[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes, ein Computerprogramm,
ein Regel- und Steuergerät, ein Heizgerät und eine Verwendung eines ermittelten elektrischen
Widerstandes.
[0002] Gasbetriebene Heizgeräte weisen häufig eine Regelung des Verbrennungsluftverhältnisses
(Lambda) basierend auf einer Messung des lonisationsstromes der Flamme auf. So kann
ein gemessener Flammenwiderstand einer Gasflamme einen Rückschluss auf ein vorliegendes
Verbrennungsluftverhältnis ermöglichen und somit zur Regelung desselben herangezogen
werden. Bei mit Wasserstoff betriebenen Heizgeräten treten in der Flamme jedoch nicht
ausreichend freie Ladungsträger auf, so dass eine robuste Auswertung des lonisationsstromes
häufig nicht möglich erscheint. Daher werden zur Regelung des Verbrennungsluftverhältnisses
wasserstoffbetriebener Heizgeräte andere Parameter/ Messverfahren zur Regelung und
Überwachung einer Wasserstoffflamme herangezogen. Bekannt ist hierzu beispielsweise
ein Erfassen der von einer Flamme emittierte UV- (Ultraviolett-) Strahlung, das jedoch
mit hohen Kosten verbunden ist und anfällig für Verschmutzungen ist.
[0003] Alternativ wird in der
DE 10 2004 065 716 A1 ein Verfahren zur Regelung einer Feuerungseinrichtung vorgeschlagen, bei der eine
Temperatur des Brenners einbezogen wird. Problematisch hierbei erscheint ein Auftreten
eines Sensordrifts des eingesetzten Temperatursensors. Dieses ist aufgrund von Alterungseffekten,
beispielsweise verursacht durch Oxidation, nahezu unausweichlich. Ein Sensordrift
ist eine langsame Veränderung des Sensorsignals bei gleichbleibenden Messbedingungen
und verursacht somit einen Fehler der Regelung des Heizgerätes, der mit einer unsauberen
Verbrennung und geminderter Effizienz des Heizgerätes einhergeht.
[0004] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines
Heizgerätes, ein Computerprogramm, ein Regel- und Steuergerät und ein Heizgerät vorzuschlagen,
die die geschilderten Probleme des Standes der Technik zumindest teilweise überwinden.
Insbesondere soll ein einfaches und kostengünstig durchführbares Verfahren zum Betreiben
eines Heizgerätes mit einer Regelung des Verbrennungsluftverhältnisses unter Einbeziehung
eines Temperatursignals der Flamme angegeben werden, dass eine dauerhaft präzise Regelung
ermöglicht. Zudem soll das Verfahren dazu geeignet sein, zumindest teilweise, automatisiert
durchgeführt zu werden.
[0005] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen
Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen
Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise
miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren.
Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung
näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
dargestellt werden.
[0006] Hierzu trägt ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes mit einem Brenner bei,
wobei dem Brenner ein Gemisch aus Verbrennungsluft und Brenngas zugeführt wird, und
eine Regelung das Verbrennungsluftverhältnis des Gemisches anhand eines Signal eines
widerstandsbasierten Flammentemperatursensors regelt bzw. einstellt, umfassend zumindest
die folgenden Schritte:
- a) messtechnisches Ermitteln eines elektrischen Widerstandes des Flammentemperatursensors
bei ausgeschaltetem Brenner des Heizgerätes,
- b) Ermitteln einer Abweichung zu einem für die Regelung des Verbrennungsluftverhältnisses
angenommenen elektrischen Widerstand des Flammentemperatursensors,
- c) Ermitteln einer Skalierung des elektrischen Widerstandes des Flammentemperatursensors,
die die in Schritt c) ermittelte Abweichung ausgleicht, und
- d) Betreiben des Heizgerätes mit dem derart skalierten elektrischen Widerstand des
Flammentemperatursensors.
