eines Luftverteilerkreistyps berücksichtigt werden. Somit
wird sichergestellt, dass eine Wärme- bzw. Kälteanforderung eines Luftverteilerkreises
erfüllt wird und gleichzeitig ein Verschleiß und ein Energieverbrauch reduziert wird.
[0026] In einer besonders angepassten Ausführungsform kann das Steuern des Wärme- und/oder
Kälteerzeugers zusätzlich in Abhängigkeit eines Typs des Wärme- und/oder Kälteerzeugers
erfolgen. Dadurch kann beispielsweise auf eine vorteilhafte Betriebsweise des Wärme-
und/oder Kälteerzeugers Rücksicht genommen werden, sodass dieser besonders effizient,
verschleißarm und energiesparend betrieben werden kann. So können beispielsweise besonders
effiziente Arbeitsbereiche des Wärme- und/oder Kälteerzeugers bevorzugt werden.
[0027] In einer besonders weiterentwickelten Ausführungsform kann das Steuern des Wärme-
und/oder Kälteerzeugers zusätzlich in Abhängigkeit einer Raum-Ist-Temperatur erfolgen.
Dadurch kann der Wärme- und/oder Kälteerzeuger besonders angepasst an einen Wärme-
bzw. Kältebedarf betrieben werden. In manchen Ausführungsformen kann das Steuern des
Wärme- und/oder Kälteerzeugers zusätzlich in Abhängigkeit einer Raum-Soll-Temperatur
erfolgen. Dadurch kann eine Wärme- bzw. Kälteerzeugung des Wärme- und/oder Kälteerzeugers
bezüglich der Zulufttemperatur, die aus der Luftaustrittsöffnung austritt, an die
Raum-Soll-Temperatur angepasst werden. Da häufig eine niedrigere Zulufttemperatur
energiesparsamer bereitgestellt werden kann, kann dadurch die Effizienz gesteigert
werden.
[0028] In einer besonders intelligenten Ausführungsform kann das Steuern des Wärme- und/oder
Kälteerzeugers zusätzlich in Abhängigkeit einer Außentemperatur erfolgen.
[0029] Durch das Berücksichtigen einer Außentemperatur kann eine Wärmeabstrahlung bzw. eine
Wärmeabsorption eines Raums, insbesondere nach bzw. von Draußen, besonders zielführend
kompensiert werden. Außerdem kann der Betrieb des Wärme- und/oder Kälteerzeugers dann
besonders an eine ursprüngliche Temperatur der Frischluft/Zuluft angepasst werden.
[0030] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann ein Schritt Erfassen einer
Außentemperatur zum Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers entfallen. Dies hat
den Vorteil, dass ein Außentemperatursensor, der aufwändig anzubringen und auf Grund
von Witterungseinflüssen fehleranfällig ist, überflüssig wird bzw. weggelassen werden
kann. Dadurch können wiederum Installations- und Wartungskosten reduziert werden.
In manchen Ausführungsformen kann somit der Wärme- und/oder Kälteerzeuger vorteilhafterweise
unabhängig einer Außentemperatur gesteuert werden. Dies ist insbesondere dadurch möglich,
dass durch die Informationen bezüglich der Steuergrößen entsprechende Rückschlüsse
auf den Wärme- bzw. Kältebedarf möglich werden.
[0031] Ein besonders flexibel nachrüstbares Verfahren kann den Schritt Abschätzen einer
Steuergröße einer weiteren Volumenstromsteuereinrichtung, deren Steuergröße im Schritt
Erfassen der Steuergröße nicht erfasst wird, beinhalten. Das Steuern des Wärme- und/oder
Kälteerzeugers kann dann zusätzlich in Abhängigkeit der geschätzten Steuergröße der
weiteren Volumenstromsteuereinrichtung erfolgen und/oder das Ermitteln der Referenzsteuergröße,
der minimalen Steuergröße, der durchschnittlichen Steuergröße und/oder maximalen Steuergröße
kann dann zusätzlich in Abhängigkeit der geschätzten Steuergröße erfolgen. In manchen
Ausführungsformen kann das Abschätzen einer Steuergröße einer weiteren Volumenstromsteuereinrichtung,
deren Steuergröße im Schritt Erfassen der Steuergröße mehrerer Volumenstromsteuereinrichtungen
nicht erfasst wird, in Abhängigkeit einer Raum-Soll-Temperatur, einer Raum-Ist-Temperatur
und/oder einer Außentemperatur erfolgen. In manchen Ausführungsformen kann die nicht-erfasste
Steuergröße in Abhängigkeit einer oder mehrerer erfasster Steuergrößen geschätzt werden.
[0032] Dadurch können Volumenstromsteuereinrichtungen, deren Steuergröße nicht erfasst werden
kann, beispielsweise auf Grund mangelnder Sensoren, eines Defekts, der technischen
Ausführung etc., bei der Steuerung des Wärme- und/oder Kälteerzeugers entsprechend
berücksichtigt werden.
[0033] Ein besonders weiterentwickeltes Verfahren kann zudem die Schritte Bereitstellen
einer oder mehrerer Solltemperaturen T
n,soll für einen oder mehrere zu heizende und/oder kühlende Räume, Erfassen einer Ist-Temperatur
T
n,ist für den einen oder die mehreren zu heizende und/oder kühlende Räume, Ermitteln einer
Differenz ΔT
n zwischen einem Sollwert T
n,soll eines zu heizenden und/oder kühlenden Raums der einen oder mehreren zu heizenden
und/oder kühlenden Räume und der Ist-Temperatur T
n,ist des zu heizenden und/oder kühlenden Raums, und Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers
zusätzlich in Abhängigkeit der ermittelten Differenz ΔT
n umfassen. Dadurch kann der Wärme- und/oder Kälteerzeuger besonders bedarfsgerecht
gesteuert werden.
[0034] In manchen Ausführungsformen kann, insbesondere unabhängig der ermittelten Differenz,
der Wärme- und/oder Kälteerzeuger in Abhängigkeit der Ist-Temperatur T
n,ist der einen oder mehreren Räume und der einen oder mehreren Solltemperatur T
n,soll gesteuert werden. Entsprechend kann dann der Schritt Ermitteln der Differenz in manchen
Ausführungsformen entfallen.
[0035] In einer besonders einfach zu wartenden Ausführungsform kann das Verfahren die Schritte
Vergleichen einer oder mehrerer ermittelter Differenzen ΔT
n mit den erfassten einen oder mehreren Steuergrößen; und Ausgeben einer Fehlermeldung
in Abhängigkeit des Vergleichsergebnisses umfassen.
