[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kettenwirkmaschine mit einer Schiebernadelbarre,
die eine Mehrzahl von Schiebernadeln aufweist, und einem auf die Schiebernadelbarre
wirkenden Antrieb, der eine Linearführung mit einem ersten Teil und einem gegenüber
dem ersten Teil beweglichen zweiten Teil aufweist, wobei der erste Teil mit einer
Schwenkbewegung um eine Schwenkachse verschwenkbar ist und der zweite Teil mit der
Schiebernadelbarre verbunden ist.
[0002] Bei der Herstellung einer Kettenwirkware müssen Wirk- oder Arbeitsnadeln, die im
vorliegenden Fall als Schiebernadeln ausgebildet sind, relativ zu Legenadeln so bewegt
werden, dass die Wirknadeln durch Gassen zwischen den LegenadeIn hindurchbewegt werden.
Diese Bewegung kann dadurch realisiert werden, dass die Legenadeln, die an einer Legenadelbarre
befestigt sind, verschwenkt werden oder dadurch, dass die Schiebernadeln mit der Schiebernadelbarre
gegenüber der Legenadelbarre verschwenkt werden. Die letztere Bewegung findet sich
insbesondere bei Raschelmaschinen.
[0003] Weiterhin müssen die Wirknadeln auf und ab bewegt werden, um bei der Herstellung
der Wirkware jeweils einen Faden durch eine Masche zu ziehen, die auf der Wirknadel
gebildet worden ist. Bei diesem Teil des Maschenbildungsvorgangs muss ein Fangraum
der Wirknadel geschlossen werden. Bei einer Schiebernadel erfolgt dies dadurch, dass
ein Schieber relativ zur Schiebernadel bewegt wird, um den Fangraum zu verschließen.
[0004] Um diese Bewegung der Schiebernadelbarre zu erzeugen, verwendet man die Überlagerung
von zwei Bewegungen, nämlich einmal die Schwenkbewegung der Linearführung, um die
Schiebernadeln durch Gassen zwischen den LegenadeIn hindurchzuführen, und zum anderen
die lineare Bewegung des zweiten Teils gegenüber dem ersten Teil der Linearführung.
Diese Bewegung wird im Stand der Technik durch eine Kurvenscheibe erzeugt. Die Herstellung
einer derartigen Kurvenscheibe ist jedoch relativ aufwändig und kompliziert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf einfache Weise die Bewegung einer Schiebernadelbarre
in einer Raschelmaschine zu erzeugen.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Kettenwirkmaschine der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass die Schwenkachse eine erste Schwenkachse ist und der zweite Teil gelenkig
mit einem Gestänge verbunden ist, das um eine zweite Schwenkachse verschwenkbar ist,
die von der ersten Schwenkachse getrennt ist.
[0007] Die erste Schwenkachse, die zweite Schwenkachse und der Gelenkpunkt, an dem das Gestänge
mit dem zweiten Teil verbunden ist, bilden damit ein Dreieck. Wenn die Linearführung
um die erste Schwenkachse verschwenkt wird, ändern sich die Winkel dieses Dreiecks.
Diese Winkeländerung führt dann zu einer Änderung der Seite des Dreiecks, an der die
Linearführung angeordnet ist. Die Änderung der Länge dieser Seite des Dreiecks ist
möglich, weil hier der zweite Teil gegenüber dem ersten Teil der Linearführung beweglich
ist. Man kann also die lineare Bewegung des zweiten Teils auf einfache Weise erzeugen,
ohne eine Kurvenscheibe benutzen zu müssen. Die lineare Bewegung des zweiten Teils
der Linearführung gegenüber dem ersten Teil wird ausschließlich über das Gestänge
erzeugt. Wenn sich dann die lineare Bewegung des zweiten Teils der Linearführung mit
der Schwenkbewegung der Linearführung überlagert, ergibt sich die gewünschte Bewegungskurve
der Schiebernadelbarre.
[0008] Vorzugsweise ist der erste Teil mit einem Kurbeltrieb verbunden, der von einer Hauptwelle
der Kettenwirkmaschine angetrieben ist. Mit einem derartigen Kurbeltrieb lässt sich
die Schwenkbewegung, die auf einen bestimmten Schwenkwinkel begrenzt ist, auf einfache
Weise erzeugen.
