(19)
(11) EP 4 279 614 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.11.2023  Patentblatt  2023/47

(21) Anmeldenummer: 23172504.5

(22) Anmeldetag:  10.05.2023
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
C21B 3/04(2006.01)
C22B 7/04(2006.01)
F27D 3/14(2006.01)
F27D 17/00(2006.01)
C21B 3/08(2006.01)
F27D 15/02(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
C21B 3/08; F27D 15/0266; F27D 3/14; C21B 2400/026; C21B 2400/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 16.05.2022 DE 102022204808
16.05.2022 BE 202205371

(71) Anmelder:
  • ThyssenKrupp MillServices & Systems GmbH
    46015 Oberhausen (DE)
  • thyssenkrupp AG
    45143 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Dohlen, Michael
    47058 Duisburg (DE)

(74) Vertreter: thyssenkrupp Intellectual Property GmbH 
ThyssenKrupp Allee 1
45143 Essen
45143 Essen (DE)

   


(54) ABWÄRMENUTZUNG BEI DER ABKÜHLUNG VON SCHLACKEN AUS DER EISEN- UND STAHLHERSTELLUNG


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Nutzung der Abwärme von Schlacke 10, wobei die Vorrichtung einen ersten Aufgabebereich aufweist, wobei der erste Aufgabebereich eine erste Kontaktfläche aufweist, wobei die erste Kontaktfläche zur direkten flächigen Aufbringung der flüssigen Schlacke 10 ausgebildet ist, wobei unter und im thermischen Kontakt mit der ersten Kontaktfläche des ersten Aufgabebereich eine erste Wärmespeichervorrichtung 30 angeordnet ist, wobei unter oder in der ersten Wärmespeichervorrichtung 30 und im thermischen Kontakt mit der ersten Wärmespeichervorrichtung 30 eine von einem Wärmetauschfluid durchströmbare erste Wärmetauschvorrichtung angeordnet ist, wobei die erste Wärmetauschvorrichtung strömungstechnisch mit einer ersten Wärmetauschfluidspeichervorrichtung verbunden ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Nutzbarmachung der Abwärme, zum Beispiel zur Erzeugung von elektrischer Energie, welche beim Abkühlen von Schlacke anfällt.

[0002] Schlacke entsteht bei metallurgischen Prozessen, beispielsweise bei der Roheisenherstellung im Hochofen oder bei der Stahlherstellung im Elektrolichtbogenofen oder im LD-Konverter, aber auch bei anderen insbesondere metallverarbeitenden Prozessen, zum Beispiel in Gießereien. Die Schlacke ist prinzipiell für den Prozess ein Nebenprodukt, welches beispielsweise als Zuschlagsstoff oder Gesteinskörnung in anderen Prozessen beziehungsweise Erzeugnissen eingesetzt werden kann. Die Schlacke entsteht üblicherweise bei den hohen Temperaturen des Prozesses, beispielsweise im Hochofen oder im Stahlwerk. Hierbei ist aufgrund der hohen Prozesstemperatur, in der Regel bei über 1.450 °C, bei den die Schlacke erzeugenden Prozessen die Wärmeenergie der Schlacke oftmals sehr hoch, meist im Bereich von 1,5 bis 2 GJ pro Tonne Schlacke. Trotzdem wird die Schlacke heutzutage hauptsächlich in offenen Schlackenbeeten gekippt, wo diese dann mittels Luft- und/oder Wasserkühlung langsam und ohne jede Wärmenutzung oder Energierückgewinnung abkühlt werden. Für die weitere Verwendung wird die abgekühlte Schlacke normalerweise gebrochen, von Eisen befreit und in der Regel gesiebt und/oder klassiert.

[0003] Es gibt Ansätze durch die hohe Temperatur der Schlacke beim Abkühlen Luft zu erwärmen und die Luft dann als Trocknungsmittel in weiteren Prozessen einzusetzen. Der Bedarf und die Anwendungsmöglichkeiten an heißer Luft für Trocknungszwecke sind jedoch begrenzt und weiter ist der Platzbedarf für die Trocknungsanlage hierfür sehr hoch.

