[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrbetriebsmittel zur Befestigung an einem
Seil einer Seilbahn, eine Seilbahn umfassend mindestens ein Fahrbetriebsmittel, ein
Verfahren zur Dämpfung der Auslenkung eines Fahrbetriebsmittels einer Seilbahn sowie
die Verwendung eines Fahrbetriebsmittels.
[0002] Fahrbetriebsmittel einer Seilbahnanlage sind bekannt. Aus
EP 1 640 235 A1 ist beispielsweise eine Einrichtung zur Befestigung eines Fahrbetriebsmittels an
einer Seilbahnanlage an einer Gehängestange bekannt. Bei dieser Vorrichtung ist die
Kabine mit zwei Schenkeln an einer Gehängestange aufgehängt. Eine solche Vorrichtung
hat den Nachteil, dass die Kabine ab einer gewissen Fahrgeschwindigkeit in Schwingungen
geraten kann. Dies kann beispielsweise geschehen in dem das Fahrbetriebsmittel durch
Windstösse zum Schwingen angeregt wird oder indem das Fahrbetriebsmittel der Seilbahn
über eine Seilbahnstütze gefahren ist und anschliessend wieder durch das Seil getragen
wird. Diese Schwingungen können stärker werden, wenn die Erregerfrequenz der Eigenfrequenz
im Wesentlichen entspricht und sich die Schwingungen überlagern. So können Schwingungen
zur Gefahr für Insassen der Seilbahn oder zur Gefahr für Personen werden, welche sich
in der Umgebung der Seilbahn befinden. Ausserdem ist es unvorteilhaft für den Komfort
und das subjektive Sicherheitsempfinden der Seilbahnbenutzer, wenn die Seilbahn über
Gebühr schwingt. Um Schwingungen zu verhindern oder zumindest in bestimmten Grenzen
zu halten, können herkömmliche Seilbahnen nur mit einer bestimmten Höchstgeschwindigkeit
betrieben werden. Durch die Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit wird gewährleistet,
dass die Schwingungen nicht verstärkt werden und die Seilbahn sicher betrieben werden
kann. Die Höchstgeschwindigkeit, führt zu langen Beförderungszeiten und einer geringen
Transportleistung der Seilbahn.
[0003] Es ist die Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden
und insbesondere ein Fahrbetriebsmittel zur Befestigung an einem Seil einer Seilbahn
zu schaffen, welches sicher und komfortabel mit einer hohen Geschwindigkeit betrieben
werden kann.
[0004] Die Aufgabe wird durch ein Fahrbetriebsmittel zur Befestigung an einem Seil einer
Seilbahnanlage, eine Seilbahn umfassend mindestens ein Fahrbetriebsmittel, ein Verfahren
zur Dämpfung der Auslenkung eines Fahrbetriebsmittels einer Seilbahn sowie die Verwendung
eines Fahrbetriebsmittels gemäss der unabhängigen Anspräche gelöst.
[0005] Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Fahrbetriebsmittel zur Befestigung an einem
Seil einer Seilbahnanlage gelöst. Das Fahrbetriebsmittel zur Befestigung an einem
Seil einer Seilbahnanlage umfasst
- eine Gehängestange, welche an ihrem oberen Ende eine Kupplung mit einer Seilaufnahme
aufweist, mit der die Gehängestange an ein Seil kuppelbar ist, wobei die Seilaufnahme
eine Öffnung zum Aufnehmen und Einklemmen eines Seils mit einem Öffnungsmittelpunkt
aufweist,
- einen Verbinder, der die Gehängestange mit einer Kabine verbindet, wobei der Verbinder
und die Gehängestange durch ein Gelenk verbunden sind.
[0006] Die Kabine ist mit dem Verbinder durch eine Verbindungsvorrichtung verbunden. Die
Gehängestange der Seilbahn weist einen oberen Längsabstand von der Seilaufnahme bis
zu dem Gelenk auf. Das Gelenk weist von der Verbindungsvorrichtung einen unteren Längsabstand
auf. Das Verhältnis des oberen Längsabstandes zum unteren Längsabstand liegt im Wesentlichen
unter 3,5. Das Verhältnis des oberen Längsabstandes zum unteren Längsabstand kann
zwischen 2,5 bis 3,2 liegen. Das Verhältnis des oberen Längsabstandes zum unteren
Längsabstand kann auch zwischen 2,7 und 3,1 liegen. Der obere Längsabstand ist dabei
grösser als der untere Längsabstand.