[0036] Beispielsweise kann es ein Hinweis auf einen Fehler sein, wenn eine sehr hohe Temperatur
Differenz ΔT
n vorliegt und gleichzeitig die Steuergröße keinen oder nur einen kleinen Luftstrom
vom Wärme- und/oder Kälteerzeuger zur Luftaustrittsöffnung in einem zu beheizenden
und/oder kühlenden Raum zulässt. Umgekehrt kann beispielsweise ebenfalls ein Fehler
detektiert werden, wenn die Steuergröße keinen oder nur einen kleinen Luftstrom vom
Wärme- und/oder Kälteerzeuger zur Luftaustrittöffnung in einem zu beheizenden und/oder
kühlenden Raum zulässt und die ermittelte Differenz ΔT
n (ΔT
n relativ bzw. sehr klein) ein Überheizen bzw. ein Auskühlen eines Raumes vermuten
lässt. Eine sehr hohe Temperatur Differenz kann vorliegen, wenn die Temperaturdifferenz
über einem vorgegebenen Grenzwert liegt. Eine sehr kleine Temperaturdifferenz kann
vorliegen, wenn die Temperaturdifferenz unter einem weiteren vorgegebenen Grenzwert
liegt.
[0037] Dies hat den Vorteil, dass ein Fehler besonders schnell erfasst und somit auch behoben
werden kann.
[0038] Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein System zum Steuern eines Wärme-
und/oder Kälteerzeugers. Das System umfasst eine Erfassungseinheit, die dazu eingerichtet
ist, eine Steuergröße einer Volumenstromsteuereinrichtung zu erfassen, wobei die Volumenstromsteuereinrichtung
dazu eingerichtet ist, einen Volumenstrom eines Luftstroms von dem Wärme- und/oder
Kälteerzeuger zu einer Luftaustrittsöffnung eines Raums mittels der Steuergröße zu
steuern, und eine Steuereinheit, die dazu eingerichtet ist, den Wärme- und/oder Kälteerzeuger
in Abhängigkeit der erfassten Steuergröße zu steuern.
[0039] Ein besonders weiterentwickeltes System kann zudem eine Ermittlungseinheit umfassen,
die dazu eingerichtet ist, eine Referenzsteuergröße, eine minimale Steuergröße, eine
durchschnittliche Steuergröße und/oder eine maximale Steuergröße in Abhängigkeit der
erfassten Steuergröße einer Mehrzahl an Volumenstromsteuereinrichtungen zu ermitteln,
wobei die Steuereinheit dazu eingerichtet sein kann, den Wärme- und/oder Kälteerzeuger
in Abhängigkeit der Referenzsteuergröße, der minimalen Steuergröße, der durchschnittlichen
Steuergröße und/oder der maximalen Steuergröße zu steuern.
[0040] Ein besonders vorteilhaftes System kann einen oder mehrere Sollwertgeber, die eine
Solltemperatur T
n,soll für einen oder mehrere zu heizende und/oder kühlende Räume zur Verfügung stellen,
und mindestens einen Temperatursensor pro zu heizendem und/oder kühlendem Raum zum
Erfassen einer Ist-Temperatur T
n,ist des zu heizenden und/oder kühlenden Raums umfassen, wobei die Steuereinheit dazu
eingerichtet sein kann, den Wärme- und/oder Kälteerzeuger zusätzlich in Abhängigkeit
der einen oder mehreren Solltemperaturen T
n,soll und der Ist-Temperatur T
n,ist der einen oder mehreren Räume zu steuern. In manchen Ausführungsformen kann die Steuereinheit
dazu eingerichtet sein, den Wärme- und/oder Kälteerzeuger zusätzlich in Abhängigkeit
einer Differenz ΔT
n zwischen einem Sollwert T
n,soll eines zu heizenden und/oder kühlenden Raums der einen oder mehreren zu heizenden
und/oder kühlenden Räume und der Ist-Temperaturen T
n,ist der einen oder mehreren zu heizenden und/oder kühlenden Räume zu steuern.
[0041] Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Computerprogramm-Produkt umfassend
Programmbefehle, die den Computer dazu veranlassen, das Verfahren nach einem der Verfahrensansprüche
1 bis 14 auszuführen, wenn das Computerprogramm-produkt auf den Computer geladen oder
ausgeführt wird.
[0042] Dies hat den Vorteil, dass das Verfahren besonders elegant ausgeführt und nachgerüstet
werden kann.
Beschreibung der Figuren
[0043]
Fig. 1 und 2 zeigen jeweils schematisch ein Verfahren zum Steuern eines Wärme- und/oder
Kälteerzeugers gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 3 zeigt schematisch ein System zum Steuern eines Wärme- und/oder Kälteerzeugers
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 4 und 5 zeigen jeweils schematisch ein System zum Steuern eines Wärme- und/oder
Kälteerzeugers gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 6a zeigt schematisch in einem Diagramm einen Verlauf der an einen Wärmeerzeuger
gestellten Wärmeanforderung in Abhängigkeit der Zeit bei einem Verfahren gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführung und bei einem herkömmlichen Verfahren.
Fig. 6b zeigt schematisch in einem Diagramm eine minimale, eine durchschnittliche
und eine maximale Steuergröße in Abhängigkeit der Zeit gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
[0044] Fig. 1 zeigt schematisch ein Verfahren zum Steuern eines Wärme- und/oder Kälteerzeugers
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Das Verfahren umfasst einen Schritt S10
Erfassen einer Steuergröße einer Volumenstromsteuereinrichtung, die dazu eingerichtet
ist, einen Luftstrom von dem Wärme- und/oder Kälteerzeuger zu einer Luftaustrittsöffnung
eines Raums zu steuern. Eine Volumenstromsteuereinrichtung kann ein Bauteil zur Absperrung
und/oder Steuerung eines Volumenstroms von Luft sein. Eine Volumenstromsteuereinrichtung
kann beispielsweise eine Drosselklappe, eine regulierbare Drosselklappe, eine verschließbare
Drosselklappe, eine absperrbare Drosselklappe, eine Jalousieklappe oder eine Mischform
der eben genannten sein. In manchen Ausführungsformen kann die Volumenstromsteuereinrichtung
einen Luft-Volumenstrom auf einen vorgegebenen konstanten und/oder einen vorgegebenen
variablen Sollwert aktiv, d.h. mit elektronischer Unterstützung, oder passiv regeln.
In manchen Ausführungsformen kann eine Volumenstromsteuereinrichtung durch eine Querschnittsreduzierung
bzw. durch eine Luftverwirbelung einen Volumenstrom reduzieren. In manchen Ausführungsformen
kann eine Volumenstromsteuereinrichtung mittels eines Ventilators realisiert sein.
