[0001] Die Erfindung betrifft die Verhinderung des Übertritts von entzündlichen oder schädlichen
gasförmigen Kohlenwasserstoffen, die auch teil- oder per-halogeniert sein können,
aus einem Wärmepumpensystem in einen Heizungskreislauf oder Kühlsolekreislauf, im
Folgenden als Wärmeträgerfluidkreislauf bezeichnet.
[0002] Einerseits ist bekannt, dass Heizkreisläufe gelegentlich entlüftet werden müssen,
da sich Luft im System ansammeln kann. Meist geschieht dies durch Undichtigkeiten
an erhöhten Stellen im Heizkreislauf, bei denen eine Undichtigkeit in Verbindung mit
Unterdruck zum Ansaugen von Luft in den Wasserkreislauf führt. In manchen Fällen handelt
es sich auch um Luft, die in Nachfüllwasser gelöst ist und die bei dessen Erwärmung
freigesetzt wird. Dasselbe gilt für Sole-Split-Anlagen, bei denen sich Sole im Heizkreis
befindet und auch für Klimaanlagen. Je nachdem, welche Zwecke ein solcher Wärmeträgerfluidkreislauf
erfüllen oder welche Umgebungsbedingungen er zu bewältigen hat, können neben dem eigentlichen
Wärmeträger, meistens Wasser, auch Additive dem Wärmeträgerfluidkreislauf hinzugesetzt
werden. Hierbei handelt es sich meist um Frostschutzmittel oder Korrosionsschutzmittel.
[0003] Andererseits werden inzwischen in Wärmepumpen und in Kühl- und Gefrieranlagen entzündliche
Kältemittel als Arbeitsfluide verwendet, die den Vorteil haben, bei ihrer versehentlichen
Freisetzung weder das Klima noch die Ozonschicht zu schädigen oder deren Freisetzung
wenigstens weniger schädlich ist. Eine solche versehentliche Freisetzung ist aufgrund
deren Brennbarkeit und sonstigen Schadwirkung aber möglichst zu vermeiden. In Kältekreisen,
in denen solche Arbeitsfluide eingesetzt werden, können solche unbeabsichtigten Freisetzungen
über die Wärmeübertrager passieren, die als Verflüssiger und Verdampfer zum Einsatz
kommen und die mit dem Wärmeträgerfluidkreislauf, also dem Heizungskreislauf oder
Kühlsolekreislauf, über ihre Austauschflächen verbunden sind. Im Unterschied zu herkömmlichen
Gasbrennkesseln steht das Arbeitsfluid im Kältekreis unter einem höheren Druck als
das Wärmeträgerfluid im Heizkreis oder Kühlsolekreis, es könnte also bei Leckagen
leicht in den unter geringerem Druck stehenden Wärmeträgerfluidkreislauf gelangen.
[0004] Um dies so weit wie möglich zu verhindern, werden im herkömmlichen Stand der Technik
doppelwandige Wärmeübertrager verwendet, wie sie beispielsweise in den Patentschriften
DE 11 2019 001 344 T5,
DE 11 2019 001 350 T5 und
DE 11 2019 001 351 T5 für Wärmepumpen beschrieben sind, die das Arbeitsfluid R290 gegen eine Wasser-Propylenglykol-Sole
als Wärmeträgerfluid führen. Neben dem hohen Preis führt dieser Einsatz aber zu Effizienzverlusten,
da die Materialien, wie beispielsweise etwa Edelstahl, Wärme schlecht leiten und der
dünne Luftspalt zwischen den Wärmeübertragerflächen wie eine Isolierung wirkt. Praktisch
bedeutet dies, dass höhere Temperaturdifferenzen in den Wärmeübertragern eingestellt
werden müssen, was den Wirkungsgrad von Wärmepumpen herabsetzt.
[0005] Die
DE 10 2019 134 587 A1 beschreibt für Adsorptionsmaschinen doppelwandige Wärmeübertrager, die zwischen den
Fluid führenden Kammern Rohrabschnitte aufweisen, die die beiden Kammern miteinander
verbinden. Das Innere der Rohrabschnitte ist als HeatPipe ausgebildet. Im Zwischenraum
zwischen den Kammern ist eine Aktivmaterialbeschichtung aufgebracht.