[0004] Da die thermische Energie auf einem sehr hohen Niveau anfällt, zum Beispiel wird Stahlwerksschlacke meistens schmelzflüssig und mit Temperaturen von meistens mehr als 1.300 °C ins Schlackenbeet gegossen, wäre eine Umwandlung in eine möglichst hochwertige Energieform, beispielsweise und insbesondere eine Verstromung wünschenswert.

[0005] Das Problem bei diesem Prozess ist jedoch auch, dass die Schlacke nur diskontinuierlich entsteht. Daher ist dieses mit einem kontinuierlichen Prozess nicht unmittelbar zu verbinden.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, die Abwärme bei der Schlackeerzeugung zu nutzen.

[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch Vorrichtung mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen.

[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient zur Nutzung der Abwärme von Schlacke. Die Quelle der Schlacke kann hierbei sehr verschieden sein. Es kann beispielsweise Hochofenschlacke, Kupolofenschlacke, Stahlwerksschlacke, insbesondere Konverterschlacke, Elektroofenschlacke, Edelstahlschlacke oder sekundärmetallurgische Schlacke oder Metallhüttenschlacke sein. Die Vorrichtung weist einen ersten Aufgabebereich auf. Auf den ersten Aufgabebereich, welche beispielsweise in einem Schlackenbeet angeordnet sein kann, wird die schmelzflüssige Schlacke mit einer Temperatur von beispielsweise mehr als 1.250 °C aufgegeben. Der erste Aufgabebereich weist eine erste Kontaktfläche auf, wobei die erste Kontaktfläche zur direkten flächigen Aufbringung der flüssigen Schlacke ausgebildet ist. Die erste Kontaktfläche ist damit geeignet, dass die flüssige und fließfähige Schlacke direkt aufgetragen und in direktem thermischen Kontakt steht. Unter und im thermischen Kontakt mit der ersten Kontaktfläche des ersten Aufgabebereichs ist eine erste Wärmespeichervorrichtung angeordnet. Die Wärmespeichervorrichtung, beispielsweise eine Metallkonstruktion, die ein darin enthaltenes feuerfestes Material enthält, hat zwei Aufgaben. Zum einen wird die maximale Temperaturspitze verringert, wenn neue heiße Schlacke aufgetragen wird. Dadurch wird das darunter liegende Wärmetauschfluid nicht punktuell und/oder zeitlich überhitzt. Der zweite Effekt ist, dass auch die Abgabe der thermischen Energie dadurch, wenn auch nur geringfügig, gestreckt wird, sodass ein erster zeitlicher Vergleichmäßigungseffekt erzielt wird. Unter oder in der ersten Wärmespeichervorrichtung und im thermischen Kontakt mit der ersten Wärmespeichervorrichtung ist eine von einem Wärmetauschfluid durchströmbare erste Wärmetauschvorrichtung angeordnet. Ein Beispiel für eine in der ersten Wärmespeichervorrichtung erste Wärmetauschvorrichtung wären in einem beispielsweise feuerfesten Mauerwerk angeordnete Rohre oder Leitungen, welche von einem Wärmetauschfluid durchströmbar sind. Ein weiteres Beispiel wären eine in der ersten Wärmespeichervorrichtung vorhandene erste Wärmetauschvorrichtung in Form einer Schüttung, beispielsweise aus gebrochener oder pelletierter Schlacke, angeordnete Rohre oder Leitungen, welche von einem Wärmetauschfluid durchströmbar sind. Ein Beispiel für eine unter der ersten Wärmespeichervorrichtung erste Wärmetauschvorrichtung wäre beispielsweise ein Kupferblock mit darin eingelassenen Kanälen für den Durchfluss eines Wärmetauschfluids. Die erste Wärmetauschvorrichtung ist strömungstechnisch mit einer ersten Wärmetauschfluidspeichervorrichtung verbunden. Das zunächst kalte Wärmetauschfluid strömt in die Wärmetauschvorrichtung, wird dort erwärmt und von dort erwärmt in die Wärmetauschfluidspeichervorrichtung geführt. Bevorzugt wird die Durchströmungsrate an die Ausgangstemperatur des Wärmetauschfluids angepasst. Somit würde direkt nach dem Auftragen von Schlacke schnell sehr viel Wärmetauschfluid gefördert werden, mit dem Abkühlen würde sich die Fördermenge des Wärmetauschfluids reduzieren, die Temperatur aber bevorzugt konstant bleiben. Die erste Wärmetauschfluidspeichervorrichtung ist in einer bevorzugten Ausführungsform mit einer ersten Stromerzeugungsvorrichtung verbunden. Die Verbindung kann hierbei direkt oder indirekt sein. Eine direkte Verbindung kann beispielsweise vorteilhaft sein, wenn das Wärmetauschfluid Wasser ist, welches somit zu Dampf, beispielsweise bei 500 °, erhitzt wird. Dieser Dampf kann dann direkt auf eine entsprechende Turbine der ersten Stromerzeugungsvorrichtung gegeben werden. Ist das Wärmetauschfluid eine Salzschmelze, so kann eine indirekte Verbindung sinnvoll sein, also insbesondere die Salzschmelze in einem weiteren Wärmetauscher Dampf erzeugen, der dann auf eine Turbine aufgebracht wird. Durch die erste Wärmetauschfluidspeichervorrichtung wird eine Vergleichmäßigung erreicht und der diskontinuierliche Vorgang der Schlackeabkühlung kann effizient mit einer kontinuierlichen Stromerzeugung verbunden werden. Des Weiteren kann, gerade auch zur Nutzung "geringerwertiger" Wärme beispielsweise ein thermoelektrischer Wandler (thermoelektrischer Generator, Thermoelement, Peltier-Element) zur Stromerzeugung verwendet werden. Der Wirkungsgrad liegt mit bis zu 17 % deutlich unterhalb des mit dem Carnot-Prozess erreichbaren Wirkungsgrad, kann aber gerade als Bauteil ohne bewegliche Teile besonders robust und wartungsarm ausgeführt werden.