[0045] Das Erfassen der Steuergröße kann beispielsweise durch Erfassen eines Steuersignals,
das zur Steuerung einer Volumenstromsteuereinrichtung eingerichtet ist, erfolgen.
In manchen Ausführungsformen kann eine Steuergröße beispielsweise mittels eines Sensors
erfasst werden. In manchen Ausführungsformen kann beispielsweise eine Steuergröße
mittels eines Volumenstromsensors, Durchflusssensors und/oder Strömungssensors erfasst
werden.
[0046] Des Weiteren umfasst das Verfahren einen Schritt S11 Steuern des Wärme- und/oder
Kälteerzeugers in Abhängigkeit der erfassten Steuergröße. Ein Steuern des Wärme- und/oder
Kälteerzeugers kann ein Steuern einer Brennmittelzufuhr, ein Steuern einer Sauerstoffzufuhr,
ein Zünden einer Flamme, ein Ändern des Betriebsmodus, ein Betreiben einer Wärmepumpe,
insbesondere einer Luft-Luft-Wärmepumpe oder einer Luft-Wasser-Wärmepumpe etc., und/oder
ein Steuern einer Pumpe etc. umfassen. Beispiele für einen Wärmeerzeuger sind eine
Wärmepumpe, eine Gastherme, ein Gaskessel, ein Biomassekessel, ein Ölkessel, eine
Fernwärmeübergabestation etc. (Wärmeerzeugertypen). Beispiele für einen Kälteerzeuger
sind die Wärmepumpe, Kältemaschinen etc. Ein Kälteerzeuger kann beispielsweise mittels
Siedekühlung, mittels dem Joule-Thomson-Effekt, Peltier-Effekt (thermoelektrische
Kühlung), Magnetkühlung (Magnetokalorischer Effekt) etc. Kälte erzeugen bzw. Wärmeenergie
entziehen.
[0047] Ein Wärme- und Kälteerzeuger kann beispielsweise eine Wärmepumpe, ein Kälteerzeuger,
bei dem sowohl die erzeugte Kälte als auch die abgezogene Wärme genutzt werden können,
oder eine Kombination aus Wärme- und Kälteerzeugern sein.
[0048] Optional kann das Verfahren zudem einen Schritt S12 Ermitteln einer Referenzsteuergröße,
einer minimalen Steuergröße, einer durchschnittlichen Steuergröße und/oder einer maximale
Steuergröße in Abhängigkeit der erfassten Steuergröße einer Mehrzahl an Volumenstromsteuereinrichtungen
umfassen. Eine Referenzsteuergröße kann beispielsweise mittels einer mathematischen
Funktion mit der Steuergröße der Mehrzahl an Volumenstromsteuereinrichtungen als Eingabeparameter
ermittelt werden. Dabei kann insbesondere eine Gewichtung der Steuergrößen in Abhängigkeit
der Volumenstromsteuereinrichtungen erfolgen.
[0049] Das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers in Abhängigkeit der erfassten Steuergröße
gemäß Schritt S11 kann dann in Abhängigkeit der Referenzsteuergröße, der minimalen
Steuergröße, der durchschnittlichen Steuergröße und/oder der maximalen Steuergröße
erfolgen.
[0050] Vorteilhafterweise kann die Steuergröße in Abhängigkeit eines pneumatischen Abgleichs
erfasst werden. Insbesondere kann die erfasste Steuergröße relativ zu einem pneumatischen
Abgleich erfasst sein. So können beispielsweise Unterschiede in der Frischluftversorgung/Zuluftversorgung
der Luftaustrittsöffnungen aufgrund pneumatischer Effekte kompensiert werden.
[0051] In manchen Ausführungsformen kann das Verfahren zusätzlich einen Schritt S13 Abschätzen
einer Steuergröße einer weiteren Volumenstromsteuereinrichtung, deren Steuergröße
im Schritt Erfassen der Steuergröße nicht erfasst wird, umfassen.
[0052] In manchen Ausführungsformen kann das Verfahren den Schritt S14 Abschätzen einer
Steuergröße einer weiteren Volumenstromsteuereinrichtung, deren Steuergröße im Schritt
Erfassen der Steuergröße nicht erfasst wird, in Abhängigkeit einer Raum-Soll-Temperatur,
einer Raum-Ist-Temperatur und/oder einer Außentemperatur, beinhalten. Aufgrund des
Verfahrensschritts S13 bzw. S14 kann das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers
zusätzlich in Abhängigkeit der Steuergröße der weiteren Volumenstromsteuereinrichtung
erfolgen und gegebenenfalls das Ermitteln der Referenzsteuergröße, der minimalen Steuergröße,
der durchschnittlichen Steuergröße und/oder der maximalen Steuergröße zusätzlich in
Abhängigkeit der geschätzten Steuergröße erfolgen.
[0053] In manchen Ausführungsformen kann das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers
unabhängig von einer Außentemperatur erfolgen.
[0054] Fig. 2 zeigt schematisch ein Verfahren zum Steuern eines Wärme- und/oder Kälteerzeugers
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Das in Fig. 2 gezeigte Verfahren basiert
auf dem in Fig. 1 gezeigten Verfahren. Entsprechend kann das in Fig. 2 gezeigte Verfahren
optional einen oder mehrere der in Fig. 1 gezeigten Schritte S12, S13 und/oder S14
beinhalten und die Schritte S10 und/oder S11 entsprechend angepasst sein.
[0055] Das Verfahren kann optional den Schritt S21 Ermitteln eines pneumatischen Abgleichs
zwischen einer Mehrzahl an Volumenstromsteuereinrichtungen umfassen. Entsprechend
kann dann im Schritt S11 das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers zusätzlich
in Abhängigkeit des ermittelten pneumatischen Abgleichs erfolgen. In manchen Ausführungsformen
kann dann das Ermitteln der Referenzsteuergröße, der minimalen Steuergröße, der durchschnittlichen
Steuergröße und/oder maximalen Steuergröße in Abhängigkeit des ermittelten pneumatischen
Abgleichs erfolgen. Mittels eines pneumatischen Abgleichs können Umstände kompensiert
werden, die zu unterschiedlichen Volumenströmen zwischen einzelnen Luftaustrittsöffnungen
führen, selbst wenn alle Volumenstromsteuereinrichtungen vollständig geöffnet sind.
