[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hydrauliksystem gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie ein Arbeitsgerät, insbesondere Hydraulikbagger, mit einem solchen
Hydrauliksystem.
[0002] Bei Hydraulikkreisen von Arbeitsmaschinen wie beispielsweise Hydraulikbaggern unterscheidet
man üblicherweise zwischen der Haupthydraulik bzw. Arbeitshydraulik (Haupthydraulikkreis
bzw. Arbeitshydraulikkreis), deren Verbraucher für die Funktionen der Ausrüstung verantwortlich
sind, und der übrigen Hydraulik mit den Nebenverbrauchern (Nebenverbraucherkreis).
Die Arbeitshydraulik wird typischerweise durch eine verstellbare Hydraulikpumpe betrieben
und umfasst alle hydraulischen Komponenten für die Durchführung der Arbeitsfunktionen,
d.h. den Betrieb der Ausrüstung und der Anbaugeräte. Der Nebenverbraucherkreis mit
den Nebenverbrauchern wird dagegen für gewöhnlich von mehreren unterschiedlich geregelten
Hydraulikpumpen betrieben und stellt sonstige zum Betrieb der Baumaschine notwendige
Funktionen bereit.
[0003] Angesichts der verschiedenen Funktionen der Nebenverbraucher erfolgt deren Regelung
häufig unterschiedlich. Man unterscheidet hierbei grundsätzlich zwischen einer Druckregelung
und einer Mengenregelung der angeschlossenen Nebenverbraucher. Aufgrund der unterschiedlichen
Regelkonzepte werden die Nebenverbraucher deshalb häufig von unterschiedlich geregelten
Nebenverbraucherpumpen gespeist. Insbesondere werden die druckgeregelten Nebenverbraucher
über druckgeregelte Hydraulikpumpen und die mengengeregelten Nebenverbraucher über
separate mengengeregelte Nebenverbraucherpumpen versorgt.
[0004] Bei vielen Arbeitsmaschinen werden typischerweise mindestens vier hydraulische Nebenverbraucher
benötigt: eine hydraulische Motorlüftung, eine hydraulische Lenkung, eine hydraulische
Bremse und eine hydraulische Vorsteuerung. Die hydraulische Lenkung und das hydraulische
Bremssystem werden nach dem Stand der Technik durch Konstantpumpen oder auch durch
Load-Sensing-Pumpen bzw. LS-Pumpen mit Hydrauliköl versorgt. Lüfterantriebe werden
üblicherweise mit druckgeregelten Pumpen betrieben. Die Vorsteuerdruckerzeugung für
die Haupthydraulik wird ebenfalls oft mit Konstantpumpen betrieben. Des Weiteren werden
z.B. für geschlossene Hydrauliksysteme Speisepumpen benötigt.
[0005] Für den Fall, dass ein druckgeregelter Nebenverbraucher vorübergehend keine hydraulische
Energie benötigt bzw. beansprucht, läuft die speisende Pumpe jedoch mit der Folge
energetischer Ineffizienz weiter, da die Pumpenregelung stets einen konstanten Druck
bereitstellt. Eine Zusammenführung druckgeregelter und mengengeregelter verstellbarer
Hydraulikpumpen zu einer gemeinsamen Hydraulikpumpe stellt aufgrund der unterschiedlichen
Regelungsprinzipien und der dadurch resultierenden hohen Schwingungsanfälligkeit bzw.
Konstruktionskomplexität eine große Herausforderung dar.
[0006] Neuere Systeme, wie sie beispielsweise in
US 6 314 729 B1 und
US 6 848 255 B2 offenbart sind, werden durch eine LS-Pumpe betrieben. Derartige Systeme haben aber
den Nachteil, dass die LS-Regelung der verschiedenen Verbraucher äußerst schwingungsanfällig
ist. Um diesen Nachteil zu beheben, beschreibt die
DE 10 2016 000 186 A1 ein System mit kombinierter LS- und Druckregelung für eine gemeinsame Verstellpumpe.
Auch diese Regelung hat jedoch den Nachteil, dass sie eine gewisse Schwingungsanfälligkeit
aufweist.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Stand
der Technik zu überwinden und ein geeignetes System aufzufinden, das eine stabile
gemeinsame Versorgung mengengeregelter und druckgeregelter Verbraucher ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Hydrauliksystem mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
[0009] Demnach wird ein Hydrauliksystem mit mindestens zwei über eine verstellbare Hydraulikpumpe
gemeinsam versorgten hydraulischen Verbrauchern und einer Regelanordnung zur Regelung
der Hydraulikpumpe vorgeschlagen. Von den mindestens zwei Verbrauchern ist wenigstens
ein Verbraucher druckgeregelt und wenigstens ein Verbraucher mengengeregelt. Bei den
über die gemeinsame Hydraulikpumpe versorgten Verbrauchern kann es sich um Nebenverbraucher
einer Arbeitsmaschine handeln, wie beispielsweise Lüfter, Lenkung, Bremsen und/oder
Vorsteuerung. Bei dem Hydrauliksystem kann es sich um einen Nebenverbraucherkreis
einer Arbeitsmaschine oder um den Teil einer solchen handeln.
