[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bodensäge mit mindestens einem ersten Bewegungsmittel
und einem zweiten Bewegungsmittel, wobei die Bodensäge zur Bearbeitung eines Untergrundes
mit einem Sägeblatt verbindbar ist. Die Bodensäge ist dazu eingerichtet, ein unerwünschtes
Verhalten von Komponenten der Bodensäge, wie ein Durchrutschen der Bewegungsmittel
oder ein Verlassen einer Schnittfuge durch das Sägeblatt, zu erkennen, und diesem
unerwünschten Verhalten entweder automatisch entgegenzuwirken oder einem Nutzer der
Bodensäge Hinweise dafür zu geben, wie dem unerwünschten Verhalten entgegenzuwirken
ist. In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum optimierten
Betrieb einer solchen Bodensäge, mit dem ein Nutzer der Bodensäge bei der Arbeit mit
der Bodensäge unterstützt werden kann.
Hintergrund der Erfindung:
[0002] Im Stand der Technik sind Bodensägen bekannt, die zum Trennen von Beton oder Asphaltbelägen
verwendet werden können. Die meisten Bodensägen weisen zwei angetriebene Räder auf,
mit denen die Bodensäge über den Untergrund bewegt werden kann.
[0003] Nachteilig an den bekannten Bodensäge ist aber, dass es für den Nutzer eine Herausforderung
darstellen kann, einen im Hinblick auf die Schnittleistung optimierten Betrieb der
Bodensäge zu ermöglichen. Beispielsweise kann die Drehzahl der Räder und die Schnitttiefe,
mit der das Sägeblatt der Bodensäge in den zu bearbeitenden Untergrund eintaucht,
variiert werden, um die Schnittleistung der Bodensäge zu maximieren. Aufgrund der
sich ändernden äußeren Umstände, wie Traktion und/oder Schnittwiderstand, kann aber
eine kontinuierliche Anpassung dieser Betriebsparameter erforderlich, so dass der
Nutzer der Bodensäge bei Arbeit mit der Bodensäge stark beansprucht werden kann.
[0004] Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, besteht darin, die vorstehend
beschriebenen Mängel und Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und eine
einfach zu bedienende Bodensäge bereitzustellen, mit der der Nutzer bei der Bedienung
der Bodensäge unterstützt werden kann, um eine optimale Ausnutzung der Leistung der
Bodensäge und die Erreichung einer maximalen Schnittleistung zu ermöglichen.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Ausführungsformen zu dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche finden sich in den
abhängigen Ansprüchen.
Beschreibung der Erfindung:
[0006] Erfindungsgemäß ist eine Bodensäge mit mindestens einem ersten Bewegungsmittel und
einem zweiten Bewegungsmittel vorgesehen, wobei die Bodensäge zur Bearbeitung eines
Untergrundes mit einem Sägeblatt verbindbar ist. Die Bodensäge ist dazu eingerichtet,
ein unerwünschtes Verhalten von Komponenten der Bodensäge, wie ein Durchrutschen der
Bewegungsmittel oder ein Verlassen einer Schnittfuge durch das Sägeblatt, zu erkennen,
und diesem unerwünschten Verhalten entweder automatisch entgegenzuwirken oder einem
Nutzer der Bodensäge Hinweise dafür zu geben, wie dem unerwünschten Verhalten entgegenzuwirken
ist.
[0007] Mit der Erfindung kann vorteilhafterweise erreicht werden, dass bei gegebener Tiefe
eines Schnittes, der in einen zu bearbeitenden Untergrund eingebracht werden soll,
eine Vorschubgeschwindigkeit der Bodensäge maximiert wird. Die Maximierung der Vorschubgeschwindigkeit
der Bodensäge wird insbesondere ohne ein Durchrutschen der Bewegungsmittel oder ein
Verlassen der Schnittfuge durch das Sägeblatt erreicht. Mit anderen Worten kann die
Vorschubgeschwindigkeit der Bodensäge mit der Erfindung optimiert werden, ohne dass
die Bewegungsmittel der Bodensäge durchrutschen und ohne dass das Sägeblatt aus der
Schnittfuge herausgehoben wird. Diese Verhaltensweise der Bewegungsmittel und/oder
des Sägeblatts der Bodensäge werden im Sinne der Erfindung als «unerwünschtes Verhalten
von Komponenten der Bodensäge» bezeichnet, wobei insbesondere die Bewegungsmittel
und das Sägeblatt die «Komponenten der Bodensäge» darstellen. Mit dem Begriff «Komponenten
der Bodensäge» können selbstverständlich auch andere Komponenten der Bodensäge gemeint
sein.
