Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das techn. Gebiet des Stranggießens, bei der ein
metallischer Strang, z.B. aus einem Stahl- oder Aluminiumwerkstoff, in einer Stranggießanlage
zu einem Strang gegossen wird. Beim Stranggießen wird Metallschmelze in eine Kokille
zu einem teilerstarrten Strang vergossen, der typischerweise kontinuierlich aus der
Kokille ausgezogen wird. Der Strang wird in der der Kokille nachfolgenden Strangführung
gestützt, geführt und weiter abgekühlt.
[0002] Konkret betrifft die Erfindung eine Zentriereinheit zur Zentrierung eines metallischen
Strangs, vorzugsweise mit Knüppel- oder Vorblock-Querschnitt, in einer Strangführung
einer Stranggießmaschine. Durch die zumindest eine Zentriereinheit wird der Strang
zentrisch durch die Strangführung geführt.
Stand der Technik
[0003] Bedingt durch eine ungleichmäßige Kühlung des warmen Strangs (Warmstrang), nicht
korrekt ausgerichtete Strangführungsrollen, eine nicht zentrische Aufbringung von
Strangricht- und/oder Reduktionskräften etc. kommt es bei Stranggießanlagen nach dem
Stand der Technik immer wieder vor, dass der Strang aus der Strangmitte verläuft.
Dadurch kann es zu Beschädigungen an der Stranggießanlage, Qualitätseinbußen beim
Gießprodukt und Gießabbrüchen kommen.
[0004] Für Knüppel- oder Vorblock-Stranggießanlagen (engl.
bloom /
billet continuous casting machines) sind unterschiedliche Zentriereinheiten zur Zentrierung des Strangs bekannt. Beispielsweise
kann der Strang wie in Fig 1 dargestellt durch seitlich angeordnete Platten auf einer
zentrischen Bahn gehalten werden. Üblich ist es auch, den Strang wie in Fig 2 dargestellt
durch in Breitenrichtung des Strangs seitlich fix angeordnete Strangführungsrollen
zu zentrieren.
[0005] Wie die Zentrierung eines Strangs in der Strangführung verbessert werden kann und
insbesondere folgende Anforderungen erreicht werden können
- 1) Automatische Anstellung der Strangführungsrollen auf unterschiedliche Gießbreiten
- 2) der Strang muss auf 1 bis 2 mm exakt um die Strangmitte zentriert sein
- 3) Geringer Platzbedarf, um überall in der Strangführung und im Auslaufrollgang eingebaut
werden zu können
- 4) Schutz vor Hitze, Schmutz und Wasser
- 5) Geringe Kosten
- 6) Geringer Automatisierungsaufwand und Komponenteneinsatz
geht aus dem Stand der Technik nicht hervor.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine existierende Zentriereinheit, insbesondere
für eine Knüppel- oder Vorblock-Stranggießanlage, so zu verbessern, dass die oben
genannten Anforderungen erreicht werden. Insbesondere sollen auch Stränge mit variierenden
Strangbreiten automatisch zentriert werden; die Zentriereinheit soll den Strang mit
einer Genauigkeit von 1 bis 2 mm exakt zentrieren; die Zentriereinheit soll platzsparend
sein, sodass diese an unterschiedlichen Stellen in der bogenförmigen Strangführung
oder im horizontalen Auslaufbereich der Stranggießanlage installiert werden kann;
die Zentriereinheit soll hitze-, schmutz- und wasserbeständig sein; die Zentriereinheit
soll kostengünstig sein; und schließlich soll sich die Zentriereinheit einfach automatisieren
lassen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Zentriereinheit nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Konkret erfolgt die Lösung durch eine Zentriereinheit zur Zentrierung eines metallischen
Strangs, vorzugsweise mit Knüppel- oder Vorblock-Querschnitt, in einer Strangführung
einer Stranggießmaschine, umfassend:
- eine Konsole mit zwei ersten Gelenken, wobei die Konsole an der Strangführung befestigt
werden kann,
- zwei Anstellhebel mit je einem zweiten und einem dritten Gelenk, wobei ein Anstellhebel
durch ein erstes Gelenk mit der Konsole gelenkig verbunden ist,
- zwei Rollenhalter, wobei ein Rollenhalter durch ein zweites Gelenk mit einem Anstellhebel
verbunden ist,
- zwei Strangführungsrollen zur seitlichen Zentrierung des Strangs, wobei eine Strangführungsrolle
auf einem Rollenhalter drehbar gelagert ist,
- einen Hydraulikzylinder mit einer Kolbenstange,
- einen Gleitblock, wobei der Gleitblock durch die Kolbenstange in vertikaler Richtung
verschieblich ausgebildet ist,
- zwei Zugstangen, wobei ein erstes Ende einer Zugstange - vorzugsweise gelenkig - mit
dem Gleitblock und ein zweites Ende der Zugstange durch ein drittes Gelenk gelenkig
mit einem Anstellhebel verbunden ist.
