[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von einem Carbonatationsprodukt
aus einem Carbonatationsedukt und eine Vorrichtung zur Herstellung von einem Carbonatationsprodukt
aus einem Carbonatationsedukt, insbesondere geeignet und ausgelegt zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0002] Im Verlauf der technologischen Prozessschritte einer Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerfabrik
oder einer Rohzuckerraffinerie spielt eine Carbonatation eine zentrale Rolle. Die
Carbonatation umfasst üblicherweise einen ersten Carbonatationsschritt und einen zweiten
Carbonatationsschritt. Die Carbonatation ist ein Reinigungsschritt der Saftreinigung,
insbesondere der Zuckerrohsaftreinigung, sei es ein Zuckerrohsaft aus der Rübe oder
dem Zuckerrohr, oder der Zuckerraffination, insbesondere einer Rohzuckerlösung. Vor
der Carbonatation wird der für die Carbonatation verwendete Zuckerrohsaft oder die
Rohzuckerlösung durch eine Extraktion aus Zuckerrüben, insbesondere Rübenschnitzeln,
oder Zuckerrohr beziehungsweise durch Lösen von Rohzucker in Wasser und einer anschließenden
Vor- und/oder Hauptkalkung, auch als Alkalisierung bezeichnet, erhalten. Bei der Vor-
und Hauptkalkung wird der extrahierte Zuckerrohsaft oder die Rohzuckerlösung mit Kalkmilch,
also Calciumhydroxiddispersion in Wasser, versetzt. Dies führt zu einem Ausflocken
von im extrahierten Zuckerrohsaft oder der Rohzuckerlösung enthaltenen Schwebstoffen.
Durch die Alkalisierung wird ein alkalischer Zuckerrohsaft oder eine alkalische Rohzuckerlösung
erhalten. Durch die Hauptkalkung wird im Zuckerrohsaft oder der Rohzuckerlösung eine
Hauptkalkungsalkalität von circa 0,6 bis 1,2 g CaO/100 ml erreicht, was einem pH-Bereich
von pH 12 bis 12,8 bei 20 °C entspricht.
[0003] Mit dem so erhaltenen alkalischen Zuckerrohsaft oder der alkalischen Rohzuckerlösung
wird die Carbonatation durchgeführt. Im ersten Carbonatationsschritt, durchgeführt
in einem ersten Carbonatationsbehälter, wird die in der Hauptkalkung im Überschuss
zugesetzte und im alkalischen Zuckerrohsaft oder der alkalischen Rohzuckerlösung vorhandene
Calciumhydroxiddispersion durch das Einleiten von frisch erzeugtem Kalkofengas, also
einem kohlendioxidhaltigem Gas, neutralisiert, wobei der alkalische Zuckerrohsaft
oder die alkalische Rohzuckerlösung bis zu einem pH-Endpunkt von circa 11,4 bis 10,8
bei 20 °C, was einer End-Alkalität von ca. 0,06 bis 0,1 g CaO/100 ml entspricht, neutralisiert
und das Calciumhydroxid als Calciumcarbonat ausgefällt wird. Das ausgefällte Calciumcarbonat,
insbesondere ausgefällt in Form von Calciumcarbonat-Kristallen, hat eine aktive positiv
geladene Oberfläche. Ohne an die Theorie gebunden sein zu wollen, ist das ausgefällte
Calciumcarbonat, insbesondere in Form von Calciumcarbonat-Kristallen, durch die aktive
Oberfläche in der Lage, einen Reinigungseffekt durch Adsorption von gefällten Kolloiden
sowie anderen nicht fällbaren Nicht-Zuckerstoffen auszuüben. Gleichzeitig fungiert
das ausgefällte Calciumcarbonat, insbesondere Calciumcarbonat-Kristalle, als Filterhilfsmittel.
In dem zweiten Carbonatationsschritt, durchgeführt in einem zweiten Carbonatationsbehälter,
wird durch Einleiten von frisch erzeugtem Kalkofengas der alkalische Zuckerrohsaft
beziehungsweise die alkalische Rohzuckerlösung bis zu einem pH-Endpunkt von circa
9,4 bis 8,6 bei 20 °C, was einer End-Alkalität von ca. 0,005 bis 0,015 g CaO/100 ml
entspricht, neutralisiert und das Calciumhydroxid möglichst vollständig bis zur Einstellung
der optimalen Alkalität als Calciumcarbonat, insbesondere in Form von Calciumcarbonat-Kristallen,
gefällt.
[0004] CO
2-Gasnutzungsgrade, also die Ausnutzungsgrade des CO
2-Gehalts im Kalkofengas, können mit neuartigen Carbonatationsbehältern aus dem Stand
der Technik einen maximalen Wert von circa 90 bis 95 % im ersten Carbonatationsschritt
und einen maximalen Wert von circa 70 bis 75 % im zweiten Carbonatationsschritt erreichen.
Es befindet sich daher trotz vergleichsweise hoher CO
2-Gasnutzungsgrade immer noch ein bedeutender Teil des im Kalkofen freigesetzten CO
2 im sogenannten Carbonatationsbrüden, also dem Abgas des jeweiligen Carbonatationsschritts.
Der CO
2-Gasnutzungsgrad in den Carbonatationsschritten ist vor allem vom alkalischen Zuckerrohsaftstand
beziehungsweise alkalischen Rohzuckerlösungsstand, Temperatur, Durchmischung, Alkalität
des Zuckerrohsaftes beziehungsweise der Rohzuckerlösung und CO
2-Gehalt im Kalkofengas abhängig. Bekannt ist es, dass sich mit der Abnahme des CO
2-Gehalts im Kalkofengas die Gasnutzungsgrade in den Carbonatationsschritten reduzieren
beziehungsweise sich die CO
2-Verluste erhöhen. Dies ist zum Beispiel bei einem Wechsel von einem mit Koks-betriebenen
Kalkofen auf einen mit Gas-betriebenen Kalkofen zu beobachten. Die dabei eintretende
Reduktion des CO
2-Gehalts im Kalkofengas sowie die damit verbundene Reduktion des Gasnutzungsgrads,
insbesondere in dem zweiten Carbonatationsschritt, (CO
2-Gehalt Abgas circa 15 bis 25 Vol.-% bezogen auf Gesamtvolumen Abgas) können zu einem
CO
2-Mangel in der Zuckerfabrikation beziehungsweise Zuckerraffnation und zu signifikanten
Schwankungen beim Betrieb der Carbonatationsschritte führen. Je niedriger der Gesamtgasnutzungsgrad
beziehungsweise je höher die CO
2-Verluste der Carbonatation, desto mehr CO
2 wird in die Umwelt freigesetzt, was zu Schäden der Umwelt führt und insbesondere
den Treibhauseffekt fördert.
[0005] Daher liegt das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende technische Problem darin,
die vorgenannten Nachteile zu überwinden. Insbesondere liegt das der vorliegenden
Erfindung zugrundeliegende technische Problem darin, Verfahren und Mittel bereitzustellen,
die es ermöglichen, den CO
2-Gesamtgasnutzungsgrad einer Carbonatation, insbesondere einer Carbonatation in einem
Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerherstellungsverfahren oder einer Rohzuckerraffination,
zu erhöhen. Bevorzugt liegt das technische Problem darin, Verfahren und Mittel bereitzustellen,
die es ermöglichen, die CO
2-Emission einer Carbonatation, insbesondere einer Carbonatation in einem Rübenzucker-
oder Zuckerrohrzuckerherstellungsverfahren oder einer Rohzuckerraffination, zu reduzieren.
Darüber hinaus ist ein technisches Problem der vorliegenden Erfindung, derartige Verfahren
und Mittel bereitzustellen, die kostengünstig, umweltschonend und leicht handhabbar
sind.
[0006] Das technische Problem wird durch die Lehre der unabhängigen Ansprüche, der abhängigen
Ansprüche sowie der Lehren der Beschreibung gelöst, insbesondere durch ein Verfahren
zur Herstellung von einem Carbonatationsprodukt aus einem Carbonatationsedukt, umfassend
die Verfahrensschritte:
- a) Alkalisierung von einem Carbonatationsedukt unter Erhalt eines alkalischen Carbonatationsedukts
und
- b) Carbonatation des alkalischen Carbonatationsedukts umfassend einen ersten und mindestens
einen weiteren Carbonatationsschritt b1) und b2) unter Erhalt des Carbonatationsprodukts,
im Rahmen derer jeweils ein CO2-angereichertes Carbonatationsgas in das alkalische Carbonatationsedukt eingeleitet
und ein CO2-abgereichertes Abgas ausgeleitet wird, gekennzeichnet durch
- c) Einleiten mindestens eines Anteils des CO2-abgereicherten Abgases des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts in das
alkalische Carbonatationsedukt vor dem ersten Carbonatationsschritt b1).
[0007] Das erfindungsgemäße Einleiten mindestens eines Anteils des CO
2-abgereicherten Abgases des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts in das
alkalische Carbonatationsedukt vor dem ersten Carbonatationsschritt b1) stellt erfindungsgemäß
also einen Vorcarbonatationsschritt b0) dar, der am Carbonatationsedukt und damit
vor dem ersten Carbonatationsschritt b1) durchgeführt wird.
[0008] Das technische Problem wird also durch ein Verfahren zur Herstellung von einem Carbonatationsprodukt
aus einem Carbonatationsedukt gelöst, umfassend die Verfahrensschritte:
- a) Alkalisierung von einem Carbonatationsedukt unter Erhalt eines alkalischen Carbonatationsedukts
und
- b) Carbonatation des alkalischen Carbonatationsedukts umfassend einen ersten und mindestens
einen weiteren Carbonatationsschritt b1) und b2) unter Erhalt des Carbonatationsprodukts,
im Rahmen derer jeweils ein CO2-angereichertes Carbonatationsgas in das alkalische Carbonatationsedukt eingeleitet
und ein CO2-abgereichertes Abgas ausgeleitet wird, gekennzeichnet durch
- c) Einleiten mindestens eines Anteils des CO2-abgereicherten Abgases des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts in das
alkalische Carbonatationsedukt vor dem ersten Carbonatationsschritt, so daß vor dem
ersten Carbonatationsschritt b1) ein Vorcarbonatationsschritt b0) durchgeführt wird.
[0009] Demgemäß ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass in einem ersten Verfahrensschritt a)
ein Carbonatationsedukt alkalisiert wird, insbesondere durch Einbringen von alkalischen
Substanzen, insbesondere Calciumhydroxid, insbesondere Kalkmilch, insbesondere in
einer Vor- und/oder Hauptkalkung, und ein alkalisches Carbonatationsedukt erhalten
wird. Das alkalische Carbonatationsedukt weist demnach durch die Alkalisierung eingebrachte
alkalische Substanzen, insbesondere Calciumhydroxid, auf. Mit dem in Verfahrensschritt
a) erhaltenen alkalischen Carbonatationsedukt wird in einem Verfahrensschritt b) eine
Carbonatation durchgeführt und ein Carbonatationsprodukt erhalten. Die in Verfahrensschritt
b) durchgeführte Carbonatation umfasst einen ersten Carbonatationsschritt b1) und
mindestens einen weiteren Carbonatationsschritt b2). Es werden in Verfahrensschritt
b) demnach mindestens zwei Carbonatationsschritte b1) und b2) durchgeführt.
[0010] Während eines jeden Carbonatationsschritts wird jeweils ein CO
2-angereichertes Carbonatationsgas in das alkalische Carbonatationsedukt eingeleitet
und ein CO
2-abgereichertes Abgas aus dem dadurch erhaltenen alkalischen Carbonatationszwischenprodukt
oder Carbonatationsprodukt ausgeleitet. Ohne an die Theorie gebunden sein zu wollen,
reagiert durch das Einleiten des CO
2-angereicherten Carbonatationsgases in das alkalische Carbonatationsedukt CO
2 des CO
2-angereicherten Carbonatationsgases mit dem aufgrund der Durchführung von Verfahrensschritt
a) im alkalischen Carbonatationsedukt vorhandenen alkalischen Substanzen, insbesondere
Calciumhydroxid, zu Calciumcarbonat, wobei das Calciumcarbonat als Feststoff, insbesondere
in Form von Calciumcarbonat-Kristallen, aus dem alkalischen Carbonatationsedukt ausfällt
und ein alkalisches Carbonatationszwischenprodukt oder Carbonatationsprodukt erhalten
wird. Insbesondere wird durch die Reaktion von CO
2 mit Calciumhydroxid zu Calciumcarbonat der pH-Wert des alkalischen Carbonatationszwischenprodukts
oder Carbonatationsprodukts im Vergleich zu dem alkalischen Carbonatationsedukt gesenkt.
Bevorzugt weist das ausgefällte Calciumcarbonat, insbesondere in Form von Calciumcarbonat-Kristallen,
eine positiv geladene Oberfläche auf. Bevorzugt wird durch Adsorption von in dem alkalischen
Zuckerrohsaft vorhandenen gefällten Kolloiden und/oder nicht-fällbaren Nicht-Zuckerstoffen
an die positiv geladene Oberfläche des ausgefällten Calciumcarbonats ein Reinigungseffekt
erzielt. Bevorzugt fungiert das ausgefällte Calciumcarbonat als Abtrennhilfsmittel.
Insbesondere fungiert das ausgefällte Calciumcarbonat als Abtrennhilfsmittel, da durch
das gefällte Calciumcarbonat nicht durch beispielsweise Filtration abzutrennende Stoffe,
beispielsweise Schwebstoffe und/oder nichtfällbare Nicht-Zuckerstoffe, adsorbiert
werden und so zusammen mit dem gefällten Calciumcarbonat abgetrennt, insbesondere
abfiltriert, werden können. Durch die Reaktion des CO
2 aus dem CO
2-angereicherten Carbonatationsgas mit dem im alkalischen Carbonatationsedukt vorhandenen
Calciumhydroxid wird der CO
2-Gehalt im CO
2-angereicherten Carbonatationsgas verringert und ein CO
2-abgereichertes Abgas erhalten und ausgeleitet. Das aus dem jeweiligen Carbonatationsschritt
ausgeleitete CO
2-abgereicherte Abgas weist einen geringeren CO
2-Gehalt als das in den jeweiligen Carbonatationsschritt eingeleitete CO
2-angereicherte Carbonatationsgas auf, insbesondere mindestens einen um den in der
Reaktion von CO
2 mit Calciumhydroxid zu Calciumcarbonat im alkalischen Carbonatationsedukt verbrauchten
CO
2-Gehalt. Das nach dem ersten Carbonatationsschritt b1) erhaltene alkalische Carbonatationszwischenprodukt
weist eine geringere Menge auszufällender Stoffe, insbesondere Calciumhydroxid, als
das im ersten Carbonatationsschritt b1) eingesetzte alkalische Carbonatationsedukt
auf. Das nach dem ersten Carbonatationsschritt b1) erhaltene alkalische Carbonatationszwischenprodukt
entspricht dem Carbonatationsedukt des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritt
b2). Erfindungsgemäß wird nach dem letzten des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts
b2), insbesondere nach dem zweiten Carbonatationsschritt, ein Carbonatationsprodukt
erhalten. Das nach dem letzten Carbonatationsschritt, insbesondere zweiten Carbonatationsschritt,
erhaltene Carbonatationsprodukt weist eine geringere Menge auszufällender Stoffe,
insbesondere Calciumhydroxid, insbesondere keine auszufällenden Stoffe, als das in
den letzten Carbonatationsschritt, insbesondere zweiten Carbonatationsschritt b2),
eingesetzte alkalische Carbonatationszwischenprodukt des ersten Carbonatationsschritts
b1), das heißt das Carbonatationsedukt des letzten, insbesondere zweiten Carbonatationsschritts
b2), auf.
