Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage sowie ein darauf bezogenes Verfahren
zum Pumpen von Flüssigkeit, insbesondere von Wasser. Die Erfindung lässt sich vor
allem für die Energiegewinnung und für die Antriebstechnik, insbesondere für Schiffsantriebe,
nutzbar machen. Die aus dem Pumpvorgang resultierende Energie (entweder die gewonnene
Höhenenergie des Wassers oder die Energie des entstehenden Wasserflusses) kann genutzt
werden, insbesondere um Turbinen oder Wasserräder anzutreiben.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Die natürlichen Ressourcen der Erde sind begrenzt. Zudem wirkt sich vor allem der
Verbrauch fossiler Energieträger (insbesondere Erdöl und Erdgas) negativ auf den Klimawandel
aus. Trotzdem werden weltweit stetig große Mengen an fossilen Energieträgern verbraucht.
Bedeutend sind dabei insbesondere die Bereiche der Energiegewinnung, vor allem der
Stromerzeugung, und der Bereich des Antriebs von Schiffen. Öltanker, Containerschiffe
und Kreuzfahrtschiffe verbrauchen unfassbare Mengen an Schweröl und sind auch immer
wieder für kleine oder große Naturkatastrophen verantwortlich. CO2-neutraler Schiffsverkehr
und eine (weitere) Möglichkeit, in nennenswertem Umfang "grünen" Strom zu erzeugen,
wären ein großer Gewinn. Die vorliegende Erfindung ist potentiell geeignet, diesbezüglich
einen Schritt in die richtige Richtung zu machen und wichtige Bereiche des fossilen
Energieverbrauchs klimaneutraler und nachhaltiger auszugestalten.
[0003] Die Nutzung der Wasserkraft hat großes Potential. Die Gewinnung der Höhenenergie
von Wasser ist ein effektiver und praktisch genutzter Weg zur Speicherung von Energie.
Pumpspeicherkraftwerke pumpen Wasser in einen höhergelegenen Speichersee, wenn überschüssiger
und damit billiger Strom dies kostengünstig ermöglicht. Die dadurch gewonnene Höhenenergie
des Wassers kann zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden, wenn der Bedarf an Strom
größer ist. Die Energiegewinnung über entsprechende Turbinen ist Stand der Technik.
Interessant ist diese Form der Energiegewinnung und -speicherung vor allem deshalb,
weil entsprechende Anlagen einen relativ hohen Wirkungsgrad aufweisen. Man kann die
Höhenenergie des Wassers verhältnismäßig gut zur Erzeugung elektrischen Stroms nutzen.
Das Problem solcher Anlagen ist evident: Man benötigt erstmal viel Energie zum Pumpen
des Wassers. Durch das Hochpumpen des Wassers kann man so jedenfalls keine Energie
gewinnen. Entsprechendes Vorgehen ist nur unter dem Gesichtspunkt der Energiespeicherung
sinnvoll. Abseits dieser praktizierten Möglichkeit der
Energiespeicherung ist die Nutzung der Wasserkraft zur Energie
gewinnung örtlich sehr beschränkt. Es besteht insoweit eine Abhängigkeit von natürlichen Gegebenheiten.
Man braucht z.B. erstmal ein geeignetes Fließgewässer, bevor man über dessen Anstauen
und den anschließenden Durchfluss entsprechender Turbinen Energie gewinnen kann. Gäbe
es einen Weg, größere Mengen an Wasser in bedeutend höhere Lagen pumpen können, ohne
dafür eine vergleichbare Menge an (erzeugter elektrischer) Energie einsetzen zu müssen,
wäre dies volkswirtschaftlich sehr gewinnbringend. Die vorliegende Erfindung bietet
u.a. hierfür einen Lösungsansatz. Sie kann damit einen Beitrag zur Energiewende und
zur Verringerung der Abhängigkeit bestimmter Länder von Gas- und Ölimporten leisten.
Wie groß dieser Beitrag letztlich sein wird und sein kann, wird sich zeigen.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0004] Nachfolgend wird die grundlegende Ausführungsform der vorliegenden Erfindung detailliert
beschrieben. Die hierfür im Folgenden verwendeten Zeichnungen dienen ausschließlich
der Veranschaulichung und dem besseren Verständnis. Sie sind nicht Bestandteil der
Zeichnungen der Patentschrift und erhalten aus diesem Grund auch keine Fig.-Nummer.
[0005] Das in Fig. 1 dargestellte (Grund-)System baut auf dem System einer herkömmlichen
Pumpe auf. Der Pumpbehälter (1), vorliegend ein Zylinder, ist nach oben geöffnet und
besitzt seitlich, knapp über dem Zylinderboden, einen verschließbaren Abfluss (2).
An diesen ist ein Schlauch (oder alternativ ein Rohr) (3) angeschlossen, der/das nach
oben führt, weit über den Rand des Pumpbehälters hinaus. Im Pumpbehälter befindet
sich als "Pumpkolben" eine "Gewichtsplatte" (4), die zum Rand des Zylinders luft-
und wasserdicht abgeschlossen ist. Die - relativ schwere - Gewichtsplatte soll im
Zylinder unter möglichst wenig Reibung auf- und abgleiten können.
[0006] Wenn man den Pumpbehälter - ohne darin befindlichen Kolben (= Gewichtsplatte) - von
oben mit Wasser füllt und sodann den Kolben oben auflegt, so drückt der Kolben durch
sein Gewicht das im Pumpbehälter befindliche Wasser in den Schlauch und nach oben
weg (so weit bis der Schlauch endet und das Wasser oben raus fließt oder bis der Gegendruck
im Schlauch durch das Gewicht des Wassers zu groß ist und die Gewichtsplatte im Kräftegleichgewicht
zum Stehen kommt).