[0009] Die Zentriereinheit wird von einer Konsole, die vorzugsweise als Blech-Schweißkonstruktion
ausgeführt ist, getragen. Die Konsole weist zumindest zwei erste Gelenke, vorzugsweise
links und rechts unterhalb des Strangs auf, wobei mit jedem ersten Gelenk ein - vorzugsweise
C-förmig ausgebildeter - Anstellhebel verbunden ist. Die Anstellhebel weisen jeweils
zumindest zwei Gelenke auf, nämlich ein zweites und ein drittes Gelenk. Mit dem zweiten
Gelenk eines Anstellhebels ist ein Rollenhalter verbunden, der zumindest eine Strangführungsrolle
drehbar lagert. Mit dem dritten Gelenk des Anstellhebels ist eine Zugstange verbunden,
die den Anstellhebel und einen Gleitblock miteinander gelenkig verbindet. Ein Hydraulikzylinder
mit einer Kolbenstange, der entweder zwischen dem Strang und dem Gleitblock oder vertikal
unterhalb des Gleitblocks angeordnet ist, kann den Gleitblock in vertikaler Richtung
verschieben. Durch das Verschieben des Gleitblocks werden die ersten Enden der Zugstangen
ebenfalls verschoben, was zu einer Verdrehung der Anstellhebel um die ersten Gelenke
führt. Die ersten Enden der beiden Zugstangen sind jeweils gelenkig mit dem Gleitblock
verbunden. Durch die Verdrehung der Anstellhebel werden die Rollenhalter entweder
zum Strang hin oder vom Strang weg bewegt. Durch die zweiten Gelenke zwischen den
Anstellhebeln und den Rollenhaltern ist sichergestellt, dass die Laufflächen der Strangführungsrollen
stets an den Seitenflächen des Strangs anliegen, auch wenn der Strang unterschiedliche
Breiten aufweist.
[0010] Durch diese Ausführungsform können mittels eines einzigen Hydraulikzylinders unterschiedlich
breite Stränge in der Strangführung exakt zentriert werden. Die Zentriereinheit mit
der Konsole ist platzsparend und kann an unterschiedlichen Stellen in der Strangführung
eingebaut werden. Da nur ein Stellglied - nämlich der Hydraulikzylinder - vorhanden
ist, fällt die ggf. aufwändige Synchronisation zwischen der linken und rechten Seitenführung
des Strangs weg. Somit kann die Zentriereinheit über die Ansteuerung bzw. die Regelung
der Position des Hydraulikzylinders sehr einfach automatisiert werden. Die Konsole,
die Anstellhebel, die Rollenhalter mit den Strangführungsrollen, die Zugstangen, der
vertikal verschiebliche Gleitblock und der Hydraulikzylinder sind robuste Elemente,
die gut gegen Hitze, Schmutz und Wasser geschützt sind.
[0011] Bevorzugt ist es, wenn die Strangführungsrollen, die Rollenhalter, die Anstellhebel,
die Zugstangen und der Gleitblock symmetrisch zu einer vertikalen Symmetrieebene,
die zentrisch durch die Strangmitte geht, angeordnet sind. Mit anderen Worten ist
z.B. der auf der linken Seite des Strangs angeordnete Anstellhebel symmetrisch zum
dem auf der rechten Seite angeordneten Anstellhebel ausgeführt.