Diese Ungleichverteilung kann beispielsweise aufgrund unterschiedlicher Leitungslängen,
unterschiedlicher Reibungswiderstände, unterschiedlicher Leitungsquerschnitte und/oder
der verwendeten Bögen etc. zwischen dem Wärme- und/oder Kälteerzeuger und der Luftaustrittsöffnung
zustande kommen. Mittels eines pneumatischen Abgleichs kann diese Ungleichverteilung
kompensiert werden.
[0056] In manchen Ausführungsformen kann das Verfahren optional die Schritte S22, S23 und/oder
S24 beinhalten. In einem Schritt S22 können eine oder mehrere Solltemperaturen T
n,soll für einen oder mehrere zu heizende und/oder zu kühlende Räume bereitgestellt werden.
Das Bereitstellen einer Solltemperatur kann beispielsweise durch Auslesen eines Wertes
aus einer Speichereinheit erfolgen. In manchen Ausführungsformen kann eine Solltemperatur
durch eine Mensch-Maschine-Schnittstelle, insbesondere mittels einer Benutzereingabe,
bereitgestellt werden. In manchen Ausführungsformen kann ein Solltemperaturwert von
einer weiteren Einheit, insbesondere mittels einer Kommunikationseinheit, empfangen
werden. Im optionalen Schritt S23 kann eine Ist-Temperatur der einen oder mehreren
zu heizenden und/oder zu kühlenden Räume erfasst werden. Dies kann insbesondere mittels
eines Temperatursensors erfolgen. In manchen Ausführungsformen kann ein Ist-Temperaturwert,
insbesondere durch eine Kommunikationseinheit, von einer weiteren Einheit empfangen
werden.
[0057] Im optionalen Schritt S24 kann eine Differenz ΔT
n zwischen dem Sollwert T
n,soll eines zu heizenden und/oder zu kühlenden Raums der einen oder mehreren zu heizenden
und/oder zu kühlenden Räume und der Ist-Temperatur T
n,ist des zu heizenden und/oder zu kühlenden Raums ermittelt werden. Dies kann beispielsweise
durch Vergleichen der Werte erfolgen. Das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers
im Schritt S11 kann dann zusätzlich in Abhängigkeit der ermittelten Temperaturdifferenz
ΔT
n erfolgen. Die Variable n kann eine Zuordnung zu einem Raum ermöglichen. In manchen
Ausführungsformen können die Volumenstromsteuereinrichtungen ebenfalls Räumen zugeordnet
werden, sodass eine Zuordnung zwischen einer Differenz ΔT
n und einer oder mehreren Volumenstromsteuereinrichtungen möglich ist. Ein Raum kann
ein abgeschlossener Raum, ein Raumabschnitt oder mehrere schematisch zu einem Raum
zusammengefasste Räume sein.
[0058] In manchen Ausführungsformen kann das Verfahren zudem optional die Schritte S25 und
S26 umfassen. Im Schritt S25 können eine oder mehrere ermittelte Differenzen ΔT
n mit den ermittelten einen oder mehreren Steuergrößen, insbesondere der Volumenstromsteuereinrichtungen,
die ein Luftzufuhr des Raums n steuern, verglichen werden. Beispielsweise können zu
diesem Vergleich Steuergrößen relativ zu einem pneumatischen Abgleich herangezogen
werden. In manchen Ausführungsformen kann zu diesem Vergleich eine Steuergröße in
Abhängigkeit des pneumatischen Abgleichs herangezogen werden. Im Schritt S26 kann
dann eine Fehlermeldung in Abhängigkeit des Vergleichsergebnisses des Schritts S25
ausgegeben werden.
[0059] In manchen Ausführungsformen können Verfahrensschritte des in Figur 2 gezeigten Verfahrens
Teil des in Figur 1 gezeigten Verfahrens sein. In manchen Ausführungsformen können
die in den Figuren 1 und 2 gezeigten Verfahrensschritte beliebig miteinander kombiniert
werden.
[0060] In manchen Ausführungsformen können den in den Figuren 1 und 2 gezeigten Verfahren
oder einer Kombination der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Verfahren Schritte hinzugefügt,
weggelassen, zusammengefasst, in mehrere Schritte aufgeteilt, in ihrer Reihenfolge
verändert werden, ohne den Kern der Erfindung zu beeinflussen. In manchen Ausführungsformen
können Schritte durch Schritte mit gleicher Wirkung ersetzt werden, ohne den Kern
der Erfindung zu verändern.
[0061] In manchen Ausführungsformen können die in den Figuren 1 und 2 gezeigten Verfahren
oder eine Kombination der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Verfahren als Computerprogramm-Produkt
ausgeführt werden.
[0062] Fig. 3 zeigt schematisch ein System zum Steuern eines Wärme- und/oder Kälteerzeugers
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Das System 30 umfasst eine Erfassungseinheit
31 und eine Steuereinheit 32. Die Erfassungseinheit 31 ist dazu eingerichtet, eine
Steuergröße einer Volumenstromsteuereinrichtung zu erfassen, wobei die Volumenstromsteuereinrichtung
dazu eingerichtet ist, einen Luft-Volumenstrom von dem Wärme- und/oder Kälteerzeuger
zu einer Luftaustrittsöffnung eines Raums mittels der Steuergröße zu steuern. Die
Steuereinheit 32 ist dazu eingerichtet, den Wärme- und/oder Kälteerzeuger in Abhängigkeit
der erfassten Steuergröße zu steuern.
[0063] Optional kann das System 30 eine Ermittlungseinheit 33 umfassen, die dazu eingerichtet
ist, eine Referenzsteuergröße, eine minimale Steuergröße, eine durchschnittliche Steuergröße
und/oder eine maximale Steuergröße in Abhängigkeit der erfassten Steuergröße einer
Mehrzahl an Volumenstromsteuereinrichtungen zu ermitteln. Die Steuereinheit kann dann
dazu eingerichtet sein, den Wärme- und/oder Kälteerzeuger in Abhängigkeit der Referenzsteuergröße,
der minimalen Steuergröße, der durchschnittlichen Steuergröße und/oder der maximalen
Steuergröße zu steuern.
[0064] In manchen Ausführungsformen kann das System 30 eine Abgleichseinheit umfassen (nicht
in Figur 3 gezeigt), die dazu eingerichtet ist, einen pneumatischen Abgleich zwischen
den Luftaustrittsöffnungen zu ermitteln. Das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers
kann dann zusätzlich in Abhängigkeit des pneumatischen Abgleichs erfolgen. Insbesondere
kann dann die Referenzsteuergröße, die minimale Steuergröße, die durchschnittliche
Steuergröße und/oder die maximale Steuergröße in Abhängigkeit des pneumatischen Abgleichs
ermittelt werden.