[0007] Im Grunde ist das vergleichbar mit einer üblichen Hand-/Fußpumpe zum Pumpen von Luft
oder Wasser. Der zentrale Unterschied besteht darin, dass die Pumpenergie ausschließlich
durch die Gravitationskraft der Erde aufgebracht wird. Die Gravitationskraft bleibt
dabei immer gleich. Die Pumpleistung kann durch das Gewicht der Platte (des Kolbens)
beeinflusst werden. Je schwerer die Platte, desto größer ist die Pumpleistung. Je
nach Schwere der Platte und Ausgestaltung des Ausflussrohres/-schlauches kann man
auf diesem Weg Wasser in die Höhe transportieren (in relativ hohe Höhen bei einem
relativ dünnen Rohr; in niedrigere Höhen bei einem dickeren Rohr; dafür ist bei einem
dickeren Rohr eine größere Wassermenge pro Zeiteinheit umsetzbar).
[0008] Zu beachten: Im vertikalen Rohrsegment (ab über der jeweiligen Wasseroberfläche im
Pumpzylinder) kann sich maximal die Menge an Wasser befinden, die dem Gewicht der
Gewichtsplatte entspricht (bzw. der Gravitationskraft entspricht, die auf die im Wasser
befindliche Platte einwirkt).
[0009] Die Gewichtsplatte (der Pumpkolben) kann aus Beton, Stein, Metall (oder Mischmaterial)
sein. Sie muss schwer und stabil sein. Zum Rand hin muss die Platte luft- und wasserdicht
abgeschlossen sein. Letzteres ist ggf. durch entsprechende Dichtungen sicherzustellen.
[0010] Zum Ende des Pumpvorgangs befindet sich die Gewichtsplatte (4) am Boden des Pumpbehälters
(1). Es stellt sich die Frage, wie man die Platte wieder nach oben bekommt. Dies ist
das Kernstück der Erfindung. Die vorliegende Erfindung nutzt dazu den Luftauftrieb
im Wasser. Die bisherige Anwendung wird hierfür um einen "Aufzug" (5) erweitert. Dieser
kann entweder fest mit der Gewichtsplatte (dem Kolben) verbunden sein oder alternativ
als abtrennbares Element ausgestaltet sein.

Der "Aufzug"/Die Auftriebsvorrichtung (5) ist in seiner/ihrer Gestaltung nicht auf
die oben angedeutete Form beschränkt. Beim "Aufzug" handelt es sich um eine Leichtbaukonstruktion,
die im Wesentlichen aus abgeschlossenen Kammern (6) besteht, die mit Luft oder Gas
gefüllt sind. Diese sorgen für den Auftrieb im Wasser. Um einen möglichst starken
Auftrieb zu erzeugen, sollte die gesamte Konstruktion möglichst leicht sein. Die Kammern
müssen luft- und wasserdicht sein. Es soll keine Luft/ kein Gas aus den Kammern entweichen
können und kein Wasser von außen in die Kammern einfließen können. Zwischen den Kammern
und/oder in der Mitte sind Durchlässe, bzw. ist ein Durchlass (7) anzuordnen, durch
die/den Wasser strömen kann. In
Fig. 4 ist beispielhaft eine denkbare Gestaltung des "Aufzugs"/der Auftriebsvorrichtung
abgebildet. In sich geschlossene Luft-, bzw. Gaskammern (6) sind über Verbindungsstangen
(18) zur Stabilisierung der Vorrichtung verbunden. In der Auftriebsvorrichtung befindet
sich ein Durchlass (7), durch den Wasser fließen kann. Am Rand der Auftriebsvorrichtung
können - zur Innenseite des Pumpbehälters hin - Kontakte zur Führung der Vorrichtung
(17) angebracht werden.
[0011] Die Auftriebsvorrichtung ("Aufzug") (5) ist deutlich leichter als das vergleichbare
Volumen an Wasser. In einem mit Wasser gefüllten Pumpbehälter (1) wird sie nach oben
an die Wasseroberfläche steigen. Dabei ist sie in der Lage, ein gewisses (zusätzliches)
Gewicht mit nach oben zu befördern. Bei entsprechender Ausgestaltung - je nach Gewicht
der Gewichtsplatte (4) - ist die Auftriebsvorrichtung in der Lage, sich und die Gewichtsplatte
nach oben zu befördern (wohl nicht bis ganz an den Rand, aber weit nach oben).
[0012] Das Problem ist, dass die Gewichtsplatte (4) luft- und wasserdicht abgeschlossen
ist. Von oben in den Zylinder einfließendes Wasser kann nicht unter die Platte gelangen.
Die Platte würde sich zudem auch aufgrund des dabei entstehenden Unterdrucks nicht
nach oben bewegen lassen. Dieses Problem löst die Erfindung mit einem verschließbaren
Durchlass (8) (oder auch mit mehreren verschließbaren Durchlässen). Dieser wird in
die Platte integriert. Der Durchlass ist verschlossen, wenn die Platte auf dem Weg
nach unten Wasser/Flüssigkeit in den Schlauch (3) drückt. Der Durchlass wird dann
aber geöffnet, wenn die Platte sich unten befindet und wieder nach oben gelangen soll.
Das Wasser, das von oben in den Pumpbehälter (1) fließt, gelangt so unter die Platte
(4) und ermöglicht es dem Aufzug (5), mitsamt der Gewichtsplatte (4) aufzusteigen.

[0013] Die Durchlässe sollten vorzugsweise leicht trichterförmig gestaltet sein, um den
Wasserdurchfluss zu unterstützen.

[0014] Am Boden des Pumpbehälters sind am Rand "Stelzen"/"Stopper" (9) anzubringen, die
verhindern sollen, dass die Gewichtsplatte (4) bis zum Boden absinkt. So soll ein
Anpressdruck der Platte am Boden verhindert werden. Der Anpressdruck würde das Aufsteigen
der Platte erschweren. Die Gewichtsplatte liegt dann, wenn sie abgesunken ist, auf
den "Stoppern" auf.

[0015] Im Folgenden soll die grundlegende Ausführungsform des Verfahrens, bzw. die grundlegende
Funktionsweise der Anlage, anhand des zeitlichen Ablaufs eines Pumpvorgangs dargestellt
werden. Die Darstellung erfolgt ausgehend von
Fig. 2.
