[0001] Die Erfindung betrifft eine Kapselfüllmaschine mit einem Maschinengestell, an welchem
ein Drehteller mit einer in Vertikalrichtung verlaufenden Drehachse für den Transport
von zu befüllenden Kapseln zu verschiedenen Bearbeitungsstationen drehbar gelagert
ist.
[0002] Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel oder dergleichen werden verbreitet in verschluckbaren
Kapseln als Darreichungsform angeboten. Bei deren Herstellung werden Leerkapseln in
einer Kapselfüllmaschine geöffnet, mit einem bestimmten Produkt gefüllt und dann wieder
geschlossen. Bei einer typischen Bauweise der Kapselfüllmaschine werden die zu befüllenden
Kapseln mittels eines Drehtellers zu verschiedenen Bearbeitungsstationen getaktet
transportiert, wo dann die einzelnen Prozessschritte ausgeführt werden. Je nach Qualitätsanforderung
beschränken sich die Prozessschritte nicht nur auf den reinen Vorgang des Befüllens.
Vielmehr kommen zunehmend ergänzende Prozessschritte und zugehörige Bearbeitungsstationen
zum Einsatz, welche der Qualitätskontrolle dienen.
[0003] Bei kritischen Produkten insbesondere aus dem Pharmabereich kommt der Gewichtskontrolle
zunehmende Bedeutung zu. In geeigneten Prüfschritten soll ermittelt werden, ob die
einzelnen Kapseln mit der vorgesehenen Produktmenge innerhalb bestimmter Toleranzen
ordnungsgemäß befüllt wurden. Hierzu können Stichproben genommen werden. Zunehmend
besteht jedoch der Wunsch nach einer 100%igen In-Prozess-Kontrolle
[0004] Kapseln der eingangs genannten Art haben eine Gesamtmasse im Milligramm-Bereich.
Eine Wiegevorrichtung zur Prüfung der korrekten Kapselbefüllung muss deshalb in der
Lage sein, im genannten Gewichtsbereich zuverlässige Wiegeergebnisse zu erzielen.
Das setzt insbesondere voraus, dass Störgrößen wie Luftzug und mechanische Erschütterungen
weitestgehend von der Wiegeeinrichtung ferngehalten werden. Das kann insbesondere
dann gelingen, wenn die Wiegung der Kapseln in einem nachgeschalteten Prozessschritt
erfolgt, nachdem die Kapsel den Bereich des Drehtellers verlassen hat.
[0005] Für bestimmte Wiegeaufgaben wie beispielsweise eine 100%ige Bruttowiegung ist es
erforderlich, dass die Kapseln im Arbeitsbereich des Drehtellers bleiben. Solange
sich jedoch die Kapseln dort befinden, erzeugt die Kapselfüllmaschine insbesondere
infolge ihres getakteten Betriebes erhebliche Erschütterungen, welche die Wiegung
in unmittelbarer Nähe des Drehtellers erschweren.
[0006] Eine weitere Herausforderung besteht darin, den Betrieb der Kapselfüllmaschine unter
Containment-Bedingungen zu ermöglichen. Der Arbeitsraum muss hermetisch abgedichtet
sein, damit beim Füll- oder Reinigungsvorgang kein Wirkstoff nach außen gelangt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Kapselfüllmaschine anzugeben, bei der
eine schnelle und genaue Kapselwiegung im Einzugsbereich ihres Drehtellers möglich
ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen Kapselfüllmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0009] Nach der Erfindung ist vorgesehen, dass die Wiegeeinrichtung ein Wiegegestell aufweist,
welches mit eigenen Wiegegestellfüßen zum unabhängigen Abstellen auf dem Boden versehen
ist. Der Maschinentisch weist eine Aussparung mit einem umlaufenden Rand auf, wobei
die Wiegeeinrichtung in der Aussparung mit allseitigem Abstand zu deren Rand positioniert
ist. Die Kapselfüllmaschine umfasst ferner einen Dichtkragen, welcher sich entlang
einer zumindest vorrangig in der Vertikalrichtung verlaufenden Längsachse erstreckt,
dabei zwei bezogen auf die Längsachse übereinanderliegende Enden aufweist, und außerdem
einen um die Längsachse umlaufenden Mantel umfasst. Der Dichtkragen umschließt im
Bereich eines seiner Enden die Aussparung im Maschinentisch, wobei er dort im Bereich
des umlaufenden Randes dichtend mit dem Maschinentisch verbunden ist. Des Weiteren
umschließt der Dichtkragen im Bereich seines anderen Endes das Wiegegestell und ist
dort dichtend mit dem Wiegegestell verbunden.