[0007] Ein solches Fahrbetriebsmittel kann sicher und schnell betrieben werden, ohne über
Gebühr in Schwingungen zu geraten. Somit ist die Transport- bzw. Reisezeit einer Seilbahn,
welche mit einem solchen Fahrbetriebsmittel betrieben wird, sehr gering und Benutzer
und/ oder Güter können äusserst rasch und komfortabel befördert werden.
[0008] Die Gehängestange sowie der Verbinder können aus Stahl gefertigt sein. Die Gehängestange
und der Verbinder können auch aus einer anderen Legierung gefertigt sein. Es ist auch
möglich, dass die Gehängestange und der Verbinder mehrere Materialien aufweisen oder
aus einem anderen Material gefertigt sind. Die Kupplung mit der Seilaufnahme kann
so ausgebildet sein, dass das Seil durch die Kupplung eingeklemmt wird, wenn sich
die Kupplung in einem geschlossenen Zustand befindet. Wenn sich die Kupplung in einem
geöffneten Zustand befindet, wird das Seil nicht durch die Kupplung eingeklemmt. Die
Kupplung kann Spannelemente wie Federn, aufweisen, welche in geschlossenem Zustand
der Kupplung im Wesentlichen entspannt sind. Durch eine Öffnung der Kupplung, beispielsweise
in der Station einer Seilbahn, werden die Federn der Kupplung gespannt und die Seilaufnahme
öffnet sich. Ohne eine externe Krafteinwirkung befindet sich die Kupplung somit in
einem geschlossenen Zustand.
[0009] Die Öffnung zum Aufnehmen und Einklemmen eines Seils ist bevorzugt so ausgebildet,
dass die Mittel des Seils der Mitte der Seilaufnahme entspricht. So wird gleichmässiger
Druck auf das Seil ausgeübt. Die Kabine kann mit Sitzgelegenheiten für Benutzer ausgerüstet
sein. Es ist auch möglich, dass es sich bei der Kabine um eine Kabine für den Materialtransport
handelt. Es ist auch möglich, dass die Kabine sowohl für den Transport von Fahrgästen
als auch für den Transport von Gütern geeignet ist.
[0010] Das Gelenk, mit dem der Verbinder mit der Gehängestange verbunden ist, kann einer
Längsachse aufweisen. Die Längsachse kann im Wesentlichen in die Transportrichtung
des Fahrbetriebsmittels ausgerichtet sein. Entscheidend ist, dass der Verbinder und
die Gehängestange sich relativ zueinander bewegen können. Das Gelenk kann mit Lagern
ausgestattet sein. Das Gelenk kann Kugellager und/oder Nadellager und/oder Kegelrollenlager
oder andere Arten von Lagern aufweisen. Der obere Längsabstand kann im Bereich von
1 bis 2,5 Metern liegen. Der untere Längsabstand kann zwischen 0,1 und 1 Meter liegen.
Entscheiden ist das Verhältnis zwischen oberem Längsabstand und unterem Längsabstand.
[0011] Die Gehängestange und die Kabine können durch einen oder mehrere Dämpfer verbunden
sein. Der Dämpfer ist dann mit der Kabine an einem Dämpferbasispunkt verbunden und
der Dämpfer ist mit der Gehängestange an einem Dämpfergehängepunkt verbunden.
[0012] Durch die Anordnung des Dämpfers wird die Wahrscheinlichkeit, dass Schwingungen auftreten,
welche die Sicherheit oder den Komfort von Benutzer gefährden, minimiert. Ausserdem
wird durch den Dämpfer gewährleistet, dass sich die Eigenfrequenz, mit der das Fahrbetriebsmittel
schwingt, deutlich von einer Erregerfrequenz, mit der das Fahrbetriebsmittel zum Schwingen
angeregt wird, unterscheidet. Dadurch kann das Fahrbetriebsmittel sicher und schnell
betrieben werden.
