[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur nachträglichen kraftübertragenden Anbindung
eines zweiten lastaufnehmenden Bauwerksteils an ein erstes lastaufnehmendes Bauwerksteil,
insbesondere einer Balkonplatte an einer Gebäudedecke, sowie ein Bauwerk mit einer
solchen Einrichtung.
[0002] Aus der
DE 20 2021 000 466 U1 geht eine Einrichtung zur nachträglichen thermisch isolierenden, kraftübertragenden
Anbindung eines zweiten lastaufnehmenden Bauwerksteils an ein erstes lastaufnehmendes
Bauwerksteil hervor. Die Einrichtung umfasst ein thermisch isolierendes Bauelement,
das bei der Herstellung des ersten Bauwerksteils an dem ersten Bauwerksteil fixiert
wird. Hierzu werden Bewehrungselemente des thermisch isolierenden Bauelements im ersten
Bauwerksteil eingegossen. Das zweite Bauwerksteil kann nach Herstellung des ersten
und des zweiten Bauwerksteils an dem ersten Bauwerksteil fixiert werden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur nachträglichen
kraftübertragenden Anbindung eines zweiten lastaufnehmenden Bauwerksteils an ein erstes
lastaufnehmendes Bauwerksteil zu schaffen, die eine einfache Herstellung der Gebäudeteile
ermöglicht. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein einfach
herstellbares Bauwerk mit einer solchen Einrichtung anzugeben.
[0004] Diese Aufgabe wird bezüglich der Einrichtung zur nachträglichen kraftübertragenden
Anbindung eines zweiten lastaufnehmenden Bauwerksteils an ein erstes lastaufnehmendes
Bauwerksteil durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bezüglich
des Bauwerks wird die Aufgabe durch ein Bauwerk mit den Merkmalen des Anspruchs 14
gelöst.
[0005] Die Einrichtung ist so ausgebildet, dass sie eine nachträgliche Anbindung der Verbindungseinrichtung
an dem ersten Bauwerksteil und eine nachträgliche Anbindung des zweiten Bauwerksteils
an der Verbindungseinrichtung ermöglicht. "Nachträglich" bedeutet in diesem Zusammenhang,
dass das erste Bauwerksteil und das zweite Bauwerksteil separat voneinander hergestellt
werden können, insbesondere aus Beton, und dass die Einrichtung so gestaltet ist,
dass es möglich ist, die Bauwerksteile nach ihrer Herstellung, also insbesondere,
nachdem der Beton der Bauwerksteile fest geworden ist, über die Verbindungseinrichtung
miteinander zu verbinden. Eine nachträgliche Anbindung ist beispielsweise nicht möglich,
wenn ein Bewehrungsteil der Verbindungseinrichtung in den Beton eines der Bauwerksteile
eingebettet werden muss.
[0006] Dadurch, dass die Verbindungseinrichtung nachträglich an dem ersten Bauwerksteil
angebunden werden kann, ist eine vereinfachte Herstellung des ersten Bauwerksteils
möglich. Die Herstellung der Schalungen für die Bauwerksteile ist vereinfacht, da
die Verbindungseinrichtung nicht an der Schalung angeordnet und ausgerichtet werden
muss. Die Komplexität der Schalungen ist verringert. Die in die Bauwerksteile einzubettenden
Elemente der Einrichtung können einfach an der jeweiligen Schalung positioniert werden.
Die Positionierung kann insbesondere über die Verbindungen, über die nach Fertigstellung
des jeweiligen Bauwerksteils eine Verbindung mit der Verbindungseinrichtung erfolgen
soll, hergestellt werden. Sind die Verbindungen Gewindeverbindungen, können die einzubettenden
Elemente der Einrichtung über Schrauben oder Muttern, die durch Bohrungen in der Schalung
gesteckt werden, von außen positioniert werden.
[0007] Der Transport der Bauwerksteile ist vereinfacht, da die über die Bauwerksteile hinausstehende
Verbindungseinrichtung erst nach dem Transport der Bauwerksteile auf die Baustelle
an der Bauwerksteilen angeordnet werden muss. In bevorzugter Ausführung sind mindestens
ein Bauwerksteil, insbesondere beide Bauwerksteile Betonfertigteile. Die Fixierung
der Verbindungseinrichtung am ersten Bauwerksteil erfolgt vorteilhaft erst dann, wenn
das erste Bauwerksteil am Bauwerk eingebaut ist. Vorteilhaft erfolgt nach der Anordnung
der Verbindungseinrichtung am ersten Bauwerksteil eine Justage der Verbindungseinrichtung
gegenüber dem Bauwerk und anschließend wird das zweite Bauwerksteil an der Verbindungseinrichtung
angeordnet und fixiert.
[0008] Vorteilhaft sind die zugkraftübertragenden Mittel, die querkraftübertragenden Mittel
und die druckkraftübertragenden Mittel der Verbindungseinrichtung separat voneinander
ausgebildet. Dadurch sind eine vorteilhafte Auslegung und eine gute Anpassung an die
zu übertragenden Kräfte möglich.
[0009] Vorteilhaft sind die zugkraftübertragenden Mittel der Verbindungseinrichtung über
mindestens eine lösbare Verbindung, insbesondere über mindestens eine Schraubverbindung,
mit den zugkraftübertragenden Mitteln des ersten Bauwerksteils verbindbar.
[0010] In bevorzugter Ausführung weisen die druckkraftübertragenden Mittel der Verbindungseinrichtung
eine Stirnfläche zur Anlage an mindestens einem Druckeinleitungselement des ersten
Bauwerksteils auf. Dadurch ist eine einfache Übertragung der Drucckräfte möglich.
[0011] Die querkraftübertragenden Mittel der Verbindungseinrichtung sind vorteilhaft über
mindestens eine lösbare Verbindung, insbesondere über mindestens eine Schraubverbindung,
mit den querkraftübertragenden Mitteln des ersten Bauwerksteils verbindbar.
[0012] Anstatt der mindestens einen Schraubverbindung kann auch eine andere Art der Verbindung,
bevorzugt eine lösbare Verbindung, vorgesehen sein.