[0008] Wenn eine Bodensäge mit zunehmender Vorschubgeschwindigkeit betrieben wird, kann
es vorkommen, dass die Reibung bzw. Traktion zwischen den Bewegungsmitteln der Bodensäge
und dem zu bearbeitenden Untergrund nicht ausreichen, um ein Durchrutschen eines oder
mehrerer Bewegungsmittel der Bodensäge zu verhindern. Ein Durchrutschen der Bewegungsmittel
kann nachteiligerweise dazu führen, dass gar kein Vorschub mehr erzeugt wird oder
der Vorschub deutlich abnimmt. Dadurch bewegt sich die Bodensäge gar nicht mehr oder
deutlich langsamer in eine Arbeitsrichtung, so dass die Vorschubgeschwindigkeit der
Bodensäge unerwünschterweise abnimmt. Wird eine geringe Vorschubgeschwindigkeit bzw.
Schnitttiefe gewählt, kann ein Durchdrehen des Antriebsmittels oder das Herausheben
des Sägeblatts zwar verhindert werden, jedoch wird in diesem Fall die zur Verfügung
stehende Leistung des Sägesystems nicht voll ausgenutzt.
[0009] Wenn eine ausreichend große Reibung bzw. Traktion zwischen den Bewegungsmitteln der
Bodensäge und dem zu bearbeitenden Untergrund vorliegt, kann es dazu kommen, dass
das Sägeblatt der Bodensäge aus der Schnittfuge, die beim Einbringen des Schnitts
in den zu bearbeitenden Untergrund entsteht, gedrückt wird. Dieses Herausgedrückt-Werden
des Sägeblatts der Bodensäge aus der Schnittfuge wird im Sinne der Erfindung bevorzug
auch als «Verlassen einer Schnittfuge durch das Sägeblatt» bezeichnet. Durch das Verlassen
der Schnittfuge durch das Sägeblatt wird die Schnitttiefe verändert, was wiederum
negative Auswirkungen auf die Schnittleistung der Bodensäge haben kann.
[0010] Mit der Erfindung kann vorteilhafterweise eine optimale Balance zwischen der Geschwindigkeit
der Bewegungsmittel auf der einen Seite und der Schnitttiefe auf der anderen Seite
gefunden werden, wobei die Schnittleistung der Bodensäge maximiert werden kann, wenn
die Bodensäge mit einer als optimal erachteten Kombination der Betriebsparameter «Geschwindigkeit
der Bewegungsmittel» und «Schnitttiefe» betrieben wird. Dabei ist es im Sinne der
Erfindung bevorzugt, dass diese Balance dynamisch ist, d.h. sich mit der Zeit ändert.
Dadurch ändert sich vorzugsweise auch die optimale Kombination der Betriebsparameter
«Geschwindigkeit der Bewegungsmittel» und «Schnitttiefe» mit der Zeit bzw. diese Kombination
stellt eine Funktion der Zeit t dar. Gerade in diesem dynamischen Umfeld kann die
Erfindung einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Schnittleistung der Bodensäge
zu maximieren. Mit der Erfindung kann auf diese Weise vorteilhafterweise ein Verfahren
zum optimierten Betrieb einer Bodensäge bzw. ein Verfahren zur Unterstützung eines
Nutzers bei der Bedienung einer Bodensäge bereitgestellt werden. Insbesondere kann
mit der Erfindung eine Bodensäge bereitgestellt werden, die den Nutzer dabei unterstützt,
eine optimale Kombination von Betriebsparameter für den Betrieb der Bodensäge zu finden
bzw. zu halten, um die zur Verfügung stehende Leistung der Bodensäge optimal auszunutzen.