[0010] Erfindungsgemäß ist eine elektrische Regelung der Hydraulikpumpe vorgesehen, d.h.
die Hydraulikpumpe wird mittels der Regelanordnung elektrisch geregelt. Die Regelanordnung
umfasst dabei ein Steuergerät und eine mit dem Steuergerät verbundene Sensorik zur
Erfassung mindestens einer einen Bedarf mindestens eines Verbrauchers charakterisierenden
Größe. Der Bedarf des jeweiligen Verbrauchers betrifft vorzugsweise einen durch die
Hydraulikpumpe bereitgestellten Druck oder ein bereitgestelltes Fördervolumen. Eine
erfasste Größe kann einen Bedarf selbst darstellen, beispielsweise einen über einen
Drucksensor erfassten Druck. Alternativ oder zusätzlich kann aus einer erfassten Größe
der Bedarf eines Verbrauchers abgeleitet bzw. durch das Steuergerät ermittelt werden.
[0011] Erfindungsgemäß ist das Steuergerät eingerichtet, unter Verwendung der von der Sensorik
erfassten mindestens einen Größe einen von mindestens einem druckgeregelten Verbraucher
benötigten Druck sowie einen von mindestens einem mengengeregelten Verbraucher benötigten
Volumenstrom zu ermitteln und die Hydraulikpumpe derart zu regeln, dass der benötigte
Druck und der benötigte Volumenstrom den entsprechenden Verbrauchern bereitgestellt
werden.
[0012] Dabei kann vorgesehen sein, dass der benötigte Druck für einen oder mehrere druckgeregelte
Verbraucher nicht aufgrund von Sensorsignalen ermittelt wird, sondern als fixer und/oder
festlegbar Wert in einem Speicher hinterlegt ist, auf den das Steuergerät Zugriff
hat. Der benötigte Volumenstrom wird vorzugsweise aus den Signalen eines oder mehrerer
Sensoren abgeleitet. Selbstverständlich ist es jedoch alternativ oder zusätzlich denkbar,
den benötigten Druck eines oder mehrerer Verbraucher anhand von Drucksensoren zu ermitteln.
[0013] Das erfindungsgemäße Hydrauliksystem ermöglicht es, mehrere unterschiedlich geregelte
Verbraucher mit ein und derselben Hydraulikpumpe zu versorgen, ohne dies durch eine
komplizierte und schwingungsanfällige Regelungsanordnung erkaufen zu müssen. Die gemeinsame
Versorgung mehrerer Verbraucher durch eine gemeinsame elektrisch geregelte Verdrängereinheit
hat zudem eine erhebliche Energieeinsparung zur Folge.
[0014] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen elektrischen Regelung ist, dass die Hydraulikpumpe
beim Startvorgang eines Arbeitsgeräts, welches das Hydrauliksystem umfasst, komplett
momentlos gestellt werden kann. Dadurch reduziert sich das Drehmoment beim Startvorgang
des Arbeitsgeräts.
[0015] In einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Hydrauliksystem eine
zweite Ventileinheit umfasst, welche zwischen die Hydraulikpumpe und mindestens einen
mengengeregelten Verbraucher geschaltet ist. Die zweite Ventileinheit kann Teil des
Verbrauchers im weiteren Sinne sein.
[0016] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die zweite Ventileinheit nicht von dem Steuergerät
elektrisch angesteuert wird. Die Ansteuerung der zweiten Ventileinheit kann hydraulisch
erfolgen.
[0017] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Sensorik einen
Drucksensor umfasst, welcher einen Druck in der zweiten Ventileinheit, insbesondere
in einer Steuerleitung der zweiten Ventileinheit, erfasst. Der gemessene Druck wird
dem Steuergerät zur Verfügung gestellt und von diesem vorzugsweise für die Ermittlung
eines Volumenstrombedarfs des über die zweite Ventileinheit versorgten mengengeregelten
Verbrauchers herangezogen. Neben dem gemessenen Druckwert können weitere, von zusätzlichen
Sensoren erfasste Größen herangezogen werden.
[0018] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist eine die mindestens zwei Verbraucher
mit der Hydraulikpumpe hydraulisch verbindende erste Ventileinheit vorgesehen. Die
erste Ventileinheit wird vorzugsweise nicht von dem Steuergerät elektrisch angesteuert.
Die Ansteuerung der ersten Ventileinheit erfolgt also vorzugsweise nicht elektrisch,
sondern hydraulisch.