[0009] Bevorzugterweise ist der Kurbeltrieb über einen Hebel mit dem ersten Teil verbunden.
Damit lässt sich eine gewisse Übersetzung erreichen, so dass man den Schwenkwinkel
relativ genau einstellen kann.
[0010] Vorzugsweise ist die zweite Schwenkachse zeitlich synchron mit der Schwenkbewegung
der Linearführung verlagerbar. Wenn man die zweite Schwenkachse synchron mit der Schwenkbewegung
der Linearführung verlagert, dann bildet die zweite Schwenkachse nach wie vor einen
Eckpunkt des oben genannten Dreiecks. Man kann durch die Verlagerung der zweiten Schwenkachse
allerdings dafür sorgen, dass sich die Schiebernadelbarre bei einer Schwenkbewegung
in die eine Richtung auf einer anderen Kurvenbahn bewegt als bei der Schwenkbewegung
in die entgegengesetzte Richtung. Die aus zwei Abschnitten zusammengesetzte Kurvenbahn
beschreibt dann vereinfacht ausgedrückt eine "Tropfenform". Auf diese Weise kann man
einerseits sicherstellen, dass die Schiebernadeln bei einer Schwenkbewegung der Linearführung
in die eine Richtung jeweils einen Faden ergreifen können, andererseits die Schiebernadeln
bei einer Bewegung in die andere Richtung nicht mit Fäden in Konflikt kommen, sondern
mit einer gewissen Entfernung daran vorbeigeführt werden.
[0011] Vorzugsweise ist die zweite Schwenkachse auf einem Kreisbogen verlagerbar. Eine derartige
Verlagerungsbewegung lässt sich auf einfache Weise erzeugen.
[0012] Bevorzugterweise ist der Kurbeltrieb ein erster Kurbeltrieb und der Hebel ein erster
Hebel und die zweite Schwenkachse ist an einem zweiten Hebel angeordnet, der um eine
dritte Schwenkachse verschwenkbar ist, wobei der zweite Hebel mit Hilfe eines zweiten
Kurbeltriebs verschwenkbar ist, der mit einer Phasenverschiebung zum ersten Kurbeltrieb
arbeitet. Die beiden Kurbeltriebe arbeiten synchron, allerdings mit einer gewissen
Phasenverschiebung. Mit dieser Phasenverschiebung wird der Verlauf der Bahnkurve der
Schiebernadelbarre relativ zum Verlauf einer Schieberbarre voreingestellt, wobei die
Bewegung der Schiebernadelbarre in eine Schwenkrichtung aber auf einer anderen Bahn
erfolgt als die Bewegung in die entgegengesetzte Richtung.
[0013] Vorzugsweise ist die Linearführung eine erste Linearführung und die Kettenwirkmaschine
weist eine Schieberbarre mit Schiebern auf, wobei die Schieberbarre mit einem zweiten
Element einer zweiten Linearführung verbunden ist, das gegenüber einem ersten Element
der zweiten Linearführung verschiebbar ist, wobei das erste Element der zweiten Linearführung
um die erste Schwenkachse verschwenkbar ist und das zweite Element mit einem zweiten
Gestänge gelenkig verbunden ist, das um eine vierte Schwenkachse verlagerbar ist,
die von der ersten Schwenkachse und von der zweiten Schwenkachse getrennt ist. Man
kann dann die Bewegung der Schieberbarre auf ähnliche Weise steuern wie die Bewegung
der Schiebernadelbarre. Die Schieber und die Schiebernadeln können dann auf einfache
Weise gleichartig bewegt werden mit dem einzigen Unterschied, dass die Schieber relativ
zu den Schiebernadeln linear bewegt werden, um einen Fangraum der Schiebernadeln zu
verschließen oder zu öffnen.
[0014] Vorzugsweise ist die vierte Schwenkachse verlagerbar. Durch die Verlagerung der vierten
Schwenkachse kann man erreichen, dass die Schieberbarre bei einer Schwenkbewegung
in die eine Richtung einen anderen Bewegungspfad durchläuft als bei der Bewegung in
die entgegengesetzte Richtung. Die Schieber können dann der Bewegung der Schiebernadeln
mit einer größeren Genauigkeit folgen.