[0013] Bei dem Dämpfer kann es sich um einen hydraulischen Dämpfer handeln. Es ist auch
möglich, dass es sich bei dem Dämpfer um eine Feder handelt. Es ist auch möglich,
dass der Dämpfer eine Kombination aus einem hydraulischen Dämpfer und einer Feder
aufweist. Auch andere Arten von Dämpfern oder Kombinationen von verschiedenen Dämpfungselementen
sind denkbar.
[0014] Bei dem Fahrbetriebsmittel kann eine erste Winkelachse vom Dämpferbasispunkt zu dem
Öffnungsmittelpunkt verlaufen. Eine zweite Winkelachse kann in einem Stillstandzustand
der Kabine von dem Dämpferbasispunkt vertikal verlaufen. Eine Dämpferlängsachse kann
vom Dämpfergehängepunkt zu dem Dämpferbasispunkt verlaufen. Der Winkel zwischen der
Dämpferlängsachse und der zweiten Winkelachse kann in einem Bereich von +/- 3° zur
Winkelhalbierenden von erster Winkelachse und zweiter Winkelachse verlaufen.
[0015] Durch eine derartige Anordnung des Dämpfers ergibt sich ein vorteilhaftes Zusammenspiel
des Dämpfers mit der Kabine und der Gehängestange. Es wird gewährleistet, dass das
Verhältnis aus der Abbremsung/ Dämpfung und der Auslenkung der Kabine so ausgebildet
ist, dass sich die Kabine nicht über Gebühr neigt und trotzdem nicht zu abrupt gebremst
wird. Ausserdem ergibt sich in dem Dämpfer und in den anderen Bauteilen eine vorteilhafte
Kraftverteilung. Dadurch kann das Fahrbetriebsmittel sicher und schnell betrieben
werden.
[0016] Das Fahrbetriebsmittel kann so ausgebildet sein, dass der Dämpferbasispunkt einen
Abstand zur Verbindungsvorrichtung aufweist, der grösser ist als ein Abstand zwischen
Öffnungsmittelpunkt und zweiter Winkelachse.
[0017] Durch eine derartige Anordnung des Dämpfers wird sichergestellt, dass die Kabine
des Fahrbetriebsmittels für Benutzer komfortabel gedämpft wird, die Kabine nicht zu
abrupt abgebremst wird und die Kabine nicht über Gebühr ausgelenkt wird.
[0018] Der Abstand zwischen dem Dämpferbasispunkt und der Verbindungsvorrichtung kann mindestens
5 cm grösser sein als der Abstand zwischen Öffnungsmittelpunkt und zweiter Winkelachse.
Der Abstand kann auch mindestens 10 cm, 20 cm oder mehr als 30 cm grösser sein.
[0019] Zwischen dem Verbinder des Fahrbetriebsmittels und der Kabine kann ein Kabinengelenk
angeordnet sein.
[0020] Durch eine derartige Anordnung mit einem Kabinengelenk ergibt sich ein vorteilhaftes
Zusammenspiel zwischen der Gehängestange, dem Verbinder, der Kabine und dem Dämpfer.
Durch die Beweglichkeit des Fahrbetriebsmittels durch das Gelenk, das Kabinengelenk
sowie den Dämpfer ergibt sich ein schneller und komfortabler Transportvorgang. Somit
kann das Fahrbetriebsmittel kann schnell und schwingungsarm bewegt werden.
[0021] Bei dem Kabinengelenk kann es sich um ein gewöhnliches Drehgelenk handeln. Es kann
sich auch um ein Kugelgelenk handeln. Das Gelenk kann Lager aufweisen wie beispielsweise
Nadellager oder Kugellager oder Kegelrolllager. Auch andere Arten von Lagern sind
möglich. Das Gelenk kann eine Gelenkachse aufweisen. Die Gelenkachse kann im Wesentlichen
in der Fahrtrichtung des Fahrbetriebsmittels verlaufen. Die Längsachse des Kabinengelenks
kann parallel ausgebildet sein zur Längsachse des Gelenks.
[0022] Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin gelöst durch eine Seilbahn umfassend mindestens
ein Fahrbetriebsmittel wie vorhergehend beschrieben sowie ein Seil.
