[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sanitärinstallation mit einer Kaltwasserleitung,
einer Heißwasserleitung und mindestens einer thermoelektrischen Vorrichtung, welche
zwischen der Kaltwasserleitung und der Heißwasserleitung angeordnet ist.
[0002] Eine Sanitärinstallation mit den vorgenannten Merkmalen ist beispielsweise aus
WO 2019/243770 A1 bekannt. Mit einer solchen thermoelektrischen Vorrichtung wird durch die Temperaturdifferenz
zwischen der Kaltwasserleitung und der Heißwasserleitung elektrische Energie erzeugt.
Bei den bekannten Sanitärinstallationen ist die thermoelektrische Vorrichtung unmittelbar
vor der Sanitärarmatur zwischen einer Heißwasserzuleitung und einer Kaltwasserzuleitung
angeordnet. Eine hohe Temperaturdifferenz zwischen der Heißwasserzuleitung und der
Kaltwasserzuleitung liegt in diesem Fall während der Benutzung der Sanitärarmatur
und kurz danach vor, während die Temperaturdifferenz nach dem Abschalten der Sanitärarmatur
mit abkühlendem Heißwasser geringer wird. Somit wird elektrische Energie mit der thermoelektrischen
Vorrichtung nur während der Benutzung der Sanitärinstallation und kurz danach erzeugt.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die mit Bezug zum Stand der Technik
geschilderten Nachteile zu beseitigen und insbesondere eine Sanitärinstallation anzugeben,
mit der mehr beziehungsweise zuverlässiger elektrische Energie erzeugt wird.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Sanitärinstallation mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen der Sanitärinstallation sind in den abhängigen
Ansprüchen und in der Beschreibung angegeben, wobei einzelne Merkmale der vorteilhaften
Weiterbildungen in technisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar sind.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe insbesondere durch eine Sanitärinstallation mit den eingangs
genannten Merkmalen, bei der die Kaltwasserleitung eine Kaltwasserringleitung und
die Heißwasserleitung eine Heißwasserringleitung ist. Die gebäudeseitig installierte
Ringleitungen zeichnen sich dadurch aus, dass in ihnen ständig Kaltwasser beziehungsweise
Heißwasser fließt.
[0006] Mit anderen Worten: Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass die mindestens
eine thermoelektrische Vorrichtung zur Erzeugung von elektrischer Energie zwischen
einer gebäudeseitigen Kaltwasserringleitung und einer gebäudeseitigen Heißwasserringleitung
angeordnet ist, so dass die thermoelektrische Vorrichtung länger elektrische Energie
erzeugen kann. Somit steht dezentral elektrische Energie bereit, die von einem elektrischen
Verbraucher verwendet werden kann. Andererseits wird aber auch dem in der Heißwasserleitung
zirkulierenden Heißwasser häufiger Energie entzogen.
[0007] Thermoelektrische Vorrichtungen sind als solche hinlänglich bekannt. Mit thermoelektrischen
Vorrichtungen wird aufgrund einer Temperaturdifferenz elektrische Energie erzeugt.
Beispielsweise kann durch den thermoelektrischen Effekt mittels Thermoelementen ein
Strom erzeugt werden. Zur Ausnutzung des thermoelektrischen Effekts werden in der
Regel Metalle verwendet. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die thermoelektrische
Vorrichtung einen thermoelektrischen Generator umfasst, welcher Halbleitermaterialien
verwendet. Die Verwendung von thermoelektrischen Vorrichtungen in Sanitärinstallationen
ist auch bereits aus der oben referenzierten
WO 2019/243770 A1 sowie aus
CN 103904939 A und
CN 105605790 A bekannt. Allerdings sind gemäß diesem Stand der Technik die thermoelektrischen Vorrichtungen
unmittelbar stromauf einer Sanitärarmatur und nicht zwischen den Ringleitungen angeordnet.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Sanitärinstallation mindestens eine
Elektronik aufweisende Sanitärarmatur, wobei die Sanitärarmatur elektrisch mit mindestens
einer thermoelektrischen Vorrichtung verbunden ist. Die Sanitärinstallation kann beispielsweise
genau eine Elektronik aufweisende Sanitärarmatur und genau eine thermoelektrische
Vorrichtung aufweisen, die benachbart zueinander angeordnet sind. Alternativ kann
aber auch vorgesehen sein, dass die Sanitärinstallation mehrere Elektronik aufweisende
Sanitärarmaturen aufweist und für jede Sanitärarmatur eine thermoelektrische Vorrichtung
zwischen der Kaltwasserringleitung und der Heißwasserringleitung angeordnet ist. In
einem Gebäude müssen somit keine elektrischen Versorgungsleitungen zu einer Elektronik
aufweisenden Sanitärarmatur verlegt werden, da diese mittels der thermoelektrischen
Vorrichtung zuverlässig mit elektrischer Energie versorgt werden können.