[0011] Erfindungsgemäß wird in einem erfindungsgemäßen Verfahrensschritt c) mindestens ein
Anteil des aus dem mindestens einen weiteren Carbonatationsschritt, insbesondere zweiten
Carbonatationsschritt, ausgeleiteten CO
2-abgereicherten Abgases in das alkalische Carbonatationsedukt, vorzugsweise in einen
Zuckerrohsaft oder eine Rohzuckerlösung, vor dem ersten Carbonatationsschritt, eingeleitet.
Die Einleitung des Anteils des aus dem mindestens einen weiteren Carbonatationsschritt,
insbesondere zweiten Carbonatationsschritt, ausgeleiteten CO
2-abgereicherten Abgases in das alkalische Carbonatationsedukt vor dem ersten Carbonatationsschritt
b1) in einem vorgelagerten Verfahrensschritt b0) führt zu einem besonders vorteilhaften
besonders erhöhten CO
2-Gesamtausnutzungsgrad, da die Alkalität und damit der CO
2-Bedarf im Carbonatationsedukt vor der ersten Carbonatation deutlich höher ist als
während der ersten Carbonatation.
[0012] Erfindungsgemäß wird also in Verfahrensschritt c) mindestens ein Anteil des Abgases
eines nach dem ersten Carbonatationsschritt durchgeführten weiteren Carbonatationsschritts,
insbesondere zweiten Carbonatationsschritts, in das alkalische Carbonatationsedukt
eines vor dem ersten Carbonatationsschritt durchgeführten Vorcarbonatationsschritts
eingeleitet.
[0013] Bevorzugt wird erfindungsgemäß mindestens ein Anteil des Abgases eines nach dem ersten
Carbonatationsschritt durchgeführten weiteren Carbonatationsschritts, insbesondere
zweiten Carbonatationsschritts, in das alkalische Carbonatationsedukt des ersten Carbonatationsschritts
und mindestens ein weiterer Anteil des Abgases des nach dem ersten Carbonatationsschritt
durchgeführten weiteren Carbonatationsschritts, insbesondere zweiten Carbonatationsschritts,
in das alkalische Carbonatationsedukt eines vor dem ersten Carbonatationsschritt durchgeführten
Vorcarbonatationsschritts b0), eingeleitet.
[0014] Bevorzugt wird erfindungsgemäß in Verfahrensschritt c) mindestens ein Anteil des
Abgases eines nach dem ersten Carbonatationsschritt durchgeführten weiteren Carbonatationsschritts,
insbesondere zweiten Carbonatationsschritts, in das alkalische Carbonatationsedukt
des ersten Carbonatationsschritts eingeleitet. In dieser Ausführungsform werden in
den ersten Carbonatationsschritt also zwei Ströme an Carbonatationsgasen eingeleitet,
nämlich ein CO
2-angereichertes Carbonatationsgas und ein CO
2-abgereichertes Carbonatationsgas, also das CO
2-abgereicherte Abgas, aus dem zweiten oder mindestens einen weiteren Carbonatationsschritt.
[0015] Bevorzugt wird durch das Einleiten im erfindungsgemäßen Verfahrensschritt c) des
mindestens einen Anteils des Abgases des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts,
insbesondere zweiten Carbonatationsschritts, in das alkalische Carbonatationsedukt
des ersten oder einem vor dem ersten Carbonatationsschritt durchgeführten Carbonatationsschritt,
insbesondere Vorcarbonatationsschritt, mindestens ein Anteil des nicht verbrauchten
CO
2-Gehalts im Abgas des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts, insbesondere
zweiten Carbonatationsschritts, zur Umsetzung mindestens eines Teils des im alkalischen
Carbonatationsedukt vorhandenen Calciumhydroxids des ersten oder einem vor dem ersten
Carbonatationsschritt durchgeführten Carbonatationsschritt, insbesondere Vorcarbonatationsschritt,
zu Calciumcarbonat genutzt. Bevorzugt wird vorteilhafterweise durch den erfindungsgemäßen
Verfahrensschritt c) der CO
2-Gesamtgasnutzungsgrad der Carbonatation gemäß Verfahrensschritt b), erhöht, insbesondere
gegenüber eines vergleichbaren Verfahrens (im Folgenden auch Vergleichsbeispiel genannt).
[0016] Bevorzugt führt die zusätzliche Nutzung von mindestens einem Anteil des CO
2 im Abgas des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts, insbesondere zweiten
Carbonatationsschritts, durch Einleiten mindestens eines Anteils des Abgases in das
alkalische Carbonatationsedukt des ersten oder einem vor dem ersten Carbonatationsschritt
durchgeführten Carbonatationsschritt, insbesondere Vorcarbonatationsschritt, gemäß
erfindungsgemäßem Verfahrensschritt c) zu einer Verbesserung des CO
2-Gesamtgasnutzungsgrades der Carbonatation gemäß Verfahrensschritt b) der vorliegenden
Erfindung und zu einer Reduktion der CO
2-Emission der Carbonatation gemäß Verfahrensschritt b) der vorliegenden Erfindung
im Vergleich zu vergleichbaren Verfahren. Bevorzugt führt der erfindungsgemäße Verfahrensschritt
c) vorteilhafterweise zu einer Reduktion der CO
2-Emission der Carbonatation gemäß Verfahrensschritt b), da mindestens ein Anteil des
nicht verbrauchten CO
2 des als CO
2-abgereichertes Abgas ausgeleiteten CO
2-angereichten Carbonatationsgases des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts,
insbesondere zweiten Carbonatationsschritt, durch den erfindungsgemäßen Verfahrensschritt
c) der Carbonatation gemäß Verfahrensschritt b) der vorliegenden Erfindung zurückgeführt
wird, insbesondere mit Calciumhydroxid zu Calciumcarbonat reagiert, und somit nicht,
insbesondere wie bei vergleichbaren Verfahren, in die Umwelt emittiert wird.
[0017] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird vor dem ersten Carbonatationsschritt b1) ein
Vorcarbonatationsschritt b0) durchgeführt.
[0018] Die vorliegende Erfindung betrifft daher insbesondere ein Verfahren zur Erhöhung
des CO
2-Gesamtgasnutzungsgrades in einem Verfahren umfassend die Verfahrensschritte a), b)
und c), insbesondere umfassend Verfahrensschritt b0).
[0019] Die vorliegende Erfindung betrifft daher insbesondere auch ein Verfahren zur Reduktion
der CO
2-Emission in einem Verfahren zur Herstellung von einem Carbonatationsprodukt aus einem
Carbonatationsedukt, umfassend die Verfahrensschritte a), b) und c), insbesondere
b0).
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nach dem ersten
Carbonatationsschritt b1) ein zweiter Carbonatationsschritt b2) durchgeführt.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nach dem zweiten
Carbonatationsschritt b2) mindestens ein zusätzlicher weiterer Carbonatationsschritt
durchgeführt.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden in Verfahrensschritt
b) insgesamt mindestens 2, insbesondere 2, insbesondere mindestens 3, insbesondere
3, insbesondere 4, insbesondere 5, insbesondere 6, Carbonatationsschritte durchgeführt.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird vor dem ersten
Carbonatationsschritt b1) ein Vorcarbonatationsschritt b0) und nach dem ersten Carbonatationsschritt
b1) ein zweiter Carbonatationsschritt b2) durchgeführt.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Carbonatationsedukt
ein Zuckerrohsaft und das Carbonatationsprodukt ein Dünnsaft.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Carbonatationsedukt
eine Rohzuckerlösung und das Carbonatationsprodukt eine aufgereinigte Rohzuckerlösung.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Carbonatationsedukt
ein Zuckerrohsaft und das Carbonatationsprodukt ein Dünnsaft oder das Carbonatationsedukt
eine Rohzuckerlösung und das Carbonatationsprodukt eine aufgereinigte Rohzuckerlösung.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in Verfahrensschritt
b) nach jedem Carbonatationsschritt ein ausgefällter Feststoff, insbesondere umfassend
Calciumcarbonat, erhalten.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst der jeweils
nach einem Carbonatationsschritt erhaltene ausgefällte Feststoff Calciumcarbonat und
organische Bestandteile, insbesondere Kolloidstoffe, insbesondere Pektin, Proteine,
Cellulose und Hemicellulose, insbesondere besteht aus diesen.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in Verfahrensschritt
b) jeweils nach einem Carbonatationsschritt der ausgefällte Feststoff, insbesondere
umfassend Calciumcarbonat, von dem alkalischen Carbonatationszwischenprodukt, insbesondere
Zuckerrohsaft, oder von dem Carbonatationsprodukt, insbesondere Dünnsaft abgetrennt.
[0030] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in Verfahrensschritt
b) nach dem ersten Carbonatationsschritt b1) der ausgefällte Feststoff, insbesondere
umfassend Calciumcarbonat, durch eine Filtration oder Dekantieren von dem alkalischen
Carbonatationszwischenprodukt, insbesondere Zuckerrohsaft abgetrennt.
[0031] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst der nach
dem ersten Carbonatationsschritt b1) von dem alkalischen Carbonatationszwischenprodukt,
insbesondere Zuckerrohsaft, abgetrennte Feststoff Calciumcarbonat, insbesondere 50
bis 80 Gew.-%, insbesondere 55 bis 75 Gew.-%, insbesondere 60 bis 70 Gew.-%, Calciumcarbonat
und organische Bestandteile, insbesondere 20 bis 50 Gew.-%, insbesondere 25 bis 45
Gew.-%, insbesondere 30 bis 40 Gew.-% (jeweils bezogen auf Trockensubstanz des abgetrennten
Feststoffs).
[0032] In einer bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung umfasst der nach dem zweiten
Carbonatationsschritt b2) von dem alkalischen Carbonatationszwischenprodukt oder dem
Carbonatationsprodukt, abgetrennte Feststoff Calciumcarbonat, insbesondere 90,0 bis
99,9 Gew.-%, insbesondere 95,0 bis 99,9 Gew.-%, insbesondere 98,0 bis 99,9 Gew.-%,
Calciumcarbonat und organische Bestandteile, insbesondere 0,1 bis 10,0 Gew.-%, insbesondere
0,1 bis 5,0 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 2 Gew.-% (jeweils bezogen auf Trockensubstanz
des abgetrennten Feststoffs), insbesondere besteht aus diesen.
[0033] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst der nach
dem Vorcarbonatationsschritt b0) von dem alkalischen Carbonatationszwischenprodukt,
insbesondere Zuckerrohsaft, abgetrennte Feststoff Calciumcarbonat, insbesondere 50
bis 80 Gew.-%, insbesondere 55 bis 75 Gew.-%, insbesondere 60 bis 70 Gew.-%, Calciumcarbonat
und organische Bestandteile, insbesondere 20 bis 50 Gew.-%, insbesondere 25 bis 45
Gew.-%, insbesondere 30 bis 40 Gew.-% (jeweils bezogen auf Trockensubstanz des abgetrennten
Feststoffs).
[0034] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in Verfahrensschritt
b) nach dem zweiten Carbonatationsschritt b2) der ausgefällte Feststoff, insbesondere
umfassend Calciumcarbonat, durch eine Filtration von dem alkalischen Carbonatationszwischenprodukt
oder dem Carbonatationsprodukt abgetrennt.
[0035] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in Verfahrensschritt
b) nach dem ersten Carbonatationsschritt b1) der ausgefällte Feststoff, insbesondere
umfassend Calciumcarbonat, durch eine Filtration von dem alkalischen Carbonatationszwischenprodukt,
insbesondere Zuckerrohsaft, und nach dem zweiten Carbonatationsschritt b2) der ausgefällte
Feststoff, insbesondere umfassend Calciumcarbonat, durch eine Filtration von dem alkalischen
Carbonatationszwischenprodukt, insbesondere Zuckerrohsaft, oder dem Carbonatationsprodukt,
insbesondere Dünnsaft, abgetrennt.
[0036] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in Verfahrensschritt
b) nach dem ersten Carbonatationsschritt b1) der ausgefällte Feststoff, insbesondere
umfassend Calciumcarbonat, durch ein Dekantieren von dem alkalischen Carbonatationszwischenprodukt,
insbesondere Zuckerrohsaft, und nach dem zweiten Carbonatationsschritt b2) der ausgefällte
Feststoff, insbesondere umfassend Calciumcarbonat, durch eine Filtration von dem alkalischen
Carbonatationszwischenprodukt, insbesondere Zuckerrohsaft, oder Carbonatationsprodukt,
insbesondere Dünnsaft, abgetrennt.
[0037] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in Verfahrensschritt
b) nach dem ersten Carbonatationsschritt b1) der ausgefällte Feststoff, insbesondere
umfassend Calciumcarbonat, nicht von dem alkalischen Carbonatationszwischenprodukt
abgetrennt und mindestens ein weiterer Carbonatationsschritt b2) durchgeführt, wobei
der ausgefällte Feststoff aller durchgeführten Carbonatationsschritte nach dem letzten
Carbonatationsschritt von dem Carbonatationsprodukt, insbesondere von der aufgereinigten
Rohzuckerlösung, abgetrennt wird, insbesondere durch eine Filtration.
[0038] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in Verfahrensschritt
b) nach dem ersten Carbonatationsschritt b1) der ausgefällte Feststoff, insbesondere
umfassend Calciumcarbonat, nicht von dem alkalischen Carbonatationszwischenprodukt,
insbesondere von der Rohzuckerlösung, abgetrennt und ein zweiter Carbonatationsschritt
b2) durchgeführt, wobei der ausgefällte Feststoff, insbesondere umfassend Calciumcarbonat,
des ersten Carbonatationsschritts b1) und der ausgefällte Feststoff, insbesondere
umfassend Calciumcarbonat, des zweiten Carbonatationsschritts b2) nach dem zweiten
Carbonatationsschritt von dem Carbonatationsprodukt, insbesondere von der aufgereinigten
Rohzuckerlösung, abgetrennt werden, insbesondere durch eine Filtration.
[0039] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der mindestens
eine Anteil des Abgases des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts aus Verfahrensschritt
b) gemäß Verfahrensschritt c) in das alkalische Carbonatationsedukt des ersten Carbonatationsschritts
oder des Vorcarbonatationsschritts eingeleitet.
[0040] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der mindestens
eine Anteil des Abgases des zweiten Carbonatationsschritts gemäß Verfahrensschritt
c) in das alkalische Carbonatationsedukt des ersten Carbonatationsschritts eingeleitet.
[0041] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der
mindestens eine Anteil des Abgases des zweiten Carbonatationsschritts gemäß Verfahrensschritt
c) in das alkalische Carbonatationsedukt des Vorcarbonatationsschritts eingeleitet.