[0006] Ein weiterer Adsorptionswärmeübertrager wird in der
DE 10 2011 108 467 A1 beschrieben. Hierbei wird zwischen zwei benachbarten Rohrelementen ein Lamellenprofil
vorgesehen, in welches ein Sorptionsmittel aufnehmbar ist, das in Form einer Schüttung
von Sorptionsmittel-Pellets vorliegt Auch hier handelt es sich um einen Wärmeübertrager
für eine Adsorptionsmaschine, die keinen Verdichter benötigt. Die Adsorption ist dabei
zentraler Teil des Kälteverfahrens und dient nicht der Sicherung gegen Kältemittelaustritt.
[0007] Die
DE 195 39 106 A1 beschriebt einen weiteren Wärmeübertrager mit Zwischenräumen, die durch Sorptionsmaterial
gefüllt sind. Die Füllung mit Sorptionsmaterial ist praktisch lückenlos und die Schüttungspartikel
des Sorptionsmaterials sind durch Keramikkleber fixiert.
[0008] Die
US 2011/0232305 A1 beschreibt ein kombiniertes Verfahren zur Energieerzeugung, bei dem die entstehende
Abwärme zur Erzeugung von Kälte mittels einer Adsorptionswärmepumpe. Hierbei wird
Arbeitsfluid mittels eines Adsorptionsmittels in einem Wärmetauscher adsorbiert. Die
DE 10 2011 083 976 A1 beschreibt ein Sorptionsmittel aus einer ionischen Flüssigkeit für eine Absorptionswärmepumpe.
Die
DE 10 2015 224 660 A1 beschreibt einen Wärmetauscher für eine sorptive Kältemaschine oder Wärmepumpe mit
einem Sorptionsmittel, welches einen Katalysator enthält. Die
DE 2006 028 372 A1 beschreibt eine Heatpipe, die mit Fasern in ihrem Inneren ausgestattet ist. Die
DE 3135025 A1 beschreibt einen sorptiv wirkenden Körper, der ein Sorptionsmittel wie Aktivkohle
enthält, welches Gerüche aufnehmen und diese durch Desorption wieder abgeben kann.
Die
DE 198 11 302 C2 beschreibt einen Sorptionsspeicher zur Speicherung von Wärme.
[0009] Alle diese genannten Schriften beschreiben Sorptionsvorgänge in Sorptionswärmepumpen
oder für Sonderfälle, nicht jedoch die Wärmeübertragungen in linksdrehenden Kreisprozessen,
bei denen ein Verdichter ein dampfförmiges Kältemittel verdichtet, dieses verdichtete
unter Druck befindliche Kältemittel in einem Kondensatorwärmetauscher Wärme an ein
Wärmeträgermedium abgibt, das erhaltene Kältemittelkondensat danach entspannt wird
und das beim Entspannen abgekühlte Kältemittel in einem Verdampfer bei niedriger Temperatur
Wärme aufnimmt und dabei verdampft.
[0010] Die Anforderungen an den Kondensator, aber auch an den Verdampfer, sind aus technischer
Sicht groß und unterscheiden sich von den Anforderungen an einen Wärmeübertrager einer
Adsorptionswärmepumpe erheblich. Das liegt vor allem am Druckunterschied an der Wärmeübertragungsfläche.
[0011] Die Konstruktion doppelwandigen Wärmeübertrager, die einen Spezialfall der Zwischenraum-Wärmeübertrager
darstellen, ist deshalb aufwändig, weil der Luftspalt, der den Zwischenraum bildet,
möglichst klein sein soll. Wenn sich auf beiden Seiten der Wärme übertragenden Fluide
aber deutlich unterschiedliche Drücke einstellen, was bei Wärmepumpen üblich ist,
neigen die dünnen Bleche dazu, sich zu verbiegen und auszubeulen. Auch während des
Betriebs besteht die Tendenz, sich zu verziehen, wenn sich die Temperaturdifferenzen
ändern und die Bleche sich thermisch ausdehnen oder zusammenziehen. Diesem Dehnen
und Biegen muss durch Stege und Stützen im Luftspalt begegnet werden, was im Material
zusätzliche Spannungen hervorruft und nach häufigen Lastwechseln Materialversagen
provoziert.
