[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Dokumenten (Dokumentenbearbeitungssystem),
insbesondere von Sicherheitsdokumenten. Das Dokumentenbearbeitungssystem ist dabei
insbesondere zur Personalisierung von Dokumenten vorgesehen. Die zu bearbeitenden
Dokumente können hierbei insbesondere kartenartige oder buchartige Dokumente und insbesondere
Sicherheitsdokumente, wie etwa Ausweisdokumente oder Kreditkarten, Bankkarten, Mitgliedskarten
und ähnliches, sein.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl verschiedener Typen von personalisierten
Dokumenten, insbesondere in Kartenform oder Buchform bekannt. So gehören beispielsweise
buchartige Passdokumente oder einzelne Seiten davon (z.B. die sog. "Pass- Inhaberseite"
oder Papierseiten), Ausweiskarten und viele Arten von personalisierten Chipkarten,
etwa Bankkarten, Kreditkarten, Ausweiskarten, Mitgliedskarten, Zugangsberechtigungskarten
usw. oder personenbezogene (meist kartenförmige) Etiketten jeweils zur Gruppe der
personalisierten Dokumente.
[0003] Dabei bedeutet "Personalisierung" bzw. "personalisiert", dass das entsprechende Dokument
eine dokumentenindividuelle Information enthält oder trägt, die typischerweise einem
Inhaber des Dokuments zugeordnet ist. So kann die Information etwa in einigen Fällen
den Inhaber identifizieren, beispielsweise anhand seines Namens, seines Passfotos,
einer Identitätsnummer oder anderer Merkmale, die auf dem Dokument aufgedruckt, anderweitig
aufgebracht oder eingebracht oder in ihm, insbesondere in Form von Daten, gespeichert
sind. Die Personalisierung kann dabei insbesondere individuell auf eine einzelne Person
bezogen sein oder aber auch auf eine bestimmte begrenzte Gruppe von Personen, beispielsweise
Mitarbeiter eines Unternehmens.
[0004] Das Bearbeiten der Dokumente zum Versehen derselben mit dokumentenindividueller und/oder
nicht dokumentenindividueller Information kann dabei insbesondere mittels Druckens,
mittels Gravur oder, insbesondere im Falle einer Kunststoffoberfläche, mittels gezielter
lokaler Verfärbung des Oberflächenmaterials des Dokuments, insbesondere in Graustufen
bzw. Abstufungen davon, durch Energieeinwirkung, insbesondere mittels eines geeigneten
Lasers erfolgen.
[0005] In der Offenlegungsschrift
DE 10 2006 031 024 A1 sind ein Dokumentenbearbeitungssystem und ein Verfahren zum Bedrucken von Sicherheitsdokumenten
beschrieben. Das Dokumentenbearbeitungssystem umfasst dabei eine Druckeinheit zum
Bedrucken eines in einem Druckbereich befindlichen Sicherheitsdokuments und eine Zuführeinheit
zum nacheinander Zuführen der Sicherheitsdokumente in den Druckbereich. Die Zuführeinheit
weist dabei mehrere verfahrbare Dokumententräger (Dokumententrägervorrichtung) auf,
um ein zu bedruckendes Sicherheitsdokument aufzunehmen und in den Druckbereich und
aus dem Druckbereich zu verfahren. Die Vorrichtung weist zudem eine Antriebseinrichtung
auf, um die Dokumententräger entlang einer Zuführungsrichtung auf verschiedenen senkrecht
zur Zuführungsrichtung angeordneten Ebenen zu verfahren. Sie weist des Weiteren eine
Steuereinheit zum Ansteuern der Antriebsvorrichtung auf, sodass die mehreren Dokumententräger
jeweils im Wechsel zwischen einer Aufnahmeposition, in der ein Sicherheitsdokument
aufgenommen wird, und dem Druckbereich bewegt werden. Dies erfolgt so, dass die Antriebseinrichtung
die mehreren Trägereinrichtungen beim Verfahren in Zuführrichtung auf den verschiedenen
Ebenen aneinander vorbeiführt.
[0006] Um die Fälschungssicherheit von Sicherheitsdokumenten zu erhöhen, werden Sicherheitsmerkmale
in das Dokument eingearbeitet. Ein weit verbreitetes Sicherheitsmerkmal wird dabei
durch ein so genanntes "Kippbild" realisiert, was auch unter den Abkürzungen "MLI"
oder "CLI" bekannt ist. Ein Kippbild, welches beim Kippen des Dokuments um die horizontale
Achse sichtbar wird, wird als MLI bezeichnet, während ein Kippbild, welches beim Kippen
des Dokuments um die dazu um 90° gedrehte vertikale Achse sichtbar wird, als CLI bezeichnet
wird.
[0007] Ein derartiges Kippbild weist in der Regel entlang seiner lateralen Ausdehnung eine
Linsenstruktur als optisch wirksame Abbildungsstruktur auf und ist mit einer in der
Linsenstruktur hinterlegten Informationsstruktur realisiert. Somit wird die eingebrachte
Information lediglich dann sichtbar, wenn Lichtstrahlen durch die Linsenstruktur im
richtigen Winkel gebrochen werden. Je nach Betrachtungsrichtung ist ein Bild also
sichtbar oder nicht bzw. nur stark abgeschwächt sichtbar. Derartige Kippbilder sind
beispielsweise als Sicherheitsmerkmale auf Kunststoffkarten und Ausweispapieren angebracht.
Der Vorteil ist durch eine relativ einfache visuelle Prüfbarkeit der Kippbilder begründet,
welche selbst bei einfachen Lichtverhältnissen gegeben ist. Ein solches Kippbild ist
beispielsweise in der Patentschrift
EP 0 219 012 A2 offenbart. Zur Erhöhung der Fälschungssicherheit können zusätzlich Relieflinsen vorgesehen
sein, wie beispielsweise in der Patentschrift
EP 0 216 947 A1 offenbart.