[0042] Durch das Einleiten des mindestens einen Anteils des Abgases des mindestens einen
weiteren Carbonatationsschritts, insbesondere zweiten Carbonatationsschritts, in das
alkalische Carbonatationsedukt des Vorcarbonatationsschritts wird vorteilhafterweise
der CO
2-Gesamtgasnutzungsgrad der Carbonatation erhöht, insbesondere ist der CO
2-Gesamtgasnutzungsgrad der Carbonatation des erfindungsgemäßen Verfahrens höher als
der Gesamtgasnutzungsgrad von vergleichbaren Verfahren. Bevorzugt und vorteilhafterweise
ist der CO
2-Gesamtgasnutzungsgrad der Carbonatation des bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei dem das Abgas des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts, insbesondere
zweiten Carbonatationsschritts, gemäß erfindungsgemäßen Verfahrensschritt c) in das
alkalische Carbonatationsedukt eines Vorcarbonatationsschritts eingeleitet wird höher
als bei einer Carbonatation, bei dem das Abgas des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts,
insbesondere zweiten Carbonatationsschritts, in das alkalische Carbonatationsedukt
des ersten Carbonatationsschritts eingeleitet wird, insbesondere da der Gasnutzungsgrad
eines ersten Carbonatationsschritts bereits mindestens 80 % beträgt. Dies deshalb,
da bevorzugt das im alkalischen Carbonatationsedukt des ersten Carbonatationsschritts
enthaltene Calciumhydroxid weitestgehend mit dem CO
2 des für den ersten Carbonatationsschritt eingesetzten, insbesondere frischen, also
frisch durch beispielsweise einen Kalkofen gewonnenen oder als Kesselhausgas vorliegenden,
CO
2-angereicherten Carbonatationsgas zu Calciumcarbonat umgesetzt wird, weshalb durch
erfindungsgemäßes Einleiten, insbesondere zusätzlich zu dem frischen CO
2-angereicherten Carbonatationsgas, des mindestens einen Anteils des Abgases des mindestens
einen weiteren Carbonatationsschritts, insbesondere zweiten Carbonatationsschritts,
in das alkalische Carbonatationsedukt des ersten Carbonatationsschritts, der CO
2-Gesamtgasnutzungsgrad der Carbonatation gemäß Verfahrensschritt b) der vorliegenden
Erfindung nicht in dem Maße erhöht werden kann, wie durch ein Einleiten des mindestens
einen Anteils des Abgases des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts, insbesondere
zweiten Carbonatationsschritts, in das alkalische Carbonatationsedukt des Vorcarbonatationsschritts,
als einziges, alleiniges, also in das kein frisches CO
2-angereichertes Carbonatationsgas eingeleitet wird. Das in dem alkalischen Carbonatationsedukt
vorliegende Calciumhydroxid des Vorcarbonatationsschritts zeichnet sich dadurch aus,
dass es nicht mit CO
2 eines frischen CO
2-angereicherten Carbonatationsgases in Kontakt kommt, insbesondere nicht dadurch zu
Calciumcarbonat umgesetzt wird. Bevorzugt wird also durch den Vorcarbonatationsschritt
mindestens ein Anteil von einem bereits verwendeten Carbonatationsgas aus dem mindestens
einen weiteren Carbonatationsschritt b2), insbesondere zweiten Carbonatationsschritt,
als einziges, alleiniges CO
2-angereichertes Carbonatationsgas, in ein frisches alkalisches Carbonatationsedukt,
also ein alkalisches Carbonatationsedukt, in das kein frisches CO
2-angereichertes Carbonatationsgas eingeleitet wurde, eingeleitet und das darin vorhandene
Calciumhydroxid zu Calciumcarbonat umgesetzt. Bevorzugt wird in das aus dem Vorcarbonatationsschritt
erhaltene alkalische Carbonatationszwischenprodukt beziehungsweise alkalische Carbonatationsedukt
in einem ersten Carbonatationsschritt frisches CO
2-angereicherten Carbonatationsgas, welches kein CO
2-angereichertes Carbonatationsgas ist, das zuvor als CO
2-abgereichertes Abgas mindestens eines weiteren Carbonatationsschritts gemäß Verfahrensschritt
b2) erhalten wurde, eingeleitet. Insbesondere wird dadurch in besonders vorteilhafter
Weise der CO
2-Gesamtgasnutzungsgrad der Carbonatation gemäß Verfahrensschritt b) der vorliegenden
Erfindung erhöht, insbesondere auch im Vergleich zu vergleichbaren Verfahren.
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nach dem Vorcarbonatationsschritt
b0) ein alkalisches Carbonatationszwischenprodukt erhalten, das weniger auszufällende
Stoffe, insbesondere umfassend Calciumhydroxid, aufweist als das alkalische Carbonatationsedukt
vor dem Vorcarbonatationsschritt.
[0044] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nach dem ersten
Carbonatationsschritt b1) ein alkalisches Carbonatationszwischenprodukt erhalten,
das weniger auszufällende Stoffe, insbesondere umfassend Calciumhydroxid, aufweist
als das alkalische Carbonatationsedukt vor dem ersten Carbonatationsschritt.
[0045] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nach dem letzten
Carbonatationsschritt ein Carbonatationsprodukt erhalten.
[0046] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nach dem zweiten
Carbonatationsschritt b2) ein Carbonatationsprodukt erhalten.
[0047] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung von einem Carbonatationsprodukt aus einem Carbonatationsedukt,
umfassend die Verfahrensschritte:
- a) Alkalisierung von einem Carbonatationsedukt unter Erhalt eines alkalischen Carbonatationsedukts
und
- b) Carbonatation des alkalischen Carbonatationsedukts umfassend, insbesondere bestehend
aus, einen ersten und einen zweiten Carbonatationsschritt b1) und b2) unter Erhalt
eines Carbonatationsprodukts, im Rahmen derer jeweils ein CO2-angereichertes Carbonatationsgas in das alkalische Carbonatationsedukt eingeleitet
und ein CO2-abgereichertes Abgas ausgeleitet wird, gekennzeichnet durch
- c) Einleiten mindestens eines Anteils des Abgases des zweiten Carbonatationsschritts
in das alkalische Carbonatationsedukt während dem ersten Carbonatationsschritt.
[0048] In dieser Ausführungsform werden in den ersten Carbonatationsschritt also zwei unterschiedliche
Carbonatationsgase eingeleitet, nämlich ein CO
2-angereichertes Carbonatationsgas und ein CO
2-abgereichertes Carbonatationsgas, insbesondere Abgas, aus dem zweiten oder weiteren
Carbonatationsschritt.
[0049] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung von einem Carbonatationsprodukt aus einem Carbonatationsedukt,
umfassend die Verfahrensschritte:
- a) Alkalisierung von einem Carbonatationsedukt unter Erhalt eines alkalischen Carbonatationsedukts
und
- b) Carbonatation des alkalischen Carbonatationsedukts umfassend, insbesondere bestehend
aus, einen Vorcarbonatationsschritt b0), einen ersten Carbonatationsschritt b1) und
einen zweiten Carbonatationsschritt b2) unter Erhalt eines Carbonatationsprodukts,
im Rahmen derer jeweils ein CO2-angereichertes Carbonatationsgas in das alkalische Carbonatationsedukt eingeleitet
und ein CO2-abgereichertes Abgas ausgeleitet wird, gekennzeichnet durch
- c) Einleiten mindestens eines Anteils des Abgases des zweiten Carbonatationsschritts
in das alkalische Carbonatationsedukt vor dem ersten Carbonatationsschritt, insbesondere
in das alkalische Carbonatationsedukt während des Vorcarbonatationsschritts, insbesondere
als einziges, alleiniges CO2-angereichertes Carbonatationsgas.
[0050] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Verfahren
in einer Vorrichtung zur Herstellung von einem Carbonatationsprodukt aus einem Carbonatationsedukt
umfassend mindestens einen ersten Carbonatationsbehälter und mindestens einen weiteren
Carbonatationsbehälter durchgeführt.
[0051] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Verfahren
in einer Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung zur Herstellung
von Dünnsaft aus Zuckerrohsaft umfassend mindestens einen ersten Carbonatationsbehälter
und mindestens einen weiteren Carbonatationsbehälter durchgeführt.
[0052] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Verfahren
in einer Zuckerraffinationsvorrichtung zur Herstellung von einer aufgereinigten Rohzuckerlösung
aus einer Rohzuckerlösung umfassend mindestens einen ersten Carbonatationsbehälter
und mindestens einen weiteren Carbonatationsbehälter durchgeführt.
[0053] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung weist
die Vorrichtung mindestens einen dem ersten Carbonatationsbehälter vorgeschalteten
Vorcarbonatationsbehälter auf.
[0054] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung weist
die Vorrichtung einen dem ersten Carbonatationsbehälter nachgeschalteten zweiten Carbonatationsbehälter
auf.
[0055] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung weist
die Vorrichtung einen dem ersten Carbonatationsbehälter vorgeschalteten Vorcarbonatationsbehälter
und einen dem ersten Carbonatationsbehälter nachgeschalteten zweiten Carbonatationsbehälter
auf.
[0056] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird
jeder Carbonatationsschritt in einem eigenen Carbonatationsbehälter durchgeführt.
[0057] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung werden
alle Carbonatationsschritte in einem Carbonatationsbehälter durchgeführt.
[0058] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird
der erste Carbonatationsschritt in einem ersten Carbonatationsbehälter und der zweite
Carbonatationsschritt in einem zweiten Carbonatationsbehälter durchgeführt.
[0059] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird
der erste Carbonatationsschritt in einem ersten Carbonatationsbehälter, der zweite
Carbonatationsschritt in einem zweiten Carbonatationsbehälter und der Vorcarbonatationsschritt
in einem Vorcarbonatationsbehälter durchgeführt.
[0060] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird
der erste Carbonatationsschritt, der zweite Carbonatationsschritt und der Vorcarbonatationsschritt
in jeweils einem Carbonatationsbehälter durchgeführt.
[0061] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung weist
die Vorrichtung mindestens eine Leitung von dem mindestens einen weiteren Carbonatationsbehälter,
insbesondere zweiten Carbonatationsbehälter, zu einem vorgeschalteten Carbonatationsbehälter,
insbesondere ersten Carbonatationsbehälter oder Vorcarbonatationsbehälter, auf, um
zumindest einen Teil des Abgases des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts,
insbesondere zweiten Carbonatationsschritts, in das alkalische Carbonatationsedukt
vor oder während des ersten Carbonatationsschritts einzuleiten.
[0062] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung weist
die Vorrichtung mindestens eine Leitung von dem zweiten Carbonatationsbehälter zu
dem ersten Carbonatationsbehälter auf, um zumindest einen Teil des Abgases des zweiten
Carbonatationsschritts in das alkalische Carbonatationsedukt während des ersten Carbonatationsschritts,
insbesondere zusätzlich zu durch in einem Kalkofen gewonnenem oder als zumindest anteilig
in einem Kesselhausgas vorhandenem CO
2-angereichertem Carbonatationsgas, einzuleiten.
[0063] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung weist
die Vorrichtung mindestens eine Leitung von dem zweiten Carbonatationsbehälter zu
dem mindestens einen Vorcarbonatationsbehälter auf, um zumindest einen Teil des Abgases
des zweiten Carbonatationsschritts in das alkalische Carbonatationsedukt vor dem ersten
Carbonatationsschritt, insbesondere des Vorcarbonatationsschritts, insbesondere als
einziges, alleiniges CO
2-angereichertes Carbonatationsgas, einzuleiten.
[0064] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Abgas des
ersten Carbonatationsschritts einen CO
2-Gehalt von 1 bis 10 Vol.-%, insbesondere 1 bis 8 Vol.-%, insbesondere 2 bis 6 Vol.-%,
insbesondere 3 bis 4 Vol.-%, (bezogen auf Gesamtvolumen Abgas erster Carbonatationsschritt)
auf.
[0065] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Abgas des
mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts, insbesondere zweiten Carbonatationsschritts,
einen CO
2-Gehalt von 1 bis 40 Vol.-%, insbesondere 5 bis 35 Vol.-%, insbesondere 10 bis 30
Vol.-%, insbesondere 15 bis 27 Vol.-%, insbesondere 26,3 Vol.-%, insbesondere 21,4
Vol.-%, insbesondere 17,9 Vol.-% , insbesondere 15,7 Vol.-%, (bezogen auf Gesamtvolumen
Abgas mindestens einen weiteren Carbonatationsschritt) auf.
[0066] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Abgas des
Vorcarbonatationsschritts einen CO
2-Gehalt von 1 bis 10 Vol.-%, insbesondere 2 bis 8 Vol.-%, insbesondere 3 bis 6 Vol.-%,
(bezogen auf Gesamtvolumen Abgas Vorcarbonatationsschritt) auf.
[0067] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Abgas des
mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts, insbesondere zweiten Carbonatationsschritts
nach Verfahrensschritt b) und vor Verfahrensschritt c) mit einem CO
2-angereicherten Carbonatationsgas gemischt.
[0068] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das CO
2-angereicherte Carbonatationsgas einer Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung
durch einen mit Koks- oder Gas-betriebenen Kalkofen gewonnen.
[0069] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das CO
2-angereicherte Carbonatationsgas einer Zuckerraffinationsvorrichtung zumindest ein
Anteil eines Kesselhausgases.
[0070] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das CO
2-angereicherte Carbonatationsgas durch einen mit Koks- oder Gas-betriebenen Kalkofen
gewonnen oder ist zumindest ein Anteil eines Kesselhausgases.
[0071] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das durch einen
mit Koks- oder Gas-betriebenen Kalkofen gewonnene CO
2-angereicherte Carbonatationsgas einen CO
2-Gehalt von 1 bis 99 Vol.-%, insbesondere 10 bis 70 Vol.-%, insbesondere 20 bis 50
Vol.-%, insbesondere 25 bis 45 Vol.-%, insbesondere 26 bis 42 Vol.-%, insbesondere
41,5 Vol.-% , insbesondere 35,0 Vol.-%, insbesondere 30,1 Vol.-%, insbesondere 26,0
Vol.-%, (bezogen auf Gesamtvolumen CO
2-angereicherte Gas) auf.
[0072] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das CO
2-angereicherte Carbonatationsgas des zumindest einen Anteils des Kesselhausgases einen
CO
2-Gehalt von 1 bis 99 Vol.-%, insbesondere 10 bis 70 Vol.-%, insbesondere 20 bis 50
Vol.-%, insbesondere 25 bis 45 Vol.-%, insbesondere 26 bis 42 Vol.-%, insbesondere
41,5 Vol.-% , insbesondere 35,0 Vol.-%, insbesondere 30,1 Vol.-%, insbesondere 26,0
Vol.-%, insbesondere 20,0 Vol.-%, insbesondere 15,0 Vol.-%, insbesondere 10,0 Vol.-%,
(bezogen auf Gesamtvolumen CO
2-angereicherte Gas) auf.
[0073] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das durch einen
mit Koks- oder Gas-betriebenen Kalkofen gewonnene CO
2-angereicherte Carbonatationsgas oder das CO
2-angereicherte Carbonatationsgas des zumindest einen Anteils des Kesselhausgases mit
Luft, insbesondere Umgebungsluft, gemischt, insbesondere um den CO
2-Gehalt des CO
2-angereicherten Carbonatationsgases einzustellen.