[0019] Die erste Ventileinheit kann ausgebildet sein, in einer ersten Schaltstellung Hydrauliköl
von der Hydraulikpumpe zur zweiten Ventileinheit zu leiten, und in einer zweiten Schaltstellung
den Hydraulikfluss zur zweiten Ventileinheit zu blockieren. Alternativ kann die erste
Ventileinheit ausgebildet sein, in jeder Schaltstellung einen Hydraulikfluss zur zweiten
Ventileinheit zuzulassen, und an einem weiteren Ausgang den Hydraulikölfluss in einer
bestimmten Schaltstellung zu sperren. Dies ist insbesondere zweckmäßig, wenn es sich
bei dem über die zweite Ventileinheit mit der Hydraulikpumpe verbunden Verbraucher
um eine Lenkvorrichtung oder einen Teil davon handelt, da die Lenkvorrichtung stets
und vorrangig mit Hydrauliköl versorgt werden muss.
[0020] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die zweite Ventileinheit
zwischen die erste Ventileinheit und mindestens einen mengengeregelten Verbraucher
geschaltet ist. Vorzugsweise ist die erste Ventileinheit über eine hydraulische Steuerleitung
mit der zweiten Ventileinheit verbunden. In diesem Fall erfasst der zuvor beschriebene
Drucksensor der Sensorik insbesondere einen Druck in der Steuerleitung zwischen erster
und zweiter Ventileinheit.
[0021] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens eine
hydraulische Lenkvorrichtung bzw. ein Teil davon (z.B. ein oder mehrere Lenkzylinder
zur Auslenkung eines oder mehrerer Räder eines Arbeitsgeräts) als mengengeregelter
Verbraucher vorgesehen ist, welcher insbesondere über die beschriebene zweite Ventileinheit
mit der ersten Ventileinheit verbunden ist. Die zweite Ventileinheit kann ebenfalls
Teil der Lenkvorrichtung sein und einen Lenkventilblock darstellen bzw. umfassen.
[0022] Vorzugsweise umfasst die Sensorik einen mit der Lenkvorrichtung gekoppelten Drehzahlsensor,
welcher zur Erfassung einer Lenkgeschwindigkeit herangezogen wird. Der Drehzahlsensor
kann an einem Lenkgestänge vorgesehen sein. Der gemessene Drehzahlwert wird dem Steuergerät
zur Verfügung gestellt und von diesem vorzugsweise für die Ermittlung eines Volumenstrombedarfs
der Lenkvorrichtung herangezogen. Neben dem gemessenen Drehzahlwert können weitere,
von zusätzlichen Sensoren erfasste Größen herangezogen werden, beispielsweise ein
Druckwert.
[0023] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die erste Ventileinheit
eingerichtet ist, mindestens einen Verbraucher gegenüber mindestens einem anderen
Verbraucher priorisiert mit Hydrauliköl zu versorgen. Vorzugsweise wird dabei ein
mengengeregelter Verbraucher gegenüber einem druckgeregelten Verbraucher priorisiert.
Bei dem vorrangig versorgten Verbraucher kann es sich um eine Lenkvorrichtung bzw.
einen Teil davon handeln.
[0024] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die erste Ventileinheit
ein schaltbares Prioritätsventil umfasst, welches vorzugsweise in einer ersten Schaltstellung
ausschließlich einen oder mehrere mengengeregelte Verbraucher (beispielsweise eine
Lenkvorrichtung) und in einer zweiten Schaltstellung parallel den mindestens einen
mengengeregelten Verbraucher und einen oder mehrere druckgeregelte Verbraucher versorgt.
Das Prioritätsventil kann als stetig schaltbares Wegeventil ausgestaltet sein.
[0025] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Regelanordnung
ein Stellmittel zur Verstellung eines Drucks und/oder eines Schwenkwinkels der Hydraulikpumpe
umfasst, welches elektrisch mit dem Steuergerät verbunden ist. Anhand der Steuer-
bzw. Regelbefehle des Steuergeräts verstellt das Stellglied die Hydraulikpumpe derart,
dass sich der gewünschte Druck bzw. der gewünschte Volumenstrom an den jeweiligen
Verbrauchern einstellt.
[0026] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens ein druckgeregelter
Verbraucher über eine dritte Ventileinheit mit der Hydraulikpumpe, insbesondere mit
der zuvor beschriebenen der ersten Ventileinheit, verbunden ist, wobei die dritte
Ventileinheit vorzugsweise über eine elektrische Steuerleitung durch das Steuergerät
elektrisch ansteuerbar ist. Der Begriff "ansteuerbar" umfasst dabei das Ansteuern
im Rahmen einer Regelung der dritten Ventileinheit. Die dritte Ventileinheit kann
ein Druckminderventil umfassen oder darstellen, welches den am zugeordneten Verbraucher
anliegenden Druck auf einen definierten Wert reduziert, falls das Druckniveau am Eingang
des Druckminderventils zu hoch ist. Der Grenzwert, ab dem das Druckminderventil schaltet,
ist vorzugsweise durch das Steuergerät vorgegeben, welches mit einem elektrischen
Steuereingang des Druckminderventils verbunden sein kann.