[0008] Zur Herstellung derartiger Kippbilder werden Laser in einem Dokumentenbearbeitungssystem
eingesetzt, welche über Spiegelanordnungen auf das Dokument gerichtet werden können,
um so das Kippbild auf das Sicherheitsdokument aufzubringen. Im Fall, dass mehrere
Kippbilder an unterschiedlichen Positionen, oder, dass sowohl ein MLI-Kippbild als
auch ein CLI-Kippbild auf das Dokument aufgebracht werden sollen, muss zunächst das
Dokument aus dem Dokumentenbearbeitungssystem entfernt und die entsprechende Spiegelanordnung
umgerüstet (Positions-, und/oder Ausrichtungsveränderung) werden, um mit der Bearbeitung
fortfahren zu können. Häufig ist zudem ein Testlauf der geänderten Anordnung notwendig,
um die Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Der gesamte Vorgang ist somit zeit- und
kostenintensiv.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde ein Dokumentenbearbeitungssystem
bereitzustellen, welches eine verbesserte Handhabung bei der Bearbeitung von Dokumenten,
insbesondere bei der Einbringung von Sicherheitsmerkmalen in Form von Kippbildern,
gewährleistet. Zudem ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Bearbeitung
eines Dokuments anhand des erfindungsgemäßen Dokumentenbearbeitungssystems bereitzustellen.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der nebengeordneten Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0011] Das erfindungsgemäße Dokumentenbearbeitungssystem weist eine Dokumententrägervorrichtung
mit einer Dokumentenaufnahme auf. Die Dokumententrägervorrichtung ist dabei zum Aufnehmen
und zum Transport eines zu bearbeitenden Dokuments ausgebildet, wobei der Transport
entlang einer ersten Raumrichtung erfolgt. Im Rahmen dieser Anmeldung ist unter dem
"Aufnehmen eines Dokuments" zu verstehen, dass dieses in die Dokumentenaufnahme eingelegt
und insbesondere von diesem fixiert werden kann. Die Dokumentenaufnahme kann dabei
insbesondere als Vertiefung in einer Fläche vorgesehen sein, wobei die Abmessungen
der Vertiefung exakt den Abmessungen des aufzunehmenden Dokuments entspricht. Durch
eine derartige Vertiefung wird das Dokument zudem gegen eine horizontale Verschiebung
auf der Dokumententrägervorrichtung fixiert. Andere Möglichkeiten der formschlüssigen
Fixierung oder beispielsweise durch Unterdruck oder durch den Druck einer von oben
auf das Dokument aufgesetzten Maske, welche das Dokument in die Dokumentenaufnahme
drückt, sind ebenfalls denkbar.
[0012] Weiterhin weist das Dokumentenbearbeitungssystem eine Dokumentenbearbeitungseinrichtung
auf, welche dazu konfiguriert ist, ein Dokument in einem Bearbeitungsbereich zu bearbeiten,
sodass ein sichtbares Element auf dem Dokument entsteht. Im Rahmen der Anmeldung ist
unter der Bearbeitung eines Dokuments das Einbringen eines sichtbaren Elements zu
verstehen, welches personenbezogene dokumentenbezogene Daten wie Name, Geburtsdatum
oder Passfoto und/oder sichtbare Sicherheitsmerkmale, wie insbesondere Kippbilder,
umfasst. Dabei können die aufzubringenden Daten selbst auch als Sicherheitsmerkmal
vorgesehen werden.
[0013] Die Dokumentenbearbeitungseinrichtung weist weiterhin eine Strahlenquelle, wenigstens
eine erste Spiegelanordnung und wenigstens eine zweite Spiegelanordnung auf. Die Spiegelanordnungen
sind dabei jeweils dazu konfiguriert, von der Strahlenquelle emittierte Strahlung
zur Erzeugung des sichtbaren Elements unter einem bestimmten Winkel und aus einer
bestimmten Richtung auf das Dokument zu leiten. Die Spiegelanordnungen sind weiterhin
dazu ausgebildet vorzugsweise entlang einer zweiten Raumrichtung in den Bearbeitungsbereich
hinein und aus dem Bearbeitungsbereich hinaus verfahren zu werden, um dort die emittierte
Strahlung der Strahlungsquelle umleiten zu können. Vorzugsweise sind beide Spiegelanordnungen
fest miteinander innerhalb der Bearbeitungseinrichtung verbunden und/oder in einem
definierten Abstand zueinander auf der Bearbeitungseinrichtung angeordnet.
[0014] Durch das Verfahren verschiedener Spiegelanordnungen in den Bearbeitungsbereich,
können unterschiedlich voreingestellte Spiegelanordnungen für die Bearbeitung verwendet
werden, ohne das Dokument aus dem Dokumentenbearbeitungssystem zu entnehmen. Somit
kann beispielsweise die erste Spiegelanordnung ein sichtbares Element auf dem Dokument
an einer Position erzeugen und die zweite, anders konfigurierte Spiegelanordnung ein
sichtbares Element an einer anderen Position. Genauso kann anhand der einen Spiegelanordnung
ein CLI-Kippbild und anhand der anderen Anordnung ein MLI-Kippbild auf das Dokument
aufgebracht werden. Dies vereinfacht die Bearbeitung des Dokuments, da zwischen dem
Aufbringen unterschiedlicher sichtbarer Elemente keine Umrüstung der Spiegelanordnungen
vorgenommen werden muss, sondern lediglich die eine Spiegelanordnung aus dem Bearbeitungsbereich
herausgefahren und die anderen Spiegelanordnung in den Bearbeitungsbereich hineingefahren
werden muss.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die zweite Spiegelanordnung
um 90 Grad zur ersten Spiegelanordnung um eine vertikale Achse gedreht. Dies hat zur
Folge, dass auch die Richtung aus der die Strahlung auf das Dokument auftrifft um
90 Grad um die vertikale Achse gedreht ist. Somit können mit der Dokumentenbearbeitungseinrichtung
Kippbilder erstellt werden, bei denen der Kippeffekt ebenfalls um 90 Grad gedreht
ist. Dies ist insbesondere bei der Erstellung von MLI- und CLI-Elementen unumgänglich,
da ein MLI-Kippbild zu einem CLI-Kippbild ebenfalls um 90 Grad gedreht ist. Wird also
anhand der durch die erste Spiegelanordnung umgeleiteten Strahlung ein CLI-Element
erzeugt, so wird anhand der durch die zweite Spiegelanordnung umgeleiteten Strahlung
ein MLI-Element auf dem Dokument erzeugt und umgekehrt. Vorzugsweise ist die zweite
Spiegelanordnung ebenso wie die erste Spiegelanordnung dazu ausgebildet ausrichtbar
zu sein
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dokumentenbearbeitungssystems
mit einer Strahlenquelle, emittiert diese Laserstrahlen in einem viereckigen, insbesondere
rechteckigen, trapezförmigen, rautenförmigen oder quadratischen Bearbeitungsbereich.
Der Bearbeitungsbereich ist dabei definiert durch die Fläche, welche durch die Laserstrahlen
der Strahlenquelle erreicht werden können. Dabei weist das zu bearbeitende Dokument
ebenfalls eine viereckige, insbesondere rechteckige, quadratische, parallelogrammförmige
Form auf, wobei der Bearbeitungsbereich gegenüber dem Dokument um einen definierten
Winkel, insbesondere 45 Grad, gedreht ist. Durch die Drehung kann insbesondere in
Verbindung mit der Verwendung von Spiegelanordnungen, durch welche die Laserstrahlen
auf das Dokument reflektiert werden, eine maximale Ausnutzung des Bearbeitungsfelds
auf dem Dokument erreicht werden.
[0017] Vorzugsweise sind die beiden Spiegelanordnungen dazu ausgebildet entlang einer zweiten
Raumrichtung in den Bearbeitungsbereich verfahren zu werden. Insbesondere sind dabei
beide Spiegelanordnungen auf einer Vorrichtung vorgesehen, welche derart entlang der
zweiten Raumrichtung verfahren werden kann, dass sich entweder die eine oder die andere
Spiegelanordnung im Bearbeitungsbereich befindet.
