[0001] Der Erfindung liegt ein Verbundformkörper zur Verbindung mit Aluminiumprofilelementen,
die zur Rahmenausbildung eines Paneelelementes für Sektionaltorblätter eingesetzt
werden, zugrunde. Derartige Verbundformkörper weisen endseits Einspannabschnitte auf
über die eine Befestigung an Alunimiumprofilelementen ausgeführt wird, um wärmegedämmte
Profile zu erhalten.
[0002] Durch die
EP 3 636 870 B1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Isolierprofils bekanntgeworden. Derartige
Isolierprofile werden im Fenster-, Tor-, Türen- und Fassadenbau eingesetzt. Dabei
wird das Isolierprofil aus einem ersten aus Polymerwerkstoff gefertigten Isoliersteg
hergestellt, welcher einen Profilkörper sowie ein erstes Funktionselement umfasst,
welche sich beide in Längsrichtung des Isolierprofils erstrecken, wobei das erste
Funktionselement in einem Kontaktbereich mit dem Isoliersteg stoffschlüssig verbunden
ist.
[0003] Ein Rahmenbauteil offenbart die
EP 0 166 414 B1. Dabei besteht das Rahmenbauteil mit eingesetzter Füllung für Fenster- oder Türrahmen
aus an den Ecken miteinander verbundenen Hohlprofilstäben, die vorzugsweise an den
Rahmenaußenseiten angeordnete Rippen und einer nachträglich, vorzugsweise an der Rahmeninnenseite
in diesen eingesetzten Kunststoffhalteleiste, insbesondere aus schlagzähem Hart-PVC,
zur Halterung der Füllung, z.B. einer Glasscheibe, wobei sowohl die Rippe, als auch
die Halteleiste mit jeweils einer nachgiebigen Dichtung unter Vorspannung an der Füllung
anliegen.
[0004] Sektionaltore werden zum Verschluss von Gebäudeöffnungen eingesetzt. Die Sektionaltore
werden dabei in seitlichen Führungsschienen geführt, um so eine Ortsveränderung, d.h.,
aus einer Schließstellung in eine Öffnungsstellung und zurück, ausführen zu können.
Da in zunehmendem Maße derartige Gebäudeverschlüsse auch mit sogenannten wärmegedämmten
Profilen verwendet werden, ist es notwendig, dass neben einer ausreichenden Stabilität
sichergestellt wird, dass auch mindestens gleichzeitig die gesetzlichen Vorgaben zur
Wärmedämmung eingehalten werden. Neben den in sich im Wesentlichen flächig geschlossenen
Paneelelementen wird in zunehmendem Maße auch die Verwendung von Paneelelementen mit
einer Rahmenausbildung gewünscht. Bei einer Rahmenausbildung ist es notwendig, dass
die Rahmenausbildung aus einzelnen Aluminiumprofilelementen besteht, und ebenfalls
den gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der Wärmedämmung entspricht. Da die Sektionaltorblätter
eine große Öffnungsweise aufweisen, können die Rahmenausbildungen in mehrere Einzelfelder
unterteilt werden.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Verbundformkörper mit einer hohen
Festigkeit und einem großen Widerstandsmoment neben einem geringen Gewicht bei gleichzeitiger
Formbeständigkeit zum Einsatz bei Rahmenausbildungen, die aus Aluminiumprofilelementen
bestehen, bereitzustellen.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Die sich
an den Anspruch 1 anschließenden Unteransprüche geben dabei eine weitere Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Gedankens wieder.
[0007] Aufgrund von Normen und Verordnungen werden heutzutage immer öfter wärme- und schallgedämmte
Aluminiumprofilelemente bei ortsveränderbaren Gebäudeabschlüssen in einer Ausbildung
als Sektionaltorblatt eingesetzt. Bei derartigen Sektionaltorblättern ist ein hohes
Gewicht ein Nachteil, denn dadurch wird eine stärkere Antriebskraft für die Ortsveränderung
des Sektionaltorblattes notwendig, die eine Kostensteigerung bedeutet. Dadurch, dass
die Sektionaltorblätter immer größer werden, wird es immer schwieriger die Formstabilität
bei erhöhten Windbelastungen zu garantieren. Um den immer größer werdenden Öffnungsweiten
der Sektionaltorblätter deshalb Rechnung zu tragen, ist es notwendig, Verbundprofile
einzusetzen, die neben einer hohen Festigkeit auch die notwendige Steifigkeit aufweisen.
Hierfür wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, zwischen den Aluminiumprofilschalen einen
Verbundformkörper zu verwenden, der in seinem Querschnitt eine hohe Formstabilität,
ein großes Widerstandsmoment und gleichzeitig eine schlechte Wärmeleitfähigkeit aufweist.
Für derartige Anwendungen haben sich Polymere bestens bewährt, denn dieses sind zähe
Materialien mit hoher Festigkeit und Steifigkeit, die auch in einem hohen Temperaturbereich
von beispielsweise etwa -30°C bis über +100°C Verwendung finden können. Dieses ist
insbesondere bei Gebäudeverschlüssen in einer Ausbildung als Sektionaltorblatt von
großer Bedeutung, da bei einer Sonneneinstrahlung auf die äußeren Schalen des Verbundprofiles
sehr hohe und in kalten Jahreszeiten auch sehr niedrige Temperaturen entstehen können.