[0009] Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass für jede Sanitärarmatur mehrere (beispielsweise
genau zwei, drei oder vier) thermoelektrische Vorrichtungen vorgesehen sind, die stromauf
und/oder stromab zu einer Abzweigung zu der Sanitärarmatur in den Ringleitungen angeordnet
sind, sodass bei Bedarf mehr elektrische Energie bereitgestellt werden kann.
[0010] Die jeweilige Sanitärarmatur ist dabei mit ihrem Kaltwasseranschluss mit der Kaltwasserringleitung
und mit ihrem Heißwasseranschluss mit der Heißwasserringleitung verbunden.
[0011] In einer Ausführungsform weist die eine oder jede thermoelektrische Vorrichtung einen
ersten, in der Kaltwasserringleitung angeordneten Anschlussblock und einen zweiten,
in der Heißwasserringleitung angeordneten Anschlussblock auf, wobei ein thermoelektrischer
Generator der thermoelektrischen Vorrichtung thermisch leitend zwischen dem ersten
Anschlussblock und dem zweiten Anschlussblock angeordnet ist. Die Anschlussblöcke
sind beispielsweise aus einem gut wärmeleitenden Material ausgebildet. Bevorzugt ist
in diesem Zusammenhang, dass in dem Anschlussblock selbst Bohrungen oder Leitungen
ausgebildet sind, an die die Rohre der Heißwasserringleitung beziehungsweise der Kaltwasserringleitung
angeschlossen sind. Die Anschlussblöcke bilden somit abschnittsweise selbst einen
Teil der Kaltwasserringleitung beziehungsweise der Heißwasserringleitung aus. Die
Bohrungen beziehungsweise die Leitungen in den Anschlussblöcken können dabei so angeordnet
sein, dass sie benachbart zu einer Oberfläche des jeweiligen Anschlussblocks verlaufen.
Zwischen den beispielsweise mittels geeigneter Verbindungsmittel aneinander befestigten
Anschlussblöcken ist der thermoelektrische Generator angeordnet, der somit in einem
wärmeleitenden Kontakt zu beiden Anschlussblöcken ist.
[0012] Für eine einfache Montage ist der erste Anschlussblock insbesondere unmittelbar stromauf
oder stromab einer Abzweigung zu einer Sanitärarmatur in der Kaltwasserringleitung
angeordnet und der zweite Anschlussblock unmittelbar stromauf oder stromab einer Abzweigung
zu einer Sanitärarmatur in der Heißwasserringleitung angeordnet.
[0013] Es kann zudem vorgesehen sein, dass die Sanitärinstallation einen elektrischen Akkumulator
umfasst, welcher mit der thermoelektrischen Vorrichtung verbunden ist. Es kann somit
elektrische Energie zwischengespeichert werden. Somit ist es auch möglich, dass eine
größere elektrische Leistung abgerufen werden kann, als mit der thermoelektrischen
Vorrichtung erzeugt werden kann. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Sanitärinstallation
eine Ladeschaltung umfasst, welche den von der mindestens einen thermoelektrischen
Vorrichtung bereitgestellten Strom so umwandelt, dass eine Ladung des Akkumulator
oder eines externen Verbrauchers möglich ist.
[0014] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Sanitärinstallation einen separaten Anschluss
zum Anschließen eines externen elektrischen Verbrauchers aufweist. Beispielsweise
kann die Sanitärinstallation einen USB-Anschluss aufweisen, so dass ein Benutzer seine
elektronischen Geräte aufladen kann.