- 1. Der zunächst leere Pumpbehälter (1) (vorliegend in Fig. 2 ein Zylinder) ist zu
Beginn mit Wasser/Flüssigkeit zu befüllen. Hierzu ist der Abfluss (2) zum Schlauch/Rohr
(3) - seitlich unten am Pumpbehälter - geschlossen. Das Wasser fließt von oben in
den - nach oben offenen - Pumpbehälter ein. Nach unten ist der Pumpbehälter dicht,
so dass kein Wasser entweichen kann.
- 2. Die Auftriebsvorrichtung ("Aufzug") (5) befindet sich an der Wasseroberfläche.
Sie schwimmt aufgrund ihres Gewichts (sie ist sehr leicht!) auf dem Wasser im Pumpbehälter.
In der Auftriebsvorrichtung befinden sich mehrere Durchlässe, durch die Wasser fließen
kann (bzw. ein großer Durchfluss in der Mitte oder beides kombiniert) (7). Die Vorrichtung
muss zum Rand hin nicht luftdicht abschließen. Die Durchlässe in der Vorrichtung (im
"Aufzug") bleiben dauerhaft geöffnet, müssen gar nicht verschließbar sein. Am "Aufzug"
befindet sich - unten angekoppelt - die Gewichtsplatte (4). Sie besitzt einen großen
Durchlass (ein "Loch") in der Mitte (8), der verschlossen werden kann (bzw. auch mehrere
verschließbare Durchlässe an verschiedenen Stellen). Der Aufzug mit der Gewichtsplatte
schwimmt auf dem einströmenden Wasser und steigt mit dem steigenden Wasserspiegel
im Pumpbehälter immer weiter nach oben. Die Durchlässe im Aufzug (7) und in der Gewichtsplatte
(8) sind alle geöffnet, sodass Wasser durchfließen kann.
- 3. Der Pumpbehälter (1) ist nunmehr weitgehend vollständig befüllt; es fließt kein
Wasser mehr ein. Oben an der Wasseroberfläche (bzw. fast an der Oberfläche) befindet
sich der Verbund aus Aufzug (5) und Gewichtsplatte (4). Der Aufzug wird nunmehr arretiert
(gemäß Stand der Technik), also z.B. mittels Halterung (10) am Rand des Pumpbehälters
befestigt. Der Durchlass in der Gewichtsplatte (8) wird verschlossen, sodass kein
Wasser mehr durch die Gewichtsplatte strömen kann (die Platte ist zum Rand hin luft-
und wasserdicht abgeschlossen; der Durchlass in der Mitte wird nunmehr ebenfalls luft-
und wasserdicht verschlossen, etwa durch eine Art "Schiebetür" in der Gewichtsplatte).
Es wird nunmehr der Abfluss (2) zum Schlauch/Rohr geöffnet und die Gewichtsplatte
vom Aufzug abgetrennt.
- 4. Es fließt nunmehr Wasser in den seitlichen Schlauch (3), bzw. das Wasser wird durch
die sich absenkende Gewichtsplatte (4) regelrecht in den Schlauch gepresst. Die auf
die Gewichtsplatte einwirkende Gravitationskraft bewirkt, dass das Wasser durch den
Schlauch nach oben in die Höhe gepresst wird. Das ist der einzige Weg, den das Wasser
nehmen kann. Das Wasser (zumindest der Großteil davon) kann so - je nach Gewicht der
Platte und Dicke des Schlauchs - in ein mehr oder weniger höher gelegenes Auffangbecken
(13) transportiert werden [und dabei ggf. auch bereits eine oder mehrere Turbinen
zur Stromerzeugung (12) durchfließen, bzw. ein Wasserrad (14) antreiben].
- 5. Das Wasser sammelt sich im Auffangbecken (13), das zu diesem Zeitpunkt nach unten
hin noch abgeschlossen ist. Wenn die Gewichtsplatte (4) am Boden des Pumpbehälters
(1), bzw. auf den dort angebrachten Stelzen/Stoppern (9) angelangt ist, stoppt der
Pumpvorgang. Im kompletten Schlauch/Rohr (3) befindet sich nun Wasser. Es wird nunmehr
der Abfluss vom Pumpbehälter zum Schlauch (2) wieder wasserdicht verschlossen. Das
im Schlauch (3) befindliche Wasser kann also nicht in den Pumpbehälter (1) zurückfließen.
- 6. In der am Boden des Pumpbehälters befindlichen Gewichtsplatte (4) wird der Durchlass
in der Mitte (8) (bzw. werden sämtliche vorhandenen Durchlässe) geöffnet. In der Gewichtsplatte
befindet sich also wieder ein offenes "Loch", bzw. mehrere offene "Löcher", durch
das/die Wasser fließen kann. Noch fließt aber kein Wasser hindurch. Die Gewichtsplatte
befindet sich lediglich mit geöffneten Durchlässen am Boden des Pumpbehälters (bzw.
auf den dortigen Stelzen).
- 7. Es wird sodann der "Aufzug" (5) aus seiner Halterung (10) gelöst und er senkt sich
im Luftraum oberhalb der Gewichtsplatte zu dieser hinab. (vgl. Hilfsmechanismus zum
Absenken in Fig. 5)
- 8. Wenn der Aufzug unten angekommen ist und auf der Gewichtsplatte aufliegt, werden
die beiden Elemente über hierfür vorgesehene Vorrichtungen (11) (oben auf der Gewichtsplatte,
bzw. unten am Aufzug; gemäß Stand der Technik) wieder miteinander verbunden. Aufzug
(5) und Gewichtsplatte (4) sind dann also wieder fest miteinander verbunden.
- 9. Es wird jetzt anschließend der sich unten am Auffangbecken (13) befindliche Abfluss
(15) geöffnet und das dort befindliche Wasser fließt über Turbinen (16), die die Höhenenergie
des Wassers in Energie/Strom umwandeln, zurück in den Pumpbehälter (1).