[0012] Diese doppelwandigen Wärmeübertrager mit Luftspalt können das Risiko also zwar verringern,
aber ausschließen können sie es nicht. Die Aufgabe der Erfindung ist daher, einen
Zwischenraum-Wärmeübertrager bereitzustellen und so zu ertüchtigen, dass auch bei
Leckagen kein Arbeitsfluid in das Wärmeträgerfluid gelangen kann. Für die derart ertüchtigten
Zwischenraum-Wärmeübertrager, die auch doppelwandige Wärmeübertrager sein können,
soll auch ein günstiges und wirtschaftliches Herstellungsverfahren vorgestellt werden.
Ferner soll eine Möglichkeit geschaffen werden, aus dem Arbeitsfluidkreislauf in den
Zwischenraum ausgetretenes Arbeitsfluid zu detektieren, um weitere Maßnahmen ergreifen
zu können.
[0013] Die Aufgabe wird gelöst durch Zwischenraum-Wärmeübertrager zur Übertragung von Wärme
zwischen einem Arbeitsfluid eines Kältekreislaufes und einem Wärmeträgerfluid, wobei
in den Zwischenraum zwischen den beiden Fluid führenden Kammern ein Sorptionsmittel
eingebracht wird, welches geeignet ist, Arbeitsfluid unter Abgabe von Sorptionswärme
zu sorbieren. Statt eines Luftspalts wird ein besser wärmeleitfähiges Material verwendet,
welches dazu noch die Eigenschaft hat, kleine Mengen von Arbeitsfluid, sollte es aus
einer Leckage austreten, zu sorbieren. Der Zwischenraum ist dabei abgeschlossen und
druckdicht.
[0014] Eine solche Zwischenschicht ist leicht herzustellen. Wegen der guten Wärmeleitfähigkeit
ist es nicht erforderlich, besonders dünne Zwischenschichten zu erzeugen, auch kann
die Zwischenschicht tragend konstruiert werden, benötigt also keine Abstandshalter
oder Stege. Hierzu bestehen unter anderen die folgenden Möglichkeiten, die auch in
Kombination verwendet werden können:
[0015] In einer ersten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Sorptionsmittel eine Flüssigkeit
oder ein Gel ist, worin das Arbeitsfluid gelöst wird.
[0016] In einer zweiten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Sorptionsmittel ein Feststoff
ist, worin das Arbeitsfluid gelöst oder darin adsorbiert wird. Dabei ist vorgesehen,
dass das Sorptionsmittel oder Adsorptionsmittel in Form einer pulverförmigen Beschichtung
auf mindestens einer der wärmetauschenden, fluidabgewandten Oberflächen aufgebracht
ist. Es können auch beide gegenüberliegenden Oberflächen mit Sorptionsmittel- oder
Adsorptionsmittelpulver beschichtet werden. Zum Beschichten können übliche Klebeverfahren
verwendet werden, auf die das Pulver aufgesprüht wird. Anschließend werden die beiden
Oberflächen zusammengefügt.
[0017] In einer dritten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Sorptionsmittel in Form einer
mit Sorptionsmittel- oder Adsorptionsmittelpulver belegten geschlossenporigen Schaumgummimatte
zwischen den beiden wärmetauschenden, fluidabgewandten Oberflächen aufgebracht ist.
Eine solche Gummimatte kann auch eine elastische Silikonverbundfolie sein, sie sollte
gute Wärmeleiteigenschaften haben, 1,4 bis 2,5 W/mK sind typische Werte. Diese Matte
muss nicht geklebt werden, sondern haftet adhäsiv und hat den Vorteil, dass eine zerstörungsfreie
Demontage möglich ist. Gegenüber einer Leckage weist sie Notdichteigenschaften auf.
Die Matte kann mit flüssigem Sorptionsmittel getränkt sein.