[0010] Durch das Abstellen der Wiegeeinrichtung auf eigenen Wiegegestellfüßen in Verbindung
mit dem allseitigen Abstand der Wiegeeinrichtung zum Rand der Aussparung im Maschinentisch
ist eine weitgehend vollständige mechanische Entkopplung der Wiegeeinrichtung von
den übrigen Komponenten der Kapselfüllmaschine erzielt. Schwing- und Stoßbelastungen
aus dem getakteten Betrieb des Drehtellers können weder unmittelbar durch den Maschinentisch
noch durch das Maschinengestell auf die Wiegeeinrichtung bzw. auf deren Wiegegestell
übertragen werden.
[0011] Eine weitere Rolle spielt dabei der Dichtkragen, mittels dessen eine dichte Verbindung
zwischen der Wiegeeinrichtung und dem Maschinentisch hergestellt wird. Dies verhindert
ein Austreten von frei gewordenem Füllmaterial aus der Kapselfüllmaschine beim Füllbetrieb
oder beim anschließenden Reinigungsbetrieb. Zwar ist eine entsprechende Dichtung potenziell
zu einer ungewünschten mechanischen Störungsübertragung geeignet. In der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung mit Kragenform und mit zumindest näherungsweise vertikaler Längsachse
hat sich überraschend gezeigt, dass die Wiegeeinrichtung im Wesentlichen frei von
mechanischen Störgrößen des Drehtellerbetriebes bleibt. Dies wird darauf zurückgeführt,
dass die getaktete Bewegung des Drehtellers um dessen vertikale Drehachse zu Beschleunigungskräften
führt, die im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene und damit radial zum Dichtkragen
wirken. In dieser Ebene bzw. Richtung kann der vertikal ausgerichtete Dichtkragen
praktisch keine Kräfte übertragen, da er radial zum Mantel sehr viel nachgiebiger
ist als in Richtung seiner Längsachse. Trotz der erforderlichen dichten Anbindung
des Kragens sowohl an den Maschinentisch als auch an das Wiegegestell bleibt es bei
einer ausreichenden mechanischen Entkopplung der Wiegeeinrichtung. Als Folge kann
die Wiegeeinrichtung mit hoher Genauigkeit und mit hoher Taktzahl die gewünschten
Wiegungen durchführen. Dies schließt die Möglichkeit einer 100%igen In-Prozess-Kontrolle
mit der Gewichtsüberprüfung von allen auf dem Drehteller verarbeiteten Kapseln ein,
ohne die Taktzahl des Drehtellers unnötig reduzieren zu müssen.
[0012] In bevorzugter Weiterbildung verläuft der Mantel des Dichtkragens in einem Öffnungswinkel
zu dessen Längsachse. Der Öffnungswinkel liegt zweckmäßig in einem Bereich von einschließlich
0° bis einschließlich 30°, bevorzugt in einem Bereich von einschließlich 0° bis einschließlich
15°, und beträgt insbesondere etwa 0°. Dies bedeutet, dass der Mantel vergleichbar
zu einem Zelt eine beispielsweise konische Öffnung haben kann, ohne dass die gewünschte
radiale Nachgiebigkeit signifikant beeinträchtigt wird. Im Falle des bevorzugten Öffnungswinkels
von 0° verläuft die Mantelfläche jedoch parallel zur Längsachse des Dichtkragens,
wodurch das Potenzial einer Störungsübertragung auf ein Minimum reduziert ist.