- 10. Dort beginnt die Einheit aus Aufzug (5) und Gewichtsplatte (4) sich mit steigendem
Wasserpegel im Pumpbehälter (1) nach oben zu bewegen. Oben angelangt wird der Durchlass
(8) in der Gewichtsplatte (4) (bzw. werden sämtliche Durchlässe in der
[0016] Gewichtsplatte) verschlossen, der Aufzug (5) arretiert (10), die Gewichtsplatte (4)
vom Aufzug abgekoppelt und der Abfluss (2) geöffnet. Es beginnt nun alles von neuem
...
[0017] Alternativ wäre es denkbar, die Gewichtsplatte (4) und den Aufzug (5) dauerhaft als
Einheit zu verbinden. Es würde sich jeweils immer der ganze Verbund nach oben und
unten bewegen. Das Arretieren des Aufzugs, dessen Absenken und das An-/Abkoppeln der
Gewichtsplatte würde entfallen. Das System wäre ohne diese Zwischenschritte einfacher.
Es bleibt allerdings abzuklären, ob diese Variante in gleichem Maße funktioniert.
[0018] Aufbauend auf dem dargestellten Grundmechanismus ergeben sich insbesondere folgende
Abwandlungen, Weiterentwicklungen bzw. Anwendungsmöglichkeiten:
Zunächst ist festzuhalten, dass die Form des Pumpbehälters - in den Zeichnungen meist
ein Zylinder - weitgehend frei variierbar ist. Zur maximalen Raumausschöpfung (= maximale
Pumpkapazität) bietet sich vor allem auch eine quadratische Grundform an. Aber auch
andere Formen - etwa Ovale oder Mehrecke - bieten sich an. Je nach Form des Pumpbehälters
(1) sind auch die darin befindliche Gewichtsplatte (4) und die Auftriebsvorrichtung
(5) entsprechend anzupassen. Der Vorteil einer derartigen (nicht kreisrunden) Ausgestaltung
besteht darin, dass die sich auf- und abwärts bewegenden Bestandteile der Anlage,
also insbesondere die Gewichtsplatte und die Auftriebsvorrichtung, bereits durch die
entsprechende Form geführt werden und nicht die Gefahr unnötiger Drehungen um die
eigene Achse besteht.
[0019] In Fig. 3 ist eine naheliegende Abwandlung der Fig. 2 dargestellt. Statt des Auffangbeckens
(13) kann eine weitere Pumpe mit identischer Funktionsweise wie die in Fig. 1 dargestellte
Pumpe zwischengeschaltet werden. Diese ermöglicht es, das Wasser im Pumpbehälter mit
zusätzlichem Druck durch eine Turbine zu leiten. Die Erweiterung dieses Systems durch
weitere Pumpen und zwischen den Pumpen angeordnete Turbinen, insbesondere zur Energie-/Stromgewinnung,
ist denkbar.
[0020] Fig. 5 enthält die Skizze einer Hilfsvorrichtung zum Absenken des Aufzugs. Um das Absenken
des Aufzugs (5) im Pumpbehälter (1) - nach Absenken der Gewichtsplatte (4) - zu verlangsamen,
wird über eine Seilverbindung (20), die über drehbare Rollen läuft (19), ein Gegengewicht
(21) angehangen. Das Gegengewicht befindet sich zur Führung in einem Rohr, bzw. in
einem Schacht (22), in dem sich ansonsten nur Luft befindet. Das Gegengewicht (21)
soll etwas leichter sein als der Aufzug (5). Es soll auf diese Weise ein sanftes Absenken
des Aufzugs ermöglicht werden. Zudem hilft das Gegengewicht auch beim "Wiederhochziehen"
des Verbunds aus Aufzug und Gewichtsplatte. Insoweit unterstützt das Gegengewicht
also den Auftrieb der Auftriebsvorrichtung.
[0021] Fig. 6 ist die Darstellung eines großen Kraftwerks in einem - natürlichen oder künstlich
angelegten - Gewässer (z.B. See, Meer oder Fluss). In einem Unterbecken (24) befinden
sich mehrere Anlagen gemäß Fig. 1. Diese pumpen Wasser über lange Schläuche/Rohre
(3) in ein Oberbecken (23). Von dort fließt das Wasser durch Turbinen zur Stromerzeugung
(16) zurück in das Unterbecken (24). Im Unterschied zu den dargestellten Anlagen in
Fig. 1 und Fig. 2 erfolgt der Wassernachfluss über entsprechende Vorrichtungen am
Rand der Pumpbehälter im Unterbecken. Der obere Rand der Pumpbehälter ragt grundsätzlich
über die Wasseroberfläche im Unterbecken hinaus. Es kann also kein Wasser in die Pumpbehälter
einfließen. Wenn die jeweiligen Pumpanlagen ihren Pumpvorgang beendet haben und zum
Aufsteigen der abgesunkenen Gewichtsplatte Wassernachfluss notwendig ist, so wird
der Rand der Pumpbehälter unter die Wasseroberfläche abgesenkt, bzw. es werden entsprechende
Durchlässe am oberen Rand der Pumpbehälter geöffnet. Die entsprechenden Mechanismen
sind in
Fig. 7 und
Fig. 8 beispielhaft dargestellt. Sobald genügend Wasser in die Pumpbehälter eingeflossen
ist, wird deren Rand wieder über die Wasseroberfläche angehoben, bzw. werden die Durchlässe
am oberen Rand der Pumpbehälter wieder verschlossen. Ein neuer Pumpvorgang gemäß der
Darstellung in Fig. 1 kann beginnen. Es entsteht ein ständiger Kreislauf. Da das Wasser
vom Oberbecken (23) dauerhaft durch die Turbinen (16) fließen kann und dann einfach
ins Unterbecken (24) (und nicht direkt in die Pumpbehälter) zurückfließt, ist ein
Zurückhalten/Anstauen des Wassers im Oberbecken nicht notwendig. Das Oberbecken (23)
kann deshalb auch relativ klein dimensioniert sein.