[0011] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Schnitttiefe erhöht werden kann,
wenn die maximale Vorschubgeschwindigkeit nicht ausreicht, um die Leistung eines Antriebsmechanismus
der Bodensäge voll auszuschöpfen. Der Antriebsmechanismus kann im Sinne der Erfindung
bevorzugt auch als «Hauptantrieb der Bodensäge» bezeichnet werden. Es kann im Sinne
der Erfindung allerdings auch bevorzugt sein, dass eine eingestellte Schnitttiefe
der Bodensäge reduziert wird, wenn eine Leistungsgrenze des Antriebsmechanismus oder
die Traktionsgrenze der Bodensäge schon bei einer geringen Vorschubgeschwindigkeit
der Bodensäge erreicht wird.
[0012] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Bodensäge mindestens einen Sensor
zur Erkennung eines Betriebszustands des ersten und/oder zweiten Bewegungsmittels
umfasst. Der Begriff «Betriebszustand eines Bewegungsmittels» kann beispielsweise
dafür verwendet werden, ob sich das Bewegungsmittel ordnungsgemäß bewegt und/oder
dreht. Der Begriff «Betriebszustand eines Bewegungsmittels» kann beispielsweise auch
dafür verwendet werden, dass ein Bewegungsmittel durchrutscht. Das «Durchrutschen
eines Bewegungsmittels» kann im Sinne der Erfindung vorzugsweise auch als «Durchdrehen
eines Bewegungsmittels» bezeichnet werden. Beispielsweise kann eine ordnungsgemäße
(Dreh-)Bewegung eines Bewegungsmittels als erster Betriebszustand eines Bewegungsmittels
bezeichnet werden, während ein Durchrutschen eines Bewegungsmittels als zweiter Betriebszustand
des Bewegungsmittels bezeichnet wird. Das Durchrutschen eines Bewegungsmittels stellt
im Kontext der vorliegenden Erfindung eine Möglichkeit für ein unerwünschtes Verhalten
einer Komponente, hier des mindestens einen Bewegungsmittels, der Bodensäge dar.
[0013] Der mindestens eine Sensor ist vorzugsweise dazu eingerichtet, zu erkennen, ob mindestens
ein Bewegungsmittel der Bodensäge durchrutscht. Wenn ein Durchrutschen von mindestens
einem Bewegungsmittel der Bodensäge erkannt wird, kann die Bodensäge dazu eingerichtet
sein, den Nutzer auf Maßnahme hinzuweisen, die er unternehmen kann, um dem Durchrutschen
des mindestens einem Bewegungsmittel entgegenzuwirken. Es kann im Sinne der Erfindung
bevorzugt sein, dass die Bodensäge oder eine Fernbedienung der Bodensäge eine Anzeigevorrichtung
aufweist, auf der Schriftzüge, Symbole und/oder Icons angezeigt werden können, um
den Nutzer bei der Bedienung der Bodensäge zu unterstützen. Beispielsweise kann dem
Nutzer auf der Anzeigevorrichtung vorgeschlagen werden, einen Vorschub der Bodensäge
zurückzunehmen, d.h. zu reduzieren. Alternativ oder ergänzend kann dem Nutzer empfohlen
werden, die Schnitttiefe, mit der das Sägeblatt in den zu bearbeitenden Untergrund
eindringt, zu reduzieren. Tests haben gezeigt, dass die genannten Maßnahmen dazu geeignet
sind, dem unerwünschten Verhalten von Komponenten der Bodensäge entgegenzuwirken,
dieses abzustellen oder seine Wirkungen zu reduzieren. Es kann im Sinne der Erfindung
auch bevorzugt sein, dass dem Nutzer auf der Anzeigevorrichtung die von den Sensoren
erfassten Daten angezeigt werden, so dass der Nutzer selbst in Kenntnis dieser Daten,
geeignete Maßnahmen ergreifen kann, um das unerwünschte Verhalten einzelnen Komponenten
der Bodensäge abzustellen. Bei den auf der Anzeigevorrichtung angezeigten Daten kann
es sich um Rohdaten oder um informationstechnologisch verarbeitete Daten handeln.