[0015] Vorzugsweise ist die vierte Schwenkachse auf einem Kreisbogen um die dritte Schwenkachse
verlagerbar. Eine derartige Verlagerung lässt sich relativ einfach realisieren.
[0016] Vorzugsweise sind die zweite Schwenkachse und die vierte Schwenkachse mit der gleichen
Phasenlage verlagerbar. Damit ergibt sich eine synchrone Bewegung der Schiebenadelbarre
und der Schieberbarre mit dem oben erwähnten Unterschied, dass die Schieber den Fangraum
der Schiebernadeln freigeben oder verschließen können.
[0017] Vorzugsweise ist die vierte Schwenkachse auf einem dritten Hebel angeordnet, der
um die dritte Schwenkachse verschwenkbar ist. Dies ist eine einfache Möglichkeit,
die vierte Schwenkachse auf einem Kreisbogen zu verlagern.
[0018] Vorzugsweise greift der zweite Kurbeltrieb am dritten Hebel an. Der zweite Kurbeltrieb
verschwenkt dann den dritten Hebel um die dritte Schwenkachse und kann auf diese Weise
die vierte Schwenkachse verlagern.
[0019] Bevorzugterweise sind die erste Linearführung und die zweite Linearführung gemeinsam
um die erste Schwenkachse verlagerbar. Damit lässt sich die gewünschte synchrone Schwenkbewegung
von Schiebernadelbarre und Schieberbarre erreichen.
[0020] Vorzugsweise ist eine Abschlagelementbarre um die erste Schwenkachse verschwenkbar
angeordnet. Die Abschlagelementbarre muss nur verschwenkt werden. Eine Überlagerung
mit einer linearen Bewegung ist hier nicht erforderlich.
[0021] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit einer Zeichnung erläutert. Hierin zeigen:
- Fig.1
- eine stark schematisierte Darstellung zur Erläuterung des Antriebs einer Schiebernadelbarre,
- Fig. 2
- eine erste Ausführungsform der Erfindung mit Bewegungskurven einer Schiebernadelbarre,
einer Schieberbarre und einer Abschlagelementbarre und
- Fig 3
- eine zweite Ausführungsform der Erfindung.
[0022] Fig. 1 zeigt stark schematisiert einen Teil einer Kettenwirkmaschine, nämlich einen
Antrieb 1 einer Schiebernadelbarre 2. Die Schiebernadelbarre 2 weist in nicht näher
dargestellter, aber an sich bekannter Weise eine Vielzahl von Schiebernadeln auf.
Die Schiebernadelbarre 2 ist an einer Linearführung 3 angeordnet, die einen ersten
Teil 4 und einen gegenüber dem ersten Teil 4 beweglichen zweiten Teil 5 aufweist,
mit dem die Schiebernadelbarre 2 verbunden ist. Der erste Teil 4 ist um eine Schwenkachse
6 verschwenkbar. Der zweite Teil 5 ist gelenkig mit einem Gestänge 7 verbunden, das
um eine zweite Schwenkachse 8 verschwenkbar ist. Die zweite Schwenkachse 8 ist von
der ersten Schwenkachse 6 getrennt. Das Gestänge 7 ist über einen Gelenkpunkt 9 mit
dem zweiten Teil 5 verbunden.
[0023] Der erste Teil 4 ist drehfest mit einem ersten Hebel 10 verbunden, der über einen
ersten Kurbeltrieb 11 verschwenkt werden kann. Der erste Kurbeltrieb 11 wird dabei
von einer Hauptwelle 12 der Kettenwirkmaschine angetrieben. Wenn sich die Hauptwelle
12 dreht, dann wird der erste Hebel 10 in Richtung eines Doppelpfeils 13 verschwenkt.
Hierzu weist der Kurbeltrieb 11 eine Kurbel 14 auf, die über einen Zwischenhebel 15
mit einem am ersten Hebel 10 angeordneten Gelenkpunkt 16 verbunden ist. Die Kurbel
14 ist mit dem Zwischenhebel über einen Gelenkpunkt 17 verbunden. Der erste Teil 4
der Linearführung 3 bewegt sich dann mit der gleichen Schwenkbewegung, wie der erste
Hebel 10.
