[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Verbindungsanordnung zur elektrischen und
mechanischen Verbindung eines ersten elektrischen Leiters mit einem zweiten elektrischen
Leiter, aufweisend ein elektrisches Verbindungselement mit einem an einem ersten Ende
angeordneten Pressabschnitt, der zumindest eine seitliche Kontaktfläche zur elektrischen
Kontaktierung einer Innenmantelfläche einer Kontaktausnehmung des ersten elektrischen
Leiters aufweist, und mit einem an einem zweiten Ende angeordneten Anlageabschnitt,
der eine Anlagefläche zur kraftschlüssigen Verbindung mit einer Seitenfläche des zweiten
elektrischen Leiters aufweist.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem ein elektrisches Verbindungssystem, insbesondere
ein elektrisches Verbindungssystem für die Hochvolttechnik, und ein Verfahren zur
Herstellung einer elektrischen und mechanischen Verbindung zwischen einem ersten elektrischen
Leiter und einem zweiten elektrischen Leiter.
[0003] Bei einer Vielzahl von Anwendungen ist es erforderlich, zwei oder mehr elektrische
Leiter miteinander zu verbinden. Mitunter ist hierfür eine starre mechanische Verbindung
zwischen den elektrischen Leitern vorteilhaft, insbesondere wenn es sich bei den elektrischen
Leitern ebenfalls um starre Bauteile handelt, wie beispielsweise bei Stromschienen
in der Hochvolttechnik.
[0004] Bei der Verbindung zweier elektrischer Leiter, insbesondere starrer elektrischer
Leiter, sind häufig Toleranzen in der räumlichen Lage (Position und/oder Orientierung)
zwischen den elektrischen Leitern oder deren Schnittstellen bzw. zu verbindenden Abschnitten
zu berücksichtigen. Beispielsweise in der Fahrzeugtechnik sind zu verbindende Stromschienen
in der Regel an verschiedenen Bauteilen befestigt (beispielsweise eine erste Stromschiene
an der Karosserie des Fahrzeugs und eine zweite Stromschiene an einem Energiespeicher
oder elektrischen Verbraucher). Die Toleranzen, insbesondere Abstand und Ausrichtung
der elektrischen Leiter zueinander, können daher vergleichsweise groß werden.
[0005] Besondere Anforderungen an die Verbindung elektrischer Leiter werden insbesondere
im Hochvoltbereich gestellt. Hochvoltverbindungsanordnungen werden im Fahrzeugbereich
vor allem bei Elektro- und/oder Hybridfahrzeugen eingesetzt, um eine Fahrzeugbatterie
mit Ladestrom zu versorgen oder um die gespeicherte Energie aus der Batterie zu entnehmen
und dem elektrischen Antrieb oder sonstigen elektrischen Verbrauchern zuzuführen.
Die Verbindungsanordnung muss dabei eine einwandfreie Übertragung hoher Ströme bei
vorzugsweise geringer Transferimpedanz gewährleisten. Bei der Gefahr, die ein Versagen
von Bauteilen in einem Elektrofahrzeug zur Folge hätte, müssen außerdem besonders
hohe Anforderungen an die Qualität der Leiter und Komponenten der Verbindungsanordnung
gestellt werden. So muss eine elektrische Verbindungsanordnung mitunter hohen mechanischen
Belastungen standhalten, so dass die elektrische Verbindung nicht unbeabsichtigt,
beispielsweise während des Betriebs des Fahrzeugs, getrennt wird.
[0006] Gleichzeitig ist in der Regel aber auch auf eine einfache bzw. komfortable und sichere
Montierbarkeit der Verbindungsanordnung zu achten.
[0007] In Anbetracht des bekannten Stands der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, eine elektrische Verbindungsanordnung bereitzustellen, die einen
variablen Abstand zwischen den zu verbindenden elektrischen Leitern auszugleichen
vermag, bei vorzugsweise einfacher Montierbarkeit und robuster Bauweise.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, ein elektrisches Verbindungssystem
bereitzustellen, bei dem ein variabler Abstand zwischen den zu verbindenden elektrischen
Leitern ausgleichbar ist, bei vorzugsweise einfacher Montierbarkeit und robuster Bauweise
der beteiligten Verbindungsanordnung.
[0009] Außerdem ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung einer elektrischen
und mechanischen Verbindung zwischen elektrischen Leitern bereitzustellen, mit einer
Ausgleichsmöglichkeit eines variablen Abstands zwischen den elektrischen Leiter, bei
vorzugsweise einfacher Durchführbarkeit.
[0010] Die Aufgabe wird für die elektrische Verbindungsanordnung mit den in Anspruch 1 aufgeführten
Merkmalen gelöst. Hinsichtlich des elektrischen Verbindungssystems wird die Aufgabe
durch die Merkmale des Anspruchs 8 und betreffend das Verfahren durch Anspruch 15
gelöst.
[0011] Die abhängigen Ansprüche und die nachfolgend beschriebenen Merkmale betreffen vorteilhafte
Ausführungsformen und Varianten der Erfindung.
[0012] Es ist eine elektrische Verbindungsanordnung zur elektrischen und mechanischen Verbindung
eines ersten elektrischen Leiters mit einem zweiten elektrischen Leiter vorgesehen.
[0013] Vorzugsweise ist die elektrische Verbindungsanordnung zur Verwendung in der Hochvolttechnik,
insbesondere in der Fahrzeugtechnik, beispielsweise in der Elektromobilität, ausgebildet.
[0014] Die elektrische Verbindungsanordnung eignet sich daher vorzugsweise zur Übertragung
hoher elektrischer Ströme bei hohen elektrischen Spannungen. Die Verbindunganordnung,
insbesondere das nachfolgend noch genannte Verbindungselement, kann beispielsweise
zur Übertragung elektrischer Ströme von bis zu 100 Ampere, bis zu 200 Ampere, bis
zu 300 Ampere, bis zu 400 Ampere, bis zu 500 Ampere, bis zu 600 Ampere, bis zu 2.000
Ampere oder mehr bei vorzugsweise hohen elektrischen Spannungen (z. B. bis zu 500
Volt, bis zu 600 Volt, bis zu 700 Volt, bis zu 800 Volt, bis zu 900 Volt, bis zu 1.000
Volt, bis zu 1.100 Volt, bis zu 1.500 Volt, bis zu 2.000 Volt oder mehr), ausgebildet
sein.
[0015] Der Leiterquerschnitt des wenigstens einen elektrischen Leiters und/oder die Querschnittserstreckung
des Verbindungselements kann beispielsweise bis zu 10 mm
2, vorzugsweise bis zu 30 mm
2, besonders bevorzugt bis zu 60 mm
2, noch weiter bevorzugt bis zu 90 mm
2, beispielsweise auch bis zu 200 mm
2 oder mehr betragen. Insbesondere kann ein Leiterquerschnitt bzw. eine Querschnittserstreckung
des Verbindungselements vorgesehen sein, der sich für eine elektrische Energieübertragung
in der Hochvolttechnik eignet, also zur Übertragung hoher elektrischer Ströme (beispielsweise
100 Ampere, bis 2.000 Ampere) bei Wechselspannungen von 30 Volt bis 1.000 Volt oder
mehr oder Gleichspannungen von 60 Volt bis 2.000 Volt oder mehr, insbesondere in der
Fahrzeugtechnik.
[0016] Erfindungsgemäß weist die elektrische Verbindungsanordnung ein elektrisches Verbindungselement
auf. Dieses Verbindungselement umfasst einen an einem ersten Ende angeordneten Pressabschnitt.
Der Pressabschnitt weist zumindest eine seitliche Kontaktfläche zur elektrischen Kontaktierung
einer Innenmantelfläche einer Kontaktausnehmung des ersten elektrischen Leiters auf.
[0017] Der erste elektrische Leiter und der zweite elektrische Leiter sind nicht als Komponenten
der beanspruchten Verbindungsanordnung zu verstehen. Die Verbindungsanordnung ist
hingegen ausgebildet, die separaten elektrischen Leiter auf vorteilhafte Weise miteinander
zu verbinden.
[0018] Durch den Pressabschnitt kann eine radiale bzw. seitliche Kontaktierung innerhalb
der Kontaktausnehmung (z. B. einer Durchgangsbohrung oder einer Sacklochbohrung) des
ersten elektrischen Leiters ermöglicht werden. Eine stirnseitige Kontaktierung des
ersten elektrischen Leiters durch den Pressabschnitt ist hingegen in der Regel nicht
vorgesehen, optional aber möglich.
[0019] Erfindungsgemäß umfasst das Verbindungselement außerdem einen an einem zweiten Ende
angeordneten Anlageabschnitt, der eine Anlagefläche zur kraftschlüssigen Verbindung
mit einer Seitenfläche des zweiten elektrischen Leiters aufweist.
[0020] Vorzugsweise ist eine stirnseitige Anlagefläche des Anlageabschnitts vorgesehen,
um die dem ersten elektrischen Leiter zugewandte Seitenfläche des zweiten elektrischen
Leiters kraftschlüssig zu kontaktieren, insbesondere im Falle der im Folgenden noch
beschriebenen Schraubverbindung zwischen den beiden nachfolgend genannten Befestigungsmitteln.
Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Anlagefläche eine von der Stirnseite des
zweiten Endes des Verbindungselements abgewandte Fläche ist, um die von dem ersten
elektrischen Leiter abgewandte Seitenfläche des zweiten elektrischen Leiters zu kontaktieren,
insbesondere im Falle der im Folgenden noch beschriebenen Bolzenverbindung zwischen
den beiden Befestigungsmitteln.
[0021] Der Anlageabschnitt eignet sich insbesondere für eine Kontaktierung bzw. eine unmittelbare
Verbindung mit dem zweiten elektrischen Leiter. Grundsätzlich ist aber auch eine mittelbare
Verbindung möglich, z. B. über eine Distanzscheibe, die zwischen der Anlagefläche
und der Seitenfläche des zweiten elektrischen Leiters angeordnet ist. Die Verbindung
zwischen dem Anlageabschnitt bzw. dessen Anlagefläche und dem zweiten elektrischen
Leiter kann eine rein mechanische Verbindung sein, vorzugsweise ist allerdings neben
der mechanischen Verbindung auch eine elektrische Verbindung vorgesehen (unmittelbar
oder mittelbar). Wenn eine rein mechanische Verbindung zwischen dem Anlageabschnitt
und dem zweiten elektrischen Leiter vorgesehen ist, kann eine elektrisch Verbindung
zwischen dem ersten elektrischen Leiter und dem zweiten elektrischen Leiter vorzugsweise
über eine leitfähige Verbindung zwischen den beiden Befestigungsmitteln hergestellt
werden, die ihrerseits jeweils zumindest mittelbar einen jeweiligen elektrischen Leiter
kontaktieren.