[0014] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Bodensäge mit einer Fernbedienung
gesteuert werden kann.
[0015] Wenn ein Durchrutschen von mindestens einem Bewegungsmittel der Bodensäge erkannt
wird, kann die Bodensäge dazu eingerichtet sein, den Nutzer auf Maßnahme hinzuweisen,
die er unternehmen kann, um dem Durchrutschen des mindestens einem Bewegungsmittel
entgegenzuwirken. Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dem Nutzer der
Bodensäge die aktuell abgerufene Leistung der Bodensäge anzuzeigen. Mit Hilfe dieser
Information kann der Nutzer in Kenntnis darüber gesetzt werden, ob der Nutzer den
Antriebsmechanismus im richtigen Maße fordert. Dadurch kann vorteilhafterweise eine
Über- oder Unterforderung des Antriebsmechanismus der Bodensäge vermieden werden.
Beispielsweise kann auf der Anzeigevorrichtung auch eine Farbmarkierung vorgesehen
sein, die dem Nutzer anzeigt, ob die Bodensäge in einem optimalen Bereich (grün),
im Bereich einer Überforderung (rot) oder im Bereich einer Unterforderung (orange)
betrieben wird.
[0016] Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass eine optimale Kombination
von Betriebsparametern, wie «Geschwindigkeit eines Bewegungsmittels» und «Schnitttiefe»
automatisch eingestellt wird. Dazu kann die Bodensäge eine Steuereinrichtung umfassen,
die dazu eingerichtet ist, eingehende Sensordaten auszuwerten und Steuerbefehle in
Abhängigkeit von den Ergebnissen der Auswertung der Sensordaten herauszugeben. Beispielsweise
kann die Steuereinrichtung einen Prozessor umfassen. Die mit dem mindestens einen
Sensor erfassten Daten können an die Steuereinrichtung weitergeleitet werden, wobei
die Steuereinrichtung dazu in der Lage ist, die erforderlichen Einstellungen zu berechnen
und die entsprechenden Daten und/oder Befehle an die Einstelleinheiten der Bodensäge
weiterzuleiten. Die erforderlichen Einstellungen können beispielsweise mit dem Ziel
vorgenommen werden, dass dem unerwünschten Verhalten mindestens einer Komponente der
Bodensäge entgegengewirkt wird bzw. dass es - wenn möglich - abgestellt wird.
[0017] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Bewegungsmittel von Rädern und/oder
Ketten gebildet werden. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Bodensäge
zwei Bewegungsmittel umfasst. Diese zwei Bewegungsmittel können beispielsweise entlang
einer Achse angeordnet vorliegen. Bevorzugt ist insbesondere eine symmetrische oder
im Wesentlichen symmetrische Anordnung der Bewegungsmittel. Eine solche symmetrische
oder im Wesentlichen symmetrische Anordnung der Bewegungsmittel kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, dass das erste Bewegungsmittel auf einer rechten Seite der
Bodensäge und das zweite Bewegungsmittel auf einer linken Seite der Bodensäge angeordnet
vorliegt. Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass je ein Bewegungsmittel
in einem vorderen Bereich und in einem hinteren Bereich der Bodensäge angeordnet vorliegen.
[0018] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Bodensäge einen Antriebmechanismus
zum Antrieb des ersten und/oder zweiten Bewegungsmittels umfasst. Es ist im Sinne
der Erfindung bevorzugt, dass die Bodensäge zwei Bewegungsmittel umfasst, die mit
dem Antriebsmechanismus angetrieben werden können. Es kann im Sinne der Erfindung
allerdings auch bevorzugt sein, dass die Bodensäge mehr als zwei Bewegungsmittel umfasst,
wobei ein Bewegungsmittel, zwei Bewegungsmittel oder mehr als zwei Bewegungsmittel
von dem Antriebsmechanismus angetrieben werden können.
