[0001] Die Erfindung betrifft eine Siebvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die im vorliegenden Fall zu betrachtende Siebvorrichtung weist eine Mehrzahl Siebwellen
auf, die in einer Transportrichtung voneinander beabstandet und mit parallel zueinander
verlaufenden Drehachsen ausgebildet sind. Auf diese Weise wird ein Sieb gebildet,
bei welchem u.a. abhängig von der Drehzahl der Siebwellen der Siebvorgang beeinflusst
werden kann.
[0003] Siebwellen werden üblicherweise mit Siebsternen oder Siebscheiben bestückt. Erstere
haben Siebfinger, die sich von der Drehachse der Welle radial nach außen erstrecken.
Die Siebscheiben oder Siebsterne, die entlang der Achse einer Siebwelle in einem Abstand
voneinander angeordnet sind, sind an den einzelnen Wellen in aller Regel so angeordnet,
dass sich Siebscheiben oder Siebsterne benachbarter Siebwellen kämmen. Unter anderem
durch Veränderung der Drehzahl der Siebwellen wird eingestellt, welcher Teil eines
Siebgutes durch das Sieb hindurch fällt und welcher Teil darauf liegen bleibt.
[0004] Entscheidend hierbei ist, dass ein Drehzahlunterschied benachbarter Drehzahlen erforderlich
ist, um ein brauchbares Ergebnis zu erzielen. In der Regel werden dazu Übersetzungen
bzw. Untersetzungen mithilfe von Kettentrieben eingesetzt, die dafür sorgen, dass
benachbarte Siebwellen immer mit einem konstanten Drehzahlverhältnis zueinander betrieben
werden. Generell kann man sagen, dass höhere Drehzahlen zu einem feineren Sieb führen,
d.h. nur die relativ kleinen Teile des Siebgutes fallen durch das Sieb hindurch, während
geringere Drehzahlen zu einem gröberen Sieb führen. Gerade bei langsameren Drehzahlen
führt dies oft dazu, dass Bestandteile, die ein hohes Länge-zu-Breite-Verhältnis aufweisen,
zum Beispiel Streichhölzer und dergleichen, dazu neigen, durch das Sieb hindurch zu
fallen. Das ist nicht erwünscht.
[0005] Ferner sind oftmals Reinigungselemente, insbesondere Abstreifer, an den Siebwellen
angebracht, entweder an den Siebscheiben oder den Siebsternen, die dafür sorgen, dass
Siebgut nicht an ihnen hängenbleibt, sondern über das Reinigungselement mitgenommen
und letztlich ausgesiebt wird. Diese Reinigungsmöglichkeit ist erforderlich, damit
das Sieb nicht verstopft.
[0006] Aufgrund des Aufbaus bekannter Siebvorrichtungen und der Kopplung benachbarter Siebwellen
mit festem Drehzahlverhältnis ergeben sich hinsichtlich der Siebgüte und der Reinigungsmöglichkeiten
bei bekannten Vorrichtungen Nachteile.
[0007] Folglich ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Siebvorrichtung anzugeben,
die in punkto Reinigungsmöglichkeit einerseits und Siebgüte andererseits Vorteile
bietet.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Vorteilhafte Ausführungsformen
finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
[0009] Erfindungsgemäß wird eine Siebvorrichtung mit einer Mehrzahl in einer Transportrichtung
hintereinander und mit den Drehachsen parallel zueinander angeordneter Siebwellen
vorgeschlagen. Die Siebwellen bilden dabei ein Sieb aus. Die Drehachsen der Siebwellen
brauchen dabei nicht in derselben Ebene zu liegen. Bevorzugt ist jedoch, dass die
Drehachsen in derselben liegen. Auf den Siebwellen sind jeweils in Achsrichtung der
Siebwellen in Abständen zueinander angeordnete, bevorzugt hinsichtlich ihres Flugkreisdurchmessers
baugleiche, Siebscheiben oder, jeweils eine Mehrzahl Siebfinger aufweisende, Siebsterne
angeordnet. Siebscheiben können diverse Außenkonturen, z.B. polygonale Konturen oder
kreisrunde Konturen, aufweisen. Zwischen Siebscheiben oder Siebsternen auf einer Siebwelle
können Buchsen auf der Siebwelle angeordnet sein. Die erfindungsgemäße Siebvorrichtung
kann also als Vorrichtung mit Sternsieb oder Scheibensieb ausgebildet sein. Ferner
weist die Siebvorrichtung einen ersten Antrieb und einen hiervon unabhängigen zweiten
Antrieb auf, die die Siebwellen drehend antreiben. Der besondere Erfindungsgedanke
liegt darin, dass die Siebwellen eine erste Gruppe von ersten Siebwellen, die nur
über den ersten Antrieb angetrieben sind, und eine zweite Gruppe von zweiten Siebwellen
umfassen, die nur über den zweiten Antrieb angetrieben sind. Erfindungsgemäß gehören
in Transportrichtung benachbarte Siebwellen verschiedenen Gruppen von Siebwellen an.