[0018] In einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführungsform der Erfindung entspricht
die erste Raumrichtung, entlang welcher das Dokument transportiert wird, nicht der
zweiten Raumrichtung, in welcher die Spiegelanordnungen bewegt werden. Die erste und
die zweite Raumrichtung sind also nicht identisch. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsformen steht die erste Raumrichtung dabei senkrecht auf der zweiten Raumrichtung.
Durch eine derartige Ausführungsform kann das Dokument auf der Dokumententrägervorrichtung
im Bearbeitungsbereich derart positioniert werden, dass auf jeder beliebigen Position
auf dem Dokument ein sichtbares Element durch die Bearbeitungseinrichtung erzeugt
werden kann, ohne das Dokument aus dem Dokumentenbearbeitungssystem zu entnehmen.
Es ist dabei ebenfalls möglich mehrere sichtbare Elemente auf mehreren Positionen
des Dokuments aufzubringen. Die Änderung der Position des zu erzeugenden sichtbaren
Elements entlang der ersten Raumrichtung wird dabei durch die Bewegung der Dokumententrägervorrichtung
vorgenommen, während die Änderung der Position des sichtbaren Elements entlang der
zweiten Raumrichtung durch das Verfahren der Spiegelanordnungen vorgenommen werden
kann.
[0019] In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung entspricht die erste Raumrichtung,
entlang welcher das Dokument mittels der Dokumententrägervorrichtung transportiert
wird, der zweiten Raumrichtung, in welcher die Spiegelanordnungen bewegt werden. Die
beiden Raumrichtungen sind somit identisch. Folglich bewegen sich also sowohl die
Spiegelanordnungen als auch die Dokumententrägervorrichtung entlang derselben Raumrichtung.
Dies führt zu einer besonders schmalen Bauform eines Dokumentenbearbeitungssystems.
[0020] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Spiegelanordnungen
dazu ausgebildet derart ausrichtbar zu sein, dass die Position des sichtbaren Elements
auf dem Dokument verschoben wird. Unter dem Ausrichten der Spiegelanordnung ist im
Rahmen der Anmeldung nicht das Verfahren der Spiegelanordnungen gemeint, sondern eine
Drehung wenigstens eines Spiegels der Anordnung derart, dass die Strahlung durch die
Spiegel in einer anderen Position auf das Dokument auftrifft oder eine Veränderung
der Höhe des Spiegels, also eine Änderung des Abstands von einem Spiegel der Spiegelanordnung
zum Dokument in vertikaler Richtung. Durch die Ausrichtung können kleine Änderungen
der Bildposition auf dem Dokument vorgenommen werden, ohne eine andere Spiegelanordnung
in das Bearbeitungssystem verfahren zu müssen. Eine Ausrichtbarkeit der Spiegelanordnungen
ist insbesondere bei Ausführungsformen vorteilhaft, bei denen erste und zweite Raumrichtung
identisch sind, also bei denen die Dokumententrägervorrichtung und die Spiegelanordnungen
in die gleiche Richtung bewegt werden können. Durch die Ausrichtung kann die Position
des sichtbaren Elements auf dem Dokument auch in einer von dieser Richtung abweichenden
Richtung verändert werden. Damit kann die Flexibilität bei der Auswahl der Position
des sichtbaren Elements auf dem Dokument deutlich erhöht werden.
[0021] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung, weist die Bearbeitungseinrichtung
weiterhin andere Bearbeitungswerkzeuge auf. Diese können ebenso wie die Spiegelanordnungen
entlang einer zweiten Raumrichtung in den Bearbeitungsbereich verfahren werden. Somit
sind auch Bearbeitungen des Dokuments innerhalb des Dokumentenbearbeitungssystems
denkbar, welche beispielsweise unter der Verwendung anderer Bearbeitungsmethoden sichtbare
Elemente oder Sicherheitsmerkmale auf das Dokument aufbringen. Andere Bearbeitungsmethoden
können beispielsweise Prägen, Gravieren oder Drucken sein.
[0022] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Dokumententrägervorrichtung
eine Heizvorrichtung auf, welche dazu ausgebildet ist, Wärme an das von der Dokumententrägervorrichtung
aufgenommene Dokument abzugeben.
[0023] Durch das Einbringen von Wärme können beispielsweise Trocknungsvorgänge beschleunigt,
bzw. besser kontrolliert werden, wodurch sowohl die Bearbeitungsgeschwindigkeit als
auch die Bearbeitungsqualität der Dokumentenbearbeitungseinrichtung verbessert werden
kann.
[0024] Insbesondere bevorzugt ist eine derartige Ausführungsform dann, wenn die Heizvorrichtung
einen Aktuator aufweist, welcher dazu eingerichtet ist, eine Relativbewegung zwischen
einem erwärmten Wärmeleitelement und der Dokumentenaufnahme zu bewirken. Durch die
Relativbewegung, kann zwischen zwei Betriebsmodi gewechselt werden, wobei sich in
einem ersten Betriebsmodus das Wärmeleitelement durch eine oder mehrere Aussparungen
in der Dokumentenaufnahme hindurch erstreckt, um von der Heizeinrichtung erzeugte
Wärme zumindest abschnittsweise auf das Dokument zu übertragen. Im zweiten Betriebsmodus
weist das Heizelement gegenüber dem ersten Betriebsmodus einen größeren Abstand zum
Dokument auf, sodass keine oder nur eine unwesentliche Menge an Wärme auf das Dokument
übertragen wird.
[0025] Auf diese Weise kann das Heizelement dauerhaft erwärmt bleiben und für Bearbeitungsschritte,
bei denen eine Erwärmung benötigt wird in den ersten Betriebsmodus versetzt werden
und bei Bearbeitungsschritten, bei denen keine Erwärmung benötigt wird in den zweiten
Betriebsmodus wechseln. Dadurch können Aufheiz- und Abkühlphasen übersprungen werden
und die Bearbeitung der Dokumente beschleunigt werden.
[0026] Weiterhin vorteilhaft ist eine Ausführungsform des Dokumentenbearbeitungssystems,
welches eine Verstellvorrichtung aufweist, welche dazu ausgebildet ist, die Position
und Ausrichtung der wenigstens einen ersten Spiegelanordnung und/oder der wenigstens
einen zweiten Spiegelanordnung derart zu ändern, dass der entsprechende definierte
Winkel, unter dem die von der Strahlenquelle emittierte Strahlung auf das Dokument
auftrifft, verändert wird, ohne die Position des Auftreffens der Strahlung auf dem
Dokument zu verändern. Durch die Verstellvorrichtung kann der Auftreffwinkel der Strahlung
auf das Dokument eingestellt werden und somit das Dokumentenbearbeitungssystem auf
unterschiedliche Anforderungen des zu bearbeitenden Dokuments, welche beispielsweise
aus der Materialwahl oder Kundenanforderungen beruhen, eingestellt werden. Zudem ist
ein Umrüsten auf unterschiedliche Produkte durch Verstellung der Spiegelanordnungen
vereinfacht. Weiterhin kann durch eine derartige Ausführungsform verhindert werden,
dass eine Anpassung der Software zur Erzeugung eines Kippbilds erfolgen muss, da ein
symmetrischer Aufbau einer Spiegelanordnung aus zwei sich gegenüberliegenden Spiegeln
zur Erzeugung des Kippbilds vorliegt.
