[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Wechseln einer Biegematrize
und/oder wenigstens einer Führungsdüse einer Biegemaschine für draht-, stab- oder
bandförmiges Material. Weiters betrifft die Erfindung eine Anordnung aus wenigstens
einem Robotergreifarm und wenigstens einer Steuerungseinrichtung zur Steuerung des
wenigstens einen Robotergreifarms. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Biegemaschine
für draht-, stab- oder bandförmiges Material, insbesondere zum Herstellen von Bügeln
für den Stahlbetonbau, umfassend ein Trägergestell, wenigstens einen Biegekopf, vorzugsweise
mit zwei Antrieben - welche orthogonal zueinander ausgerichtet sind - und/oder wenigstens
einer Biegerolle, wenigstens eine Zuführvorrichtung mit wenigstens einer Führungsdüse,
über welche zu biegendes Material dem wenigstens einen Biegekopf zuführbar ist, wenigstens
eine in einer Biegematrizenaufnahme lösbar angeordnete Biegematrize zum Biegen des
Materials, wenigstens einen Robotergreifarm, vorzugsweise eines Mehrachsroboters,
und wenigstens eine Steuerungseinrichtung zur Steuerung des wenigstens einen Robotergreifarms.
Weiters betrifft die Erfindung eine Biegematrize für eine solche Biegemaschine und/oder
für ein solchen Verfahren.
[0002] Eine Biegemaschine zum Biegen von stabförmigem Material ist aus der Schrift
EP 3 439 806 A1 bekannt, wobei bereits angedacht ist, eine Abnahme von gebogenen Materialstücken
mittels Bügelsammelsystemen oder Robotern abzunehmen.
[0003] Nachteilig am Stand der Technik ist, dass für variierende Materialdurchmesser, Biegeradien
und zu biegende Materialien die geeignete Biegematrize sowie die korrekte Führungsdüse
zeit- und ressourcenaufwändig an der Biegemaschine montiert werden muss, wodurch eine
Umrüstung der Biegemaschine nicht rasch und flexibel für wechselnde Kundenaufträge
anpassbar ist. Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Biegematrizen besteht die
Gefahr, dass die Biegemaschine falsch bestückt wird, wodurch Ausschussware produziert
wird. Darüber hinaus müssen auch die gefertigten Biegebügel manuell von der Biegemaschine
weitertransportiert werden, weshalb der Herstellungsprozess ineffizient ausgestaltet
ist. Aufgrund des Erfordernisses einer Vielzahl an händischen Adjustage- und Montageschritten,
bei welcher die Gefahr einer Verletzung des Bedieners besteht, muss der Produktionsfluss
unerwünscht stillgelegt werden.
[0004] Die objektive technische Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin,
eine gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Wechseln zum Wechseln
wenigstens einer Biegematrize und/oder wenigstens einer Führungsdüse sowie eine Biegemaschine,
einer Anordnung aus wenigstens einem Robotergreifarm und wenigstens einer Steuerungseinrichtung
sowie eine Biegematrize anzugeben, bei welchen die Nachteile des Stands der Technik
zumindest teilweise behoben sind, und welche sich insbesondere durch einen effizienten
Umrüstvorgang und/oder einen erhöhten Automatisierungsgrad auszeichnen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1, 4, 5 und 15 gelöst.
[0006] Es ist demnach erfindungsgemäß vorgesehen, dass folgende Verfahrensschritte, insbesondere
chronologisch, durchgeführt werden:
- draht-, stab- oder bandförmiges Material wird wenigstens einem Biegekopf durch die
wenigstens eine Führungsdüse zugeführt und über die wenigstens eine Biegematrize gebogen,
- das gebogene Material wird durch einen über wenigstens eine Steuerungseinrichtung
gesteuerten Robotergreifarm von der Biegemaschine entnommen
- die wenigstens eine Biegematrize und/oder die wenigstens eine Führungsdüse wird durch
einen, vorzugsweise selbigen, Robotergreifarm von der Biegemaschine entfernt
- optional wird wenigstens eine weitere Biegematrize und/oder wenigstens eine weitere
Führungsdüse durch einen, vorzugsweise selbigen, Robotergreifarm an der Biegemaschine
angeordnet
- optional wird draht-, stab- oder bandförmiges Material dem wenigstens einen Biegekopf
durch die wenigstens eine weitere Führungsdüse zugeführt und/oder über die wenigstens
eine weitere Biegematrize gebogen,
- optional wird das gebogene Material wird einen, vorzugsweise selbigen, Robotergreifarm
von der Biegemaschine entfernt.