[0074] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt die Retentionszeit
des CO
2-angereicherten Carbonatationsgases im jeweiligen Carbonatationsbehälter, insbesondere
Vorcarbonatationsbehälter, ersten Carbonatationsbehälter und/oder mindestens einen
weiteren Carbonatationsbehälter, insbesondere zweiten Carbonatationsbehälter, 1,0
bis 15,0 Minuten, insbesondere 2,0 bis 12,0 Minuten, insbesondere 2,5 bis 10,0 Minuten,
insbesondere 2,5 Minuten, insbesondere 4 Minuten, insbesondere 6 Minuten, insbesondere
8 Minuten, insbesondere 10 Minuten.
[0075] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der Zuckerrohsaft
aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen.
[0076] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird eine Rohzuckerlösung
durch Lösen von Rohzucker in Wasser erhalten.
[0077] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist eine Rohzuckerlösung
10 bis 95 Gew.-%, insbesondere 20 bis 90 Gew.-%, insbesondere 30 bis 85 Gew.-%, insbesondere
40 bis 80 Gew.-%, insbesondere 50 bis 70 Gew.-%, insbesondere 55 bis 65 Gew.-%, insbesondere
60 Gew.-%, Rohzucker und 5 bis 90 Gew.-%, insbesondere 10 bis 80 Gew.-%, insbesondere
15 bis 70 Gew.-%, insbesondere 20 bis 60 Gew.-%, insbesondere 30 bis 50 Gew.-%, insbesondere
35 bis 45 Gew.-%, insbesondere40 Gew.-%, Wasser (jeweils bezogen auf Gesamtgewicht
Rohzuckerlösung) auf.
[0078] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt der CO
2-Gasnutzungsgrad des ersten Carbonatationsschritts mindestens 80 %, insbesondere mindestens
85 %, insbesondere mindestens 90 %, insbesondere 90 bis 95 %, insbesondere 92 %, insbesondere
95 %.
[0079] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt die Retentionszeit
des CO
2-angereicherten Carbonatationsgases im ersten Carbonatationsbehälter 1,0 bis 15,0
Minuten, insbesondere 2,0 bis 12,0 Minuten, insbesondere 2,5 bis 10,0 Minuten, insbesondere
2,5 Minuten, insbesondere 4 Minuten, insbesondere 6 Minuten, insbesondere 8 Minuten,
insbesondere 10 Minuten und der Gasnutzungsgrad des ersten Carbonatationsschritts
mindestens 80 %, insbesondere mindestens 85 %, insbesondere mindestens 90 %, insbesondere
90 bis 95 %, insbesondere 92 %, insbesondere 95 %.
[0080] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt der CO
2-Gasnutzungsgrad des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts, insbesondere
zweiten Carbonatationsschritts, mindestens 20 %, insbesondere mindestens 30 %, insbesondere
mindestens 40 %, insbesondere mindestens 45 %, insbesondere 47 bis 60%, insbesondere
47 %, insbesondere 49 %, insbesondere 50 %.
[0081] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt die Retentionszeit
des CO
2-angereicherten Carbonatationsgases im mindestens einen weiteren Carbonatationsbehälter,
insbesondere zweiten Carbonatationsbehälter, 1,0 bis 15,0 Minuten, insbesondere 2,0
bis 12,0 Minuten, insbesondere 2,5 bis 10,0 Minuten, insbesondere 2,5 Minuten, insbesondere
4 Minuten, insbesondere 6 Minuten, insbesondere 8 Minuten, insbesondere 10 Minuten
und der Gasnutzungsgrad des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts, insbesondere
zweiten Carbonatationsschritts, mindestens 20 %, insbesondere mindestens 30 %, insbesondere
mindestens 40 %, insbesondere mindestens 45 %, insbesondere 47 bis 60%, insbesondere
47 %, insbesondere 49 %, insbesondere 50 %.
[0082] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt der CO
2-Gasnutzungsgrad des Vorcarbonatationsschritts mindestens 70 %, insbesondere mindestens
75 %, insbesondere mindestens 80 %, insbesondere mehr als 80 %, insbesondere 80 bis
88 %, insbesondere 80 %, insbesondere 81 %, insbesondere 82 %, insbesondere 83 % insbesondere
84 %, insbesondere 85 %, insbesondere 86 %, insbesondere 87 %, insbesondere 88 %.
[0083] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt die Retentionszeit
des CO
2-angereicherten Carbonatationsgases im Vorcarbonatationsbehälter, 1,0 bis 15,0 Minuten,
insbesondere 2,0 bis 12,0 Minuten, insbesondere 2,5 bis 10,0 Minuten, insbesondere
2,5 Minuten, insbesondere 4 Minuten, insbesondere 6 Minuten, insbesondere 8 Minuten,
insbesondere 10 Minuten und der Gasnutzungsgrad des Vorcarbonatationsschritts mindestens
70 %, insbesondere mindestens 75 %, insbesondere mindestens 80 %, insbesondere mehr
als 80 %, insbesondere 80 bis 88 %, insbesondere 80 %, insbesondere 81 %, insbesondere
82 %, insbesondere 83 % insbesondere 84 %, insbesondere 85 %, insbesondere 86 %, insbesondere
87 %, insbesondere 88 %.
[0084] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt der CO
2-Gesamtgasnutzungsgrad der Carbonatation gemäß Verfahrensschritt b) mindestens 50
%, insbesondere mindestens 55 %, insbesondere mindestens 60 %, insbesondere mindestens
70 %, insbesondere mindestens 80 %, insbesondere mindestens 90 %, insbesondere 50
bis 99 %, insbesondere 60 bis 98 %, insbesondere 70 bis 97 %, insbesondere 80 bis
96 %, insbesondere 90 bis 95 %, insbesondere 92 %, insbesondere 95 %.
[0085] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der CO
2-Gesamtgasnutzungsgrad der Carbonatation gemäß Verfahrensschritt b) gegenüber einem
vergleichbaren Verfahren ohne Durchführung von erfindungsgemäßem Verfahrensschritt
c) um mindestens 3 %, insbesondere mindestens 5 %, insbesondere mindestens 7 %, insbesondere
7 %, insbesondere 8 %, insbesondere 9 %, verbessert.
[0086] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die CO
2-Emission der Carbonatation gemäß Verfahrensschritt b) gegenüber einem vergleichbaren
Verfahren ohne Durchführung von erfindungsgemäßem Verfahrensschritt c) um mindestens
20 %, insbesondere mindestens 30 %, insbesondere mindestens 40 %, insbesondere 43
%, insbesondere 44 %, insbesondere 46%, insbesondere 54 %, insbesondere 56 %, insbesondere
57 %, verringert.
[0087] Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Herstellung von einem
Carbonatationsprodukt aus einem Carbonatationsedukt, insbesondere geeignet und ausgelegt
zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, umfassend mindestens einen ersten
Carbonatationsbehälter, mindestens einen weiteren Carbonatationsbehälter und mindestens
eine Leitung von dem mindestens einen weiteren Carbonatationsbehälter in einen vorgeschalteten
Carbonatationsbehälter, insbesondere Vorcabonatationsbehälter, die geeignet ist, zumindest
einen Teil eines Abgases aus dem mindestens einen weiteren Carbonatationsbehälter
in ein alkalisches Carbonatationsedukt vorliegend in einem vorgeschalteten Carbonatationsbehälter,
insbesondere Vorcabonatationsbehälter, einzuleiten.
[0088] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die erfindungsgemäße
Vorrichtung mindestens einen Alkalisierungsbehälter, insbesondere mindestens einen
Kalkungsbehälter, insbesondere einen Vorkalkungsbehälter und einen Hauptkalkungsbehälter.
[0089] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dem ersten
Carbonatationsbehälter ein Vorcarbonatationsbehälter vorgeschaltet.
[0090] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dem ersten
Carbonatationsbehälter ein zweiter Carbonatationsbehälter nachgeschaltet.
[0091] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dem ersten
Carbonatationsbehälter ein Vorcarbonatationsbehälter vorgeschaltet und ein zweiter
Carbonatationsbehälter nachgeschaltet.
[0092] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der vorgeschaltete
Carbonatationsbehälter der erste Carbonatationsbehälter oder der Vorcarbonatationsbehälter.
[0093] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die erfindungsgemäße
Vorrichtung insgesamt mindestens 2, insbesondere 2, insbesondere mindestens 3, insbesondere
3, insbesondere 4, insbesondere 5, insbesondere 6, Carbonatationsbehälter.
[0094] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die erfindungsgemäße
Vorrichtung mindestens eine Leitung von dem zweiten Carbonatationsbehälter in den
ersten Carbonatationsbehälter auf, die geeignet ist, zumindest einen Teil eines Abgases
aus dem zweiten Carbonatationsbehälter in ein alkalisches Carbonatationsedukt vorliegend
in dem ersten Carbonatationsbehälter einzuleiten.
[0095] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die erfindungsgemäße
Vorrichtung mindestens eine Leitung von dem zweiten Carbonatationsbehälter in den
mindestens einen Vorcarbonatationsbehälter auf, die geeignet ist, zumindest einen
Teil eines Abgases aus dem zweiten Carbonatationsbehälter in ein alkalisches Carbonatationsedukt
vorliegend in dem Vorcarbonatationsbehälter, insbesondere als einziges, alleiniges
CO
2-angereichertes Carbonatationsgas, einzuleiten.
[0096] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Vorrichtung
zur Herstellung von einem Carbonatationsprodukt aus einem Carbonatationsedukt, insbesondere
geeignet und ausgelegt zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, einen
ersten Carbonatationsbehälter, einen dem ersten Carbonatationsbehälter nachgeschalteten
zweiten Carbonatationsbehälter und eine Leitung von dem zweiten Carbonatationsbehälter
in den dem zweiten Carbonatationsbehälter vorgeschalteten ersten Carbonatationsbehälter,
die geeignet ist, zumindest einen Teil eines Abgases aus dem zweiten Carbonatationsbehälter
in ein alkalisches Carbonatationsedukt vorliegend in den dem zweiten Carbonatationsbehälter
vorgeschalteten ersten Carbonatationsbehälter, insbesondere zusätzlich zu durch in
einem Kalkofen gewonnenem oder als zumindest anteilig in einem Kesselhausgas vorhandenem
CO
2-angereichertem Carbonatationsgas, einzuleiten.
[0097] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Vorrichtung
zur Herstellung von einem Carbonatationsprodukt aus einem Carbonatationsedukt, insbesondere
geeignet und ausgelegt zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, einen
ersten Carbonatationsbehälter, einen dem ersten Carbonatationsbehälter nachgeschalteten
zweiten Carbonatationsbehälter, einen dem ersten Carbonatationsbehälter vorgeschalteten
Vorcarbonatationsbehälter und eine Leitung von dem zweiten Carbonatationsbehälter
in den dem ersten Carbonatationsbehälter vorgeschalteten Vorcarbonatationsbehälter,
die geeignet ist, zumindest einen Teil eines Abgases aus dem zweiten Carbonatationsbehälter
in ein alkalisches Carbonatationsedukt vorliegend in den dem ersten Carbonatationsbehälter
vorgeschalteten Vorcarbonatationsbehälter, insbesondere als einziges, alleiniges CO
2-angereichertes Carbonatationsgas, einzuleiten.
[0098] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung zur Herstellung
von Dünnsaft aus Zuckerrohsaft.
[0099] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine Zuckerraffinationsvorrichtung zur Herstellung von einer aufgereinigten
Rohzuckerlösung aus einer Rohzuckerlösung.
[0100] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung, ist jedem Carbonatationsbehälter
eine Abtrennvorrichtung, insbesondere Filtriervorrichtung, nachgeschaltet.
[0101] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung, ist jeder Abtrennvorrichtung,
insbesondere Filtriervorrichtung, ein Vorlagebehälter nachgeschaltet.
[0102] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung, ist jedem Carbonatationsbehälter
ein Vorlagebehälter vorgeschaltet.
[0103] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung, ist dem zweiten Carbonatationsbehälter
ein Vorlagebehälter vorgeschaltet.
[0104] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung, ist dem ersten Carbonatationsbehälter
eine erste Abtrennvorrichtung, insbesondere Filtriervorrichtung, nachgeschaltet.
[0105] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung, ist dem ersten Carbonatationsbehälter
eine erste Abtrennvorrichtung, insbesondere Filtriervorrichtung, nachgeschaltet und
der ersten Abtrennvorrichtung ein Vorlagebehälter nachgeschaltet.
[0106] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dem zweiten
Carbonatationsbehälter eine zweite Abtrennvorrichtung, insbesondere Filtriervorrichtung,
nachgeschaltet.
[0107] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung, ist dem Vorcarbonatationsbehälter
eine Abtrennvorrichtung, insbesondere Filtriervorrichtung, nachgeschaltet.
[0108] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
Zuckerraffinationsvorrichtung, ist dem Vorcarbonatationsbehälter keine Abtrennvorrichtung,
insbesondere Filtriervorrichtung, nachgeschaltet.
[0109] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung, ist dem ersten Carbonatationsbehälter,
mindestens ein Vorcarbonatationsbehälter vorgeschaltet und zwischen dem ersten Carbonatationsbehälter
und dem Vorcarbonatationsbehälter eine Abtrennvorrichtung, insbesondere Filtriervorrichtung,
zwischengeschaltet.
[0110] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung, ist dem ersten Carbonatationsbehälter,
ein Vorcarbonatationsbehälter vorgeschaltet, zwischen dem ersten Carbonatationsbehälter
und dem Vorcarbonatationsbehälter eine Abtrennvorrichtung, insbesondere Filtriervorrichtung,
zwischengeschaltet, nach dem ersten Carbonatationsbehälter ein zweiter Carbonatationsbehälter
nachgeschaltet und zwischen dem ersten Carbonatationsbehälter und dem zweiten Carbonatationsbehälter
eine erste Abtrennvorrichtung zwischengeschaltet, insbesondere wird ein Vorlagebehälter
zwischen der ersten Abtrennvorrichtung und dem zweiten Carbonatationsbehälter zwischengeschaltet.
[0111] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dem ersten
Carbonatationsbehälter, ein Vorcarbonatationsbehälter vorgeschaltet, zwischen dem
ersten Carbonatationsbehälter und dem Vorcarbonatationsbehälter keine Abtrennvorrichtung
zwischengeschaltet, nach dem ersten Carbonatationsbehälter ein zweiter Carbonatationsbehälter
nachgeschaltet und zwischen dem ersten Carbonatationsbehälter und dem zweiten Carbonatationsbehälter
eine erste Abtrennvorrichtung zwischengeschaltet, insbesondere wird ein Vorlagebehälter
zwischen der ersten Abtrennvorrichtung und dem zweiten Carbonatationsbehälter zwischengeschaltet.
[0112] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung, ist dem ersten Carbonatationsbehälter,
ein Vorcarbonatationsbehälter vorgeschaltet, zwischen dem ersten Carbonatationsbehälter
und dem Vorcarbonatationsbehälter eine Abtrennvorrichtung, insbesondere Filtriervorrichtung,
zwischengeschaltet, nach dem ersten Carbonatationsbehälter ein zweiter Carbonatationsbehälter
nachgeschaltet, zwischen dem ersten Carbonatationsbehälter und dem zweiten Carbonatationsbehälter
eine erste Abtrennvorrichtung, insbesondere Filtriervorrichtung, zwischengeschaltet
und nach dem zweiten Carbonatationsbehälter eine zweite Abtrennvorrichtung, insbesondere
Filtriervorrichtung, nachgeschaltet.