[0018] In einer vierten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Sorptionsmittel bzw. Adsorptionsmittel
in Form einer mit Sorptionsmittel- oder Adsorptionsmittelpulver belegten oder mit
sorbierender Flüssigkeit oder sorbierendem Gel getränkten, offenporigen Polyurethanschaumstoffmatte
zwischen den beiden wärmetauschenden, fluidabgewandten Oberflächen aufgebracht ist.
Der Vorteil davon ist, dass sich das leckagebedingt austretende Arbeitsfluid auf eine
größere Menge Sorptionsmittel verteilen kann, da es durch die Poren durchströmt und
so mehr Sorptionsmittel erreicht wird.
[0019] In einer fünften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Sorptionsmittel in Form von
Wärmeleitpaste aufgebracht ist. Solche Wärmeleitpaste ist aus dem IT-Bereich gut bekannt
und bewährt, um Abwärme der Prozessoren abzuführen. Vorliegend wird die Wärmeleitpaste
mit Sorptionsmittel- oder Adsorptionsmittelpulver vermengt und auf die Oberflächen
aufgetragen. Bevorzugt ist die Wärmeleitpaste eine Metallpaste, vor allem bevorzugt
ist Kupferleitpaste. Die Wärmeleitpaste kann auch aus Sorptionsmittelpulver, Metallpulver
und flüssigem oder gelförmigen Sorptionsmittel hergestellt werden.
[0020] Weitere Ausgestaltungen betreffen die Art und Weise, wie Information über aufgetretene
Leckagen gewonnen und übermittelt wird sowie das hierfür erforderliche Messequipment.
Die Methoden können auch kombiniert werden.
[0021] So wird vorgesehen, dass im Zwischenraum zwischen den beiden wärmeübertragenden,
fluidabgewandten Oberflächen Temperatursensoren angebracht sind mit Signalleitungen,
welche Signale aus dem doppelwandigen Wärmeübertrager herausführen. Die Temperatursensoren
sollen plötzliche Temperaturänderungen erfassen, die nicht auf die gewünschten Wärmeübertragungen
zurückführbar sind und daher der Sorptionswärme entstammen müssen, die bei der Sorption
des leckagebedingt ausgetretenen Arbeitsfluids auftritt. Daher können statt einfacher
Temperatursensoren, die die Temperatur messen, auch solche vorgesehen werden, die
die zeitliche Änderung der Temperatur anzeigen.
[0022] Es wird auch vorgesehen, dass die Zwischenräume zwischen den beiden wärmeübertragenden,
fluidabgewandten Oberflächen gekapselt sind und über Druckmesssensoren verfügen. Da
sich das Arbeitsfluid regelmäßig unter einem deutlich höheren Druck befindet als die
Umgebung, die dem Druck in der Kapselung entspricht, macht sich eine Leckage auch
durch einen Druckanstieg bemerkbar. Damit sich dieser Druckanstieg über den ganzen
Zwischenraum verbreiten kann und auch entsprechend viel Sorptionsmittel erreicht wird,
ist vorgesehen, dass die Oberflächen der Zwischenräume strukturiert sind und Kanäle
aufweisen, die miteinander verbunden sind.
[0023] Weitere Ausgestaltungen betreffen geeignete Bauformen. So ist vorgesehen, dass die
Oberflächen als kreisförmige Rohre ausgeführt sind, die konzentrisch angeordnet sind.
Dabei kann vorgesehen werden, dass das innere Rohr als Kondensator für Arbeitsfluid
ausgebildet ist und einen größeren Querschnitt als das äußere Rohr aufweist, welches
zum Durchleiten von Wärmeträgerfluid ausgebildet ist. Die kreisförmigen Rohre können
dabei spiralförmig ausgeführt sein.
[0024] Alternativ ist vorgesehen, dass die Oberflächen als Platten ausgeführt sind. Die
Platten können auch als Rippen ausgeführt sein. Sie werden üblicherweise in bekannter
Weise als Stack gestapelt ausgeführt. Die Oberflächen können auch als Heatpipe ausgeführt
sein, wobei ein flüssiges Sorptionsmittel als Wärmeübertragungsmedium verwendet wird.