[0013] Vorteilhaft weisen die querkraftübertragenden Mittel der Verbindungseinrichtung mindestens
einen Querkraftabschnitt auf, der zumindest teilweise zur Anordnung in der Trennfuge
vorgesehen ist. Der mindestens eine Querkraftabschnitt ist vorteilhaft mit mindestens
einem in dem ersten Bauwerksteil eingebundenen Verankerungselement über eine nachträglich
herstellbare Verbindung verbindbar. Die nachträglich herstellbare Verbindung ist bevorzugt
eine Schraubverbindung. Auch eine andere Art einer nachträglich herstellbaren Verbindung,
beispielsweise eine Schweißverbindung, kann jedoch vorgesehen sein.
[0014] Vorteilhaft sind die Anlagefläche an einem ersten Schenkel und die Auflagefläche
an einem zweiten Schenkel eines Auflagewinkels der Verbindungseinrichtung ausgebildet.
Dadurch ergibt sich eine einfache Gestaltung von Anlagefläche und Auflagefläche. Bevorzugt
sind der erste Schenkel und der zweite Schenkel des Auflagewinkels über mindestens
eine quer zur Längsrichtung verlaufende Wange verbunden. Eine einfache Gestaltung
ergibt sich, wenn eine Oberseite der mindestens einen Wange des Auflagewinkels verlängert
ist und einen zur Anordnung in der Trennfuge vorgesehenen Querkraftabschnitt bildet.
Besonders bevorzugt sind zwei Wangen an gegenüberliegenden Enden des Auflagewinkels
angeordnet, die jeweils verlängert sind und einen zur Anordnung in der Trennfuge vorgesehenen
Querkraftabschnitt bilden.
[0015] Vorteilhaft besteht der Auflagewinkel aus Metall. Besonders bevorzugt ist der Auflagewinkel
einschließlich der mindestens einen Wange aus Blech gebildet, insbesondere durch Stanzen,
Biegen und Schweißen.
[0016] Es kann vorgesehen sein, dass das zweite Bauwerksteil sich mit seinem Beton unmittelbar
auf dem Auflagewinkel abstützt. Für eine verbesserte Krafteinleitung ist insbesondere
vorgesehen, dass die Einrichtung ein Abstützteil, insbesondere einen Abstützwinkel
umfasst, das zur Einbettung im zweiten Bauwerksteil vorgesehen ist. Das Abstützteil
weist vorteilhaft eine erste Abstützfläche zur Übertragung von in Querrichtung gerichteten
Druckkräften sowie eine zweite Abstützfläche zur Übertragung von in Hochrichtung gerichteten
Querkräften zu dem Auflagewinkel auf. Das Abstützteil kann dabei unmittelbar an dem
Auflagewinkel anliegen. Auch die Zwischenlage weiterer Elemente zwischen dem Abstützteil
und dem Auflagewinkel kann vorgesehen sein.
[0017] Die Einrichtung umfasst zugkraftübertragende Mittel zur Übertragung von Zugkräften
zwischen den beiden Bauwerksteilen. Vorteilhaft umfassen die zugkraftübertragenden
Mittel erste Zugstäbe und zweite Zugstäbe. Dabei sind die ersten Zugstäbe vorteilhaft
zur Einbettung in das erste Bauwerksteil und die zweiten Zugstäbe zur Einbettung in
das zweite Bauwerksteil vorgesehen. Die ersten und zweiten Zugstäbe erstrecken sich
vorteilhaft im Wesentlichen oder vollständig auf gegenüberliegenden Seiten der Trennfuge
bzw. der Verbindungseinrichtung. Die ersten Zugstäbe sind mit den zweiten Zugstäben
vorteilhaft kraftübertragend über Zugstababschnitte der Verbindungseinrichtung verbindbar.
In besonders bevorzugter Gestaltung sind die Längsmittelachsen der ersten Zugstäbe,
der zweiten Zugstäbe und der Zugstababschnitte in einer gemeinsamen senkrecht zur
Hochrichtung verlaufenden Ebene angeordnet. Dies ermöglicht eine vorteilhafte Kraftübertragung.
[0018] Eine einfache Gestaltung ergibt sich, wenn die Zugstababschnitte der Verbindungseinrichtung
und die ersten Zugstäbe und/ oder die zweiten Zugstäbe zur Herstellung der Verbindung
an einer oder mehreren gemeinsamen Verbindungsplatten fixiert sind. Bevorzugt sind
die zweiten Zugstäbe und die Zugstababschnitte an einer gemeinsamen Verbindungsplatte
fixiert. Die Zugstababschnitte und die ersten Zugstäbe und/ oder die zweiten Zugstäbe
können beispielsweise über Schraubverbindungen oder über Schweißverbindungen mit der
mindestens einen Verbindungsplatte verbunden sein.
[0019] Das zweite Bauwerksteil kann vollständig im Fertigteilwerk hergestellt werden, und
auf der Baustelle wird kein Ortbeton, Injektionsmörtel oder dergleichen zur Anbindung
des in fertigem Zustand angelieferten zweiten Bauwerksteils an dem ersten Bauwerksteil
benötigt. In bevorzugter Gestaltung wird auch das zweite Bauwerksteil im Fertigteilwerk
hergestellt. Das erste Bauwerksteil und das zweite Bauwerksteil können ohne die Verbindungseinrichtung
hergestellt werden. Im ersten und zweiten Bauwerksteil sind lediglich die Anbindungseinrichtungen
zur kraftübertragenden Verbindung mit der Verbindungseinrichtung vorzusehen.
[0020] Um eine gute thermische Entkopplung der Bauwerksteile zu erreichen, kann vorgesehen
sein, dass die Verbindungseinrichtung Dämmmaterial umfasst, das zur Anordnung in der
Trennfuge vorgesehen ist. Das Dämmmaterial kann als formstabiler Isolierkörper vorgesehen
sein. Hierzu kann das Dämmmaterial beispielsweise geschäumtes Material wie Schaumstoff,
mineralischer Schaum oder dgl. sein. Es kann auch vorgesehen sein, dass das Dämmmaterial,
beispielsweise Dämmwolle, in einem Verwahrkasten angeordnet ist. Es kann vorgesehen
sein, dass das Dämmmaterial Teil der Verbindungseinrichtung ist. Alternativ kann vorgesehen
sein, dass Dämmmaterial nach der Herstellung der Verbindung der Bauwerksteile in der
Trennfuge angeordnet wird. Auch andere Anordnungen des Dämmmaterials und/ oder andere
Dämmmaterialien können vorteilhaft sein.