[0027] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens ein druckgeregelter
Verbraucher über einen Hydraulikspeicher mit Hydraulikdruck versorgbar ist, wobei
der Hydraulikspeicher vorzugsweise über die Hydraulikpumpe aufladbar ist. Der Hydraulikspeicher
kann einen oder mehrere Einzelspeicher umfassen. Der Hydraulikspeicher kann über ein
Schaltventil mit dem zugeordneten Verbraucher verbunden sein.
[0028] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Sensorik einen
Drucksensor umfasst, welcher einen im Hydraulikspeicher herrschenden Druck erfasst,
und dadurch insbesondere permanent den Füllstand des Hydraulikspeichers überwacht.
Die Regelanordnung ist vorzugsweise eingerichtet, in Abhängigkeit der Signale des
Drucksensors die Hydraulikpumpe derart zu regeln, dass der Hydraulikspeicher gefüllt
wird, beispielsweise wenn ein gewisser Mindestfüllstand unterschritten wird. Hierzu
werden die Signale des Drucksensors dem Steuergerät zur Verfügung gestellt.
[0029] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein mit dem Hydraulikspeicher
verbundener Verbraucher eine hydraulische Bremsvorrichtung ist. Der Druck im Bremssystem
kann über den genannten Drucksensor überwachbar sein.
[0030] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist als druckgeregelter Verbraucher ein
Hydraulikmotor für eine Lüftereinheit und/oder eine hydraulische Vorsteuerung vorgesehen.
Dem Lüftermotor bzw. der Vorsteuerung kann ein Druckreduzierventil und/oder ein Druckminderventil
vorgeschaltet sein.
[0031] Es kann vorgesehen sein, dass mehrere druckgeregelte Verbraucher parallel mit der
ersten Ventileinheit verbunden sind, dies insbesondere parallel zu einem oder mehreren
mengengeregelten Verbrauchern. Einige oder alle der druckgeregelten Verbraucher können
über eine dritte Ventileinheit mit der ersten Ventileinheit verbunden sein. Alternativ
können ein oder mehrere Verbraucher direkt mit der ersten Ventileinheit verbunden
sein.
[0032] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass neben der elektrisch
geregelten Hydraulikpumpe keine weitere Pumpe zur Versorgung der Verbraucher vorhanden
ist. Dadurch ergibt sich ein besonders einfaches bzw. energieeffizientes Hydrauliksystem
zur Versorgung und Regelung der verschiedenen Verbraucher.
[0033] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Arbeitsgerät mit einem erfindungsgemäßen
Hydrauliksystem. Dabei ergeben sich dieselben Vorteile und Eigenschaften wie für das
erfindungsgemäße Hydrauliksystem zuvor beschrieben, weshalb auf eine wiederholende
Beschreibung verzichtet wird. Bei dem Arbeitsgerät kann es sich insbesondere um einen
Hydraulikbagger handeln, wobei das erfindungsgemäße Arbeitsgerät nicht darauf beschränkt
ist. Das erfindungsgemäße Hydrauliksystem kann beispielsweise Teil eines Radladers,
Dumpers oder Teleladers sein. Das erfindungsgemäße Hydrauliksystem ist vorzugsweise
Teil eines Nebenverbraucherkreises des Arbeitsgeräts.
[0034] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend
anhand der Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- Figur 1:
- einen schematischen Schaltplan des erfindungsgemäßen Hydraulik-systems gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel;
- Figur 2:
- einen schematischen Schaltplan des erfindungsgemäßen Hydraulik-systems gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel;
- Figur 3:
- eine detailliertere Darstellung des Hydrauliksystems gemäß Figur 2; und
- Figur 4:
- einen schematischen Schaltplan des erfindungsgemäßen Hydraulik-systems gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel.
[0035] In der Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Hydrauliksystems
als schematischer Schaltplan dargestellt. Bei dem Hydrauliksystem kann es sich um
einen Teil eines Nebenverbraucherkreises einer Arbeitsmaschine wie z.B. einem Hydraulikbagger
handeln, über welchen mehrere Nebenverbraucher mit Hydrauliköl versorgt werden.
[0036] Bei dem erfindungsgemäßen Hydrauliksystem sind mehrere druckgeregelte und mengengeregelte
hydraulische Verbraucher vorgesehen, welche über eine einzige verstellbare Hydraulikpumpe
10 versorgt werden. Bei der Hydraulikpumpe 10 kann es sich beispielsweise um eine
Axialkolbenpumpe handeln.