[0012] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist eine Strangführungsrolle mehrfach am
Rollenhalter gelagert. Dadurch werden die Strangführungskräfte einer Strangführungsrolle
über mehrere Lagerstellen in den Rollenhalter und weiter in die Zentriereinheit eingeleitet.
[0013] Die Konsole kann kostengünstig als Blech-Schweißkonstruktion ausgeführt sein.
[0014] Der Hydraulikzylinder kann ein einfach- oder doppelwirkender Hydraulikzylinder sein,
der vorzugsweise an der Konsole befestigt ist. Einseitig wirkende Hydraulikzylinder
werden auch als Plunger(zylinder) bezeichnet.
[0015] Der Gleitblock ist bei einer einfachen Ausführungsform durch zwei Gleitschienen auf
der Konsole verschieblich ausgebildet, wobei vorzugsweise zwischen einer Gleitschiene
und dem Gleitblock zumindest eine Gleitleiste angeordnet ist. Dabei ist die Gleitschiene
typischerweise aus demselben Material (meist Stahl) wie die Konsole; die Gleitleiste
kann vorzugsweise aus einem "selbstschmierenden" Material wie Bronze, Grauguss oder
Kunststoff sein.
[0016] Bei größeren Kolbenhüben des Hydraulikzylinders ist es günstig, wenn ein erstes Ende
der Zugstange durch ein viertes Gelenk mit dem Gleitblock gelenkig verbunden ist.
Außerdem kann es vorteilhaft sein, wenn die Kolbenstange durch ein fünftes Gelenk
mit dem Gleitblock gelenkig verbunden ist.
[0017] Um den Hitzeschutz der Zentriereinheit, insbesondere des Hydraulikzylinders bzw.
der Gleitleisten, zu verbessern, ist es günstig, wenn in vertikaler Richtung zwischen
dem Strang und dem Hydraulikzylinder ein, vorzugsweise wassergekühltes, Hitzeschutzpanel
angeordnet ist. Obwohl der Hydraulikzylinder durch das Hydraulikmedium relativ hitzebeständig
ist, ist es vorteilhaft, ein Wegmesssystem des Hydraulikzylinders durch das Hitzeschutzpanel
vor Hitze abzuschirmen.
[0018] Insbesondere bei hohen Strangtemperaturen und/oder niedrigen Gießgeschwindigkeiten
ist es vorteilhaft, wenn die Lagerung der Strangführungsrollen wassergekühlt ist und
vorzugsweise die Mantelflächen der Strangführungsrollen ebenfalls wassergekühlt sind.
Dadurch wird eine Überhitzung der Strangführungsrollen verhindert.
[0019] Zweckmäßig ist es, die Anstellhebel C-förmig auszubilden und die zweiten Gelenke
der Anstellhebel im Endbereich eines ersten Schenkels und die dritten Gelenke der
Anstellhebel im Endbereich eines zweiten Schenkels der Anstellhebel anzuordnen.
[0020] Um eine Positionssteuerung bzw. -regelung der Zentriereinheit zu ermöglichen, ist
es vorteilhaft, dass der Hydraulikzylinder eine Wegmesseinrichtung aufweist.
[0021] Um eine Kraftsteuerung bzw. -regelung der Zentriereinheit zu ermöglichen, ist es
vorteilhaft, dass der Hydraulikzylinder eine Kraftmesseinrichtung zur Messung der
Kraft F aufweist.
[0022] Die Anpresskraft der Strangführungsrollen an den Strang kann einfach begrenzt werden,
indem der Hydraulikzylinder von einer Hydraulikversorgung mit einem Druckmedium versorgt
wird, wobei die Anpresskraft einer Strangführungsrolle an den Strang über eine Druckbegrenzung
begrenzt oder über eine Druckeinstellung des Druckmediums eingestellt werden kann.
