Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Standschirm gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Stand der Technik
[0002] Standschirme der eingangs genannten Art sind in mannigfachen Ausführungen bekannt.
Solche Standschirme weisen eine Schirmkrone oder dergleichen auf, an welcher eine
Mehrzahl von Dachstreben für ein darüberliegendes Schirmdach gelenkig angeordnet sind
und durch zugehörige Stützstreben über ein jeweiliges Gelenk verbunden sind.
[0003] Beispielsweise zeigt die
EP 1858362 B1 einen Freiarmschirm mit einem Mast und daran angeordnetem Ausleger, an dessen mastfernem
Ende ein Schirm mit einem Schirmstock angeordnet ist. Der Schirm weist einen Schieber
auf, der über Stützstreben mit Dachstreben gelenkig verbunden ist, die wiederum an
einer mit dem Schirmstock verbundenen Krone angelenkt sind. Zum Öffnen bzw. Schliessen
des Schirms wird der Abstand zwischen Krone und Schieber mittels eines entsprechenden
Betätigungsorgans verändert, wodurch der Winkel zwischen Dachstreben und zugehörigen
Stützstreben ebenfalls verändert wird.
[0004] Bei den bisher bekannten Schirmen wird die erforderliche Verschwenkbarkeit zwischen
Dachstrebe und Stützstrebe durch eine scharnierartige Konstruktion mit einer Schwenkachse
bewerkstelligt, welche senkrecht zu der durch die Dachstrebe und die Stützstrebe definierten
Ebene steht.
[0005] Nachteilig an den bekannten Schirmsystemen sind jedoch die folgenden unerwünschten
Effekte:
- Auftreten von Stoffbeschädigungen am Schirmdach durch kantige Teile der Dachstreben,
- Bildung von Flecken im Schirmbezug oder auf Gestängeteilen durch korrodierenden Metallabrieb,
- Gefahr von Stoffbeschädigungen durch Schereneffekte,
- Gefahr von Verletzungen durch Schereneffekte.
Darstellung der Erfindung
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es somit, einen verbesserten Standschirm vorzuschlagen,
der die Schwachstellen des Standes der Technik zu überwinden vermag.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung wird durch den Standschirm gemäss Anspruch 1 gelöst.
[0008] Der erfindungsgemässe Standschirm weist eine Schirmkrone auf, an welcher eine Mehrzahl
von Dachstreben für ein darüberliegendes Schirmdach strahlenförmig um eine Schirmkronenachse
gelenkig angeordnet sind und durch zugehörige Stützstreben über ein jeweiliges Gelenk
gestützt und verbunden sind. Dadurch, dass jedes Gelenk eine mit der Dachstrebe verbundene
Gelenkkugel umfasst, welche in einer zugeordneten, endständig an der Stützstrebe angeordneten
Gelenkpfanne aufgenommen ist, wobei die Gelenkpfanne einen Pfannenschlitz umfasst,
der in einer zugehörigen Schwenkebene eine Schwenkbarkeit der Stützstrebe in einem
vorgegebenen Schwenkwinkelbereich erlaubt, werden zumindest die oben genannten Nachteile
vermieden.
[0009] Der Begriff "Standschirm" ist im weitesten Sinn zu verstehen, umfasst aber insbesondere
diverse Arten von mastgestützten Vorrichtungen, insbesondere für den Aussenbereich.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0011] Insbesondere bei grösseren und schwereren Standschirmen können im Verbindungsbereich
zwischen Dachstrebe und Stützstrebe erhebliche Kräfte auftreten.
[0012] Dementsprechend weist die Dachstrebe einer vorteilhaften Ausführungsform (Anspruch
2), ein Verstärkungsstück zur Verbindung mit der Gelenkkugel auf. Ebenso ist es vorteilhaft
(Anspruch 3), wenn die Dachstrebe auch an anderen Stellen mit zusätzlichen Verstärkungselementen
in Form von Einsätzen oder Rippen versehen ist.
[0013] Grundsätzlich sind für die am Ende der Stützstrebe angeordnete Gelenkpfanne verschiedene
Ausführungsformen möglich. Besonders vorteilhaft ist es jedoch (Anspruch 4), wenn
die Gelenkpfanne aus einem Hohlkörper und einem darin einsteckbaren Zapfenteil gebildet
ist.
[0014] Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform (Anspruch 5), ist die Gelenkpfanne durch
einen Querbolzen oder Klebemasse mit der Stützstrebe verbunden. Damit lässt sich insbesondere
ein aus Gelenkpfanne und darin gelagerter Gelenkkugel gebildetes Bauteil realisieren,
das einfach zusammensetzbar und zerlegbar ist.