[0013] Die Längsachse des Dichtkragens muss ihrerseits nicht notwendig exakt in Vertikalrichtung
verlaufen, sondern kann auch in einem Achswinkel dazu liegen. Der Achswinkel liegt
zweckmäßig in einem Bereich von einschließlich 0° bis einschließlich 30°, bevorzugt
in einem Bereich von einschließlich 0° bis einschließlich 15°, und beträgt insbesondere
etwa 0°. Auch in diesen Fällen bleibt die elastische Nachgiebigkeit des Mantels analog
zum möglichen Öffnungswinkel erhalten. In letztgenanntem Fall verläuft die Längsachse
des Dichtkragens parallel zur Drehachse des Drehtellers, was sich als Optimum zur
Vermeidung einer mechanischen Störungsübertragung herausgestellt hat.
[0014] Die nach der Erfindung vorgesehene radiale Nachgiebigkeit des Mantels ist im Wesentlichen
auf eine Biegeweichheit des Mantelmaterials zurückzuführen und kann auf verschiedene
Weise herbeigeführt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Mantel aus
einem elastisch nachgiebigen Material, und insbesondere aus Silikon, Gummi oder dergleichen
gefertigt. In einem weiteren Aspekt, der alternativ oder zusätzlich zum Einsatz kommen
kann, wird die Biegeweichheit durch eine geometrische Maßnahme herbeigeführt, nämlich
indem der Mantel aus einem dünnwandigen Material besteht. Als dünnwandig wird in der
Mechanik ein Material bezeichnet, wenn dessen Dicke um so viel kleiner ist als seine
übrigen Abmessungen, dass aufgrund des geringen Flächenträgheitsmomentes die Biegetragfähigkeit
erheblich geringer ist als die Tragfähigkeit in der Materialebene, wie man es beispielsweise
von dünnwandigen Blechen kennt. Bei einer Kombination der dünnwandigen Bauweise mit
einem elastischen nachgiebigen Material addieren sich beide Wirkungen. In der Horizontalebene
der Kapselfüllmaschine werden eine besonders ausgeprägte Nachgiebigkeit und damit
auch eine besonders geringe mechanische Kraft- und Störungsübertragung auf die Wiegeeinrichtung
erzielt.
[0015] Je nach Anforderung an die mechanische Abkopplung der Wiegeeinrichtung kann es toleriert
werden, dass weitere mechanisch wirksame Verbindungen zwischen dem Maschinengestell
und dem Wiegegestell bestehen, sofern deren Störungsübertragung nicht allzu ausgeprägt
ist. Bevorzugt ist jedoch die einzige mechanische Verbindung zwischen dem Maschinengestell
und dem Wiegegestell durch den Dichtkragen hergestellt, wodurch die Störgrößenübertragung
auf ein Minimum reduziert wird.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nahfolgend anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Darin zeigt
- Fig. 1
- in einer schematischen Seitenansicht eine Kapselfüllmaschine mit einer mechanisch
abgekoppelten Wiegeeinrichtung und mit einem vertikal angeordneten, biegeweichen Dichtkragen.
[0017] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Kapselfüllmaschine für Kapseln 4. Bei den Kapseln 4 handelt es sich um Steckkapseln,
die zum Verschlucken durch einen Verbraucher vorgesehen sind. Sie bestehen aus einem
Oberteil und einem Unterteil, welche im lose zusammengesteckten Zustand als Leerkapseln
angeliefert werden.
[0018] Die Kapselfüllmaschine umfasst ein Maschinengestell 1, an welchem ein Drehteller
2 drehbar gelagert ist. Rings um den Drehteller 2 sind mehrere, hier nur schematisch
angedeutete Bearbeitungsstationen 5, 6, 7 angeordnet. Die in einem Kapselhalter des
Drehtellers 2 gehaltenen Kapseln 4 werden infolge einer schrittweise getakteten Drehbewegung
des Drehtellers 2 zu den verschiedenen Bearbeitungsstationen 5, 6, 7 verfahren, um
dort ihre Befüllung durchzuführen. Beispielhaft sind hier nur drei Bearbeitungsstationen
5, 6, 7 dargestellt. In der Praxis gibt es eine höhere und bedarfsweise variierende
Anzahl davon. Typischerweise werden hier als Verfahrensschritte des Füllvorganges
die Leerkapseln geöffnet, mit dosierten Teilmengen eines gewünschten Produkts befüllt
und dann wieder geschlossen. Hieran kann sich eine Qualitätskontrolle mit Schlechtkapsel-Auswurf
anschließen. Die für gut befundenen, fertig befüllten Kapseln werden schließlich aus
dem Kapselhalter des Drehtellers 2 entnommen und der Weiterverarbeitung bzw. Verpackung
zugeführt.