[0022] Fig. 9 ist die beispielhafte Darstellung eines Schiffantriebs. Anlagen gemäß Fig. 1 pumpen
Wasser zum Antrieb eines Rades/ einer Turbine in die Höhe. Die Schläuche (3), durch
die das Wasser fließt, sind so ausgerichtet, dass das gepumpte Wasser das Rad/die
Turbine (27) in Rotation versetzt. Die Rotation der Turbine/des Rades wird über entsprechende
Stangen und eine Zahnrad-Übersetzung (26) - gemäß Stand der Technik - auf eine Schiffsschraube
(25) übertragen. Das Rad/die Turbine ist erheblich größer als die Schiffsschraube,
um möglichst viel Hebelwirkung auszunutzen. So kann bei moderater Drehzahl des Rades/
der Turbine (27) eine schnelle Drehzahl der Schiffsschraube (25) erzeugt werden. Das
Wasser aus den Pumpbehältern fließt, nachdem es auf die Turbine/das Rad (27) getroffen
ist, wieder von oben zurück in den Pumpbehälter (1) einer anderen Pumpanlage, die
ihren Pumpvorgang bereits abgeschlossen hat. In der Darstellung in Fig. 9 pumpen die
beiden dargestellten Anlagen also abwechselnd. Der Wasserrückfluss erfolgt in den
jeweils anderen Pumpbehälter. Man kann durch entsprechende Anordnung vieler weiterer
Pumpanlagen gewährleisten, dass die Turbine/das Rad (27) und damit die Schiffschraube
(25) dauerhaft angetrieben werden, bzw. durch mehrere Pumpen zeitgleich. Man kann
den Antrieb je nach Bedarf dosieren, bzw. ganz abschalten, indem man einzelne oder
alle Pumpvorgänge stoppt. Dies kann dadurch geschehen, dass man die Gewichtsplatte
nicht vom Aufzug abkoppelt oder dadurch, dass man einfach den Abfluss (2) zum Rohr/Schlauch
(3) verschließt.
[0023] Die Abbildung (Fig. 9) verdeutlicht nur skizzenartig die Funktionsweise; die Gestaltungsmöglichkeiten
sind vielfältig, insbesondere im Hinblick auf die Ausrichtung und Gestaltung der Turbine/des
Rades (27) und die genaue Ausgestaltung des Wasserrückflusses.
[0024] Fig. 12 verdeutlicht die räumliche Anordnung einer entsprechenden Antriebsanlage, wie man
sie sich beispielhaft vorstellen könnte.
[0025] Fig. 10 stellt eine Variante der Fig. 9 dar. Die Anlage unterscheidet sich von der dortigen
Anlage lediglich dadurch, dass das Wasser aus dem (unteren) Pumpbehälter zunächst
in einen höheren Pumpbehälter gepumpt wird, von dem aus es dann gegen die Turbine/das
Rad (27) gepumpt wird. Das Wasser fließt anschließend wieder zurück in den unteren
Pumpbehälter.
[0026] Fig. 11 stellt ebenfalls eine Variante der Fig. 9 dar. Im Unterschied zu dieser fällt das
Wasser hier - nachdem es auf das Rad/die Turbine (27) getroffen ist - in ein Sammelbecken
(28) und fließt nicht unmittelbar zurück in eine Pumpanlage. Im Sammelbecken befinden
sich am Boden verschließbare Abflüsse (29), durch die das Wasser dann bei Bedarf -
zeitlich auf die Pumpvorgänge abgestimmt - zurück in die Pumpbehälter fließt.
[0027] Anlagen gemäß Fig. 9, 10 und 11 können nicht nur zum Antrieb einer Schiffsturbine
verwendet werden. Die erzeugte Rotation kann über einen Generator auch gut zur Stromerzeugung
genutzt werden (sozusagen als "kleines Kraftwerk" zur Versorgung einzelner oder weniger
Haushalte). Dafür bietet sich insbesondere eine platzsparende, kompakte Anordnung
mehrerer Pumpanlagen direkt nebeneinander, bzw. übereinander an.
[0028] In einem Schiff wäre es auch denkbar, in einen abgeschlossenen Bereich des Rumpfes
ständig Wasser von außen einfließen zu lassen (etwa aus dem Meer). Dieses Wasser strömt
in die Pumpanlagen und wird von diesen dann, zum Antrieb des Schiffes, durch einen
Abfluss hinten aus dem Schiff rausgepumpt. Je nach Stärke des erzeugten Wasserstroms
könnte dies ausreichen, um ein Schiff fortzubewegen.
Stand der Technik - Abgrenzung
[0029] Eine erste überblicksartige Recherche hat gezeigt, dass die Aufgabe der Erfindung,
die Gravitationskraft der Erde und den Luft- bzw. Gasauftrieb im Wasser nutzbar zu
machen, bereits Ausgangspunkt anderer Erfindungen war. Diese Erfindungen unterscheiden
sich jedoch - soweit ersichtlich - deutlich von der vorliegenden Erfindung, häufig
bereits im Ansatz.
[0030] Die patentierte Erfindung
DE102017004789A1 ("Gravitationspumpe") umfasst eine Pumpe, die durch einen mittels Auftrieb oder Schwerkraft
in Bewegung gesetzten Kolben eine Strömung erzeugt, aus welcher Energie gewonnen wird.
Das hört sich zunächst nach einem Pendant zur vorliegenden Erfindung an, unterscheidet
sich bei näherer Betrachtung jedoch grundlegend. Die Erfindung unterscheidet sich
bereits von ihren Erscheinungsbild her deutlich von der vorliegenden Erfindung. Zudem
baut die Erfindung auf ganz anderen Mechanismen auf. Ein entscheidender Unterschied
besteht darin, dass die Erfindung - im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung - mit
dem Einpumpen von Gas arbeitet. Das ist ein zentraler Unterschied, mit dem bedeutende
Nachteile einhergehen. Das ständige Einpumpen von Gasgemischen kostet bereits selbst
viel Energie, zumal dies ggf. unter erheblichem Druck geschehen muss. Es ist in dieser
Hinsicht auch zu berücksichtigen, dass das Gas erst einmal an die Stelle gelangen
muss, an der eingepumpt werden soll. Je nach Standort der Anlage entstehen zudem mehr
oder weniger lange Transportwege, je nach Größe der Anlage sind erhebliche Mengen
Gas nötig. Gastransporte sind außerdem nicht ganz ungefährlich, zumindest benötigt
man Fachpersonal. Dies betrifft dann ggf. auch den Betrieb der Anlage. Das Gas muss
zudem auch wieder abgelassen werden - ein weiterer, nicht ganz unkomplizierter Zwischenschritt.