[0037] Der Ausgang der Hydraulikpumpe 10 ist mit einem Eingang eines ersten Ventilblocks
30 (= erste Ventileinheit) verbunden, welcher einen zweiten Ventilblock 120 (= zweite
Ventileinheit) vorrangig mit Hydrauliköl versorgt. Der zweite Ventilblock 120 ist
über eine Versorgungsleitung mit einem zweiten Ausgang des ersten Ventilblocks 30
verbunden. Darüber hinaus sind die beiden Ventilblöcke 30, 120 über eine hydraulische
Steuerleitung miteinander verbunden, deren Druck durch einen ersten Drucksensor 80
erfasst wird. Bei der Steuerleitung kann es sich um eine LS-Meldeleitung handeln.
[0038] Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem zweiten Ventilblock
120 um einen Teil einer hydraulischen Lenkvorrichtung, welche zudem einen oder mehrere
hydraulische Lenkzylinder 110 umfasst. Der oder die Lenkzylinder 110 sorgen bei entsprechender
Druckbeaufschlagung einer der Druckkammern für eine Auslenkung von gelenkten Rädern
des Arbeitsgeräts (nicht dargestellt).
[0039] Die Lenkvorrichtung umfasst ferner ein Lenkrad 100 mit einem Lenkgestänge, welches
derart mit dem zweiten Ventilblock 120 gekoppelt ist, dass eine bestimmte Auslenkung
des Lenkrads 100 zu einer bestimmten Verstellung des oder der Lenkzylinder 110 und
somit zu einer bestimmten Auslenkung der Räder führt. Ein Drehzahlsensor 90 ist mit
dem Lenkgestänge verbunden und erfasst einen Winkel und/oder eine Winkelgeschwindigkeit
und damit die Lenkgeschwindigkeit.
[0040] Der oder die Lenkzylinder 110 stellen den hydraulischen Verbraucher im engeren Sinne
dar, wobei im Folgenden der Einfachheit halber von der gesamten Lenkvorrichtung als
hydraulischem Verbraucher gesprochen wird. Bei der Lenkvorrichtung handelt es sich
um einen mengengeregelten Verbraucher, welcher einen bestimmten Volumenstrom von der
Hydraulikpumpe 10 benötigt.
[0041] Neben der Lenkvorrichtung als mengengeregeltem Verbraucher ist ein druckgeregelter
Verbraucher 60 vorgesehen, bei dem es sich in diesem Ausführungsbeispiel um einen
hydraulischen Lüftermotor 60 zum Antrieb einer Lüftungsanlage des Arbeitsgeräts handelt.
Der Lüftermotor 60 ist über ein Druckminderventil 50 (= dritte Ventileinheit) mit
einem ersten Ausgang des ersten Ventilblocks 30 verbunden.
[0042] Die Hydraulikpumpe 10 kann über ein Stellmittel 20 in Form eines Pumpenreglers verstellt
werden, um einen bestimmten Volumenstrom und Druck zu liefern. Bei dem Stellmittel
20 kann es sich um einen Druckregler und/oder Schwenkwinkelregler handeln. Über den
Pumpenregler 20 wird die Hydraulikpumpe 10 derart geregelt, dass gleichzeitig der
Lüftermotor 60 mit dem benötigten Druck betrieben und der Lenkvorrichtung ein benötigter
Volumenstrom bereitgestellt werden kann.
[0043] Im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten Systemen wird die Hydraulikpumpe
10 nicht durch eine LS-Regelung oder eine Kombination mehrere LS-, Druck- und ggf.
Leistungsregler geregelt, sondern über eine elektrische Regelanordnung. Es wird somit
eine elektrohydraulische Verdrängereinheit zur Versorgung sämtlicher Verbraucher des
Hydrauliksystems verwendet.
[0044] Die Regelanordnung umfasst ein elektrisches Steuergerät 40 (ECU = electronic control
unit), welches mit den verschiedenen Sensoren 80, 90 verbunden ist und deren Signale
empfängt und verarbeitet. Aus dem durch den ersten Drucksensor 80 gemessenen Druck
in der Steuerleitung zwischen den Ventilblöcken 30, 120 und den Signalen des Drehzahlsensors
90 berechnet das Steuergerät 40 einen von der Lenkvorrichtung benötigten Volumenstrom
und erzeugt ein Steuersignal für den Pumpenregler 20, mit dem das Steuergerät 40 elektrisch
verbunden ist. Das Steuergerät 40 macht dem Regler 20 also eine entsprechende Sollvorgabe,
woraufhin dieser die Hydraulikpumpe 20 derart regelt, dass sie den angeforderten Volumenstrom
liefert.
[0045] Der Ventilblock 30 kann als sogenanntes Prioritätsventil ausgeführt sein, welches
den Pumpenausgang in einer ersten Schaltstellung nur mit der Lenkvorrichtung und in
einer zweiten Schaltstellung parallel mit der Lenkvorrichtung und mit dem Lüftermotor
60 verbindet. Bevorzugt wird die Lenkvorrichtung versorgt, da dessen Funktion für
den Betrieb des Arbeitsgeräts essentiell ist.