[0027] Insbesondere bevorzugt ist eine derartige Ausführungsform, wenn die Verstellvorrichtung
Aufnahmen, insbesondere in Form von Öffnungen aufweist, welche dazu ausgebildet sind,
entsprechende an der wenigstens einen ersten Spiegelanordnung und/oder wenigstens
einen zweiten Spiegelanordnung (22) angeordneten Gegenelemente zur Befestigung der
entsprechenden Spiegelanordnung aufzunehmen. Durch eine derartige Ausführungsform
kann eine Möglichkeit der Verstellvorrichtung bereitgestellt werden, welche einfach
zu bedienen ist und das Risiko einer Fehlbedienung minimiert. Zudem ist sie technisch
leicht umzusetzen.
[0028] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bearbeitung eines Dokuments durch ein erfindungsgemäßes
Dokumentenbearbeitungssystem weist mehrere Schritte auf. Zunächst wird die Dokumententrägervorrichtung
des Dokumentenbearbeitungssystems in eine Aufnahmeposition verfahren, in der ein zu
bearbeitendes Dokument auf der Dokumentenaufnahme platziert wird. Anschließend wird
die Dokumententrägervorrichtung entlang einer ersten Raumrichtung in eine Bearbeitungsposition
innerhalb eines Bearbeitungsbereichs des Dokumentenbearbeitungssystems verfahren.
Ferner erfolgt ein Verfahren einer ersten Spiegelanordnung in den Bearbeitungsbereich,
sodass von einer Strahlenquelle im Bearbeitungsbereich emittierte Strahlung über die
erste Spiegelanordnung zur Erstellung eines sichtbaren Elements auf das Dokument geleitet
wird. Nach der Erstellung des sichtbaren Elements auf dem Dokument erfolgt das Verfahren
einer zweiten Spiegelanordnung in den Bearbeitungsbereich, sodass von der Strahlenquelle
im Bearbeitungsbereich emittierte Strahlung über die zweite Spiegelanordnung zur Erstellung
eines weiteren sichtbaren Elements auf das Dokument geleitet wird. Nach der Bearbeitung
wird die Dokumententrägervorrichtung in eine Ausgabeposition, in welcher das Dokument
von der Dokumentenaufnahme entnommen wird, verfahren.
[0029] Die hinsichtlich der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschriebenen Merkmale vorteilhafter
Ausführungsformen der Vorrichtung gelten ebenso als Merkmale vorteilhafter Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0030] Im Folgenden werden Ausführungsformen und vorteilhafte Aspekte der vorliegenden Erfindung
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren näher erläutert. Sie zeigen:
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Abbildung einer Dokumententrägervorrichtung 12 von oben
- Fig. 2a
- zeigt eine schematische Abbildung eines Ausschnitts eines Dokumentenbearbeitungssystems
10 gemäß dem Stand der Technik in einer ersten Konfiguration.
- Fig. 2b
- zeigt eine schematische Abbildung eines Dokuments 51 mit einem ersten sichtbaren Element
551a.
- Fig. 3a
- zeigt eine schematische Abbildung eines Ausschnitts eines Dokumentenbearbeitungssystems
10 gemäß dem Stand der Technik in einer zweiten Konfiguration.
- Fig. 3b
- zeigt eine schematische Abbildung eines Dokuments 51 mit einem zweiten sichtbaren
Element 551b.
- Fig. 4a
- zeigt eine schematische Abbildung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Dokumentenbearbeitungssystems 10 in einer ersten Konfiguration.
- Fig. 4b
- zeigt eine schematische Abbildung der zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Dokumentenbearbeitungssystems 10 in einer zweiten Konfiguration.
- Fig. 5a
- zeigt eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der Erfindung in einer ersten
Konfiguration
- Fig. 5b
- zeigt eine Seitenansicht der in Fig. 5a gezeigten zweiten Ausführungsform der Erfindung
in einer zweiten Konfiguration
- Fig. 5c
- zeigt eine zur Darstellung in Fig. 5b um 90 Grad gedrehte Darstellung der in den Fig.
5a und 5b gezeigten zweiten Ausführungsform der Erfindung
- Fig. 5d
- zeigt den Bearbeitungsbereich 82 der in den Fig. 5a, 5b, 5c gezeigten zweiten Ausführungsform
[0031] Fig. 1 zeigt eine schematische Abbildung einer Dokumententrägervorrichtung 12 eines Dokumentenbearbeitungssystems
10 (nicht dargestellt in Fig. 1) von oben. Sie weist eine Dokumentenaufnahme 121 auf,
welche insbesondere in Form einer Vertiefung in der Dokumententrägervorrichtung 12
vorgesehen ist. In diesen festgelegten Bereichen ist ein zu bearbeitendes Dokument
51 (nicht abgebildet in Fig. 1) für die Bearbeitung in einem Dokumentenbearbeitungssystem
10 (siehe Figs. 4a bis 5b) zu platzieren. Als Dokumentenaufnahme 121 ist das gesamte
große Rechteck in der Figur zu verstehen. In der Dokumentenaufnahme 121 wiederum,
auf der in Zeichenebene linken Seite befindet sich eine Bearbeitungsfläche 122, welche
als schraffierter Bereich dargestellt ist. In diesem Bereich wird durch die Bearbeitung
in einem Dokumentenbearbeitungssystem 10 ein sichtbares Element in das zu bearbeitende
Dokument 51 eingebracht.
[0032] Die Dokumentenaufnahme 121 ist vorliegend derart ausgeführt, dass ein buchförmiges
Dokument 51, wie beispielsweise ein Reisepass durch sie aufgenommen werden kann. Sie
kann dabei ebenfalls einen Spalt in der Mitte aufweisen, in den der Buchrücken eines
buchartigen Dokuments 51 aufgenommen werden kann. Auf der linken Seite der Dokumentenaufnahme
121 ist eine Kartenposition 124 angedeutet. Diese Kartenposition 124 kann beispielsweise
durch eine weitere Vertiefung in der Dokumentenaufnahme 121 vorgesehen sein. Sie weist
das genormte Format üblicher Kreditkarten, Ausweiskarte, Mitgliedskarten oder dergleichen
auf. Durch die vorgesehenen entsprechenden Vertiefungen können die Karte oder das
buchförmige Dokument auf der Dokumentenaufnahme 121 zumindest in seitlicher Richtung
fixiert und so gegen ein Verrutschen gesichert werden.
