[0001] Die Erfindung betrifft ein Geschoss mit hartem Kern für eine Patrone für Handfeuerwaffen,
sowie eine Patrone mit einem solchen in den Hals der Patronenhülse eingesetzten Geschoss.
[0002] Geschosse dieser Art sind in vielfältiger Ausgestaltung und Ausführung für die verschiedensten
Einsatzzwecke bekannt. So sind auch Mantelgeschosse für derartige Patronen bekannt,
die in einem aus Metallblech geformtem Mantel einen schweren Kern, beispielsweise
aus Blei, enthalten. Derartige Geschosse sind für weiche Ziele geeignet, verformen
sich jedoch beim Aufprall auf ein hartes wie beispielsweise ein gepanzertes Ziel stark,
ohne das Ziel zu durchschlagen.
[0003] Es sind ferner Geschosse mit einem harten Kern bekannt, welche bei hoher Präzision
und Zielgenauigkeit eine gesteigerte Durchschlagswirkung aufweisen, insbesondere auch
beim Auftreffen auf gepanzerte Ziele. Derartige Geschosse weisen einen Mantel, einen
in dem Mantel angeordneten harten Kern und einen den harten Kern im Mantel haltenden
Träger auf, wobei der Träger als Schuh im hinteren Teil des Geschosses ausgebildet
ist. Der Schuh ist in bestimmungsgemäßer Flugrichtung des Geschosses gesehen nach
vorne offen zum Einsetzen des harten Kerns. Der harte Kern sitzt mit seinem hinteren
zylindrischen Heck bündig im Schuh.
[0004] Damit das Geschoß bei hoher Präzision und Zielgenauigkeit eine gesteigerte Durchschlagswirkung
aufweist, insbesondere auch beim Auftreffen auf gepanzerte Ziele, muss der Kern präzise
zentriert in dem Schuh sitzen. Die enge Passung verursacht beim Einsetzen des Kerns
in den Schuh wie bei einem Kolben ein Luftpolster, welches die Fertigung behindert.
[0005] Beim Stand der Technik benötigt der Schuh in seiner äußeren zylindrischen Fläche,
die am Mantel anliegt, eine umlaufende Nut, die als Entlastungsrille bezeichnet wird.
Diese Entlastungsrille erlaubt dem Material des Mantels bei auftretendem radialen
Druck, welcher beim Schuss beim Einpressen in die Felder und Züge des Laufs auftritt,
ein Ausweichen in diesen Freiraum, um einer Überlastung des Mantelmateriale zu vermeiden.
Es kann anderenfalls dazu kommen, dass sich die Geschossmäntel vor der Rohrmündung
zerlegen, da die Mäntel beim Einpressen überlastet und angerissen wurden. Die Entlastungsrille
wird unter Materialverlusten spanend durch Drehen erzeugt.
[0006] Aus Kostengründen wäre es wünschenswert, den Schuh als Pressteil ohne weitere Nachbearbeitung,
wie z.B. Drehen zum Herstellen der Entlastungsrille, herzustellen. Das Pressteil ist
kostengünstiger massenhaft herstellbar als ein Drehteil.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Geschoss mit hartem Kern
für eine Patrone für Handfeuerwaffen, bzw. eine Patrone mit einem solchen Geschoss
zu schaffen, dessen Geschoß bei hoher Präzision und Zielgenauigkeit eine gesteigerte
Durchschlagswirkung aufweist, insbesondere auch beim Auftreffen auf gepanzerte Ziele.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Geschoss bzw. Patrone für Handfeuerwaffen
gelöst, welche die Merkmale des Anspruches 1 bzw. 13 aufweist. Ferner, durch ein Verfahren
zur Herstellung des Geschosses gem. Anspruch 14.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Geschosses
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Das Hartkerngeschoß weist wie üblich zunächst drei Komponenten auf, nämlich einen
die äußere Form des Geschosses bildenden Mantel, einen aus hartem Material wie Stahl,
Sintermaterial, Hartmetall, Wolframcarbid oder gehärtetem Stahl bestehenden Kern und
einen Träger für den Kern, der in Form eines Schuhs, also köcherartig ausgebildet
ist, in welchem der harte Kern mit seinem hinteren Ende steckt.