[0046] Der Lüftermotor 60 muss mit einem bestimmten Druck betrieben werden (was einer bestimmten
Drehzahlanforderung für den Lüfter entspricht), d.h. er ist druckgeregelt. Um den
benötigten Druck zur Verfügung zu stellen, ist zwischen den Lüftermotor 60 und den
ersten Ausgang des ersten Ventilblocks 30 eine dritte Ventileinheit in Form eines
elektrisch ansteuerbaren Druckminderventils 50 geschaltet, deren Steuereingang elektrisch
mit dem Steuergerät 40 verbunden ist. Das Steuergerät 40 kontrolliert den Grenzdruck
des Druckminderventils 50, beispielsweise anhand einer Vorgabe zum Betrieb der Lüftungsanlage
bzw. einer Drehzahlanforderung. Solange der Druck am ersten Ausgang des ersten Ventilblocks
30 größer als der durch das Steuergerät 40 eingestellte Grenzdruck des Druckminderventils
50 ist, liegt am Lüftermotor 60 immer der gleiche Druck an. Die Druckanforderung wird
dem Pumpenregler 20 wiederum als Sollwertvorgabe durch das Steuergerät 40 zur Verfügung
gestellt. Der Hydraulikmotor 10 wird insbesondere derart geregelt, dass der bereitgestellte
Druck größer oder gleich dem Grenzdruck des Druckminderventils 50 ist.
[0047] Bei dem druckgeregelten Verbraucher kann es sich generell um einen Hydraulikmotor
(wie z.B. den Lüftermotor 60 des hier gezeigten Ausführungsbeispiels), einen Ventilblock
oder einen beliebigen anderen druckgeregelten Verbraucher handeln. Ebenfalls können
mehrere druckgeregelte Verbraucher parallel zueinander mit dem ersten Ventilblock
30 verbunden sein. Ein solches Ausführungsbeispiel ist in der Figur 2 gezeigt, wobei
zusätzlich zum Lüftermotor 60 zwei weitere druckgeregelte Verbraucher 140, 170 vorgesehen
und parallel zum Lüftermotor 60 mit dem ersten Ausgang des ersten Ventilblocks 30
verbunden sind. Komponenten mit bereits in der Figur 1 gezeigten Bezugszeichen sind
identisch zur Ausführungsform der Figur 1 und werden hier nicht nochmals beschrieben.
[0048] Als zusätzlicher druckgeregelter Verbraucher ist eine hydraulische Vorsteuerung 140
vorgesehen, welche direkt mit dem ersten Ausgang des ersten Ventilblocks 30 verbunden
ist. Der Vorsteuerung 140 kann ein hydraulisches Druckreduzierventil 130 vorgeschaltet
sein. Die Vorsteuerung 140 kann eine Steueröleinheit umfassen oder darstellen, welche
einen bestimmten Steuerdruck (z.B. 30 bar) für weitere Komponenten des Hydrauliksystems
(z.B. für einen Hauptverbraucherkreis) bereitstellt.
[0049] Ferner ist als weiterer druckgeregelter Verbraucher eine hydraulische Bremsvorrichtung
170 vorgesehen, welche parallel zu den anderen druckgeregelten Verbrauchern 60, 140
direkt mit dem ersten Ausgang des ersten Ventilblocks 30 verbunden ist. Die Bremsvorrichtung
170 kann ein Bremsventil (beispielsweise ein Zweikreis-Bremsventil) mit Bremspedal
umfassen.
[0050] Die Bremsvorrichtung wird über einen Hydraulikspeicher 150 mit Druck versorgt. Der
Druck im Speicher 150 wird durch einen mit dem Steuergerät 40 elektrisch verbundenen
zweiten Drucksensor 160 kontinuierlich auf den aktuellen Füllstand überwacht und die
Signale dem Steuergerät 40 zur Verfügung gestellt. Fällt der Druck im Hydraulikspeicher
150 unter einen definierten Grenzwert ab (dieser kann im Steuergerät oder einem mit
diesem verbundenen Speicher hinterlegt sein), so sendet das Steuergerät 40 dem Pumpenregler
20 ein entsprechendes Signal, die Hydraulikpumpe 10 auszuschwenken, um den Hydraulikspeicher
150 zu laden. Der Ladevorgang erfolgt so lange, bis der Hydraulikspeicher 150 gefüllt
ist.
[0051] Ist die Druckanforderung für den Hydraulikspeicher 150 höher als die Druckanforderung
für den Lüftermotor 60, wird der Druck durch das Druckminderventil 50 entsprechend
reduziert.
[0052] Steht an der Lenkvorrichtung ein zu hoher Druck an (beispielsweise aufgrund eines
Ladevorgangs des Hydraulikspeichers 150 und einer entsprechenden Druckerzeugung durch
die Hydraulikpumpe 10), so regelt der zweite Ventilblock 120 den überschüssigen Druck
vorzugsweise selbstständig aus (ähnlich wie bei einer Druckwaage).