[0007] Dadurch wird es erst ermöglicht, dass bei einer Biegemaschine, welche einen Robotergreifarm
umfasst oder welche in Interaktion mit einem Robotergreifarm steht, der Robotergreifarm
eine Doppelfunktion sowohl der Entnahme des gebogenen Materials - bevorzugt von Biegebügeln
- aus der Biegemaschine als auch des Wechsels von Biegematrizen und/oder Führungsdüsen
aufweist. Dies kann durch selbiges Greifwerkzeugs des Robotergreifarms oder über ein
durch den Robotergreifarm aufzunehmendes Hilfswerkzeug erwirkt werden, wobei der Wechsel
vollautomatisch ohne das Bedingen von manuellen Montage- und/oder Adjustageschritten
generiert werden kann. Die wenigstens eine Steuerungseinrichtung kann flexibel an
geänderte Anforderungen an die Biegemaschine - insbesondere remote - adaptiert werden.
[0008] Hinzu kommt die positive Eigenschaft, dass unterschiedliche Drahtdurchmesser, Biegeradien
oder Materialien zur Verarbeitung vom Coil in einem flüssigen Herstellungsprozess
abgearbeitet werden können, wobei der Bewegungsablauf des Robotergreifarms in der
Steuerungseinrichtung hinterlegt sein kann. Dadurch kann eine Steigerung der Produktivität
der Biegemaschine durch eine reduzierte Anzahl an Produktionsunterbrechung durch Bediener,
ein höherer Grad an Sicherheit für Bediener der Biegemaschine, ein einfaches Monitoring
von Zykluszeiten und Zykluszahlen bei jeweiliger Biegematrize und/oder Führungsdüse,
eine Reduktion von Fehlbestückungen - insbesondere bei visuell ähnlichen Biegematrizen
und/oder Führungsdüsen - sowie von Bauteil-/ Komponentenbeschädigungen bedingt werden.
Die Möglichkeit eines manuellen Eingriffs in einen Umrüstvorgang der Biegemaschine
bleibt dennoch gewahrt und kann in Ergänzung des vollautomatischen Prozesses im Bedarfsfall
genutzt werden.
[0009] Die wenigstens eine Biegematrize definiert die geometrische Ausgestaltung des gebogenen
Materials. Die wenigstens eine Führungsdüse kann das Material in Richtung des Biegekopfes
ziehen, wobei im Allgemeinen auch anderweitige Komponenten
- beispielsweise der wenigstens einen Zuführvorrichtung - durch den Robotergreifarm
automatisch - insbesondere durch Programmierung der und/oder Anweisungen an die Steuerungseinrichtung
- gewechselt werden können.
[0010] Variierende Biegematrizen können sich beispielsweise durch geänderte Biegeflächen,
Biegeradien, Profilformen et cetera unterscheiden. Variierende Führungsdüsen können
sich zum Beispiel durch einen Durchmesser zur Aufnahme des zu biegenden Materials
in der Zuführung zu dem wenigstens einen Biegekopf unterscheiden. In der wenigstens
einen Steuerungseinrichtung kann beispielsweise eine Konfigurationsdatei hinterlegt
sein, in welcher die Vielzahl an Geometrieparametern der Bauteilkomponenten und/oder
Produkten hinterlegt sind. Eine derartige Konfigurationsdatei kann auch von der wenigstens
einen Steuerungseinrichtung verarbeitet respektive genutzt werden.
[0011] Der Robotergreifarm kann im Allgemeinen einen integralen Bestandteil der Biegemaschine
oder einen von der Biegemaschine gesonderten Roboter in Wechselwirkung mit der Biegemaschine
darstellen.
[0012] Wie eingangs ausgeführt, wird Schutz auch begehrt für eine Anordnung aus wenigstens
einem Robotergreifarm und wenigstens einer Steuerungseinrichtung zur Steuerung des
wenigstens einen Robotergreifarms, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine
Steuerungseinrichtung dazu konfiguriert ist, den wenigstens einen Robotergreifarm
zur Entnahme von gebogenem Material, vorzugsweise wenigstens eines Bügels, aus einer
Biegemaschine und zum Wechsel wenigstens einer Biegematrize und/oder wenigstens einer
Führungsdüse zu bewegen.