[0023] Eine solche Seilbahn kann schnell, sicher und komfortabel für Benutzer betrieben
werden.
[0024] Die Seilbahn kann mehrere Fahrbetriebsmittel aufweisen.
[0025] Das Seil der Seilbahn kann ein Seilmittelpunkt aufweisen, der dem Öffnungsmittelpunkt
entspricht.
[0026] Auf diese Weise kann das Fahrbetriebsmittel präzise und sicher mit dem Seil der Seilbahn
verbunden werden.
[0027] Die Aufgabe der Erfindung wird ausserdem durch ein Verfahren zur Dämpfung der Auslenkung
eines Fahrbetriebsmittels einer Seilbahn bei der Einfahrt in eine Station gelöst.
Bei dem Fahrbetriebsmittel kann es sich um ein Fahrbetriebsmittel wie vorhergehend
beschrieben handeln. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- Bereitstellen eines Seils, welches in die Station führt,
- Bereitstellen einer Gehängestange, welche an ihrem oberen Ende eine Kupplung mit einer
Seilaufnahme aufweist, mit der die Gehängestange an das Seil gekuppelt ist,
- Bereitstellen eines Verbinders, der die Gehängestange mit einer Kabine verbindet,
wobei der Verbinder und die Gehängestange durch ein Gelenk verbunden sind und wobei
die Kabine mit dem Verbinder durch eine Verbindungsvorrichtung verbunden ist,
- Insbesondere, Bereitstellen eines Dämpfers, der die Gehängestange und die Kabine verbindet.
[0028] Die Gehängestange der Seilbahn weist einen oberen Längsabstand von der Seilaufnahme
bis zu dem Gelenk auf. Das Gelenk weist von der Verbindungsvorrichtung einen unteren
Längsabstand auf. Das Verhältnis des oberen Längsabstands zu dem unteren Längsabstand
liegt im Wesentlichen unter 3,5. Das Verhältnis kann auch im Bereich zwischen 2,5
und 3,2 liegen. Das Verhältnis kann auch zwischen 2,7 und 3,1 liegen. Während des
Verfahrens wird das Fahrbetriebsmittel der Seilbahn bei der Stationseinfahrt von einer
Geschwindigkeit von mehr als 8 Metern pro Sekunde auf eine Geschwindigkeit von weniger
als 2 Metern pro Sekunde abgebremst. Das Fahrbetriebsmittel kann auch von einer Geschwindigkeit
von mehr als 9 Metern pro Sekunde abgebremst werden. Insbesondere wird das Fahrbetriebsmittel
auf eine Geschwindigkeit von weniger als 1 Meter pro Sekunde abgebremst. Bevorzugt
wird das Fahrbetriebsmittel während des Verfahrens von dem Seil abgekoppelt.
[0029] Durch ein solches Verfahren kann eine Seilbahn sicher betrieben werden und es wird
gewährleistet, dass die Benutzer der Seilbahn in einer Station sicher und komfortabel
ein- und aussteigen können und auf der freien Strecke der Seilbahn rasch befördert
werden können. Auch Güter können rasch transportiert werden und in der Station, wenn
das Fahrbetriebsmittel abgebremst wurde, sicher ein- bzw. ausgeladen werden.
[0030] Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin gelöst durch die Verwendung eines Fahrbetriebsmittels
wie vorhergehend beschrieben zur Einfahrt in eine Station mit einer Geschwindigkeit
von mindestens 8 Metern pro Sekunde, insbesondere mindestens 9 Meter pro Sekunde,
weiter insbesondere mindestens 10 Meter pro Sekunde.
[0031] Die Erfindung wird in den folgenden Figuren näher erläutert. Hierbei zeigt:
- Figur 1:
- Eine Ansicht eines Fahrbetriebsmittels mit einer Gehängestange, einem Verbinder und
einer Verbindungsvorrichtung,
- Figur 2:
- Eine Seitenansicht eines Fahrbetriebsmittels mit einer Gehängestange, einem Verbinder
und einer Verbindungsvorrichtung,
- Figur 3:
- Eine Vorderansicht eines Fahrbetriebsmittels mit einer Gehängestange, einem Verbinder,
einer Verbindungsvorrichtung sowie einem Dämpfer,
- Figur 4:
- Eine schematische Darstellung eines Fahrbetriebsmittels mit einer Gehängestange, einem
Verbinder und einer Verbindungsvorrichtung.