[0113] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dem ersten
Carbonatationsbehälter, ein Vorcarbonatationsbehälter vorgeschaltet, zwischen dem
ersten Carbonatationsbehälter und dem Vorcarbonatationsbehälter keine Abtrennvorrichtung
zwischengeschaltet, nach dem ersten Carbonatationsbehälter ein zweiter Carbonatationsbehälter
nachgeschaltet, zwischen dem ersten Carbonatationsbehälter und dem zweiten Carbonatationsbehälter
eine erste Abtrennvorrichtung, insbesondere Filtriervorrichtung, zwischengeschaltet
und nach dem zweiten Carbonatationsbehälter eine zweite Abtrennvorrichtung, insbesondere
Filtriervorrichtung, nachgeschaltet.
[0114] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
Zuckerraffinationsvorrichtung, ist dem ersten Carbonatationsbehälter, ein Vorcarbonatationsbehälter
vorgeschaltet, zwischen dem ersten Carbonatationsbehälter und dem Vorcarbonatationsbehälter
keine Abtrennvorrichtung zwischengeschaltet, nach dem ersten Carbonatationsbehälter
ein zweiter Carbonatationsbehälter nachgeschaltet, zwischen dem ersten Carbonatationsbehälter
und dem zweiten Carbonatationsbehälter keine erste Abtrennvorrichtung zwischengeschaltet
und nach dem zweiten Carbonatationsbehälter eine zweite Abtrennvorrichtung, insbesondere
Filtriervorrichtung, nachgeschaltet.
[0115] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung, ist dem ersten Carbonatationsbehälter
ein zweiter Carbonatationsbehälter nachgeschaltet und zwischen dem ersten Carbonatationsbehälter
und dem zweiten Carbonatationsbehälter eine erste Abtrennvorrichtung, insbesondere
Filtriervorrichtung, zwischengeschaltet.
[0116] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
Zuckerraffinationsvorrichtung, ist dem ersten Carbonatationsbehälter ein zweiter Carbonatationsbehälter
nachgeschaltet, zwischen dem ersten Carbonatationsbehälter und dem zweiten Carbonatationsbehälter
keine erste Abtrennvorrichtung zwischengeschaltet und dem zweiten Carbonatationsbehälter
eine zweite Abtrennvorrichtung, insbesondere Filtriervorrichtung, nachgeschaltet.
[0117] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung, ist dem ersten Carbonatationsbehälter
ein zweiter Carbonatationsbehälter nachgeschaltet, zwischen dem ersten Carbonatationsbehälter
und dem zweiten Carbonatationsbehälter eine erste Abtrennvorrichtung, insbesondere
Filtriervorrichtung, zwischengeschaltet und nach dem zweiten Carbonatationsbehälter
eine zweite Abtrennvorrichtung, insbesondere Filtriervorrichtung, nachgeschaltet.
[0118] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung, insbesondere
Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung, einen mit Koks- oder Gas-betriebenen
Kalkofen.
[0119] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung, insbesondere
Zuckerraffinationsvorrichtung, ein Kesselhaus, insbesondere ein Gas-betriebenes Kesselhaus.
[0120] Das technische Problem wird auch gelöst durch insbesondere ein Verfahren zur Herstellung
von einem Carbonatationsprodukt aus einem Carbonatationsedukt, umfassend die Verfahrensschritte:
- a) Alkalisierung von einem Carbonatationsedukt unter Erhalt eines alkalischen Carbonatationsedukts
und
- b) Carbonatation des alkalischen Carbonatationsedukts umfassend einen ersten und mindestens
einen weiteren Carbonatationsschritt b1) und b2) unter Erhalt des Carbonatationsprodukts,
im Rahmen derer jeweils ein CO2-angereichertes Carbonatationsgas in das alkalische Carbonatationsedukt eingeleitet
und ein CO2-abgereichertes Abgas ausgeleitet wird, gekennzeichnet durch
- c) Einleiten mindestens eines Anteils des CO2-abgereicherten Abgases des mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts in das
alkalische Carbonatationsedukt vor oder während dem ersten Carbonatationsschritt,
bevorzugt vor dem ersten Carbonatationsschritt.
[0121] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Carbonatationsedukt" das
für die Durchführung einer Carbonatation vorgesehene Edukt verstanden. Bevorzugt ist
das Carbonatationsedukt ein Zuckerrohsaft. Bevorzugt ist das Carbonatationsedukt eine
Rohzuckerlösung. Bevorzugt weist ein Carbonatationsedukt eine größere Menge zu fällender
Stoffe und/oder Schwebstoffe als das aus dem Carbonatationsedukt durch die Durchführung
einer Carbonatation erhaltene Carbonatationsprodukt auf.
[0122] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Carbonatationsprodukt"
das durch die Durchführung einer Carbonatation erhaltene Produkt verstanden. Bevorzugt
ist das Carbonatationsprodukt ein Dünnsaft. Bevorzugt ist das Carbonatationsprodukt
eine aufgereinigte Rohzuckerlösung. Bevorzugt weist ein Carbonatationsprodukt aufgrund
einer durchgeführten Carbonatation eine geringere Menge zu fällender Stoffe, insbesondere
umfassend Calciumhydroxid, und/oder Schwebstoffe als das Carbonatationsedukt auf.
[0123] Bevorzugt weist das Carbonatationsprodukt aufgrund einer durchgeführten Carbonatation
keine zu fällenden Stoffe, insbesondere kein Calciumhydroxid, und/oder Schwebstoffe
auf. Bevorzugt wird das Carbonatationsprodukt nach dem letzten Carbonatationsschritt,
insbesondere zweiten Carbonatationsschritt, erhalten. Bevorzugt liegt nach dem letzten
Carbonatationsschritt in dem Carbonatationsprodukt nicht abgetrennter durch den letzten
Carbonatationsschritt ausgefällter Feststoff, insbesondere Calciumcarbonat, vor.
[0124] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Rohzuckerlösung" in Wasser
gelöster Rohzucker verstanden. Bevorzugt weist eine Rohzuckerlösung eine größere Menge
zu fällender Stoffe und/oder Schwebstoffe als die aus der Rohzuckerlösung durch die
Durchführung einer Carbonatation erhaltene aufgereinigte Rohzuckerlösung auf.
[0125] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Rohzucker" nicht raffinierter
Zucker verstanden. Bevorzugt wird der Rohzucker in einer Zuckerraffination zu raffiniertem
Zucker verarbeitet. Bevorzugt weist Rohzucker eine bräunliche Färbung auf.
[0126] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "raffiniertem Zucker" ein
aus einem Rohzucker durch Raffination erhaltener Zucker verstanden. Bevorzugt hat
raffinierter Zucker eine weiße Farbe.
[0127] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "aufgereinigte Rohzuckerlösung"
die aus einer Rohzuckerlösung nach der Durchführung einer Carbonatation erhaltene
Rohzuckerlösung verstanden. Bevorzugt weist eine aufgereinigte Rohzuckerlösung aufgrund
einer durchgeführten Carbonatation eine geringere Menge zu fällender Stoffe, insbesondere
umfassend Calciumhydroxid, und/oder Schwebstoffe als die in der Carbonatation verwendete
Rohzuckerlösung, insbesondere alkalische Rohzuckerlösung, auf. Bevorzugt weist die
aufgereinigte Rohzuckerlösung aufgrund einer durchgeführten Carbonatation keine zu
fällenden Stoffe, insbesondere kein Calciumhydroxid, und/oder Schwebstoffe auf. Bevorzugt
wird die aufgereinigte Rohzuckerlösung nach der Durchführung des letzten Carbonatationsschritts
erhalten. Bevorzugt liegt nach dem letzten Carbonatationsschritt in der aufgereinigten
Rohzuckerlösung nicht abgetrennter durch den letzten Carbonatationsschritt ausgefällter
Feststoff, insbesondere Calciumcarbonat, vor.
[0128] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Zuckerrohsaft" der nach
einer Extraktion aus einer festen Zuckerquelle, insbesondere Zuckerrüben, insbesondere
Zuckerrübenschnitzel, oder Zuckerrohr, gewonnene Saft verstanden. Bevorzugt wird der
Zuckerrohsaft aus Zuckerrüben, insbesondere Zuckerrübenschnitzel, oder Zuckerrohr
mit heißem, insbesondere 70 °C heißem, Wasser in einem Extraktionsturm extrahiert.
Bevorzugt ist der Zuckerrohsaft trüb. Bevorzugt sind nach Extraktion bis zu 99 Gew.-%
des Zuckers der Zuckerrübe oder des Zuckerrohrs (bezogen auf Gesamtgewicht Zucker
in der Zuckerrübe oder im Zuckerrohr) in dem Zuckerrohsaft vorhanden. Bevorzugt umfasst
der Zuckerrohsaft neben Zucker weitere Stoffe, insbesondere Schwebstoffe und nicht
fällbare Nicht-Zuckerstoffe.
[0129] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Schwebstoffe" feste Stoffe,
insbesondere mineralische oder organische Feststoffe, verstanden die in einem Umgebungsmedium,
insbesondere Wasser, nicht in Lösung gehen und wegen ihrer geringen Größe und ihres
geringen Gewichts in der Schwebe gehalten werden.
[0130] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "nicht fällbare Nicht-Zuckerstoffe"
Nicht-Zuckerstoffe, also Stoffe die nicht Zucker sind, verstanden, die durch die in
der Zuckerherstellung oder Zuckerraffination durchgeführte Kalkung, insbesondere Vor-
und Hauptkalkung, nicht fällbar sind.
[0131] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Kalkung" ein Verfahrensschritt
vor einer Carbonatation verstanden. Bevorzugt umfasst eine Kalkung eine Vor- und/oder
eine Hauptkalkung, insbesondere besteht aus diesen. Bevorzugt wird in einer Kalkung
ein Carbonatationsedukt zu einem alkalischen Carbonatationsedukt alkalisiert. Bevorzugt
wird unter Kalkung auch Alkalisierung verstanden.
[0132] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Vorkalkung" ein Verfahrensschritt
in der Zuckerherstellung, insbesondere Saftreinigung, oder Zuckerraffination verstanden,
bei dem der pH-Wert eines Carbonatationsedukts, insbesondere Zuckerrohsaft oder Rohzuckerlösung,
durch die Verwendung von Kalkmilch auf pH 10,6 bis 11,6 erhöht wird. Bevorzugt werden
durch die Vorkalkung Kolloide und unlösliche Salze aus dem Carbonatationsedukt gefällt.
[0133] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Hauptkalkung" ein Verfahrensschritt
in der Zuckerherstellung, insbesondere Saftreinigung, oder Zuckerraffination verstanden,
bei dem der pH-Werts eines aus einer Vorkalkung erhaltenen Carbonatationsedukts durch
die Verwendung von Kalkmilch auf pH 12 bis 12,6 unter Erhalt eines alkalischen Carbonatationsedukts
weiter erhöht wird. Bevorzugt werden durch die Hauptkalkung die im Carbonatationsedukt
vorliegenden Invertase und Säureamide gespalten.
[0134] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Kalkmilch" eine Calciumhydroxiddispersion
in Wasser verstanden. Bevorzugt wird Kalkmilch in der Vor- und Hauptkalkung einer
Zuckerherstellung oder Zuckerraffination eingesetzt. Bevorzugt wird Kalkmilch zur
Fällung von Nicht-Zuckerstoffen und Schwebstoffen eingesetzt. Bevorzugt werden die
Nicht-Zuckerstoffe und Schwebstoffe von dem in der Kalkmilch vorliegenden festen Calciumhydroxid
adsorbiert.
[0135] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Dünnsaft" auch Zuckerdünnsaft
verstanden. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist "Dünnsaft" ein Zwischenprodukt
in der Zuckerherstellung, insbesondere gewonnen aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr. Bevorzugt
wird Dünnsaft durch das erfindungsgemäße Verfahren aus Zuckerrohsaft erhalten. Bevorzugt
enthält der Dünnsaft 10 bis 20 % Rohzucker (bezogen auf Gesamtzusammensetzung Dünnsaft).
Bevorzugt ist der Dünnsaft klar und die Farbe des Dünnsaftes hellgelb.
[0136] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Zucker" ein Mono- oder
Disaccharid, insbesondere Glucose und Saccharose, insbesondere Saccharose, verstanden.
[0137] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Alkalisierung" eine Erhöhung
des pH-Werts eines Carbonatationsedukts verstanden. Bevorzugt wird durch die Alkalisierung
des Carbonatationsedukts der pH-Wert des Carbonatationsedukts auf pH 11 bis 12 erhöht.
Bevorzugt umfasst die Alkalisierung eine Vorkalkung und/oder eine Hauptkalkung, insbesondere
besteht aus diesen. Bevorzugt wird in der Alkalisierung der pH-Wert des Carbonatationsedukts
durch die Verwendung von Kalkmilch erhöht. Bevorzugt wird durch die Alkalisierung
eines Carbonatationsedukts ein alkalisches Carbonatationsedukt erhalten. Bevorzugt
wird durch die Alkalisierung von Zuckerrohsaft alkalischer Zuckerrohsaft erhalten.
Bevorzugt wird durch die Alkalisierung von einer Rohzuckerlösung eine alkalische Rohzuckerlösung
erhalten.
[0138] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Adsorption" die Anreicherung,
insbesondere Anhaftung, eines Stoffes, insbesondere eines Nicht-Zuckerstoffes und/oder
Schwebstoffes, an der Oberfläche eines Festkörpers, insbesondere Calciumhydroxid und/oder
Calciumcarbonat, verstanden. Bevorzugt wechselwirken die Stoffe durch nicht-kovalente
Wechselwirkungen mit der Oberfläche des Festkörpers. Erfindungsgemäß wird somit unter
Adsorption auch Physisorption verstanden.
[0139] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Hauptkalkungsalkalität"
die Alkalität des durch eine Hauptkalkung erhaltenen alkalischen Carbonatationsedukts
verstanden. Bevorzugt wird unter Hauptkalkungsalkalität eine Alkalität von 0,6 bis
1,2 g CaO/100 mL verstanden.
[0140] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "alkalisches Carbonatationsedukt"
ein nach der Alkalisierung gemäß Verfahrensschritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhaltenes Carbonatationsedukt verstanden. Bevorzugt wird zum Erhalt eines alkalischen
Carbonatationsedukts eine Vor- und/oder eine Hauptkalkung durchgeführt. Bevorzugt
enthält ein alkalisches Carbonatationsedukt Calciumhydroxid. Bevorzugt ist ein alkalisches
Carbonatationsedukt ein alkalischer Zuckerrohsaft. Bevorzugt ist ein alkalisches Carbonatationsedukt
eine alkalische Rohzuckerlösung.