[0013] Die Konfiguration der wenigstens einen Steuerungseinrichtung kann beispielsweise
die Hinterlegung von Bewegungsabläufen des wenigstens einen Robotergreifarms und/oder
von Geometrieparametern für wenigstens ein Greifwerkzeug des wenigstens einen Robotergreifarms
umfassen.
[0014] Wie eingangs ausgeführt, wird Schutz auch begehrt für eine Biegemaschine, wobei die
wenigstens eine Steuerungseinrichtung dazu konfiguriert ist, den wenigstens einen
Robotergreifarm zur Entnahme von gebogenem Material, vorzugsweise wenigstens eines
Bügels, aus der Biegemaschine und zum Wechsel der wenigstens einen Biegematrize und/oder
der wenigstens einen Führungsdüse zu bewegen.
[0015] Bevorzugt wird die Biegung des Materials über zwei Rollen generiert, wobei beispielsweise
eine Biegekopf als Biegebolzen und eine, vorzugsweise im Wesentlichen durch einen
Durchmesser des zu biegenden Materials beabstandete, Biegerolle als Biegedorn vorgesehen
sind und besonders bevorzugt der Biegekopf partiell um die Biegerolle zur Bildung
eines spezifischen Biegeradius rotiert. Besonders bevorzugt ist die Drehachse des
Biegekopfes identisch mit einer Symmetrieachse der Biegerolle, wobei dies im Allgemeinen
nicht zwingend erforderlich ist.
[0016] Wie eingangs ausgeführt, wird Schutz auch begehrt für eine Biegematrize einer solchen
Biegemaschine mit wenigstens einer Verriegelungsvorrichtung, wobei die wenigstens
eine Verriegelungsvorrichtung an wenigstens einer Zentrierachse zur, vorzugsweise
orthogonalen, Anordnung innerhalb wenigstens einer Biegematrizenaufnahme der Biegemaschine
angeordnet ist und/oder in Form einer relativ zu wenigstens einer Biegematrizenaufnahme
drehbaren Verriegelungsscheibe ausgebildet ist.
[0017] Besonders bevorzugt ist die wenigstens eine Verriegelungsvorrichtung derart ausgebildet,
dass die Biegematrize automatisch über den wenigstens einen Robotergreifarm an der
wenigstens einen Biegematrizenaufnahme verriegelbar ist. Beispielsweise kann an der
wenigstens einen Zentrierachse eine Einkerbung vorgesehen sein, welche durch Verriegelungsmittel
an der wenigstens einen Biegematrizenaufnahme (oder in der kinematischen Umkehr) sicherbar
ist. Die wenigstens eine Verriegelungsvorrichtung kann auch beispielsweise in Form
einer Nut vorliegen, in welche die wenigstens eine Verriegelungsscheibe nach erfolgter
Positionierung der Biegematrize an der wenigstens einen Biegematrizenaufnahme automatisiert
(mechanisch oder elektronisch initiiert) eingreift.
[0018] Wenigstens eine Verriegelungsscheibe zur Verriegelung der Biegematrize innerhalb
der wenigstens einen Biegematrizenaufnahme birgt den Vorteil, dass Verunreinigungen
des Verriegelungsmechanismus gehemmt werden und/oder keine zusätzlichen Lagermittel
und/oder Schmiermittel erforderlich sind. Die wenigstens eine Verriegelungsscheibe
kann im Allgemeinen der Biegematrize zugeordnet sein und/oder als räumlich von der
Biegematrize gesonderte Bauteilkomponente an der wenigstens einen Biegematrizenaufnahme
angeordnet sein und dort verbleiben.
[0019] Die Merkmale der Vorrichtungsansprüche sind mutatis mutandis bei den Verfahrensansprüchen
anwendbar und vice versa. Dementsprechend sind beispielsweise die konstruktiven Merkmale
der Verriegelung der wenigstens einen Biegematrize verfahrenstechnisch anwendbar.
[0020] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das gebogene
Material an wenigstens einem Magazin abgelegt wird, wobei das wenigstens eine Magazin
durch eine Bewegungseinrichtung, vorzugsweise Drehvorrichtung, bewegt wird und/oder
durch wenigstens ein autonomes fahrerloses Transportmittel, vorzugsweise über wenigstens
einen Marker zur Identifikation des wenigstens einen Magazins, automatisch manövriert
wird.