[0023] Eine flexible Steuerung bzw. Regelung der Anstellkraft und/oder der Position der
Strangführungsrollen kann durch eine Steuer- oder Regeleinrichtung erfolgen, bei der
die Anstellkraft einer Strangführungsrolle an den Strang in Abhängigkeit der (gemessenen)
Kraft F eingestellt und/oder eine Position der Kolbenstange in Abhängigkeit der (gemessenen)
Position s eingestellt wird. Im ersten Fall handelt es sich um eine Positions-Steuerung
oder -Regelung; im zweiten Fall um eine Kraft-Steuerung oder -Regelung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0024] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im
Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird. Dabei zeigen:
Fig 1 eine Strangführung mit seitlich fix angeordneten Platten nach dem Stand der
Technik,
Fig 2 eine Strangführung mit seitlich fix angeordneten Strangführungsrollen nach dem
Stand der Technik,
Fig 3a und Fig 3b je ein Aufriss einer erfindungsgemäßen Zentriereinheit zur Zentrierung
eines breiten und eines schmalen Strangs,
Fig 4 ein Grundriss der Zentriereinheit der Fig 3a und 3b,
Fig 5 ein Kreuzriss der Zentriereinheit der Fig 3a und 3b,
Fig 6 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Zentriereinheit nach
den Fig 3a, 4 und 5,
Fig 7 ein Kühlschema zur Kühlung der Strangführungsrollen und des Hitzeschutzpanels
der Zentriereinheit,
Fig 8 Strangführungsrollen der Zentriereinheit zur Zentrierung unterschiedlicher Strangformen,
Fig 9 die Zentriereinheit nach Fig 6 mit einem Hitzeschutzpanel, und
Fig 10a und Fig 10b eine Detaildarstellung eines Gleitblocks als Aufriss und ein Schnittdarstellung
entlang der Schnittlinie A-A.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0025] Die Fig 1 zeigt eine Strangführung einer Stranggießanlage nach dem Stand der Technik
mit zwei seitlich angeordneten fixen Platten 20. Der nicht dargestellte Strang wird
durch jeweils mehrere Strangführungsrollen 7 oberhalb und unterhalb des Strangs gestützt
und geführt. Eine etwaige exzentrische Lage des Strangs wird durch die Platten 20
begrenzt.
[0026] In Fig 2 ist eine weitere Strangführung für eine Knüppel- oder Vorblock-Stranggießanlage
nach dem Stand der Technik dargestellt. Hier wird der Strang S durch zwei fix angeordnete,
d.h. in Breitenrichtung des Strangs S nicht verfahrbare, Strangführungsrollen 25 zentriert.
Die fixen Strangführungsrollen 25 können drehbar gelagert sein oder auch nicht.
[0027] Nachteilig an diesen Lösungen ist, dass die Platten 20 bzw. die Strangführungsrollen
25 fix sind und unterschiedlich breite Stränge entweder gar nicht oder nur begrenzt
zentriert werden können. Außerdem muss die Stranggießanlage abgestellt werden, um
manuell die Platten 20 bzw. die Strangführungsrollen 25 neu einzurichten.
[0028] Die Fig 3a und 3b zeigen jeweils einen Aufriss einer erfindungsgemäßen Zentriereinheit
zur Zentrierung eines breiten (Fig 3a) und eines schmalen Strangs S (Fig 3b). Durch
das Aus- bzw. Einfahren der Kolbenstange 9 eines Hydraulikzylinders 8 wird ein Gleitblock
10 vertikal verschoben. Der Hydraulikzylinder 8 ist jeweils gelenkig mit der Konsole
1 und über das fünfte Gelenk 15 mit dem Gleitblock verbunden. An dem Gleitblock 10
sind über zwei vierte Gelenke 14 zwei Zugstangen 11 befestigt, die die vertikale Verschiebung
des Gleitblocks 10 über dritte Gelenke 5 auf die Anstellhebel 3 übertragen. Die Anstellhebel
3 sind über erste Gelenke 2 mit der Konsole 1 verbunden. Durch das Verdrehen der Anstellhebel
3 bewegen sich die Rollenhalter 6 entweder voneinander weg oder zueinander. Ein Rollenhalter
6 ist über ein zweites Gelenk 4 mit dem Anstellhebel 3 verbunden. Auf jedem Rollenhalter
6 ist eine oder mehrere Strangführungsrollen 7 drehbar gelagert.