Dieses ist dann so zu wählen, dass es auf der warmen Seite verdampft und auf der kühlen
Seite kondensiert, ideal ist hierfür Polyglykol. Die Platten sind in solchen Fällen
liegend, wobei die warme Seite unten ist.
[0025] Die folgenden Ausführungsvarianten der Zwischenraum-Wärmeübertrager finden bevorzugt
Verwendung, wenn das Arbeitsfluid brennbar ist, beispielsweise bei R290, R1270, R600a
und R32. Als festes Sorptionsmittel wird hierbei zur Adsorption Aktivkohle oder aktiviertes
Saran, also Polyvinylidenchlorid, genutzt.
[0026] In solchen Fällen ist auch vorgesehen, dass die Wärmeleitpaste, sofern sie im Zwischenraum
zur Anwendung kommt, aus dem Adsorptionsmittel Aktivkohle und dem Wärmeleitmittel
eine Metallpaste ist. Vorzugsweise ist das Wärmeleitmittel Kupferpaste, die als Adsorptionsmittel
Aktivkohlepulver enthält. Die Pastengrundlage kann dabei ein gelförmiges Sorptionsmittel
sein, in welches gut wärmeleitende Metallpulver, beispielsweise aus Aluminium oder
Kupfer oder Legierungen daraus, eingerührt sind.
[0027] Als flüssige oder gelartige Sorbenzien finden Alkohole und/oder Ether Anwendung,
vor allem Polyalkohole und/oder Polyether. Als Polyether ist vorgesehen, dass Isopropyl-n-propylether
und/oder seine Konstitutionsisomere Diisopropylether und Di-n-propylether ausgewählt
sind. Als Polyalkohole ist vorgesehen, dass Glykole, Mono- und Polyethylenglykol,
Mono- und Polypropylenglykol und/oder Glycerin ausgewählt sind. Als Alkohole können
auch biogene Polyalkohole vorgesehen werden, etwa Zucker wie Pentanpentol und/oder
Xylitol (Xylit) und/oder Rizinusöl. Alternativ können auch einwertige Alkohole wie
Ethanol, Propanol, höhere einwertige Alkanole und/oder Phenol vorgesehen werden. Ebenso
können als Alkohole Diole aus einer Gruppe ausgewählt werden umfassend Propandiol
und/oder die Phenole, 1,2-Dihydroxybenzol (Brenzkatechin), 1,3-Dihydroxybenzol (Resorcin),
1,4-Dihydroxybenzol (Hydrochinon), 1,2,3-Trihydroxybenzol (Pyrogallol), 1,2,4-Trihydroxybenzol
(Hydroxyhydrochinon), 1,3,5-Trihydroxybenzol (Phloroglucin), und/oder 2,4,6-Trinitrophenol
(Pikrinsäure).
[0028] Als flüssige Sorbenzien können auch ionische Flüssigkeiten verwendet werden. Insbesondere
sind verwendbar 1-Butyl-3-methylimidazoliumhexafluorophosphat und/oder 1-Butyl-3-methylimidazoliumtetrafluoroborat
und/oder1-Butyl-3-methylimidazoliumtetrachloro-aluminat.
[0029] Alle diese Flüssigkeiten können mit Aktivkohlepulver und Metallpulver vermengt werden,
sofern Schaumstoffe aus Polyurethan oder Silikon als Zwischenlagen im Zwischenraum
vorgesehen werden, können diese mit den oben genannten Flüssigkeiten getränkt und
mit den Pulvern belegt werden.
[0030] Die Erfindung löst die sichere Wärmeübertragung auch durch ein Verfahren zur sicheren
Übertragung von Wärme zwischen einem brennbaren Arbeitsfluid eines Kältekreislaufes
und einem Wärmeträgerfluid mittels eines Zwischenraum-Wärmeübertragers, in dessen
Zwischenraum ein Sorptionsmittel eingebracht ist, welches geeignet ist, Arbeitsfluid
unter Abgabe von Sorptionswärme zu sorbieren, wobei im Zwischenraum mindestens ein
Temperatursensor angeordnet ist, indem die zeitliche Entwicklung des Temperaturverlaufs
gemessen und mit ordnungsgemäßen Temperaturverläufen verglichen wird, und dass bei
signifikanten Abweichungen auf eine Leckage geschlossen und ein Alarm ausgelöst wird.