[0141] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "alkalisches Carbonatationszwischenprodukt"
ein erhaltenes alkalisches Zwischenprodukt nach der Durchführung eines Vorcarbonatationsschritts,
eines ersten Carbonatationsschritts oder eines mindestens einen weiteren Carbonatationsschritts,
der nicht der letzte Carbonatationsschritt ist, verstanden. Im Zusammenhang mit der
vorliegenden Erfindung ist das nach dem jeweiligen durchgeführten Carbonatationsschritt,
insbesondere Vorcarbonatationsschritt, erster Carbonatationsschritt oder mindestens
eine weitere Carbonatationsschritt, der nicht der letzte Carbonatationsschritt ist,
erhaltene alkalische Carbonatationszwischenprodukt gleichzeitig das in dem folgenden
Carbonatationsschritt eingesetzte alkalische Carbonatationsedukt.
[0142] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Carbonatation" eine Reinigung
von einem alkalischen Carbonatationsedukt unter Erhalt von einem Carbonatationsprodukt
verstanden, insbesondere durch Einleiten von CO
2 und Abtrennung von einem ausgefällten Feststoff. Bevorzugt umfasst die Carbonatation
der vorliegenden Erfindung mindestens zwei Carbonatationsschritte. Bevorzugt umfasst
die Carbonatation der vorliegenden Erfindung einen ersten Carbonatationsschritt, einen
zweiten Carbonatationsschritt und optional einen Vorcarbonatationsschritt. Bevorzugt
umfasst die Carbonatation der vorliegenden Erfindung mindestens einen Abtrennschritt
eines durch einen Carbonatationsschritt ausgefällten Feststoffs von einem alkalischen
Carbonatationszwischenprodukt unter Erhalt von einem alkalischen Carbonatationsedukt,
insbesondere das weniger auszufällende Stoffe aufweist als das alkalische Carbonatationsedukt
vor der Durchführung des Carbonatationsschritts. Bevorzugt umfasst die Carbonatation
der vorliegenden Erfindung einen Abtrennschritt eines durch einen Carbonatationsschritt
ausgefällten Feststoffs von einem Carbonatationsprodukt unter Erhalt des vom durch
den Carbonatationsschritt entstandenen Feststoff abgetrennten Carbonatationsprodukts.
Bevorzugt wird unter "Carbonatation" Verfahrensschritt b) der vorliegenden Erfindung
umfassend ein mindestens zweimaliges Einleiten von einem CO
2-angereicherten Carbonatationsgas in ein alkalisches Carbonatationsedukt, ein mindestens
zweimaliges Ausleiten von einem CO
2-abgereicherten Abgas, ein Abtrennen eines Feststoffs von einem Carbonatationsprodukt
unter Erhalt des Carbonatationsprodukts und optional ein Abtrennen eines Feststoffs
von einem alkalischen Carbonatationszwischenprodukt verstanden.
[0143] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Carbonatationsschritt"
ein Einleiten eines CO
2-angereicherten Carbonatationsgases in ein alkalisches Carbonatationsedukt und ein
Ausleiten eines CO
2-abgereicherten Abgases aus dem durch den Carbonatationsschritt entstandenen alkalischen
Carbonatationszwischenprodukt oder Carbonatationsprodukt verstanden. Bevorzugt wird
ein Carbonatationsschritt in einem Carbonatationsbehälter durchgeführt. Bevorzugt
wird in einem Carbonatationsschritt durch Einleiten eines CO
2-angereicherten Carbonatationsgases in ein alkalisches Carbonatationsedukt ein Feststoff
aus dem alkalischen Carbonatationsedukt ausgefällt. Bevorzugt weist der aus dem alkalischen
Carbonatationsedukt ausgefällte Feststoff Calciumcarbonat und optional nicht fällbare
Nicht-Zuckerstoffe und/oder Schwebstoffe auf. Bevorzugt reagiert in einem Carbonatationsschritt
das CO
2 des eingeleiteten CO
2-angereicherten Carbonatationsgases mit dem im alkalischen Carbonatationsedukt enthaltenen
Calciumhydroxid zu Calciumcarbonat, wodurch ein CO
2-abgereichetes Abgas und ein alkalisches Carbonatationszwischenprodukt aufweisend
eine geringere Menge auszufällender Stoffe als vor dem Carbonatationsschritt oder
ein Carbonatationsprodukt erhalten wird. Bevorzugt wird das im Carbonatationsschritt
erhaltene CO
2-abgereicherte Abgas aus dem Carbonatationsbehälter ausgeleitet.
[0144] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "CO
2-angereichertes Carbonatationsgas" ein für die Carbonatation erzeugtes CO
2 aufweisendes Gas verstanden. Bevorzugt wird das CO
2-angereicherte Carbonatationsgas durch einen mit Koks- oder Gas-betriebenen Kalkofen
erzeugt. Bevorzugt ist das CO
2-angereicherte Carbonatationsgas zumindest ein Anteil eines Kesselhausgases. Bevorzugt
kann das CO
2-angereicherte Carbonatationsgas mindestens ein Anteil des aus dem mindestens einen
weiteren Carbonatationsschritt, insbesondere zweiten Carbonatationsschritt, ausgeleiteten
Abgas sein und wird gemäß erfindungsgemäßem Verfahrensschritt c) in das alkalische
Carbonatationsedukt vor oder während dem ersten Carbonatationsschritt eingeleitet.
Dieses CO
2-abgereicherte Abgas beziehungsweise Carbonatationsgas kann deshalb als CO
2-angereichertes Carbonatationsgas verstanden werden, da sich während des Durchführens
des ersten Carbonatationsschritts oder eines Carbonatationsschritts vor dem ersten
Carbonatationsschritt, insbesondere Vorcarbonatationsschritt, der CO
2-Gehalt im Carbonatationsgas verringert. Bevorzugt kann der CO
2-Gehalt des CO
2-angereicherten Carbonatationsgases durch Zugabe von Luft eingestellt werden. Bevorzugt
weist das CO
2-angereicherte Carbonatationsgas ohne Zugabe von Luft einen CO
2-Gehalt von mindestens 40,0 Vol.-%, insbesondere 41,5 Vol.-%, (bezogen auf das Gesamtvolumen
Carbonatationsgas) auf. Bevorzugt wird das CO
2-angereicherte Carbonatationsgas in ein in einem Carbonatationsbehälter vorliegendes
alkalisches Carbonatationsedukt während eines Carbonatationsschritts eingeleitet.
Bevorzugt reagiert das CO
2 des CO
2-angereicherten Carbonatationsgas mit dem im alkalischen Carbonatationsedukt vorhandenen
Calciumhydroxid zu Calciumcarbonat wodurch ein CO
2-abgereichertes Abgas erhalten wird. Bevorzugt weist das CO
2-angereicherte Carbonatationsgas einen höheren CO
2-Gehalt als das CO
2-abgereicherte Abgas (jeweils bezogen auf Gesamtvolumen Carbonatationsgas oder Abgas)
auf.
[0145] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "CO
2-abgereichertes Abgas" auch Carbonatationsbrüden verstanden. Bevorzugt wird unter
"CO
2-abgereichertes Abgas" ein in einem Carbonatationsschritt erhaltenes Abgas verstanden.
Bevorzugt wird unter "CO
2-abgereichertes Abgas" ein CO
2-abgereichertes Abgas verstanden, das nach einer Reaktion von in einem CO
2-angereicherten Carbonatationsgas vorhandenem CO
2 mit in einem alkalischen Carbonatationsedukt vorhandenem Calciumhydroxid zu Calciumcarbonat
erhalten wird. Bevorzugt wird das CO
2-abgereicherte Abgas in einem Carbonatationsschritt gemäß erfindungsgemäßen Verfahrensschritt
b) aus einem in einem Carbonatationsbehälter vorliegenden alkalischen Carbonatationszwischenprodukt
oder Carbonatationsprodukt ausgeleitet. Bevorzugt wird erfindungsgemäß das aus einem
in einem Carbonatationsbehälter vorliegende alkalische Carbonatationszwischenprodukt
oder Carbonatationsprodukt gemäß Verfahrensschritt b) ausgeleitete CO
2-abgereicherte Abgas in ein in einem dem Carbonatationsbehälter vorgeschalteten Carbonatationsbehälter
vorliegendes alkalisches Carbonatationsedukt als CO
2-angereichertes Carbonatationsgas gemäß erfindungsgemäßem Verfahrensschritt c) eingeleitet.
Bevorzugt wird das aus einem zweiten Carbonatationsbehälter ausgeleitete CO
2-abgereicherte Abgas gemäß erfindungsgemäßem Verfahrensschritt c) in ein in einem
ersten Carbonatationsbehälter vorliegendes alkalisches Carbonatationsedukt als CO
2-angereichertes Carbonatationsgas, insbesondere zusätzlich zu durch in einem Kalkofen
gewonnenem oder als zumindest anteilig in einem Kesselhausgas vorhandenem CO
2-angereichertem Carbonatationsgas, eingeleitet. Bevorzugt wird das aus einem zweiten
Carbonatationsbehälter ausgeleitete CO
2-abgereicherte Abgas gemäß erfindungsgemäßem Verfahrensschritt c) in ein in einem
Vorcarbonatationsbehälter vorliegendes alkalisches Carbonatationsedukt als CO
2-angereichertes Carbonatationsgas, insbesondere als einziges, alleiniges CO
2-angereichertes Carbonatationsgas, eingeleitet.
[0146] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "frischem CO
2-angereichertem Carbonatationsgas" ein durch einen, insbesondere mit Koks- oder Gas-betriebenen,
Kalkofen gewonnenes oder als zumindest anteilig in einem Kesselhausgas vorhandenes
CO
2-angereichertes Carbonatationsgas verstanden, das nicht bereits in einem Carbonatationsschritt
verwendet wurde. Bevorzugt wird unter "frischem CO
2-angereichertem Carbonatationsgas" ein CO
2-angereichertes Carbonatationsgas verstanden, das nicht auch als ein CO
2-abgereichertes Abgas, insbesondere Erhalten aus einem Carbonatationsschritt, verstanden
werden kann.
[0147] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "CO
2-Gehalt" auch CO
2-Konzentration verstanden. Bevorzugt wird unter "CO
2-Gehalt" der CO
2-Volumenanteil eines Gases bezogen auf das Gesamtvolumen des Gases verstanden.
[0148] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Vorcarbonatationsschritt"
ein Carbonatationsschritt verstanden, der vor dem ersten Carbonatationsschritt durchgeführt
wird und in dem ein CO
2-abgereichertes Abgas eines weiteren, insbesondere zweiten Carbonatationsschritts
als einziges, alleiniges CO
2-angereichertes Carbonatationsgas in ein alkalisches Carbonatationsedukt eingeleitet
wird.
[0149] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "mindestens ein weiterer
Carbonatationsschritt" mindestens ein weiterer Carbonatationsschritt verstanden, der
oder die nach dem ersten Carbonatationsschritt durchgeführt wird oder werden. Bevorzugt
ist der mindestens eine weitere Carbonatationsschritt ein zweiter Carbonatationsschritt
und es wird nach dem zweiten Carbonatationsschritt kein weiterer Carbonatationsschritt
durchgeführt.
[0150] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung"
eine Vorrichtung verstanden, die Rüben- und/oder Zuckerrohrzucker zu Rohzucker verarbeitet.
Bevorzugt wird in der erfindungsgemäßen Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung
das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt. Bevorzugt wird in der Rübenzucker- oder
Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung Dünnsaft aus Zuckerrohsaft hergestellt. Bevorzugt
umfasst die erfindungsgemäße Rübenzucker- oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung
einen ersten Carbonatationsbehälter, mindestens einen weiteren Carbonatationsbehälter
und mindestens eine Leitung von dem mindestens einen weiteren Carbonatationsbehälter
in einen vorgeschalteten Carbonatationsbehälter, wobei die mindestens eine Leitung
geeignet ist, zumindest einen Teil eines Abgases aus dem mindestens einen weiteren
Carbonatationsbehälter in einen alkalischen Rohsaft vorliegend in einem vorgeschalteten
Carbonatationsbehälter einzuleiten. Bevorzugt weist die erfindungsgemäße Rübenzucker-
oder Zuckerrohrzuckerverarbeitungsvorrichtung einen Alkalisierungsbehälter auf.
[0151] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Zuckerraffinationsvorrichtung"
eine Vorrichtung verstanden, die Rohzucker zu raffiniertem Zucker raffiniert. Bevorzugt
wird in der erfindungsgemäßen Zuckerraffinationsvorrichtung das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt. Bevorzugt wird in der erfindungsgemäßen Zuckerraffinationsvorrichtung
erfindungsgemäß eine aufgereinigte Rohzuckerlösung aus einer Rohzuckerlösung hergestellt.
Bevorzugt umfasst die erfindungsgemäße Zuckerraffinationsvorrichtung einen ersten
Carbonatationsbehälter, mindestens einen weiteren Carbonatationsbehälter und mindestens
eine Leitung von dem mindestens einen weiteren Carbonatationsbehälter in einen vorgeschalteten
Carbonatationsbehälter, wobei die mindestens eine Leitung geeignet ist, zumindest
einen Teil eines Abgases aus dem mindestens einen weiteren Carbonatationsbehälter
in eine alkalische Rohzuckerlösung vorliegend in einem vorgeschalteten Carbonatationsbehälter
einzuleiten. Bevorzugt weist die erfindungsgemäße Zuckerraffinationsvorrichtung einen
Alkalisierungsbehälter auf.
[0152] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Carbonatationsbehälter"
ein Behälter verstanden, in dem ein Carbonatationsschritt durchgeführt wird. Bevorzugt
wird unter "Carbonatationsbehälter" auch Carbonatationsreaktor verstanden. Bevorzugt
liegt in einem Carbonatationsbehälter ein alkalisches Carbonatationsedukt, ein alkalisches
Carbonatationszwischenprodukt oder ein Carbonatationsprodukt vor. Bevorzugt ist einem
Carbonatationsbehälter eine Abtrennvorrichtung nachgeschaltet. Bevorzugt wird in einen
Carbonatationsbehälter über eine Leitung ein CO
2-angereichertes Carbonatationsgas ein- und über eine weitere Leitung ein CO
2-abgereichertes Abgas ausgeleitet.
[0153] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "Vorcarbonatationsbehälter"
ein Behälter verstanden, in dem ein Vorcarbonatationsschritt durchgeführt wird, insbesondere
in den ein CO
2-abgereichertes Abgas aus einem weiteren, insbesondere zweiten Carbonatationsschritt
beziehungsweise weiteren, insbesondere zweiten Carbonatationsbehälter als einziges
Carbonatationsgas in ein alkalisches Carbonatationsedukt eingeleitet wird. Ein Vorcarbonatationsbehälter
kann auch eine Leitung oder sonstiger Behälter sein, in den das CO
2-abgereicherte Abgas aus einem weiteren, insbesondere zweiten Carbonatationsschritt
beziehungsweise weiteren, insbesondere zweiten Carbonatationsbehälter als einziges
Carbonatationsgas in ein alkalisches Carbonatationsedukt eingeleitet werden kann.
Der Vorcarbonatationsbehälter ist dem ersten Carbonatationsbehälter vorgeschaltet
und so ausgelegt, daß ein Carbonatationsedukt von dem Vorcarbonatationsbehälter in
den ersten Carbonatationsbehälter geleitet werden kann.
[0154] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird der "Gasnutzungsgrad" eines Carbonatationsschritts
mit folgender Formel berechnet:

wobei der Wert des CO
2-Gases dem CO
2-Gehalt im CO
2-angereicherten Carbonatationsgas (bezogen auf Gesamtvolumen CO
2-angereichertes Carbonatationsgas) und der Wert des CO
2-Abgases dem CO
2-Gehalt im CO
2-abgereicherten Abgas des Carbonatationsschritts (bezogen auf Gesamtvolumen CO
2-abgereichertes Abgas) entspricht.