[0019] Die Kapselfüllmaschine ist in Betriebskonfiguration dargestellt, in der sie auf einem
ebenen, horizontalen Boden 11 abgestellt ist. Senkrecht zum horizontalen Boden 11
ist eine in Gewichtskraftrichtung verlaufende Vertikalrichtung z definiert. Die Kapselfüllmaschine
umfasst ein Maschinengestell 1 mit einem Maschinentisch 9, welcher horizontal ausgerichtet
ist. Das Maschinengestell 1 umfasst Maschinengestellfüße 10, mittels derer es auf
dem Boden 11 aufsteht. Am Maschinengestell 1 ist der genannte Drehteller 2 derart
drehbar gelagert, dass seine Drehachse 3 vertikal, also in der Gewichtskraft- bzw.
Vertikalrichtung z verläuft. Die Drehbewegungen und insbesondere die Drehbeschleunigungen
finden damit im Wesentlichen in einer Ebene parallel zum Boden 11 und zur Ebene des
Maschinentischs 9 statt.
[0020] Eine der Bearbeitungsstationen, nämlich die Bearbeitungsstation 7 ist als Wiegeeinrichtung
8 ausgeführt, welche hier ohne Details nur schematisch angedeutet ist. In ihr können
einzelne oder auch alle auf dem Drehteller 2 geförderten Kapseln 4 im Leerzustand
und/oder im gefüllten Zustand gewogen werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel dient
die Wiegeeinrichtung 8 einer 100%igen Bruttokontrolle zur Verwiegung aller Kapseln
4 im gefüllten Zustand. Die Kapseln 4 werden hierzu mittels des Drehtellers 2 zur
Wiegeeinrichtung 8 verfahren, aus ihrem Kapselhalter entnommen, in der Wiegeeinrichtung
8 gewogen und dann wieder zurück in den Kapselhalter des Drehtellers 2 verbracht.
Alle hierfür erforderlichen Bewegungen und insbesondere das Beschleunigen und Anhalten
der Drehbewegung des Drehtellers 2 erzeugen mechanische Reaktionen, die als potenzielle
Störgrößen des Wiegevorgangs weitgehend von der Wiegeeinrichtung 8 ferngehalten werden
sollen.
[0021] Die Wiegeeinrichtung 8 weist ein Wiegegestell 12 auf, welches mit eigenen Wiegegestellfüßen
13 versehen ist, und mit welchen es unabhängig vom Maschinengestell 1 auf dem Boden
11 abgestellt ist. Das Gewicht der Wiegeeinrichtung 8 ruht also im Wesentlichen vollständig
auf den Wiegegestellfüßen 13, während das Gewicht der übrigen Kapselfüllmaschine im
Wesentlichen vollständig auf den Maschinengestellfüßen 10 ruht.
[0022] Der Maschinentisch 9 ist mit einer Aussparung 14 versehen, wobei die Aussparung 14
einen umlaufenden Rand 15 aufweist. Die Wiegeeinrichtung 8 ist innerhalb dieser Aussparung
14 derart positioniert, dass sie einen allseitigen Abstand zum Rand 15 einhält. Mit
Ausnahme eines weiter unten noch beschriebenen Dichtkragens 16 gibt es also keinen
unmittelbaren Kontakt des Maschinentisches 9 oder anderer Teile des Maschinengestells
1 mit der Wiegeeinrichtung 8.
[0023] Der gesamte Arbeitsraum einschließlich der Bearbeitungsstationen 5, 6, 7 ist hermetisch
eingehaust, um ein Austreten von freigewordenem Füllmaterial zu vermeiden, was gleichermaßen
für den laufenden Füllprozess wie auch für einen nachfolgenden Reinigungsprozess gilt.