[0011] Der aus Metallblech bestehende Mantel des Geschosses kann insbesondere aus Kupfer,
Stahl oder Tombak gefertigt sein. Er hat die Aufgabe, den harten Kern und den schuhförmigen
Träger dieses harten Kernes aufzunehmen. Außerdem übernimmt der Mantel die innen-
und außenballistischen Aufgaben eines normalen Geschosses, da er problemlos in die
hierfür erforderliche Form und äußere Gestalt gebracht werden kann.
[0012] Der harte Kern besteht aus harten Materialien, wie Stahl oder sehr harten Materialien
wie Sintermaterial, Wolframcarbid, Hartmetall, Schwermetall oder gehärtetem Stahl,
um die gewünschte Durchschlagsleistung des Geschosses zu erzielen. Wegen der extremen
Härte des Kernes ist dieser nach Fertigstellung in seiner äußeren Gestalt so gut wie
nicht veränderbar, so dass Herstellungstoleranzen von den anderen Teilen des Geschosses,
nämlich dem als Kernträger dienenden Schuh sowie dem Mantel ausgeglichen werden müssen.
Der harte Kern sitzt daher mit seinem vorderen oder äußeren Ende mehr oder weniger
frei innerhalb des ballistisch ausgebildeten Mantels und berührt diesen lediglich
im Bereich seiner umlaufenden Schulter. Ferner sitzt er im offenen Teil des Schuhs.
[0013] Beim Auftreffen des einen harten Kern aufweisenden Geschosses auf ein gepanzertes
Ziel wird der Mantel des Geschosses an seiner vorderen Spitze geöffnet und bleibt
auf der Oberfläche des harten Zieles sozusagen kleben. Der harte Kern hingegen durchschlägt
das harte beziehungsweise gepanzerte Ziel. Die Durchschlagsfähigkeit des Kernes wird
durch ein Nachschlagen der Masse des Trägers beziehungsweise Schuhs beim Eindringen
in das Hartziel noch verstärkt.
[0014] Die erfindungsgemäße Besonderheit liegt in der Ausgestaltung des schuhförmigen Trägers:
Der innere Querschnitt des offenen Teiles des Schuhs in Umgangsrichtung des Querschnitts
gesehen liegt abschnittsweise wechselweise am harten Kern an und ist vom harten Kern
beabstandet. Es ergibt sich also eine Einbausituation des Kerns, der nur abschnittsweise
im Schuh gehalten und damit zentriert ist, während an anderen Stellen ein Freiraum
zwischen Schuh und Kern bleibt. Beim Einsetzen des Kerns in den Schuh kann die vorhandene
Luft schneller durch die Freiräume entweichen, da Luftpolstern beim Einsetzen in den
Schuh vermieden werden. Gleichzeitig kann eine enge Passung zwischen Schuh und Kern
in den Kontaktzonen vorgesehen sein, welche eine hohe Präzision ermöglicht.
[0015] Es ist vorteilhaft, wenn je ein Freiraum besteht, wo der der innere Querschnitt des
offenen Teiles des Schuhs vom harten Kern beabstandet ist. Der Freiraum ist also mit
Luft gefüllt. Dies dient dem schnelleren Einsetzen des Kerns in den Schuh bei der
Massenproduktion und ferner kann der Geschossmantel axial und radial unter Verformung
des Schuhs in die Freiräume ausweichen, beim Einpressen des Mantels in die Züge und
Felder des Laufs während der Schussabgabe.
[0016] Vorzugsweise sind die Abschnitte, in denen der innere Querschnitt des offenen Teiles
des Schuhs in Umgangsrichtung des Querschnitts gesehen abschnittsweise wechselweise
am harten Kern anliegen und vom harten Kern beabstandet sind, gleichmäßig verteilt,
um Unwuchten zu vermeiden. Es haben sich außenballistische Vorteile gezeigt, wenn
drei oder vier Abschnitte vorgesehen sind, in welchen der innere Querschnitt am Kern
anliegt. Möglicherweise wird die Genauigkeit dadurch erhöht, dass die 3- oder 4-Punkthalterung
des Kerns im Schuh besonders gut den Kern zentriert. Der Schuh kann daher mit größerer
Toleranz und somit schneller massenhaft gefertigt werden.