[0022] Eine radiale bzw. seitliche Kontaktierung des zweiten elektrischen Leiters durch
den Anlageabschnitt ist in der Regel nicht vorgesehen, optional aber möglich. Grundsätzlich
kann der Anlageabschnitt eine beliebige Fläche des zweiten elektrischen Leiters kontaktieren,
insbesondere eine Seitenfläche, gegebenenfalls aber auch eine Stirnfläche. Die sich
kontaktierenden Flächen des Anlageabschnitts ("Anlagefläche") und des zweiten elektrischen
Leiters sind vorzugsweise plan bzw. eben, können gegebenenfalls aber auch gekrümmt
verlaufen (konvex und/oder konkav) - im Falle einer Krümmung vorzugsweise, aber nicht
notwendigerweise, mit übereinstimmendem Krümmungsradius für eine möglichst flächige
Kontaktierung.
[0023] Insbesondere kann eine flächige Kontaktierung zwischen der (stirnseitigen) Anlagefläche
und der korrespondierenden Seitenfläche des zweiten elektrischen Leiters vorgesehen
sein.
[0024] Es hat sich gezeigt, dass sich ein variabler Abstand zwischen den elektrischen Leitern
auf besonders vorteilhafte Weise durch eine Kombination aus axialer Kontaktierung
einerseits (insbesondere stirnseitiger Kontaktierung) und radialer bzw. seitlicher
Kontaktierung andererseits realisieren lässt.
[0025] Vorzugsweise weist das Verbindungselement ausschließlich die besagten beiden Enden,
also das erste Ende und das zweite Ende, auf. Es kann vorgesehen sein, dass es sich
bei dem Verbindungselement um einen vornehmlich länglichen Körper handelt, der sich
von seinem ersten Ende bis zu seinem zweiten Ende entlang einer Längsachse bzw. Mittelachse
erstreckt. Das Verbindungselement kann optional achsensymmetrisch ausgebildet sein.
[0026] Es kann vorgesehen sein, dass sich der Pressabschnitt entlang der Längsachse bzw.
entlang der Erstreckung des Verbindungselements von seinem ersten Ende zu seinem zweiten
Ende unmittelbar an den Anlageabschnitt anschließt. Optional kann allerdings ein den
Pressabschnitt und den Anlageabschnitt axial separierender Zwischenabschnitt vorgesehen
sein.
[0027] Erfindungsgemäß erstreckt sich eine Verbindungsbohrung zumindest zwischen dem Anlageabschnitt
und dem Pressabschnitt (vorzugsweise erstreckt sich die Verbindungbohrung zumindest
ausgehend von dem zweiten Ende des Verbindungselements durch den Anlageabschnitt bis
in den Pressabschnitt und/oder ausgehend von dem ersten Ende des Verbindungselements
durch den Pressabschnitt bis in den Anlageabschnitt), so dass das Verbindungselement
ein erstes Befestigungsmittel aufzunehmen vermag oder selbst ein derartiges Befestigungsmittel
ausbildet, und ein zweites Befestigungsmittel aufzunehmen vermag, das mit dem ersten
Befestigungsmittel verbindbar ist (insbesondere innerhalb der Verbindungsbohrung).
Vorzugsweise sind die Befestigungsmittel über eine gemeinsame Gewindeverbindung verschraubbar
oder in der Art einer Bolzenverbindung verpressbar.
[0028] Vorzugsweise ist das erste Befestigungsmittel in dem Pressabschnitt aufgenommen bzw.
aufnehmbar oder in dem Pressabschnitt ausgebildet.
[0029] Vorzugsweise ist das zweite Befestigungsmittel zumindest in dem Anlageabschnitt aufnehmbar.
[0030] Vorzugsweise ist die Verbindungsbohrung als Durchgangsbohrung ausgebildet, die sich
vollständig durch das Verbindungselement, also von dem ersten Ende bis zu dem zweiten
Ende, erstreckt. Es kann sich bei der Verbindungsbohrung gegebenenfalls aber auch
um eine Sacklochbohrung handeln, die innerhalb des Pressabschnitts und/oder des Anlageabschnitts
endet, so dass das erste Befestigungsmittel beispielsweise verliersicher innerhalb
des Pressabschnitts aufgenommen ist.
[0031] Wie vorstehend bereits erwähnt, kann das Verbindungselement, insbesondere der Pressabschnitt,
auch selbst ein erstes Befestigungsmittel ausbilden bzw. einteilig mit dem ersten
Befestigungsmittel ausgebildet sein. Der Pressabschnitt kann beispielsweise geschlitzt
ausgebildet sein und innenmantelseitig innerhalb der Verbindungsbohrung ein Innengewinde
aufweisen, um ein Verbindungselement in der Art eines Spreizdübels bereitzustellen.
[0032] Die Verbindungsbohrung kann optional verschiedene Absätze bzw. Stufen entlang ihrer
Längserstreckung aufweisen, beispielsweise eine Stufe bzw. einen Absatz zwischen Anlageabschnitt
und Pressabschnitt, so dass sich das erste Befestigungsmittel und/oder das zweite
Befestigungsmittel axial abzustützen vermag. Die Verbindungsbohrung kann vorzugsweise
innerhalb des Anlageabschnitts eine kleinere Querschnittserstreckung bzw. einen kleineren
Durchmesser aufweisen als in dem Pressabschnitt - oder umgekehrt.
[0033] Die Verbindungsbohrung muss grundsätzlich nicht rund ausgebildet sein, wobei eine
runde Verbindungsbohrung allerdings bevorzugt ist. Möglich sind jedenfalls auch eine
Ausgestaltung der Verbindungsbohrung in einer beliebigen polygonalen (beispielsweise
dreieckig, viereckig, fünfeckig, sechseckig, siebeneckig, achteckig, etc.), sternförmigen
oder sonstigen Form, z. B. auch eine Ausgestaltung als Langloch oder elliptische Ausnehmung.
[0034] An dieser Stelle sei erwähnt, dass weder das erste Befestigungsmittel noch das zweite
Befestigungsmittel zwingend als Teil der beanspruchten Verbindungsanordnung zu verstehen
ist. Die Verbindungsanordnung bzw. das Verbindungselement kann ausgebildet sein, mit
den Befestigungsmitteln entsprechend funktional zusammenzuwirken.
[0035] Aufgrund der Verbindungsbohrung zwischen Anlageabschnitt und Pressabschnitt ist es
möglich, die beiden Befestigungsmittel innerhalb der gemeinsamen Verbindungsbohrung
miteinander zu verbinden, insbesondere zu verschrauben oder zu verpressen. Durch die
axiale Verbindbarkeit der beiden Befestigungsmittel ist auf vorteilhafte Weise eine
axiale Kraftkomponente in die Verbindung zwischen den elektrischen Leitern einleitbar,
beispielsweise wenn sich das zweite Befestigungsmittel auf der von der dem ersten
elektrischen Leiter abgewandten Seite des zweiten elektrischen Leiter abstützt und
das Verbindungselement samt erstem Befestigungsmittel in Richtung des zweiten elektrischen
Leiters zieht, während gleichzeitig der Pressabschnitt aufgespreizt wird.
[0036] Bei der Gewindeverbindung (Innengewinde und Außengewinde) der Befestigungsmittel
kann es sich vorzugsweise um eine Normgewindeverbindung handeln, beispielsweise M2
bis M10. Auf die konkrete Ausgestaltung der Gewindeverbindung kommt es grundsätzlich
aber nicht unbedingt an.
[0037] Erfindungsgemäß ist der Pressabschnitt von dem ersten Befestigungsmittel und/oder
von dem zweiten Befestigungsmittel radial aufspreizbar, um eine kraftschlüssige Verbindung
zwischen der zumindest einen seitlichen Kontaktfläche und der Innenmantelfläche der
Kontaktausnehmung zu bewirken, indem die beiden Befestigungsmittel miteinander verbunden
(beispielsweise verschraubt oder verpresst) werden.
[0038] Durch die Möglichkeit des Aufspreizens des Pressabschnitts kann zwischen dem Pressabschnitt
und dem ersten elektrischen Leiter innerhalb der Kontaktausnehmung eine mechanisch
und elektrisch außerordentlich robuste und niederohmige Verbindung hergestellt werden.
Die Verbindung kann selbst dann zuverlässig hergestellt werden, wenn die beiden elektrischen
Leiter in ihrer räumlichen Lage nicht ideal aufeinander ausgerichtet sind, also wenn
beispielsweise ein axialer Versatz oder eine Verkippung zwischen den beiden elektrischen
Leitern besteht.
[0039] Mittels des Pressabschnitts und der Möglichkeit des Aufspreizens des Pressabschnitts
für die besagte kraftschlüssige Verbindung ist es möglich, eine Pressverbindung zwischen
dem elektrischen Verbindungselement und dem ersten elektrischen Leiter innerhalb der
Kontaktausnehmung herzustellen, in der Art einer flexiblen Presspassung. Der Kraftschluss
zwischen Pressabschnitt und Kontaktausnehmung kann insbesondere mittels einer Verschraubung
der beiden Befestigungsmittel von einem Monteur komfortabel und präzise einstellbar
sein.
[0040] Durch die vorgeschlagene Verbindungsanordnung kann außerdem auch besagte kraftschlüssige
Verbindung zwischen der Anlagefläche des Anlageabschnitts und der korrespondierenden
Seitenfläche des zweiten elektrischen Leiters hergestellt werden. Während des gegenseitigen
Verschraubens der beiden Befestigungsmittel kann sich der Anlageabschnitt mit seiner
stirnseitigen Anlagefläche aufgrund der axialen Bewegung des zweiten Befestigungsmittels
in Richtung auf den zweiten elektrischen Leiter bewegen, bis sich die stirnseitige
Anlagefläche und der zweite elektrische Leiter kraftschlüssig in Anlage miteinander
befinden. Dies erfolgt in der Regel noch vor dem Aufspreizen des Pressabschnitts.
[0041] Insgesamt kann ein vorteilhafter, axialer Kraftschluss mit dem zweiten elektrischen
Leiter und einen radialer Kraftschluss innerhalb der Kontaktausnehmung des ersten
elektrischen Leiters ermöglicht werden, bei hohem Toleranzausgleich und einfacher
Montierbarkeit.
[0042] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das
Verbindungselement vornehmlich hülsenförmig ausgebildet ist.
[0043] Insbesondere bei einem hülsenförmigen Verbindungselement kann vorgesehen sein, dass
sich die Verbindungsbohrung vollständig durch das Verbindungselement erstreckt.
[0044] Das Verbindungselement, insbesondere ein hülsenförmiges Verbindungselement, kann
besonders einfach im Rahmen der Montage zwischen die elektrischen Leiter eingebracht
werden. Hierzu kann das Verbindungselement mit seinem Pressabschnitt beispielsweise
zunächst in die Kontaktausnehmung des ersten elektrischen Leiters eingelegt werden.
[0045] Es kann eine verliersichere Vormontage der Verbindungsanordnung vorgesehen sein,
insbesondere eine verliersichere Vormontage des Verbindungselements, beispielsweise
innerhalb einer Gehäuseschale und/oder eines Berührschutzelement eines der elektrischen
Leiter, insbesondere des ersten elektrischen Leiters.