[0024] Die erste Schwenkachse 6, die zweite Schwenkachse 8 und der Gelenkpunkt 9 bilden
ein Dreieck. Wenn die Linearführung 3 verschwenkt wird, dann ändern sich die Winkel
des Dreiecks. Wenn also die Linearführung 3 um die erste Schwenkachse 6 im Uhrzeigersinn
verschwenkt wird (bezogen auf die Darstellung der Fig. 1), dann verkürzt sich die
der zweiten Schwenkachse 8 gegenüberliegende Seite und der zweite Teil 5 der Linearführung
3 fährt in den ersten Teil 4 ein. Die Schiebernadelbarre 2 wird dann nicht nur im
Uhrzeigersinn verschwenkt, sondern bewegt sich auch auf die erste Schwenkachse 6 zu.
Der Bewegungspfad der Schiebernadelbarre 2 weicht damit in gewünschter Weise von einem
Kreisbogen ab. Bei einer Schwenkbewegung der Linearführung 3 entgegen dem Uhrzeigersinn
fährt der zweite Teil 5 wieder aus dem ersten Teil 4 der Linearführung 3 heraus, entfernt
sich also von der ersten Schwenkachse 6.
[0025] In der Kettenwirkmaschine muss allerdings nicht nur eine Schiebernadelbarre 2 bewegt
werden, sondern auch eine Schieberbarre und eine Abschlagelementbarre. Die Schieberbarre
trägt für jede Schiebernadel einen Schieber, der einen Fangraum der jeweiligen Schiebernadel
freigibt oder verschließt. Die Schiebernadelbarre muss also mit einer ähnlichen Bewegungskurve
gesteuert werden, wie die Schiebernadelbarre 2. Bei der Abschlagelementbarre ist hingegen
eine Schwenkbewegung ausreichend. Eine Überlagerung durch eine lineare Bewegung ist
hier nicht erforderlich.
[0026] Fig. 2 zeigt schematisch den Antrieb 1, der im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben
worden ist, und zusätzlich einen Antrieb für eine Schieberbarre und für eine Abschlagelementbarre.
Die Schieberbarre und die Abschlagelementbarre sind, wie auch die Schiebernadelbarre,
nicht mit eingezeichnet. Dargestellt ist lediglich eine Bewegungskurve 18 für die
Schiebernadelbarre, eine Bewegungskurve 19 für die Schieberbarre und eine Bewegungskurve
20 für die Abschlagelem entbarre.
[0027] Im Übrigen sind gleiche Elemente wie in Fig. 1 mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0028] Für die Bewegungssteuerung der Schieberbarre entlang der Kurve 19 ist eine zweite
Linearführung vorgesehen, die in Fig. 2 nicht sichtbar ist. Die zweite Linearführung
befindet sich senkrecht zur Zeichenebene hinter der Linearführung 3, die im Folgenden
als "erste Linearführung" bezeichnet wird.
[0029] Die zweite Linearführung weist ein erstes Element auf, das um die erste Schwenkachse
6 verschwenkbar ist, und ein zweites Element, das gegenüber dem ersten Element der
zweiten Linearführung linear verschiebbar ist. Das zweite Element ist mit einem zweiten
Gestänge 21 gelenkig verbunden, das um eine vierte Schwenkachse 22 verschwenkbar ist,
die von der ersten Schwenkachse 6 und von der zweiten Schwenkachse 8 getrennt ist.
Die Verbindung zwischen dem zweiten Gestänge 21 und dem zweiten Element erfolgt über
einen Gelenkpunkt 23.
[0030] Auch hier bilden dann die erste Schwenkachse 6, die vierte Schwenkachse 22 und der
Gelenkpunkt 23 ein Dreieck, dessen Winkel sich ändern, wenn die zweite Linearführung
um die erste Schwenkachse 6 verschwenkt wird.
[0031] Die vierte Schwenkachse 22 ist hier aus Gründen der Übersichtlichkeit auf der anderen
Seite der ersten Linearführung 3 gezeigt als die zweite Schwenkachse 8. Man kann in
Abhängigkeit von den gewünschten Bewegungskurven 18, 19 allerdings auch die vierte
Schwenkachse 22 auf der gleichen Seite wie die zweite Schwenkachse 8 anordnen. Bei
einer Anordnung der Schwenkachsen 8, 22 auf unterschiedlichen Seiten der ersten Linearführung
3 treten entgegengesetzte lineare Bewegungsanteile auf. Bei einer Anordnung auf der
gleichen Seite der ersten Linearführung 3 sind die linearen Bewegungsanteile gleichgerichtet.