[0022] Wenn das gebogene Material durch den Robotergreifarm an dem wenigstens einen Magazin
zur Befüllung abgelegt wird, durch die Bewegungseinrichtung leere Magazine zur Befüllung
bereitgestellt werden und die befüllten Magazine automatisch durch das autonome fahrerlose
Transportmittel entfernt werden, ist eine vollautomatische Logistik und Bedienung
der Biegemaschine gewährleistbar, wobei im Stand der Technik insbesondere nicht ohne
manuellen Schritten in Erfahrung bringbar ist, wohin die gefertigten Produkte zu transportieren
sind und Personal in Form von Staplerfahrer erforderlich sind, um die Produkte von
der Biegemaschine zu entfernen. Dadurch wird die Gefahr einer Fehllogistik effektiv
unterbunden, wobei über den wenigstens einen Marker Informationen zu dem gebogenen
Material wie Materialstärke, Biegeradius, Ursprungsort, Lieferort, gewünschter oder
zweckdienlicher Lagerort et ceterea bereitgestellt werden können.
[0023] Die Art des wenigstens einen Markers (sowie des im Folgenden dargestellten weiteren
Markers) ist im Allgemeinen beliebig, wobei Chips, RFID-Chips, Bar-Codes, Kennzeichnungen
oder dergleichen genutzt werden können, um die für die Logistik erforderlichen Daten
dem autonomen fahrerlosen Transportmittel - beispielsweise durch Scannen oder via
Wireless-Verbindung - automatisch zu übermitteln. Der wenigstens eine Marker muss
nicht zwingend an dem wenigstens einen Magazin angeordnet sein.
[0024] Der wenigstens eine Marker (analog der wenigstens eine weitere Marker) kann Bewegungsinformationen
für das gebogene Material (analog für die wenigstens eine Biegematrize und/oder die
wenigstens eine Führungsdüse) inkludieren.
[0025] Besonders bevorzugt umfasst das autonome fahrerlose Transportmittel eine weitere
Steuerungseinrichtung, welche dazu konfiguriert ist, das wenigstens eine Magazin -
insbesondere über den wenigstens einen Marker - zu identifizieren und/oder zu einem
definierten Standort zu transportieren.
[0026] Vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass die wenigstens eine Biegematrize durch den
wenigstens einen Robotergreifarm in wenigstens eine Biegematrizenaufnahme der Biegemaschine
orthogonal auf die wenigstens eine Biegematrizenaufnahme einführt und/oder seitlich
in die wenigstens eine Biegematrizenaufnahme eingeschoben wird, wobei vorzugsweise
vorgesehen ist, dass die wenigstens eine Biegematrize, besonders bevorzugt durch ein
Hilfswerkzeug des Robotergreifarms, über wenigstens einen Bolzen und/oder wenigstens
eine Verriegelungsscheibe verriegelt wird.
[0027] Bei einer orthogonalen Einführung der wenigstens einen Biegematrize kann eine Zentrierachse
- gegebenenfalls mit einer Nut oder Einkerbung - der wenigstens einen Biegematrize
genutzt werden, um eine präzise Positionierung zu gewährleisten. Bei einem seitlichen
Einschieben der wenigstens einen Biegematrize kann die Biegematrizenaufnahme als Führung
und/oder Anschlag verwendet werden, um die korrekte Lokalisation der wenigstens einen
Biegematrize - gegebenenfalls mit einer Verriegelung über wenigstens eine Verriegelungsscheibe
an der wenigstens einen Biegematrizenaufnahme zu gewährleisten.
[0028] Der wenigstens eine Robotergreifarm kann mit wenigstens einen Greifwerkzeug die wenigstens
eine Biegematrize an einem definierten Kontaktierungsabschnitt (zum Beispiel plane
seitliche Fläche oder Öffnung) kontaktieren, mit welcher die wenigstens eine Biegematrize
vertikal entgegen der Schwerkraft oder seitlich orthogonal auf die Schwerkraft aus
der wenigstens einen Biegematrizenaufnahme der Biegemaschine entnommen werden kann.
Selbiges oder anderweitiges Greifwerkzeug kann für die wenigstens eine Führungsdüse
und/oder das gefertigte Material herangezogen werden.