[0046] Der Anlageabschnitt ist vorzugsweise aus einem elektrisch leitfähigen Material ausgebildet,
insbesondere vollständig aus einem elektrisch leitfähigen Material ausgebildet. Vorzugsweise
ist der Pressabschnitt aus einem elektrisch leitfähigen Material ausgebildet, insbesondere
vollständig aus einem elektrisch leitfähigen Material ausgebildet. Der Anlageabschnitt
und/oder der Pressabschnitt können beispielsweise aus einem Metall ausgebildet sein,
beispielsweise aus Kupfer oder Aluminium.
[0047] In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Anlageabschnitt
einteilig mit dem Pressabschnitt ausgebildet ist.
[0048] Grundsätzlich kann es von Vorteil sein, wenn das Verbindungselement vollständig einteilig
ausgebildet ist, insbesondere ist es allerdings zumindest vorteilhaft, den Anlageabschnitt
und den Pressabschnitt einteilig auszubilden. Alternativ zu einer einteiligen Ausgestaltung
des Anlageabschnitts und des Pressabschnitts können der Anlageabschnitt und der Pressabschnitt
aneinander befestigt sein (kraftschlüssig, stoffschlüssig und/oder formschlüssig).
[0049] In der Regel besteht das Verbindungselement ausschließlich aus dem Anlageabschnitt
und dem Pressabschnitt und weist keine weiteren Komponenten auf (optional können allerdings
noch weitere Komponenten vorgesehen sein, einteilig oder mehrteilig).
[0050] Optional kann die Verbindungsanordnung Berührschutzmittel aufweisen, die aus einem
elektrisch isolierenden Material ausgebildet sind, beispielsweise aus einem Kunststoff,
und das Verbindungselement zumindest teilweise ummanteln. Beispielsweise kann ein
Berührschutzmittel vorgesehen sein, das den Anlageabschnitt und/oder den Pressabschnitt
zumindest abschnittsweise ummantelt, gegebenenfalls gemeinsam, um einen Berührschutz
für einen Monteur oder Benutzer der Verbindungsanordnung bereitzustellen, so dass
keine leitfähigen Komponenten unbeabsichtigt berührt werden können.
[0051] Es kann vorgesehen sein, dass das Verbindungselement, insbesondere der Anlageabschnitt
und/oder der Pressabschnitt, eine Beschichtung aufweisen, um die elektrischen und
mechanischen Eigenschaften des Verbindungselements gezielt zu beeinflussen, ganz besonders
bevorzugt im Bereich einer elektrischen und mechanischen Anlage- oder Kontaktfläche,
wie der seitlichen Kontaktfläche des Pressabschnitts oder der Anlagefläche des Anlageabschnitts.
Durch die Beschichtung können der Haftreibungskoeffizient, die elektrische Leitfähigkeit
und/oder die Wärmeleitfähigkeit bei der Verbindung jeweils verbessert bzw. angepasst
werden.
[0052] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Verbindungselement
eine mechanische Schnittstelle für eine verdrehsichere mechanische Verbindung mit
zumindest einem der elektrischen Leiter aufweist.
[0053] Vorzugsweise weist der Anlageabschnitt des Verbindungselements die mechanische Schnittstelle
auf. Auch der Pressabschnitt oder eine sonstige Komponente des Verbindungselements
kann gegebenenfalls die mechanische Schnittstelle aufweisen. Die mechanische Schnittstelle
kann auch zwischen dem Anlageabschnitt und dem Pressabschnitt ausgebildet sein, mitunter
auch gemeinsam an dem Anlageabschnitt und dem Pressabschnitt.
[0054] Es können auch mehrere mechanische Schnittstellen vorgesehen sein, beispielswiese
eine erste mechanische Schnittstelle für eine verdrehsichere Verbindung mit dem ersten
elektrischen Leiter und eine zweite mechanische Schnittstelle für eine verdrehsichere
Verbindung mit dem zweiten elektrischen Leiter.
[0055] Bei der mechanischen Schnittstelle kann es sich insbesondere um einen axialen Abschnitt
entlang der Längsachse bzw. zwischen den beiden Enden des Verbindungselements handeln,
der einen polygonalen Querschnitt aufweist. Die Außenmantelfläche des Verbindungselements
im Bereich der mechanischen Schnittstelle kann daher beispielsweise ein dreieckiges,
viereckiges, fünfeckiges, sechseckiges, siebeneckiges, achteckiges oder sonstiges
Querschnittsprofil aufweisen.
[0056] Alternativ zu einem polygonalen Querschnittsprofil kann beispielsweise auch ein sternförmiges
Profil oder ein Rippen-Nut-Mechanismus vorgesehen sein, um die verdrehsichere Verbindung
zu ermöglichen. Grundsätzlich kann eine beliebige formschlüssige und/oder stoffschlüssige
Verbindung (z. B. Klebung), gegebenenfalls sogar kraftschlüssige Verbindung zwischen
dem Verbindungselement und zumindest einem der elektrischen Leiter vorgesehen sein,
um eine verdrehsichere Verbindung bereitzustellen.
[0057] Insbesondere wenn die mechanische Verbindung zwischen den beiden Leitern durch das
Verschrauben des ersten Befestigungsmittels mit dem zweiten Befestigungsmittel hergestellt
wird, kann eine verdrehsichere Anordnung des Verbindungselements zwischen den elektrischen
Leitern vorteilhaft sein, um die Montierbarkeit zu vereinfachen. Alternativ oder zusätzlich
zu einer verdrehsicheren Verbindung mit zumindest einem der elektrischen Leiter kann
die mechanische Schnittstelle grundsätzlich auch ausgebildet sein, um mit einem Werkzeug,
beispielsweise einem Schraubschlüssel, verdrehsicher verbindbar zu sein, so dass der
Monteur das Verbindungselement manuell fixieren kann, während er die Schraubverbindung
der Befestigungsmittel herstellt. Auf eine verdrehsichere Verbindung kann gegebenenfalls
auch vollständig verzichtet werden, beispielsweise wenn die Befestigungsmittel miteinander
verpresst werden sollen (z. B. wenn das zweite Befestigungsmittel als Bolzen und das
erste Befestigungsmittel als Aufnahme für den Bolzen ausgebildet ist).
[0058] Die verdrehsichere Verbindung mit dem zumindest einen elektrischen Leiter kann unmittelbar
durch Zusammenwirken der mechanischen Schnittstelle mit einer korrespondierenden mechanischen
Gegenschnittstelle des jeweiligen elektrischen Leiters erfolgen. Die verdrehsichere
Verbindung kann aber (in der Regel bevorzugt) auch mittelbar durch Zusammenwirken
der mechanischen Schnittstelle mit einer korrespondierenden mechanischen Gegenschnittstelle
einer Gehäuseschale des jeweiligen elektrischen Leiters erfolgen, die wiederum mechanisch
verdrehsicher mit dem elektrischen Leiter verbunden ist.
[0059] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der
Pressabschnitt ausgebildet ist, das erste Befestigungsmittel verdrehsicher aufzunehmen.
[0060] Der Pressabschnitt kann vorzugsweise eine geeignete Innengeometrie innerhalb der
Verbindungsbohrung aufweisen, die sich verdrehsicher mit einer korrespondierenden
Außengeometrie des ersten Befestigungsmittels verbinden lässt. Besagte Außengeometrie
des ersten Befestigungsmittels ist vorzugsweise an dem dem zweiten elektrischen Leiter
zugewandten Endbereich des ersten Befestigungsmittels angeordnet (wenn das erste Befestigungsmittel
in dem Pressabschnitt montiert ist).
[0061] Dadurch, dass das erste Befestigungsmittel in dem Pressabschnitt verdrehsicher aufgenommen
sein kann, kann die Verschraubung mit dem zweiten Befestigungsmittel noch einfacher
erfolgen, insbesondere (aber nicht ausschließlich) dann, wenn das Verbindungselement
außerdem die vorstehend genannte mechanische Schnittstelle zur verdrehsicheren mechanischen
Verbindung mit zumindest einem der elektrischen Leiter aufweist. Die Verbindungsanordnung
kann schließlich besonders komfortabel montierbar sein, indem der Monteur ein Drehmoment
bzw. eine Drehung in eines der Befestigungsmittel (insbesondere in das zweite Befestigungsmittel)
einleitet, ohne weitere Maßnahmen ergreifen zu müssen. Insbesondere die Notwendigkeit
des Ansetzens eines zusätzlichen Werkzeugs zum Gegenhalten beim Verschrauben kann
entfallen.
[0062] Zur Erhöhung der Haftreibung zwischen dem ersten Befestigungsmittel und dem Pressabschnitt
können das erste Befestigungsmittel und/oder der Pressabschnitt eine geeignete Beschichtung
und/oder Strukturierung der Oberfläche aufweisen (z. B. eine Riffelung). Eine entsprechende
Beschichtung und/oder Oberflächenstrukturierung kann beispielsweise auch bei der Verbindung
zwischen der seitlichen Kontaktfläche des Pressabschnitts und der Innenmantelfläche
der Kontaktausnehmung des ersten elektrischen Leiters und/oder bei der Verbindung
zwischen der Seitenfläche des zweiten elektrischen Leiters und der Anlagefläche des
Anlageabschnitts vorgesehen sein.
[0063] Optional kann vorgesehen sein, dass der Pressabschnitt ausgebildet ist, das Befestigungsmittel
verliersicher aufzunehmen. Hierfür kann der Pressabschnitt an seinem freien Ende beispielsweise
einen Rasthaken aufweisen.
[0064] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der
Pressabschnitt in Längsrichtung geschlitzt ist, um die zumindest eine seitliche Kontaktfläche
zwischen jeweils zwei Längsschlitzen auszubilden.
[0065] Vorzugsweise werden auf diese Weise mehrere seitliche Kontaktflächen ausgebildet,
insbesondere in der Art von Federlaschen eines Federkorbes.
[0066] Die zumindest eine seitliche Kontaktfläche bzw. Federlasche weist vorzugsweise ein
bewegliches, freies Ende auf, das dem ersten Ende des Verbindungselements entspricht.
[0067] Die zumindest eine seitliche Kontaktfläche bzw. Federlasche kann allerdings auch
beidseitig angebunden sein, also kein freies Ende aufweisen. In diesem Fall kann es
besonders vorteilhaft sein, das erste Befestigungsmittel zwischen dem ersten Ende
des Verbindungselements und der wenigstens einen Federlasche (also "unterhalb" der
Federlaschen) anzuordnen bzw. auszubilden, so dass eine Verschraubung mit dem zweiten
Befestigungsmittel durch die in Richtung des zweiten Befestigungsmittels gerichtete
Axialkraft eine radiale Ausbauchung der Federlaschen verursacht oder verstärkt.