[0032] Figur 1 zeigt ein Fahrbetriebsmittel 1 zur Befestigung an einem Seil 2 einer Seilbahnanlage.
Das Fahrbetriebsmittel 1 weist eine Seilaufnahme 5 auf. Die Seilaufnahme 5 ist Teil
der Kupplung 4. Die Kupplung 4 weist zwei Federn sowie zwei Rollen auf, mit der die
Kupplung 4 bedient werden kann. Das Fahrbetriebsmittel weist eine Gehängestange 3
sowie einen Verbinder 6 sowie eine Verbindungsvorrichtung 8 auf. Die Gehängestange
3 ist mit dem Verbinder 6 durch ein Gelenk 7 verbunden. Die Gelenkachse des Gelenks
7 ist parallel zur Längsachse der Seilaufnahme 5 angeordnet. Die Längsachse des Gelenks
7 verläuft im Wesentlichen in Fahrtrichtung des Fahrbetriebsmittels 1. Das Fahrbetriebsmittel
1 weist einen Dämpfer 11 auf. Der Dämpfer 11 ist an dem Dämpfergehängepunkt 13 mit
der Gehängestange 3 verbunden. Der Dämpfer 11 ist an dem Dämpferbasispunkt 12 mit
der Kabine (nicht dargestellt) verbunden. Der Dämpfer 11 verbindet somit die Kabine
(nicht dargestellt) mit der Gehängestange 3. Der Verbinder 6 ist mittels der Verbindungsvorrichtung
8 mit der Kabine verbunden. Der Verbinder 6 ist mit einem Kabinengelenk 17 mit der
Verbindungsvorrichtung 8 verbunden. Das Kabinengelenk 17 weist eine Längsachse auf,
die parallel ist zu der Längsachse des Gelenks 7 sowie zur Längsachse der Seilaufnahme
5 der Kupplungsvorrichtung 4.
[0033] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht des Fahrbetriebsmittels 1 zur Befestigung an einem
Seil 2 einer Seilbahnanlage aus Fig. 1. Das Fahrbetriebsmittel 1 weist eine Kupplung
4 auf. Die Kupplung 4 weist eine Seilaufnahme 5 auf. Ausserdem weist das Fahrbetriebsmittel
1 eine Gehängestange 3 sowie einen Verbinder 6 auf. Die Kupplung 4 ist mit dem Verbinder
6 mittels der Gehängestange 3 verbunden. Der Verbinder 6 verbindet die Gehängestange
3 mit der Verbindungsvorrichtung 8. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen die gleichen
Komponenten.
[0034] Die Figur 3 zeigt eine Vorderansicht des Fahrbetriebsmittels 1 zur Befestigung an
einem Seil 2 einer Seilbahnanlage gemäss der Figuren 1 und 2. Das Fahrbetriebsmittel
1 weist eine Kupplung 4, eine Gehängestange 3, einen Verbinder 6 sowie eine Verbindungsvorrichtung
8 auf. Die Gehängestange 3 verbindet die Kupplung 4 mit dem Verbinder 6. Die Gehängestange
3 ist mit dem Verbinder 6 durch ein Gelenk 7 verbunden. Der Verbinder 6 verbindet
die Gehängestange 3 mit der Verbindungsvorrichtung 8. Der Verbinder 6 ist mit der
Verbindungsvorrichtung 8 durch ein Kabinengelenk 17 verbunden. Die Kupplungsvorrichtung
4 weist eine Seilaufnahme 5 auf, in der ein Seil 2 angeordnet ist. Ausserdem weist
das Fahrbetriebsmittel 1 einen Dämpfer 11 auf. Der Dämpfer 11 ist an einem Dämpferbasispunkt
12 mit der Kabine verbunden. Der Dämpfer 11 ist an einem Dämpfergehängepunkt 13 an
der Gehängestange 3 verbunden. Eine erste Winkelachse 14 verläuft von dem Basispunkt
zu dem Öffnungsmittelpunkt der Seilaufnahme 5. Eine zweite Winkelachse 15 verläuft
von dem Dämpferbasispunkt 12 vertikal. Die erste Winkelachse 14 und die zweite Winkelachse
15 schneiden sich in dem Dämpferbasispunkt 12. Eine Winkelhalbierende 16 halbiert
den Winkel zwischen der ersten Winkelachse 14 sowie der zweiten Winkelachse 15. Der
Dämpfer 11 weist eine Längsachse auf. Die Längsachse des Dämpfers 11 ist im Wesentlichen
identisch mit der Winkelhalbierenden 16. Ein oberer Längsabstand 9 beabstandet die
Seilaufnahme 5 und das Gelenk 7. Ein unterer Längsabstand 10 beabstandet das Gelenk
7 von der Verbindungsvorrichtung 8. Der obere Längsabstand 9 ist 3-mal so gross wie
der untere Längsabstand 10.