[0065] In manchen Ausführungsformen kann die Steuereinheit dazu eingerichtet sein, den Wärme-
und/oder Kälteerzeuger derart zu steuern, sodass die Referenzsteuergröße, die minimale
Steuergröße, die durchschnittliche Steuergröße und/oder die maximale Steuergröße auf
einen vorgegebenen Wert geregelt wird.
[0066] In manchen Ausführungsformen kann die Steuereinheit dazu eingerichtet sein, den Wärme-
und/oder Kälteerzeuger zusätzlich in Abhängigkeit eines Typs eines Luftverteilerkreises,
in dem eine Volumenstromsteuereinrichtung, deren Steuergröße zur Steuerung des Wärme-
und/oder Kälteerzeugers verwendet wird, angeordnet ist, zu steuern.
[0067] In manchen Ausführungsformen kann das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers
durch die Steuereinheit zusätzlich in Abhängigkeit eines Typs des Wärme- und/oder
Kälteerzeugers erfolgen. Dadurch kann die Steuereinheit das Wärme- bzw. Kälteerzeugen
des Wärme- und/oder Kälteerzeugers derart anpassen, dass besonders effiziente Betriebsarten
des Wärme- und/oder Kälteerzeugers, insbesondere bezüglich der Betriebszeit, der Pausenzeit,
der Heiz- bzw. Kühlleistung und/oder der Heiz- bzw. Kühltemperatur, bevorzugt werden.
[0068] Optional kann das System 30 einen Sollwertgeber 34 und einen Temperatursensor 35
umfassen. Der Sollwertgeber kann dazu eingerichtet sein, eine Solltemperatur für einen
oder mehrere zu heizende und/oder zu kühlende Räume zur Verfügung zu stellen. Der
Temperatursensor 35 kann dazu eingerichtet sein, eine Ist-Temperatur eines zu heizenden
und/oder zu kühlenden Raums zu erfassen. Die Steuereinheit 32 kann dann dazu eingerichtet
sein, den Wärme- und/oder Kälteerzeuger zusätzlich in Abhängigkeit der Ist-Temperatur
und der Solltemperatur, insbesondere in Abhängigkeit einer Differenz ΔT
n zwischen dem Sollwert T
n,soll eines zu heizenden und/oder zu kühlenden Raums der einen oder mehreren zu heizenden
und/oder zu kühlenden Räume und der Ist-Temperatur T
n,ist des zu heizenden Raums, zu steuern.
[0069] In manchen Ausführungsformen kann, insbesondere unabhängig der ermittelten Differenz,
der Wärme- und/oder Kälteerzeuger in Abhängigkeit der Ist-Temperatur T
n,ist der einen oder mehreren Räume und der einen oder mehreren Solltemperatur T
n,soll gesteuert werden. Entsprechend kann dann der Schritt Ermitteln der Differenz in manchen
Ausführungsformen entfallen.
[0070] In manchen Ausführungsformen kann die Steuereinheit 32 zudem dazu eingerichtet sein,
den Wärme- und/oder Kälteerzeuger in Abhängigkeit einer Außentemperatur zu steuern.
[0071] In manchen Ausführungsformen kann die Steuereinheit 32 dazu eingerichtet sein, den
Wärme- und/oder Kälteerzeuger unabhängig einer Außentemperatur zu steuern.
[0072] In manchen Ausführungsformen kann das System 30 eine Abschätzeinheit (nicht in Fig.
3 gezeigt) umfassen, die dazu eingerichtet ist, eine geschätzte Steuergröße einer
weiteren Volumenstromsteuereinrichtung, deren Steuergröße nicht durch die Erfassungseinheit
31 erfasst wird, bereitzustellen. Dies kann beispielsweise durch eine Abschätzung
seitens der Abschätzeinheit erfolgen. In manchen Ausführungsformen kann die geschätzte
Steuergröße durch eine Mensch-Maschine-Schnittstelle durch einen Benutzer bereitgestellt
werden.
[0073] In manchen Ausführungsformen kann eine Abschätzung durch die Abschätzeinheit in Abhängigkeit
einer Raum-Soll-Temperatur, einer Raum-Ist-Temperatur, einer oder mehrerer erfasster
Steuergrößen und/oder einer Außentemperatur erfolgen.
[0074] Die Steuereinheit 32 kann dann dazu eingerichtet sein, den Wärme- und/oder Kälteerzeuger
zusätzlich in Abhängigkeit der geschätzten Steuergröße der weiteren Volumenstromsteuereinrichtung
zu steuern und/oder die Ermittlungseinheit 33 kann dann dazu eingerichtet sein, die
Referenzsteuergröße, die minimale Steuergröße, die maximale Steuergröße und/oder die
durchschnittliche Steuergröße zusätzlich in Abhängigkeit der geschätzten Steuergröße
zu ermitteln.
[0075] In manchen Ausführungsformen können Einheiten des Systems 30 zusammengefasst, aufgeteilt,
hinzugefügt und/oder weggelassen werden, ohne den Kern der Erfindung zu beeinflussen.
Die in Fig. 3 dargestellten Verbindungen zwischen den Einheiten sind rein beispielhaft,
d. h. es können weitere Verbindungen zwischen den Einheiten vorhanden sein, bzw. Verbindungen
zwischen den Einheiten, die in Fig. 3 dargestellt sind, weggelassen werden.
[0076] Fig. 4 zeigt schematisch ein System gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Das
System 40 umfasst einen ersten Luftverteilerkreis 41 und einen zweiten Luftverteilerkreis
43. Die Luftverteilerkreise 41 und 43 werden mittels eines Wärme- und/oder Kälteerzeugers
45 mit erwärmter bzw. gekühlter Luft versorgt. Mittels einer Volumenstromsteuereinrichtung
42 wird ein Volumenstrom durch den Luftverteilerkreis 41 gesteuert. Eine Volumenstromsteuereinrichtung
44 steuert den Luft-Volumenstrom, der in den Luftverteilerkreis 43 strömt. Gemäß dem
System 40 kann Außenluft/Frischluft 50 mittels einem Wärme- und/oder Kälteerzeuger
45 erwärmt bzw. gekühlt werden. Diese Luft kann dann über Volumenstromsteuereinrichtungen
in Luftverteilerkreise mit Luftaustrittsöffnungen in zu heizende und/oder zu kühlende
Räume geleitet werden. Die Außenluft kann beispielsweise direkt oder über ein Medium,
beispielsweise einem Wärmetauscher durch den Wärme- und/oder Kälteerzeuger aktiv erwärmt
oder gekühlt werden.