[0009] Es ist auch möglich, die gewonnene Wärme zweistufig zu nutzen, also insbesondere in einem ersten Schritt die höchste Temperatur zur Verstromung zu nutzen und anschließend die Restwärme in ein Fernwärmesystem einzuspeisen.

[0010] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist auf die erste Kontaktfläche des Aufgabebereichs der Vorrichtung eine Schutzschicht, insbesondere aus gebrochener Schlacke, angeordnet. Hierdurch wird die darunter liegende Vorrichtung geschützt. Außerdem dient die gebrochene Schlacke als zusätzliche Wärmespeicherung, was die Temperaturspitze bei der Aufgabe der flüssigen Schlacke abmildert. Gleichzeitig erfolgt durch die Verwendung kalter, gebrochener Schlacke hierdurch keine Kontamination des mineralischen Schlackenprodukts (z.B. Gesteinskörnung nach Aufbereitung) mit der gebrochenen Schlacke aus der Schutzschicht. Als gebrochene Schlacke wird bevorzugt die Schlacke verwendet, die in einem vorhergehenden Durchlauf abgekühlt und erstarrt ist und somit chemisch weitestgehend identisch mit der neuen flüssigen Schlacke ist. Weiter kann die Gesteinskörnung der gebrochenen Schlacke insbesondere mit Hinblick auf den zum Brechen benötigten Energiebedarf optimiert werden.

[0011] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die erste Kontaktfläche des Aufgabebereichs eine Stahlwanne. Insbesondere ist die erste Kontaktfläche des Aufgabebereichs lösbar mit der ersten Wärmespeichervorrichtung verbunden. Insbesondere wird die Stahlwanne nach dem Erkalten der Schlacke entnommen, um die Schlacke zu entfernen. Bevorzugt kann dann eine andere Stahlwanne eingebracht werden, damit die nächste Schlacke bereits abgekühlt werden kann.

[0012] In einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung ist die erste Kontaktfläche des Aufgabebereichs ein rotierendes Stahlband. Das Stahlband, bevorzugt in der Form eines endlosen Förderbandes, kann hierbei entweder nur rotiert werden, wenn die Schlacke erkaltet ist, oder kann kontinuierlich rotiert werden.