[0019] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Ansteuerung der angetriebenen Bewegungsmittel
im Hinblick auf die Vorschubgeschwindigkeit im Wesentlichen gleichmäßig oder nicht
gleichmäßig erfolgt. Vorzugsweise kann mit dem Antriebmechanismus der Bodensäge ein
Bewegungsmittel angetrieben werden oder es können zwei oder mehr Bewegungsmittel angetrieben
werden. Wenn zwei oder mehr Bewegungsmittel angetrieben werden, kann die Vorgabe der
Steuereinrichtung an die angetriebenen Bewegungsmittel im Wesentlichen gleich oder
ähnlich sein, um die Bodensäge geleichmäßig in eine Arbeits- oder Bewegungsrichtung
nach «vorne» zu bewegen. Wenn beispielsweise zwei Bewegungsmittel auf der rechten
und der linken Seite der Bodensäge angeordnet sind und wenn die Bewegungsmittel im
Wesentlichen gleichmäßig angetrieben werden, kann die Bodensäge vorteilhafterweise
im Wesentlichen geradeaus fahren. Der im Wesentlichen symmetrische Antrieb der Bewegungsmittel
der Bodensäge führt vorteilhafterweise zu einem guten Geradeauslauf der Bodensäge.
Es kann aber im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass die zwei angetriebenen
Bewegungsmittel nicht gleichmäßig angetrieben werden. Wenn die Bewegungsmittel beispielsweise
auf der rechten und der linken Seite der Bodensäge angeordnet sind und wenn die Bewegungsmittel
nicht gleichmäßig angetrieben werden, kann die Bodensäge eine Kurve fahren.
[0020] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Bodensäge mindestens einen Sensor
zur Erkennung einer Position des Sägeblatts in Bezug auf einen zu bearbeitenden Untergrund
umfasst. Vorzugsweise kann der Sensor auch zur Erkennung einer Position des Sägeblatts
in Bezug auf eine Schnittfuge verwendet werden. Der mindestens eine Sensor zur Erkennung
einer Position des Sägeblatts kann vorzugsweise als Neigesensor oder Abstandssensor
ausgebildet sein, mit dem beispielsweise eine Neigung des Sägeblatts in der Schnittfuge
des zu bearbeitenden Untergrunds erfasst werden kann. Der mindestens eine Sensor zur
Erkennung einer Position des Sägeblatts ist vorzugsweise dazu eingerichtet, zu erkennen,
ob das Sägeblatt «gerade» oder «geneigt» in der Schnittfuge vorliegt. Der mindestens
eine Sensor zur Erkennung einer Position des Sägeblatts kann insbesondere erkennen,
ob das Sägeblatt während des Schneidens aus der Schnittfuge herausgehoben wird oder
nicht, wobei das Herausheben des Sägeblatts aus der Schnittfuge vorzugsweise einem
«unerwünschten Verhalten einer Komponente der Bodensäge» im Sinne der Erfindung entspricht.
Beispielsweise kann dem Nutzer auf einer Anzeigevorrichtung vorgeschlagen werden,
einen Vorschub der Bodensäge zurückzunehmen, um das Herausheben des Sägeblatts aus
der Schnittfuge zu beenden. Alternativ oder ergänzend kann dem Nutzer empfohlen werden,
die Schnitttiefe, mit der das Sägeblatt in den zu bearbeitenden Untergrund eindringt,
zu verringern. Tests haben gezeigt, dass die genannten Maßnahmen dazu geeignet sind,
dem unerwünschten Verhalten in Form des Heraushebens des Sägeblatts aus der Schnittfuge
entgegenzuwirken oder dieses abzustellen.
[0021] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass der mindestens eine Sensor im Bereich
der Bewegungsmittel der Bodensäge angeordnet ist. Wenn die Bodensäge beispielsweise
mindestens zwei Bewegungsmittel umfasst, die auf einer angetriebenen Achse angeordnet
vorliegen, kann der mindestens eine Sensor beispielsweise im Bereich eines nicht angetriebenen
Bewegungsmittels vorliegen, also beispielsweise im Bereich eines nicht angetriebenen
Rades der Bodensäge. Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass der
mindestens eine Sensor im Bereich des Antriebstrang der angetriebenen Bewegungsmittel
der Bodensäge angeordnet vorliegt. Die Sensorik der Bodensäge kann vorzugsweise dazu
eingerichtet sein, eine Drehzahldifferenz zu ermitteln und basierend auf dieser erfassten
Drehzahldifferenz Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Drehzahldifferenz in einem Bereich
liegt, das einem unerwünschten Verhalten der Bodensäge oder ihrer Komponenten entspricht.