[0032] Auch bei der Schieberbarre ergibt sich dann eine Bewegungskurve 19, die von einer
Kreisform abweicht. Die Bewegungskurve 19 setzt sich aus zwei Anteilen zusammen, nämlich
einmal einer Schwenkbewegung, die einem Kreisbogen entspricht, und zum anderen einer
überlagerten Linearbewegung, die über das zweite Gestänge 21 erzeugt wird.
[0033] Die Abschlagelementbarre, die ebenfalls nicht näher dargestellt ist, bewegt sich
entlang der Bewegungskurve 20. Die Bewegungskurve 20 entspricht einem Teil eines Kreisbogens.
Sie wird dadurch erzeugt, dass die Abschlagelementbarre an einem nicht näher dargestellten
Hebel angeordnet ist, der ebenfalls um die erste Schwenkachse 6 verschwenkt wird.
[0034] Bei der Ausgestaltung nach den Fig. 1 und 2 wird die Schiebernadelbarre 2 bei einer
Schwenkbewegung der Linearführung 3 in beide Richtungen auf dem gleichen Bewegungspfad
bewegt. Dies kann in manchen Fällen nicht erwünscht sein.
[0035] Fig. 3 zeigt eine Ausgestaltung, bei der man für die "Hin-Bewegung" und für die "Rück-Bewegung"
der Schiebernadelbarre 2 andere Bewegungspfade erreichen kann. Gleiche Elemente wie
in den Fig. 1 und 2 sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0036] Die zweite Schwenkachse 8 ist nun nicht mehr stationär angeordnet, sondern auf einem
Kreisbogen verlagerbar. Die zweite Schwenkachse 8 ist zu diesem Zweck an einem zweiten
Hebel 24 angeordnet, der um eine dritte Schwenkachse 25 verschwenkbar ist. Der zweite
Hebel 24 wird über einen zweiten Kurbeltrieb 26 verschwenkt, der mit einer Phasenverschiebung
zum ersten Kurbeltrieb 11 arbeitet. Die Phasenverschiebung kann klein sein. Der zweite
Kurbeltrieb 26 wird ebenfalls von der Hauptwelle 12 angetrieben. Der zweite Kurbeltrieb
26 treibt über eine Zwischenstange 27 einen dritten Hebel 28 mit einer Schwenkbewegung
an. Der dritte Hebel 28 ist drehfest mit dem zweiten Hebel 24 verbunden. Der zweite
Hebel 24 und der dritte Hebel 28 sind gemeinsam um die dritte Schwenkachse 25 verschwenkbar.
Die Zwischenstange 27 ist über einen Gelenkpunkt 29 mit dem dritten Hebel 28 verbunden.
[0037] Auch die vierte Schwenkachse 22 ist im Betrieb der Kettenwirkmaschine verlagerbar.
Die vierte Schwenkachse 22 ist auf dem dritten Hebel 28 angeordnet.
[0038] Auch hier sind die zweite Schwenkachse 8 und die vierte Schwenkachse 22 auf unterschiedlichen
Seiten der Linearführung 3 angeordnet. Diese Darstellung ist aus Gründen der Übersichtlichkeit
gewählt. Es ist auch möglich, die beiden Schwenkachsen 8, 22 auf der gleichen Seite
der Linearführung 3 anzuordnen. Die Lage der zweiten Schwenkachse 8 und der vierten
Schwenkachse 22 sowie die Lage der dritten Schwenkachse 25 und des Gelenkpunkts 29
in Bezug zur Lage der Linearführung 3 ist im Prinzip frei wählbar. In Abhängigkeit
von den gewählten Positionen ergeben sich dann entgegengesetzte lineare Bewegungsanteile
oder gleichgerichtete lineare Bewegungsanteile. Es hängt somit von der gewünschten
Bahnkurve der einzelnen Barren ab, wie die einzelnen linearen Bewegungsanteile überlagert
werden sollen.