[0013] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung besteht die erste Wärmespeichervorrichtung aus einem feuerfesten Werkstoff. Insbesondere weist der feuerfeste Werkstoff ein Oxid, insbesondere Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, Calciumoxid, Zirconiumoxid und Chromoxid, Siliciumcarbid, Molybdän und/oder Wolfram und/oder Platingruppenmetalle als Metall, Legierung, Oxid oder Carbid auf.

[0014] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der feuerfeste Werkstoff wenigstens einen Stoff auf, welcher ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Schamotte, Silika, Magnesit, Siliciumcarbid, Bauxit, Alundum, Molybdänoxid.

[0015] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Wärmetauschfluid ausgewählt aus der Gruppe umfassend Luft, Helium, Wasser, Thermalöl, Salzschmelze. Mit Luft oder Helium lassen sich leicht auch Temperaturen von 900 °C realisieren. Dieses ermöglicht einen hohen Wirkungsgrad bei der Umwandlung der Wärme in Strom, lässt aber viel Wärme ungenutzt.

[0016] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung einen zweiten Aufgabebereich auf. Unter und im thermischen Kontakt mit dem zweiten Aufgabebereich ist eine zweite Wärmespeichervorrichtung angeordnet. Unter oder in der zweiten Wärmespeichervorrichtung und im thermischen Kontakt mit der zweiten Wärmespeichervorrichtung ist eine von einem Wärmetauschfluid durchströmbare zweite Wärmetauschvorrichtung angeordnet. Die zweite Wärmetauschvorrichtung ist strömungstechnisch mit der ersten Wärmetauschfluidspeichervorrichtung verbunden. Durch die parallele Schaltung, kann der zweite Aufgabebereich bereits mit neuer heißer Schlacke befüllt werden, während im ersten Aufgabebereich die Schlacke noch abkühlt.

[0017] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist unter der ersten Wärmetauschvorrichtung eine von einem weiteren Wärmetauschfluid durchströmbare dritte Wärmetauschvorrichtung angeordnet. Die dritte Wärmetauschvorrichtung ist strömungstechnisch mit einer dritten Wärmetauschfluidspeichervorrichtung verbunden. Die dritte Wärmetauschfluidspeichervorrichtung kann direkt oder indirekt mit der ersten Stromerzeugungsvorrichtung oder mit einer zweiten Stromerzeugungsvorrichtung verbunden sein.

[0018] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die erste Wärmetauschfluidspeichervorrichtung mit einer ersten Stromerzeugungsvorrichtung verbunden. Die Verbindung kann hierbei direkt oder indirekt sein. Eine direkte Verbindung kann beispielsweise vorteilhaft sein, wenn das Wärmetauschfluid Wasser ist, welches somit zu Dampf, beispielsweise bei 500 °, erhitzt wird. Dieser Dampf kann dann direkt auf eine entsprechende Turbine der ersten Stromerzeugungsvorrichtung gegeben werden. Ist das Wärmetauschfluid eine Salzschmelze, so kann eine indirekte Verbindung sinnvoll sein, also insbesondere die Salzschmelze in einem weiteren Wärmetauscher Dampf erzeugen, der dann auf eine Turbine aufgebracht wird. Durch die erste Wärmetauschfluidspeichervorrichtung wird eine Vergleichmäßigung erreicht und der diskontinuierliche Vorgang der Schlackeabkühlung kann effizient mit einer kontinuierlichen Stromerzeugung verbunden werden.

[0019] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist fluidtechnisch die erste Stromerzeugungsvorrichtung über eine zweite Wärmetauschfluidspeichervorrichtung zur Speicherung des kalten Wärmetauschfluids mit der ersten Wärmetauschvorrichtung verbunden. Hierdurch kann eine effiziente Kreislaufführung des Wärmetauschfluids ermöglicht werden. Das aus dem kontinuierlichen Prozess der Stromerzeugungsvorrichtung stammende Wärmetauschfluid wird in der zweiten Wärmetauschfluidspeichervorrichtung erneut für den diskontinuierlichen Prozess der Schlackeabkühlung bereitgestellt.
Selbstverständlich sind auch weitere parallel geschaltete Aufgabebereiche möglich.