Hierzu bildet der Maschinentisch 9 zusammen mit einer angedeuteten Einhausung 21 einen
dicht geschlossenen Arbeitsraum. Um auch im Bereich der Wiegeeinrichtung 8 und der
Aussparung 14 die erforderliche Dichtigkeit bereitzustellen, umfasst die Kapselfüllmaschine
einen Dichtkragen 16. Der Dichtkragen 16 weist einen Mantel 20 auf, welcher um die
Aussparung 14 und das darin aufgestellte Wiegegestell 12 der Wiegeeinrichtung 8 umläuft.
Außerdem läuft der Mantel 20 um eine Längsachse 17 um, entlang derer sich der Dichtkragen
16 erstreckt. Nach der Erfindung verläuft die Längsachse 17 des Dichtkragens 16 vorrangig
in der Vertikalrichtung z. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist sie zumindest näherungsweise
exakt vertikal, also in der Vertikalrichtung z ausgerichtet. Sie kann aber auch entsprechend
der mit 17' bezeichneten Variante eine Neigung aufweisen, wobei ein zugehöriger Achswinkel
β zwischen der geneigten Längsachse 17' und der Vertikalrichtung z zweckmäßig in einem
Bereich von einschließlich 0° bis einschließlich 30°, und bevorzugt in einem Bereich
von einschließlich 0° bis einschließlich 15° liegt. Bei der gezeigten vertikalen Ausrichtung
der Längsachse 17 ist der Achswinkel β = 0°. Der Mantel 20 des Dichtkragens 16 läuft
im gezeigten Ausführungsbeispiel derart um die Längsachse 17 um, dass sich sein Abstand
zur Längsachse 17 entlang der Vertikalrichtung z nicht verändert. Innerhalb gewisser
Grenzen kann aber auch ein in der Vertikalrichtung z sich verändernder Abstand zweckmäßig
sein, wobei dann ein entsprechend kegelartig verlaufender Mantel 20' in einem Öffnungswinkel
α zur Längsachse 17 verläuft. Der Öffnungswinkel α liegt bevorzugt in einem Bereich
von einschließlich 0° bis einschließlich 30°, und insbesondere in einem Bereich von
einschließlich 0° bis einschließlich 15°. Im gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Öffnungswinkel α des Mantels 20 = 0°.
[0024] Der Dichtkragen weist zwei bezogen auf die Längsachse 17 übereinanderliegende Enden
18, 19 auf. Im Bereich seines unteren Endes 18 umschließt der Dichtkragen 16 die Aussparung
14 und ist dort angrenzend an den umlaufenden Rand 15 dichtend mit dem Maschinentisch
9 verbunden. Im Bereich seines gegenüberliegenden oberen Endes 19 umschließt der Dichtkragen
16 das Wiegegestell 12 und ist dort mit diesem dichtend verbunden. Natürlich kann
auch eine umgekehrte Anordnung zweckmäßig sein, bei der das obere Ende 19 an den Maschinentisch
9 angrenzt, während das untere Ende 18 mit dem Wiegegestell 12 verbunden ist. Jedenfalls
wird mittels des Dichtkragens 16 eine dichte Verbindung zwischen der Wiegeeinrichtung
8 und dem Maschinentisch 9 hergestellt, so dass der genannte Arbeitsraum insgesamt
trotz der Aussparung 14 hermetisch verschlossen ist. Bei dem Dichtkragen handelt es
sich um die einzige mechanische Verbindung zwischen dem Maschinengestell 1 und dem
Wiegegestell 12.