[0039] Wenn sich die zweite Schwenkachse 8 und die vierte Schwenkachse 22 im Betrieb synchron
miteinander verlagern, dann wird erreicht, dass die Bewegungskurven für die Schiebernadelbarre
2 und für die Schieberbarre, also die Kurven 18, 19, bei einem Verschwenken der jeweiligen
Linearführungen in die eine Richtung anders aussehen als die Bewegung bei einer Schwenkbewegung
der Linearführungen in die entgegengesetzte Richtung. Dies ist schematisch in Fig.
3 dargestellt, wo die Bewegungskurve 18 einen ersten Ast 18a und einen zweiten Ast
18b aufweist. Auch die Bewegungskurve 19 ist mit zwei unterschiedlichen Ästen ausgebildet,
die jedoch so nahe beieinander liegen, dass sie in der Fig. 3 nicht zu erkennen sind.
[0040] Durch die Wahl der Länge des zweiten Hebels 24 und durch die Anordnung der vierten
Schwenkachse 22 auf den dritten Hebel 28 lässt sich der Unterschied zwischen den jeweiligen
Ästen 18a, 18b der Bewegungskurven 18 und 19 verändern.
1. Kettenwirkmaschine mit einer Schiebernadelbarre (2), die eine Mehrzahl von Schiebernadeln
aufweist, und einem auf die Schiebernadelbarre (2) wirkenden Antrieb (1), der eine
Linearführung (3) mit einem ersten Teil (4) und einem gegenüber dem ersten Teil (4)
beweglichen zweiten Teil (5) aufweist, wobei der erste Teil (4) mit einer Schwenkbewegung
um eine Schwenkachse verschwenkbar ist und der zweite Teil (5) mit der Schiebernadelbarre
(2) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse eine erste Schwenkachse (6) ist und der zweite Teil (5) gelenkig
mit einem Gestänge (7) verbunden ist, das um eine zweite Schwenkachse (8) verschwenkbar
ist, die von der ersten Schwenkachse (6) getrennt ist.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teil (4) mit einem Kurbeltrieb (11) verbunden ist, der von einer Hauptwelle
(12) der Kettenwirkmaschine angetrieben ist.
3. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kurbeltrieb (12) über einen Hebel (10) mit dem ersten Teil verbunden ist.
4. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schwenkachse (8) zeitlich synchron mit der Schwenkbewegung der Linearführung
(3) verlagerbar ist.
5. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schwenkachse (8) auf einem Kreisbogen verlagerbar ist.
6. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kurbeltrieb ein erster Kurbeltrieb (12) und der Hebel ein erster Hebel (10) ist
und die zweite Schwenkachse (8) an einem zweiten Hebel (24) angeordnet ist, der um
eine dritte Schwenkachse (25) verschwenkbar ist, wobei der zweite Hebel (24) mit Hilfe
eines zweiten Kurbeltriebs (26) verschwenkbar ist, der mit einer Phasenverschiebung
zum ersten Kurbeltrieb (11) arbeitet.
7. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Linearführung eine erste Linearführung (3) ist und die Kettenwirkmaschine eine
Schieberbarre mit Schiebern aufweist, wobei die Schieberbarre mit einem zweiten Element
einer zweiten Linearführung verbunden ist, das gegenüber einem ersten Element der
zweiten Linearführung verschiebbar ist, wobei das erste Element der zweiten Linearführung
um die erste Schwenkachse (6) verschwenkbar ist, und das zweite Element mit einem
zweiten Gestänge (21) gelenkig verbunden ist, das um eine vierte Schwenkachse (22)
verschwenkbar ist, die von der ersten Schwenkachse (6) und von der zweiten Schwenkachse
(8) getrennt ist.
8. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die vierte Schwenkachse (22) verlagerbar ist.
9. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die vierte Schwenkachse (22) auf einem Kreisbogen um die dritte Schwenkachse (25)
verlagerbar ist.
10. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schwenkachse (8) und die vierte Schwenkachse (22) mit der gleichen Phasenlage
verlagerbar sind.
11. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die vierte Schwenkachse (22) auf einem dritten Hebel (28) angeordnet ist, der um
die dritte Schwenkachse (25) verschwenkbar ist.
12. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kurbeltrieb (26) am dritten Hebel angreift (28).
13. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Linearführung (3) und die zweite Linearführung gemeinsam um die erste Schwenkachse
(6) verschwenkbar sind.
14. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abschlagelementbarre um die erste Schwenkachse (6) verschwenkbar angeordnet
ist.