[0029] Durch den Hydraulikzylinder 8 können unterschiedlich breite Stränge S zentriert werden.
Dabei werden die beiden Strangführungsrollen 7 synchron an den Strang angestellt bzw.
von diesem wegbewegt. Die Synchronisation erfolgt mechanisch, ohne dass es eine Regelung
der beiden Seiten bedarf.
[0030] In den Fig 4 und 5 ist jeweils ein Grundriss und ein Kreuzriss der erfindungsgemäßen
Zentriereinheit dargestellt. Aus beiden Ansichten ist ersichtlich, dass die Zentriereinheit
sehr platzsparend ist und daher an unterschiedlichen Orten in der Strangführung eingebaut
werden kann.
[0031] Die Fig 6 zeigt eine perspektivische Darstellung der Zentriereinheit aus Fig 3a,
d.h. zur Zentrierung des gegenüber der Fig 3b breiteren Strangs S.
[0032] Die Fig 7 zeigt schließlich schematisch einen Kühlkreislauf zur Kühlung des Hitzeschutzpanels
16 und der beiden Strangführungsrollen 7, wobei das Hitzeschutzpanel in vertikaler
Richtung zwischen den Strangführungsrollen 7 und der Oberseite des Hydraulikzylinders
8 angeordnet ist. Über die beiden Wassereinlässe A1, A2 wird ein Kühlmedium, hier
Kühlwasser, zu den Strangführungsrollen 7 und dem Hitzeschutzpanel 16 zugeführt. Das
Kühlmedium wird nach dem Kühlen über die beiden Wasserauslässe B1, B2 abgeführt. Die
Wasserpumpe sowie weitere Zusatzaggregate, wie Filter, Kühler etc., sind nicht dargestellt.
Die Durchflussrichtungen des Kühlmediums sind durch Pfeile angegeben.
[0033] Aus der Fig 8 ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäße Zentriereinheit nicht auf
polygonale Stränge eingeschränkt ist, sondern auch runde oder elliptische Stränge
S (siehe Bild d) oder Vorprofile (engl.
beam blank, siehe Bild e) zentrieren kann.
[0034] Die Fig 9 zeigt die Zentriereinheit aus Fig 6 mit einem Hitzeschutzpanel 16.
[0035] Die Fig 10a und 10b zeigen den Gleitblock 10 sowie die vertikal verschiebliche Führung
des Gleitblocks in einer Aufriss- und einer geschnittenen Darstellung entlang der
Linie A-A. Der Gleitbock 10 wird durch zwei Gleitschienen 12, die hier Teil der Konsole
aus einem Stahlwerkstoff sind, geführt. Zur gleitarmen Führung sind zwei erste Gleitleisten
13a mit der Gleitblock 10 und zwei zweite Gleitleisten 13b mit den Gleitschienen verbunden.
Die Gleitschienen können z.B. aus Metall oder einem Kunststoff sein. Es ist nicht
notwendig, dass sich die Gleitschienen über die gesamte Länge des Gleitblocks erstrecken.
Denkbar ist auch, dass die Gleitschienen segmentiert sind mit einem ersten Segment
im unteren Bereich und einem zweiten Segment im oberen Bereich des Gleitblocks 10.