[0155] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter "CO
2-Gesamtgasnutzungsgrad" der Gesamtgasnutzungsgrad der erfindungsgemäßen Carbonatation
verstanden und mit folgender Formel berechnet:

[0156] Sofern im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung quantitative Angaben, insbesondere
Prozentangaben, von Komponenten eines Produktes oder einer Zusammensetzung angegeben
sind, addieren diese, sofern nicht explizit anders angegeben oder fachmännisch ersichtlich,
zusammen mit den anderen explizit angegeben oder fachmännisch ersichtlichen weiteren
Komponenten der Zusammensetzung oder des Produktes auf 100 % der Zusammensetzung und/oder
des Produktes auf.
[0157] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff "mindestens
eine" eine Mengenangabe verstanden, die eine Anzahl von 1 oder 2 oder 3 oder 4 oder
5 oder 6 oder 7 oder 8 oder 9 oder 10 und so weiter ausdrückt. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform kann die Bezeichnung "mindestens eine" genau die Anzahl
1 darstellen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Begrifflichkeit
"mindestens eine" auch 2 oder 3 oder 4 oder 5 oder 6 oder 7 bedeuten.
[0158] Sofern im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ein "Vorhandensein", ein "Enthalten",
ein "Aufweisen" oder ein "Gehalt" einer Komponente ausdrücklich erwähnt oder impliziert
wird bedeutet dies, dass die jeweilige Komponente vorhanden ist, insbesondere in messbarer
Menge vorhanden ist.
[0159] Sofern im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ein "Vorhandensein", ein "Enthalten"
oder ein "Aufweisen" einer Komponente in einer Menge von 0 [Einheit], insbesondere
mg/kg, µg/kg oder Gew.-%, ausdrücklich erwähnt oder impliziert wird, bedeutet dies,
dass die jeweiligen Komponenten nicht in messbarer Menge vorhanden, insbesondere nicht
vorhanden ist.
[0160] Die Zahl der angegebenen Nachkommastellen entspricht der Präzision der jeweils angewandten
Messmethode.
[0161] Sofern im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung für eine Zahl die erste und
zweite Nachkommastelle oder die zweite Nachkommastelle nicht angegeben sind/ist, sind/ist
diese als Null zu setzen.
[0162] Unter dem Begriff "und/oder" wird in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
verstanden, dass alle Mitglieder einer Gruppe, welche durch den Begriff "und/oder"
verbunden sind, sowohl alternativ zueinander als auch jeweils untereinander kumulativ
in einer beliebigen Kombination offenbart sind. Dies bedeutet für den Ausdruck "A,
B und/oder C", dass folgender Offenbarungsgehalt darunter zu verstehen ist: a) A oder
B oder C oder b) (A und B), oder c) (A und C), oder d) (B und C), oder e) (A und B
und C).
[0163] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter den Begriffen "umfassend"
und "aufweisend" verstanden, dass zusätzlich zu den von diesen Begriffen explizit
erfassten Elementen noch weitere, nicht explizit genannte Elemente hinzutreten können.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter diesen Begriffen auch verstanden,
dass allein die explizit genannten Elemente erfasst werden und keine weiteren Elemente
vorliegen. In dieser besonderen Ausführungsform ist die Bedeutung der Begriffe "umfassend"
und "aufweisend" gleichbedeutend mit dem Begriff "bestehend aus". Darüber hinaus erfassen
die Begriffe "umfassend" und "aufweisend" auch Zusammensetzungen, die neben den explizit
genannten Elementen auch weitere nicht genannte Elemente enthalten, die jedoch von
funktioneller und qualitativ untergeordneter Natur sind. In dieser Ausführungsform
sind die Begriffe "umfassend" und "aufweisend" gleichbedeutend mit dem Begriff "im
Wesentlichen bestehend aus".
[0164] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0165] Die Erfindung wird nachstehend ohne Einschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Beispielen und dazugehöriger Zeichnungen näher beschrieben.
Bezugszeichenliste:
[0166]
- 100
- Vergleichsvorrichtung
- 200
- Erfindungsgemäße Vorrichtung
- 101, 201
- Alkalisierungsbehälter
- 202
- Vorcarbonatationsbehälter
- 103, 203
- erster Carbonatationsbehälter
- 104, 204
- zweiter Carbonatationsbehälter
- 110, 210
- Filtriervorrichtung
- 111, 211
- Vorlagebehälter
- 120, 220
- Zuleitung
- 130, 230
- frisches CO2-angereichertes Carbonatationsgas transportierende Leitung
- 131, 231
- Abgasleitung
- 240
- Erfindungsgemäße Leitung
- 241
- Abgasleitung
[0167] Die Figuren zeigen:
Figur 1 einen schematischen Aufbau einer Vergleichsvorrichtung (100), in dem kein
erfindungsgemäßes Verfahren durchgeführt werden kann,
Figur 2 ein Balkendiagramm, das drei CO2-Gasnutzungsgrade von drei ersten Carbonatationsschritten zeigt, bei denen drei verschiedene
CO2-Gehalte, 41,5 Vol.-%, 30,1 Vol.-% oder 26,0 Vol.-% (jeweils bezogen auf Gesamtvolumen
Carbonatationsgas) aufweisende CO2-angereicherte Carbonatationsgase verwendet wurden,
Figur 3 ein Balkendiagramm, das CO2-Gasnutzungsgrade von drei zweiten Carbonatationsschritten zeigt, bei denen drei unterschiedliche
CO2-Gehalte, 41,5 Vol.-%, 30,1 Vol.-% oder 26,0 Vol.-% (jeweils bezogen auf Gesamtvolumen
Carbonatationsgas) aufweisende CO2-angereicherte Carbonatationsgase verwendet wurden,
Figur 4 einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung (200), in dem
ein erfindungsgemäßes Verfahren durchgeführt werden kann, und
Figur 5 ein Diagramm, das CO2-Gasnutzungsgrade von vier Vorcarbonatationsschritten bei unterschiedlichen Retentionszeiten,
10, 8, 6, 4 und 2,5 Minuten, des CO2-angereicherten Carbonatationsgases im Vorcarbonatationsbehälter zeigt, bei denen
vier unterschiedliche CO2-Gehalte, 41,5 Vol.-%, 35,0 Vol.-%, 30,0 Vol.-% und 26,0 Vol.-% (jeweils bezogen auf
Gesamtvolumen Carbonatationsgas) aufweisende CO2-angereicherte Carbonatationsgase verwendet wurden.
Beispiele:
Beispiel 1: CO2-Gasnutzungsgrade eines ersten und eines zweiten Carbonatationsschritts als Vergleichsbeispiel
[0168] In Figur 1 ist eine Vergleichsvorrichtung (100) gezeigt. Nach der Alkalisierung von
Zuckerrohsaft unter Erhalt eines alkalischen Zuckerrohsafts in einem Alkalisierungsbehälter
(101) (Alkalität 0,75 g CaO/100 ml), wurden drei Carbonatationen jeweils umfassend
zwei Carbonatationsschritte, insbesondere erster und zweiter Carbonatationsschritt,
mit unterschiedlichem CO
2-Gehalt aufweisendem CO
2-angereichertem Carbonatationsgas durchgeführt, und jeweils der CO
2-Gasnutzungsgrad berechnet und miteinander verglichen. Ein erfindungsgemäßer Verfahrensschritt
c) wurde nicht durchgeführt.
[0169] Die drei einen unterschiedlichen CO
2-Gehalt aufweisenden CO
2-angereicherten Carbonatationsgase wurden mittels eines mit Koks-betriebenen Kalkofens
und durch Zugabe von Luft hergestellt. Der CO
2-Gehalt der drei CO
2-angereicherten Carbonatationsgase wurde mittels eines Gasanalysators, welcher die
CO
2-Gehalte über einen nicht-dispersiven Infrarotsensor analysiert, zu 41,5 Vol.-%, 30,1
Vol.-% und 26,0 Vol.-% (bezogen auf Gesamtvolumen Carbonatationsgas) bestimmt. Die
drei CO
2-angereicherten Carbonatationsgase werden im Folgenden als 41,5 % CO
2-Gas, 30,1 % CO
2-Gas und 26,0 % CO
2-Gas beziehungsweise allgemein als CO
2-Gase bezeichnet.
[0170] Die Analyse der CO
2-Gase wurde mittels eines Gas Analyzer Horiba Pg350 und der NDIR-Methode (nicht-dispersiver
Infrarotsensor) durchgeführt.
[0171] Die jeweiligen CO
2-angereicherten Carbonatationsgase werden über eine frisches CO
2-angereichertes Carbonatationsgas transportierende Leitung (130) zu dem jeweiligen
Carbonatationsbehälter und in den entsprechenden alkalischen Zuckerrohsaft geleitet.
Der alkalische Zuckerrohsaft wird über Zuleitungen (120) zwischen den jeweiligen Behältern
beziehungsweise der Filtriervorrichtung (110), die dem ersten Carbonatationsbehälter
(103) nachgeschalten und einem Vorlagebehälter (111) vorgeschalten ist, transportiert.
[0172] Mit den drei CO
2-Gasen wurde jeweils ein erster Carbonatationsschritt in einem ersten Carbonatationsbehälter
(103) und anschließend ein zweiter Carbonatationsschritt mit frischem CO
2-Gas in einem zweiten Carbonatationsbehälter (104) durchgeführt und der jeweilige
CO
2-Gehalt des CO
2-abgereicherten Abgases, erhalten im jeweiligen Carbonatationsschritt, gemessen sowie
der CO
2-Gasnutzungsgrad über die nachfolgende Formel berechnet:

wobei der Wert des CO
2-Gases dem CO
2-Gehalt im CO
2-angereicherten Carbonatationsgas des jeweiligen Carbonatationsschritts (bezogen auf
Gesamtvolumen CO
2-angereichertes Carbonatationsgas) und der Wert des CO
2-Abgases dem CO
2-Gehalt im CO
2-abgereicherten Abgas des jeweiligen Carbonatationsschritts (bezogen auf Gesamtvolumen
CO
2-abgereichertes Abgas) entspricht.
[0173] Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 und Figur 2 für den ersten Carbonatationsschritt
sowie Tabelle 2 und Figur 3 für den zweiten Carbonatationsschritt zusammengefasst.
[0174] Tabelle 1 zeigt, dass mit geringerem CO
2-Gehalt des CO
2-Gases am Eingang des ersten Carbonatationsbehälters des ersten Carbonatationsschritts
der CO
2-Gehalt des CO
2-abgereicherten Abgases am Ausgang des ersten Carbonatationsbehälters des ersten Carbonatationsschritts
abnimmt (zweite Zeile, Tabelle 1: 3,6 Vol.-%, 3,4 Vol.-% und 2,7 Vol.-% CO
2-Gehalt im Abgas des 41,5 Vol.-% CO
2-Gas, 30,1 Vol.-% CO
2-Gas und 26,0 Vol.-% CO
2-Gas). Der CO
2-Gasnutzungsgrad nimmt ebenfalls ab (dritte Zeile Tabelle 2: 95 %, 92 % und 91 % CO
2-Gasnutzungsgrad vom 41,5 % CO
2-Gas, 30,1 % CO
2-Gas und 26,0 % CO
2-Gas).
Tabelle 1: CO
2-Gehalt im CO
2-angereicherten Carbonatationsgas am Eingang und CO
2-abgereicherten Abgas am Ausgang des ersten Carbonatationsbehälters des ersten Carbonatationsschritts
sowie jeweils berechnete Werte des CO
2-Gasnutzungsgrads.
|
1. Carbonatationsschritt |
1. Carbonatationsschritt |
1. Carbonatationsschritt |
CO2-Gehalt (Eingang) [Vol.-%] |
41,5 |
30,1 |
26 |
CO2-Gehalt (Ausgang) [Vol.-%] |
3,6 |
3,4 |
2,7 |
CO2-Gasnutzungsgrad [%] |
95 |
92 |
92 |
[0175] In Figur 2 ist ein Balkendiagramm gezeigt, wobei ein Balken den jeweiligen CO
2-Gasnutzungsgrad (y-Achse) des ersten Carbonatationsschritts jeweils unter Verwendung
eines CO
2-angereicherten Carbonatationsgases (x-Achse, 41,5 % CO
2-Gas, 30,1 % CO
2-Gas und 26,0 % CO
2-Gas) zeigt. Der CO
2-Gasnutzungsgrad des ersten Carbonatationsschritts, bei dem das 41,5 % CO
2-Gas verwendet wurde, beträgt 95 %, der des ersten Carbonatationsschritts bei dem
das 30,1 %-CO
2-Gas verwendet wurde beträgt 92 % und der des ersten Carbonatationsschritts, bei dem
das 26,0 % CO
2-Gas verwendet wurde beträgt 92 %.
[0176] Ein geringerer CO
2-Gehalt des CO
2-Gases im ersten Carbonatationsschritt führt zu einem geringeren CO
2-Gasnutzungsgrad des ersten Carbonatationsschritts. Das gleiche Verhalten zeigt sich
im zweiten Carbonatationsschritt (Tabelle 2 und Figur 3). Im zweiten Carbonatationsschritt
ist der CO
2-Gehalt des CO
2-abgereicherten Abgases am Ausgang des zweiten Carbonatationsbehälters ebenfalls geringer
bei geringerem CO
2-Gehalt des CO
2-Gases am Eingang des zweiten Carbonatationsbehälters. Der CO
2-Gasnutzungsgrad nimmt mit abnehmendem CO
2-Gehalt des CO
2-Gases ab.
Tabelle 2: CO
2-Gehalt im CO
2-angereicherten Carbonatationsgas am Eingang und CO
2-abgereicherten Abgas am Ausgang des zweiten Carbonatationsbehälters des zweiten Carbonatationsschritts
sowie jeweils berechnete Werte des CO
2-Gasnutzungsgrads.
|
2. Carbonatationsschritt |
2. Carbonatationsschritt |
2. Carbonatationsschritt |
CO2-Gehalt (Eingang) [Vol.-%] |
41,5 |
30,1 |
26,0 |
CO2-Gehalt (Ausgang) [Vol.-%] |
26,3 |
17,9 |
15,7 |
CO2-Gasnutzungsgrad [%] |
50 |
49 |
47 |
[0177] In Figur 3 ist ein Balkendiagramm gezeigt, wobei ein Balken den jeweiligen CO
2-Gasnutzungsgrad (y-Achse) des zweiten Carbonatationsschritts jeweils unter Verwendung
eines CO
2-angereicherten Carbonatationsgases (x-Achse, 41,5 % CO
2-Gas, 30,1 % CO
2-Gas und 26,0 % CO
2-Gas) zeigt. Der CO
2-Gasnutzungsgrad des zweiten Carbonatationsschritts, bei dem das 41,5 % CO
2-Gas verwendet wurde, beträgt 50 %, der des zweiten Carbonatationsschritts, bei dem
das 30,1 %- CO
2-Gas verwendet wurde, beträgt 49 % und der des zweiten Carbonatationsschritts, bei
dem das 26,0 % CO
2-Gas verwendet wurde, beträgt 47 %.