[0029] Als günstig hat sich erwiesen, dass eine zwischen dem wenigstens einen Biegekopf
und der wenigstens einen Zuführvorrichtung angeordneten Schneidvorrichtung, vorzugsweise
gebildet aus wenigstens einem Messer und wenigstens einem relativ zu dem wenigstens
einen Messer bewegbaren Gegenmesser vorgesehen ist, wobei die wenigstens eine Zuführvorrichtung
ein erstes, dem wenigstens einen Biegekopf zugewandtes Ende und ein zweites, gegenüberliegendes
Ende aufweist, wobei am erste Ende das wenigstens eine Messer der Schneidevorrichtung
angoerdnet und am zweiten Ende die wenigstens eine Zuführvorrichtung schwenkbar um
einen Drehpunkt am Trägergestell gelagert ist, so dass durch eine Schwenkbewegung
der wenigstens einen Zuführvorrichtung um den Drehpunkt eine Relativbewegung zwischen
dem wenigstens einen Messer und dem wenigstens einen Gegenmesser der Schneidevorrichtung
zur Durchführung eines Schnitts hervorrufbar ist, wobei ein Hebelarm vorgesehen ist,
welcher an einem Ende mit dem ersten Ende der wenigstens einen Zuführvorrichtung verbunden
ist und an einem gegenüberliegenden Ende schwenkbar um einen Drehpunkt am Trägergestell
der Biegemaschine gelagert ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass der Hebelarm
und die wenigstens eine Zuführvorrichtung einen Winkel von im Wesentlichen 90° einschließen.
[0030] Dadurch kann eine kompakte und effizient arbeitende Biegemaschine bereitgestellt
werden, um beispielsweise Bügel mit hoher Güte zu fertigen und dem wenigstens einen
Robotergreifarm zur Verfügung zu stellen.
[0031] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass genau
ein Robotergreifarm zur Entnahme des Materials und dem Wechsel der wenigstens einen
Biegematrize und/oder der wenigstens einen Führungsdüse vorgesehen ist und/oder das
zu biegende Material einen Durchmesser zwischen 5 mm und 20 mm, vorzugsweise zwischen
6 mm und 16 mm, aufweist.
[0032] Dadurch kann die Anzahl an Robotergreifarmen reduziert werden, wobei das wenigstens
eine Greifwerkzeug dazu ausgebildet ist, Produkte und Bauteilkomponenten zu bewegen.
Der Materialdurchmesser ist besonders bevorzugt für die Stahlindustrie ausgelegt.
[0033] Als vorteilhaft hat sich erwiesen, dass wenigstens ein Magazin zur, vorzugsweise
zumindest zweiseitigen, Ablage von gebogenem Material und/oder wenigstens ein weiteres
Magazin zur Zwischenlagerung der wenigstens eine Biegematrize und/oder der wenigstens
einen Führungsdüse vorgesehen ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass das wenigstens
eine Magazin und/oder das wenigstens eine weitere Magazin eine Bewegungseinrichtung,
vorzugsweise Drehvorrichtung, umfasst.
[0034] Eine vorteilhafte Variante der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass gebogenes
Material durch den wenigstens einen Robotergreifarm auf dem wenigstens einen Magazin
ablegbar ist, wobei wenigstens ein autonomes fahrerloses Transportmittel zur automatischen
Manövrierung des wenigstens einen Magazins vorgesehen ist, wobei vorzugsweise vorgesehen
ist, dass das wenigstens eine Magazin wenigstens einen Marker zur Identifikation des
wenigstens einen Magazins umfasst.
[0035] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die wenigstens eine Biegematrize und/oder
die wenigstens eine Führungsdüse wenigstens einen weiteren Marker zur Identifikation
der wenigstens einen Biegematrize und/oder der wenigstens einen Führungsdüse umfasst.
[0036] Um alternativ oder in Ergänzung zu einem vollautomatisierten Abtransport des gebogenen
Materials auch einen vollautomatisierten Wechsel der wenigstens einen Biegematrize
und/oder der wenigstens einen Führungsdüse zu begünstigen, kann der wenigstens eine
Robotergreifarm über den wenigstens einen weiteren Marker Information beispielsweise
zu Geometrie und/oder möglichen Biegeradien ermitteln. Der wenigstens eine weitere
Marker kann von dem wenigstens einen Robotergreifarm beispielsweise abgescannt oder
via Wireless-Kommunikation gelesen werden. Im Allgemeinen kann der wenigstens eine
weitere Marker jedoch auch durch eine definierte Position an dem wenigstens einen
weiteren Magazin gegeben sein, sodass der wenigstens einen Steuerungseinrichtung eine
eindeutige Zuordnung des Ablageort der zu wechselnden Komponente hinterlegt ist.