Benachbarte Siebwellen werden also von verschiedenen Antrieben angetrieben, die eine
vom ersten Antrieb, die benachbarte vom zweiten Antrieb, die darauffolgende wieder
vom ersten Antrieb usw.
[0010] Der effektive Durchmesser der Siebwellen wird im Wesentlichen durch den Durchmesser
der Siebscheiben oder Siebsternes bzw. deren Flugkreise definiert. Effektiver Durchmesser
meint in diesem Kontext nicht den Nenndurchmesser der eigentlichen Siebwelle ohne
Siebscheiben, Buchsen oder Siebsterne, sondern den Durchmesser der Siebwelle mit Siebscheiben
oder Siebsternen und den beim Drehen der Siebwelle dadurch beschriebenen Wirkungsbereich.
Durch die genannten Flugkreise wird letztlich auch die Umfangsgeschwindigkeit der
Siebwellen vorgegeben. Bevorzugte Siebsterne für Feinsiebe haben einen Flugkreisdurchmesser
von 100-200 mm, bevorzugt 160-170 mm. Damit lassen sich je nach Drehzahl Korngrößen
von 10-25 mm aussieben. Für Grobsiebe beträgt der bevorzugte Flugkreisdurchmessers
zwischen 300 mm und 400 mm, bevorzugt zwischen 340 und 350 mm. Damit lassen sich je
nach Drehzahl Korngrößen von 30-60 mm aussieben.
[0011] So ist es möglich, benachbarte Siebwellen unabhängig voneinander anzutreiben; d.h.,
das Drehzahlverhältnis von den Drehzahlen benachbarter Siebwellen lässt sich erfindungsgemäß
beliebig einstellen. Auf diese Weise können mit einem einzigen Aufbau Siebe mit unterschiedlicher
Siebgüte abhängig vom Siebgut realisiert werden. Auch hat die Veränderlichkeit des
Drehzahlverhältnisses Einfluss auf die Reinigungseigenschaften mittels Reinigungselementen,
z.B. Abstreifern.
[0012] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Siebwellen einer Gruppe miteinander durch Kopplungsmittel
mechanisch gekoppelt sind. Bei dieser Vorgehensweise ist dann prinzipiell für alle
oder einige Siebwellen einer Gruppe lediglich ein einziger Antrieb erforderlich. Dabei
kann insbesondere vorgesehen sein, dass jeweils zwei aufeinander folgende Siebwellen
einer Gruppe miteinander über ein Kopplungsmittel mechanisch miteinander gekoppelt
sind. Die verwendeten Kopplungsmittel können unterschiedlich sein. Bevorzugt ist,
wenn wenigstens ein Kopplungsmittel ein zur Übertragung von Drehmomenten ausgebildetes
Kopplungselement ist; dabei kann es sich insbesondere um eine Kette oder einen Gurt
oder einen Zahnriemen handeln.