[0015] Grundsätzlich können Stützstreben mit unterschiedlichsten Querschnittsprofilen vorgesehen
sein. Vorteilhaft ist es jedoch (Anspruch 6), wenn die Stützstrebe als Hohlprofil
ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die Gelenkpfanne derart bemessen, dass sie satt
in ein Ende des Hohlprofils einsteckbar ist.
[0016] Prinzipiell kann die Gelenkkugel auf unterschiedliche Arten mit der zugehörigen Dachstrebe
verbunden sein. Insbesondere kann sie mit der Dachstrebe vernietet sein. Gemäss einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung (Anspruch 7) weist die Gelenkkugel einen in
ein zugeordnetes Innengewinde an der Dachstrebe einschraubbaren Gewindestift sowie
eine gegenüberliegende Eingriffsausnehmung für ein Schraubwerkzeug, beispielsweise
für einen Sechskantstiftschlüssel oder für einen Schraubendreher auf.
[0017] Die vorbenannten sowie die beanspruchten und in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beschriebenen, erfindungsgemäss zu verwendenden Elemente unterliegen in ihrer Grösse,
Formgestaltung, Materialverwendung und ihrer technischen Konzeption keinen besonderen
Ausnahmebedingungen, so dass die in dem jeweiligen Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien
uneingeschränkt Anwendung finden können.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0018] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der dazu gehörenden Zeichnungen, in
denen das erfindungsgemässe Verbindungssystem anhand von Beispielen erläutert wird.
In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt eines grundsätzlich bekannten Standschirms, in seitlicher Ansicht
- Fig. 2
- einen Ausschnitt eines erfindungsgemäss ausgestalteten Verbindungsbereichs einer Dachstrebe
und einer Stützstrebe, im Längsschnitt;
- Fig. 3
- eine Gelenkpfanne mit eingesetzter Gelenkkugel, in perspektivischer Ansicht; und
- Fig. 4
- die Gelenkpfanne der Fig. 3, in Explosionsdarstellung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0019] Der in Fig. 1 dargestellte Ausschnitt eines grundsätzlich bekannten Standschirms
umfasst eine Schirmkrone 2, eine daran angelenkte Dachstrebe 4 sowie ein darüber befindliches
Schirmdach 6. Letzteres ist zweckmässigerweise durch nicht dargestellte Befestigungsmittel
an der Schirmstruktur befestigt. Die Dachstrebe 4 ist über ein entsprechendes Gelenk
10 mit einem ersten Ende 7 einer zugehörigen Stützstrebe 8 verbunden, welche an ihrem
zweiten Ende 9 mit einem Schieber 11 gelenkig verbunden ist.
[0020] Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, sind Schirmkrone 2 und Schieber 11 an einem Längsglied
13 angeordnet, wobei es sich insbesondere um einen Schirmmast oder um einen Schirmstock
handeln kann. Durch Veränderung des Abstandes zwischen Schirmkrone 2 und Schieber
11 wird in bekannter Weise eine Veränderung des Winkels α zwischen Dachstrebe 4 und
Stützstrebe 8 bewirkt.
[0021] Wie aus den Fig. 2 bis 4 ersichtlich, umfasst das Gelenk 10 eine mit der Dachstrebe
4 verbundene Gelenkkugel 12, welche in einer zugeordneten, endständig an der Stützstrebe
8 angeordneten Gelenkpfanne 14 aufgenommen ist. Die Gelenkpfanne 14 ist mit einem
Pfannenschlitz 16 ausgestattet, der eine zugehörige Schwenkebene definiert, in welcher
die Stützstrebe 8 in einem vorgegebenen Schwenkwinkelbereich schwenkbar ist. Im gezeigten
Beispiel beträgt der Schwenkwinkelbereich ungefähr 180º, denn die Gelenkkugel lässt
sich von der in Fig. 3 gezeigten, nach unten weisenden Ausrichtung bis in eine nach
oben weisende Ausrichtung schwenken.
[0022] In der gezeigten Ausführungsform ist die Dachstrebe 4 als Hohlprofil ausgebildet.
Zur Vermeidung unerwünschter Verformungen ist in der Dachstrebe 4 im Bereich des Gelenkes
10 ein Verstärkungsstück 18 eingesetzt. Darüber hinaus ist die Dachstrebe 4 mit einem
zusätzlichen Verstärkungselement in Form eines Einsatzes 20 versehen.