[0077] In manchen Ausführungsformen kann die Außenluft über einen Wärmetauscher/eine Temperaturrückgewinnung
51 passiv mittels einer Abluft aus einem oder mehreren Räumen vorgewärmt bzw. vorgekühlt
werden. In manchen Ausführungsformen kann die Temperaturrückgewinnung 51 mittels eines
Bypasses 55 deaktiviert werden, insbesondere, wenn die Abluft keinen Beitrag zur Erwärmung
bzw. zur Kühlung der Außenluft/Frischluft/Zuluft 50 aufgrund ihrer Temperatur, insbesondere
relativ zu einer Temperatur der Außenluft 50, liefern kann. Vorzugsweise kann die
Außenluft in einer oder mehreren Ausführungsformen gefiltert werden, sodass Staubpartikel,
Pollen und andere Teilchen nicht oder nur in geringerer Anzahl über die Luftaustrittsöffnungen
in Räume gebracht werden.
[0078] Fig. 5 zeigt schematisch ein System gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Das
in Fig. 5 gezeigte System 40 unterscheidet sich von dem in Fig. 4 gezeigten System
40 dahingehend, dass der Luftverteilerkreis 41 zwei Luftaustrittsöffnungen 411 und
413 beinhaltet. In dieser Ausführungsform sind den Luftaustrittsöffnungen 411 und
413 jeweils Volumenstromsteuereinrichtungen 412, 414 vorgelagert, sodass der Luftvolumenstrom
zu den Luftaustrittsöffnungen 411 und 413 jeweils individuell gesteuert werden kann.
[0079] In Reihe miteinander verbundene Volumenstromsteuereinrichtungen und/oder parallel
miteinander verbundene Volumenstromsteuereinrichtungen können in manchen Ausführungsformen
zu einer Volumenstromsteuereinrichtung mit einer sich daraus ergebenden Steuergröße
schematisch zusammengefasst werden.
[0080] Wenn beispielsweise eine Wärmeanforderung seitens eines der Luftzirkulationskreise
31, 32 vorliegt, aber die Volumenstromsteuereinrichtungen 42, 44 und 46 geschlossen
sind oder nur geringfügig geöffnet sind, kann es zu einem Überhitzen des Wärme- und/oder
Kälteerzeugers 45 führen, so dass dieser vorzeitig abgeschaltet wird, da die Wärme
nicht abgenommen wird. Kühlt der Wärmeträger im Wärme- und/oder Kälteerzeuger 45 wieder
ab, so erzeugt der Wärme- und/oder Kälteerzeuger 45 aufgrund der Wärmeanforderung
wieder Wärme.
[0081] Dies kann als Takten bzw. Stotterbetrieb bezeichnet werden. Um dem entgegenzuwirken,
werden erfindungsgemäß die Steuergrößen der Volumenstromsteuereinrichtungen 42, 44,
412, 414 bei der Steuerung des Wärme- und/oder Kälteerzeugers 45 mitberücksichtigt,
so dass der Wärme- und/oder Kälteerzeuger 45 nur dann Wärme bzw. Kälte erzeugt, wenn
auch sichergestellt werden kann, dass die erzeugte Wärme bzw. Kälte vom Wärme- und/oder
Kälteerzeuger zu einem Wärmeabnehmer bzw. Kälteabnehmer, insbesondere einer Luftaustrittsöffnung
transportiert werden kann.
[0082] In manchen Ausführungsformen können zudem weitere Wärme- bzw. Kälteabnehmer, wie
Warmwasserkreise, Heizkreise, Kühlkreise, vorliegen, die dazu eingerichtet sind, eine
Wärme bzw. Kälte von dem Wärme- und/oder Kälteerzeuger abzunehmen. Diese können in
manchen Ausführungsformen vorteilhafterweise analog Berücksichtigung finden. So können
beispielsweise Ventilstellungen etc. als Maß für eine Wärme- bzw. Kälteabnahme herangezogen
werden.
[0083] Vorteilhafterweise können die Steuergrößen der Volumenstromsteuereinrichtungen 412,
414, 42, 44 in Abhängigkeit eines pneumatischen Abgleichs für die Steuerung des Wärme-
und/oder Kälteerzeugers 45 herangezogen werden. Dies kann den Vorteil haben, dass
die zur Steuerung des Wärme- und/oder Kälteerzeugers 45 herangezogene Steuergröße
einer Volumenstromsteuereinrichtung das Vorliegen eines Luftvolumenstroms vom Wärme-
und/oder Kälteerzeuger zu einem Wärme- bzw. Kälteabnehmer, wie der Luftaustrittsöffnung
besonders aussagekräftig wiedergibt.
[0084] Fig. 6a zeigt schematisch in einem Diagramm einen Verlauf der an einen Wärmeerzeuger
gestellten Wärmeanforderung in Abhängigkeit der Zeit bei einem Verfahren gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführung und bei einem herkömmlichen Verfahren. Auf der x-Achse
des Diagramms ist die Zeit eines Tages aufgetragen. Auf der y-Achse ist die ermittelte
Wärmeanforderung in °C aufgetragen. Der Graph 601 zeigt den Verlauf der ermittelten
Wärmeanforderung in Abhängigkeit der Zeit, wobei die ermittelte Wärmeanforderung gemäß
einem herkömmlichen Verfahren ermittelt wurde. Der Graph 602 zeigt den Verlauf der
ermittelten Wärmeanforderung in Abhängigkeit der Zeit, wobei die ermittelte Wärmeanforderung
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ermittelt wurde.
[0085] Fig. 6b zeigt schematisch in einem Diagramm eine minimale, eine durchschnittliche
und eine maximale Steuergröße in Abhängigkeit der Zeit gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung. Auf der x-Achse des Diagramms ist die Zeit eines Tages aufgetragen.
Auf der y-Achse ist die Steuergröße als Öffnungsgrad in Prozent aufgetragen. Der Öffnungsgrad
kann beispielsweise durch einen durch die Volumenstromsteuereinrichtung gesteuerten
Luftvolumenstrom bestimmt sein. In manchen Ausführungsformen kann der Öffnungsgrad
in Abhängigkeit einer geometrischen Größe einer durch die Volumenstromsteuereinrichtung
gesteuerten Öffnung bestimmt sein. In manchen Ausführungsformen kann der Öffnungsgrad
in Abhängigkeit eines pneumatischen Abgleichs normiert sein. Folglich stellt der Öffnungsgrad
hier die Steuergröße dar.