Bei diesen Maßnahmen kann es sich beispielsweise darum handeln, dass dem Nutzer der
Hinweis angezeigt wird, die Schnitttiefe und/oder die Vorschubgeschwindigkeit zu reduzieren.
Eine Maßnahme zu Beseitigung eines unerwünschten Verhaltens der Bodensäge oder ihrer
Komponenten kann auch darin bestehen, dass die Bodensäge von sich aus, d.h. automatisch,
ihre Schnitttiefe und/oder ihre Vorschubgeschwindigkeit reduziert.
[0022] Wenn die Bewegungsmittel jeweils einen eigenen Antriebsmotor aufweisen, bei denen
die Drehzahl unabhängig voneinander eingestellt werden kann, kann es im Sinne der
Erfindung bevorzugt sein, dass der mindestens eine Sensor in einem oder beiden angetriebenen
Bewegungsmitteln angeordnet vorliegt. Auch in diesem Fall kann eine Drehzahldifferenz
ermittelt werden, wobei die Drehzahl des schnelleren Bewegungsmittels beispielsweise
so lange reduziert werden kann, bis sich beide Bewegungsmittel im Wesentlichen gleich
schnell drehen. Durch diese Reduzierung der Drehzahl des schnelleren Bewegungsmittels
kann ebenfalls ein unerwünschten Verhalten der Bodensäge oder ihrer Komponenten abgestellt
werden.
[0023] Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass das Herausheben des Sägeblatts
aus der Schnittfuge automatisch beendet wird, indem die entsprechenden Einstellungen
von der Bodensäge selbst vorgenommen werden. Hierzu können die Daten, die mit dem
mindestens einen Sensor zur Erkennung einer Position des Sägeblatts erfasst werden,
an die Steuereinrichtung der Bodensäge weitergeleitet und dort ausgewertet werden.
Mit Hilfe der Steuereinrichtung können die entsprechenden Einstellungen vorgenommen
werden, beispielsweise indem die erforderlichen Daten und/oder Steuerbefehle an die
Einstelleinheiten der Bodensäge gesendet werden.
[0024] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Bodensäge eine Vorrichtung zur
Veränderung des Schwerpunkts der Bodensäge umfasst. Mit dieser Vorrichtung zur Veränderung
des Schwerpunkts der Bodensäge kann beispielsweise ein Druck auf das Sägeblatt und/oder
auf die Bewegungsmittel der Bodensäge erhöht werden, um eine höhere Traktion und/oder
Reibung zu erzeugen. Durch die höhere Traktion bzw. Reibung kann vorteilhafterweise
ein Durchrutschen der Bewegungsmittel der Bodensäge verhindert werden.
[0025] In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum optimierten Betrieb
einer Bodensäge. Die für die Bodensäge eingeführten Begriffe, Definitionen und technischen
Vorteile gelten für das Betriebsverfahren für die Bodensäge analog. Das vorgeschlagene
Verfahren ist durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet:
- a) Erkennen eines unerwünschten Verhaltens von Komponenten der Bodensäge, wie ein
Durchrutschen der Bewegungsmittel oder ein Verlassen einer Schnittfuge durch das Sägeblatt,
- b) automatische Beseitigung des unerwünschten Verhaltens, und/oder
- c) Anzeige von Hinweisen zur Unterstützung eines Nutzers bei der Beseitigung des unerwünschten
Verhaltens.