Der Lösungsansatz der vorliegenden Erfindung, die im Betrieb vollkommen ohne Einspeisung
von Luft oder Gas arbeitet, ist in dieser Hinsicht vorteilhaft. Die Erfindung der
"Gravitationspumpe" baut zudem maßgeblich auf einem weitgehend geschlossenen Pumpbehälter
auf. Wichtiger Bestandteil der vorliegenden Erfindung ist dagegen ein nach oben geöffneter
Pumpbehälter, der von oben das Einfließen von Wasser ermöglicht. Der Kolben der "Gravitationspumpe"
bewegt sich außerdem seitlich und nicht vertikal wie der Pumpkolben der vorliegenden
Erfindung. Die charakteristischen Seilverbindungen der Erfindung sind in der vorliegenden
Erfindung ebenfalls nicht vorhanden. Die Erfindung der "Gravitationspumpe" baut schlichtweg
auf anderen Wirkmechanismen auf als die vorliegende Erfindung. Die Erfindung
DE102017004789A1 verwirklicht eine andere erfinderische Idee. Das zeigt sich maßgeblich auch daran,
dass charakteristisch für die Erfindung eine
"sehr große Kolbenfläche" ist. Ein grundlegender Unterschied zur vorliegenden Erfindung.
[0031] Die kreative und interessante Erfindung des "Kreisel-Hochrad-Krafttwerks" (
DE102009039743A1) hat einen Nachteil im ersichtlich großen Platzverbrauch. Dieser geht mit der Erfindung
zwingend einher, ist wesentliches Merkmal der Erfindung doch die Nutzung der Hebelwirkung
durch einen "größtmöglichen Hebelarm". Die Erfindung nutzt die Hebelphysik und kombiniert
dies mit den Bewegungskräften, die durch den Luftauftrieb im Wasser vorhanden sind.
Abgesehen davon, dass bei dieser Erfindung die Gravitationskraft der Erde überhaupt
kein Thema ist, verfolgt die Erfindung auch zur Nutzung des Luftauftriebs im Wasser
einen völlig anderen Lösungsweg als die vorliegende Erfindung. Im Unterschied zu dieser
arbeitet die Anlage zudem ebenfalls mit dem Einspeisen von Gas bzw. Luft. Insoweit
kann auf die obigen Ausführungen verwiesen werden. Die Idee ist hier eine völlig andere,
was sich entsprechend auch in einer stark abweichenden äußeren Gestaltung der Erfindung
niederschlägt. Es bestehen deshalb nur wenige Parallelen zur vorliegenden Erfindung.
[0032] Auch das "Elementen-Kraftwerk (EKW)" (
DE202006008957U1) unterscheidet sich grundlegend von der vorliegenden Erfindung. Es nutzt die Wasserkraft
von Fließgewässern. Es handelt sich bei der Erfindung im Wesentlichen um ein "Upgrade"
bekannter und bestehender Wasserkraftwerke. Flusswasser aus der Turbine eines solchen
soll nicht ungenutzt ins Unterwasser entlassen werden, sondern zur weiteren Energiegewinnung
in das System des "Elementen-Kraftwerks" eingespeist werden. Eine intelligente Nutzung
verbleibender Energie, "Restenergiegewinnung" sozusagen. Damit unterscheidet sich
die Erfindung aber bereits im Ansatz von der vorliegenden Erfindung. Die Erfindung
des "Elementen-Kraftwerks" nutzt, anders als die vorliegende Erfindung, die Energie
(bereits) fließenden Wassers. Darauf ist das System angewiesen, bzw. daran knüpft
es an. Es ist nicht darauf ausgelegt, selbst Wasserenergie, insbesondere Höhenenergie,
zu erzeugen. Das System arbeitet zudem mit Arbeitstakten, die im Wege einer periodischen
Drehung um 90 Grad die Stellung der Zylinder verändern. Die Stellung der Pumpzylinder
der vorliegenden Erfindung ist dagegen stets gleichbleibend. Eine Gemeinsamkeit zur
vorliegenden Erfindung stellt lediglich der in der Vertikalen bewegte Kolben dar.
Dieser wird allerdings - wiederum im Unterschied zur vorliegenden Erfindung - durch
den Wassersäulendruck bewegt, der erzeugt wird durch die (Rest)Energie des zuvor durch
eine Turbine bewegten Wassers. Der Luftauftrieb spielt nur in Variante vier des "Elementen-Kraftwerks"
eine entscheidende Rolle. Insoweit betrifft der Luftauftrieb jedoch nicht den Kolben,
sondern den Zylinder, der durch die in ihm befindliche Luft die Drehbewegung des Systems
unterstützt und das Aufsteigen des Kolbens erleichtert.
[0033] Um die vorliegende Erfindung gegenüber dem Stand der Technik abzugrenzen, bzw. eine
diesbezügliche Prüfung - gerade vor dem Hintergrund des über die obigen Darstellungen
hinausgehenden Stands der Technik - zu ermöglichen, sollen im Folgenden nochmals die
zentralen Vorteile/Merkmale der vorliegenden Erfindung dargestellt werden, die sie
- insbesondere in ihrer Gesamtheit - zu etwas Neuem machen. Insoweit sind für die
Beurteilung aber natürlich in erster Linie die formulierten Patentansprüche maßgeblich.
- Zunächst zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, dass sie ohne die Zuführung von
Stoffen von außen arbeitet. Es muss insbesondere keine Luft, bzw. kein Gas zugeführt/eingepumpt
werden.