[0007] Die Schritte a), b), c) und d) können bei einem regulären Betriebsablauf mindestens
einmal in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden. Es ist möglich, die Schritte
a) und b) zumindest teilweise zeitgleich oder parallel auszuführen. Vorteilhaft können
die Schritte a), b) und c) auch in regelmäßigen Abständen oder durch ein Ereignis
ausgelöst wiederholt werden.
[0008] Das Verfahren dient insbesondere einem dauerhaft sicheren Betreiben eines Heizgerätes
mit einer auf einem Temperatursignal basierenden Regelung des Verbrennungsluftgemisches,
insbesondere einem Ausgleich eines auftretenden Sensordriftes eines eingesetzten Flammentemperatursensors.
[0009] Das Heizgerät kann zumindest einen Wärmeerzeuger, insbesondere einen Gas-Brennwertkessel,
umfassen, der durch Verbrennung eines Brennstoffes Wärmeenergie freisetzt und über
mindestens einen Wärmetauscher auf einen Heizkreislauf übertragen kann, wobei Verbraucher
des Heizkreislaufes über einen Heizungsvorlauf und einen Heizungsrücklauf an das Heizgerät
anschließbar sind. Die bei der Verbrennung entstehenden Abgase können über einem Abgaskanal
des Heizgerätes einer Abgasanlage zugeführt werden. Im Heizgerät kann im Heizkreislauf
eine Umwälzpumpe dazu eingerichtet sein, ein Wärmeträgermedium (Heizungswasser) umzuwälzen,
wobei über einen Heizungsvorlauf erwärmtes Wärmeträgermedium Verbrauchern, wie Konvektoren
oder Flächenheizungen, zugeführt und über einen Heizungsrücklauf zum Wärmeerzeuger
bzw. dem mindestens einen Wärmetauscher rückgeführt werden kann.
[0010] Hierzu kann das Heizgerät eine Fördereinrichtung, insbesondere ein Gebläse, aufweisen,
das ein Gemisch aus Verbrennungsluft und Brennstoff (Wasserstoff) einem Brenner des
Heizgerätes zuführt. Das Heizgerät kann dabei einen elektronischen Gas-Luftverbund
aufweisen, also eine Regelung des Verbrennungsluftverhältnisses (Luftzahl, Lambda)
unter Einbeziehung eines, einen Rückschluss auf die Eigenschaften der Flamme ermöglichenden
Parameters, der insbesondere eine Flammentemperatur sein kann. Hierzu kann in Abhängigkeit
des Betriebszustandes des Heizgerätes, insbesondere einer aktuellen Leistung des Heizgerätes,
eine Ziel-Flammentemperatur, die einem avisierten Verbrennungsluftverhältnis entsprechen
kann, für die Regelung vorgegeben sein.
[0011] Das Heizgerät kann einen Flammentemperatursensor aufweisen, der derart angeordnet
ist, dass (direkt oder mittelbar) eine Flammentemperatur des Heizgerätes (messtechnisch)
erfassbar ist. Hierfür kann der Flammentemperatursensor an oder in der Brennkammer
des Heizgerätes angeordnet sein, insbesondere in einem Bereich der Brennkammer, in
dem sich bei regulärer Benutzung eine Flamme ausbildet.
[0012] Der Flammentemperatursensor kann, bei in Betrieb befindlichem Brenner, im Bereich
des Flammenkerns, im Bereich des Flammenfußes oder der Flammenspitze angeordnet sein.
Alternativ ist auch eine beabstandete Anordnung zur Flamme möglich. Der Flammentemperatursensor
könnte dabei am Brenner selbst oder einer Brennertür befestigt bzw. angeordnet sein,
vorteilhaft kann eine derartige Ausgestaltung einfach in bestehende Montageprozesse
integriert werden. Die durch den Flammentemperatursensor zu messenden Temperaturen
können beispielhaft in einem Bereich zwischen 100 °C (Grad Celsius) und 1.500 °C liegen.