[0026] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Erkennung des unerwünschten Verhaltens
mit einem Sensor zur Erkennung eines Betriebszustands des ersten und/oder zweiten
Bewegungsmittels und/oder mit einem Sensor zur Erkennung einer Position des Sägeblatts
in Bezug auf einen zu bearbeitenden Untergrund erfolgt. Vorzugsweise kann die automatische
Beseitigung des unerwünschten Verhaltens mit Hilfe einer Steuereinrichtung der Bodensäge
erfolgten. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Anzeige von Hinweisen
zur Unterstützung eines Nutzers bei der Beseitigung des unerwünschten Verhaltens mit
Hilfe einer Anzeigevorrichtung erfolgt. Das Verfahren zum optimierten Betrieb einer
Bodensäge dient vorteilhafterweise zur Unterstützung des Nutzers bei der Bedienung
der Bodensäge bzw. bei der Arbeit mit ihr.
[0027] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Bodensäge dazu in der Lage ist,
Maßnahmen durchzuführen, um eine Vorschubgeschwindigkeit der Säge zu maximieren. Insbesondere
kann mit der Erfindung die Schnittleistung der Bodensäge erhöht werden. Dies wird
vorzugsweise dadurch erreicht, dass die Schnittgeschwindigkeit bei gleicher Schnitttiefe
erhöht wird, so dass auch die geschnittene Fläche je Zeiteinheit größer wird. Darüber
hinaus kann mit der Erfindung vermieden werden, dass sich die Schnitttiefe unbeabsichtigt
reduziert. Eine solche unbeabsichtigte Reduzierung der Schnitttiefe kann dann vorkommen,
wenn das Sägeblatt aus der Schnittfuge gedrückt wird und der Nutzer dies nicht bemerkt.
Eine reduzierte Schnitttiefe kann beim Ausbau des geschnittenen Teils des Untergrundes
störend sein. Der Nutzer bemerkt häufig erst beim Ausbau des geschnittenen Teils des
Untergrundes, dass er dieses noch nicht durchgeschnitten hat.
[0028] Um dem unerwünschten Verhalten einzelner Komponenten der Bodensäge entgegenzuwirken,
werden Daten von mindestens einem Sensor der Bodensäge ausgewertet, wobei der Sensor
beispielsweise dazu in der Lage sein kann, ein Durchrutschen der Räder der Bodensäge
zu erkennen und/oder dazu in der Lage ist, zu erkennen, dass das Sägeblatt oder die
Säge aus dem Schnitt gehoben wird. Um das Durchrutschen der Bewegungsmittel der Bodensäge
zu erkennen, kann beispielsweise die Drehzahl eines nicht-angetriebenen Bewegungsmittels
mit der Drehzahl eines angetriebenen Bewegungsmittels verglichen werden. Der mindestens
eine Sensor zur Erkennung eines Durchrutschen eines Bewegungsmittels der Bodensäge
kann beispielsweise als Hall-Sensor ausgebildet sein.
[0029] Im Kontext der vorliegenden Erfindung wurde erkannt, dass eine Reduktion der Schnitttiefe
dazu verwendet werden kann, ein Durchrutschen der Bewegungsmittel zu verhindern. Durch
die Reduktion der Schnitttiefe kann sich die benötigte Vorschubkraft, um eine vordefinierte
Geschwindigkeit zu erreichen. Dadurch kann wiederum weniger Traktion benötigt werden.
Eine andere Möglichkeit, ein Durchrutschen der Bewegungsmittel zu verhindern, besteht
vorzugsweise darin, die Vorschubgeschwindigkeit zur reduzieren und die Schnitttiefe
gleich zu lassen.
[0030] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Bodensäge dazu eingerichtet ist
zu erkennen, dass die zur Verfügung stehende Antriebs- und Vorschubleistung der Bodensäge
nicht voll ausgeschöpft wird. Dies kann dem Nutzer der Bodensäge anschließend auf
einer Anzeigenvorrichtung angezeigt werden. Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt
sein, dass die Bodensäge dazu ausgebildet ist, ihren Betrieb selbständig zu optimieren,
indem Massnahmen veranlasst werden, die das nicht voll ausgeschöpfte Leistungspotential
der Bodensäge nutzbar machen.
[0031] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung. Die Figur, die
Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann
wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0032] In der Figur sind gleiche und gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen
beziffert.