- Durch die Pumpvorgänge der Erfindung werden zudem - abgesehen von geringfügigem Materialabrieb
und ggf. Schmiermitteln - keine Stoffe verbraucht.
- Die Anlage ist nicht auf seltene Rohstoffe angewiesen. Die zur Verwirklichung der
Erfindung verwendeten - nicht seltenen - Rohstoffe gehen nicht verloren; sie werden
nicht verbraucht.
- Die auf der Erfindung aufbauenden, oben dargestellten Verfahren können als geschlossene
Kreisläufe arbeiten, bzw. sind sogar vor allem darauf ausgelegt.
- Das macht sie in besonderem Maße flexibel hinsichtlich möglicher Standorte. Die Erfindung
ist nicht auf bestimmte Standorte angewiesen.
- Wesentlicher funktioneller Bestandteil der Erfindung ist, dass beim Pumpvorgang durch
das Absenken der Gewichtsplatte (4) im Pumpbehälter oberhalb der Gewichtsplatte ein
mit Luft gefüllter Raum entsteht. In diesem ist ein Absenken des "Aufzugs"/der Auftriebsvorrichtung
(5) ohne relevanten Energieaufwand möglich. Der Aufzug/die Auftriebsvorrichtung hätte
im Wasser, bzw. allgemein in Flüssigkeit, stets einen enormen Auftrieb, der ein Absenken
erschweren, bzw. unmöglich machen würde.
- Der kontrollierte Ab- und Zufluss von Wasser durch verschließbare Abflüsse und Durchlässe,
zeitlich abgestimmt auf die Pumpvorgänge, ist essentieller Bestandteil der in Fig.
2 dargestellten grundlegenden Funktionsweise der Erfindung.
- Ein großer Vorteil der Erfindung ist die sehr kompakte Ausgestaltung. Die Erfindung
kann in ihrer Ausgestaltung jedenfalls sehr kompakt verwirklicht werden.
- Trotzdem ist die genaue Ausgestaltung dabei flexibel. Die Maße der Pumpbehälter (Höhe,
Durchmesser, etc.) und die Lagen/Höhen etwaiger Auffangbecken sind weitgehend flexibel,
da insbesondere durch die variierbare Dicke des Schlauches (3), dessen Verlauf und
durch das Gewicht der Gewichtsplatte (4) die einzelnen Parameter der Erfindung genau
aufeinander abgestimmt werden können. Die Anlage kann damit ideal an örtliche Gegebenheiten
angepasst werden. Das auch deshalb, weil nicht nur die Größe der Pumpanlagen, sondern
auch die Anzahl der Anlagen leicht variierbar ist.
- Für den Betrieb der Anlagen sind zudem keine besonderen äußeren Bedingungen notwendig.
Die Anlage an sich ist insbesondere nicht anfällig für Hitze oder Nässe. Lediglich
extreme Kälte kann durch die Bildung von Eis den Betrieb der Anlage beeinflussen.
Da das Wasser in der Anlage jedoch fast dauerhaft zirkuliert, dürfte auch hierfür
die Anfälligkeit nicht allzu hoch sein.
- In ihrer Anwendung als Kraftwerk zur Energiegewinnung ermöglicht die Erfindung eine
Energieerzeugung "direkt vor Ort". Das bietet sich insbesondere bei etwas abgelegenen
Stromverbrauchern an (etwa bei abgelegenen Dörfern).
- Die Erfindung kann - wie bereits erwähnt - weitgehend standortunabhängig verwirklicht
werden, da sie im Betrieb nicht auf die Zuführung von Stoffen angewiesen ist. Es müssen
also keine Transporte zur Anlage hin vorgenommen werden. Zudem können ggf. etwaig
erforderliche örtliche Voraussetzungen auch künstlich geschaffen werden. Die weitgehende
Standortunabhängigkeit der Erfindung kann Stromtransporte entbehrlich machen. Die
Notwendigkeit weiter Stromtransporte über kostspielige Infrastruktur könnte vielerorts
entfallen. Die Energieerzeugung und -versorgung könnte damit im Gesamten viel dezentraler
organisiert werden.
- Auf der Erfindung basierende Anlagen zur Energieerzeugung können weitgehend passgenau
auf den örtlichen Bedarf abgestimmt werden.
- Die Anlage benötigt keine Ruhepausen; Dauerbetrieb ist möglich.
- Daneben ist die Anlage ideal geeignet für eine Vollautomatisierung. Das aufeinander
abgestimmte Öffnen und Schließen von Abflüssen und Durchlässen, bzw. das Lösen von
Halterungen, könnte ohne Weiteres vollautomatisiert geschehen.
- Durch viele - kleinere und größere Anlagen - kann die Stabilität des Stromnetzes (weiter)
erhöht werden (sofern man die Anlagen an das Stromnetz anschließt). Die Anlagen sind
potentiell in der Lage, zuverlässig und dauerhaft Strom zu erzeugen.
- Die Anlage besteht aus relativ wenigen, robusten Bauteilen; sie weist damit potentiell
eine geringe Störanfälligkeit auf
- Das zum Pumpen verwendete Wasser muss keine besonderen Eigenschaften aufweisen (es
muss sich insbesondere nicht um Trinkwasser handeln). [Wenn man die Anlage aber unter
schwierigen Bedingungen verwirklicht (etwa in aggressivem Salzwasser im Meer) muss
man bei den verwendeten Materialien natürlich auf eine diesbezügliche Widerstandsfähigkeit
achten.]
- Die von der Erfindung genutzten Kräfte - die Gravitationskraft der Erde und der Auftrieb
im Wasser - sind zwei beständige Konstanten. Das auf der Erfindung aufbauende Verfahren
zur Stromerzeugung/zum Antrieb von Schiffen (bzw. allgemein zum vorgelagerten Antrieb
von Rädern/Turbinen) ermöglicht eine effiziente Nutzung der Gravitations- und Luftauftriebskräfte
"ohne Schnörkel".