[0017] Vorzugsweise ist der innere Querschnitt des offenen Teils des Schuhs im Wesentlichen
kreisrund, aber mit variierenden Querschnittsradien Rmax und Rmin, wobei der kleinste
Querschnittsradius Rmin dort vorliegt, wo der Querschnitt am Kern anliegt und der
maximale Querschnittsradius Rmax dort vorliegt, wo der Querschnitt vom harten Kern
maximal beabstandet ist. Wenn dabei die Radien nicht sprungartig wechseln von Rmin
zu Rmax, sondern sich über den Umfang langsam verändern, ergibt sich ein Bauteil,
welches vorzugsweise durch Pressformen leicht und schnell massenhaft gefertigt werden
kann, insbesondere ohne aufwendige Nachbearbeitung. Der innere Querschnitt bildet
ein abgerundetes Polygon
Zweckmäßigerweise ist der Schuh zur Aufnahme des hinteren Endes des harten Kernes
des Geschosses ausgebildet. Seine kinetische Energie wird beim Auftreffen auf ein
Ziel auf den Kern übertragen.
[0018] Zweckmäßigerweise ist der äußere Querschnitt des Schuhs kreisrund und die äußere
Form des Schuhs dem Mantel des Geschosses im hinteren Bereich desselben angepasst
Als geeignet für die das Anwendungsgebiet hat sich gezeigt, dass der harte Kern des
Geschosses aus Stahl oder einem sehr hartem Material, wie Sintermaterial, Schwermetall,
Wolframcarbid, Hartmetall oder gehärtetem Stahl besteht.
[0019] Günstig ist, wenn der Mantel des Geschosses aus Kupfer, Stahl oder Tombak besteht.
[0020] Wenn der Schuh ein Pressteil ist, vorzugsweise aus Kupfer, einer Kupferlegierung,
Tombak, Messing oder einem Metall, ist eine massenhafte schnelle Fertigung möglich.
[0021] Aus diesem Grund ist besonders bevorzugt, wenn die äußere Form des Schuhs als Zylinder
ausgebildet ist, welcher vorzugsweise am äußeren Umfang frei von umlaufenden Entlastungsrillen
ist. Dies Form kann schnell und ohne jede Nachbearbeitung als Pressteil erzeugt werden.
Bei normaler Ausbildung des Schuhs ohne die erfindungsgemäßen Freiräume zwischen Schuh
und Kern, müsste dagegen im äußeren Umfang des Trägers eine umlaufende Entlastungsrille
vorhanden sein. Diese Entlastungsrille bietet dem Material des Mantels die Möglichkeit
bei auftretendem radialen Druck in den leeren Raum der Entlastungsrille auszuweichen
um eine Überlastung des Mantelmaterials zu vermeiden. Anderenfalls zerlegt sich der
Geschossmantel vor der Rohrmündung, da beim Einpressen in die Züge und Felder des
Laufs das zu verdrängende Mantelmaterial nicht ausweichen kann und daher der Geschossmantel
angerissen wird. Die Entlastungsrille musste bislang in einem weiteren Arbeitsschritt
erzeugt werden. Die erfindungsgemäße Form des Schuhs ermöglicht erst, den Schuh als
Pressteil ohne Nachbearbeitung zu erzeugen. Das Pressteil kann in einem einzigen Takt
geformt werden.
[0022] Vorzugsweise weist der harte Kern des Geschosses einen in den offenen Teil des Schuhs
passenden zylindrischen Schaft, eine sich an den Mantel von innen punktuell anlegende
abgewinkelte Schulter sowie eine im Abstand vom vorderen, äußeren Ende des Mantels
befindliche scharfe Spitze auf.
[0023] Vorzugsweise wird bei der Fertigung zuerst der Kern in den Schuh eingeschoben und
dann der Schuh mit Kern mit etwas Vorspannung in den bereits gezogenen Geschossmantel
eingesetzt.
[0024] Schließlich wird beansprucht eine Patrone für Handfeuerwaffen, mit einer mit einem
Anzündhütchen versehenen und eine Treibladung enthaltenden Patronenhülse sowie mit
einem in den Hals der Patronenhülse eingesetzten erfindungsgemäßen Geschoss.
[0025] Bevorzugt sind die kleinkalibrigen Gewehr Kaliber .223 Rem., .308 Win., .300 Win.
Mag., .338 Lap. Mag., .50 BMG, 5.56 mm x 45, 7.62 mm x 51, 7.62 mm x 67, .300 AAC
Blackout, 8.6 mm x 70, 12.7 mm x 99, da bei diesen durch die bisher spanende Bearbeitung
der Schuhe ein höherer Materiaverlust entsteht.