[0068] Aufgrund der Längsschlitzung des Pressabschnitts ist es möglich, die zumindest eine
seitliche Kontaktfläche mittels des ersten Befestigungsmittels zerstörungsfrei radial
auszulenken, um damit die kraftschlüssige Verbindung innerhalb der Kontaktausnehmung
zu bewirken.
[0069] Alternativ zu einer Längsschlitzung können allerdings beliebige sonstige Maßnahmen
vorgesehen sein, die ebenfalls eine radiale Aufspreizung des Pressabschnitts ermöglichen,
insbesondere eine zerstörungsfreie radiale Aufspreizung. Gegebenenfalls kann sogar
eine permanente Umformung des Pressabschnitts durch das Verschrauben oder Verpressen
der beiden Befestigungsmittel vorgesehen sein, um die kraftschlüssige Verbindung innerhalb
der Kontaktausnehmung zu bewirken.
[0070] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die zumindest
eine seitliche Kontaktfläche eine konvexe Wölbung aufweist.
[0071] Durch die konvexe Wölbung der zumindest einen seitlichen Kontaktfläche ist es möglich,
einen Versatz zwischen den beiden elektrischen Leitern quer zur Verbindungsrichtung
bzw. zur Erstreckung des Verbindungselements oder eine Verkippung der elektrischen
Leiter relativ zueinander auszugleichen, da sich das Verbindungselement dann ohne
Kontaktverlust innerhalb der Kontaktausnehmung verkippen kann. Auf diese Weise kann
ein Art Kugellagerung für die Verbindung zwischen Pressabschnitt und Kontaktausnehmung
bereitgestellt werden. Beispielsweise kann eine winklige Anordnung zwischen den beiden
elektrischen Leitern von bis zu 5° oder mehr durch die konvexe Wölbung überbrückbar
sein kann.
[0072] Es kann vorgesehen sein, dass die Kontaktausnehmung des ersten elektrischen Leiters
axial verlängert ist, wenn die Dicke des ersten elektrischen Leiters für eine kraftschlüssige,
toleranzausgleichende Verbindung mit dem Pressabschnitt nicht ausreichend ist. Hierfür
kann optional ein hülsenförmiger Körper auf dem elektrischen Leiter aufgesetzt sein
(einteilig oder als separates Bauteil), um die Kontaktausnehmung entsprechend zu verlängern.
[0073] Die Erfindung betrifft auch ein elektrisches Verbindungssystem, insbesondere ein
elektrisches Verbindungssystem für die Hochvolttechnik, aufweisend eine elektrische
Verbindungsanordnung gemäß den vorstehenden und nachfolgenden Ausführungen, sowie
das erste Befestigungsmittel.
[0074] Das erste Befestigungsmittel ist vorzugsweise in dem Pressabschnitt innerhalb der
Verbindungsbohrung aufgenommen, insbesondere verliersicher aufgenommen.
[0075] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass sich,
zur Bewirkung des Aufspreizens des Pressabschnitts als Folge des Verschraubens der
beiden Befestigungsmittel, das erste Befestigungsmittel außenmantelseitig in Richtung
auf das zweite Ende des Verbindungselements verjüngt.
[0076] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass sich, zur Bewirkung des Aufspreizens
des Pressabschnitts als Folge des Verschraubens der beiden Befestigungsmittel, der
Pressabschnitt innenmantelseitig, innerhalb der Verbindungsbohrung, in Richtung auf
das zweite Ende des Verbindungselements verjüngt.
[0077] Durch die schräge Fläche kann eine axiale Bewegung des ersten Befestigungsmittels
beim Verschrauben mit dem zweiten Befestigungsmittel eine radiale Aufspreizung zur
Folge haben.
[0078] Ein besonders guter Effekt der Aufspreizung bzw. Kraftumlenkung ergibt sich, wenn
sich beide Verbindungspartner entsprechend verjüngen, vorzugsweise mit derselben Steigung
der Verjüngung. Grundsätzlich kann es aber bereits ausreichend sein, wenn sich nur
einer der beiden Verbindungspartner (erstes Befestigungsmittel oder Pressabschnitt)
entsprechend verjüngt.
[0079] Durch die beschriebene Verjüngung des ersten Befestigungsmittels und/oder des Pressabschnitts
ist es möglich, den Pressabschnitt durch das Verschrauben des ersten Befestigungsmittels
mit dem zweiten Befestigungsmittel mit technisch besonders einfachen Mitteln radial
aufzuspreizen, während das erste Befestigungsmittel tiefer in den Pressabschnitt eindringt.
Während der Translation des Pressabschnitts in Richtung auf den zweiten elektrischen
Leiter wird der Pressabschnitt bzw. dessen zumindest eine seitliche Kontaktfläche
radial nach außen gegen die Innenmantelfläche der Kontaktausnehmung gedrückt.
[0080] Der entsprechende Berührbereich zwischen dem ersten Befestigungsmittel und dem Pressabschnitt
ist vorzugsweise konisch geformt; es ist also vorzugsweise eine konische Verjüngung
vorgesehen. Grundsätzlich kann allerdings eine beliebige Verjüngung bzw. ein beliebig
konkav/konvexer Berührungsbereich vorgesehen sein.
[0081] Eine Verjüngung ist außerdem auch nicht unbedingt erforderlich, um das Aufspreizen
zu bewirken. Es können beispielsweise auch entlang des Umfangs des ersten Befestigungsmittels
verteilt angeordnete Noppen, bauchige oder sonstige Erhebungen etc. vorgesehen sein,
die erst dann in Anlage mit der Innenmantelfläche der Kontaktausnehmung kommen, wenn
das erste Befestigungsmittel durch die Verschraubung weiter in den Pressabschnitt
eindringt, so dass die Erhebungen anschließend gegen die Innenmantelfläche drücken
und die Aufspreizung bewirken. Insbesondere müssen die Erhebungen entlang des Umfangs
des ersten Befestigungsmittels nicht vollständig umlaufend angeordnet sein; beispielsweise
können mehrere punktuell oder abschnittsweise entlang des Umfangs des ersten Befestigungsmittels
verteilt angeordnete, voneinander abgegrenzte Erhebungen vorgesehen sein.
[0082] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das
erste Befestigungsmittel ein Innengewinde zur Ausbildung der Gewindeverbindung mit
dem zweiten Befestigungsmittel aufweist. Vorzugsweise weist das erste Befestigungsmittel
eine Schraubenmutter auf oder ist als Schraubenmutter ausgebildet.
[0083] Insbesondere ein als Schraubenmutter ausgebildetes erstes Befestigungsmittel hat
sich als besonders geeignet herausgestellt. Es kann sich allerdings insbesondere ein
beliebiges hülsenförmiges erstes Befestigungsmittel eignen, insbesondere ein hülsenförmiges
Befestigungsmittel mit einem Innengewinde. Alternativ kann aber auch ein schaftförmiges
erstes Befestigungsmittel vorgesehen sein, beispielsweise ein Schraubenelement mit
einem Außengewinde oder ein Bolzen ohne ein Außengewinde.
[0084] Wie bereits erwähnt kann auch eine Presspassung bzw. Pressverbindung zwischen den
Befestigungsmitteln vorgesehen sein. Eine Gewindeverbindung ist daher nicht unbedingt
erforderlich. Das erste Befestigungsmittel kann dann insbesondere eine passgenaue
Aufnahme für einen Bolzen bzw. einen Bolzenschaft bzw. ein längliches zweites Befestigungsmittel
aufweisen. Optional kann das erste Befestigungsmittel eine Verjüngung innerhalb der
Verbindungsbohrung aufweisen, insbesondere in dem Anlageabschnitt oder zumindest im
Bereich des Anlageabschnitts, so dass das Verbindungselement durch das Einführen des
zweiten Befestigungsmittels in die Verbindungsbohrung an seinem ersten Ende bzw. an
dem Pressabschnitt radial aufgespreizt wird.
[0085] Die Erfindung betrifft auch ein elektrisches Verbindungssystem, insbesondere ein
elektrisches Verbindungssystem für die Hochvolttechnik, aufweisend eine elektrische
Verbindungsanordnung gemäß den vorstehenden und nachfolgenden Ausführungen, und aufweisend
das zweite Befestigungsmittel.
[0086] Das zweite Befestigungsmittel ist vorzugsweise in dem Anlageabschnitt innerhalb der
Verbindungsbohrung zumindest abschnittsweise aufgenommen.
[0087] Vorzugsweise weist das elektrische Verbindungssystem das erste Befestigungsmittel
und das zweite Befestigungsmittel auf. Das elektrische Verbindungssystem kann grundsätzlich
allerdings auch nur das erste Befestigungsmittel oder nur das zweite Befestigungsmittel
aufweisen.
[0088] Es kann vorgesehen sein, dass der zweite elektrische Leiter eine Befestigungsausnehmung
aufweist. Die Befestigungsausnehmung ist vorzugsweise eine Durchgangsbohrung und ausgebildet,
das zweite Befestigungsmittel aufzunehmen bzw. das zweite Befestigungsmittel ist durch
die Befestigungsausnehmung hindurchführbar.
[0089] Vorzugsweise sind im montierten Zustand des Verbindungssystems die Befestigungsausnehmung,
die Verbindungsbohrung und die Kontaktausnehmung zueinander fluchtend, vorzugsweise
koaxial, angeordnet.
[0090] In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das zweite Befestigungsmittel
ein Schraubenelement aufweist, vorzugsweise eine herkömmliche Metallschraube.
[0091] Das Schraubenelement kann einen Schraubenschaft aufweisen, der durch die Befestigungsausnehmung
des zweiten elektrischen Leiters hindurchführbar ist, und der sich zumindest abschnittsweise
durch die Verbindungsbohrung erstreckt, wobei der Schraubenschaft zur Ausbildung der
Gewindeverbindung mit dem ersten Befestigungsmittel ein Außengewinde aufweist.
[0092] Das Schraubenelement kann einen Schraubenkopf aufweisen, der sich unmittelbar (z.
B. durch einen ausreichend großen Anlageflansch mit größer Querschnittserstreckung
als die Befestigungsausnehmung) oder mittelbar (z. B. durch einen separaten Anlageflansch,
wie eine Unterlegscheibe) auf dem elektrischen Leiter abstützt.
[0093] Anstelle eines Schraubenelements, das durch eine Befestigungsausnehmung des zweiten
elektrischen Leiters hindurchgeführt wird, kann sich das zweite Befestigungsmittel
gegebenenfalls auch einteilig von einer Seitenfläche des zweiten elektrischen Leiters
erheben oder entsprechend mit dem zweiten elektrischen Leiter verbunden sein, so dass
sich das zweite Befestigungsmittel als Schaft quer, vorzugsweise orthogonal, zu der
entsprechenden Seitenfläche des zweiten elektrischen Leiters erstreckt. Die Ausgestaltung
des zweiten Befestigungsmittels als Schraubenelement ist allerdings bevorzugt.