[0037] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens eine
Verriegelungseinrichtung zur Verriegelung der wenigstens einen Biegematrize in der
wenigstens einen Biegematrizenaufnahme vorgesehen ist, wobei vorzugsweise vorgesehen
ist, dass die wenigstens eine Biegematrize über eine korrespondierende Verriegelungsvorrichtung
der wenigstens einen Biegematrize und/oder in drei bidirektionalen orthogonalen Raumrichtungen
sicherbar ist.
[0038] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die
wenigstens eine Verriegelungseinrichtung wenigstens einen, vorzugsweise federkraftbeauschlagten,
Bolzen und/oder wenigstens eine Verriegelungsscheibe zur Sicherung der wenigstens
einen Biegematrize umfasst, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass
- die wenigstens eine Biegematrizenaufnahme und/oder die wenigstens eine Biegematrize
relativ zu der wenigstens einen Verriegelungsscheibe drehbar ist, und/oder
- die wenigstens eine Verriegelungsscheibe eine Aufnahme, vorzugsweise Langloch, für
ein gegebenenfalls vorhandenes Hilfswerkzeug des wenigstens einen Robotergreifarms
umfasst und/oder wenigstens ein, vorzugsweise federvorgespannter, Kugelschieber zur
Sicherung der wenigstens einen Verriegelungsscheibe in einer entriegelten Stellung
und/oder einer verriegelten Stellung vorgesehen ist.
[0039] Durch wenigstens einen Bolzen oder anderweitige Verriegelungsmittel wie einer Klemmeinreichung
kann die wenigstens eine Biegematrize beispielsweise über eine Nut an der wenigstens
einen Biegematrize innerhalb der wenigstens einen Biegematrizenaufnahme gesichert
werden. Der wenigstens eine Bolzen kann durch Krafteinwirkung im Zuge des Einführens
oder Herausziehens der wenigstens einen Biegematrize aus der wenigstens einen Biegematrizenaufnahme
(zum Beispiel über Schrägflächen) verdrängt oder, vorzugsweise elektronisch oder mechanisch,
angesteuert werden.
[0040] Bei einer Verriegelungsscheibe kann über eine Rotation ein Eingriff in eine Verriegelungsvorrichtung
(wie eine Nut) der wenigstens einen Biegematrize zur Sicherung innerhalb der Biegematrizenaufnahme
erfolgen. Die Verriegelungsscheibe kann jedoch auch als Teil der Biegematrize angesehen
werden, wenngleich besonders bevorzugt die Verriegelungsscheibe während eines Wechsels
der Biegematrize an der Biegematrizenaufnahme verbleibt.
[0041] Als günstig hat sich erwiesen, dass die Biegematrize wenigstens eine Öffnung und/oder
Bohrung zur Aufnahme wenigstens eines Hilfswerkzeug eines Robotergreifarms umfasst.
[0042] Dadurch wird ein schmutzunempfindliches Mittel zur sicheren Bewegung der Biegematrize
über den wenigstens einen Robotergreifarm bereitgestellt, ohne zusätzliche Bauteilkomponenten
an der Biegematrize zu erfordern.
[0043] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der wenigstens eine Robotergreifarm wenigstens ein
Greifwerkzeug umfasst, welches dazu ausgebildet ist, gebogenes Material und wenigstens
eine Biegematrize und/oder wenigstens eine Führungsdüse aufzunehmen, wobei das wenigstens
eine Greifwerkzeug als Backenzange ausgebildet ist und/oder wenigstens ein, vorzugsweise
federkraftbeaufschlagtes, Hilfswerkzeug zur bereichsweisen Anordnung innerhalb einer
Öffnung und/oder Bohrung wenigstens einer Biegematrize umfasst.
[0044] Das wenigstens eine Hilfswerkzeug und die Backenzange können alternativ oder in Ergänzung
an dem wenigstens einen Robotergreifarm vorgesehen sein.