[0015] In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Sanitärinstallation
eine Installationsbox umfasst, in der der Akkumulator, die Abzweigungen von den Ringleitungen
zu einer Sanitärarmatur und die thermoelektrische Vorrichtung angeordnet sind. Die
Installationsbox bildet eine Art Gehäuse für die vorgenannten Komponenten der Sanitärinstallation
aus. Es ist somit möglich, einen Bausatz für die Sanitärinstallation zur Verfügung
zu stellen, der die Installationsbox, den Akkumulator, die thermoelektrische Vorrichtung
sowie die benötigten Anschlussmittel zum Anschließen der thermoelektrischen Vorrichtung
an die Ringleitungen zur Verfügung umfasst. Die Installationsbox ist insbesondere
so ausgebildet, dass sie in einem Gebäude unter Putz verbaut werden kann. Somit ist
die Installation deutlich vereinfacht.
[0016] Hierbei kann auch vorgesehen sein, dass die Installationsbox auf einer Vorderseite
eine Buchse zum elektrischen Anschließen der Sanitärarmatur umfasst. Die Buchse ist
dabei insbesondere so angeordnet, dass die Buchse nach der bestimmungsgemäßen Installation
der Installationsbox in der Wand eines Gebäudes einfach zugänglich ist, so dass eine
Elektronik aufweisende Sanitärarmatur einfach mit der thermoelektrischen Vorrichtung
verbunden werden kann.
[0017] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden im Folgenden anhand der Figuren
beispielhaft erläutert. Es zeigen schematisch
Figur 1: eine Perspektivansicht einer Sanitärinstallation und
Figur 2: eine Detailansicht der Sanitärinstallation.
[0018] Die in den Figuren dargestellte Sanitärinstallation 1 umfasst eine Kaltwasserringleitung
2 und eine Heißwasserringleitung 3.
[0019] Die Sanitärinstallation 1 umfasst zudem eine Elektronik aufweisende Sanitärarmatur
5, welche in dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf einem Waschtisch installiert
ist.
[0020] Ein Kaltwasseranschluss 5.1 der Sanitärarmatur 5 ist über eine Abzweigung 2.1 an
die Kaltwasserringleitung 2 angeschlossen. Ein in den Figuren nicht zu sehender Heißwasseranschluss
der Sanitärarmatur 5 ist über eine Abzweigung 3.1 an die Heißwasserringleitung 3 angeschlossen.
[0021] Die Sanitärinstallation 1 umfasst zudem eine thermoelektrische Vorrichtung 4. Die
thermoelektrische Vorrichtung 4 umfasst einen ersten Anschlussblock 4.1 und einen
zweiten Anschlussblock 4.2.
[0022] Der erste Anschlussblock 4.1 ist an die Rohre der Heißwasserringleitung 3 angeschlossen
und weist in seinem Inneren Strömungswege zum Durchleiten des Heißwassers auf. Der
zweite Anschlussblock 4.2 ist an die Rohre der Kaltwasserringleitung 2 angeschlossen
und weist in seinem Inneren Strömungswege zum Durchleiten von Kaltwasser auf. Zwischen
dem ersten Anschlussblock 4.1 und dem zweiten Anschlussblock 4.2 ist ein thermoelektrischer
Generator angeordnet, der aufgrund der Temperaturdifferenz zwischen dem Heißwasser
und dem Kaltwasser elektrische Energie erzeugt.
[0023] Die Sanitärinstallation 1 umfasst zudem einen elektrischen Akkumulator 6, welcher
mit der thermoelektrischen Vorrichtung 4 verbunden ist. In dem Akkumulator 6 kann
somit elektrische Energie zwischengespeichert werden, wozu eine Ladeschaltung vorgesehen
sein kann.
[0024] Die Sanitärinstallation umfasst zudem eine Buchse 8, an die die Sanitärarmatur 5
zur elektrischen Energieversorgung angeschlossen ist.
[0025] Die Sanitärinstallation 1 umfasst zudem eine Installationsbox 7, in der der elektrische
Akkumulator 6, die Abzweigungen 2.1 und 3.1 sowie die thermoelektrische Vorrichtung
4 angeordnet sind.