[0094] Das zweite Befestigungsmittel kann auch als Bolzen ausgebildet sein und muss daher
nicht unbedingt ein Außengewinde aufweisen. Das erste Befestigungsmittel kann in diesem
Fall vorteilhaft zur kraftschlüssigen, passgenauen Aufnahme des Bolzens ausgebildet
sein. Auf diese Weise kann eine Pressverbindung zwischen den Befestigungsmitteln hergestellt
werden.
[0095] An dieser Stelle sei erwähnt, dass Merkmale, die sich auf das erste Befestigungsmittel
beziehen, mit dem zweiten Befestigungsmittel austauschbar sein können - und umgekehrt.
Auch die Befestigungsmittel selbst können vertauscht angeordnet sein. Beispielsweise
kann zur Verbindung mit dem ersten elektrischen Leiter ein Schraubenelement und mit
dem zweiten elektrischen Leiter eine Schraubenmutter vorgesehen sein.
[0096] Die Erfindung betrifft auch ein elektrisches Verbindungssystem, insbesondere ein
elektrisches Verbindungssystem für die Hochvolttechnik, aufweisend eine elektrische
Verbindungsanordnung gemäß den vorstehenden und nachfolgenden Ausführungen, und aufweisend
den ersten elektrischen Leiter und den zweiten elektrischen Leiter.
[0097] Vorzugsweise weist das elektrische Verbindungssystem das erste Befestigungsmittel
und die beiden elektrischen Leiter, besonders bevorzugt das erste Befestigungsmittel
und das zweite Befestigungsmittel und die beiden elektrischen Leiter, auf.
[0098] Es kann vorgesehen sein, dass die elektrischen Leiter als starre elektrische Leiter,
beispielsweise als Stromschienen, ausgebildet sind. Es kann sich bei den elektrischen
Leitern grundsätzlich aber um beliebige elektrische Leiter handeln, beispielsweise
auch um flexible elektrische Leiter (z. B. Eindraht-Leiter oder Litzen), die optional
an einem zur Verbindung mit dem jeweils anderen elektrischen Leiter vorgesehenen Abschnitt
plattenförmig kompaktiert sind, beispielsweise durch ein Kaltschweißverfahren.
[0099] Zumindest einer der elektrischen Leiter kann an einem unabhängigen Bauteil, beispielsweise
an einem Karosseriebauteil eines Fahrzeugs, befestigt oder befestigbar sein. Alternativ
oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass zumindest einer der elektrischen Leiter
an einem elektrischen Verbraucher oder Hochvoltspeicher befestigt oder befestigbar
ist.
[0100] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
Befestigungsausnehmung des zweiten elektrischen Leiters, durch die das zweite Befestigungsmittel
hindurchgeführt ist bzw. hindurchführbar ist, zum Ausgleich von mechanischen Toleranzen
eine größere Querschnittserstreckung aufweist als der durch die Befestigungsausnehmung
verlaufende Abschnitt des zweiten Befestigungsmittels.
[0101] Die Befestigungsausnehmung kann gegebenenfalls auch eine größere Querschnittserstreckung
aufweisen als die Kontaktausnehmung des zweiten elektrischen Leiters.
[0102] Durch eine übergroße Befestigungsausnehmung können Toleranzen bei der räumlichen
Orientierung der beiden elektrischen Leiter noch besser ausgeblichen werden. Beispielsweise
kann die Befestigungsausnehmung auch als elliptische Ausnehmung oder als Langloch
ausgebildet sein.
[0103] Im Falle einer "übergroßen" Befestigungsausnehmung kann insbesondere vorgesehen sein,
dass das zweite Befestigungsmittel zur Abstützung einen entsprechend großen Anlageflansch
aufweist, wie beispielsweise einen "übergroßen" Schrauben- oder Bolzenkopf oder eine
Unterlegscheibe, mit einer größeren Querschnittserstreckung als die Befestigungsausnehmung.
[0104] Es kann vorgesehen sein, dass das elektrische Verbindungssystem neben dem ersten
elektrischen Leiter und dem zweiten elektrischen Leiter noch weitere elektrische Leiter
aufweist. Beispielsweise können ein dritter elektrischer Leiter und ein vierter elektrischer
Leiter vorgesehen sein, die mittels einer weiteren Verbindungsanordnung miteinander
elektrisch und mechanisch verbunden werden können. Auf diese Weise können beliebig
viele Leiterpaare gebildet werden.
[0105] Insbesondere können im Rahmen des erfindungsgemäßen Verbindungssystems mehrere Stromschienen,
die in einer gemeinsamen Baugruppe hochvoltspeicherseitig kombiniert sind und optional
über Sicherungen, Relais oder sonstige elektrische Bauteile und Baugruppen miteinander
verbunden sind, über entsprechende Verbindungsanordnung mit Stromschienen weiterverbunden
werden, die Teil eines gemeinsamen Anschlussfeldes zur Versorgung einzelner Verbraucher
darstellen.
[0106] Es kann vorgesehen sein, dass das elektrische Verbindungssystem außerdem einen oder
mehrere Modulverbinder aufweist, die jeweils einen oder mehrere weitere elektrische
Leiter aufweisen und mit den jeweiligen Endverbrauchern und dem ersten elektrischen
Leiter oder dem zweiten elektrischen Leiter in Verbindung stehen.
[0107] Grundsätzlich kann vorgesehen sein, dass das elektrische Verbindungssystem mehrere
Verbindungselemente zur Verbindung der beiden elektrischen Leiter aufweist oder auch
noch weitere elektrische Leiter aufweist, die ein gemeinsames Leiterpaar ausbilden
und mittels jeweils eines Verbindungselements miteinander verbunden sind.
[0108] Insbesondere kann eine mehrpolige elektrische Verbindung aus zumindest zwei Leiterpaaren
(ein erstes Leiterpaar aus dem ersten elektrischen Leiter und dem zweiten elektrischen
Leiter und ein zweites Leiterpaar aus einem dritten elektrischen Leiter und einem
vierten elektrischen Leiter) vorgesehen sein, um insbesondere eine Verbindungsmöglichkeit
für einen vollständigen Stromkreis bereitzustellen.
[0109] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer elektrischen und
mechanischen Verbindung zwischen einem ersten elektrischen Leiter und einem zweiten
elektrischen Leiter, aufweisend zumindest die folgenden Verfahrensschritte:
- Anordnen eines elektrischen Verbindungselements mit einem an einem ersten Ende angeordneten
Pressabschnitt, einem an einem zweiten Ende angeordneten Anlageabschnitt und einer
Verbindungsbohrung, die sich zumindest zwischen dem Anlageabschnitt und dem Pressabschnitt
erstreckt, zwischen den elektrischen Leitern;
- Einbringen eines ersten Befestigungsmittels in die Verbindungsbohrung (vorzugsweise
innerhalb des Pressabschnitts) oder gestalten des Verbindungselements (vorzugsweise
des Pressabschnitts) derart, so dass dieses selbst ein erstes Befestigungsmittel ausbildet;
- Einbringen eines zweiten Befestigungsmittels in die Verbindungsbohrung (vorzugsweise
zumindest innerhalb des Anlageabschnitts); und
- Verbinden der beiden Befestigungsmittel, so dass das erste Befestigungsmittel oder
das zweite Befestigungsmittel den Pressabschnitt radial aufspreizt, um eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen zumindest einer seitlichen Kontaktfläche des Pressabschnitts und
einer Innenmantelfläche einer Kontaktausnehmung des ersten elektrischen Leiters zu
bewirken.
[0110] Vorzugsweise ist außerdem vorgesehen, dass durch das Verbinden der Befestigungsmittel
eine Anlagefläche des Anlageabschnitts mit einer Seitenfläche des zweiten elektrischen
Leiters in axialer Richtung in Kontakt tritt (insbesondere kraftschlüssig), vorzugsweise
noch bevor der Pressabschnitt aufgespreizt wird.
[0111] Auf vorteilhafte Weise kann dadurch eine elektrisch leitende, flexible Ausgleichseinheit
zur Verbindung insbesondere starrer elektrischer Leiter bereitgestellt werden. Die
Ausgleichseinheit bzw. die Verbindunganordnung ist äußerst einfach montierbar und
in der Verwendung außerordentlich robust.
[0112] Die elektrische Verbindungsanordnung kann zwischen den beiden elektrischen Leitern,
insbesondere Stromschienen, angeordnet werden, wobei beide elektrische Leiter bzw.
Stromschienen vorzugsweise jeweilige Ausnehmungen bzw. Bohrungen aufweisen können
(Kontaktausnehmung und Befestigungsausnehmung). Durch die Verbindungskraft (insbesondere
Verschraubungskraft oder Presskraft) zwischen den beiden Befestigungsmitteln kann
einerseits die Anlagefläche in Anlage mit der Seitenfläche des zweiten elektrischen
Leiters gebracht und in Axialrichtung kraftschlüssig fixiert und gleichzeitig der
Pressabschnitt radial aufgespreizt werden, um sich in der Kontaktausnehmung des ersten
elektrischen Leiters zu verklemmen.
[0113] Erfindungsgemäß kann selbst in verschiedenen Toleranzlagen der elektrischen Leiter
eine stabile, niederohmige Stromübertragung bereitgestellt werden. Die Befestigung
bzw. Fixierung kann auf vorteilhafte Weise mit einem dreiteiligen System aus Verbindungselement,
erstem Befestigungsmittel und zweitem Befestigungsmittel ermöglich werden.
[0114] Der elektrische Leiter kann Teil eines Anschlussfeldes sein (verbraucherseitig und/oder
versorgerseitig). Vorzugsweise kann auf die vorstehend beschriebene Weise eine elektrische
oder mechanische Verbindung zwischen zwei Stromschienen eines Hochvoltsystems bereitgestellt
werden. So kann beispielsweise ein Hochvoltspeicher, beispielsweise eine Fahrzeugbatterie,
über eine erste Stromschiene mit einer zweiten Stromschiene zur Versorgung zumindest
eines elektrischen Verbrauchers (zum Beispiel des Hauptaggregats im Traktionspfad
oder eines Nebenaggregats im Nebenaggregatpfad) hergestellt werden.
[0115] Merkmale, die im Zusammenhang mit einem der Gegenstände der Erfindung, namentlich
gegeben durch die erfindungsgemäßen elektrische Verbindungsanordnung, das erfindungsgemäße
elektrische Verbindungssystem und das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben wurden,
sind auch für die anderen Gegenstände der Erfindung vorteilhaft umsetzbar. Ebenso
können Vorteile, die im Zusammenhang mit einem der Gegenstände der Erfindung genannt
wurden, auch auf die anderen Gegenstände der Erfindung bezogen verstanden werden.
[0116] Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass Begriffe wie "umfassend", "aufweisend" oder
"mit" keine anderen Merkmale oder Schritte ausschließen. Ferner schließen Begriffe
wie "ein" oder "das", die auf eine Einzahl von Schritten oder Merkmalen hinweisen,
keine Mehrzahl von Merkmalen oder Schritten aus - und umgekehrt.