- Die Anlage ist nicht auf ein fließendes Gewässer angewiesen.
- Sie ist auch nicht auf ein sonstiges natürliches Gewässer angewiesen; in einem solchen
bietet sich die Verwirklichung der Erfindung aber besonders an
- Es entstehen durch den Betrieb der Anlage und der dargestellten, darauf aufbauenden
Verfahren keine Abfallprodukte
[0034] Die Erfindung wurde anhand ihrer bevorzugten Grundausführungsformen erläutert. Es
können jedoch - neben den dargestellten - viele weitere Abänderungen und Variationen
vorgenommen werden, ohne dass diese über den Umfang der vorliegenden Erfindung hinausgehen.
Die beiliegenden Patentansprüche sollen auch diese Abänderungen und Variationen abdecken,
soweit sie im tatsächlichen Umfang der Erfindung enthalten sind. Die in den Patentansprüchen
in Klammern angebrachten Nummernzusätze dienen lediglich dem besseren Verständnis
und sollen keine Beschränkungen darstellen.
1. Anlage zum Pumpen von Flüssigkeit, umfassend:
einen vertikal ausgerichteten Pumpbehälter (1), der nach oben offen ist - bzw. zumindest
insofern geöffnet ist, dass das Einströmen von Luft und Wasser möglich ist - und der
in seinem unteren Randbereich oder im Boden über mindestens einen wasserdicht verschließbaren
Abfluss (2) verfügt;
eine sich im Pumpbehälter (1) befindende, als Pumpkolben agierende - relativ schwere
- Platte (4), die zum Rand des Pumpbehälters luft- und wasserdicht abschließt und
sich im Pumpbehälter auf- und abwärts bewegen kann; in der Platte (4) befindet sich
mindestens ein wasser- und luftdicht verschließbarer Durchlass (8), der im geöffneten
Zustand den Durchfluss von Flüssigkeit ermöglicht;
eine mit der Platte (4) fest verbundene oder verbindbare - relativ leichte - Auftriebsvorrichtung
(5), die hautsächlich aus geschlossenen, mit Luft oder Gas gefüllten und untereinander
verbundenen Auftriebsbehältern (6) besteht und die durch mindestens einen Durchlass
(7) oder durch entsprechende Zwischenräume den Durchfluss von Flüssigkeit ermöglicht;
die Auftriebsvorrichtung (5) muss sich im Pumpbehälter (1) ebenfalls auf- und abwärts
bewegen können.
eine an den Abfluss (2) angeschlossene Leitung (3), etwa einen Schlauch oder ein Rohr;
Stoppvorrichtungen (9) am Boden des Pumpbehälters (1), die ein Absinken der Platte
(4) bis zum Boden des Pumpbehälters (1) verhindern; die Stoppvorrichtungen (9) sind
der Anlage dienlich, sie sind jedoch kein zwingend notwendiger Bestandteil;
2. Pumpanlage nach Anspruch 1, mit oder ohne Stoppvorrichtungen (9), wobei
die Auftriebsvorrichtung (5) und die Platte (4) grundsätzlich getrennt sind;
die Auftriebsvorrichtung (5) durch lösbare Halterungen (10) - oder andere Vorrichtungen
zum zwischenzeitlichen Arretieren - vorübergehend im oberen Randbereich des Pumpbehälters
(1) befestigt werden kann;
Vorrichtungen (11) zum Verbinden der Platte (4) mit der Auftriebsvorrichtung (5) vorhanden
sind, die sich auf der Oberseite der Platte und/oder der Unterseite der Auftriebsvorrichtung
befinden;
- optional (da förderlich, aber nicht zwingend erforderlich) - die Auftriebsvorrichtung
(5) über eine Seilverbindung (20), die über drehbare Rollen (19) verläuft, an ein
Gegengewicht (21) angehangen ist, das sich parallel zum Pumpbehälter (1) in jeweils
entgegengesetzter Richtung zur Auftriebsvorrichtung (5) auf- und abwärts bewegt.
3. Verfahren, bei dem - unter Nutzung einer oder mehrerer Pumpanlagen nach Anspruch 1
und/oder Anspruch 2 - durch die Gravitationskraft der Erde, den Luft-/Gasauftrieb
im Wasser, die Fließeigenschaften von Wasser/Flüssigkeit sowie den kontrollierten
Zuund Abfluss von Wasser/Flüssigkeit durch das zeitlich abgestimmte Öffnen und Schließen
verschließbarer Durchlässe (8) und Abflüsse [(2), (15)] Bewegungs- und Höhenenergie
von Flüssigkeit/Wasser gewonnen wird, die über den Durchfluss von Turbinen [(12),
(16), (27)] oder Wasserrädern (14) und über entsprechende Generatoren in elektrischen
Strom umgewandelt werden kann;
4. Anlage nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, die unter Nutzung des Verfahrens nach Anspruch
3 zum Antrieb einer Turbine [(12), (16), (27)], eines Wasserrades (14) oder einer
funktionsäquivalenten Vorrichtung verwendet wird;
5. Anlagen nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, die unter Nutzung des Verfahrens nach Anspruch
3 in einem kreislaufartigen System Wasser/Flüssigkeit in ein höher gelegenes Auffangbecken
(13) pumpen;
6. Pumpanlagen nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, die über einen - unter Nutzung des Verfahrens
nach Anspruch 3 erzeugten - Wasserstrahl Turbinen (27) oder Wasserräder (14) in Rotation
versetzen, die - ggf. über Verbindungsstangen und ZahnradÜbersetzungen (26) - eine
Schiffsschraube (25) oder einen Stromgenerator antreiben;
7. Nutzung einer oder mehrerer Anlagen nach Anspruch 1 oder Anspruch 2 in einem Gewässer,
wobei durch einen Absenkmechanismus (Fig. 8) oder über verschließbare Durchlässe (Fig.
7) am oberen Rand des Pumpbehälters (1) der Nachfluss von Wasser in den Pumpbehälter
(1) ermöglicht wird;