[0035] Figur 4 zeigt eine schematische Vorderansicht eines Fahrbetriebsmittels 1 gemäss
der vorhergehenden Figuren. Das Fahrbetriebsmittel 1 weist eine Kupplung 4, eine Gehängestange
3 sowie einen Verbinder 6 und eine Verbindungsvorrichtung 8 auf. Die Gehängestange
3 verbindet die Kupplung 4 mit dem Verbinder 6. Die Gehängestange 3 ist mit dem Verbinder
6 durch ein Gelenk 7 verbunden. Der Verbinder 6 verbindet die Gehängestange 3 mit
der Verbindungsvorrichtung 8. Der Verbinder 6 ist mit der Verbindungsvorrichtung 8
durch ein Gelenk 7 verbunden. Die Verbindungsvorrichtung 8 verbindet den Verbinder
6 mit einer Kabine (nicht dargestellt). Die Kupplung 4 weist eine Seilaufnahme 5 auf.
In der Seilaufnahme 5 ist ein Seil 2 eingeklemmt. Die Seilaufnahme 5 weist einen Mittelpunkt
(nicht dargestellt) auf, der identisch mit dem Seilmittelpunkt (nicht dargestellt)
ist. Eine erste Winkelachse 14 verläuft vom Dämpferbasispunkt 12 zum Mittelpunkt der
Seilaufnahme 5. Eine zweite Winkelachse 15 verläuft von dem Dämpferbasispunkt 12 vertikal.
Die erste Winkelachse 14 und die zweite Winkelachse 15 schneiden sich im Dämpferbasispunkt
12. Der Winkel zwischen der ersten Winkelachse 14 und der zweiten Winkelachse 15 wird
durch eine Winkelhalbierende 16 halbiert. Ein oberer Längsabstand 9 beabstandet die
Seilaufnahme 5 von dem Gelenk 7. Ein unterer Längsabstand 10 beabstandet das Gelenk
7 von der Verbindungsvorrichtung 8. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen die gleichen
Komponenten.
1. Fahrbetriebsmittel (1) zur Befestigung an einem Seil (2) einer Seilbahnanlage, umfassend
- eine Gehängestange (3), welche an ihrem oberen Ende eine Kupplung (4) mit einer
Seilaufnahme (5) aufweist, mit der die Gehängestange (3) an ein Seil (2) kuppelbar
ist, wobei die Seilaufnahme (5) eine Öffnung zum Aufnehmen und Einklemmen eines Seils
(2) mit einem Öffnungsmittelpunkt aufweist,
- einen Verbinder (6), der die Gehängestange (3) mit einer Kabine verbindet, wobei
der Verbinder (6) und die Gehängestange (3) durch ein Gelenk (7) verbunden sind,
- und wobei die Kabine mit dem Verbinder (6) durch eine Verbindungsvorrichtung (8)
verbunden ist,
wobei die Gehängestange (3) der Seilbahn einen oberen Längsabstand (9) von der Seilaufnahme
(5) bis zu dem Gelenk (7) aufweist und das Gelenk (7) von der Verbindungsvorrichtung
(8) einen unteren Längsabstand (10) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis oberer Längsabstand (8) zu unterer Längsabstand (10) im Wesentlichen
unter 3.5, insbesondere im Bereich 2.5 bis 3.2 liegt, weiter insbesondere im Bereich
2.7 bis 3.1 liegt.