[0021] Für ein Bauwerk ist vorgesehen, dass das Bauwerk ein erstes lastaufnehmendes Bauwerksteil
aus Beton und ein zweites lastaufnehmendes Bauwerksteil aus Beton sowie eine Einrichtung
zur Anbindung des zweiten lastaufnehmenden Bauwerksteils an dem ersten lastaufnehmenden
Bauwerksteil aufweist. Die Verbindungseinricthung ist zumindest teilweise in einer
Trennfuge zwischen den Bauwerksteile angeordnet.
[0022] Vorteilhaft bilden die in das erste Bauwerksteil eingebetteten Teile der Einrichtung
eine erste Anbindungseinrichtung und die in das zweite Bauwerksteil eingebetteten
Teile der Einrichtung eine zweite Anbindungseinrichtung bilden. Die erste Anbindungseinrichtung
und die zweite Anbindungseinrichtung schließen bevorzugt bündig mit den Stirnseiten
des zugeordneten Bauwerksteils ab. Dadurch können Beschädigungen der Anbindungseinrichtungen
beim Transport der Bauwerksteile weitgehend vermieden werden. In alternativer Gestaltung
kann vorgesehen sein, dass die zur Verbindung mit der Verbindungseinrichtung vorgesehenen
Teile der Anbindungseinrichtungen über die Stirnseiten der Bauwerksteile hinausragen.
[0023] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittdarstellung durch ein Bauwerk,
- Fig. 2
- eine ausschnittsweise schematische Darstellung der zugkraftübertragenden Mittel des
Bauwerks nach Fig. 1 in Blickrichtung des Pfeils II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung der kraftübertragenden Mittel der Einrichtung zur
kraftübertragenden Verbindung der Bauwerksteile aus den Fig. 1 und 2,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der druckkraftübertragenden und querkraftübertragenden Mittel der
Verbindungseinrichtung, wobei ergänzend ein Isolierkörper mit gestrichelter Linie
und das erste Bauwerksteil mit durchgezogener Linie dargestellt ist,
- Fig. 5
- die Einzelheit V aus Fig. 4 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 6
- eine schematische Seitenansicht des Auflagewinkels und der daran festgelegten kraftübertragenden
Mittel in Richtung des Pfeils VI in Fig. 4,
- Fig. 7
- eine schematische Seitenansicht in Richtung des Pfeils VII in Fig. 4,
- Fig. 8
- eine schematische Schnittdarstellung durch das zweite Bauwerksteil,
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung des zweiten Bauwerksteils und der hierin angeordneten
kraftübertragenden Elemente der Einrichtung in Blickrichtung des Pfeils IX in Fig.
8,
- Fig. 10 und Fig. 11
- perspektivische Darstellungen des Abstützwinkels mit den daran angeordneten Druckstäben
und des Schalungskörpers der Einrichtung,
- Fig. 12
- eine perspektivische Explosionsdarstellung der Anordnung aus den Fig. 10 und 11.
[0024] Fig. 1 zeigt schematisch einen Ausschnitt eines Bauwerks 50. Das Bauwerk 50 weist
ein erstes Bauwerksteil 2, im Ausführungsbeispiel eine Gebäudedecke und ein zweites
Bauwerksteil 3, im Ausführungsbeispiel eine Balkonplatte auf. Das zweite Bauwerksteil
3 ist über eine Verbindungseinrichtung 1 an dem ersten Bauwerksteil 2 kraftübertragend
angebunden. Die lastaufnehmenden Bauwerksteile 2 und 3 sind aus Beton, im Ausführungsbeispiel
aus stahlbewehrtem Beton ausgebildet. Die Verbindungseinrichtung 1 wurde nach Herstellung
des ersten Bauwerksteils 2 an dem ersten Bauwerksteil 2 angebracht. Das lastaufnehmende
Bauwerksteil 3 wurde nach seiner Herstellung an der Verbindungseinrichtung 1 fixiert.
Dadurch kann das lastaufnehmende Bauwerksteil 3 beispielsweise im Fertigteilwerk mit
hoher Güte hergestellt und auf der Baustelle sehr schnell am Bauwerksteil 2 fixiert
werden, wodurch Kranzeiten verkürzt und dadurch Herstellkosten verringert werden.
Auch das erste lastaufnehmende Bauwerksteil 2 kann vorteilhaft im Fertigteilwerk hergestellt
werden.
[0025] Im Ausführungsbeispiel umfasst die Verbindungseinrichtung 1 Dämmmaterial 5, im Ausführungsbeispiel
einen Isolierkörper, der in einer Trennfuge 4 zwischen dem ersten Bauwerksteil 2 und
dem zweiten Bauwerksteil 3 angeordnet ist. Das erste Bauwerksteil 2 weist eine Längsseite
6 auf, die die Trennfuge 4 begrenzt. Das zweite Bauwerksteil 3 weist eine Längsseite
7 auf, die die Trennfuge 4 begrenzt. Zwischen den Längsseiten 6 und 7 ist das Dämmmaterial
5 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel ist zwischen dem Dämmmaterial 5 und dem zweiten
Bauwerksteil 3 ein schmaler Spalt gebildet. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass
das zweite Bauwerksteil 3 an dem Dämmmaterial 5 anliegt.
[0026] Die Verbindungseinrichtung 1 weist eine Längsrichtung 28 auf, die in Längsrichtung
der Dehnfuge 4 ausgerichtet ist. Die Längsrichtung 28 verläuft im Einbauzustand vorzugsweise
horizontal. Die Verbindungseinrichtung 1 weist eine Hochrichtung 30 auf, die senkrecht
zur Längsrichtung 28 verläuft. Die Hochrichtung 30 verläuft im Einbauzustand vorzugsweise
senkrecht. Die Verbindungseinrichtung 1 weist eine Querrichtung 29 auf, die im Einbauzustand
von der Längsseite 6 zur gegenüberliegenden Längsseite 7 verläuft. Die Querrichtung
29 ist senkrecht zur Längsrichtung 28 und senkrecht zur Hochrichtung 30 ausgerichtet.
Die Querrichtung 29 verläuft im Einbauzustand vorzugsweise horizontal.
[0027] Die Verbindungseinrichtung 1 bildet mit weiteren Elementen eine Einrichtung zur kraftübertragenden
Anbindung des zweiten Bauwerksteils 3 an das erste Bauwerksteil 2. Die Einrichtung
besteht aus drei getrennten Einheiten, nämlich der Verbindungseinrichtung 1, einer
ersten Anbindungseinrichtung 42 von im ersten Bauwerksteil 2 angeordneten Mitteln
zu Kraftübertragung und einer zweiten Anbindungseinrichtung 43 von im zweiten Bauwerksteil
3 angeordneten Mitteln zur Kraftübertragung. Die drei Einheiten sind miteinander nach
Fertigstellung der beiden zu verbindenden Bauwerksteile 2 und 3 miteinander verbindbar.
Dadurch ist eine nachträgliche Anbindung der Verbindungseinrichtung 1 an das erste
Bauwerksteil 2 und eine nachträgliche Anbindung des zweiten Bauwerksteils 3 an die
Verbindungseinrichtung 1 möglich. Vorteilhaft sind die drei Einheiten miteinander
lösbar verbunden. Vorteilhaft sind zugkraftübertragenden Mittel der drei Einheiten
über Schraubverbindungen miteinander verbunden. Die druckkraftübertragenden Mittel
der drei Einheiten liegen zur Kraftübertragung vorteilhaft aneinander an. Für die
querkraftübertragenden Mittel kann mindestens eine Anlage und/ oder mindestens eine
Schraubverbindung zur Kraftübertragung vorteilhaft sein. Die Verbindungseinrichtung
1 kann dabei aus mehreren, voneinander getrennt ausgebildeten Komponenten bestehen.
Es kann auch vorgesehen sein, dass die Verbindungseinrichtung 1 eine Baueinheit bildet.
Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn ein Isolierkörper vorgesehen ist, an dem die
Komponenten der Verbindungseinrichtung 1 gehalten sind.
[0028] Zur Zugkraftübertragung zwischen den Bauwerksteilen 2 und 3 umfasst die Einrichtung
erste Zugstäbe 9, die in das erste Bauwerksteil 2 eingebettet sind, sowie zweite Zugstäbe
10, die in das zweite Bauwerksteil 3 eingebettet sind. Die Einrichtung umfasst außerdem
Zugstababschnitte 60, die ein Teil der Verbindungseinrichtung 1 sind. Im Ausführungsbeispiel
durchragen die Zugstababschnitte 60 das Dämmmaterial 5, nämlich den Isolierkörper
5. Die Zugstäbe 9 und 10 sind jeweils über einen Zugstababschnitt 60 kraftübertragend
miteinander verbunden.
[0029] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ragen die ersten Zugstäbe 9 bis an die Längsseite
6 des Isolierkörpers 5. Die Zugstäbe 9 weisen an ihren Enden Gewindemuffen 61 auf.
Die Gewindemuffen 61 können beispielsweise bündig mit der Oberfläche des ersten Bauwerksteils
2 abschließen. In die Gewindemuffen 61 sind die Zugstababschnitte 60 eingeschraubt.
Hierzu weisen die Zugstabschnitte 60 vorteilhaft ein Außengewinde an ihrem dem ersten
Bauwerksteil 2 zugewandten Ende auf. Der Isolierkörper 5 ist im Ausführungsbeispiel
als Kasten ausgebildet, der vorteilhaft von oben so geöffnet werden kann, so dass
die Zugstababschnitten 60 sowie im Ausführungsbeispiel vorgesehene Kontermuttern 62,
zugänglich sind. Alternativ können die Zugstababschnitte von der dem ersten Bauwerksteil
2 abgewandten Seite der Verbindungseinrichtung 1 aus zugänglich sein.
[0030] Die kraftübertragende Verbindung der Zugstäbe 10 mit den Zugstababschnitten 60 ist
im Ausführungsbeispiel außerhalb der Trennfuge 4, insbesondere außerhalb des Isolierkörpers
5, vorgesehen. An einer in Einbaulage oben liegenden Oberseite 40 des zweiten Bauwerksteils
3 sind Aussparungen 15 vorgesehen. In diese Aussparungen 15 ragen die Zugstäbe 9 mit
ihren Enden. Dadurch sind die Enden der Zugstäbe 9 von der Oberseite 40 aus zugänglich.
Die zweiten Zugstäbe 10 sind mit einer am zweiten Bauwerksteil 3 angeordneten Verbindungsplatte
11 fest verbunden, im Ausführungsbeispiel über Schweißverbindungen (Fig. 2). Die Zugstababschnitte
60 sind an der Verbindungsplatte 11 verschraubt. Hierzu ist in den Aussparungen 15
jeweils eine Befestigungsmutter 14 auf die Zugstababschnitte 60 aufgeschraubt. Im
Ausführungsbeispiel ist zwischen den Befestigungsmuttern 14 und der Verbindungsplatte
11 jeweils eine Scheibe 21 angeordnet. Dadurch, dass die Aussparungen 15 zur Oberseite
40 des zweiten Bauwerksteils 3 offen sind, kann das zweite Bauwerksteil 3 mit der
Verbindungsplatte 11 auf die Zugstababschnitte 60 aufgesetzt und durch Fixierung der
Befestigungsmuttern 14 kraftübertragend an der Verbindungseinrichtung 1 fixiert werden.
Die Zugstababschnitte 60 und die zweiten Zugstäbe 10 ragen auf gegenüberliegenden
Seiten von der Verbindungsplatte 11 weg.
[0031] Zur Übertragung von Druckkräften und Querkräften ist ein Auflagewinkel 17 am zweiten
Bauwerksteil 2 angeordnet. Der Auflagewinkel 17 bildet vorteilhaft einen Teil der
Verbindungseinrichtung 1. Im Ausführungsbeispiel ist der Auflagewinkel an dem das
Dämmmaterial 5 bildenden Isolierkörper unverlierbar gehalten. Der Auflagewinkel 17
ist über eine feste, nach Erstellung des ersten Bauwerksteils 2 herstellbare Verbindung
mit Verankerungselementen 16 verbunden. Die Verankerungselemente 16 sind in den Beton
des ersten Bauwerksteils 2 eingebettet und dadurch kraftübertragend mit dem ersten
Bauwerksteil 2 verbunden. Die Verankerungselemente 16 weisen an ihrem der Trennfuge
4 zugewandten Ende jeweils eine Gewindemuffe 55 auf. An der Gewindemuffe 55 ist der
Auflagewinkel 17 über Querkraftabschnitte 56 fixiert, wie im Folgenden noch im Einzelnen
beschrieben wird.
[0032] Der Auflagewinkel 17 stützt sich in horizontaler Richtung über mindestens ein Drucklager
41 der Verbindungseinrichtung 1 an mindestens einem in das erste Bauwerksteil 2 eingebetteten
Druckelement, im Ausführungsbeispiel einer Druckplatte 65, ab. Im Ausführungsbeispiel
ist die Druckplatte 65 zur Fixierung am ersten Bauwerksteil 2 mit einem im Beton des
ersten Bauwerksteils 2 eingebetteten Verankerungselement 19 verbunden. Der Auflagewinkel
17 ist mit dem Drucklager 41 im Ausführungsbeispiel über eine nach Herstellung des
zweiten Gebäudeteils 3 herstellbare Verbindung verbunden. Im Ausführungsbeispiel ist
an den Auflagewinkel 17 hierzu eine Mutter 64 angeschweißt, in die das stabförmige
Drucklager 41 eingeschraubt ist. Auch eine andere druckkraftübertragende Verbindung
kann jedoch vorteilhaft sein.
[0033] Wie Fig. 7 zeigt, sind im Ausführungsbeispiel drei Muttern 64 und drei Drucklager
41 vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel sind die Drucklager 41 als Schrauben ausgebildet,
deren Schraubenköpfe die Stirnflächen 48 bilden und an dem ersten Gebäudeteil 2 anliegen.
Hierzu ist im ersten Gebäudeteil eine Druckplatte 65 eingebettet, die über mindestens
ein Verankerungselement 19 im Beton des ersten Gebäudeteils 2 gehalten sein kann.
Auch eine andere Gestaltung der Elemente zur Einleitung von Druckkräften in das erste
Bauwerksteil 2, beispielsweise als Drucklager oder dgl., kann vorteilhaft sein.
[0034] Die ersten Zugstäbe 9 weisen Längsachsen 12 auf, und die zweiten Zugstäbe 10 besitzen
Längsachsen 13, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Wie Fig. 1 zeigt, sind die ersten Zugstäbe
9 und die zweiten Zugstäbe 10 auf der gleichen Höhe angeordnet. Die Längsachsen 12
und 13 liegen in einer gemeinsamen, senkrecht zur Hochrichtung 30 verlaufenden Ebene
38. Die Ebene 38 verläuft parallel zur Längsrichtung 28 und parallel zur Querrichtung
29. Die Zugstäbe 9 und 10 sind in der Ebene 38 zueinander versetzt angeordnet. Wie
Fig. 2 zeigt, weisen die Längsachsen 12 und 13 benachbarter Zugstäbe 9 und 10 einen
in Längsrichtung 28 gemessenen Versatz a zueinander auf. Die Zugstababschnitte 60
weisen vorteilhaft Längsmittelachsen 63 auf, die mit den Längsachsen 12 und 13 in
der Ebene 38 liegen, wie die Fig. 1 und 2 zeigen.
[0035] Das Dämmmaterial 5 weist eine Unterseite 8 auf, die im Einbauzustand unten angeordnet
ist, wie Fig. 1 zeigt. Die Unterseite 8 verläuft näherungsweise in einer Ebene mit
einer Unterseite 45 des Auflagewinkels 17 und einer Unterseite 46 des zweiten Bauwerksteils
3.
[0036] Die Einrichtung weist drei nach der Herstellung der Gebäudeteile 2 und 3 miteinander
verbindbare Einheiten auf, nämlich die erste Anbindungseinrichtung 42, die Verbindungseinrichtung
1 und die zweite Anbindungseinrichtung 43. Die erste Anbindungseinrichtung 42 ist
dabei in den Beton des ersten Gebäudeteils 2 eingebettet und die zweite Anbindungseinrichtung
43 ist in den Beton des zweiten Gebäudeteils 3 eingebettet. Die Anbindungseinrichtungen
42 und 43 werden bei der Herstellung der Gebäudeteile 2 und 3 fest und unlösbar mit
dem jeweiligen Gebäudeteil 2, 3 verbunden. Die erste Anbindungseinrichtung 42 schließt
im Ausführungsbeispiel bündig mit der Längsseite 6 des ersten Bauwerksteils 2 ab und
ragt nicht über die Längsseite 6 des ersten Bauwerksteils 2 in die Trennfuge 4. Die
zweite Anbindungseinrichtung 43 schließt im Ausführungsbeispiel bündig mit der Längsseite
7 des zweiten Bauwerksteils 3 ab und ragt nicht über die Längsseite 7 des zweiten
Bauwerksteils 3 in die Trennfuge 4.
[0037] Die erste Anbindungseinrichtung 42 umfasst den mindestens einen Zugstab 9, das mindestens
eine Verankerungselement 16 sowie die mindestens eine Druckplatte 65 mit dem Verankerungselement
19. Die Elemente 9, 16 und 19 können dabei mit oder ohne Ankerkopf ausgebildet sein.
Auch andere Mittel zur Einleitung von zu übertragenden Kräften in das erste Bauwerksteil
2 können vorteilhaft sein.
[0038] Die Verbindungseinrichtung 1 umfasst den mindestens einen Zugstababschnitt 60 und
den Auflagewinkel 17 mit dem mindestens einen daran fixierten Drucklager 41 und dem
mindestens einen Querkraftabschnitt 56.
[0039] Die zweite Anbindungseinrichtung 43 umfasst den mindestens einen zweiten Zugstab
10, den mindestens einen zweiten Druckstab 20 sowie den mindestens einen in Fig. 3
dargestellten Abstützwinkel 31. Die Stäbe 10 und 20 können dabei mit oder ohne Ankerkopf
ausgebildet sein. Auch andere Mittel zur Einleitung von zu übertragenden Kräften in
das zweite Bauwerksteil 3 können vorteilhaft sein.
[0040] Fig. 3 zeigt die Einrichtung im Einzelnen, wobei die Bauwerksteile 2 und 3 und das
Dämmmaterial 5 nicht dargestellt sind. Der Auflagewinkel 17 der Verbindungseinrichtung
1 weist zwei Schenkel 24 und 25 auf, die im Ausführungsbeispiel rechtwinklig zueinander
ausgerichtet sind. Die Schenkel 24 und 25 verlaufen parallel zur Längsrichtung 28
der Verbindungseinrichtung 1. Der erste Schenkel 24 verläuft parallel zur Hochrichtung
30 der Verbindungseinrichtung 1 (Fig. 1). Der erste Schenkel 24 ist im Einbauzustand
am Bauwerk 50 vorteilhaft vertikal ausgerichtet. Der erste Schenkel 24 bildet an der
dem ersten Bauwerksteil 2 abgewandten Seite eine Anlagefläche 22 zur Übertragung von
Druckkräften. Der zweite Schenkel 25 verläuft parallel zur Querrichtung 29 der Verbindungseinrichtung
1 (Fig. 1) und ist im Einbauzustand vorteilhaft horizontal ausgerichtet. Am zweiten
Schenkel 25 ist an der im Einbauzustand nach oben weisenden Seite eine Auflagefläche
23 zur Übertragung von Querkräften ausgebildet.
[0041] Wie Fig. 4 zeigt, verläuft der zweite Schenkel 25 des Abstützwinkels 17 etwa auf
der gleichen Höhe wie die Unterseite 8 des Dämmmaterials 5. Auf der Auflagefläche
23 (Fig. 3) kann das zweite Bauwerksteil 3 aufgelegt und dann an der Verbindungseinrichtung
1 fixiert werden.
[0042] Bei den Fig. 4 bis 7 handelt es sich um schematische Zeichnungen, in denen auch verdeckte,
nicht sichtbare Kanten mit durchgezogener Linie dargestellt sind.
[0043] Die beiden Schenkel 24 und 25 sind über mindestens eine Wange 18, im Ausführungsbeispiel
über zwei Wangen 18 miteinander verbunden, wie Fig. 3 und Fig. 6 zeigen. Die Wangen
18 erstrecken sich senkrecht zur Längsrichtung 28 (Fig. 3). Im Ausführungsbeispiel
sind die Wangen 18 an den in Längsrichtung 28 angeordneten beiden Enden der Schenkel
24 und 25 angeordnet. Die mindestens eine Wange 18 weist vorteilhaft eine näherungsweise
dreieckige Gestalt auf. Die Wange 18 weist eine Oberseite 51 auf (Fig. 4), die die
Schenkel 24 und 25 verbindet. Bevorzugt verläuft die Oberseite 51 über mindestens
einen Teil ihrer Länge in gerader Linie. Die Oberseite 51 der Wange 18 verläuft vorteilhaft
in Blickrichtung der Längsachse 28 geneigt zur Querrichtung 29, bevorzugt um einen
Winkel a von 30° bis 60°. An der Oberseite 51 sind die Wangen 18 in die Trennfuge
4 hinein verlängert und bilden einen Querkraftabschnitt 56, wie Fig. 4 zeigt. Der
Querkraftabschnitt 56 ist vorteilhaft als Strebe ausgebildet, deren Höhe e (Fig. 5)
größer als die in Längsrichtung 28 gemessene Breite f (Fig. 6) ist. Die Höhe e ist
dabei senkrecht zur Längsrichtung des Querkraftabschnitts 56 gemessen. Der Querkraftabschnitt
56 verläuft vorteilhaft in gerader Verlängerung der Oberseite 51. Der Querkraftabschnitt
56 verläuft vorteilhaft in Blickrichtung der Längsrichtung 28 geneigt zur Querrichtung
29, bevorzugt um einen Winkel von 30° bis 60°. Der Querkraftabschnitt 56 bildet eine
Diagonalstrebe, die im Einbauzustand zumindest teilweise in der Trennfuge 4 verläuft.
[0044] Der Auflagewinkel 17 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel außerhalb der Trennfuge
4 angeordnet. Der Auflagewinkel 17 ragt in den Bereich des zweiten Bauwerksteils 3.
An der dem zweiten Bauwerksteil 2 zugewandten Seite des ersten Schenkels 24 sind die
Drucklager 41 am ersten Schenkel 24 fixiert.
[0045] Vorteilhaft besteht der Auflagewinkel 17 aus Metall. Der Auflagewinkel 17 ist insbesondere
einschließlich der mindestens einen Wange 18 und des mindestens einen Querkraftabschnitts
56 aus Blech, bevorzugt aus mindestens zwei miteinander verbundenen Blechteilen, gebildet.
Die Blechteile des Auflagewinkels 17 sind bevorzugt durch Schweißverbindungen miteinander
verbunden.
[0046] Wie Fig. 4, 6 und 7 zeigen, sind die Enden der Querkraftabschnitte 56 an einem gemeinsamen
Verbindungssteg 57 festgelegt, insbesondere über Schweißverbindungen. Der Verbindungssteg
57 ist über Befestigungsschrauben 58, die in die Gewindemuffen 55 der Verankerungselemente
16 eingeschraubt sind, am ersten Bauwerksteil 2 fixiert. Die Verankerungselemente
16 sind im ersten Bauwerksteil 2 eingebettet, wie Fig. 1 zeigt. Über die Querkraftabschnitte
56 werden Querkräfte vom Auflagewinkel 17 zum ersten Bauwerksteil 2 übertragen. Die
Querkraftabschnitte 56 bilden mit den Verankerungselementen 16, dem Verbindungssteg
57 und den Befestigungsschrauben 58 Querkraftelemente.