[0026] Durch die Anordnung der thermoelektrischen Vorrichtung 4 zwischen der Kaltwasserringleitung
2 und der Heißwasserringleitung 3 kann länger elektrische Energie erzeugt werden,
welche gegebenenfalls in dem Akkumulator 6 zwischengespeichert werden kann. Auf diese
Weise ist es aber auch möglich, zumindest zeitweise eine höhere elektrische Leistung
bereitzustellen, als mit dem thermoelektrischen Generator 4 erzeugt werden kann. Da
die thermoelektrische Vorrichtung 4 benachbart zu der Sanitärarmatur 5 angeordnet
ist, ist es zudem nicht notwendig, eine Stromleitung zu der Sanitärarmatur 5 zu verlegen.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Sanitärinstallation
- 2
- Kaltwasserringleitung
- 2.1
- Abzweigung
- 3
- Heißwasserringleitung
- 3.1
- Abzweigung
- 4
- thermoelektrische Vorrichtung
- 4.1
- erster Anschlussblock
- 4.2
- zweiter Anschlussblock
- 5
- Sanitärarmatur
- 5.1
- Kaltwasseranschluss
- 5.2
- Heißwasseranschluss
- 6
- Akkumulator
- 7
- Installationsbox
- 8
- Buchse
1. Sanitärinstallation (1) mit
- einer Kaltwasserleitung,
- einer Heißwasserleitung und
- mindestens einer thermoelektrischen Vorrichtung (4), wobei die mindestens eine thermoelektrische
Vorrichtung (4) zwischen der Kaltwasserleitung und der Heißwasserleitung angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kaltwasserleitung eine Kaltwasserringleitung (2) und die Heißwasserleitung eine
Heißwasserringleitung (3) ist.
2. Sanitärinstallation (1) nach Anspruch 1, umfassend mindestens eine Elektronik aufweisende
Sanitärarmatur (5), wobei die mindestens eine Sanitärarmatur (5) elektrisch mit einer
der mindestens einen thermoelektrischen Vorrichtung (4) verbunden ist.
3. Sanitärinstallation (1) nach Anspruch 2, wobei ein Kaltwasseranschluss (5.1) der Sanitärarmatur
(5) mit der Kaltwasserringleitung (2) und ein Heißwasseranschluss der Sanitärarmatur
(5) mit der Heißwasserringleitung (3) verbunden ist.
4. Sanitärinstallation (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die thermoelektrische
Vorrichtung (4) einen ersten, in der Kaltwasserringleitung (2) angeordneten Anschlussblock
(4.1) und einen zweiten, in der Heißwasserringleitung (3) angeordneten Anschlussblock
(4.2) aufweist, wobei ein thermoelektrischer Generator der thermoelektrischen Vorrichtung
(4) zwischen dem ersten Anschlussblock (4.1) und dem zweiten Anschlussblock (4.2)
angeordnet ist.
5. Sanitärinstallation (1) nach Anspruch 4, wobei der erste Anschlussblock (4.1) unmittelbar
stromauf oder stromab einer Abzweigung (2.1) zu einer Sanitärarmatur (5) in der Kaltwasserringleitung
(2) angeordnet ist und der zweite Anschlussblock (4.2) unmittelbar stromauf oder stromab
einer Abzweigung (3.1) zu einer Sanitärarmatur (5) in der Heißwasserringleitung (3)
angeordnet ist.
6. Sanitärinstallation (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die thermoelektrische
Vorrichtung (4) mit einem elektrischen Akkumulator (6) und/oder einer Ladeschaltung
verbunden ist.
7. Sanitärinstallation (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sanitärinstallation
(1) einen Anschluss zum Anschließen eines externen elektrischen Verbrauchers aufweist.
8. Sanitärinstallation (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sanitärinstallation
eine Installationsbox (7) umfasst, in der der Akkumulator (6), die Abzweigungen (2.1,
3.1) und die thermoelektrische Vorrichtung (4) angeordnet sind.
9. Sanitärinstallation (1) nach Anspruch 8, wobei in der Installationsbox (7) eine Buchse
(8) zum elektrischen Anschließen der Sanitärarmatur (5) integriert ist.
10. Sanitärinstallation (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an die Kaltwasserringleitung
(2) und die Heißwasserringleitung (3) mehrere Sanitärarmaturen (5) angeschlossen sind
und für jede Sanitärarmatur (5) eine thermoelektrische Vorrichtung (4) zwischen der
Kaltwasserringleitung (2) und der Heißwasserringleitung (3) angeordnet ist.