[0013] Wie oben erwähnt, können Reinigungselemente, insbesondere Abstreifer, vorgesehen
sein, die dazu ausgebildet sind, in die Zwischenräume zwischen den Siebscheiben oder
Siebsternen gelangendes und sich dort festsetzendes Siebgut zu entfernen, damit das
Sieb nicht verstopft. Bevorzugt ist daher wenigstens an wenigstens einem Siebfinger
eines Siebsterns oder an einer Siebscheibe ein Reinigungselement angeordnet. Dieses
Reinigungselement ragt bezüglich der Drehachse der zugehörigen Siebwelle radial über
das freie Ende des Siebfingers oder der Siebscheibe hinaus. Alternativ oder ergänzend
kann das Reinigungselement in axialer Richtung breiter als der Siebfinger oder die
Siebscheibe ausgebildet sein. Auf diese Weise kann ein Reinigungselement an einer
Siebwelle aus den Zwischenräumen zwischen Siebscheiben oder Siebsternes einer jeweils
benachbarten Siebwelle dort eventuell vorhandenes Siebgut entfernen. Nicht jede Siebwelle
muss Reinigungselemente aufweisen, es genügt, wenn jede zweite Siebwelle über Reinigungselemente
verfügt.
[0014] Sind Reinigungselemente vorhanden, kann vorgesehen sein, dass die Siebsterne oder
Siebscheiben eine Nabe mit einem Nabengrund aufweisen, wobei die Reinigungselemente
so an dem Siebfinger eines Siebsterns oder der Siebscheibe einer Siebwelle angeordnet
ist, dass er bei nächster Annäherung an den Nabengrund des Siebsterns oder der Siebscheibe
oder an die Oberfläche einer zwischen benachbarten Siebscheiben oder Siebsternen angeordneten
Buchse einer benachbarten Siebwelle bis auf einen vorgegebenen Abstand heranreicht.
Dieser Abstand kann natürlich 0 sein, dann würde das Reinigungselement Kontakt mit
dem entsprechenden Nabengrund aufnehmen. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass dieser
Abstand größer als 0 ist, zum Beispiel 3 mm bis 5 mm.
[0015] Je nach Drehzahl lassen sich mit der erfindungsgemäßen Siebvorrichtung unterschiedliche
Arten von Sieben für unterschiedliches Siebgut realisieren. Bevorzugt kann zum Beispiel
vorgesehen sein, dass die Antriebe so ausgelegt sind, dass ihre Drehzahlen zwischen
30 und 400 Umdrehungen pro Minute, bevorzugt zwischen 37 bis 150 U/Min - für Grobsiebe
- oder/und zwischen 75 und 300 U/Min - für Feinsiebe - einstellbar sein bzw. eingestellt
werden können.
[0016] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb einer oben beschriebenen
Siebvorrichtung. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird Siebgut in Transportrichtung
über das Sternsieb transportiert und gesiebt, während die Siebwellen über die Antriebe
drehend angetrieben werden. Erfindungsgemäß werden dabei die Drehzahlen der Antriebe
so eingestellt, dass die Drehzahl des ersten Antriebs von der Drehzahl des zweiten
Antriebs verschieden ist oder jedenfalls die Drehzahlen der vom ersten Antrieb angetriebenen
Siebwellen verschieden von der Drehzahl der vom zweiten Antrieb angetriebenen Siebwellen
ist. Je nach zu erreichendem Siebergebnis können die Drehzahlen beispielsweise aus
dem oben angegebenen Drehzahlbereich oder einem anderen Drehzahlbereich gewählt werden.
[0017] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sind grundsätzlich zwei Verfahrensmodi denkbar.
Für das normale Sieben zum Erreichen einer bestimmten Siebgüte kann insbesondere vorgesehen
sein, dass das Drehzahlverhältnis der Drehzahlen des ersten Antriebs oder der ersten
Siebwellen und des zweiten Antriebs oder der zweiten Siebwellen konstant gehalten
wird. Dadurch sollte auch das Siebergebnis eine einigermaßen konstante Siebgüte beibehalten.
Durch die unterschiedlichen Drehzahlen benachbarter Siebwellen wird zudem sichergestellt,
dass über die Reinigungselemente eine Selbstreinigung des Siebes erfolgt. Wären die
Drehzahlen identisch, würde das Reinigungselement der einen Welle immer an derselben
Stelle der benachbarten Welle angreifen. Durch den Drehzahlunterschied greift das
Reinigungselement an unterschiedlichen Stellen der benachbarten Welle an. Im Idealfall
wird die entsprechende Stelle an der benachbarten Welle im Verlauf von mehreren Umdrehungen
vollständig gereinigt.