[0013] Der Flammentemperatursensor kann ein beliebiger Temperatursensor sein, der insbesondere
ein elektrisches Signal als Maß für die bzw. seine Temperatur liefern oder bereitstellen
kann. Das Signal kann dabei beispielsweise in einem messbaren elektrischen Widerstand
bestehen, beispielsweise einem Messwiderstand, wie einem Platin- oder Silizium Messwiderstand,
einem Heißleiter (NTC) oder einem Kaltleiter (PTC) als Flammentemperatursensor. Der
Flammentemperatursensor kann auch ein Halbleiter-Temperatursensor sein, der ein für
die Temperatur repräsentatives, direkt verarbeitbares elektrisches Signal zur Verfügung
stellen kann. Alternativ können als Flammentemperatursensor auch Temperatursensoren
aufweisend einen Schwingquarz, ein Thermoelement, pyroelektrische Materialien und/oder
ein faseroptischer Temperatursensor vorgesehen werden. Insbesondere kann der Flammentemperatursensor
auch ein Hot Surface Igniter, also als Widerstandsheizgerät, das auf eine Temperatur
über einer Zündtemperatur des Gemisches aus Brennstoff und Verbrennungsluft aufheizbar
ist, sein. In vorteilhafter Weise kann so die Komplexität eines hier vorzuschlagenden
Heizgerätes gemindert werden, da Zündeinrichtung und Temperaturfühler und eine Einrichtung
zum Erwärmen des Temperaturfühlers durch nur ein Bauteil realisiert werden können.
Beispielsweise kann der Temperaturfühler ein Siliciumnitrid- oder ein Siliziumcarbid-Hot-Surface-Igniter
sein.
[0014] Gemäß einer Ausgestaltung können die Schritte a), b) und c) mehrmals wiederholt werden,
wobei insbesondere der Flammentemperatursensor in Schritt a) (nacheinander) mit (vorgegebenen)
unterschiedlichen elektrischen Leistungen beaufschlagt wird. Dabei wird jeweils der
(daraus resultierende bzw. bestimmte) elektrische Widerstand des Flammentemperatursensors,
in Schritt b) eine Funktion der Abweichung und in Schritt c) eine Funktion der Skalierung
ermitteln. Die unterschiedlichen elektrischen Leistungen können dabei in einem Anlegen
unterschiedlicher elektrischer Spannungen bestehen.
[0015] Gemäß einer Ausgestaltung können weitere Betriebsparameter des Heizgerätes in das
Ermitteln der Skalierung in Schritt c) einbezogen werden. Ein Einbeziehen zusätzlicher
Betriebsparameter des Heizgerätes kann eine präzisiere Ermittlung des Sensordriftes
ermöglichen.
[0016] Gemäß einer Ausgestaltung können die weiteren Betriebsparameter eine Umgebungstemperatur,
eine Temperatur in der Zuluft des Heizgerätes, ein Massestrom in einer Luftzufuhr
oder einem Gemischkanal des Heizgerätes und/ oder eine Temperatur in einem Vorlauf
und/ oder einem Rücklauf des Heizgerätes sein.
[0017] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches
zur (zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet
ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm (-produkt),
umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer, diesen
veranlassen, ein hier vorgeschlagenes Verfahren auszuführen. Nach einem weiteren Aspekt
wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen, auf dem das Computerprogramm
gespeichert ist. Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren Speichermedium
um einen computerlesbaren Datenträger.
[0018] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Regel- und Steuergerät für ein Heizgerät
vorgeschlagen, eingerichtet zur Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens.
Das Regel- und Steuergerät kann hierzu beispielsweise einen Prozessor aufweisen, und/
oder über diesen verfügen. In diesem Zusammenhang kann der Prozessor beispielsweise
das auf einem Speicher (des Regel- und Steuergeräts) hinterlegte Verfahren ausführen.
In vorteilhafter Weise können auf dem Speicher des Regel- und Steuergeräts auch Betriebsdaten
und beispielsweise ein oder mehrere angenommene Widerstände des Flammentemperatursensors
hinterlegt werden oder sein.