[0047] Die Befestigungsschrauben 58 bilden mit den Gewindemuffen 55 eine nachträglich herstellbare,
lösbare Verbindung zwischen dem Auflagewinkel 17 und dem ersten Gebäudeteil 2.
[0048] Der erste Schenkel 24 des Auflagewinkels 17 weist eine dem zweiten Schenkel 25 abgewandte
Rückseite 54 auf. An der Rückseite 54 ist im Ausführungsbeispiel die Mutter 64 fixiert,
in die das Drucklager 41, bevorzugt eine Schraube, eingeschraubt ist. Die Mutter 64
bildet mit dem Drucklager 41 eine nachträglich herstellbare, lösbare Verbindung. Die
Mutter 64 kann beispielsweise am Auflagewinkel 17 angeschraubt sein.
[0049] Die Figuren 8 und 9 zeigen schematisch das zweite Bauwerksteil 3 mit den daran angeordneten
Elementen zur Kraftübertragung. Zur Zugkraftübertragung sind die zweiten Zugstäbe
10 sowie die mit den zweiten Zugstäben 10 verbundene Verbindungsplatte 11 im zweiten
Bauwerksteil 3 vorgesehen. Zur Übertragung von Druckkräften und Querkräften ist ein
Abstützwinkel 31 vorgesehen. Anstatt des im Ausführungsbeispiel vorgesehenen Abstützwinkels
31 können auch andere Arten von Abstützteilen zur Übertragung der horizontalen Druckkräfte
und der vertikal gerichteten Querkräfte vorgesehen sein. An dem Abstützwinkel 31 sind
Druckstäbe 20 fixiert. Die Druckstäbe 20 sind im zweiten Bauwerksteil 3 eingebettet
und vorteilhaft als gerade Stäbe ausgebildet. Auch eine andere Gestaltung der Druckstäbe
20 kann vorteilhaft sein. Der Abstützwinkel 31 weist eine erste Abstützfläche 32 auf,
die im Einbauzustand vertikal ausgerichtet ist und zur Übertragung von horizontal
gerichteten Druckkräften dient. Der Abstützwinkel 31 weist außerdem eine zweite Abstützfläche
33 auf. Die zweite Abstützfläche 33 ist im Ausführungsbeispiel senkrecht zur ersten
Abstützfläche 32 ausgerichtet. Die zweite Abstützfläche 33 verläuft vorteilhaft parallel
zur Unterseite 46 des zweiten Bauwerksteils 3 und parallel zur Längsachse 13 der Zugstäbe
10 (Fig. 8).
[0050] Der Abstützwinkel 31 liegt im Ausführungsbeispiel an einem Schalungskörper 34 an.
Der Schalungskörper 34 ist vorzugsweise zur Anordnung an einer Schalung zur Herstellung
des zweiten Bauwerksteils 3 ausgebildet und schließt an die Unterseite 46 sowie an
die Längsseite 7 des zweiten Bauwerksteils 3 an.
[0051] Wie Fig. 9 zeigt, sind am Abstützwinkel 31 im Ausführungsbeispiel zwei Druckstäbe
20 fixiert. Der Abstützwinkel 31 weist eine Länge b auf, die parallel zur Längsrichtung
28 der Verbindungseinrichtung 1 (Fig. 1) gemessen ist. Die Länge b ist im Einbauzustand
in horizontaler Richtung gemessen. Die Figuren 10 bis 12 zeigen den Abstützwinkel
31 und den Schalungskörper 34 im Einzelnen. Der Schalungskörper 34 weist an seiner
dem Beton des zweiten Bauwerksteils 3 zugewandten Seite eine in Fig. 12 dargestellte
Aufnahme 47 auf, in der der Abstützwinkel 31 anzuordnen ist. Die Aufnahme 47 wird
im Ausführungsbeispiel von zwei auf der gegenüberliegenden Seite des Schalungskörpers
34 angeordneten Aussparungen 37 begrenzt. Die beiden Aussparungen 37 weisen einen
Abstand c zueinander auf, der größer als die Länge b des Abstützwinkels 31 ist, so
dass der Abstützwinkel 31 zwischen den beiden Aussparungen 37 positioniert werden
kann. Der Schalungskörper 34 ist vorzugsweise ein Spritzgussteil aus Kunststoff.
[0052] Wie Fig. 11 zeigt, weist der Schalungskörper eine erste Fläche 35 auf, die zur Anlage
an der Anlagefläche 22 des Auflagewinkels 17 vorgesehen ist und zur Übertragung von
horizontal verlaufenden Druckkräften dient. Wie Fig. 8 zeigt, weist der Schalungskörper
34 eine zweite Fläche 36 auf, die zur Anlage an der Auflagefläche 23 ausgebildet ist
und zur Querkraftübertragung dient.
[0053] Die Aussparungen 37 weisen jeweils eine Breite d auf. Die Breite d der Aussparungen
37 ist so gewählt, dass eine Wange 18 in der Aussparung 37 positioniert werden kann.
Die Länge b des Abstützwinkels 31 ist vorzugsweise nur geringfügig kleiner als der
Abstand c zwischen den Aussparungen 37.
[0054] In alternativer Ausführungsvariante kann auch vorgesehen sein, dass sowohl die Zugstäbe
10 als auch die Zugstababschnitte 60 an der Verbindungsplatte 11 über Befestigungsmuttern
14 fixiert sind. Im Ausführungsbeispiel ist zwischen jeder Befestigungsmutter 14 und
der Verbindungsplatte 11 eine Scheibe 21 angeordnet. Die Scheiben 21 können jedoch
auch entfallen.
[0055] Anstatt der im Ausführungsbeispiel gezeigten Druckplatte 65 zur Druckkrafteinleitung
in das erste Bauwerksteil 2 können auch andere Mittel zur Druckkrafteinleitung, beispielsweise
Druckstäbe oder Drucklager, vorgesehen sein.
[0056] In alternativer Gestaltung kann vorgesehen sein, dass der Auflagewinkel 17 in der
Trennfuge 4 angeordnet ist, vorzugsweise in einer entsprechenden Aufnahme des Dämmmaterials
5.
1. Einrichtung zur nachträglichen kraftübertragenden Anbindung eines zweiten lastaufnehmenden
Bauwerksteils (3) an ein erstes lastaufnehmendes Bauwerksteil (2), insbesondere einer
Balkonplatte an einer Gebäudedecke, wobei die Einrichtung eine Verbindungseinrichtung
(1) zur Anordnung in einer Trennfuge (4) zwischen dem ersten Bauwerksteil (2) und
dem zweiten Bauwerksteil (3) umfasst, wobei die Einrichtung zugkraftübertragende Mittel,
druckkraftübertragende Mittel und querkraftübertragende Mittel umfasst, wobei die
zugkraftübertragenden Mittel, druckkraftübertragenden Mittel und querkraftübertragenden
Mittel des zweiten Bauwerksteils (42) nach der Herstellung des zweiten Bauwerksteils
(3) über die Verbindungseinrichtung (1) mit den zugkraftübertragenden Mitteln, den
druckkraftübertragenden Mitteln und den querkraftübertragenden Mitteln des thermisch
isolierenden Bauwerksteils (1) verbindbar sind, wobei die druckkraftübertragenden
Mittel der Verbindungseinrichtung (1) eine Anlagefläche (22) zur Aufnahme von horizontalen
Druckkräften des zweiten Bauwerksteils (3) und mindestens ein sich kraftübertragend
mit der Anlagefläche (22) verbundenes Druckkraftelement umfassen, wobei die querkraftübertragenden
Mittel des thermisch isolierenden Bauwerksteils (1) eine Auflagefläche (23) zur Aufnahme
von vertikal gerichteten Kräften des zweiten Bauwerksteils (3) umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass die zugkraftübertragenden Mittel, druckkraftübertragenden Mittel und querkraftübertragenden
Mittel des thermisch isolierenden Bauelements (1) nach Herstellung des ersten Bauwerksteils
(2) mit den zugkraftübertragenden Mitteln, den druckkraftübertragenden Mitteln und
den querkraftübertragenden Mitteln des ersten Bauwerksteils (2) verbindbar sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die zugkraftübertragenden Mittel, die querkraftübertragenden Mittel und die druckkraftübertragenden
Mittel der Verbindungseinrichtung (1) separat voneinander ausgebildet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die zugkraftübertragenden Mittel der Verbindungseinrichtung (1) über mindestens eine
lösbare Verbindung, insbesondere über mindestens eine Schraubverbindung, mit den zugkraftübertagenden
Mitteln des ersten Bauwerksteils (2) verbindbar sind.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die druckkraftübertragenden Mittel der Verbindungseinrichtung (1) eine Stirnfläche
(48) zur Anlage an mindestens einem Druckeinleitungselement des ersten Bauwerksteils
(2) aufweisen.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die querkraftübertragenden Mittel der Verbindungseinrichtung (1) über mindestens
eine lösbare Verbindung, insbesondere über mindestens eine Schraubverbindung, mit
den querkraftübertragenden Mitteln des ersten Bauwerksteils (2) verbindbar sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die querkraftübertragenden Mittel der Verbindungseinrichtung (1) mindestens einen
Querkraftabschnitt (56) umfassen, der zumindest teilweise zur Anordnung in der Trennfuge
(4) vorgesehen ist und der mit mindestens einem in dem ersten Bauwerksteil (2) eingebundenen
Verankerungselement (16) über eine nachträglich herstellbare Verbindung, insbesondere
über mindestens eine Schraubverbindung, verbindbar ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagefläche (22) an einem ersten Schenkel (24) und die Auflagefläche (23) an
einem zweiten Schenkel (25) eines Auflagewinkels (17) der Verbindungseinrichtung (1)
ausgebildet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schenkel (24) und der zweite Schenkel (25) des Auflagewinkels (17) über
mindestens eine quer zur Längsrichtung (28) verlaufende Wange (18) verbunden sind.
9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberseite (51) der mindestens einen Wange (18) des Auflagewinkels (17) verlängert
ist und einen zur Anordnung in der Trennfuge (4) vorgesehenen Querkraftabschnitt (56)
bildet.
10. Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch kennzeichnet, dass zwei Wangen (18) an gegenüberliegenden Enden des Auflagewinkels (17) angeordnet sind,
die jeweils verlängert sind und einen zur Anordnung in der Trennfuge (4) vorgesehenen
Querkraftabschnitt (56) bilden.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die zugkraftübertragenden Mittel erste Zugstäbe (9) des ersten Bauwerksteils (2)
und zweite Zugstäbe (10) des zweiten Bauwerksteils (3) umfassen, wobei die ersten
Zugstäbe (9) mit den zweiten Zugstäben (10) über Zugstababschnitte (60) der Verbindungseinrichtung
(1) kraftübertragend verbunden sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Längsmittelachsen (12) der ersten Zugstäbe (9), die Längsmittelachsen (13) der
zweiten Zugstäbe (10) und die Längsmittelachsen (63) der Zugstababschnitte (60) in
einer gemeinsamen senkrecht zur Hochrichtung (30) verlaufenden Ebene (38) angeordnet
sind.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (1) Dämmmaterial (5) umfasst, das zur Anordnung in der
Trennfuge (4) vorgesehen ist.
14. Bauwerk umfassend ein erstes lastaufnehmendes Bauwerksteil (2) und ein zweites lastaufnehmendes
Bauwerksteil (3) aus Beton, insbesondere eine Gebäudedecke und eine Balkonplatte,
und eine Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die Verbindungseinrichtung
(1) zumindest teilweise in der Trennfuge (4) zwischen den Bauwerksteilen (2, 3) angeordnet
ist.
15. Bauwerk nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die in das erste Bauwerksteil (2) eingebetteten Teile der Einrichtung eine erste
Anbindungseinrichtung (42) bilden und die in das zweite Bauwerksteil (3) eingebetteten
Teile der Einrichtung eine zweite Anbindungseinrichtung (43) bilden und dass die erste
Anbindungseinrichtung (42) und die zweite Anbindungseinrichtung (43) bündig mit den
Längsseiten (6, 7) des zugeordneten Bauwerksteils (2, 3) abschließen.