[0018] Ein weiterer Verfahrensmodus sieht alternativ vor, dass die Drehzahl wenigstens eines
Antriebs verändert wird, so dass sich das Drehzahlverhältnis der Drehzahlen des ersten
Antriebs oder der ersten Siebwellen und des zweiten Antriebs oder der zweiten Siebwellen
während des Betriebs, insbesondere zyklisch, ändert. Untersuchungen haben gezeigt,
dass sich hierdurch der Reinigungseffekt noch verbessern lässt. Dazu wird im Rahmen
des Siebverfahrens zumindest zeitweise, bevorzugt zyklisch, das Drehzahlverhältnis
kontinuierlich verändert. Damit soll gewährleistet werden, dass nach Möglichkeit das
Reinigungselement einer Siebwelle viele verschiedene, durchaus zufällige, Positionen
relativ zu dem zu reinigenden Bereich an der benachbarten Siebwelle durchfährt. Des
Weiteren trägt diese Verfahrensweise zur Verbesserung der Siebgüte bei, indem das
Siebgut in Transportrichtung abwechselnd beschleunigt und abgebremst und somit entzerrt
wird.
[0019] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Drehzahlen
der Siebwellen, insbesondere zyklisch, so eingestellt werden, dass die Umfangsgeschwindigkeit
bezogen auf den Flugkreis am Nabengrund der Nabe einer Siebscheibe oder eines Siebsterns
oder an der äußeren Oberfläche einer zwischen Siebscheiben oder Siebsternen angeordneten
Buchse einer Siebwelle größer als die Umfangsgeschwindigkeit bezogen auf den Flugkreis
der Siebscheibe oder des Siebsternes einer benachbarten Siebwelle ist. Hierdurch kann
es ermöglicht werden, dass das Siebmaterial im Bereich des Nabengrund oder der Oberfläche
einer Buchse eine Bewegungskomponente nach oben, d.h. entgegen der Schwerkraftrichtung,
erhält. Diese soll dafür sorgen, dass sich im Bereich des Nabengrundes der Siebscheibe
oder des Siebsternes anhaftendes Siebgutmaterial besser löst.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mithilfe der Figuren
1-3 näher erläutert.
- Figur 1 -
- zeigt eine Draufsicht auf einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung,
- Figur 2 -
- zeigt den Ausschnitt einer Seitenansicht auf die in Figur 1 gezeigte Siebvorrichtung,
- Figur 3 -
- zeigt exemplarisch einige aufeinanderfolgende, zu benachbarten Siebwellen gehörende
Siebsterne in einer Seitenansicht.
[0021] Die in Figur 1 dargestellte Siebvorrichtung weist eine Mehrzahl in Transportrichtung
X nebeneinander angeordnete Siebwellen W1, W2 auf. Diese Siebwellen W1, W2 weisen
Drehachsen auf, die parallel zur Querrichtung Y und senkrecht zur Transportrichtung
X verlaufen. Diese Siebwellen W1, W2 sind im gezeigten Beispiel zwei Gruppen von Siebwellen
zugeordnet. Die Siebwellen in der ersten Gruppe sind mit W1 gekennzeichnet, die Siebwellen
der zweiten Gruppe entsprechend mit W2. Man erkennt, dass sich in Transportrichtung
die Siebwellen W1 der ersten Gruppe mit den Siebwellen W2 der zweiten Gruppe abwechseln.
Entsprechend sind aufeinanderfolgende Siebwellen W1, W2 einer Gruppe über ein Kopplungselement
K2, bei dem es sich zum Beispiel um eine Kette oder eine Zahnriemen oder Gurt handeln
kann, gekoppelt. Auf diese Weise sind alle Siebwellen einer Gruppe miteinander mechanisch
gekoppelt. Die Siebwellen W1 der Gruppe 1 über die Kopplungselemente K1 und die Siebwellen
W2 der zweiten Gruppe entsprechend über die Kopplungselement K2. Wird also eine Siebwelle
W1, W2 über einen Antrieb A1, A2 angetrieben, so gilt das auch für alle anderen Siebwellen
der Gruppe. Entsprechend werden im gezeigten Beispiel die Siebwellen W1 der Gruppe
1 über den Antrieb A1 und die Siebwellen W2 der Gruppe 2 über den Antrieb A2 angetrieben.
Erfindungsgemäß sind die Antriebe A1, A2 steuerbar oder regelbar, sodass ihre Drehzahlen
verändert werden können. Entsprechend lassen sich zwischen benachbarten Siebwellen
W1, W2 vorgegebene Drehzahlverhältnisse einstellen und auch während des Betriebs der
Siebvorrichtung 1 verändern.
[0022] In Figur 2 erkennt man eine Seitenansicht auf die erfindungsgemäße Ausführung bzw.
einen Ausschnitt daraus, durch die Pfeile ist der Drehsinn der Siebwellen W1, W2 angedeutet.
Man erkennt in Figur 1 und Figur 2, dass Siebsterne 2, alternativ können es auch einfach
Siebscheiben sein, auf den Siebwellen W1, W2 angeordnet sind. Dabei erkennt man insbesondere
in Figur 1, dass eine Mehrzahl Siebsterne 2 bzw. Siebscheiben in Querrichtung Y hintereinander
auf der jeweiligen Siebwelle W1, W2 angeordnet sind. Wie man in Figur 1 erkennen kann,
sind bevorzugt Siebscheiben oder Siebsterne 2 auf einer Siebwelle W1 in Richtung Y
versetzt zu Siebscheiben oder Siebsternen 2 auf der benachbarten Siebwelle W2 angeordnet.
So kann man die Siebwellen W1 und W2 mit ihren Drehachsen so nah aneinander anordnen,
dass sich die Siebsterne bzw. Siebscheiben 2 kämmen, bzw. die Siebsterne oder Siebscheiben
2 einer Welle W1 zwischen Siebscheiben oder Siebsternen 2 der benachbarten Siebwelle
W2 liegen.
[0023] In Figur 3 erkennt man zudem, dass die hier gezeigten Siebsterne (mit ihren Siebfingern
3) bzw. Siebscheiben 2 ein Reinigungselement 4 aufweisen, das im Folgenden nicht einschränkend
auch Abstreifer genannt wird.In dem in Figur 3 gezeigten Bild gibt es pro Siebstern
bzw. Siebscheibe lediglich einen Abstreifer, in der Ausführungsform von Figur 2 befindet
sich eine Mehrzahl Abstreifer an einem Siebstern oder einer Siebscheibe 2. In Figur
3 erkennt man weiter, dass der Abstreifer 4 in seiner dichtesten Lage zur Nabe bzw.
zum Nabengrund des Siebsterns oder der Siebscheibe 2 auf der benachbarten Welle einen
minimalen Abstand vom Nabengrund 5 des Siebsterns oder der Siebscheibe 2 auf der benachbarten
Siebwelle aufweist. Dieser Abstand beträgt bevorzugt einige Millimeter, sodass sichergestellt
ist, dass Siebgut aus den Zwischenräumen zwischen Siebsternen oder Siebscheiben mittels
des Abstreifers ausgelöst werden kann. Vorstellbar ist auch, dass der Abstand 0 beträgt.
In einem solchen Fall kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Abstreifer selbst
flexibel ist oder jedenfalls flexibel an der jeweiligen Siebscheibe oder dem Siebstern
2 gelagert ist.
1. Siebvorrichtung (1) mit einer Mehrzahl in einer Transportrichtung (X) hintereinander
und mit den Drehachsen parallel zueinander angeordneter Siebwellen (W1, W2), die ein
Sieb bilden und auf welchen jeweils in Achsrichtung der Siebwellen (W1, W2) in Abständen
zueinander angeordnete, bevorzugt hinsichtlich ihres Flugkreisdurchmessers baugleiche,
Siebscheiben oder, jeweils eine Mehrzahl Siebfinger (3) aufweisende, Siebsterne (2)
angeordnet sind, wobei die Siebvorrichtung (1) einen ersten Antrieb (A1) und einen
hiervon unabhängigen zweiten Antrieb (A2) aufweist, die die Siebwellen (W1, W2) drehend
antreiben,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Siebwellen eine erste Gruppe von ersten Siebwellen (W1), die nur über den ersten
Antrieb angetrieben sind, und eine zweite Gruppe von zweiten Siebwellen (W2) umfassen,
die nur über den zweiten Antrieb (A2) angetrieben sind, wobei in Transportrichtung
(X) benachbarte Siebwellen (W1, W2) verschiedenen Gruppen von Siebwellen (W1, W2)
angehören.
2. Siebvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Siebwellen einer Gruppe miteinander durch Kopplungsmittel (K1, K2) mechanisch
gekoppelt sind.
3. Siebvorrichtung (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils zwei aufeinander folgende Siebwellen (W1, W2) einer Gruppe miteinander über
ein Kopplungsmittel (K1, K2) mechanisch miteinander gekoppelt sind.
4. Siebvorrichtung (1) nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens ein Kopplungsmittel ein zur Übertragung von Drehmomenten ausgebildetes
Kopplungselement, insbesondere eine Kette, Zahnriemen oder ein Gurt, ist.
5. Siebvorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens an wenigstens einem Siebfinger (3) eines Siebsterns (2) oder an einer
Siebscheibe ein Reinigungselement (4) angeordnet ist, der bezüglich der Drehachse
der zugehörigen Siebwelle (W1, W2) radial über das freie Ende des Siebfingers (3)
oder der Siebscheibe hinausragt und/oder in axialer Richtung breiter als der Siebfinger
(3) oder die Siebscheibe ausgebildet ist.
6. Siebvorrichtung (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Siebsterne (2) oder Siebscheiben eine Nabe mit einem Nabengrund (5) aufweisen,
wobei das Reinigungselement (4) so an dem Siebfinger (3) eines Siebsterns (2) oder
der Siebscheibe einer Siebwelle (W1, W2) angeordnet ist, dass er bei nächster Annäherung
an den Nabengrund (5) des Siebsterns (2) oder der Siebscheibe oder an die Oberfläche
einer zwischen benachbarten Siebscheiben oder Siebsternen angeordneten Buchse einer
benachbarten Siebwelle (W1, W2) bis auf einen vorgegebenen Abstand heranreicht.
7. Siebvorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebe so ausgelegt sind, dass ihre Drehzahlen zwischen 30 und 400 Umdrehungen
pro Minute, bevorzugt zwischen 37 bis 150 U/Min oder/und zwischen 75 und 300 U/Min
einstellbar sind.
8. Verfahren zum Betrieb einer Siebvorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
bei welchem Siebgut in Transportrichtung (X) über das Sieb transportiert und gesiebt
wird, während die Siebwellen (W1, W2) über die Antriebe (A1, A2) drehend angetrieben
werden, wobei die Drehzahlen der Antriebe (A1, A2) so eingestellt werden, dass die
Drehzahl des ersten Antriebs (A1) oder der ersten Siebwellen (W1) von der Drehzahl
des zweiten Antriebs (A2) oder der zweiten Siebwellen (W2) verschieden ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Drehzahlverhältnis der Drehzahlen des ersten Antriebs (A1) oder der ersten Siebwellen
(W1) und des zweiten Antriebs (A2) oder der zweiten Siebwellen (W2) konstant gehalten
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehzahl wenigstens eines Antriebs (A1, A2) verändert wird, so dass sich das
Drehzahlverhältnis der Drehzahlen des ersten Antriebs (A1) und des zweiten Antriebs
(A2), insbesondere zyklisch, ändert.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehzahlen der der Siebwellen (W1, W2), insbesondere zyklisch, so eingestellt
werden, dass die Umfangsgeschwindigkeit bezogen auf den Flugkreis am Nabengrund (5)
der Nabe einer Siebscheibe oder eines Siebsterns (2) oder der Oberfläche einer zwischen
zwei Siebscheiben oder Siebsternen (2) angeordneten Buchse einer Siebwelle (W1) größer
als die Umfangsgeschwindigkeit bezogen auf den Flugkreis der Siebscheibe oder des
Siebsternes einer benachbarten Siebwelle (W2).