[0019] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Heizgerät vorgeschlagen, aufweisend ein
hier vorgeschlagenes Regel- und Steuergerät. Bei dem Heizgerät kann es sich um ein
Gasheizgerät, insbesondere um ein wasserstoffbetriebenes Gasheizgerät, handeln. Das
Gasheizgerät kann einen Brenner und eine Fördereinrichtung aufweisen, mit der ein
Gemisch aus Verbrennungsgas (Wasserstoff) und Verbrennungsluft dem Brenner zugeführt
werden kann. Das Heizgerät kann insbesondere eine Regelung der Gemischzusammensetzung
von Brenngas und Verbrennungsluft (Verbrennungsluftverhältnis) unter Einbeziehung
eines Signals eines Flammentemperatursensors aufweisen.
[0020] Nach einem weiteren Aspekt wird auch eine Verwendung eines bei ausgeschaltetem Brenner
eines Heizgerätes ermittelten elektrischen Widerstandes eines Flammentemperatursensors
zur Kompensation eines Sensordriftes des Flammentemperatursensors. Das Heizgerät kann
dabei insbesondere dazu eingerichtet sein, das Verbrennungsluftverhältnis anhand der
vom Flammentemperatursensor ermittelten Flammentemperatur zu regeln.
[0021] Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften
Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten Computerprogramm,
dem Regel- und Steuergerät, dem Heizgerät und der Verwendung auftreten und umgekehrt.
Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung der Merkmale
vollumfänglich Bezug genommen.
[0022] Hier werden somit ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes, ein Computerprogramm,
ein Regel- und Steuergerät, ein Heizgerät und eine Verwendung angegeben, welche die
mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen.
Insbesondere tragen das Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes, das Computerprogramm,
das Regel- und Steuergerät, das Heizgerät sowie die Verwendung zumindest dazu bei,
eine sichere und langzeitstabile Regelung eines Heizgerätes, insbesondere des Verbrennungsluftverhältnisses,
basierend auf einer erfassten Flammentemperatur zu ermöglichen. Weiter vorteilhaft
ist ein hier vorgeschlagenes Verfahren vollständig computerimplementiert durchführbar
und erfordert somit keine baulichen Änderungen an einem Heizgerät.
[0023] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen Ablauf eines hier vorgestellten Verfahrens, und
- Fig. 2:
- ein hier vorgeschlagenes Heizgerät.
[0024] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen
Verfahrens. Das Verfahren dient einem Kalibrieren eines Flammentemperatursensors 6
bzw. einem Kompensieren eines Sensordrifts des Flammentemperatursensors 6. Die mit
den Blöcken 110,120,130, 140 dargestellte Reihenfolge der Schritte a), b), c) und
d) kann sich bei einem regulären Betriebsablauf einstellen.
[0025] Fig. 2 zeigt beispielhaft und schematisch ein hier vorgeschlagenes Heizgerät 1. Dieses
kann einen in einer Brennkammer 8 angeordneten Brenner 3 umfassen. Über eine Zuführung
Verbrennungsluft 4 kann Verbrennungsluft durch ein Gebläse 2 angesaugt werden und
über ein Gasventil 5 kann dem angesaugten Volumenstrom Verbrennungsluft Brenngas zugesetzt
werden und das Gemisch aus Brenngas und Verbrennungsluft kann über einen Gemischkanal
12 dem Brenner 3 zugeführt werden. Das hier vorgeschlagene Heizgerät 1 kann insbesondere
zur Verbrennung von Wasserstoff eingerichtet sein. Ein im Abgasweg des Brenners 3
angeordneter Wärmetauscher 11 kann bei der Verbrennung in der Brennkammer 8 erzeugte
Wärme auf einen, in einem (hier nicht gezeigten) Heizkreis, zirkulierenden Wärmeträger
übertragen. Bei der Verbrennung entstehende Verbrennungsprodukte können über ein Abgasrohr
9 einer Abgasanlage 10 zugeführt werden. In der Brennkammer 8 kann ein Flammentemperatursensor
6 derart angeordnet sein, dass eine Flammentemperatur am Brenner 3 erfasst werden
kann.