[0086] In Fig. 6b ist der zeitliche Verlauf einer maximalen Steuergröße 701, einer durchschnittlichen
Steuergröße 702 und einer minimalen Steuergröße 703 gezeigt. Die maximale, die minimale
und die durchschnittliche Steuergröße kann in Abhängigkeit einer Mehrzahl an Steuergrößen
ermittelt worden sein. Die Volumenstromsteuereinrichtungen, die in Fig. 6b zur Ermittlung
der minimalen, der durchschnittlichen und der maximalen Steuergröße herangezogen wurden,
werden gemäß der in Fig. 6a gezeigten ermittelten Wärmeanforderung mit Wärme versorgt.
[0087] Wie in Fig. 6a ersichtlich ist, wird die ermittelte Wärmeanforderung 601 gemäß dem
Stand der Technik gegen 6:00 Uhr von der Nachtabsenkung auf etwa 42°C auf einen Tageswert
von etwa 46°C erhöht. Diese Flacht dann im Laufe des Tages bis etwa gegen 20:00 Uhr
auf etwa 45°C ab. Ab etwa 20:00 Uhr bis etwa 21:00 Uhr wird die Wärmeanforderung auf
etwa 41°C gemäß einer Nachtabsenkung verringert und dann im Laufe der Nacht entsprechend
bei etwa 41° bzw. 42°C gehalten.
[0088] Wie aus den Fig. 6a und 6b zu entnehmen ist, liegt zwischen den Graphen 602 und 701
bzw. 702 eine starke Wechselwirkung vor. Da zwischen 00:00 Uhr und etwa 5:00 Uhr die
durchschnittliche Steuergröße 702 bzw. die maximale Steuergröße relativ gering ist
(kleiner gleich 10% bzw. kleiner gleich 50%), wird die ermittelte Wärmeanforderung
von etwa 28°C auf etwa 34°C in diesem Zeitraum gemäß der Änderung der durchschnittlichen
bzw. maximalen Steuergröße erhöht.
[0089] Da jedoch die Wärmeenergieabnahme in diesem Zeitraum relativ gering ist, wie aus
den Graphen 701, 702 und 703 ersichtlich ist, wird die ermittelte Wärmeanforderung
entsprechend dem Erfindungsgemäßen Verfahren abgesenkt. D.h. wenn die Steuergrößen,
insbesondere eine minimale, eine durchschnittliche und/oder eine maximale Steuergröße,
relativ klein sind (kleiner als ein vorgegebener Wert oder kein Durchfluss), kann
beispielsweise eine ermittelte Wärmeanforderung des Wärmeerzeugers und/oder ein Luft-Volumenstrom
verringert werden.
[0090] Wie aus Fig. 6b des Weiteren hervorgeht, wird der Luftvolumenstrom mittels der Volumenstromsteuereinrichtung
zwischen etwa 5:00 Uhr und etwa 7:00 Uhr erhöht. Dies kann beispielsweise in Folge
eines Endzeitpunkts einer Nachtabsenkung erfolgen.
[0091] Entsprechend steigt die ermittelte Wärmeanforderung 602 auf einen Wert von etwa 58°C
in diesem Zeitraum. Als Folge davon werden die Volumenstromsteuereinrichtungen im
Zeitraum zwischen ca. 7:00 Uhr und 8:00 Uhr wieder etwas geschlossen und folglich
wird die ermittelte Wärmeanforderung auf etwa 47°C verringert. D.h. wenn die Steuergrößen,
insbesondere eine minimale, eine durchschnittliche und/oder eine maximale Steuergröße
relativ groß sind (großer Durchfluss), kann beispielsweise eine Wärmeanforderung an
den Wärmeerzeuger und/oder ein Luftvolumenstrom erhöht werden.
[0092] Des Weiteren ist ersichtlich, dass sich die Steuergrößen der Volumenstromsteuereinrichtungen
in Abhängigkeit der ermittelten Wärmeanforderungen ändern, sodass beispielsweise eine
vorgegebene Temperatur in einem Raum, etc. vorliegt.
[0093] Vorteilhafterweise kann der Wärmeerzeuger derart gesteuert werden, sodass die minimale,
durchschnittliche und/oder maximale Steuergröße auf einen vorgegebenen Wert geregelt
wird. Je nach Regelparameter kann ein Überschwingen, wie beispielsweise gegen 7:00
Uhr, 18:00 Uhr und 21:00 Uhr vermieden bzw. verringert werden. In manchen Ausführungsformen
kann beispielsweise ein Überschwingen durch zusätzliche Sensorwerte von zusätzlichen
Sensoren reduziert werden.
[0094] Zusammenfassend kann aus den Fig. 6a und 6b entnommen werden, dass bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren durch das Steuern des Wärmeerzeugers in Abhängigkeit der Steuergrößen gleichzeitig
die Steuergrößen optimiert werden können, so dass die ermittelte Wärmeanforderung
an den Wärmeerzeuger reduziert werden kann. Dies hat zur Folge, dass Wärmeverluste,
insbesondere durch Wärmeabstrahlung von Leitungsrohren, durch die niedrigeren Wärmegradienten
vom Wärmeträger zur Leitungsumgebung und somit die Energieverluste verringert werden.
Als Konsequenz können dadurch die Effizienz und, insbesondere bei einer Wärmepumpe,
die Laufzeiten vorteilhaft optimiert werden.
[0095] Das Verwenden der minimalen, mittleren und/oder maximalen Steuergröße ist dabei nur
beispielhaft. Insbesondere kann das Ergebnis einer mathematischen Funktion mit den
Steuergrößen als Eingabeparameter zur Steuerung des Wärmeerzeugers verwendet werden.
Eine mathematische Funktion kann insbesondere dazu eingerichtet sein, die einzelnen
Steuergrößen zu gewichten und dann eine minimale, maximale, oder mittlere Steuergröße
zu ermitteln.
[0096] In den Fig. 6a und 6b wurde das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines Wärmeerzeugers
erläutert. Die dabei gemachten Ausführungen treffen jedoch gleichermaßen auf einen
Kälteerzeuger und eine Mischform aus Wärme- und Kälteerzeuger zu. Die Temperaturen,
Steuergrößen und Grenzwerte sind dementsprechend zu modifizieren.
1. Verfahren zum Steuern eines Wärme- und/oder Kälteerzeugers, insbesondere einer Luft-Luft
Wärmepumpe, umfassend die Schritte:
- Erfassen einer Steuergröße einer Volumenstromsteuereinrichtung, die dazu eingerichtet
ist, einen Luftstrom von dem Wärme- und/oder Kälteerzeuger zu einer Luftaustrittsöffnung
eines Raums zu steuern, und
- Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers in Abhängigkeit der erfassten Steuergröße.