2. Fahrbetriebsmittel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehängestange (3) und die Kabine durch mindestens einen Dämpfer (11) verbunden
sind, wobei der Dämpfer (11) mit der Kabine an einem Dämpferbasispunkt (12) verbunden
ist und der Dämpfer (11) mit der Gehängestange (3) an einem Dämpfergehängepunkt (13)
miteinander verbunden sind.
3. Fahrbetriebsmittel (1) nach Anspruch 2, wobei eine erste Winkelachse (14) vom Dämpferbasispunkt
(12) zu dem Öffnungsmittelpunkt verläuft und eine zweite Winkelachse (15) in einem
Stillstandszustand der Kabine von dem Dämpferbasispunkt (12) vertikal verläuft, wobei
eine Dämpferlängsachse vom Dämpfergehängepunkt (13) zu dem Dämpferbasispunkt (12)
verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass ein Winkel zwischen Dämpferlängsachse und zweiter Winkelachse (15) in einem Bereich
von +/- 3° zur Winkelhalbierenden (16) von erster Winkelachse (14) und zweiter Winkelachse
(15) verläuft.
4. Fahrbetriebsmittel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 oder 3, wobei der
Dämpferbasispunkt (12) einen Abstand zur Verbindungsvorrichtung (8) aufweist, der
grösser ist als ein Abstand zwischen Öffnungsmittelpunkt und zweiter Winkelachse (15).
5. Fahrbetriebsmittel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Verbinder (6) und Kabine ein Kabinengelenk (17) angeordnet ist.
6. Seilbahn umfassend mindestens ein Fahrbetriebsmittel (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche und ein Seil (2).
7. Seilbahn nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (2) einen Seilmittelpunkt aufweist, der dem Öffnungsmittelpunkt entspricht.
8. Verfahren zur Dämpfung der Auslenkung eines Fahrbetriebsmittels (1) einer Seilbahn,
bevorzugt eines Fahrbetriebsmittels (1) nach einem der Ansprüche 1 - 5, bei einer
Einfahrt in eine Station, umfassend die folgenden Schritte:
- Bereitstellen eines Seils (2), welches in die Station führt,
- Bereitstellen einer Gehängestange (3), welche an ihrem oberen Ende eine Kupplung
(4) mit einer Seilaufnahme (5) aufweist, mit der die Gehängestange (3) an das Seil
(2) gekuppelt ist,
- Bereitstellen eines Verbinders (6), der die Gehängestange (3) mit einer Kabine verbindet,
wobei der Verbinder (6) und die Gehängestange (3) durch ein Gelenk (7) verbunden sind
und wobei die Kabine mit dem Verbinder (6) durch eine Verbindungsvorrichtung (8) verbunden
ist,
- Insbesondere Bereitstellen eines Dämpfers (11) , der die Gehängestange (3) und die
Kabine verbindet,
wobei die Gehängestange (3) der Seilbahn einen oberen Längsabstand (9) von der Seilaufnahme
(5) bis zu dem Gelenk (7) aufweist und das Gelenk (7) von der Verbindungsvorrichtung
(8) einen unteren Längsabstand (10) aufweist und das Verhältnis oberer Längsabstand
(9) zu unterer Längsabstand (10) im Wesentlichen unter 3.5, insbesondere im Bereich
2.5 bis 3.2 liegt, weiter insbesondere 2.7 bis 3.1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrbetriebsmittel (1) bei der Stationseinfahrt von einer Geschwindigkeit von
mehr als 8 Metern pro Sekunde, insbesondere mehr als 9 Metern pro Sekunde, auf eine
Geschwindigkeit von weniger als 2 Metern pro Sekunde, insbesondere weniger als 1 Meter
pro Sekunde, abgebremst wird und insbesondere von dem Seil (2) abgekoppelt wird.
9. Verwendung eines Fahrbetriebsmittels (1) nach einem der Ansprüche 1 - 5 zur Einfahrt
in eine Station mit einer Geschwindigkeit von mindestens 8 Metern pro Sekunde, insbesondere
mindestens 9 Metern pro Sekunde, weiter insbesondere von mindestens 10 Metern pro
Sekunde.