[0023] Im gezeigten Beispiel ist die Gelenkpfanne 14 zweiteilig aus einem Hohlkörper 22
und einem darin einsteckbaren Zapfenteil 24 gebildet. Wie insbesondere aus den Fig.
3 und 4 hervorgeht, ist der Hohlkörper 22 an einem ersten Ende mit dem Pfannenschlitz
16 versehen und an seinem zweiten Ende zur Aufnahme des zugehörigen Zapfenteils 24
offen. Wie aus der Fig. 4 ersichtlich, ist der Hohlkörper 22 derart bemessen, dass
eine zugehörige Gelenkkugel 12 bis zum Erreichen des Pfannenschlitzes 16 einführbar
ist und anschliessend durch Einstecken des Zapfenteils 24 am Einsatzort gehalten bleibt.
[0024] Weiterhin ist im gezeigten Beispiel die Stützstrebe 8 als Hohlprofil ausgebildet,
wobei die darin eingesteckte Gelenkpfanne 14, nämlich der Hohlkörper 22 einschliesslich
des eingesetzten Zapfenteils 24, durch einen Querbolzen 26 mit der Stützstrebe 8 verbunden
ist.
[0025] Im gezeigten Beispiel weist die Gelenkkugel 12 einen in ein zugeordnetes Innengewinde
28 an der Dachstrebe 4 einschraubbaren Gewindestift 30 sowie eine gegenüberliegende
Eingriffsausnehmung 32, beispielsweise ein Innen-Sechskantprofil, für ein entsprechendes
Schraubwerkzeug auf. Das Innengewinde 28 ist im gezeigten Beispiel in das Verstärkungsstück
18 eingelassen. Zwischen Gewindestift 30 und Gelenkkugel 12 ist ein zylindrischer
Stiftteil 34 vorgesehen, welcher mit dem Pfannenschlitz 16 zusammenwirkt und eine
lateral geführte Schwenkbewegung der Gelenkkugel erlaubt.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 2
- Schirmkrone
- 4
- Dachstrebe
- 6
- Schirmdach
- 7
- erstes Ende von 8
- 8
- Stützstrebe
- 9
- zweites Ende von 8
- 10
- Gelenk
- 11
- Schieber
- 12
- Gelenkkugel
- 13
- Längsglied
- 14
- Gelenkpfanne
- 16
- Pfannenschlitz
- 18
- Verstärkungsstück von 4
- 20
- Einsatz von 4
- 22
- Hohlkörper von 14
- 24
- Zapfenteil von 14
- 26
- Querbolzen
- 28
- Innengewinde
- 30
- Gewindestift
- 32
- Eingriffsöffnung
- 35
- zylindrischer Stiftteil
- A
- Achse der Schirmkrone
1. Standschirm mit einer Schirmkrone (2), an welcher eine Mehrzahl von Dachstreben (4)
für ein darüberliegendes Schirmdach (6) strahlenförmig um eine Schirmkronenachse (A)
gelenkig angeordnet sind und durch zugehörige Stützstreben (8) über ein jeweiliges
Gelenk (10) gestützt und verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
jedes Gelenk (10) eine mit der Dachstrebe (4) verbundene Gelenkkugel (12) umfasst,
welche in einer zugeordneten, endständig an der Stützstrebe (8) angeordneten Gelenkpfanne
(14) aufgenommen ist, wobei die Gelenkpfanne (14) einen Pfannenschlitz (16) umfasst,
der in einer zugehörigen Schwenkebene eine Schwenkbarkeit der Stützstrebe (8) in einem
vorgegebenen Schwenkwinkelbereich erlaubt.
2. Standschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachstrebe (4) ein Verstärkungsstück (18) zur Verbindung mit der Gelenkkugel
(12) aufweist.
3. Standschirm nach einem der Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachstrebe (4) mit zusätzlichen Verstärkungselementen in Form von Einsätzen (20)
oder Rippen versehen ist.
4. Standschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkpfanne (14) aus einem Hohlkörper (22) und einem Zapfenteil (24) gebildet
ist.
5. Standschirm nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkpfanne (14) durch einen Querbolzen (26) oder Klebemasse mit der Stützstrebe
(8) verbunden ist.
6. Standschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützstrebe 8 als Hohlprofil ausgebildet ist.
7. Standschirm nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenckugel (12) einen in ein zugeordnetes Innengewinde (28) an der Dachstrebe
(4) einschraubbaren Gewindestift (30) sowie eine gegenüberliegende Eingriffsausnehmung
(32) für ein Schraubwerkzeug aufweist.