[0031] Im Unterschied zu bekannten Absorptionswärmepumpen wird hier das Sorptionsmittel
aber nicht aus prozesstechnischen Gründen erwärmt und nimmt auch nicht selbst am Wärmekreislauf
teil, sondern die Sorptionswärme dient ausschließlich der Detektion einer Leckage.
Im Normalfall findet dagegen keine Sorption unter Wärmeentwicklung statt.
[0032] Desgleichen ist alternativ oder zusätzlich vorgesehen, dass die zeitliche Entwicklung
des Druckverlaufs mittels eines Drucksensors gemessen und mit ordnungsgemäßen Druckverläufen
verglichen wird, und dass bei signifikanten Abweichungen auf eine Leckage geschlossen
und ein Alarm ausgelöst wird.
[0033] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand der Fig. 1 bis Fig. 4 näher erläutert.
Hierbei zeigen
Fig. 1 eine Verfahrensskizze mit einem Zwischenraum-Wärmeübertrager
Fig. 2 eine Skizze eines doppelwandigen Plattenwärmeübertragers,
Fig. 3 eine Skizze eines doppelwandigen Rohrwärmeübertragers,
Fig. 4 eine Skizze eines als Heatpipe ausgebildeten Zwischenraum-Wärmeübertragers.
[0034] Fig. 1 zeigt eine Verfahrensskizze mit einem Zwischenraum-Wärmeübertrager 1 als Teil eines
linksdrehenden Kältekreises 101 mit einem Verdichter 102, einem Solewärmetauscher
103, einem Entspannungsventil 104 und einem Solekreislauf 105 als Wärmequelle. Der
Zwischenraum-Wärmeübertrager 1 ist ausgestattet mit einem sorptivem Zwischenraummedium
4 und Temperaturüberwachung. Im vorliegenden Beispiel dient er der Warmwassererzeugung
für einen Heizungskreis 3. Im Falle einer Leckage, z.B. infolge von Korrosion, tritt
Kältemittel aus dem Kältemittelkreislauf 2 in den Zwischenraum 12 ein und wird von
Aktivkohle als adsorptives Zwischenraummedium 4 adsorbiert. Dadurch wird die Adsorptionsenthalpie
freigesetzt. Es kommt zu einer ungewöhnlichen Erwärmung des Zwischenraummediums in
den Wärmeübertrager 1. Die Temperaturerhöhung kann durch einen oder mehrere Temperatursensoren
5 ermittelt werden, welche über eine erste Signalleitung 6 mit der Auswerteelektronik
7 verbunden sind. Durch die Temperatursensoren 8 und 9 werden die Temperaturen am
kältemittelseitigen sowie heizungswasserseitigen Eingang bzw. Ausgang des Wärmeübertragers
1 ermittelt. Die Signalleitungen 6 können alternativ auch Funkübertragungen oder WLAN-Verbindungen
sein. Über den Vergleich der Temperaturen 5, 8 und 9 kann auf eine ordnungsgemäße
Wärmeübertragung oder auf eine Leckage geschlossen werden. Die Temperatursensoren
können Widerstandsthermometer, Thermoelemente oder Expansionsthermometer sein.
[0035] Fig. 2 zeigt eine Skizze eines doppelwandigen Plattenwärmeübertragers im Querschnitt mit
der Kältemittelkammer 10, der Warmwasserkammer 11 und des Zwischenraums 12. Es wird
nur eines von normalerweise einer Vielzahl gleichartiger Elemente gezeigt. Innerhalb
des Zwischenraums 12 sind die mit Aktivkohle beschichteten Oberflächen 13 und 14 gezeigt
sowie die Wärmeleitpaste 15 aus Kupfer dazwischen. In der Wärmeleitpaste 15 sind die
Thermoelemente 16 mit der Signalleitung 17 eingebettet.