Dafür eignet sich insbesondere das Material Polyamid als Verbundformkörper. Diese
Verbundformkörper aus dem thermischen und plastischen Kunststoff aus linearen Polymeren
mit Amidverbindungen haben sich bestens bewährt.
[0008] Um eine deutlich höhere Formbeständigkeit zu erzielen, schlägt die Erfindung vor,
den Polyamiden Zuschlagstoffe beizumengen, vorzugsweise langgestreckte, glasfaserverstärkte
Polyamide. Aufgrund der Gewichtsersparnis und der Möglichkeit zur rationellen Fertigung
als Stangenmaterial, sind diese Verbundformkörper kostengünstig herstellbar. Die Verbundformkörper-Geometrien
durch faserverstärkte Polyamide haben eine enorme Steifigkeit bei gleichzeitiger Elastizität.
Auch die Wasseraufnahme, die nicht grundsätzlich vermieden werden kann, kann als minimal
bezeichnet werden und beeinträchtigt die Formstabilität der Verbundformkörper in keinster
Weise.
[0009] Da sich ein solcher Verbundformkörper in praktisch unbegrenzter Weise formen lässt,
sind auch alle möglichen Formen, die für die wärmegedämmten Profile bei Sektionaltorblättern
von Nutzen sind, als Stangenmaterial herstellbar. Die Verbindung derartiger Verbundformkörper
mit außenseitigen Verkleidungen in Form von Profilen wird über einen an jedem Endbereich
vorhandene Einspannabschnitte mit dem zu verbindenden Aluminiumprofilelementen direkt
im Fertigungsprozess durchgeführt. Ein derartiges komplett wärmegedämmtes Aluminiumprofilelement
kann auf die benötigte Länge abgelenkt und für Stoßverbindungen von zwei Aluminiumprofilelemente
zugerichtet werden.
[0010] Zur Veranschaulichung werden in den Zeichnungen Ausführungsbeispiele in nicht abschließend
aufgeführten, unterschiedlichen Formausbildungen von Verbundformkörpern wiedergegeben,
dazu zeigen:
- Figur 1
- eine Querschnittsform mit einem geraden Zwischenbereich;
- Figur 2
- eine Querschnittsform mit einem Versatz zwischen endseitigen Einspannabschnitten;
- Figur 3
- wie Figur 2;
- Figur 4
- eine Querschnittswiedergabe mit der Möglichkeit innerhalb des Verbundformkörpers ein
Bauteil einzusetzen;
- Figur 5
- einen Querschnitt eines weiteren bevorzugten Verbundformkörpers mit einem umschlossenen
Hohlraum.
- Figur 6
- einen weiteren bevorzugten Verbundformkörper.
[0011] Die Figur 1 zeigt im Querschnitt einen Verbundformkörper 1, der beispielsweise als
Stangenmaterial im Spritzgussverfahren kostengünstig, auch in Verbindung mit Zuschlagstoffen,
wie beispielsweise Glasfasern, hergestellt werden kann. Der Verbundkörper 1 weist
einen im Wesentlichen geraden Zwischenbereich 4 auf, an den sich seitlich jeweils
Versätze 3 anschließen. Diese Versätze 3 werden in einem Winkel zwischen 0° und 90°
von dem Zwischenbereich 4 abgehend ausgeführt. An den Enden der Versätze 3 ist jeweils
ein Einspannabschnitt 2, um einen derartigen Verbundformkörper 1 seitlich mit Profilen
oder Profilkörpern aus Metall oder Kunststoff oder einem Verbundwerkstoff in einem
Fertigungsprozess zu verbinden.
[0012] Die Figuren 2 und 3 geben weitere bevorzugte Verbundformkörper 5 und 6 wieder. Bei
diesen Verbundformkörperquerschnitten wird der Zwischenbereich 4 in seiner Ausdehnung
wesentlich reduziert, aber dafür sind die seitlichen Versätze 3 wesentlich länger
und stärker ausgebildet. Bei der Ausführung dieser Verbundformkörper 5 und 6 können
die Einspannabschnitte 2 auch noch zusätzlich mit einem Einschnitt 7 ausgeführt werden.
[0013] Ein Verbundformkörper 8, wie dieser der Figur 4 zu entnehmen ist, ist auch dazu geeignet,
in einem vorhandenen Öffnungsbereich 11, der seitlich durch vorstehende Vorsprünge
12 begrenzt wird, zusätzlich noch beispielsweise ein Dichtungselement aufzunehmen.
Oberhalb des Öffnungsbereiches 11 ist ein Zwischenbereich 10, der im Wesentlichen
gerade ausgeführt sein kann. Der obere Bereich des Verbundformkörpers 8 ist im Querschnitt
etwa kastenförmig ausgebildet. Es schließen sich seitlich abgewinkelte Versätze 9
an, diese Versätze 9 enden in den Einspannabschnitten 2.
[0014] Wie das Ausführungsbeispiel 5 wiedergibt, sind Verbundformkörper 13 mit einem umschlossenen
Hohlraum 15 auch als Stangenmaterial möglich. Bei dieser Ausführung ist der Hohlraum
15, ausgehend von einer im Wesentlichen waagerechten Verbindungswand 14, die endseits
in seitliche abgewinkelte Versätze 3 übergeht, die dann in die Einspannabschnitte
2 übergehen, ausgeformt worden. Seitlich in dem Bereich, in dem an der Verbindungswand
14 die abgewinkelten Versätze 3 angeformt sind, verlaufen aufwärts vorstehende Seitenwände
17, die über verrundete Abschnitte 16 in eine obere Verbindung in die trapezförmige
Form übergehen. Somit zeigt sich, dass auch komplexere Formen von Verbundkörpern aus
einem Polyamid mit Glasfasern herstellbar sind.
[0015] Die Figur 6 gibt eine Querschnittsform eines Verbundformkörpers 18 wieder, bei der,
ausgehend von einem im Wesentlichen waagerechten Schenkel 20, beispielsweise auf der
linken Seite ein auskragender Bereich ausgebildet ist, wogegen sich auf der Gegenseite
der Versatz 3 mit dem Einspannabschnitt 2 anschließt. In dem Bereich, in dem der auskragende
Schenkel beginnt, ist ein abgespreizter Verbindungsbereich 22 vorhanden, der endseits
dann in einen im Wesentlichen waagerechten Distanzschenkel 21 übergeht. Dadurch wird
zwischen dem Distanzschenkel 21 und dem auskragenden Teil des Schenkels 20 ein einseitig
offener Einschnitt 19 gebildet. Endseits ist an dem Distanzschenkel 21 links wieder
der Versatz 3 mit dem Einspannabschnitt 2 ausgebildet.
Bezugszeichen
[0016]
- 1
- Verbundformkörper
- 2
- Einspannabschnitt
- 3
- Versatz
- 4
- Zwischenbereich
- 5
- Verbundformkörper
- 6
- Verbundformkörper
- 7
- Einschnitt
- 8
- Verbundformkörper
- 9
- Versatz
- 10
- Zwischenbereich
- 11
- Öffnungsbereich
- 12
- Vorsprung
- 13
- Verbundformkörper
- 14
- Verbindungswand
- 15
- Hohlraum
- 16
- Abschnitt
- 17
- Seitenwand
- 18
- Verbundformkörper
- 19
- Einschnitt
- 20
- Schenkel
- 21
- Distanzschenkel
- 22
- Verbindungsbereich
1. Verbundformkörper (1, 5, 6, 8, 13, 18), die als Distanzelemente durch Einspannabschnitte
(2) zwischen seitlichen Aluminiumprofilelementen durch Formschluss zur Rahmenausbildung
verbunden werden, wobei die Rahmenausbildung als Paneelelement bei Sektionaltoren
eingesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbundformkörper (1, 5, 6, 8, 13, 18) aus Polyamiden mit einer Amidverbindung
und mindestens einem Zuschlagstoff bestehen.
2. Verbundformkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuschlagstoff aus Glasfasern besteht.
3. Verbundformkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Verbundformkörpers (1, 5, 6) aus einem etwa geraden Zwischenbereich
(4, 6) besteht, an dessen beiden Enden sich ein unter einer Schrägstellung ausgebildeter
Versatz (3) mit seitlichen Einspannabschnitten (2) anschließt.
4. Verbundformkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Verbundformkörpers (8) einen geraden Zwischenbereich (10) mit
einem einseitigen Öffnungsbereich (11) aufweist, der mit seitlichen Vorsprüngen (12)
versehen ist, und dass an dem Zwischenbereich (10) unter einer Schräglage seitlich
Versätze (9) angeformt sind, sodass ein konvexer Raum unter dem Öffnungsbereich entsteht.
5. Verbundformkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Verbundformkörpers (13) einen allseits geschlossenen Hohlraum
(15) aufweist, der durch schräggestellte Seitenwände (17) und unterseits einer Verbindungswand
(14) geschlossen wird, wobei die Verbindungswand (14) jeweils seitlich schräge Versätze
(3) aufweist, die anschließend in die Einspannabschnitte (2) übergehen, sodass der
Hohlraum (15) eine trapezförmige Form aufweist, die gegenüber den Einspannabschnitten
(2) vorstehend ausgebildet ist.
6. Verbundformkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Verbundformkörpers (18), ausgehend von einem einseitigen Einspannabschnitt
(2), einen etwa geraden Schenkel (20) mit einem endseits auskragenden freien Abschnitt
aufweist, und dass aus dem Schenkel (20) ein Verbindungsschenkel (22) abgeht, dessen
Ende in einen aus einem Einspannabschnitt (2) herausgeformten Distanzschenkel (21)
übergeht, sodass sich der Verlauf des Distanzschenkels (21) im Wesentlichen parallel
zu dem auskragenden Abschnitt des Schenkels (20) erstreckt, sodass zwischen dem Distanzschenkel
(21) und dem auskragenden Abschnitt ein einseitig offener Einschnitt (19) gebildet
wird.