[0033] Je nach zu bearbeitendem Dokument, wird dieses entweder in die Kartenposition 124
oder die Dokumentenaufnahme 121 eingelegt, wobei die Bearbeitung lediglich in der
Bearbeitungsfläche 122 vorgenommen werden kann.
[0034] In einer vorteilhaften Ausführungsform wird ein buchförmiges Dokument auf die Dokumentenaufnahme
121 aufgelegt und durch eine Maske (nicht dargestellt), welche eine Aussparung für
die Bearbeitungsfläche 122 des Dokuments hat, von oben auf die Dokumentenaufnahme
121 gedrückt, bis die Maske in einer bestimmten Position einrastet und so das Dokument
flach auf der Dokumentenaufnahme 121 fixiert. Beide Seiten der Dokumentenaufnahme
121 sind dabei unabhängig voneinander gefedert. Je nach Seitenzahl des buchförmigen
Dokuments wird eine Seite der Dokumentenaufnahme 121 möglicherweise stärker durch
das Aufbringen der Maske belastet, was jedoch durch die unabhängige Lagerung der beiden
Seiten ausgeglichen werden kann, sodass die Oberfläche des Dokuments eben zur Bearbeitung
auf einer definierten Höhe vorliegt.
[0035] Um ein kartenförmiges Dokument in die Dokumententrägervorrichtung einzuspannen, wird
ein Kartenadapter benötigt. Dieser hat die äußeren Maße des buchförmigen Dokuments
und wird ebenso wie dieser auf die Dokumentenaufnahme 121 geklemmt. In diesen Adapter
wiederrum wird nun das kartenförmige Dokument eingelegt. Leichte Fehler beim Einlegen
der Dokumente werden über eine Software ausgeglichen. Hierbei misst eine Kamera eine
mögliche Verdrehung und falsche Position aus und leitet sie an die Software weiter.
Diese gleicht die Ungenauigkeiten aus und gibt die korrigierten Daten der an das Bearbeitungssystem
weiter.
[0036] Innerhalb der Bearbeitungsfläche 122 ist ein Heizelement 126 angedeutet, welches
dazu ausgebildet ist lokal Wärme auf das zu bearbeitende Dokument aufzubringen. Dies
kann förderlich für einzelne Bearbeitungsschritte, beispielsweise zur Trocknung von
Tinte oder ähnlichem sein. Daher ist das Heizelement 126 vorzugsweise in den Bereichen
vorgesehen, in denen bei der Bearbeitung Tinte aufgebracht wird. Dies ist bei sicherheitskritischen
Dokumenten üblicherweise zur Darstellung eines Passbildes der Fall. Somit befindet
sich das Heizelement 126 vorzugsweise an der Stelle eines Passbildes eines Dokuments.
[0037] Die
Figs. 2a und
3a zeigen eine Ausführungsform eines Dokumentenbearbeitungssystems 10 gemäß dem Stand
der Technik in zwei unterschiedlichen Konfigurationen. In einem Bearbeitungsbereich
82 ist eine erste Spiegelanordnung 21 angeordnet, welche die Laserstrahlen 81 einer
Strahlenquelle (nicht dargestellt) auf ein zu bearbeitendes Dokument 51 lenkt. Auf
die Darstellung der Befestigung der Spiegelanordnung 21 wird der Übersichtlichkeit
halber verzichtet.
[0038] Die Spiegelanordnung 21 ist dabei in der ersten Konfiguration der Fig. 2a derart
angeordnet, dass die Laserstrahlen 82 ein erstes sichtbares Element 551a auf einer
bestimmten Position der Oberfläche des Dokuments 51 erzeugen. Das entsprechende Dokument
51 ist dabei in Fig. 2b in einer Draufsicht (Ansicht von oben) abgebildet, wo das
erste sichtbare Element 551a an der definierten Position angedeutet ist. Die horizontale
Achse des Dokuments 51 verläuft dabei in Zeichenebene von oben nach unten, während
die vertikale Achse in Zeichenebene von links nach rechts verläuft.
[0039] Im Gegensatz dazu ist die Anordnung der ersten Spiegelanordnung 21 in Fig. 3a gemäß
der zweiten Konfiguration derart modifiziert, dass nun die Laserstrahlen 82 auf eine
andere Position auf der Oberfläche des Dokuments 51 geleitet werden als in der in
Fig. 2a gezeigten Anordnung, wodurch ein zweites sichtbares Element 551b auf dem Dokument
51 sichtbar wird, wie Fig. 3b zeigt.
[0040] Die Änderung der Anordnung der Spiegelanordnung 21 ist dabei bei Dokumentenbearbeitungssystemen
10 gemäß dem Stand der Technik mit einigem Aufwand verbunden. So muss zunächst das
Dokument 51 entfernt werden, bevor die Anordnung der Spiegelanordnung 21 verändert
werden kann. Häufig muss zur Überprüfung der neuen Anordnung zusätzlich eine Kalibrierung
bzw. ein Testlauf unternommen werden, wodurch die Bearbeitung und Erstellung zwei
verschiedener sichtbarer Elemente 551a, 551b an zwei verschiedenen Positionen häufig
zu einem langwierigen Prozess wird.
[0041] Die
Figs. 4a und
4b zeigen eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Dokumentenbearbeitungssystems
10 in unterschiedlichen Konfigurationen. Die Ausführungsform gemäß der Figs. 4a und
4b weist einen Bearbeitungsbereich 82a, 82b auf. Das Dokumentenbearbeitungssystem
10 weist eine Dokumentenbearbeitungseinrichtung 10 mit einer Strahlenquelle 54 in
Form eines Lasers auf. Die von der Strahlenquelle 54 emittierte Strahlung (Laserstrahlen
81) wird in der in Fig. 4a gezeigten ersten Konfiguration von einer ersten Spiegelanordnung
21 auf das Dokument (nicht dargestellt), welches auf einer Dokumentenaufnahme 121
einer Dokumententrägervorrichtung 12 platziert ist, geleitet. Durch diesen Vorgang
wird ein sichtbares Element 551 auf das Dokument aufgebracht.
[0042] In der gezeigten Ausführungsform ist die Dokumententrägervorrichtung 12 entlang einer
ersten Raumrichtung und die erste Spiegelanordnung 21 entlang einer zweiten Raumrichtung
verfahrbar, wobei die beiden Raumrichtungen senkrecht aufeinander stehen. Die Position
des sichtbaren Elements 551 auf dem Dokument wird also in die eine Raumrichtung (in
die Zeichenebene hinein) durch die Position des Dokumententrägers 12 und in die andere
Raumrichtung (in Zeichenebene von links nach rechts) durch die Position der ersten
Spiegelanordnung 21 bestimmt. Somit kann das sichtbare Element auf jeder Position
des Dokuments aufgebracht werden.