[0036] Fig. 3 zeigt eine Skizze eines doppelwandigen Rohrwärmeübertragers im Querschnitt mit der
Kältemittelkammer 10, der Warmwasserkammer 11 und des Zwischenraums 12. Im Zwischenraum
12 ist die mit Aktivkohle belegte und mit Flüssigkeit getränkte Schaumstoffschicht
18 gezeigt. In der Schaumstoffschicht 18 sind die Thermoelemente 16 mit der Signalleitung
17 eingebettet.
[0037] Fig. 4 zeigt eine Skizze eines als Heatpipe ausgebildeten Zwischenraum-Wärmeübertragers
1. Die Flüssigkeit 19 im Zwischenraum 12 dient dabei sowohl als Sorptionsmittel als
auch als Wärmeübertragungsmedium, indem sie im Zwischenraum 12 verdampft und auf der
gegenüber liegenden Seite kondensiert. Zur gleichmäßigen Benetzung kann auf der Seite
des verdampfenden Mediums ein Gitternetz 20 aus einem weiteren Sorptionsmittel vorgesehen
werden. Im Falle einer Leckage erwärmt sich das Zwischenraummedium, was zunächst nur
als eine zusätzliche Erhöhung des Dampfanteils des Sorptionsmittels ohne Temperaturerhöhung
erscheint, dann aber den Druck erhöht und damit auch die Temperatur im Zwischenraum.
Dieser Effekt ist gut in der Auswerteeinheit mit bekannten Mitteln und Methoden der
Mustererkennung, der künstlichen Intelligenz und des Machine-Learnings detektierbar.
Liste der Bezugszeichen
[0038]
- 1
- Zwischenraum-Wärmeübertrager
- 2
- Kältemittel
- 3
- Wärmeträgerfluid
- 4
- Zwischenraummedium
- 5
- Temperatursensor
- 6
- Signalleitung
- 7
- Auswerteeinheit
- 8
- Temperatursensor
- 9
- Temperatursensor
- 10
- Kältemittelkammer
- 11
- Warmwasserkammer
- 12
- Zwischenraum
- 13
- Oberfläche
- 14
- Oberfläche
- 15
- Wärmeleitpaste
- 16
- Thermoelement
- 17
- Signalleitung
- 18
- Schaumstoffschicht
- 19
- Flüssigkeit
- 20
- Gitternetz
- 21
- Drucksensor
- 101
- Kältekreis
- 102
- Verdichter
- 103
- Verdampferwärmetauscher
- 104
- Entspannungsventil
- 105
- Solekreislauf
1. Vorrichtung mit einem Kältekreislauf (101) und einem Zwischenraum-Wärmeübertrager
(1) mit mindestens zwei Fluid führenden Kammern, die jeweils Anschlüsse zum Einlass
und Auslass von Fluiden aufweisen, zur Übertragung von Wärme zwischen einem Arbeitsfluid
(2) des Kältekreislaufes (101) und einem wässrigen Wärmeträgerfluid (3), wobei der
Kältekreislauf (101) mindestens einen Verdichter (102), einen Kondensatorwärmeübertrager,
einen Verdampferwärmeübertrager (103) und eine Entspannungseinrichtung (104) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen den beiden Fluid führenden Kammern in den abgeschlossenen Zwischenraum (12)
zwischen den beiden Fluid führenden Kammern ein Sorptionsmittel (4) eingebracht ist,
welches geeignet ist, Arbeitsfluid unter Abgabe von Sorptionswärme zu sorbieren.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sorptionsmittel (4) eine Flüssigkeit oder ein Gel ist, welche das Arbeitsfluid
löst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sorptionsmittel (4) ein Feststoff ist, welcher das Arbeitsfluid löst oder adsorbiert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Sorptionsmittel (4) in Form einer pulverförmigen Beschichtung auf mindestens
einer der wärmetauschenden, fluidabgewandten Oberflächen (13, 14) aufgebracht ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sorptionsmittel (4) in Form einer mit Sorptionsmittelpulver belegten geschlossenporigen
Schaumgummimatte zwischen den beiden wärmetauschenden, fluidabgewandten Oberflächen
(13, 14) aufgebracht ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sorptionsmittel (4) in Form einer mit Sorptionsmittelpulver belegten offenporigen
Polyurethanschaumstoffmatte zwischen den beiden wärmetauschenden, fluidabgewandten
Oberflächen (13, 14) aufgebracht ist.