[0020] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die erste Wärmetauschfluidspeichervorrichtung mit einer Wärmenutzungsvorrichtung, insbesondere einem Fernwärmenetz, verbunden.

[0021] Nachfolgend ist die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Fig. 1 erstes Beispiel

Fig. 2 zweites Beispiel



[0022] In Fig. 1 ist ein erstes Beispiel gezeigt. Die erste Vorrichtung des ersten Beispiels weist eine Stahlwanne 20 als erste Kontaktfläche auf. In der Stahlwanne 20 ist eine Schicht aus gebrochener Schlacke 12 angeordnet. Aus einem Schlackenkübel 14 wird die flüssige Schlacke 10 in die Stahlwanne 20 gegossen. Die Wärme der Schlacke 10, welche beispielsweise mit 1.300 °C aufgegeben wird, wird durch die Stahlwanne 20 auf die erste Wärmespeichervorrichtung 30 übertragen, Dadurch kommt es zu einer Vergleichmäßigung durch das Aufheizen der ersten Wärmespeichervorrichtung 30, sodass eben nicht die Temperaturspitze von beispielsweise 1.300 °C an der ersten Wärmetauschvorrichtung 40 ankommt, sondern beispielsweise nur noch 750 °C. Gleichzeitig wird das höhere Temperaturniveau länger gehalten. Zur weiteren Vergleichmäßigung wird das Wärmetauschfluid aus der ersten Wärmetauschvorrichtung 40 in eine erste Wärmetauschfluidspeichervorrichtung 50 überführt. Aus der ersten Wärmetauschfluidspeichervorrichtung 50 wird das Wärmetauschfluid in eine Stromerzeugungsvorrichtung 60 und von der Stromerzeugungsvorrichtung 60 in eine zweite Wärmetauschfluidspeichervorrichtung 70 überführt, sodass auch das kalte Wärmetauschfluid gepuffert werden kann. Von der zweiten Wärmetauschfluidspeichervorrichtung 70 wird das Wärmetauschfluid dann wieder in die Wärmetauschvorrichtung 40 und somit im Kreis geführt. Die Wärmetauschvorrichtung 40 ist im gezeigten Beispiel als Rohrbündelwärmetauscher ausgeführt.

[0023] Um eine weitere Vergleichmäßigung zu erzielen sind zwei, vorzugsweise vier, besonders bevorzugt noch mehr erfindungsgemäße Vorrichtungen nebeneinander parallel zueinander aufgebaut. Da die Stahlwannen 20 im Batchbetrieb gefüllt werden und dann langsam abkühlen und der Abkühlvorgang auch länger als die Herstellung der Menge an Schlacke üblicherweise dauert, so kann durch die parallele Schaltung und gemeinsame Verwendung der ersten Wärmetauschfluidspeichervorrichtung 50 eine Vergleichmäßigung der Temperatur des Wärmetauschfluids erreicht werden. Dadurch wird auch die Leistungszuführung zu Stromerzeugungsvorrichtung 60 vergleichmäßigt. Fig. 2 zeigt ein zweites Beispiel, welches sich von dem in Fig. 1 gezeigten ersten Beispiel dadurch unterscheidet, dass die erste Kontaktfläche als Stahlband 22 ausgeführt ist. Dieses transportiert die Schlacke 10 vom Aufgabeort über die erste Wärmespeichervorrichtung 30 und gibt so die Wärme durch die erste Wärmespeichervorrichtung 30 an das Wärmetauschfluid in der ersten Wärmetauschvorrichtung 40 ab. Die weiteren Komponenten sind gleich.

[0024] Während beim ersten Beispiel die Stahlwanne 20 zyklisch entfernt und geleert werden muss, erfolgt dieses am Stahlband 22 des zweiten Beispiels jeweils am Ende des Stahlbandes 22. Das zweite Beispiel eignet sich somit insbesondere bei einer quasikontinuierlichen Zurverfügungstellung von Schlacke 10.