[0117] In einer puristischen Ausführungsform der Erfindung kann allerdings auch vorgesehen
sein, dass die in der Erfindung mit den Begriffen "umfassend", "aufweisend" oder "mit"
eingeführten Merkmale abschließend aufgezählt sind. Dementsprechend kann eine oder
können mehrere Aufzählungen von Merkmalen im Rahmen der Erfindung als abgeschlossen
betrachtet werden, beispielsweise jeweils für jeden Anspruch betrachtet. Die Erfindung
kann beispielsweise ausschließlich aus den in Anspruch 1 genannten Merkmalen bestehen.
[0118] Es sei erwähnt, dass Bezeichnungen wie "erstes" oder "zweites" etc. vornehmlich aus
Gründen der Unterscheidbarkeit von jeweiligen Vorrichtungs- oder Verfahrensmerkmalen
verwendet werden und nicht unbedingt andeuten sollen, dass sich Merkmale gegenseitig
bedingen oder miteinander in Beziehung stehen.
[0119] Ferner sei betont, dass die vorliegend beschriebenen Werte und Parameter Abweichungen
oder Schwankungen von ±10% oder weniger, vorzugsweise ±5% oder weniger, weiter bevorzugt
±1% oder weniger, und ganz besonders bevorzugt ±0,1% oder weniger des jeweils benannten
Wertes bzw. Parameters mit einschließen, sofern diese Abweichungen bei der Umsetzung
der Erfindung in der Praxis nicht ausgeschlossen sind. Die Angabe von Bereichen durch
Anfangs- und Endwerte umfasst auch all diejenigen Werte und Bruchteile, die von dem
jeweils benannten Bereich eingeschlossen sind, insbesondere die Anfangs- und Endwerte
und einen jeweiligen Mittelwert.
[0120] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
beschrieben.
[0121] Die Figuren zeigen jeweils bevorzugte Ausführungsbeispiele, in denen einzelne Merkmale
der vorliegenden Erfindung in Kombination miteinander dargestellt sind. Merkmale eines
Ausführungsbeispiels sind auch losgelöst von den anderen Merkmalen des gleichen Ausführungsbeispiels
umsetzbar und können dementsprechend von einem Fachmann ohne Weiteres zu weiteren
sinnvollen Kombinationen und Unterkombinationen mit Merkmalen anderer Ausführungsbeispiele
verbunden werden.
[0122] In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0123] Es zeigen schematisch:
- Figur 1
- ein Verbindungssystem in einem nicht verbundenen Zustand gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer seitlichen Schnittdarstellung;
- Figur 2
- das Verbindungssystem der Figur 1 in einem vormontierten Zustand in einer seitlichen
Schnittdarstellung;
- Figur 3
- das Verbindungssystem der Figur 1 in einem teilmontierten Zustand in einer seitlichen
Schnittdarstellung;
- Figur 4
- das Verbindungssystem der Figur 1 in vollständig montiertem Zustand in einer seitlichen
Schnittdarstellung;
- Figur 5
- ein erfindungsgemäßes Verbindungselement und ein korrespondierendes, erstes Befestigungsmittel
in einer perspektivischen Ansicht;
- Figur 6
- das Verbindungselement der Figur 5 in einer weiteren perspektivischen Ansicht;
- Figur 7
- ein Verbindungssystem in vollständig montiertem Zustand mit einer Gehäuseschale für
den ersten elektrischen Leiter in einer seitlichen Schnittdarstellung;
- Figur 8
- eine perspektivische Einzeldarstellung der Gehäuseschale und des Verbindungselements
des Verbindungssystems der Figur 7;
- Figur 9
- ein Verbindungssystem in vollständig montiertem Zustand gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer seitlichen Schnittdarstellung;
- Figur 10
- ein mit dem ersten Befestigungsmittel einteiliges Verbindungselement gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer perspektivischen Darstellung;
- Figur 11
- eine Verdrehsicherung zwischen einem einteiligen Verbindungselement und dem ersten
elektrischen Leiter in einer perspektivischen Darstellung;
- Figur 12
- ein Verbindungssystem mit dem Verbindungselement gemäß Figur 10 in einem vollständig
montierten Zustand in einer seitlichen Schnittdarstellung:
- Figur 13
- ein mit dem ersten Befestigungsmittel einteiliges Verbindungselement und ein als Bolzen
ausgebildetes zweites Befestigungsmittel gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer perspektivischen Darstellung;
- Figur 14
- ein Verbindungssystem mit dem Verbindungselement gemäß Figur 13 in einem teilmontierten
Zustand in einer seitlichen Schnittdarstellung; und
- Figur 15
- das Verbindungssystem gemäß Figur 14 in einem vollständig montierten Zustand in einer
seitlichen Schnittdarstellung.
[0124] In den Figuren 1 bis 4 ist ein elektrisches Verbindungssystem 1 gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung in verschiedenen Zuständen in einer seitlichen Schnittdarstellung
gezeigt.
[0125] Das elektrische Verbindungssystem 1 weist einen ersten elektrischen Leiter 2 und
einen zweiten elektrischen Leiter 3 auf, die im Ausführungsbeispiel jeweils als Stromschienen
ausgebildet und mittels einer erfindungsgemäßen elektrischen Verbindungsanordnung
4 verbindbar sind. In Figur 1 ist ein noch nicht verbundener Zustand des Verbindungssystems
1 gezeigt.
[0126] Bei dem ersten elektrischen Leiter 2 kann es sich beispielsweise um ein Anschlussfeld
handeln bzw. der erste elektrische Leiter 2 kann Teil eines Anschlussfeldes sein,
das über einen oder mehrere elektrische Abgänge 5 mit einem oder mehreren elektrischen
Verbrauchern verbunden ist, beispielsweise mit einem Haupt- oder Nebenaggregat eines
Elektrofahrzeugs. Bei dem zweiten elektrischen Leiter 3 kann es sich beispielsweise
um eine mit einem Hochvoltspeicher 6 verbundene Stromschiene im Last- oder Ladepfad
handeln, die unmittelbar oder mittelbar (beispielsweise über eine elektrische Baugruppe),
die in Figur 1 als Blackbox 7 angedeutet ist, mit dem Hochvoltspeicher 6 verbunden
ist.
[0127] Die Verbindungsanordnung 4 weist ein elektrisches Verbindungselement 8 mit einem
an einem ersten Ende angeordneten Pressabschnitt 9 und einem an einem zweiten Ende
angeordneten Anlageabschnitt 10 auf. Das Verbindungselement 8 ist vornehmlich hülsenförmig
ausgebildet und erstreckt sich entlang einer Längsachse L von seinem ersten Ende zu
seinem zweiten Ende. Im Ausführungsbeispiel sind der Anlageabschnitt 10 und der Pressabschnitt
9 einteilig ausgebildet.
[0128] Der Pressabschnitt 9 weist zumindest eine seitliche Kontaktfläche 11 zur elektrischen
Kontaktierung einer Innenmantelfläche 12 einer Kontaktausnehmung 13 des ersten elektrischen
Leiters 2 auf. Um die zumindest eine seitliche Kontaktfläche 11 auszubilden, ist der
Pressabschnitt 9 vorzugsweise in Längsrichtung geschlitzt, wobei zwischen jeweils
zwei Längsschlitzen eine seitliche Kontaktfläche 11 in der Art einer Federlasche eines
Federkorbs ausgebildet wird. Im Ausführungsbeispiel sind konkret vier seitliche Kontaktflächen
11 bzw. Federlaschen vorgesehen, wie sich besonders gut anhand der perspektivischen
Darstellung des Verbindungselements 8 in den Figuren 5 und 6 erkennen lässt.
[0129] Der Anlageabschnitt 10 des Verbindungselements 8 weist eine stirnseitige Anlagefläche
14 zur kraftschlüssigen, elektrischen Kontaktierung einer Seitenfläche 15 des zweiten
elektrischen Leiters 3 auf. Dabei kann insbesondere eine flächige Kontaktierung vorgesehen
sein.
[0130] Durch das Verbindungselement 8 erstreckt sich eine Verbindungsbohrung 16 ausgehend
von dem zweiten Ende durch den Anlageabschnitt 10 bis in den Pressabschnitt 9 hinein.
Im Ausführungsbeispiel erstreckt sich die Verbindungsbohrung 16 vollständig durch
das gesamte Verbindungselement 8. Aufgrund der Verbindungsbohrung 16 vermag der Pressabschnitt
9 ein erstes Befestigungsmittel 17 aufzunehmen und der Anlageabschnitt 10 ein zweites
Befestigungsmittel 18 aufzunehmen. Die beiden Befestigungsmittel 17, 18 können über
eine gemeinsame Gewindeverbindung miteinander verschraubbar sein. Beispielhaft ist
das erste Befestigungsmittel 17 im Ausführungsbeispiel als Schraubenmutter ausgebildet,
die zur Ausbildung der gemeinsamen Gewindeverbindung mit dem zweiten Befestigungsmittel
18 ein Innengewinde aufweist.
[0131] Wiederum beispielhaft ist das zweite Befestigungsmittel 18 als Schraubenelement ausgebildet,
mit einem Schraubenschaft 19, der durch eine Befestigungsausnehmung 20 des zweiten
elektrischen Leiters 3 hindurchführbar ist und der sich zumindest abschnittsweise
durch die Verbindungsbohrung 16 erstreckt und zur Ausbildung der Gewindeverbindung
mit dem ersten Befestigungsmittel 17 ein Außengewinde aufweist.
[0132] In Figur 2 ist ein vormontierter Zustand des elektrischen Verbindungssystems 1 bzw.
der elektrischen Verbindungsanordnung 4 gezeigt. Im dargestellten vormontierten Zustand
ist die Verbindungsanordnung 4 verliersicher mit dem zweiten elektrischen Leiter 3
verbunden, indem das ersten Befestigungsmittel 17 und das zweite Befestigungsmittel
18 bereits teilweise miteinander verschraubt sind.
[0133] Um den Schraubvorgang für den Monteur zu vereinfachen, kann vorgesehen sein, dass
der Pressabschnitt 9 ausgebildet ist, das erste Befestigungsmittel 17 verdrehsicher
aufzunehmen. Hierzu können Pressabschnitt 9 innenseitig und erstes Befestigungsmittel
17 außenseitig beispielsweise einen polygonalen Querschnittsverlauf aufweisen, was
sich insbesondere in Zusammenschau der Figuren 5 und 6 gut erkennen lässt.
[0134] Ein teilmontierter Zustand des elektrischen Verbindungssystems 1 ist in Figur 3 dargestellt.