7. Zwischenraum-Wärmeübertrager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sorptionsmittel (4) in Form von Wärmeleitpaste (15) aufgebracht ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in den Zwischenraum zwischen den beiden wärmetauschenden, fluidabgewandten Oberflächen
Temperatursensoren (5) angebracht sind mit Signalleitungen (6), welche Signale aus
dem doppelwandigen Wärmeübertrager herausführen, wobei die Temperatursensoren (5)
zeitliche Temperaturänderungen erfassen, die auf das Auftreten von Sorptionswärme
hinweisen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenräume (12) zwischen den beiden wärmetauschenden, fluidabgewandten Oberflächen
(13,14) gekapselt sind und über Druckmesssensoren (21) verfügen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächen (13, 14) der Zwischenräume (12) strukturiert sind und Kanäle aufweisen,
die miteinander verbunden sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächen (13, 14) als kreisförmige Rohre ausgeführt sind, die konzentrisch
angeordnet sind und das innere Rohr als Kondensator für Arbeitsfluid ausgebildet ist
und einen größeren Querschnitt als das äußere Rohr aufweist, welches zum Durchleiten
von Wärmeträgerfluid ausgebildet ist..
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die kreisförmigen Rohre spiralförmig ausgeführt sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Sorptionsmittel Aktivkohle oder aktiviertes Polyvinylidenchlorid und das Arbeitsfluid
brennbar ist.
14. Doppelwandiger Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitpaste (15) aus dem Adsorptionsmittel Aktivkohle, insbesondere Aktivkohlepulver
und einer Metallpaste, insbesondere Kupferpaste als Wärmeleitmittel besteht.
15. Zwischenraum-Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass das Sorptionsmittel ausgewählt ist aus einer Gruppe enthaltend
- Alkohole,
- Ether
- Polyalkohole
- Polyether
- Isopropyl-n-propylether
- Diisopropylether
- Di-n-propylether
- Polyether und/oder seine Konstitutionsisomere
- Glykole,
- Mono- und Polyethylenglykol,
- Mono- und Polypropylenglykol
- Glycerin
- biogene Polyalkohole
- Pentanpentol
- Xylitol
- Rizinusöl
- Ethanol,
- Propanol,
- höhere einwertige Alkanole
- Phenol
- Propandiol,
- 1,2-Dihydroxybenzol,
- 1,3-Dihydroxybenzol,
- 1,4-Dihydroxybenzol,
- 1,2,3-Trihydroxybenzol,
- 1,2,4-Trihydroxybenzol,
- 1,3,5-Trihydroxybenzol,
- 2,4,6-Trinitrophenol.
- ionische Flüssigkeiten
- 1-Butyl-3-methylimidazoliumhexafluorophosphat
- 1-Butyl-3-methylimidazoliumtetrafluoroborat
- 1-Butyl-3-methylimidazoliumtetrachloroaluminat
und das Arbeitsfluid ein brennbarer aliphatischer Kohlenwasserstoff ist.
16. Verfahren zur sicheren Übertragung von Wärme zwischen einem brennbaren Arbeitsfluid
eines Kältekreislaufes und einem Wärmeträgerfluid mittels eines Zwischenraum-Wärmeübertragers,
in dessen Zwischenraum ein Sorptionsmittel eingebracht ist, welches geeignet ist,
Arbeitsfluid unter Abgabe von Sorptionswärme zu sorbieren, wobei im Zwischenraum mindestens
ein Sensor für eine der physikalischen Größen Temperatur und Temperatur angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitliche Entwicklung der physikalischen Größe gemessen und mit ordnungsgemäßen
Verläufen der physikalischen Größe verglichen wird, und dass bei signifikanten Abweichungen
auf eine Leckage geschlossen und ein Alarm ausgelöst wird.