Bezugszeichen:



[0025] 
10
Schlacke
12
gebrochene Schlacke
14
Schlackenkübel
20
Stahlwanne
22
Stahlband
30
erste Wärmespeichervorrichtung
40
erste Wärmetauschvorrichtung
50
erste Wärmetauschfluidspeichervorrichtung
60
Stromerzeugungsvorrichtung
70
zweite Wärmetauschfluidspeichervorrichtung



Ansprüche

1. Vorrichtung zur Nutzung der Abwärme von Schlacke (10), wobei die Vorrichtung einen ersten Aufgabebereich aufweist, wobei der erste Aufgabebereich eine erste Kontaktfläche aufweist, wobei die erste Kontaktfläche zur direkten flächigen Aufbringung der flüssigen Schlacke (10) ausgebildet ist, wobei unter und im thermischen Kontakt mit der ersten Kontaktfläche des ersten Aufgabebereichs eine erste Wärmespeichervorrichtung (30) angeordnet ist, wobei unter oder in der ersten Wärmespeichervorrichtung (30) und im thermischen Kontakt mit der ersten Wärmespeichervorrichtung (30) eine von einem Wärmetauschfluid durchströmbare erste Wärmetauschvorrichtung (40) angeordnet ist, wobei die erste Wärmetauschvorrichtung (40) strömungstechnisch mit einer ersten Wärmetauschfluidspeichervorrichtung verbunden ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kontaktfläche des Aufgabebereichs eine Stahlwanne (20) ist.
 
3. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kontaktfläche des Aufgabebereichs lösbar mit der ersten Wärmespeichervorrichtung (30) verbunden ist.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kontaktfläche des Aufgabebereichs ein rotierendes Stahlband (22) ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Wärmespeichervorrichtung (30) aus einem feuerfesten Werkstoff besteht.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der feuerfeste Werkstoff ein Oxid, insbesondere Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, Calciumoxid, Zirconiumoxid und Chromoxid, Siliciumcarbid, Molybdän und/oder Wolfram und/oder Platingruppenmetalle als Metall, Legierung, Oxid oder Carbid aufweist.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der feuerfeste Werkstoff wenigstens einen Stoff aufweist, welcher ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Schamotte, Silika, Magnesit, Siliciumcarbid, Bauxit, Alundum, Molybdänoxid.
 
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmetauschfluid ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Luft, Helium, Wasser, Thermalöl, Salzschmelze.
 
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen zweiten Aufgabebereich aufweist, wobei der zweite Aufgabebereich eine zweite Kontaktfläche aufweist, wobei die zweite Kontaktfläche zur direkten flächigen Aufbringung der flüssigen Schlacke (10) ausgebildet ist, wobei unter und im thermischen Kontakt mit der zweiten Kontaktfläche des zweiten Aufgabebereichs eine zweite Wärmespeichervorrichtung (30) angeordnet ist, wobei unter oder in der zweiten Wärmespeichervorrichtung (30) und im thermischen Kontakt mit der zweiten Wärmespeichervorrichtung (30) eine von einem Wärmetauschfluid durchströmbare zweite Wärmetauschvorrichtung (70) angeordnet ist, wobei die zweite Wärmetauschvorrichtung (70) strömungstechnisch mit der ersten Wärmetauschfluidspeichervorrichtung verbunden ist.
 
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unter der ersten Wärmetauschvorrichtung (40) eine von einem weiteren Wärmetauschfluid durchströmbare dritte Wärmetauschvorrichtung angeordnet ist, wobei die dritte Wärmetauschvorrichtung strömungstechnisch mit einer dritten Wärmetauschfluidspeichervorrichtung verbunden ist.
 
11. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Wärmetauschfluidspeichervorrichtung mit einer ersten Stromerzeugungsvorrichtung (60) verbunden ist.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass fluidtechnisch die erste Stromerzeugungsvorrichtung über eine zweite Wärmetauschfluidspeichervorrichtung zur Speicherung des kalten Wärmetauschfluids mit der ersten Wärmetauschvorrichtung (40) verbunden ist.
 
13. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Wärmetauschfluidspeichervorrichtung mit einer Wärmenutzungsvorrichtung, insbesondere einem Fernwärmenetz, verbunden ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht