[0001] Die Erfindung bezieht sich unter anderem auf Eisenbahnrangieranlagen, die einen Ablaufberg,
zumindest in Ablaufrichtung vor dem Gipfel des Ablaufbergs befindliches Einfahrgleis
und zumindest zwei in Ablaufrichtung hinter dem Gipfel des Ablaufbergs befindliche
Richtungsgleise aufweisen.
[0002] In Eisenbahnrangieranlagen der oben beschriebenen Art werden aus Eingangszügen neue
Ausgangszüge gebildet, indem die Wagen/Wagengruppen der Eingangszüge über den Ablaufberg
geschoben und anschließend in Richtungsgleise für vorgegebene Zielorte geleitet werden.
Dafür sind heute zahlreiche manuelle Arbeitsschritte notwendig, die personal- und
zeitintensiv sind. Beispielsweise werden in den Richtungsgleisen vor dem Sortiervorgang
Hemmschuhe ausgelegt, die nach dem Sortiervorgang wieder entfernt werden müssen; die
Hemmschuhe verhindern, dass Wagen aus ihren Richtungsgleisen herausrollen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Eisenbahnrangieranlage der beschriebenen
Art mit Blick auf einen vereinfachten Rangierbetrieb zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Eisenbahnrangieranlage
mit einer Prellbockanordnung ausgestattet wird, die zumindest einen verstellbaren
Prellbock aufweist. Bezüglich der Ausgestaltung des Prellbocks ist vorgesehen, dass
dieser in eine ausgefahrene Stellung, in der er für Schienenfahrzeuge eine Prellfunktion
ausübt, und in eine versenkte Stellung, die einem Schienenfahrzeug ein Überrollen
ermöglicht, verstellbar ist. Der Prellbock ist außerdem mit einer prellbockseitigen
Datenschnittstelle ausgestattet, die bei Anliegen eines Schienenfahrzeugs an dem ausgefahrenen
Prellbock mit einer schienenfahrzeugseitigen Datenschnittstelle des anliegenden Schienenfahrzeugs
kommunikationsmäßig koppelbar ist. Die Prellbockanordnung weist außerdem eine streckenseitige
Steuereinrichtung auf, die mit der prellbockseitigen Datenschnittstelle in Verbindung
steht. Die Steuereinrichtung ist derart ausgestaltet, dass sie nach der Kopplung der
prellbockseitigen Datenschnittstelle mit der schienenfahrzeugseitigen Datenschnittstelle
eine Kommunikation mit zumindest einer schienenfahrzeugseitigen Kommunikationskomponente
des Schienenfahrzeugs durchführen kann.
[0005] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Eisenbahnrangieranlage ist darin zu
sehen, dass der oben beschriebene Einsatz von Hemmschuhen vermieden werden kann, da
deren Funktion von einem Prellbock übernommen werden kann. Soll beispielsweise ein
Weiterrollen von Schienenfahrzeugen in einem Richtungsgleis verhindert werden, so
lässt sich ein dort installierter Prellbock in die ausgefahrene Stellung bringen,
in der er eine Prellfunktion ausübt; soll ein Weiterrollen freigegeben werden, um
beispielsweise nach einer vollendeten Zugzusammenstellung ein Ausfahren des Zuges
- in Ablaufrichtung bzw. Ausfahrrichtung - aus dem Richtungsgleis heraus zu ermöglichen,
so kann der Prellbock in die versenkte Stellung gebracht werden.
[0006] Durch die darüber hinaus vorgesehene Kopplung zwischen prellbockseitiger Datenschnittstelle
und schienenfahrzeugseitiger Datenschnittstelle lassen sich in vorteilhafter Weise
weitere Tätigkeiten, die bislang einen Einsatz von Betriebspersonal erforderlich machen,
automatisiert durchführen, da die streckenseitige Steuereinrichtung über den Prellbock
von außen Zugriff auf schienenfahrzeugseitige Kommunikationskomponenten erhält, und
zwar vorzugsweise ohne menschliches Mitwirken.
[0007] Die prellbockseitige Datenschnittstelle ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass
sie sich bei Anliegen eines Schienenfahrzeugs mit der schienenfahrzeugseitigen Datenschnittstelle
automatisch bzw. selbsttätig verbindet.
[0008] Unter dem Begriff Schienenfahrzeug werden hier sowohl mit eigenem Antrieb versehene
Fahrzeuge als auch antriebslose Fahrzeuge, wie beispielsweise Güterwaggons oder dergleichen,
verstanden. Auch werden unter dem Begriff Schienenfahrzeug Wagengruppen verstanden,
die aus miteinander bereits verkuppelten Wagen, wie beispielsweise Güterwaggons, bestehen.
[0009] Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sie nach Kopplung
der prellbockseitigen Datenschnittstelle mit der schienenfahrzeugseitigen Datenschnittstelle
eine Prüfung, nachfolgend auch Konfigurationsprüfung genannt, durchführt. Im Rahmen
der Konfigurationsprüfung prüft sie vorzugsweise, ob das anliegende Schienenfahrzeug
mit anderen Schienenfahrzeugen eine erwartete Konfiguration miteinander verkuppelter
Schienenfahrzeuge, also einen erwarteten Zug, bildet. Eine solche Konfigurationsprüfung
kann die Steuereinrichtung selbsttätig initiieren, beispielsweise regelmäßig oder
unregelmäßig, und/oder als Reaktion auf einen eingangsseitig anliegenden Steuerbefehl.
[0010] Alternativ oder zusätzlich kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass die
Steuereinrichtung derart ausgestaltet ist, dass sie bei Anliegen eines mit einer steuerbaren
Bremsfunktion ausgestatteten Schienenfahrzeugs und nach Kopplung der prellbockseitigen
Datenschnittstelle mit der schienenfahrzeugseitigen Datenschnittstelle des anliegenden
Schienenfahrzeugs eine Steuerung der Bremsfunktion - zum Beispiel zum Zwecke einer
Bremsprüfung oder Bremsprobe - zumindest des anliegenden Schienenfahrzeugs vornimmt.
Zusätzlich kann die Steuereinrichtung die Bremsfunktion weiterer Schienenfahrzeuge
prüfen, die mit dem am Prellbock anliegenden Schienenfahrzeug (an dessen dem Prellbock
abgewandten Ende) kommunikationsmäßig in Verbindung stehen, also beispielsweise des
gesamten an dem Prellbock anliegenden Zuges.
[0011] Die Steuerung der Bremsfunktion, also das Aktivieren der Bremse oder Bremsen des
anliegenden Schienenfahrzeugs und des oder der weiteren Schienenfahrzeuge, kann die
Steuereinrichtung in einfacher Weise über die Steuerung der Druckluftversorgung über
eine prellbockseitige Druckluftversorgungsschnittstelle, sofern eine solche vorhanden
ist, durchführen; die prellbockseitige Datenschnittstelle dient in einem solchen Falle
vorzugsweise zum Auslesen von Sensorsignalen, die über die schienenfahrzeugseitige
Datenschnittstelle vom anliegenden Schienenfahrzeug übermittelt werden.
[0012] Alternativ kann die Steuereinrichtung die Steuerung der Bremsfunktion, also das Aktivieren
der Bremse oder Bremsen des anliegenden Schienenfahrzeugs und des oder der weiteren
Schienenfahrzeuge, auch mittels eines entsprechenden Steuerbefehls über die prellbockseitige
Datenschnittstelle durchführen, sofern die anliegenden Schienenfahrzeuge eine solche
datensignalmäßige Steuerung der Bremsfunktion unterstützen.
[0013] Die bremsfunktionsbezogene Prüfung wird vorzugsweise durchgeführt, nachdem die oben
beschriebene Konfigurationsprüfung durchführt und festgestellt wurde, dass die erwartete
Konfiguration miteinander verkuppelter Schienenfahrzeuge, also die erwartete Zugkonfiguration,
an dem Prellbock anliegt. Die bremsfunktionsbezogene Prüfung kann die Steuereinrichtung
selbsttätig initiieren und/oder als Reaktion auf einen eingangsseitig anliegenden
Steuerbefehl.
[0014] Vorzugsweise ist der Prellbock, wie bereits angesprochen, mit einer prellbockseitigen
Druckluftversorgungsschnittstelle ausgestattet, die sich bei Anliegen des Schienenfahrzeugs
an dem Prellbock mit einer schienenfahrzeugseitigen Druckluftversorgungsschnittstelle
des anliegenden Schienenfahrzeugs druckluftmäßig koppelt und eine Drucklufteinspeisung
in das Schienenfahrzeug ermöglicht. Die prellbockseitige Druckluftversorgungsschnittstelle
ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sie sich bei Anliegen eines Schienenfahrzeugs
mit der schienenfahrzeugseitigen Druckluftversorgungsschnittstelle automatisch bzw.
selbsttätig verbindet.
[0015] Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sie nach der Kopplung
der prellbockseitigen Druckluftversorgungsschnittstelle und unter Einbezug der schienenfahrzeugseitigen
Druckluftversorgungsschnittstelle eine Bremsprobe des anliegenden Schienenfahrzeugs
und/oder des an dem Prellbock anliegenden Zugs veranlasst; die Bremsprobe kann in
vorteilhafter Weise über eine Variation des Drucks der Druckluft, die über die prellbockseitige
Druckluftversorgungsschnittstelle eingespeist wird, gesteuert werden. Im Falle einer
solchen Druckluftvariation kann durch Auslesen von Sensorsignalen schienenfahrzeugseitiger
Sensoren über die prellbockseitige Datenschnittstelle festgestellt werden, ob die
Bremsen korrekt arbeiten.
[0016] Die Bremsprobe wird vorzugsweise durchgeführt, nachdem die oben beschriebene Konfigurationsprüfung
durchführt und festgestellt wurde, dass die erwartete Zugkonfiguration an dem Prellbock
anliegt; durch diese Vorgehensweise wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass sich
die Bremsprobe tatsächlich auf die gewünschte Zugkonfiguration bezieht.
[0017] Der Prellbock ist vorzugsweise mit einer prellbockseitigen Energieversorgungsschnittstelle
ausgestattet, die sich bei Anliegen des Schienenfahrzeugs an dem Prellbock mit einer
schienenfahrzeugseitigen Energieversorgungsschnittstelle des anliegenden Schienenfahrzeugs
koppelt und eine Energieeinspeisung in das Schienenfahrzeug ermöglicht. Die prellbockseitige
Energieversorgungsschnittstelle ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sie sich
bei Anliegen eines Schienenfahrzeugs mit der schienenfahrzeugseitigen Energieversorgungsschnittstelle
automatisch bzw. selbsttätig verbindet.
[0018] Die prellbockseitigen Schnittstellen des Prellbocks sind vorzugsweise entlang der
Längsrichtung des Eisenbahngleises beweglich, und zwar derart, dass die prellbockseitigen
Schnittstellen eine Koppelstellung einnehmen können, in der sie sich mit korrespondierenden
schienenfahrzeugseitigen Schnittstellen eines anliegenden Schienenfahrzeugs automatisch
bzw. selbsttätig koppeln, und eine Entkoppelstellung, in der sie von dem Schienenfahrzeug
und dessen Schnittstellen räumlich getrennt sind. Eine solche Beweglichkeit der prellbockseitigen
Schnittstellen entlang der Längsrichtung des Eisenbahngleises kann in einfacher Weise
auch dadurch erreicht werden, dass der Prellbock insgesamt entlang der Längsrichtung
des Eisenbahngleises beweglich bzw. verfahrbar ist.
[0019] Der Prellbock weist vorzugsweise eine digitale automatische Mittelpufferkupplung
auf. Die genannten prellbockseitigen Schnittstellen sind vorzugsweise in der Mittelpufferkupplung
integriert und verbinden sich vorzugsweise mit schienenfahrzeugseitigen Schnittstellen
automatisch, die in einer schienenfahrzeugseitigen Mittelpufferkupplung integriert
sind.
[0020] Auch ist es von Vorteil, wenn der Prellbock ein oder mehr Dämpferelemente zur Absorption
kinetischer Energie aufweist.
[0021] Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sie die Stellung
des Prellbocks steuert.
[0022] Die Eisenbahnrangieranlage weist vorzugsweise zwei oder mehr Richtungsgleise auf,
die jeweils mit einem Prellbock, wie oben beschrieben, ausgestattet sind.
[0023] Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf eine eisenbahntechnische Prellbockanordnung
als solche, insbesondere für den Einsatz in einer Eisenbahnrangieranlage, wie sie
oben beschrieben worden ist.
[0024] Erfindungsgemäß ist bezüglich der Prellbockanordnung vorgesehen, dass der Prellbock
in einer Gleisanlage eines Eisenbahngleises in eine ausgefahrene Stellung, in der
er für Schienenfahrzeuge eine Prellfunktion ausübt, und in eine versenkte Stellung,
die einem Schienenfahrzeug ein Überrollen des versenkten Prellbocks ermöglicht, verstellbar
ist. Der Prellbock ist mit einer prellbockseitigen Datenschnittstelle ausgestattet,
die bei Anliegen eines Schienenfahrzeugs an dem ausgefahrenen Prellbock mit einer
schienenfahrzeugseitigen Datenschnittstelle des anliegenden Schienenfahrzeugs kommunikationsmäßig
koppelbar ist. Die Prellbockanordnung weist außerdem eine streckenseitige Steuereinrichtung
auf, die mit der prellbockseitigen Datenschnittstelle in Verbindung steht. Die Steuereinrichtung
ist derart ausgestaltet, dass sie nach der Kopplung der prellbockseitigen Datenschnittstelle
mit der schienenfahrzeugseitigen Datenschnittstelle eine Kommunikation mit zumindest
einer schienenfahrzeugseitigen Kommunikationskomponente des Schienenfahrzeugs durchführen
kann.
[0025] Bezüglich der Vorteile der erfindungsgemäßen Prellbockanordnung und deren vorteilhafter
Ausgestaltungen sei auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Eisenbahnrangieranlage und deren vorteilhafter Ausgestaltungen verwiesen. Konkret
kann die Prellbockanordnung bzw. deren Prellböcke jedes der oben im Zusammenhang mit
der Eisenbahnrangieranlage genannten Merkmale aufweisen.
[0026] Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf ein Verfahren zum Betreiben einer Eisenbahnrangieranlage.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass ein Zug mit zwei oder mehr Schienenfahrzeugen
zusammengestellt wird, indem die Schienenfahrzeuge über den Gipfel geschoben werden,
damit diese in ein ausgewähltes Richtungsgleis rollen, wobei ein Prellbock dieses
Richtungsgleises in seine ausgefahrene Stellung gestellt wird, bevor das erste Schienenfahrzeug
des Zuges den Prellbock erreicht.
[0027] Bezüglich der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und dessen vorteilhafter
Ausgestaltungen sei auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Eisenbahnrangieranlage und der erfindungsgemäßen Prellbockanordnung sowie deren vorteilhafter
Ausgestaltungen verwiesen.
[0028] Das Verfahren wird vorzugsweise in einer Eisenbahngleisanlage wie oben beschrieben
bzw. mit einer Prellbockanordnung wie oben beschrieben ausgeführt.
[0029] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
dabei zeigen beispielhaft:
- Figur 1
- in einer schematischen Draufsicht ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße
Eisenbahnrangieranlage, die mit einem Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße
Prellbockanordnung ausgestattet ist,
- Fig. 2-4
- einen Prellbock der Prellbockanordnung gemäß Figur 1 in unterschiedlichen Stellungen,
- Fig. 5-6
- die Eisenbahnrangieranlage gemäß Figur 1 in einem schematischen Querschnitt mit unterschiedlichen
Belegungen eines der Richtungsgleise,
- Figur 7
- die Eisenbahnrangieranlage gemäß Figur 1 in der Draufsicht mit der Belegung der Richtungsgleise
gemäß Figur 6,
- Figur 8
- ein Ausführungsbeispiel für einen Prellbock mit drei Schnittstellen.
[0030] In den Figuren werden der Übersicht halber für identische oder vergleichbare Komponenten
dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0031] Die Figur 1 zeigt in einer schematischen Draufsicht ein Ausführungsbeispiel für eine
erfindungsgemäße Eisenbahnrangieranlage 10.
[0032] Die Eisenbahnrangieranlage 10 umfasst einen Ablaufberg 20, zumindest ein in Ablaufrichtung
A vor dem Gipfel des Ablaufbergs 20 befindliches Einfahrgleis und drei in Ablaufrichtung
A hinter dem Gipfel des Ablaufbergs 20 befindliche Richtungsgleise, die mit den Bezugszeichen
22a, 22b und 22c gekennzeichnet sind. Jedes der Richtungsgleise 22a, 22b und 22c ist
jeweils mit einem Prellbock 31 ausgestattet.
[0033] Jeder der Prellböcke 31 ist jeweils mit einer prellbockseitigen Datenschnittstelle
310 ausgestattet, die mit einer zentralen Steuereinrichtung 32 über eine Verbindungsleitung
33 in Verbindung steht.
[0034] Die Prellböcke 31 und die Steuereinrichtung 32 bilden ein Ausführungsbeispiel für
eine erfindungsgemäße Prellbockanordnung 30 der Eisenbahnrangieranlage 10.
[0035] Die Prellböcke 31 weisen die Eigenschaft auf, dass sie wahlweise in eine ausgefahrene
Stellung, in der sie für Schienenfahrzeuge eine Prellfunktion ausüben, und in eine
versenkte Stellung, die einem Schienenfahrzeug ein Überrollen des versenkten Prellbocks
ermöglicht, gestellt werden können.
[0036] Das Verstellen bzw. die ausgefahrene und versenkte Stellung der Prellböcke 31 sind
beispielhaft in den Figuren 2 bis 4 näher gezeigt.
[0037] Die Figur 2 zeigt den Prellbock 31 in seiner ausgefahrenen Stellung, in der er für
Schienenfahrzeuge bzw. Eisenbahnwagen eine Prellfunktion ausübt. Darüber hinaus lässt
die Figur 2 deutlicher die prellbockseitige Datenschnittstelle 310 erkennen, die sich
bei Anliegen eines Schienenfahrzeugs bzw. Eisenbahnwagens an dem ausgefahrenen Prellbock
mit einer schienenfahrzeugseitigen Datenschnittstelle des anliegenden Schienenfahrzeugs
automatisch kommunikationsmäßig koppelt.
[0038] Die Figur 3 zeigt das Verfahren des Prellbocks 31 von der in der Figur 2 dargestellten
ausgefahrenen Stellung in die versenkte Stellung. Es lässt sich erkennen, dass vorzugsweise
zunächst die prellbockseitige Datenschnittstelle 310 oder der Prellbock 31 insgesamt
entlang der Längsrichtung X des jeweiligen Richtungsgleises verfahren werden, um die
prellbockseitige Datenschnittstelle 310 von ihrer Koppelstellung, in der sie mit der
Datenschnittstelle eines anliegenden Schienenfahrzeugs gekoppelt ist, in eine Entkoppelstellung
zu überführen, in der sie von der schienenfahrzeugseitigen Datenschnittstelle räumlich
getrennt ist.
[0039] Anschließend wird der Prellbock 31 insgesamt in der Gleisanlage versenkt, sei es
durch ein Absenken in vertikaler Richtung Z und/oder ein Schwenken, wie es durch einen
Pfeil mit dem Bezugszeichen S in Figur 3 angedeutet ist.
[0040] Die Figur 4 zeigt die versenkte Stellung des Prellbocks 31, die einem Schienenfahrzeug
bzw. einem Eisenbahnwagen ein Überfahren ermöglicht.
[0041] Die Figur 5 zeigt die Eisenbahnrangieranlage 10 gemäß Figur 1 in einem schematischen
Querschnitt. Man erkennt eine Vielzahl an Schienenfahrzeugen in Form von Eisenbahnwagen,
die mit den Bezugszeichen 41 bis 45 gekennzeichnet sind.
[0042] Die Eisenbahnwagen 41 bis 45 werden mit einer nicht weiter dargestellten Abdrücklokomotive
entlang der Ablaufrichtung A auf den Gipfel 20a des Ablaufberges 20 der Eisenbahnrangieranlage
10 hinauf geschoben. Bei der Darstellung gemäß Figur 5 hat sich dabei der in Ablaufrichtung
A erste Eisenbahnwagen bereits über den Gipfel 20a hinüber bewegt und ist anschließend
schwerkraftbedingt in das Richtungsgleis 22b hineingerollt.
[0043] Da vor Beginn des Ablaufbetriebes die Prellböcke 31 von der Steuereinrichtung 32
in ihre ausgefahrene Stellung gebracht werden, kann der Eisenbahnwagen 41 das Richtungsgleis
22b nicht verlassen. Er rollt gegen den Prellbock 31 und wird abgefangen. Dabei wird
sich eine in der Figur 5 angedeutete schienenfahrzeugseitige Datenschnittstelle 41a
des Eisenbahnwagens 41 mit der prellbockseitigen Datenschnittstelle 310 des Prellbocks
31 automatisch verbinden und eine Kommunikationsverbindung herstellen. Die Kommunikationsverbindung
ermöglicht es der Steuereinrichtung 32, eine Kommunikation über eine wageninterne
Datenverbindung, beispielsweise einen wageninternen Datenbus 41b, mit zumindest einer
schienenfahrzeugseitigen Kommunikationskomponente des Eisenbahnwagens 41, wie sie
in der Figur 5 schematisch angedeutet und dort mit dem Bezugszeichen 410 gekennzeichnet
ist, durchzuführen.
[0044] Die Figur 6 zeigt beispielhaft den weiteren Betrieb der Eisenbahnrangieranlage 10
während eines Ablaufbetriebs. Dabei wird in der Figur 6 beispielhaft davon ausgegangen,
dass die Eisenbahnwagen 44 und 45 gemäß Figur 1 in das zweite Richtungsgleis 22b der
Eisenbahnrangieranlage 10 einlaufen und somit auf den dort bereits befindlichen ersten
Eisenbahnwagen 41 auflaufen werden.
[0045] Die Figur 7 zeigt den Rangierzustand gemäß Figur 6 in einer schematischen Draufsicht.
[0046] In den Figuren 6 und 7 wird beispielhaft davon ausgegangen, dass die Eisenbahnwagen
41, 44 und 45 jeweils mit schienenfahrzeugseitigen Datenschnittstellen ausgestattet
sind, die eine datenseitige Verbindung zwischen den Eisenbahnwagen herstellen und
es damit der Steuereinrichtung 32 ermöglichen, nicht nur mit dem anliegenden Eisenbahnwagen
41, sondern auch mit den anderen Eisenbahnwagen 44 und 45 und damit mit dem durch
die Eisenbahnwagen 41, 44 und 45 gebildeten Zug 400 zu kommunizieren.
[0047] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die Steuereinrichtung 32 nach Kopplung
der prellbockseitigen Datenschnittstelle 320 mit der schienenfahrzeugseitigen Datenschnittstelle
41a des anliegenden Eisenbahnwagens 41 - beispielsweise auf einen externen Steuerbefehl
hin, mit dem der Abschluss des Rangiervorgangs und damit der Abschluss der Bildung
des Zugs 400 angezeigt wird - eine Prüfung durchführt, ob der anliegende Eisenbahnwagen
41 gemeinsam mit den anderen Eisenbahnwagen 44 und 45 eine erwartete Wagenkonfiguration
miteinander verkuppelter Wagen bzw. einen Zug 400 mit erwarteter Zugkonfiguration
bildet.
[0048] Alternativ kann die Steuereinrichtung 32 nach Kopplung der prellbockseitigen Datenschnittstelle
320 mit der schienenfahrzeugseitigen Datenschnittstelle 41a des anliegenden Eisenbahnwagens
41 auch selbsttätig regelmäßig prüfen, ob die erwartete Wagenkonfiguration miteinander
verkuppelter Wagen bzw. der gewünschte Zug 400 bereits gebildet worden ist und ein
Zugbildungssignal erzeugen, mit dem die Fertigstellung des Zugs 400 angezeigt wird,
sobald sie die erwartete Wagenkonfiguration feststellt.
[0049] Bezüglich der Ausgestaltung der Prellböcke 31 der Eisenbahnrangieranlage 10 wird
es als vorteilhaft angesehen, wenn diese nicht nur mit der bereits angesprochenen
prellbockseitigen Datenschnittstelle 310 ausgestattet sind, sondern darüber hinaus
mit einer oder mehr weiteren Schnittstellen .
[0050] Vorteilhaft ist es beispielsweise, wie die Figur 8 beispielhaft zeigt, wenn die Prellböcke
31 zusätzlich eine prellbockseitige Druckluftversorgungsschnittstelle 320 aufweisen.
Eine solche prellbockseitige Druckluftversorgungsschnittstelle 320 ermöglicht es dem
Prellbock und damit mittelbar auch der Steuereinrichtung 31, eine Drucklufteinspeisung
in die am Prellbock 31 anliegenden Eisenbahnwagen durchzuführen, beispielsweise mit
Blick auf die Durchführung einer Überprüfung der Bremsfunktion.
[0051] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die Steuereinrichtung 32 nach Kopplung
der prellbockseitigen Datenschnittstelle 310 mit der schienenfahrzeugseitigen Datenschnittstelle
41a des dort anliegenden Eisenbahnwagens 41 und nach der Feststellung, dass die Zugbildung
abgeschlossen ist und der Zug 400 fertiggestellt ist, eine Steuerung der Bremsfunktion
des Zugs 400 durch Übermitteln von Bremssteuersignalen über die Datenschnittstellen
310 und 41a vornimmt.
[0052] Auch ist es vorteilhaft, wenn die Prellböcke 31 jeweils mit einer prellbockseitigen
Energieversorgungsschnittstelle 330 ausgestattet sind, die es ermöglicht, den aus
den Eisenbahnwagen 41, 44 und 45 gebildeten Zug 400 mit elektrischer Energie zu versorgen.
[0053] Die Figur 8 zeigt darüber hinaus, dass die Prellböcke 31 vorzugsweise mit einem oder
mehr Dämpferelementen 313 ausgestattet sind, die zur Absorption kinetischer Energie
beim Auffahren der Eisenbahnwagen 41, 44 und 45 geeignet sind.
[0054] Sobald die Steuereinrichtung 32 die beschriebene Überprüfung einer korrekten Wagenkonfiguration
des Zuges 400 durchgeführt hat und darüber hinaus auch eine Überprüfung der Bremsfunktion
der Eisenbahnwagen 41, 44 und 45 des Zuges 400 abgeschlossen hat, mit anderen Worten
also der Zug 400 einsatzbereit ist, so wird der Prellbock 31 vorzugsweise von der
in der Figur 2 dargestellten ausgefahrenen Stellung in seine in der Figur 4 dargestellte
versenkte Stellung überführt, um ein Ausfahren des Zuges 400 entlang der Ablaufrichtung
A in ein sich an das zweite Richtungsgleis 22b anschließende Ausfahrgleis zu ermöglichen.
Das Absenken des Prellbocks 31 erfolgt vorzugsweise erst, nachdem die Bremsen der
Eisenbahnwagen 41, 44 und 45 bzw. des Zuges 400 aktiviert worden sind und der Zug
400 gegen Wegrollen gesichert ist.
[0055] Die in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele können einzelne, mehrere oder alle
der nachfolgend stichpunktartig aufgeführten Merkmale bzw. Vorteile aufweisen:
- Der Prellbock ist vorzugsweise vollständig im Gleisbett versenkbar, wenn Rangier-
oder Zugfahrten über das Gleis erfolgen sollen.
- Für den Ablaufbetrieb kann der Prellbock vorzugsweise aus einer "Grube" hochgefahren
oder geklappt und in dieser Lage verriegelt werden.
- Der Aus- bzw. Einfahrmechanismus verfügt vorzugsweise über einen Antrieb, der von
einem Umsystem, z. B. einer Ablaufsteuerung bedient werden kann. Die aktuelle Position
des Prellbockes kann vorzugsweise durch eine Schnittstelle ausgelesen werden.
- Der Prellbock ist vorzugsweise mit einer funktionsfähigen digitalen automatischen
Mittelpufferkupplung ausgestattet.
- Der Prellbock verfügt vorzugsweise über Dämpferelemente, um die kinetische Energie
eines Ablaufes zu absorbieren. Er kann vorzugsweise Druckkräfte aufnehmen und somit
die Funktion der Spitzensicherung im Richtungsgleis übernehmen. Das heißt, er kann
vorzugsweise verhindern, dass Wagen aus dem Richtungsgleis herausrollen können, sei
es durch den Ablaufbetrieb, den Betrieb von Förderanlagen sowie durch Kräfte ausgelöst
durch Gefälle, Wind oder einer Beidrücklokomotive.
- Der Prellbock verfügt vorzugsweise über eine Stromversorgung und kann somit diejenigen
Wagen, die durch Kupplungsverbindungen mit dem Prellbock verbunden sind, mit elektrischer
Energie versorgen. Dadurch können beispielsweise Akkus geladen und elektrische Verbraucher
betrieben werden.
- Der Prellbock verfügt vorzugsweise über eine Versorgung mit Druckluft und kann somit
die Hauptluftleitungen und die Vorratsluftbehälter der Schienenfahrzeuge, beispielsweise
Güterwagen, füllen, die durch Kupplungsverbindungen mit dem Prellbock verbunden sind.
- Die Druckluft der Hauptluftleitung kann zum Zwecke der Bremsprobe gesteuert werden.
Hier sind beispielsweise zwei unterschiedliche Möglichkeiten denkbar. Die Bremsprobe
kann gemäß einer Variante von einem Umsystem durchgeführt werden, von dem einerseits
mittels Ventilen am Prellbock der Luftdruck in der Hauptluftleitung variiert werden
kann und von dem andererseits von jedem Wagen einzeln die Sensorinformationen via
Funk ausgelesen werden können. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die Informationen
der Sensoren auf den Wagen durch die Datenleitung übermittelt wird, die durch die
Kupplungen geführt wird. Somit kann bei dieser letztgenannten Variante der Prellbock
zusätzlich diese Sensorinformationen sammeln und an das Umsystem weiterleiten.
- Über die Datenleitung kann durch den Prellbock festgestellt werden, ob alle Wagen
im Richtungsgleis, die gekuppelt sein sollen bzw. müssten, auch tatsächlich gekuppelt
sind und somit der Ausgangszug vollständig gekuppelt ist.
- Der Prellbock kann vorzugsweise die Parkbremsfunktion der Wagen ansteuern, sich selbst
von der Wagengruppe entkuppeln und sich ein kleines Stück von der Wagengruppe entfernen.
Diese Distanz ist vorzugsweise hinreichend bemessen, sodass die Kupplungsköpfe des
Prellbocks und des ersten Wagens räumlich vollständig getrennt sind. Diese Funktion
ist dann vorteilhaft, wenn der Ausgangszug vollständig gekuppelt und belüftet ist,
sowie die Bremsprobe erfolgreich durchgeführt wurde. Der Zug kann dann allein, d.
h. auch ohne Prellbock gegen Wegrollen gesichert stehen. Der Prellbock kann schließlich
in der Grube versenkt werden, um einer Lokomotive das Kuppeln mit dem vorbereiteten
Zug zu ermöglichen.
[0056] Abschließend sei erwähnt, dass die Merkmale aller oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
untereinander in beliebiger Weise kombiniert werden können, um weitere andere Ausführungsbeispiele
der Erfindung zu bilden.
[0057] Auch können alle Merkmale von Unteransprüchen jeweils für sich mit jedem der nebengeordneten
Ansprüche kombiniert werden, und zwar jeweils für sich allein oder in beliebiger Kombination
mit einem oder anderen Unteransprüchen, um weitere andere Ausführungsbeispiele zu
erhalten.
1. Eisenbahntechnische Prellbockanordnung (30) mit zumindest einem Prellbock (31),
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Prellbock (31) in eine ausgefahrene Stellung, in der er für Schienenfahrzeuge
(41-45) eine Prellfunktion ausübt, und in eine versenkte Stellung, die einem Schienenfahrzeug
(41-45) ein Überrollen des versenkten Prellbocks (31) ermöglicht, verstellbar ist,
- der Prellbock (31) mit einer prellbockseitigen Datenschnittstelle (310) ausgestattet
ist, die bei Anliegen eines Schienenfahrzeugs (41) an dem ausgefahrenen Prellbock
(31) mit einer schienenfahrzeugseitigen Datenschnittstelle (41a) des anliegenden Schienenfahrzeugs
(41) kommunikationsmäßig koppelbar ist,
- die Prellbockanordnung (30) eine streckenseitige Steuereinrichtung (32) aufweist,
die mit der prellbockseitigen Datenschnittstelle (310) in Verbindung steht, und
- die streckenseitige Steuereinrichtung (32) derart ausgestaltet ist, dass sie nach
der Kopplung der prellbockseitigen Datenschnittstelle (310) mit der schienenfahrzeugseitigen
Datenschnittstelle (41a) eine Kommunikation mit zumindest einer schienenfahrzeugseitigen
Kommunikationskomponente (410) des Schienenfahrzeugs (41) durchführen kann.
2. Prellbockanordnung (30) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (32) derart ausgestaltet ist, dass sie nach Kopplung der prellbockseitigen
Datenschnittstelle (310) mit der schienenfahrzeugseitigen Datenschnittstelle (41a)
eine Prüfung durchführt, ob das anliegende Schienenfahrzeug (41) mit anderen Schienenfahrzeugen
(44-45) eine erwartete Konfiguration miteinander verkuppelter Schienenfahrzeuge (400)
bildet.
3. Prellbockanordnung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Steuereinrichtung (32) derart ausgestaltet ist, dass sie bei Anliegen eines
mit einer steuerbaren Bremsfunktion ausgestatteten Schienenfahrzeugs (41) und nach
Kopplung der prellbockseitigen Datenschnittstelle (310) mit der schienenfahrzeugseitigen
Datenschnittstelle (41a) eine Steuerung der Bremsfunktion zumindest des anliegenden
Schienenfahrzeugs (41), vorzugsweise der gesamten Konfiguration miteinander verkuppelter
Schienenfahrzeuge (400) vornehmen kann.
4. Prellbockanordnung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Prellbock (31) mit einer prellbockseitigen Druckluftversorgungsschnittstelle (320)
ausgestattet ist, die sich bei Anliegen des Schienenfahrzeugs (41) an dem Prellbock
(31) mit einer schienenfahrzeugseitigen Druckluftversorgungsschnittstelle des anliegenden
Schienenfahrzeugs (41) druckluftmäßig koppelt und eine Drucklufteinspeisung in das
Schienenfahrzeug (41) ermöglicht.
5. Prellbockanordnung (30) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (32) derart ausgestaltet ist, dass sie nach der Kopplung der
prellbockseitigen Druckluftversorgungsschnittstelle (320) mit der schienenfahrzeugseitigen
Druckluftversorgungsschnittstelle eine Bremsprobe des anliegenden Schienenfahrzeugs
(41) oder der anliegenden Konfiguration miteinander verkuppelter Schienenfahrzeuge
(400) veranlasst.
6. Prellbockanordnung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Prellbock (31) mit einer prellbockseitigen Energieversorgungsschnittstelle (330)
ausgestattet ist, die sich bei Anliegen des Schienenfahrzeugs (41) an dem Prellbock
(31) mit einer schienenfahrzeugseitigen Energieversorgungsschnittstelle des anliegenden
Schienenfahrzeugs (41) koppelt und eine Energieeinspeisung in das Schienenfahrzeug
(41) ermöglicht.
7. Prellbockanordnung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die prellbockseitigen Schnittstellen (310-330) des Prellbocks (31) entlang
der Längsrichtung des Eisenbahngleises beweglich sind, und zwar derart, dass sie eine
Koppelstellung einnehmen können, in der sie mit Schnittstellen des anliegenden Schienenfahrzeugs
(41) gekoppelt sind, und eine Entkoppelstellung, in der sie von den Schnittstellen
des Schienenfahrzeugs (41) räumlich getrennt sind.
8. Prellbockanordnung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Prellbock (31) eine digitale automatische Mittelpufferkupplung aufweist.
9. Prellbockanordnung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schnittstellen (310-330) des Prellbocks (31) in der digitalen automatischen Mittelpufferkupplung
integriert sind.
10. Prellbockanordnung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Prellbock (31) ein oder mehr Dämpferelemente zur Absorption kinetischer Energie
aufweist.
11. Prellbockanordnung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinrichtung (32) derart ausgestaltet ist, dass sie die Stellung des Prellbocks
(31) steuert.
12. Prellbockanordnung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prellbockanordnung (30) zwei oder mehr Prellböcke (31) aufweist, deren prellbockseitige
Datenschnittstelle (310) mit der Steuereinrichtung (32) in Verbindung steht.
13. Eisenbahnrangieranlage (10) mit einem Ablaufberg (20), mit zumindest einem in Ablaufrichtung
(A) vor dem Gipfel (20a) des Ablaufbergs (20) befindlichen Einfahrgleis (21) und zumindest
zwei in Ablaufrichtung (A) hinter dem Gipfel (21a) des Ablaufbergs (20) befindlichen
Richtungsgleisen (22a, 22b, 22c),
dadurch gekennzeichnet, dass mindestes eines der Richtungsgleise (22a, 22b, 22c) mit einem Prellbock (31) einer
Prellbockanordnung (30) nach einem der voranstehenden Ansprüche ausgestattet ist.
14. Eisenbahnrangieranlage (10) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Prellbockanordnung (30) zwei oder mehr Prellböcke (31) aufweist und
- die Eisenbahnrangieranlage (10) zwei oder mehr Richtungsgleise (22a, 22b, 22c) aufweist,
die jeweils mit einem der Prellböcke (31) der Prellbockanordnung (30) ausgestattet
sind.
15. Verfahren zum Betreiben einer Eisenbahnrangieranlage (10) nach einem der voranstehenden
Ansprüche 13-14,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Zug (400) mit zwei oder mehr Schienenfahrzeugen (41, 44, 45) zusammengestellt
wird, indem die Schienenfahrzeuge (41, 44, 45) über den Gipfel (20a) geschoben werden,
damit diese in ein ausgewähltes Richtungsgleis (22b) rollen,
- wobei der Prellbock (31) dieses Richtungsgleises (22b) in seine ausgefahrene Stellung
gestellt wird, bevor das erste Schienenfahrzeug (41) des Zuges (400) den Prellbock
(31) erreicht.