[0026] Für die massenhafte Herstellung des Geschosses is auch ein Schuh aus Kunststoff möglich,
wobei in diesem Fall das Kunststoff-Spritzgussverfahren als ein Pressverfahren im
Sinn der Erfindung gelten soll.
[0027] Die Werkstoffe für den Geschossmantel und Schuh wählt der Fachmann unter den geeigneten
Materialen, wie Kupfer, einer Kupferlegierung, Tombak, Messing oder einem Aluminium
Metall bzw. einer geeigneten Aluminium Legierung aus unter Berücksichtigung des Gewichts
des Hartkerns. Beispielsweise beträgt das Geschossgewicht 4 g bei einem Geschoss im
Kaliber 5,56 mm x 45. Im Fall eines preiswerten und leichteren Hartkerns aus Stahl,
werden für den Schuh und Geschossmantel schwerer Materialien wie Tombak ausgewählt.
Im Fall eines schwereren Hartkerns aus Wolframkarbid, werden für den Schuh und Geschossmantel
leichtere Materialien, wie Aluminium für den Schuh und Stahl für den Mantel ausgewählt.
[0028] Durch die Erfindung wird eine Präzisionspatrone für Handfeuerwaffen, beispielsweise
bis Kaliber 15 mm, geschaffen, deren Geschoß die von Mantelgeschossen bekannten hervorragenden
ballistischen Eigenschaften aufweist und somit hohe Treffgenauigkeit gewährleistet
und andererseits an harten und auch gepanzerten Zielen eine gesteigerte Durchschlagswirkung
entwickelt, weil ein aus Hartmetall einschließlich Sintermetall oder aus Wolframcarbid
oder anderen Sintermaterialien bestehender Kern vorgesehen ist, der in seiner äußeren
Gestalt der gewünschten Durchschlagswirkung angepasst ist, ohne auf ballistische Erfordernisse
abgestellt sein zu müssen. Dabei ist die Fertigung effektiver durch den erfindungsgemäß
beschriebenen neuartigen Schuh, welcher als Pressteil herstellbar ist.
[0029] Ferner ist es effektiv, wenn die Komponenten Schuh und Mantel eines Kalibers baukastenartig
bereitgestellt werden und geometrisch im Wesentlichen identisch sind, aber aus unterschiedlich
schweren Materialien bestehen. Somit kann zur Erzielung eines bestimmen Geschossgewichts
zu einem Kern eines bestimmten Gewichts der passende Schuh und Mantel auf den selben
oder gleichartigen Maschinen /Werkzeugen gefertigt werden. Dies wird durch das folgende
Verfahren beansprucht:
Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Geschosses mit folgenden Schritten:
- Bereitstellen einer Vielzahl von Mänteln des bestimmten Kalibers mit unterschiedlichen
Gewichten aus unterschiedlich schweren Materialien, wobei alle Mäntel dieselbe Form
und Größe aufweisen;
- Bereitstellen einer Vielzahl von Schuhen des bestimmten Kalibers mit unterschiedlichen
Gewichten aus unterschiedlich schweren Materialien, wobei alle Schuhe dieselbe Form
und Größe aufweisen;
- Bereitstellen einer Vielzahl von harten Kernen des bestimmten Kalibers mit unterschiedlichen
Gewichten aus unterschiedlich schweren Materialien, wobei alle Kerne
- - zumindest in dem Bereich des Kerns, der in den offenen Teil des Schuhs eingesetzt
wird, dieselbe Form und Größe aufweisen;
- - und in den von dem Mänteln bereitgestellten Hohlraum zwischen Schuh und Mantel
eingepasst sind;
- Auswählen eines Kern des bestimmten Kalibers;
- Ermitteln eines zum ausgewählten Kern passenden Mantels des bestimmten Kalibers und
Schuhs des bestimmten Kalibers, derart, dass ein vorgegebener Geschossgewichtsbereich
des bestimmten Kalibers eingehalten wird;
- Zusammensetzen eines Geschosses aus dem ausgewählten Kern, Mantel und Schuh.
[0030] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Patrone für Handfeuerwaffen
mit Hartkerngeschoß dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 eine in Längsrichtung geschnittene Ansicht der gesamten Patrone in vergrößertem
Maßstab und
Fig. 2 eine in Längsrichtung geschnittene Ansicht des Geschosses der Patrone aus Fig.
1 in gegenüber Fig. 1 nochmals vergrößertem Maßstab.