[0178] In Tabelle 3 ist jeweils das eingesetzte Gesamtgasvolumen der CO
2-Gase in den Carbonatationen sowie die Volumenaufteilung des jeweiligen Gesamtgasvolumens
des CO
2-Gases auf den ersten und zweiten Carbonatationsschritt gezeigt. In den letzten beiden
Zeilen von Tabelle 3 ist der CO
2-Verbauch sowie das Abgasvolumen des zweiten Carbonatationsschritts in m
3 gezeigt.
Tabelle 3: Carbonatationsgasvolumen und Abgasvolumen der Carbonatationen
CO2-Gehalt (Eingang) [Vol.-%] |
41,5 |
35,0 |
30,1 |
26,0 |
Gesamt-Kalkofengasvolumen für Carbonatation [m3/h] |
2900 |
3500 |
4200 |
5200 |
Kalkofengasvolumen erster Carbonatationsschritt [m3/h] |
2470 |
2980 |
3593 |
4470 |
Kalkofengasvolumen zweiter Carbonatationsschritt [m3/h] |
430 |
520 |
607 |
730 |
CO2-Verbrauch zweiter Carbonatationsschritt [m3/h] |
89 |
89 |
89 |
89 |
Abgas zweiter Carbonatationsschritt [m3/h] |
341 |
431 |
518 |
641 |
Beispiel 2: CO2-Gasnutzungsgrade und CO2-Gesamtgasnutzungsgrade eines erfindungsgemäßen Verfahrens in einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung
[0179] In Beispiel 2 wurden, nach dem Erhalt von alkalischem Zuckerrohsaft gemäß Verfahrensschritt
a) der vorliegenden Erfindung, eine Carbonatation gemäß Verfahrensschritt b) der vorliegenden
Erfindung umfassend einen Vorcarbonatationsschritt, einen ersten und einen zweiten
Carbonatationsschritt und ein erfindungsgemäßer Verfahrensschritt c) in einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung (200) gemäß Figur 4 durchgeführt.
[0180] Figur 4 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung (200). Gemäß der erfindungsgemäßen
Vorrichtung (200) ist einem Alkalisierungsbehälter (201) (Alkalität 0,75 g CaO/100
ml), in dem Verfahrensschritt a) gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführt
wird, ein Vorcarbonatationsbehälter (202), in dem ein Vorcarbonatationsschritt b0)
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführt wird, nachgeschaltet, wobei der
Alkalisierungsbehälter (201) über eine Zuleitung (220), durch die das alkalische Carbonatationsedukt
beziehungsweise alkalische Carbonatationszwischenprodukt überführt wird, mit dem Vorcarbonatationsbehälter
(202) verbunden ist. Dem Vorcarbonatationsbehälter (202) ist ein erster Carbonatationsbehälter
(203), in dem ein erster Carbonatationsschritt b1) gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
durchgeführt wird, nachgeschaltet, wobei der Vorcarbonatationsbehälter (202) mit dem
ersten Carbonatationsbehälter (203) über eine Zuleitung (220) verbunden ist, in der
an dieser Position eine Alkalität von 0,73 g CaO/100 ml vorliegt. Dem ersten Carbonatationsbehälter
(203) ist eine Filtriervorrichtung (210) nachgeschaltet, wobei der erste Carbonatationsbehälter
(203) mit der Filtriervorrichtung (210) über eine Zuleitung (220) verbunden ist. Der
Filtriervorrichtung (210) ist ein Vorlagebehälter (211) nachgeschaltet, wobei die
Filtriervorrichtung (210) mit dem Vorlagebehälter (211) über eine Zuleitung (220)
verbunden ist. Dem Vorlagebehälter (211) ist ein zweiter Carbonatationsbehälter (204),
in dem ein zweiter Carbonatationsschritt b2) gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
durchgeführt wird, nachgeschaltet, wobei der Vorlagebehälter (211) über eine Zuleitung
(220) mit dem zweiten Carbonatationsbehälter (204) verbunden ist. In das alkalische
Carbonatationsedukt vorliegend im ersten Carbonatationsbehälter (203) wird über eine
ein frisches CO
2-angereichertes Carbonatationsgas transportierende Leitung (230) frisches CO
2-angereichertes Carbonatationsgas eingeleitet und über eine Abgasleitung (231) CO
2-abgereichertes Abgas ausgeleitet. In das alkalische Carbonatationsedukt vorliegend
im zweiten Carbonatationsbehälter (204) wird über eine frisches CO
2-angereichertes Carbonatationsgas transportierende Leitung (230) frisches CO
2-angereichertes Carbonatationsgas eingeleitet und über eine erfindungsgemäße Leitung
(240) das CO
2-abgereicherte Abgas aus dem zweiten Carbonatationsbehälter (204) ausgeleitet und
als CO
2-angereichertes Carbonatationsgas in das alkalische Carbonatationsedukt vorliegend
in dem Vorcarbonatationsbehälter (202) gemäß erfindungsgemäßem Verfahrensschritt c)
eingeleitet und als CO
2-abgereichertes Abgas aus dem Vorcarbonatationsbehälter (202) über eine Abgasleitung
(241) ausgeleitet.
[0181] Für den ersten und zweiten Carbonatationsschritt wurden jeweils frische CO
2-angereicherte Carbonatationsgase verwendet, wobei die CO
2-Gehalte der CO
2-angereicherten Carbonatationsgase des ersten und zweiten Carbonatationsschritts jeweils
41,5 Vol.-%, 35,0 Vol.-%, 30,0 Vol.-% und 26,0 Vol.-% (bezogen auf Gesamtvolumen Carbonatationsgas)
betrugen. Erfindungsgemäß wurde das aus dem zweiten Carbonatationsschritt erhaltene
CO
2-abgereicherte Abgas aus dem zweiten Carbonatationsbehälter (204) ausgeleitet, in
einen alkalischen Zuckerrohsaft vorliegend im Vorcarbonatationsbehälter (202) als
einziges und alleiniges CO
2-angereichertes Carbonatationsgas (CO
2-Gas) gemäß erfindungsgemäßem Verfahrensschritt c) eingeleitet, ein Vorcarbonatationsschritt
durchgeführt und ein CO
2-abgereichertes Abgas aus dem Vorcarbonatationsbehälter (202) ausgeleitet.
[0182] Der CO
2-Gehalt des CO
2-abgereicherten Abgases des zweiten Carbonatationsschritts, welches das CO
2-angereicherte Carbonatationsgas des Vorcarbonatationsschritts (nachfolgend als CO
2-Gas bezeichnet) darstellt, wurde zu 26,3 Vol.-%, 21,4 Vol.-%, 17,9 Vol.-% und 15,7
Vol.-% (bezogen auf Gesamtgasvolumen CO
2-abgereichertes Abgas des zweiten Carbonatationsschritts beziehungsweise des CO
2-angereicherten Carbonatationsgas des Vorcarbonatationsschritts), insbesondere mittels
eines Gasanalysators, welcher die CO
2-Gehalte über einen nicht-dispersiven Infrarotsensor analysiert, bestimmt. Dieses
wurde über eine Leitung (240) aus dem zweiten Carbonatationsbehälter in einen alkalischen
Zuckerrohsaft vorliegend im Vorcarbonatationsbehälter (202) als einziges und alleiniges
CO
2-angereichertes Carbonatationsgas eingeleitet und ein Vorcarbonatationsschritt durchgeführt
(siehe Figur 4). Die Retentionszeit des jeweiligen CO
2-Gases im Vorcarbonatationsbehälter (202) während des Vorcarbonatationsschritts betrug
10, 8, 6, 4 oder 2,5 Minuten. Anschließend wurde der CO
2-Gehalt des CO
2-abgereicherten Abgases des Vorcarbonatationsschritts (nachfolgend als CO
2-Abgas bezeichnet) bestimmt und der CO
2-Gasnutzungsgrad über die nachfolgende Formel berechnet:

wobei der Wert des CO
2-Gases dem CO
2-Gehalt im CO
2-angereicherten Carbonatationsgas des Vorcarbonatationsschritts (bezogen auf Gesamtvolumen
CO
2-angereichertes Carbonatationsgas) und der Wert des CO
2-Abgases dem CO
2-Gehalt im CO
2-abgereicherten Abgas des Vorcarbonatationsschritts (bezogen auf Gesamtvolumen CO
2-abgereichertes Abgas) entspricht.
[0183] Die jeweiligen CO
2-Gasnutzungsgrade sind in Figur 5 zusammengefasst.
[0184] In Figur 5 ist ein Diagramm gezeigt, in dem jeweils ein Datenpunkt einem CO
2-Gasnutzungsgrad (y-Achse) eines Vorcarbonatationsschritts bei entsprechender Retentionszeit
(x-Achse) des CO
2-angereicherten Carbonatationsgases während des Vorcarbonatationsschritts in einem
Vorcarbonatationsbehälter (202) entspricht.
[0185] Die Berechnungen sowie das Diagramm in Figur 5 zeigen, dass der CO
2-Gasnutzungsgrad des erfindungsgemäßen Vorcarbonatationsschritts ≥80 % ist.
[0186] Figur 5 zeigt zudem die Tendenz, dass sich der CO
2-Gasnutzungsgrad im erfindungsgemäßen Vorcarbonatationsschritt, insbesondere bei einer
Retentionszeit von 8 Minuten, mit Erhöhung des CO
2-Gehalts im CO
2-angereicherten Carbonatationsgas verringert. Weiter ist in Figur 5 die Tendenz zu
sehen, dass sich der CO
2-Gasnutzungsgrad im erfindungsgemäßen Vorcarbonatationsschritt bei geringerer Retentionszeit
verringert.
Beispiel 2 zeigt insbesondere:
[0187]
- Der CO2-Gehalt im CO2-abgereicherten Abgas des Vorcarbonatationsschritts beträgt von 2,5 bis 5,5 Vol.-%
(bezogen auf Gesamtvolumen CO2-Abgas).
- Der CO2-Gehalt im CO2-abgereicherten Abgas des Vorcarbonatationsschritts verringert sich mit der Verringerung
des CO2-Gehalts im CO2-angereicherten Carbonatationsgas des Vorcarbonatationsschritts. Der CO2-Gehalt im CO2-abgereicherten Abgas des Vorcarbonatationsschritts verringert sich mit der Zunahme
der Retentionszeit des CO2-angereicherten Carbonatationsgases im Vorcarbonatationsbehälter (202) während des
Vorcarbonatations schritts.
- Die Alkalität im alkalischen Zuckerrohsaft eingesetzt im erfindungsgemäßen Vorcarbonatationsschritt
reduzierte sich um 0,02 g CaO/100 mL (von 0,75 g CaO/100 mL auf 0,73 g CaO/100 mL).
Beispiel 3: Vergleich der Ergebnisse aus Beispiel 1 und Beispiel 2
[0188] In Tabelle 4 sind die CO
2-Gasnutzungsgrade und CO
2-Gesamtgasnutzungsgrade des erfindungsgemäßen Beispiels (Beispiel 2) und des Vergleichsbeispiels
(Beispiel 1) gegenübergestellt.
|
|
Erfindungsgemäß (Beispiel 2) |
Vergleich (Beispiel 1) |
CO2-Gehalt im Kalkofengas |
% |
41,5 |
30,1 |
26,0 |
41,5 |
30,1 |
26,0 |
Gesamt-Kalkofengas pro Stunde |
m3/h |
2900 |
4200 |
5200 |
2900 |
4200 |
5200 |
CO2-Dichte |
kg/m3 |
1,98 |
1,98 |
1,98 |
1,98 |
1,98 |
1,98 |
Gesamt-CO2-Gehalt im Kalkofengas |
kg/h |
2383 |
2503 |
2677 |
2383 |
2503 |
2708 |
Kalkofengas im 1. Carbonatationsschritt |
m3/h |
2470 |
3593 |
4470 |
2470 |
3593 |
4470 |
CO2-Gehalt im Kalkofengas im 1. Carbonatationsschritt |
kg/h |
2030 |
2141 |
2301 |
2030 |
2141 |
2328 |
CO2-Gasnutzungsgrad des 1. Carbonatationsschritt |
% |
95 |
92 |
92 |
95 |
92 |
92 |
CO2-Gehalt im Abgas des 1. Carbonatationsschritts |
kg/h |
101 |
171 |
184 |
101 |
171 |
186 |
Kalkofengas im 2. Carbonatationsschritt |
m3/h |
430 |
607 |
730 |
430 |
607 |
730 |
CO2-Gehalt im Kalkofengas im 2. Carbonatationsschritt |
kg/h |
353 |
362 |
376 |
353 |
362 |
380 |
CO2-Gasnutzungsgrad des 2. Carbonatationsschritts |
% |
50 |
49 |
47 |
50 |
49 |
47 |
CO2-Gehalt im Abgas des 2. Carbonatationsschritts |
kg/h |
177 |
184 |
199 |
177 |
184 |
201 |
Abgas des 2. Carbonationsschritts für den Vorcarbonatationsschritt |
m3/h |
341 |
517 |
641 |
- |
- |
- |
CO2-Gehalt im Carbonatationsgas des Vorcarbonatationsschritts |
% |
26,3 |
17,9 |
15,7 |
- |
- |
- |
CO2-Gehalt im Carbonatationsgas des Vorcarbonatationsschritts |
kg/h |
177 |
183 |
199 |
- |
- |
- |
CO2-Gasnutzungsgrad des Vorcarbonatationsschritts (Mittelwert der Verweilzeiten von 2,5
bis 10 min) |
% |
84,5 |
83,4 |
83,2 |
- |
- |
- |
CO2-Gehalt im Abgas des Vorcarbonatations schritts |
kg/h |
28 |
30 |
33 |
- |
- |
- |
Gesamt-CO2-Gehalt (also Emission) in den Abgasen der Carbonatation |
kg/h |
129 |
202 |
218 |
278 |
356 |
388 |
CO2-Gesamtgasnutzungsgrad der Carbonatation |
% |
95 |
92 |
92 |
88 |
86 |
86 |
[0189] Aus Tabelle 4 ist ersichtlich, dass die CO
2-Emission der Carbonatationen durchgeführt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und
in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bei der Carbonatation mit dem 41,5-CO
2-Gas um 54 %, mit dem 30,1-CO
2-Gas um 43 % und mit dem 26,3-CO
2-Gas um 44 % verringert ist.
[0190] Der CO
2-Gesamtgasnutzungsgrad der jeweiligen Carbonatationen wird mit nachfolgender Formel
berechnet:

[0191] Der CO
2-Gesamtgasnutzungsgrad der Carbonatationen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und
durchgeführt in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist bei der Carbonatation mit
dem 41,5-CO
2-Gas um 8 %, mit dem 30,1-CO
2-Gas um 7 % und mit dem 26,3-CO
2-Gas um 7 % verbessert.
[0192] Es ist also ersichtlich, dass eine Herstellung eines Carbonatationsprodukts aus einem
Carbonatationsedukt mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens, insbesondere durchgeführt
in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, im Vergleich zu einem Vergleichsverfahren,
insbesondere durchgeführt in einer Vergleichsvorrichtung, einen höheren CO
2-Gesamtgasnutzungsgrad und eine verringerte CO
2-Emission aufweist.