[0036] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Konsole
- 2
- erstes Gelenk
- 3
- Anstellhebel
- 4
- zweites Genk
- 5
- drittes Gelenk
- 6
- Rollenhalter
- 7
- Strangführungsrolle
- 8
- Hydraulikzylinder
- 9
- Kolbenstange
- 10
- Gleitblock
- 11
- Zugstange
- 12
- Gleitschiene
- 13a, 13b
- Gleitleiste
- 14
- viertes Gelenk
- 15
- fünftes Gelenk
- 16
- Hitzeschutzpanel
- 20
- Platte
- 25
- fixe Strangführungsrolle
- A1, A2
- Wassereinlass
- B1, B2
- Wasserauslass
- F
- Kraft
- s
- Position
- S
- Strang
1. Zentriereinheit zur Zentrierung eines metallischen Strangs (S), vorzugsweise mit Knüppel-
oder Vorblock-Querschnitt, in einer Strangführung einer Stranggießmaschine, umfassend:
- eine Konsole (1) mit zwei ersten Gelenken (2), wobei die Konsole (1) an der Strangführung
befestigt werden kann,
- zwei Anstellhebel (3) mit je einem zweiten und einem dritten Gelenk (4, 5), wobei
ein Anstellhebel (3) durch ein erstes Gelenk (2) mit der Konsole (1) gelenkig verbunden
ist,
- zwei Rollenhalter (6), wobei ein Rollenhalter (6) durch ein zweites Gelenk (4) mit
einem Anstellhebel (3) verbunden ist,
- zwei Strangführungsrollen (7) zur seitlichen Zentrierung des Strangs (S), wobei
eine Strangführungsrolle (7) auf einem Rollenhalter (6) drehbar gelagert ist,
- einen Hydraulikzylinder (8) mit einer Kolbenstange (9),
- einen Gleitblock (10), wobei der Gleitblock (10) durch die Kolbenstange (9) in vertikaler
Richtung verschieblich ausgebildet ist,
- zwei Zugstangen (11), wobei ein erstes Ende der Zugstange (11) mit dem Gleitblock
(10) und ein zweites Ende der Zugstange (11) durch ein drittes Gelenk (5) gelenkig
mit einem Anstellhebel (3) verbunden ist.
2. Zentriereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Strangführungsrolle (7) einfach oder vorzugsweise mehrfach am Rollenhalter (6)
gelagert ist.
3. Zentriereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Konsole (1) als Blech-Schweißkonstruktion ausgeführt ist.
4. Zentriereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hydraulikzylinder (8) ein einfach- oder doppelwirkender Hydraulikzylinder (8)
ist, der vorzugsweise an der Konsole (1) befestigt ist.
5. Zentriereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitblock (10) durch zwei Gleitschienen (12) auf der Konsole (1) verschieblich
ausgebildet ist und vorzugsweise zwischen einer Gleitschiene (12) und dem Gleitblock
(1) zumindest eine Gleitleiste (13) angeordnet ist.
6. Zentriereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Ende der Zugstange (11) durch ein viertes Gelenk (14) mit dem Gleitblock
(10) gelenkig verbunden ist.
7. Zentriereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (9) durch ein fünftes Gelenk (15) mit dem Gleitblock (10) gelenkig
verbunden ist.
8. Zentriereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in vertikaler Richtung zwischen dem Strang (S) und dem Hydraulikzylinder (8) ein,
vorzugsweise wassergekühltes, Hitzeschutzpanel (16) angeordnet ist.
9. Zentriereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung der Strangführungsrolle (7) wassergekühlt ist und vorzugsweise eine
Mantelfläche Strangführungsrolle (7) ebenfalls wassergekühlt ist.
10. Zentriereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anstellhebel (3) C-förmig ausgebildet ist und ein zweites Gelenk (4) des Anstellhebels
(3) im Endbereich eines ersten Schenkels und ein drittes Gelenk des Anstellhebels
(3) im Endbereich eines zweiten Schenkels des Anstellhebels (3) angeordnet sind.
11. Zentriereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hydraulikzylinder (8) eine Wegmesseinrichtung zur Messung der Position s der
Kolbenstange (9) aufweist.
12. Zentriereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hydraulikzylinder (8) eine Kraftmesseinrichtung zur Messung der Kraft F aufweist.
13. Zentriereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hydraulikzylinder (8) von einer Hydraulikversorgung mit einem Druckmedium versorgt
wird, wobei die Anpresskraft einer Strangführungsrolle (7) an den Strang (S) über
eine Druckbegrenzung begrenzt oder über eine Druckeinstellung des Druckmediums eingestellt
werden kann.
14. Zentriereinheit nach den Ansprüchen 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuer- oder Regeleinrichtung eine Anstellkraft einer Strangführungsrolle (7)
an den Strang (S) in Abhängigkeit der Kraft F einstellt und/oder eine Position der
Kolbenstange (9) in Abhängigkeit der Position s einstellt.