Dabei wurden die beiden Befestigungsmittel 17, 18 weiter miteinander verschraubt,
so dass sich das erste Befestigungsmittel 17 entlang der Längsachse L des Verbindungselements
8 weiter in Richtung des zweiten Endes des Verbindungselements 8 bewegt. Auf diese
Weise kann das Verbindungselement 8 zunächst mit der stirnseitigen Anlagefläche 14
des Anlageabschnitts 10 axial gegen die korrespondierende Seitenfläche 15 des zweiten
elektrischen Leiters 3 gepresst und hierdurch eine entsprechende kraftschlüssige mechanische
und elektrisch stabile Verbindung mit dem zweiten elektrischen Leiter 3 hergestellt
werden. Das zweite Befestigungsmittel 18 bzw. das Schraubenelement weist hierfür einen
Schraubenkopf 21 auf, der sich auf dem zweiten elektrischen Leiters 3 abstützt, beispielsweise
durch den dargestellten Anlageflansch 22, der im Ausführungsbeispiel einteilig mit
dem Schraubenkopf 21 ist. Alternativ kann allerdings auch eine mittelbare Abstützung
vorgesehen sein, beispielsweise über eine Unterlegscheibe.
[0135] Zum Toleranzausgleich ist die Befestigungsausnehmung 20 gegenüber dem Schraubenschaft
19 übergroß ausgebildet, wie in den Figuren 1 bis 4 gut erkennbar. Alternativ zu einer
übergroßen Bohrung kann beispielsweise auch ein Langloch oder eine elliptische Befestigungsausnehmung
20 vorgesehen sein.
[0136] Figur 4 zeigt schließlich einen vollständig montierten Zustand des elektrischen Verbindungssystems
1. Die beiden Befestigungsmittel 17, 18 wurden hierzu noch weiter miteinander verschraubt,
was aufgrund der axialen Bewegung des ersten Befestigungsmittels 17 in Richtung des
zweiten Endes des Verbindungselements 8 schließlich zu einer radialen Aufspreizung
des Pressabschnitts 9 führt, wodurch eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den
seitlichen Kontaktflächen 11 und der Innenmantelfläche 12 der Kontaktausnehmung 13
bewirkt wird, wie dies durch die in Figur 4 dargestellten Pfeile angedeutet wird.
[0137] Um eine zerstörungsfreie, lösbare Aufspreizung zu bewirken, sind die bereits genannten
Längsschlitze zwischen den seitlichen Kontaktflächen 11 vorteilhaft, die dem Pressabschnitt
9 eine gewisse Elastizität verleihen können. Um ausgehend von der axialen Bewegung
des ersten Befestigungsmittels 17 die Aufspreizung zu bewirken, weisen Pressabschnitt
9 innenmantelseitig, also innerhalb der Verbindungsbohrung 16, und das erste Befestigungsmittel
17 außenmantelseitig jeweils in Richtung auf das zweite Ende des Verbindungselements
8 verjüngende Flächenabschnitte 23, 23' auf. Die verjüngenden Flächenabschnitte 23,
23' weisen vorzugsweise dieselbe Steigung auf, können sich in ihrer Steigung und Ausgestaltung
allerdings auch unterscheiden. Grundsätzlich kann es auch bereits ausreichend sein,
wenn lediglich einer der beiden Verbindungspartner aus erstem Befestigungsmittel 17
und Pressabschnitt 9 einen entsprechend verjüngenden Flächenabschnitt 23, 23' aufweist.
[0138] Insbesondere durch die Kombination aus axialer Verbindung mit dem zweiten elektrischen
Leiter 3 und radialer Verbindung mit dem ersten elektrischen Leiter 2 kann sich eine
besonders vorteilhafte elektrische Verbindungsanordnung 4 ergeben. Insofern die Tiefe
der Kontaktausnehmung 13 für eine stabile mechanische Verbindung mit geeignetem Toleranzausgleich
nicht ausreichend sein sollte, kann auf dem ersten elektrischen Leiter 2 ein hülsenförmiger
Körper 24 aufgesetzt sein, das die Kontaktausnehmung 13 entsprechend verlängert (in
Figur 4 strichliniert dargestellt).
[0139] Zum Ausgleich von Toleranzen kann es von Vorteil sein, wenn die seitlichen Kontaktflächen
11 eine konvexe Wölbung aufweisen, wie im Ausführungsbeispiel angedeutet. Somit vermag
das Verbindungselement 8 selbst dann eine mechanisch und elektrisch stabile Verbindung
mit dem ersten elektrischen Leiter 2 herzustellen, wenn das Verbindungselement 8 innerhalb
der Kontaktausnehmung 13 verkippt, um beispielsweise eine relative Verdrehung der
elektrischen Leiter 2, 3 auszugleichen.
[0140] In den Figuren 7 und 8 ist ein weiteres Verbindungssystem 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung in einem vollständig montierten Zustand dargestellt, um eine weitere, optionale
Optimierung der Montierbarkeit des Verbindungssystems 1 zu verdeutlichen.
[0141] Mitunter sind die elektrischen Leiter 2, 3, insbesondere die elektrischen Leiter
2, 3 eines Hochvoltsystems, aus Berührschutz- oder sonstigen Gründen mit einer oder
mehreren Gehäuseschalen 25 versehen, beispielsweise wie in den Figuren 7 und 8 angedeutet.
Mittels der Gehäuseschalen 25 kann einerseits eine Verliersicherung für das Verbindungselement
8 (gegebenenfalls samt erstem Befestigungsmittel 17) und außerdem eine weitere Verdrehsicherung
bereitgestellt werden. Es kann daher beispielsweise vorgesehen sein, dass das Verbindungselement
8, insbesondere der Anlageabschnitt 10 des Verbindungselements 8, eine mechanische
Schnittstelle 26 (vgl. auch die Figuren 5 und 6) für eine verdrehsichere mechanische
Verbindung mit dem ersten elektrischen Leiter 2 oder dem zweiten elektrischen Leiter
3 aufweist. In Figur 7 ist eine verdrehsichere Verbindung mit dem ersten elektrischen
Leiter 2 mittelbar über die Gehäuseschale 25 angedeutet. Die mechanische Schnittstelle
26 weist, wie sich gut anhand von Figur 8 erkennen lässt, einen polygonalen Querschnitt
auf.
[0142] Die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele und Varianten der Erfindung sind
lediglich beispielhaft zu verstehen. Grundsätzlich lässt sich die Kombination aus
axialer und radialer Verbindung in einem erfindungsgemäßen Verbindungssystem 1 auf
viele weitere Arten realisieren, was beispielhaft anhand der nachfolgenden Figuren
noch verdeutlicht werden soll.
[0143] In Figur 9 ist das zweite Befestigungsmittel 18 nicht als Schraubenelement ausgebildet,
sondern als rein schaftförmiger Körper, der sich ausgehend von dem zweiten elektrischen
Leiter 3 quer bzw. orthogonal aus der zur Verbindung vorgesehenen Seitenfläche 15
erstreckt und die Gewindeverbindung mit dem ersten Befestigungsmittel 17 herstellt.
Der Antrieb für die Verschraubung kann dabei beispielsweise über das erste Befestigungsmittel
17 hergestellt werden oder durch ein Verdrehen des Verbindungselements 8 samt erstem
Befestigungsmittel 17 (beispielsweise über eine verdrehsichere mechanische Schnittstelle
26 im Bereich des Anlageabschnitts 10, vergleichbar mit der mechanischen Schnittstelle
26 in den Figuren 7 und 8) ermöglicht werden.
[0144] Anhand der Figuren 10 bis 12 soll eine Variante der Erfindung verdeutlich werden,
bei der das Verbindungselement 8 einteilig mit dem ersten Befestigungsmittel 17 ausgebildet
ist, in der Art eines Spreizdübels.
[0145] Wie zuvor, weißt das Verbindungselement 8 an einem ersten Ende einen Pressabschnitt
9 und an seinem zweiten Ende einen Anlageabschnitt 10 auf. Im montierten Zustand vermag
sich das Verbindungselement 8 mit seiner stirnseitigen Anlagefläche 14 an der dem
ersten elektrischen Leiter 2 zugewandten Seitenfläche 15 des zweiten elektrischen
Leiters 3 kraftschlüssig abzustützen (vgl. Figur 12). Ferner dienen die seitlichen
Kontaktflächen 11 des Pressabschnittes 9 zur kraftschlüssigen Verbindung mit der Innenmantelfläche
12 der Kontaktausnehmung 13 (vgl. ebenfalls Figur 12). Die Verbindungsbohrung 16 erstreckt
sich vollständig durch das Verbindungselement 8, so dass das zweite Befestigungsmittel
18 ausgehend von dem zweiten Ende des Verbindungselements 8 bis zu dem ersten Ende
des Verbindungselements 8 hindurchgeführt werden kann.
[0146] Ausgehend von dem ersten Ende des Verbindungselements 8 erstreckt sich ein funktional
einteilig mit dem Pressabschnitt 9 ausgebildetes erstes Befestigungsmittel 17. Das
erste Befestigungsmittel 17 weist ein Innengewinde 27 innerhalb der Verbindungsbohrung
16 auf (vgl. Figur 10), um mit dem zweiten Befestigungsmittel 18, bei dem es sich
wiederum um ein Schraubenelement handelt, verschraubbar zu sein. Der Pressabschnitt
9 weist im Ausführungsbeispiel der Figuren 10 bis 12 geschlitzte Abschnitte auf, in
der Art von beidseitig angebundenen Federlaschen, wobei jede Federlasche eine der
seitlichen Kontaktflächen 11 ausbildet. Die Federlaschen sind konvex bzw. bauchig
ausgebildet und stellen eine definierte Schwachstelle in dem Verbindungselement 8
dar. Wird nun das zweite Befestigungsmittel 18 bzw. das Schraubenelement mit dem Innengewinde
27 des ersten Befestigungsmittels 17 verschraubt, bewirkt die im Rahmen der Verschraubung
auf das Verbindungselement 8 aufgebrachte axiale Kraftkomponente eine Aufspreizung
der Federlaschen, sobald sich das Verbindungselement 8 mit seiner stirnseitigen Anlagefläche
14 an dem zweiten elektrischen Leiter 3 abstützt. Das Prinzip ist im Grunde von Spreizdübeln
aus dem Trockenbau bekannt und eignet sich überraschenderweise sehr gut zur Verwendung
im Rahmen der vorliegenden Erfindung.
[0147] Eine Weiterbildung des mit dem ersten Befestigungsmittel 17 einteiligen Verbindungselements
8 kann eine Verdrehsicherung zwischen dem Pressabschnitt 9 und der Kontaktausnehmung
13 des ersten elektrischen Leiters 2 sein, wie in Figur 11 dargestellt. Beispielsweise
kann die Kontaktausnehmung 13 einen polygonalen Querschnitt aufweisen, wie vorstehend
bereits erwähnt, um mit einem ebenfalls polygonal ausgebildeten axialen Bereich des
Pressabschnitts 9 verdrehsicher zusammenzuwirken.
[0148] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren 13 bis 15 gezeigt.