[0033] Es zeigt:
- Fig. 1
- schematische Darstellung einer bevorzugten Ausgestaltung des vorgeschlagenen Verfahrens
Ausführungsbeispiele und Figurenbeschreibung:
[0034] Figur 1 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung des vorgeschlagenen Verfahrens zum optimierten
Betrieb einer Bodensäge. Das Verfahren umfasst einen Verfahrensschritt a), bei dem
ein unerwünschtes Verhalten von Komponenten der Bodensäge erkannt wird. Bei dem unerwünschten
Verhalten kann es sich zum Beispiel um ein Durchrutschen der Bewegungsmittel oder
ein Verlassen einer Schnittfuge durch das Sägeblatt handeln. Die Bewegungsmittel können
beispielsweise von Rädern oder dergleichen gebildet werden. Die Bodensäge ist vorteilhafterweise
dazu ausgebildet, ihren Betrieb selbständig zu optimieren, indem Massnahmen veranlasst
werden, mit denen das unerwünschte Verhalten der Bodensäge oder ihrer Komponenten
abgestellt werden kann. Dies kann beispielsweise durch den Verfahrensschritt b) erfolgen,
mit dem das unerwünschte Verhalten automatisch beseitigt wird. Alternativ oder ergänzend
können in einem Verfahrensschritt c) Hinweise zur Unterstützung des Nutzers der Bodensäge
angezeigt werden. Dazu umfasst die Bodensäge vorzugsweise eine Anzeigenvorrichtung,
die durch den Nutzer gut einsehbar ist, insbesondere auch während des Betriebs der
Bodensäge.
1. Bodensäge mit mindestens einem ersten Bewegungsmittel und einem zweiten Bewegungsmittel,
wobei die Bodensäge zur Bearbeitung eines Untergrundes mit einem Sägeblatt verbindbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bodensäge dazu eingerichtet ist, ein unerwünschtes Verhalten von Komponenten der
Bodensäge, wie ein Durchrutschen der Bewegungsmittel oder ein Verlassen einer Schnittfuge
durch das Sägeblatt, zu erkennen, und diesem unerwünschten Verhalten entweder automatisch
entgegenzuwirken oder einem Nutzer der Bodensäge Hinweise dafür zu geben, wie dem
unerwünschten Verhalten entgegenzuwirken ist.
2. Bodensäge nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bodensäge mindestens einen Sensor zur Erkennung eines Betriebszustands des ersten
und/oder zweiten Bewegungsmittels umfasst.
3. Bodensäge nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bodensäge einen Antriebmechanismus zum Antrieb des ersten und/oder zweiten Bewegungsmittels
umfasst.
4. Bodensäge nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bodensäge mindestens einen Sensor zur Erkennung einer Position des Sägeblatts
in Bezug auf einen zu bearbeitenden Untergrund umfasst.
5. Bodensäge nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bodensäge eine Vorrichtung zur Veränderung des Schwerpunkts der Bodensäge umfasst.
6. Bodensäge nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bewegungsmittel von Rädern und/oder Ketten gebildet werden.
7. Verfahren zum optimierten Betrieb einer Bodensäge
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
a) Erkennen eines unerwünschten Verhaltens von Komponenten der Bodensäge, wie ein
Durchrutschen der Bewegungsmittel oder ein Verlassen einer Schnittfuge durch das Sägeblatt,
b) automatische Beseitigung des unerwünschten Verhaltens, und/oder
c) Anzeige von Hinweisen zur Unterstützung eines Nutzers bei der Beseitigung des unerwünschten
Verhaltens.
8. Verfahren nach Anspruch 7
dadurch gekennzeichnet, dass
die Erkennung des unerwünschten Verhaltens mit einem Sensor zur Erkennung eines Betriebszustands
des ersten und/oder zweiten Bewegungsmittels und/oder mit einem Sensor zur Erkennung
einer Position des Sägeblatts in Bezug auf einen zu bearbeitenden Untergrund erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8
dadurch gekennzeichnet, dass
die automatische Beseitigung des unerwünschten Verhaltens mit Hilfe einer Steuereinrichtung
der Bodensäge erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzeige von Hinweisen zur Unterstützung eines Nutzers bei der Beseitigung des
unerwünschten Verhaltens mit Hilfe einer Anzeigevorrichtung erfolgt.