Fig. 3 einen Querschnitt durch das Geschoss in Höhe des offenen Teils des Schuhs im Schnitt
A-A.
[0031] Die in
Fig. 1 dargestellte Patrone
1 weist eine Patronenhülse
2 sowie ein in den verengten Hals
3 der Patronenhülse eingesetztes Geschoß
4, das als Hartkerngeschoß ausgebildet ist, auf.
[0032] Die Patronenhülse
2 hat einen konisch zulaufenden Grundkörper
5 mit daran angeformtem Fuß
6, der eine Ausziehrille
7 sowie ein in ihn eingelassenes Anzündhütchen
8 enthält.
[0033] Am entgegengesetzten Ende weist die Patronenhülse
2 eine kegelstumpfförmige Schulter
9 auf, die eine Verbindung zwischen dem konischen Grundkörper
5 und dem verengten Hals
3 der Patronenhülse
2 bildet.
[0034] Innerhalb der Patronenhülse
2 ist eine aus Nitrozellulose Pulver bestehende Treibladung
10 untergebracht.
[0035] Das in seinen Einzelheiten am besten in
Fig. 2 erkennbare Geschoß
4 besteht im wesentlichen aus drei Teilen, nämlich einem die äußere und innere ballistische
Gestalt bestimmenden Mantel
11 , einem von diesem Mantel
11 umhüllten harten Kern
12 sowie einen den Kern
12 innerhalb des Mantels
11 haltenden Träger oder Schuh
13 , welcher eine gewisse Masse aufweist und in seiner äußeren Form der Gestalt des
Mantels angepasst ist und andererseits in seinem offenen Teil
13a köcherartig oder in Form eines Schuhs den harten Kern
12 aufnimmt und innerhalb des Geschosses hält. Der als Schuh oder Köcher ausgebildete
Schuh
13 erfüllt somit die Funktion eines Halters des aus Hartmaterial wie beispielsweise
Wolframcarbid, Hartmetall oder Sinterwerkstoff bestehenden harten Kernes
12, dessen äußere Form nach der Herstellung nicht mehr beeinflussbar ist, im die ballistische
Gestalt des Geschosses
4 bestimmenden äußeren Mantel
11. Außerdem unterstützt die Masse des Schuhs
13 die Durchschlagsenergie beziehungsweise Durchschlagskraft des harten Kernes
12 beim Auftreffen auf ein hartes wie beispielsweise ein gepanzertes Ziel.
[0036] Der Schuh
13 weist einen aus vollem Material bestehenden Fuß
13b auf, dessen äußere Kontur der ballistisch ausgebildeten Form des Mantels
11 des Geschosses
4 angepasst ist, um einen sicheren Sitz des Schuhs
13 im Geschoß
4 zu gewährleisten. Vom vorderen oder äußeren Ende des Trägers
13 ausgehend ist in diesen ein Sackloch eingearbeitet oder eingeformt, das den offenen
Teil
13a zur passgerechten Aufnahme des hinteren Endes des harten Kernes
12 bildet. Der Schuh
13 bildet somit einen umlaufenden hochstehenden Kragen als seitliche Abstützung für
den in den Schuh
13 eingesteckten harten Kern
12.
[0037] Der aus besonders hartem Material wie beispielsweise Hartmetall, Wolframcarbid oder
Sintermaterial bestehende Kern
12 hat einen zylindrischen Grundkörper
18, der mit seinem hinteren Ende innerhalb des Kragens
17 im offenen Teil
13a des Schuhs
13 steckt. Dieser Grundkörper
18 geht über eine winkelförmig ausgebildete Schulter
19 in eine scharfe Spitze
20 über, welche das vordere Ende des Kernes
12 bildet. Diese Spitze
20 liegt in einem Abstand zum äußeren abgerundeten spitzenförmigen Ende
21 des Mantels
11 und berührt dieses Ende erst, wenn der Mantel
11 des Geschosses
4 beim Auftreffen auf ein hartes Ziel verformt wird.
[0038] Wie insbesondere
Fig. 2 erkennen lässt, befindet sich beim unverformten Geschoß
4 zwischen der scharfen Spitze
20 des harten Kernes
12 und dem äußeren Ende
21 des Mantels
11 des Geschosses ein Hohlraum, der sich bis in den Bereich der Schulter
19 des Kernes
12, der an der Innenwand des Mantels
11 anliegt, erstreckt. Auf der anderen Seite der Schulter
19 befindet sich zwischen dem Kern
12 und dem Mantel
11 ein weiterer Hohlraum
23, der sich bis in den Bereich des hochstehenden Kragens
17 des Trägers
13 erstreckt.