[0149] Ähnlich wie bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel ist das Verbindungselement
8 einteilig mit dem ersten Befestigungsmittel 17 ausgebildet. Im Gegensatz zu den
vorhergehenden Ausführungsbeispielen ist allerdings keine Schraub- bzw. Gewindeverbindung
zwischen den Befestigungsmitteln 17, 18 vorgesehen, sondern eine Pressverbindung.
[0150] Hierzu ist das zweite Befestigungsmittel 18 als Bolzen ausgebildet, mit einem Bolzenkopf
21' und einem Bolzenschaft 19'. Entsprechend ist die Verbindungsbohrung 16 des
[0151] Verbindungselements 8 ausgebildet, um den Bolzenschaft 19' passgenau aufzunehmen,
so dass die Befestigungsmittel 17, 18 mit einer ausreichenden Kraft miteinander verpressbar
sind. Wie sich anhand der Figuren 14 und 15 ergibt, ist der Anlageflansch 22 in diesem
Falle vorteilhaft an dem Verbindungselement 8 ausgebildet. Das heißt, das Verbindungselement
8 stützt sich mit seiner Anlagefläche 14 an der von dem ersten elektrischen Leiter
2 abgewandten Seitenfläche 15 des zweiten elektrischen Leiters 3 ab, nachdem der Bolzen
bzw. das zweite Befestigungsmittel 18 mit dem Verbindungselement 8 verbunden wurde.
[0152] Damit in dem Pressabschnitt 9 wiederum eine Aufspreizung erfolgen kann, weist das
Verbindungselement 8 einen verjüngenden Abschnitt 28 in seinem oberen, dem zweiten
elektrischen Leiter 3 zugewandten Endabschnitt auf. Durch das Einpressen des Bolzenschaftes
19' weitet sich das Verbindungselement 8 in dem unteren, dem ersten elektrischen Leiter
2 zugewandten Pressabschnitt 9 auf und bewirkt den Kraftschluss innerhalb der Kontaktausnehmung
13.
[0153] An dieser Stelle sei erwähnt, dass das Einfügen des zweiten Befestigungsmittels 18,
also beispielsweise das Einpressen des Bolzens in den Figuren 13 bis 15, auch ausgehend
von dem ersten elektrischen Leiter 2 vorgesehen sein kann. In diesem Fall kann es
vorteilhaft sein sicherzustellen, dass das erste Befestigungsmittel 17 nicht aus dem
zweiten elektrischen Leiter 3 herausgedrückt wird. Dies kann beispielsweise durch
einen zusätzlichen oder alternativen Anlageflansch 22 oder sonstigen Anlageabschnitt
auf der dem ersten elektrischen Leiter 2 zugewandten Seitenfläche des zweiten elektrischen
Leiters 3 und/oder auf der von dem zweiten elektrischen Leiter 3 abgewandten Seitenfläche
des ersten elektrischen Leiters 2 erfolgen oder durch ein entsprechendes Rastmittel,
wie ein Rasthaken, der zumindest einen der elektrischen Leiter 2, 3 entsprechend hintergreift.
Beispielsweise können die Federlaschen des Pressabschnitts 9 an ihren Enden einen
Rasthaken aufweisen bzw. entsprechend umgeformt sein, um einen Rasthaken auszubilden.
1. Elektrische Verbindungsanordnung (4) zur elektrischen und mechanischen Verbindung
eines ersten elektrischen Leiters (2) mit einem zweiten elektrischen Leiter (3), aufweisend
ein elektrisches Verbindungselement (8) mit einem ersten Ende und mit einem zweiten
Ende, wobei an dem ersten Ende ein Pressabschnitt (9) angeordnet ist, der zumindest
eine seitliche Kontaktfläche (11) zur elektrischen Kontaktierung einer Innenmantelfläche
(12) einer Kontaktausnehmung (13) des ersten elektrischen Leiters (2) aufweist, und
wobei an dem zweiten Ende ein Anlageabschnitt (10) angeordnet ist, der eine Anlagefläche
(14) zur kraftschlüssigen Verbindung mit einer Seitenfläche (15) des zweiten elektrischen
Leiters (3) aufweist, wobei sich eine Verbindungsbohrung (16) zumindest zwischen dem
Anlageabschnitt (10) und dem Pressabschnitt (9) erstreckt, so dass das Verbindungselement
(8) ein erstes Befestigungsmittel (17) aufzunehmen vermag oder selbst ein erstes Befestigungsmittel
(17) ausbildet, und ein zweites Befestigungsmittel (18) aufzunehmen vermag, das mit
dem ersten Befestigungsmittel (17) verbindbar ist, so dass die kraftschlüssige Verbindung
zwischen der Anlagefläche (14) des Anlageabschnitts (10) und der Seitenfläche (15)
des zweiten elektrischen Leiters (3) hergestellt wird, und wobei der Pressabschnitt
(9) von dem ersten Befestigungsmittel (17) und/oder von dem zweiten Befestigungsmittel
(18) radial aufspreizbar ist, um eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der zumindest
einen seitlichen Kontaktfläche (11) und der Innenmantelfläche (12) der Kontaktausnehmung
(13) zu bewirken, indem die beiden Befestigungsmittel (17, 18) miteinander verbunden
werden.
2. Elektrische Verbindungsanordnung (4) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungselement (8) vornehmlich hülsenförmig ausgebildet ist, wobei sich die
Verbindungsbohrung (16) vollständig durch das Verbindungselement (8) erstreckt.
3. Elektrische Verbindungsanordnung (4) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Anlageabschnitt (10) einteilig mit dem Pressabschnitt (9) ausgebildet ist.
4. Elektrische Verbindungsanordnung (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungselement (8), vorzugsweise der Anlageabschnitt (10) des Verbindungselements
(8), eine mechanische Schnittstelle (26) für eine verdrehsichere mechanische Verbindung
mit zumindest einem der elektrischen Leiter (2, 3) aufweist.
5. Elektrische Verbindungsanordnung (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Pressabschnitt (9) ausgebildet ist, das erste Befestigungsmittel (17) verdrehsicher
aufzunehmen.
6. Elektrische Verbindungsanordnung (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Pressabschnitt (9) in Längsrichtung geschlitzt ist, um die zumindest eine seitliche
Kontaktfläche (11) zwischen jeweils zwei Längsschlitzen auszubilden, wobei vorzugsweise
mehrere seitliche Kontaktflächen (11) in der Art von Federlaschen eines Federkorbes
ausgebildet werden.
7. Elektrische Verbindungsanordnung (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine seitliche Kontaktfläche (11) eine konvexe Wölbung aufweist.
8. Elektrisches Verbindungssystem (1), insbesondere elektrisches Verbindungssystem (1)
für die Hochvolttechnik, aufweisend eine elektrische Verbindungsanordnung (4) gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 7, sowie das erste Befestigungsmittel (17), wobei das erste
Befestigungsmittel (17) in dem Pressabschnitt (9) innerhalb der Verbindungsbohrung
(16) aufgenommen ist.
9. Elektrisches Verbindungssystem (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich, zur Bewirkung des Aufspreizens des Pressabschnitts (9) als Folge des Verbindens
der beiden Befestigungsmittel (17, 18),
a) das erste Befestigungsmittel (17) außenmantelseitig und/oder
b) der Pressabschnitt (9) innenmantelseitig, innerhalb der Verbindungsbohrung (16),
in Richtung auf das zweite Ende des Verbindungselements (8) verjüngen, vorzugsweise
konisch verjüngen.
10. Elektrisches Verbindungssystem (1) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Befestigungsmittel (17) ein Innengewinde zur Ausbildung einer Gewindeverbindung
mit dem zweiten Befestigungsmittel (18) aufweist.
11. Elektrisches Verbindungssystem (1) gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10, aufweisend
das zweite Befestigungsmittel (18), wobei das zweite Befestigungsmittel (18) in dem
Anlageabschnitt (10) innerhalb der Verbindungsbohrung (16) zumindest abschnittsweise
aufgenommen ist.
12. Elektrisches Verbindungssystem (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Befestigungsmittel (18) ein Schraubenelement aufweist,
a) mit einem Schraubenschaft (19), der durch eine Befestigungsausnehmung (20) des
zweiten elektrischen Leiters (3) hindurchführbar ist, und der sich zumindest abschnittsweise
durch die Verbindungsbohrung (16) erstreckt, wobei der Schraubenschaft (19) zur Ausbildung
einer Gewindeverbindung mit dem ersten Befestigungsmittel (17) ein Außengewinde aufweist;
und
b) mit einem Schraubenkopf (21), der sich unmittelbar oder mittelbar auf einer von
der Anlagefläche (14) des Anlageabschnitts (10) abgewandten Seitenfläche des zweiten
elektrischen Leiters (3) abstützt.
13. Elektrisches Verbindungssystem (1) gemäß einem der Ansprüche 8 bis 12, aufweisend
den ersten elektrischen Leiter (2) und den zweiten elektrischen Leiter (3), wobei
die elektrischen Leiter (2, 3) vorzugsweise jeweils als Stromschienen ausgebildet
sind.
14. Elektrisches Verbindungssystem (1) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Befestigungsausnehmung (20) des zweiten elektrischen Leiters (3), durch die das
zweite Verbindungsmittel (18) hindurchgeführt ist, zum Ausgleich von mechanischen
Toleranzen eine größere Querschnittserstreckung aufweist als der durch die Befestigungsausnehmung
(20) verlaufende Abschnitt des zweiten Verbindungsmittels (18).
15. Verfahren zur Herstellung einer elektrischen und mechanischen Verbindung zwischen
einem ersten elektrischen Leiter (2) und einem zweiten elektrischen Leiter (3), aufweisend
zumindest die folgenden Verfahrensschritte:
- Anordnen eines elektrischen Verbindungselements (8) mit einem an einem ersten Ende
angeordneten Pressabschnitt (9), einem an einem zweiten Ende angeordneten Anlageabschnitt
(10) und einer Verbindungsbohrung (16), die sich zumindest zwischen dem Anlageabschnitt
(10) und dem Pressabschnitt (9) erstreckt, zwischen den elektrischen Leitern (2, 3);
- Einbringen eines ersten Befestigungsmittels (17) in die Verbindungsbohrung (16)
oder gestalten des Verbindungselements (8) derart, so dass dieses selbst ein erstes
Befestigungsmittel (17) ausbildet;
- Einbringen eines zweiten Befestigungsmittels (18) in die Verbindungsbohrung (16);
und
- Verbinden der beiden Befestigungsmittel (17, 18), so dass eine Anlagefläche (14)
des Anlageabschnitts (10) mit einer Seitenfläche (15) des zweiten elektrischen Leiters
(3) in Kontakt tritt und das erste Befestigungsmittel (17) oder das zweite Befestigungsmittel
(18) den Pressabschnitt (9) radial aufspreizt, um eine kraftschlüssige Verbindung
zwischen zumindest einer seitlichen Kontaktfläche (11) des Pressabschnitts (9) und
einer Innenmantelfläche (12) einer Kontaktausnehmung (13) des ersten elektrischen
Leiters (2) zu bewirken.