[0043] Die Dokumentenbearbeitungseinrichtung 11 weist zudem eine zweite Spiegelanordnung
22 auf, welche ebenfalls in den Bearbeitungsbereich verfahren werden kann. Gemäß den
Zeichnungen wird der Bearbeitungsbereich mit dem Bezugszeichen 82a versehen, sofern
sich die erste Spiegelanordnung 21 im Bearbeitungsbereich befindet (Fig. 4a) und mit
dem Bezugszeichen 82b versehen, wenn sich die zweite Spiegelanordnung 22 im Bearbeitungsbereich
befindet (Fig. 4b). Die Position des Bearbeitungsbereichs 82a, 82b und damit auch
der Strahlungsquelle 54 verändert sich dabei nicht. Lediglich die Spiegelanordnungen
21, 22 werden in den Bearbeitungsbereich 82a, bzw. 82b hinein- und herausgefahren.
Der Abstand zwischen den beiden Spiegelanordnungen 21, 22 ist fest vorgegeben.
[0044] Die beiden Spiegelanordnungen 21, 22 sind dabei um 90 Grad um eine vertikale Achse
verdreht angeordnet, wodurch die emittierte Strahlung ebenfalls um 90 Grad verdreht
auf das Dokument geleitet wird. Somit können in der gezeigten Ausführungsform der
Erfindung sowohl CLI- als auch MLI-Elemente auf das Dokument aufgebracht werden. Durch
unterschiedliche Positionierungen der Spiegelanordnungen 21, 22 im Bearbeitungsbereich
82a, 82b in die eine Raumrichtung und durch eine unterschiedliche Positionierung des
Dokuments durch die Dokumententrägervorrichtung 12 in die andere Raumrichtung können
die sichtbaren Elemente an unterschiedlichen Positionen auf das Dokument aufgebracht
werden. Dabei können die Spiegelanordnungen 21, 22, wie in den Figs. 4a, 4b gezeigt,
auch unterschiedliche Abstände in vertikaler Richtung zum Dokument, also unterschiedliche
Höhen aufweisen.
[0045] Vorteilhafterweise können die Spiegelanordnungen 21, 22 ausgerichtet werden, das
heißt entweder in Ihrer Höhe (vertikaler Abstand zum Dokument) verändert oder beispielsweise
um ihre vertikalen oder horizontalen Achsen gedreht werden.
[0046] Die Bearbeitungseinrichtung 11, bzw. die darin enthaltenen Spiegelanordnungen 21,
22 können auch derart verfahren werden, dass die von der Strahlungsquelle 54 emittierte
Strahlung direkt auf das Dokument gerichtet wird. Dies entspräche einer nicht dargestellten
dritten Konfiguration, bei der sich die erste Spiegelanordnung 21 auf der einen Seite
und die zweite Spiegelanordnung 22 auf der anderen des Bearbeitungsbereichs 82a, 82b
befindet. Ebenso sind Ausführungsformen denkbar, bei denen andere Bearbeitungswerkzeuge
wie Gravierwerkzeuge o.ä. in der Bearbeitungseinrichtung 11 enthalten sind, welche
ebenfalls in den Bearbeitungsbereich 82 gefahren werden können.
[0047] In der Dokumentenaufnahme 121 der Dokumententrägervorrichtung 12 ist eine Heizeinrichtung
126 vorgesehen, welche in der Fig. 4a durch Löcher in der Oberfläche der Dokumentenaufnahme
121 angedeutet ist. In dieser Ausführungsform ist die Heizeinrichtung 126 durch ein
Heizelement gegeben, welches in Teilen aus den Löchern durch einen Aktuator herausgefahren
werden kann, um somit Wärme an ein darauf befindliches Dokument 51 abzugeben. Wird
keine Wärmezufuhr benötigt wird das Heizelement wieder abgesenkt, sodass eine Wärmezufuhr
weitestgehend unterbunden wird.
[0048] Durch die gezeigte Ausführungsform können anhand der Verfahrensmöglichkeit der Spiegelanordnungen
21, 22 und des Dokumententrägers 12 ohne aufwendige Änderungen der Anordnung verschiedene
Kippbilder auf das Dokument aufgebracht werden und die Position der Kippbilder innerhalb
der Bearbeitungsfläche 122 frei gewählt werden.
[0049] Fig. 5a und
5b zeigen eine Dokumentenbearbeitungseinrichtung 11 einer zweiten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Dokumentenbearbeitungssystems 10 jeweils in einer Seitenansicht,
wobei die Figuren unterschiedliche Konfigurationen der Dokumentenbearbeitungseinrichtung
11 zeigen. Die Konfigurationen unterscheiden sich dadurch, dass die abgebildete erste
Spiegelanordnung 21 unterschiedlich positioniert ist. Es sei an dieser Stelle angemerkt,
dass die Abbildung ebenso eine Seitenansicht mit der zweiten Spiegelanordnung 22 darstellen
könnte.
[0050] Oberhalb der Dokumentenbearbeitungseinrichtung 11 ist eine Strahlenquelle 54 vorgesehen,
welche in der Lage ist Laserstrahlen innerhalb eines Bearbeitungsbereichs 82 zu emittieren.
Der Bearbeitungsbereich 82 weist dabei eine rechteckige, in der gezeigten Ausführungsform
insbesondere quadratische Querschnittsform auf und ist durch die gestrichelten Linien
angedeutet (siehe auch Fig. 5d).
[0051] Die im Bearbeitungsbereich 82 emittierte Strahlung kann weiterhin durch eine erste
Spiegelanordnung 21 auf ein Dokument 51 geleitet werden. Die erste Spiegelanordnung
21 besteht aus zwei sich gegenüberliegenden Spiegeln welche zwischen zwei Trägerelementen
111 der Dokumentenbearbeitungseinrichtung 11 angeordnet sind. Die Spiegelanordnung
21 ist parallel zur Längsrichtung des viereckigen, insbesondere parallelogrammförmigen
Dokuments 51 angeordnet. Die Trägerelemente 111 weisen jeweils Öffnungen auf, in welche
entsprechende an den Spiegeln angeordnete Gegenelemente eingreifen. Die Gegenelemente
können aus den Öffnungen entnommen und in andere dafür vorgesehene Öffnungen eingesetzt
werden, um die Position des entsprechenden Spiegels und gleichzeitig dessen Orientierung
zu ändern. Die Öffnungen sind somit in Verbindung mit den Gegenelementen als Verstellvorrichtung
112 zu verstehen.