[0039] Trifft das Geschoß
4 auf ein Ziel und insbesondere ein hartes Ziel auf, wird das äußere Ende
21 des Mantels
11 nach innen in Richtung zur scharfen Spitze
20 des harten Kernes
12 gedrückt und dadurch verformt. Zugleich wird aufgrund der Massenträgheit der harte
Kern
12 in Richtung zum äußeren Ende
21 des Mantels
11 vorgeschoben. Dabei reißt die am Mantel
11 anliegende winklige Schulter
19 den Mantel
11 auf. Trifft die Spitze
20 auf das äußere Ende
21 des Mantels
11 auf, wird auch hier der Mantel
11 aufgerissen. Dadurch wird der Mantel
11 in doppelter Hinsicht geöffnet. Da er aus verhältnismäßig leicht verformbarem Material
besteht, legt er sich an die Außenfläche des harten Zieles und bleibt dort sozusagen
kleben. Der harte Kern
12, der so gut wie nicht verformbar ist, dringt hingegen in das harte Ziel ein und durchschlägt
es mit hoher Präzision. Die Masse des Schuhs
13 unterstützt dabei die Durchschlagsbewegung beziehungsweise Durchschlagsenergie des
Kernes
12 beim Eindringen in das Ziel und beim Durchdringen des harten Zieles. Da sich der
Kern
12 praktisch nicht verformt, ergeben sich präzise Treffer und glatte Durchschüsse.
[0040] Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch das Geschoss
4 in Höhe des offenen Teils 13a des Schuhs
13. Der Schuh
13 ist im Geschossmantel
11 eingesetzt und gehalten.
[0041] Im Kragen des offenen Teils
13a des Schuhs
13 ist der harte Kern eingesetzt. Dabei liegt der Kern
12 über den Umfang des offenen Teils gesehen nicht überall am inneren Querschnitt
14a, 14b des offenen Teiles
13a des Schuhs an. Es wechseln sich in Umgangsrichtung Abschnitte ab, in denen der innere
Querschnitt
14b am harten Kern
12 anliegt und der innere Querschnitt
14a vom harten Kern
12 beabstandet ist. Im dargestellten Geschoss
4 wird der Kern
12 von drei anliegenden Abschnitten
14b gehalten und somit im Schuh
13 zentriert. Die anderen Abschnitte, in welchen der innere Querschnitt
14a vom harten Kern
12 beabstandet ist und dabei einen Freiraum
15 umschließen, ermöglichen ein Aufnehmen vom Mantelmaterial, welches beim Einquetschen
des Geschosses in die Felder und Züge des Laufs verdrängt wird.
1. Geschoss für eine Patrone für Handfeuerwaffen zum Einsetzen in den Hals einer Patronenhülse
einer Patrone, wobei
das Geschoss (4) einen Mantel (11), einen in dem Mantel angeordneten harten Kern (12)
und einen den harten Kern im Mantel haltenden Träger aufweist;
der Träger als Schuh (13) ausgebildet ist;
der Schuh im hinteren Teil des Geschosses angeordnet ist;
der Schuh (13) einen nach vorne weisenden offenen Teil (13a) aufweist, in welchen
der harte Kern (12) eingesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der innere Querschnitt (14a, 14b) des offenen Teiles (13a) des Schuhs in Umgangsrichtung
des Querschnitts gesehen abschnittsweise wechselweise am harten Kern (12) anliegt
und vom harten Kern (12) beabstandet ist.
2. Geschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Freiraum (15) besteht, wo der der innere Querschnitt (14a) des offenen Teiles
(13a) des Schuhs (13) vom harten Kern (12) beabstandet ist.
3. Geschoss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte, an denen der innere Querschnitt (14a, 14b) des offenen Teiles des
Schuhs in Umgangsrichtung des Querschnitts gesehen abschnittsweise wechselweise am
harten Kern anliegen und vom harten Kern beabstandet sind, gleichmäßig verteilt sind
und vorzugsweise drei oder vier Abschnitte vorgesehen sind, in welchen der innere
Querschnitt am Kern anliegt.