[0026] Ein Regel- und Steuergerät 7 kann zur Regelung des Heizgerätes 1 eingerichtet sein.
Hierfür kann dieses zumindest mit dem Flammentemperatursensor 6, dem Gebläse 2 und
dem Gasventil 5 elektrisch verbunden sein. Das Regel- und Steuergerät 7 kann anhand
einer vom Flammentemperatursensor 6 erfassten Flammentemperatur am Brenner 3 Rückschlüsse
auf ein vorliegendes Verbrennungsluftverhältnis (Lambda) ziehen und dieses regeln.
[0027] Fig. 3 zeigt beispielhaft und schematisch ein Diagramm, das den Widerstand R des
Flammentemperatursensors 6 in Abhängigkeit einer Drehzahl n des Gebläses 2 abbildet.
Der Widerstand R kann dabei einen direkten Zusammenhang zum Verbrennungsluftverhältnis
herstellen. Das Diagramm in Fig. 3 zeigt eine Widerstandskurve 13 eines neuen Flammentemperatursensors
6, ohne auftretende Sensordrift, und somit Widerstandswerte, die vom Regel-und Steuergerät
7 zur Regelung des Verbrennungsluftverhältnisses herangezogen werden. Eine Widerstandskurve
14 eines Flammentemperatursensors 6 mit Sensordrift weicht von der Widerstandskurve
13 ohne Sensordrift deutlich ab und sorgt somit für Fehler in der Regelung des Verbrennungsluftverhältnisses.
[0028] Fig. 4 zeigt beispielhaft und schematisch ein Diagramm, das die den Widerstand R
des Flammentemperatursensors 6 in Abhängigkeit der anliegenden Spannung U darstellt.
Auch hier ist eine Widerstandskurve 13 für einen Flammentemperatursensor 6 ohne Sensordrift
und eine Widerstandskurve 14 für einen Flammentemperatursensor 6 aufweisend eine Sensordrift
gezeigt.
[0029] Die Widerstandskurve 14 des Flammentemperatursensors 6 mit Sensordrift kann in Block
120 gemäß Schritt a) ermittelt worden sein. Hierzu kann bei ausgeschalteten Brenner
3 der (elektrische) Widerstand R des Flammentemperatursensors 6 durch ein Messen des
durch den Flammentemperatursensor 6 fließenden elektrischen Stromes bei unterschiedlichen
elektrischen Spannungen U und Anwendung des Ohmschen Gesetzes ermittelt werden.
[0030] In Block 120 kann gemäß Schritt b) eine Abweichung 16 zu einem für die Regelung des
Verbrennungsluftverhältnisses angenommenen Widerstand des Flammentemperatursensors
6 ermittelt werden. Der angenommene Widerstand des Flammentemperatursensors 6 kann
dabei der Widerstandskurve 13 eines neuen Flammentemperatursensors 6 entsprechen.
Die Abweichung 16 kann auch als Abweichungskurve in Abhängigkeit der Spannung U verstanden
werden.
[0031] In Block 130 kann gemäß Schritt c) eine Skalierung des Widerstandes (bzw. der Widerstandskurve
14) des Flammentemperatursensors 6 ermittelt werden, die die in Schritt c) ermittelte
Abweichung 16 ausgleicht.
[0032] Fig. 5 zeigt beispielhaft und schematisch ein Diagramm in Analogie zu Fig. 3, das
den Widerstand R des Flammentemperatursensors 6 in Abhängigkeit einer Drehzahl n des
Gebläses 2 abbildet. Gezeigt wird eine skalierte Widerstandskurve 15 nach Durchführung
des Schrittes c) (Block 130), die mit der Widerstandskurve 13 (weitestgehend) identisch
ist und somit eine präzise Regelung des Verbrennungsluftverhältnisses durch das Regel-
und Steuergerät 7 ermöglicht.