[0052] Eine durch die Strahlenquelle 54 im Bearbeitungsbereich 82 emittierte Strahlung 81
wird durch die erste Spiegelanordnung 21 auf das Dokument 51 geleitet. Die Spiegel
der ersten Spiegelanordnung 21 sind dabei symmetrisch angeordnet, das heißt, sie befinden
sich auf der gleichen Höhe (Position) über dem Dokument 51 und reflektieren die Strahlung
81 im gleichen Winkel auf die Oberfläche des Dokuments 51. Dieser Winkel wird als
erster definierter Winkel α bezeichnet und legt fest unter welchem Winkel ein auf
diese Weise eingeprägtes erstes sichtbares Element 551a zu sehen ist. Die Wahl des
Winkels hängt dabei insbesondere von der Wahl des Materials des Dokuments 51 sowie
den spezifischen Kundenanforderungen ab.
[0053] Beim Vergleich der beiden in den Figuren 5a und 5b gezeigten Konfigurationen ist
zu erkennen, dass die erste Spiegelanordnung 21 in der in Fig. 5a gezeigten ersten
Konfiguration höher angeordnet ist als in der in Fig. 5b gezeigten zweiten Konfiguration
und somit der Winkel α unter welchem die Strahlung auf das Dokument 51 geleitet wird
anders sind. Die Höhenverstellung wird durch die Verstellvorrichtung 112 vorgenommen.
Eine Konfiguration ist somit durch eine definierte Position der ersten Spiegelanordnung
21 definiert. Durch die entsprechende Definition der Öffnungen wird ebenfalls die
Ausrichtung der Spiegel bestimmt, dass der Winkel α in dem die Strahlung auf das Dokument
51 trifft, reproduzierbar an eine Position der Spiegel geknüpft ist. Vorzugsweise
sind zum besseren Verständnis die Öffnungen beschriftet, um die Bedienung und Einstellung
der Konfigurationen zu vereinfachen. Die Änderung des Winkels α unter dem die Strahlung
auf das Dokument 51 trifft kann somit durch die unterschiedlichen Konfigurationen
eingestellt werden, wobei die Spiegel der ersten Spiegelanordnung 21 immer symmetrisch
verstellt werden. Die Verstellvorrichtung 112 kann dabei automatisiert umgesetzt oder
auf manuelle Durchführung der Änderung der Konfiguration angewiesen sein.
[0054] Das zu erstellende sichtbare Element 551a, 551b wird von der Dokumentenbearbeitungseinrichtung
11 aus immer an der gleichen Stelle erzeugt. Die Position des zu erstellenden sichtbaren
Elements 551a, 551b auf dem Dokument 51 wird in eine Koordinatenrichtung des Dokuments
durch die Dokumententrägervorrichtung 12 eingestellt. Dabei wird das zu erzeugende
sichtbare Element 551a, 551b mittig unter dem Dokumentenbearbeitungssystem 10 erzeugt.
Auf diese Weise kann erzielt werden, dass keine Einstellung der Software bei Änderung
der Spiegelausrichtung und Position notwendig ist. Dadurch kann eine einfache Umstellung
des Dokumentenbearbeitungssystems 10 auf unterschiedliche Dokumenten 51 mit unterschiedlichen
Anforderungen und Materialien realisiert werden.
[0055] In Bezug auf Fig. 5c wird im Folgenden die Verstellvorrichtung 112 der Spiegelanordnungen
näher beschrieben. Fig. 5c zeigt die in den Figuren 5a und 5b abgebildete Anordnung
in einer um 90 Grad gedrehten Seitenansicht, wobei jeder Spiegel der ersten Spiegelanordnung
21 an zwei Trägerelementen 111 befestigt ist. Die Befestigung erfolgt mittels der
Verstellvorrichtung 112. Dazu sind Gegenelemente 113 in Form von Stiften in dafür
an den Trägerelementen 111 vorgesehene Öffnungen, insbesondere Passbohrungen, in Zeichenebene
der Figur von rechts nach links eingeführt. Der entsprechend befestigte Spiegel kann
dadurch mit einer hohen Genauigkeit gelagert werden. Die Gegenelemente 113 werden
anhand einer Klemmung durch in einer an der Rücksteite des Spiegels angeordneten Anlegeplatte
befindlichen Federdruckstifte fixiert. Diese fixieren die Gegenelemente 113 im montierten
Zustand. Die Gegenelemente 113 erstrecken sich dabei von einer Seite durch das in
Zeichenebene rechte Trägerelement 111 durch die Anlegeplatte des Spiegels bis zum
in Zeichenebene linken Trägerelement 111. Es sind weiterhin Ausführungsformen der
Erfindung möglich, bei denen von beiden Seiten entsprechende Gegenelemente 113 eingesetzt
werden. Die Gegenelemente 113 können sowohl bei beidseitig vorzusehenden als auch
bei einseitig vorzusehenden Gegenelementen 113 sowohl mit einem Gewinde ausgestattet
sein, um eine Verschraubung in einem der Trägerelemente 113 zu ermöglichen, als auch
als glatte Stifte ausgeführt sein.
[0056] Durch die beschriebene Ausführungsform der Verstellvorrichtung 112 kann somit der
entsprechende Spiegel in der richtigen Höhe, als auch mit dem richtigen Winkel positioniert
werden, da durch die vorgegebenen Öffnungen ebenfalls die Orientierung beeinflusst
werden kann.
[0057] Weiterhin soll mit Blick auf
Fig. 5d auf den Bearbeitungsbereich 82 näher eingegangen werden. Fig. 5d zeigt den Bearbeitungsbereich
82 der in den Fig. 5a, 5b und 5c gezeigten zweiten Ausführungsform in einer Draufsicht.
Der Bearbeitungsbereich 82 ist dabei gegenüber dem Dokument 51 um 45 Grad gedreht.
Dadurch ist es möglich die erste Spiegelanordnung 21 weiter nach außen zu schieben,
sodass sie immer noch im Bearbeitungsbereich 82 liegt, aber den direkten Weg zwischen
Strahlenquelle 54 und Dokument 51 nicht versperrt, um so die Möglichkeit zu schaffen
ohne Umbau der ersten Spiegelanordnung 21 anhand der Strahlenquelle 54 Personalisierungen
auf dem Dokument 51 vorzunehmen (ohne Nutzung der ersten Spiegelanordnung 21). Entsprechend
kann durch die Drehung des Bearbeitungsbereichs 82 dieser vollständig ausgenutzt werden.
Alternativ könnte ebenfalls eine Strahlenquelle 54 mit einem größeren Bearbeitungsbereich
82 eingesetzt werden, wodurch allerdings größere Gefahren durch die erzeugbare Strahlung
(insbesondere Laserstrahlung) entstehen, welche entsprechend aufwändig eingedämmt
werden muss.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0058]
- 10
- Dokumentenbearbeitungssystem
- 11
- Dokumentenbearbeitungseinrichtung
- 111
- Trägerelement
- 112
- Verstellvorrichtung
- 113
- Gegenelement
- 12
- Dokumententrägervorrichtung
- 121
- Dokumentenaufnahme
- 122
- Bearbeitungsfläche
- 123
- Aussparung
- 124
- Kartenposition
- 126
- Heizeinrichtung
- 21
- erste Spiegelanordnung
- 22
- zweite Spiegelanordnung
- 51
- Dokument
- 54
- Strahlenquelle
- 551
- sichtbares Element
- 551a
- erstes sichtbares Element
- 551b
- zweites sichtbares Element
- 81
- Laserstrahlen
- 82
- Bearbeitungsbereich
- 82a
- erster Bearbeitungsbereich
- 82b
- zweiter Bearbeitungsbereich
- α
- erster definierter Winkel
1. Dokumentenbearbeitungssystem (10), insbesondere zur Bearbeitung von Sicherheitsdokumenten,
aufweisend,
wenigstens eine Dokumententrägervorrichtung (12) mit einer Dokumentenaufnahme (121),
dazu konfiguriert ein zu bearbeitendes Dokument (51) aufzunehmen und entlang einer
ersten Raumrichtung zu transportieren,
wenigstens eine Dokumentenbearbeitungseinrichtung, dazu konfiguriert das Dokument
(51) in einem Bearbeitungsbereich (82a, 82b) zu bearbeiten, sodass ein sichtbares
Element (551) auf dem Dokument (51) entsteht,
wobei die Dokumentenbearbeitungseinrichtung eine Strahlenquelle (54) und wenigstens
eine erste Spiegelanordnung (21) und wenigstens eine zweite Spiegelanordnung (22)
aufweist, wobei die Spiegelanordnungen (21, 22) jeweils dazu konfiguriert sind, von
der Strahlenquelle (54) emittierte Strahlung zur Erzeugung eines sichtbaren Elements
(551) unter einem bestimmten Winkel und/oder aus einer bestimmten Richtung auf das
Dokument (51) zu leiten,
wobei die Spiegelanordnungen (21, 22) weiterhin dazu ausgebildet sind in den Bearbeitungsbereich
(82a, 82b) verfahren zu werden.
2. Dokumentenbearbeitungssystem (10) gemäß dem vorhergehenden Anspruch, wobei die zweite
Spiegelanordnung (22) um 90 Grad gedreht zur ersten Spiegelanordnung (21) angeordnet
ist.
3. Dokumentenbearbeitungssystem (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Strahlenquelle (54) Laserstrahlen (81) in einem viereckigen Bearbeitungsbereich
(82) emittiert und das Dokument (51) ebenfalls eine viereckige Form aufweist, wobei
weiterhin der Bearbeitungsbereich (82) gegenüber dem Dokument (51) um einen definierten
Winkel, insbesondere 45 Grad, gedreht ist.
4. Dokumentenbearbeitungssystem (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Spiegelanordnungen (21, 22) dazu ausgebildet sind entlang einer zweiten Raumrichtung
in den Bearbeitungsbereich (82a, 82b) verfahren zu werden.
5. Dokumentenbearbeitungssystem (10) gemäß dem vorhergehenden Anspruch, wobei die erste
Raumrichtung identisch zur zweiten Raumrichtung ist.
6. Dokumentenbearbeitungssystem (10) gemäß dem vorhergehenden Anspruch 3, wobei die erste
Raumrichtung unterschiedlich zur zweiten Raumrichtung ist und insbesondere die erste
Raumrichtung senkrecht auf die zweite Raumrichtung steht.
7. Dokumentenbearbeitungssystem (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Dokumententrägervorrichtung (12) eine Heizeinrichtung (126) aufweist, welche dazu
ausgebildet ist, Wärme an das von der Dokumententrägervorrichtung (12) aufgenommene
Dokument (51) abzugeben.
8. Dokumentenbearbeitungssystem (10) gemäß dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Heizeinrichtung
(126) einen Aktuator aufweist, welcher dazu ausgerichtet ist eine Relativbewegung
zwischen einem Wärmeleitelement und der Dokumentenaufnahme (121) zu bewirken, um zwischen
einem ersten Betriebsmodus und einem zweiten Betriebsmodus der Dokumententrägervorrichtung
(12) zu wechseln, wobei in dem ersten Betriebsmodus sich das Wärmeleitelement durch
eine oder mehrere Aussparungen in der Dokumentenaufnahme (121) hindurch erstreckt,
um von der Heizeinrichtung (126) erzeugte Wärme zumindest abschnittsweise auf das
Dokument (51) übertragen zu können; und
wobei in dem zweiten Betriebsmodus das Wärmeleitelement einen gegenüber seiner Lage
im ersten Betriebsmodus vergrößerten Abstand vom Dokument (51) aufweist.
9. Dokumentenbearbeitungssystem (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Dokumentenbearbeitungssystem (10) eine Verstellvorrichtung (112) aufweist, welche
dazu ausgebildet ist, die Position und Ausrichtung der wenigstens einen ersten Spiegelanordnung
(21) und/oder der wenigstens einen zweiten Spiegelanordnung (22) derart zu ändern,
dass der entsprechende definierte Winkel, unter dem die von der Strahlenquelle (54)
emittierte Strahlung auf das Dokument (51) auftrifft, verändert wird, ohne die Position
des Auftreffens der Strahlung auf dem Dokument (51) zu verändern.
10. Dokumentenbearbeitungssystem (10) gemäß dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Verstellvorrichtung
(112) Aufnahmen, insbesondere in Form von Öffnungen, aufweist, welche dazu ausgebildet
sind entsprechende an der wenigstens einen ersten Spiegelanordnung (21) angeordnete
Gegenelemente zur Befestigung der ersten Spiegelanordnung (21) aufzunehmen.
11. Verfahren zur Bearbeitung eines Dokuments (51) in einem Dokumentenbearbeitungssystem
(10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend die folgenden Schritte,
Verfahren einer Dokumententrägervorrichtung (12) in eine Aufnahmeposition, in welcher
ein Dokument (51) auf einer Dokumentenaufnahme (121) der Dokumententrägervorrichtung
(12) platziert wird,
Verfahren der Dokumententrägervorrichtung (12) entlang einer ersten Raumrichtung in
einen Bearbeitungsbereich (82a, 82b) des Dokumentenbearbeitungssystems (10),
Verfahren einer ersten Spiegelanordnung (21) in den Bearbeitungsbereich (82a, 82b),
sodass von einer Strahlenquelle (54) im Bearbeitungsbereich (82a, 82b) emittierte
Strahlung über die erste Spiegelanordnung (21) zur Erstellung eines sichtbaren Elements
(551) auf das Dokument (51) geleitet wird,
Verfahren einer zweiten Spiegelanordnung (21) in den Bearbeitungsbereich (82a, 82b),
sodass von der Strahlenquelle (54) im Bearbeitungsbereich (82a, 82b) emittierte Strahlung
über die zweite Spiegelanordnung (21) zur Erstellung eines weiteren sichtbaren Elements
(551) auf das Dokument (51) geleitet wird,
Verfahren der Dokumententrägervorrichtung (12) in eine Ausgabeposition, in welcher
das Dokument (51) von der Dokumentenaufnahme (121) entnommen wird.