4. Geschoss nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Querschnitt (14a, 14b) des offenen Teils des Schuhs im Wesentlichen kreisrund
ist, aber mit variierenden Querschnittsradien (Rmax, Rmin), wobei der kleinste Querschnittsradius
(Rmin) dort vorliegt, wo der Querschnitt (14b) am Kern (12) anliegt und der maximale
Querschnittsradius (Rmax) dort vorliegt, wo der Querschnitt vom harten Kern maximal
beabstandet ist.
5. Geschoss nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schuh (13) zur Aufnahme des hinteren Endes des harten Kernes (12) des Geschosses
ausgebildet ist.
6. Geschoss nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Querschnitt (16) des Schuhs kreisrund ist.
7. Geschoss nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Form des Schuhs dem Mantel (11) des Geschosses (4) im hinteren Bereich
desselben angepasst ist.
8. Geschoss nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der harte Kern (12) des Geschosses (4) aus Stahl oder einem sehr festen Werkstoff
besteht, welcher aufgrund seiner Eigenschaften mechanischen Belastungen, wie insbesondere
Biegung, Zug, Druck, Abscherung, bis zur Belastungsgrenze widersteht, bevor es zu
einem Versagen kommt, insbesondere Sintermaterialen, Schwermetalle, Wolframcarbid,
Hartmetall oder gehärteter Stahl.
9. Geschoss nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (11) des Geschosses (4) aus Kupfer, Stahl, Bronze oder Tombak besteht.
10. Geschoss nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schuh (13) ein Pressteil ist, vorzugsweise aus einem duktilen metallischen Werkstoff
wie Kupfer, einer Kupferlegierung, Tombak, Messing oder einem Aluminium Metall bzw.
einer geeigneten Aluminium Legierung.
11. Geschoss nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Form des Schuhs (13) mit Ausnahme seines Hecks (13b) als Zylinder ausgebildet
ist, welcher vorzugsweise am äußeren Umfang frei von umlaufenden Entlastungsrillen
ist.
12. Geschoss nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der harte Kern (12) des Geschosses (4) einen in den offenen Teil (13a) des Schuhs
(13) passenden zylindrischen Schaft (18), eine sich an den Mantel (11) von innen punktuell
anlegende abgewinkelte Schulter (19) sowie eine im Abstand vom vorderen, äußeren Ende
(21) des Mantels (11) befindliche scharfe Spitze (20) aufweist.
13. Patrone für Handfeuerwaffen, mit einer mit einem Anzündhütchen versehenen und eine
Treibladung enthaltenden Patronenhülse sowie mit einem in den Hals der Patronenhülse
eingesetzten Geschoss (4) nach einem der vorherigen Ansprüche.
14. Verfahren zum Herstellen eines Geschoss für eine Patrone eines bestimmten Kalibers
mit den Merkmalen einer der vorherigen Ansprüche 1-12 mit folgenden Schritten:
- Bereitstellen einer Vielzahl von Mänteln (11) des bestimmten Kalibers mit unterschiedlichen
Gewichten aus unterschiedlich schweren Materialien, wobei alle Mäntel dieselbe Form
und Größe aufweisen;
- Bereitstellen einer Vielzahl von Schuhen (13) des bestimmten Kalibers mit unterschiedlichen
Gewichten aus unterschiedlich schweren Materialien, wobei alle Schuhe dieselbe Form
und Größe aufweisen;
- Bereitstellen einer Vielzahl von harten Kernen (12) des bestimmten Kalibers mit
unterschiedlichen Gewichten aus unterschiedlich schweren Materialien, wobei alle Kerne
- - zumindest in dem Bereich des Kerns, der in den offenen Teil (13a) des Schuhs eingesetzt
wird, dieselbe Form und Größe aufweisen;
- - und in den von dem Mänteln bereitgestellten Hohlraum zwischen Schuh und Mantel
eingepasst sind;
- Auswählen eines Kern des bestimmten Kalibers;
- Ermitteln eines zum ausgewählten Kern passenden Mantels des bestimmten Kalibers
und Schuhs des bestimmten Kalibers, derart, dass ein vorgegebener Geschossgewichtsbereich
des bestimmten Kalibers eingehalten wird;
- Zusammensetzen eines Geschosses aus dem ausgewählten Kern, Mantel und Schuh.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei die Vielzahl von Schuhen und Mänteln auf derselben
oder einer gleichartigen Maschine mit denselben oder gleichartigen Werkzeugen hergestellt
wird.