[0033] In Block 140 kann das Heizgerät 1 mit der skalierten Widerstandskurve 15 des Flammentemperatursensors
6 betrieben werden, wobei ein Sensordrift des Flammentemperatursensors 6 kompensiert
ist.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Heizgerät
- 2
- Gebläse
- 3
- Brenner
- 4
- Zuführung Verbrennungsluft
- 5
- Gasventil
- 6
- Flammentemperatursensor
- 7
- Regel- und Steuergerät
- 8
- Brennkammer
- 9
- Abgasrohr
- 10
- Abgasanlage
- 11
- Wärmetauscher
- 12
- Gemischkanal
- 13
- Widerstandskurve Flammentemperatursensor ohne Sensordrift
- 14
- Widerstandskurve Flammentemperatursensor mit Sensordrift
- 15
- skalierte Widerstandskurve
- 16
- Abweichung
1. Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes (1) mit einem Brenner (3), dem ein Gemisch
aus Verbrennungsluft und Brenngas zugeführt wird, und einer Regelung des Verbrennungsluftverhältnisses
des Gemisches anhand eines Signals eines widerstandsbasierten Flammentemperatursensors
(6), umfassend zumindest die folgenden Schritte:
a) messtechnisches Ermitteln eines elektrischen Widerstandes des Flammentemperatursensors
(6) bei ausgeschaltetem Brenner (3) des Heizgerätes (1),
b) Ermitteln einer Abweichung (16) zu einem für die Regelung des Verbrennungsluftverhältnisses
angenommenen elektrischen Widerstand des Flammentemperatursensors (6),
c) Ermitteln einer Skalierung des elektrischen Widerstandes des Flammentemperatursensors
(6), die die in Schritt c) ermittelte Abweichung (16) ausgleicht, und
d) Betreiben des Heizgerätes (1) mit dem derart skalierten elektrischen Widerstand
des Flammentemperatursensors (6).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der widerstandsbasierte Flammentemperatursensor (6)
ein Hot Surface Igniter ist.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Schritte a), b) und c)
mehrmals wiederholt werden, dabei der Flammentemperatursensor (6) in Schritt a) mit
unterschiedlichen elektrischen Leistungen beaufschlagt und jeweils der elektrische
Widerstand des Flammentemperatursensors (6) ermittelt und in Schritt b) eine Funktion
der Abweichung (16) und in Schritt c) eine Funktion der Skalierung ermittelt werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei weitere Betriebsparameter
des Heizgerätes (1) in das Ermitteln der Skalierung in Schritt c) oder das Ermitteln
der Abweichung (16) in Schritt b) einbezogen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die weiteren Betriebsparameter ausgewählt sind aus
folgender Gruppe: eine Umgebungstemperatur, eine Temperatur in der Zuluft des Heizgerätes
(1), ein Massestrom in einer Luftzufuhr oder einem Gemischkanal des Heizgerätes (1)
eine Temperatur in einem Vorlauf und/ oder einem Rücklauf des Heizgerätes (1).
6. Regel- und Steuergerät (7) für ein Heizgerät (1) eingerichtet, ein Verfahren nach
einem der Ansprüche 1 bis 5 auszuführen.
7. Heizgerät (1) mit einem Regel- und Steuergerät (7) nach Anspruch 6.
8. Heizgerät (1) mit zumindest einem widerstandsbasierten Flammentemperatursensor (6)
und Mitteln, die so angepasst sind, dass sie die Schritte des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5 ausführen.
9. Computerprogramm, umfassend Befehle, die bewirken, dass das Heizgerät des Anspruchs
8 die Schritte des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 ausführt.
10. Verwendung eines bei ausgeschaltetem Brenner (3) eines Heizgerätes (1) ermittelten
elektrischen Widerstandes eines Flammentemperatursensors (6) zur Kompensation eines
Sensordriftes des Flammentemperatursensors (6).