2. Verfahren nach Anspruch 1 umfassend den Schritt:
Ermitteln in Abhängigkeit der erfassten Steuergröße einer Mehrzahl an Volumenstromsteuereinrichtungen
mindestens eines aus der Gruppe: eine Referenzsteuergröße, eine minimale Steuergröße,
eine durchschnittlichen Steuergröße und/oder eine maximale Steuergröße, wobei
das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers in Abhängigkeit der Referenzsteuergröße,
der minimalen Steuergröße, der durchschnittlichen Steuergröße und/oder maximalen Steuergröße
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei
das Ermitteln einer Referenzsteuergröße, einer minimalen Steuergröße, einer durchschnittlichen
Steuergröße und/oder einer maximalen Steuergröße in Abhängigkeit einer Gewichtung
der Steuergröße der Mehrzahl an Volumenstromsteuereinrichtungen erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 umfassend den Schritt:
Ermitteln eines pneumatischen Abgleichs zwischen der Mehrzahl an Volumenstromsteuereinrichtungen,
wobei
das Ermitteln der Referenzsteuergröße, der minimalen Steuergröße, der durchschnittlichen
Steuergröße und/oder maximalen Steuergröße in Abhängigkeit des ermittelten pneumatischen
Abgleichs erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei
das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers derart erfolgt, sodass die Referenzsteuergröße,
die minimale Steuergröße, die durchschnittliche Steuergröße oder die maximale Steuergröße
auf einen vorgegebenen Wert geregelt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei
eine Volumenstromsteuereinrichtung oder eine Mehrzahl an Volumenstromsteuereinrichtungen
in einem Luftverteilerkreis angeordnet sind, und
das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers zusätzlich in Abhängigkeit eines Typs
des Luftverteilerkreises erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei
eine Mehrzahl an Volumenstromsteuereinrichtungen in einer Mehrzahl an Luftverteilerkreise
angeordnet sind, und
das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers in Abhängigkeit eines oder mehrerer
Luftverteilerkreise der Mehrzahl an Luftverteilerkreise, insbesondere in Abhängigkeit
eines Typs eines Luftverteilerkreises, erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei
das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers zusätzlich in Abhängigkeit eines Typs
des Wärme- und/oder Kälteerzeugers erfolgt; und/oder
das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers zusätzlich in Abhängigkeit einer Raum-Ist-Temperatur
und einer Raum-Soll-Temperatur erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei
das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers zusätzlich in Abhängigkeit einer Außentemperatur
erfolgt; oder
ein Schritt Erfassen einer Außentemperatur zum Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers
entfällt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Verfahren mindestens einen der
folgenden Schritte umfasst:
Abschätzen einer Steuergröße einer weiteren Volumenstromsteuereinrichtung, deren Steuergröße
im Schritt Erfassen der Steuergröße nicht erfasst wird, oder
Abschätzen einer Steuergröße einer weiteren Volumenstromsteuereinrichtung, deren Steuergröße
im Schritt Erfassen der Steuergröße mehrerer Volumenstromsteuereinrichtungen nicht
erfasst wird, in Abhängigkeit einer Raum-Soll-Temperatur, einer Raum-Ist-Temperatur
und/oder einer Außentemperatur, wobei
das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers zusätzlich in Abhängigkeit der geschätzten
Steuergröße der weiteren Volumenstromsteuereinrichtung erfolgt und/oder das Ermitteln
der Referenzsteuergröße, der minimalen Steuergröße, der durchschnittlichen Steuergröße
und/oder maximalen Steuergröße zusätzlich in Abhängigkeit der geschätzten Steuergröße
erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, umfassend die Schritte:
Bereitstellen einer oder mehrerer Solltemperaturen Tn,soll für einen oder mehrere zu heizende und/oder zu kühlende Räume,
Erfassen einer Ist-Temperatur Tn,ist für den einen oder die mehreren zu heizenden und/oder zu kühlenden Räume, und
Ermitteln einer Differenz ΔTn zwischen einem Sollwert Tn,soll eines zu heizenden und/oder zu kühlenden Raums der einen oder mehreren zu heizenden
und/oder zu kühlenden Räume und der Ist-Temperatur Tn,ist des zu heizenden und/oder zu kühlenden Raums, wobei
das Steuern des Wärme- und/oder Kälteerzeugers zusätzlich in Abhängigkeit der ermittelten
Differenz ΔTn erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 11 umfassend die Schritte:
Vergleichen einer oder mehrerer ermittelter Differenzen ΔTn mit den erfassten einen oder mehreren Steuergrößen;
Ausgeben einer Fehlermeldung in Abhängigkeit des Vergleichsergebnisses.
13. System zum Steuern eines Wärme- und/oder Kälteerzeugers umfassend:
eine Erfassungseinheit, die dazu eingerichtet ist, eine Steuergröße einer Volumenstromsteuereinrichtung
zu erfassen, wobei die Volumenstromsteuereinrichtung dazu eingerichtet ist, einen
Luft-Volumenstrom von dem Wärme- und/oder Kälteerzeuger zu einer Luftaustrittsöffnung
eines Raums mittels der Steuergröße zu steuern, und
eine Steuereinheit, die dazu eingerichtet ist, den Wärme- und/oder Kälteerzeuger in
Abhängigkeit der erfassten Steuergröße zu steuern.
14. System nach Anspruch 13 umfassend:
- einen oder mehrere Sollwertgeber, die eine Solltemperatur Tn,soll für einen oder mehrere zu heizende und/oder zu kühlende Räume zur Verfügung stellen,
- mindestens einen Temperatursensor pro zu heizendem und/oder zu kühlendem Raum zum
Erfassen einer Ist-Temperatur Tn,ist der einen oder mehreren zu heizenden und/oder zu kühlenden Räume, wobei
die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, den Wärme- und/oder Kälteerzeuger zusätzlich
in Abhängigkeit einer Differenz ΔT
n zwischen einem Sollwert T
n,soll eines zu heizenden und/oder zu kühlenden Raums der einen oder mehreren zu heizenden
und/oder zu kühlenden Räume und der Ist-Temperaturen T
n,ist der einen oder mehreren zu heizenden und/oder zu kühlenden Räume zu steuern.
15. Computerprogramm-Produkt umfassend Programmbefehle, die den Computer dazu veranlassen,
das Verfahren nach einem der Verfahrensansprüche 1 bis 12 auszuführen, wenn das Computerprogrammprodukt
auf den Computer geladen oder ausgeführt wird.