[0053] Dadurch ist es möglich, dass ein einziger Pumpenregler 20 und eine einzige Hydraulikpumpe
10 sowohl einen benötigten Volumenstrom für die Lenkvorrichtung als auch die benötigten
und meist unterschiedlichen Drücke für Hydraulikspeicher 150, Vorsteuerung 140, Lüftermotor
60 und Lenkvorrichtung zur Verfügung stellen kann.
[0054] Durch die rein elektrische Ausführung des Pumpenreglers 20 kann die Hydraulikpumpe
10 beim Startvorgang komplett momentlos gestellt werden. Dadurch reduziert sich das
Drehmoment beim Startvorgang der Maschine, was den Startvorgang wesentlich erleichtert.
[0055] Die Regelanordnung versorgt die verschiedenen Nebenverbraucher durch eine einzige
verstellbare Hydraulikpumpe bedarfsgerecht mit der geforderten Ölmenge.
[0056] Die Figur 3 zeigt das Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems der Figur 2 in einer
detaillierteren Ansicht. Hier ist u.a. das Zweikreis-Bremsventil 170 zu erkennen,
welches zwei Einzel-Hydraulikspeicher 150 mit den hydraulischen Bremsen verbindet.
Ein Rückschlagventil ist zwischen das Bremsventil 170 und die Hydraulikspeicher 150
einerseits und den ersten Ventilblock 30 andererseits geschaltet und sperrt einen
Hydraulikrückfluss vom Speicher 150 zum ersten Ventilblock 30.
[0057] Ferner ist das Prioritätsventil 30 mit seinen beiden Schaltstellungen zu erkennen
(erste, in der Figur 3 untere Schaltstellung: alleinige Versorgung der Lenkvorrichtung;
zweite, in der Figur 3 obere Schaltstellung: parallele Versorgung der Lenkvorrichtung
und der anderen druckgeregelten Verbraucher).
[0058] Ebenfalls ist der Aufbau des Lenkventils bzw. des zweiten Ventilblocks 120 zu erkennen.
Das Prioritätsventil 30 wird nicht über das Steuergerät 40, sondern hydraulisch über
die mit dem zweiten Ventilblock 120 verbundene Steuerleitung gesteuert. In der Figur
4 ist ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Hydrauliksystems als schematischer
Schaltplan dargestellt. Der einzige Unterschied gegenüber dem Ausführungsbeispiel
der Figur 1 ist, dass kein erster Ventilblock 30 (erste Ventileinheit) vorgesehen
ist. Stattdessen sind das Druckminderventil 50 und der zweite Ventilblock 120 (zweite
Ventileinheit) direkt mit der Hydraulikpumpe 10 verbunden. Der Drucksensor 80 erfasst
den Druck in einer Hydraulikleitung des zweiten Ventilblocks 120, bei der es sich
beispielsweise um eine hydraulische Steuerleitung des zweiten Ventilblocks 120 handeln
kann. Bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 4 erfolgt also keine Priorisierung des
Hydraulikflusses zum zweiten Ventilblock 120, wohingegen weiterhin die zuvor beschriebene
erfindungsgemäße elektrische Regelung durch das Steuergerät 40 erfolgt.
Bezugszeichenliste:
[0059]
- 10
- Hydrauliksystem
- 20
- Stellglied (Pumpenregler)
- 30
- Erste Ventileinheit
- 40
- Steuergerät
- 50
- Dritte Ventileinheit
- 60
- Druckgeregelter Verbraucher (Lüftermotor)
- 80
- Drucksensor
- 90
- Drehzahlsensor
- 100
- Lenkrad
- 110
- Lenkzylinder
- 120
- Zweite Ventileinheit
- 130
- Druckreduzierventil
- 140
- Vorsteuerung
- 150
- Hydraulikspeicher
- 160
- Drucksensor
- 170
- Bremsvorrichtung
1. Hydrauliksystem umfassend mindestens zwei hydraulische Verbraucher, von denen wenigstens
ein Verbraucher druckgeregelt und wenigstens ein Verbraucher mengengeregelt ist, eine
verstellbare Hydraulikpumpe (10), über welche die mindestens zwei Verbraucher gemeinsam
versorgt werden, und eine Regelanordnung,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hydraulikpumpe (10) mittels der Regelanordnung elektrisch geregelt wird, wobei
die Regelanordnung ein Steuergerät (40) und eine mit dem Steuergerät (40) verbundene
Sensorik zur Erfassung mindestens einer einen Bedarf eines Verbrauchers charakterisierenden
Größe umfasst, wobei das Steuergerät (40) eingerichtet ist, unter Verwendung der mindestens
einen erfassten Größe einen von einem druckgeregelten Verbraucher benötigten Druck
sowie einen von einem mengengeregelten Verbraucher benötigten Volumenstrom zu ermitteln
und die Hydraulikpumpe (10) derart zu regeln, dass der benötigte Druck und der benötigte
Volumenstrom bereitgestellt werden.