[0025] Als erste Maßnahme der mechanischen Entkopplung der Wiegeeinrichtung 8 vom Maschinengestell
1 wurde der allseitige Abstand des Wiegegestells 12 zum Rand 15 der Aussparung 14
erwähnt. Als weitere Entkopplungsmaßnahme muss der Dichtkragen verschiedenen Anforderungen
genügen. Hierzu gehören zunächst die oben schon aufgezeigten Grenzen des Öffnungswinkels
α und des Achswinkels β. Darüber hinaus ist der Mantel 20 des Dichtkragens 16 biegeweich
ausgeführt. Der Begriff "biegeweich" bedeutet, dass der Mantel 20 bei einer Lastbeaufschlagung
quer zur Vertikalrichtung z infolge von Biegeverformung so weit nachgibt, dass in
horizontaler Richtung keine relevanten mechanischen Störungen auf die Wiegeeinrichtung
8 übertragen werden. Hierzu besteht der Mantel 20 aus einem elastisch nachgiebigen
Material, wobei im gezeigten Ausführungsbeispiel Silikon gewählt ist. Es kann aber
auch Gummi oder ein anderes Elastomer zweckmäßig sein. Außerdem ist der Mantel 20
gemessen an seinen übrigen Dimensionen dünnwandig ausgeführt, so dass eine entsprechende
radiale Nachgiebigkeit schon aus geometrischen Gründen herbeigeführt wird.
1. Kapselfüllmaschine mit einem Maschinengestell (1), an welchem ein Drehteller (2) mit
einer in Vertikalrichtung (z) verlaufenden Drehachse (3) für den Transport von zu
befüllenden Kapseln (4) zu verschiedenen Bearbeitungsstationen (5, 6, 7) drehbar gelagert
ist, wobei eine der Bearbeitungsstationen (7) eine Wiegeeinrichtung (8) für Kapseln
(4) umfasst, wobei das Maschinengestell (1) mit einem Maschinentisch (9) und mit Maschinengestellfüßen
(10) zum Abstellen auf einem Boden (11) versehen ist, wobei die Wiegeeinrichtung (8)
ein Wiegegestell (12) aufweist, welches mit eigenen Wiegegestellfüßen (13) zum unabhängigen
Abstellen auf dem Boden (11) versehen ist, wobei der Maschinentisch (9) eine Aussparung
(14) mit einem umlaufenden Rand (15) aufweist, wobei die Wiegeeinrichtung (8) in der
Aussparung (14) mit allseitigem Abstand zu deren Rand (15) positioniert ist, wobei
die Kapselfüllmaschine ferner einen Dichtkragen (16) umfasst, welcher sich entlang
einer zumindest vorrangig in der Vertikalrichtung (z) verlaufenden Längsachse (17)
erstreckt, welcher zwei bezogen auf die Längsachse (17) übereinander liegende Enden
(18, 19) aufweist, und welcher einen um die Längsachse (17) umlaufenden Mantel (20)
umfasst, wobei der Dichtkragen (16) im Bereich eines seiner Enden (18, 19) die Aussparung
(14) im Maschinentisch (9) umschließt und dort im Bereich des umlaufenden Randes (15)
dichtend mit dem Maschinentisch (9) verbunden ist, und wobei der Dichtkragen (16)
im Bereich seines anderen Endes (19, 18) das Wiegegestell (12) umschließt und dort
dichtend mit dem Wiegegestell (12) verbunden ist.
2. Kapselfüllmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (20) des Dichtkragens (16) in einem Öffnungswinkel (a) zur Längsachse
(17) verläuft, wobei der Öffnungswinkel (a) in einem Bereich von einschließlich 0°
bis einschließlich 30°, bevorzugt in einem Bereich von einschließlich 0° bis einschließlich
15° liegt, und insbesondere etwa 0° beträgt.
3. Kapselfüllmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse (17) des Dichtkragens (16) in einem Achswinkel (β) zur Vertikalrichtung
(z) verläuft, wobei der Achswinkel (β) in einem Bereich von einschließlich 0° bis
einschließlich 30°, bevorzugt in einem Bereich von einschließlich 0° bis einschließlich
15° liegt, und insbesondere etwa 0° beträgt.
4. Kapselfüllmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (20) aus einem elastisch nachgiebigen Material, und insbesondere aus Silikon,
Gummi oder dergleichen gefertigt ist.
5. Kapselfüllmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (20) aus einem dünnwandigen Material besteht.
6. Kapselfüllmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die einzige mechanische Verbindung zwischen dem Maschinengestell (1) und dem Wiegegestell
(12) durch den Dichtkragen (16) hergestellt ist.