2. Hydrauliksystem nach Anspruch 1, ferner umfassend eine zweite Ventileinheit (120),
welche zwischen die Hydraulikpumpe (10) und mindestens einen mengengeregelten Verbraucher
geschaltet ist und vorzugsweise nicht von dem Steuergerät (40) elektrisch angesteuert
wird.
3. Hydrauliksystem nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Sensorik einen Drucksensor
(80) umfasst, welcher einen Druck in der zweiten Ventileinheit (120), insbesondere
in einer Steuerleitung zweiten Ventileinheit (120), erfasst.
4. Hydrauliksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine erste
Ventileinheit (30), welche die mindestens zwei Verbraucher mit der Hydraulikpumpe
(10) verbindet und vorzugsweise nicht von dem Steuergerät (40) elektrisch angesteuert
wird.
5. Hydrauliksystem nach Anspruch 4 und einem der Ansprüche 2 bis 3, wobei die zweite
Ventileinheit (120) zwischen die erste Ventileinheit (30) und mindestens einen mengengeregelten
Verbraucher geschaltet ist, wobei die erste Ventileinheit (30) vorzugsweise über eine
hydraulische Steuerleitung mit der zweiten Ventileinheit (120) verbunden ist und die
Sensorik insbesondere einen Drucksensor (80) umfasst, welcher einen Druck in der Steuerleitung
zwischen erster und zweiter Ventileinheit (30, 120) erfasst.
6. Hydrauliksystem nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Ventileinheit
(30) eingerichtet ist, mindestens einen, insbesondere mengengeregelten, Verbraucher
(110) gegenüber mindestens einem anderen, insbesondere druckgeregelten, Verbraucher
(60, 140, 170) priorisiert mit Hydrauliköl zu versorgen.
7. Hydrauliksystem nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die erste Ventileinheit (30)
ein schaltbares Prioritätsventil umfasst, welches vorzugsweise in einer ersten Schaltstellung
ausschließlich einen oder mehrere mengengeregelte Verbraucher (110) und in einer zweiten
Schaltstellung parallel den mindestens einen mengengeregelten Verbraucher (110) und
einen oder mehrere druckgeregelte Verbraucher (60, 140, 170) versorgt.
8. Hydrauliksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens ein mengengeregelter
Verbraucher (110) Teil einer hydraulischen Lenkvorrichtung ist (100, 110, 120), wobei
die Sensorik vorzugsweise einen mit der Lenkvorrichtung (100, 110, 120) gekoppelten
Drehzahlsensor (90) zur Erfassung einer Lenkgeschwindigkeit umfasst.
9. Hydrauliksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Regelanordnung
ein Stellmittel (20) zur Verstellung eines Drucks und/oder eines Schwenkwinkels der
Hydraulikpumpe (10) umfasst, welches elektrisch mit dem Steuergerät (40) verbunden
ist.
10. Hydrauliksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens ein druckgeregelter
Verbraucher (60) über eine dritte Ventileinheit (50) mit der Hydraulikpumpe (10) verbunden
ist, wobei die dritte Ventileinheit (50) vorzugsweise über eine elektrische Steuerleitung
durch das Steuergerät (40) elektrisch ansteuerbar ist.
11. Hydrauliksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens ein druckgeregelter
Verbraucher (170) über einen Hydraulikspeicher (150) versorgbar ist, wobei der Hydraulikspeicher
(150) vorzugsweise über die Hydraulikpumpe (10) aufladbar ist, wobei ein mit dem Hydraulikspeicher
(150) verbundener Verbraucher insbesondere eine hydraulische Bremsvorrichtung (170)
ist.
12. Hydrauliksystem nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Sensorik einen Drucksensor
(160) umfasst, welcher einen im Hydraulikspeicher (150) herrschenden Druck erfasst,
wobei die Regelanordnung vorzugsweise eingerichtet ist, in Abhängigkeit eines Signals
des Drucksensors (160) die Hydraulikpumpe (10) derart zu regeln, dass der Hydraulikspeicher
(150) gefüllt wird.
13. Hydrauliksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als druckgeregelter
Verbraucher ein Hydraulikmotor (60) für eine Lüftereinheit und/oder eine hydraulische
Vorsteuerung (140) vorgesehen ist, welcher vorzugsweise ein Druckreduzierventil (130)
und/oder ein Druckminderventil (50) vorgeschaltet ist.
14. Hydrauliksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei neben der Hydraulikpumpe
(10) keine weitere Pumpe zur Versorgung der Verbraucher vorgesehen ist.
15. Arbeitsgerät, insbesondere Hydraulikbagger, mit einem Hydrauliksystem nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, wobei das Hydrauliksystem vorzugsweise Teil eines Nebenverbraucherkreises
des Arbeitsgeräts ist.