[0045] Weiters ist bevorzugt vorgesehen, dass das wenigstens eine Hilfswerkzeug im Wesentlichen
zylindrisch ausgebildet ist und/oder wenigstens ein, vorzugsweise durch eine Nut beabstandetes,
konusförmiges freies Ende umfasst und/oder über das wenigstens eine Hilfswerkzeug
wenigstens eine Biegematrize in wenigstens einer Biegematrizenaufnahme, vorzugsweise
durch Fixierung einer Verriegelungsscheibe der wenigstens einen Biegematrize, verriegelbar
ist.
[0046] Das konusförmige freie Ende erleichtert einen Eintritt in eine Öffnung der wenigstens
einen Biegematrize. Die Nut kann ein Haltemittel für die Manövrierung der wenigstens
einen Biegematrize darstellen, wobei beispielsweise zumindest ein Hilfswerkzeug seitlich
relativ zu der Öffnung bewegt wird und einen Formschluss entgegen der Schwerkraft
generiert. Durch eine zylindrische Ausgestaltung (oder anderweitige längliche Beabstandungsmittel
mit polygonartigem Querschnitt) kann eine unerwünschte Kollision zwischen Greifwerkzeug
und Biegematrize unterbunden werden.
[0047] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im
Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1a, 1b
- eine Biegemaschine gemäß einer bevorzugten Ausführungsform in einer perspektivischen
Ansicht sowie einer Ansicht von oben,
- Fig. 2a, 2b
- Bauteilkomponenten von Biegemaschine gemäß bevorzugten Ausführungsbeispielen in einer
Schnittdarstellung sowie in einer Ansicht von oben auf eine Biegematrize gemäß einer
ersten besonders bevorzugten Ausführungsform,
- Fig. 3a, 3b
- eine Biegematrize gemäß einer zweiten besonders bevorzugten Ausführungsform sowie
während einem Wechsel der Biegematrize über einen Robotergreifarm in perspektivischer
Ansicht,
- Fig. 4a, 4b
- die Biegematrize gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3a nach erfolgter Montage
an einer Biegemaschine in einer Ansicht von der Seite und in Schnittdarstellung sowie
in einer Ansicht von der Seite und in Schnittdarstellung mit einem an der Biegematrize
angeordnetem Robotergreifarm,
- Fig. 5a, 5b
- die Biegematrize gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2b während einem Transport
über einen Robotergreifarm mit einem Hilfswerkzeug in einer Ansicht von der Seite
sowie in einer perspektivischen Ansicht vor einer Kontaktierung zwischen der Biegematrize
und einem Robotergreifarm,
- Fig. 6a, 6b
- die Biegematrize gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2b während einer Montage
sowie während einer Verriegelung an einer Biegematrizenaufnahme in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 7a, 7b
- die Biegematrize gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2b nach erfolgter Montage
und Verriegelung an der Biegematrizenaufnahme in einer Ansicht von der Seite mit zugehöriger
Schnittdarstellung sowie in einer perspektivischen Darstellung in einem entriegelten
Zustand,
- Fig. 8a, 8b
- eine Führungsdüse einer Zuführvorrichtung gemäß zwei besonders bevorzugten Ausführungsbeispielen
jeweils in drei orthogonalen Seitenansichten und einer perspektivischen Darstellung.
[0048] Fig. 1a zeigt eine Biegemaschine 3 für draht-, stab- oder bandförmiges Material 4
zum Herstellen von Bügeln 17 für den Stahlbetonbau, umfassend ein Trägergestell 18
und eine Zuführvorrichtung 21 mit einer Führungsdüse 2, über welche zu biegendes Material
4 einem Biegekopf 5 (vgl. Fig. 2a und folgende) zuführbar ist. In einer Biegematrizenaufnahme
13 (siehe Fig. 2a und folgende) ist eine Biegematrize 1 zum Biegen des Materials 4
angeordnet.
[0049] Die Biegemaschine 3 umfasst einen mit dem Material 4 sowie der Biegematrize 1 wechselwirkenden
Robotergreifarm 7 eines Mehrachsroboters 25, wobei der Robotergreifarm 7 eine Steuerungseinrichtung
6 zur Steuerung des Robotergreifarms 7 umfasst. Die Steuerungseinrichtung 6 ist dazu
konfiguriert, den Robotergreifarm 7 zur Entnahme von gebogenem Material 4 in Form
von Bügeln 17 aus der Biegemaschine 3 sowie zum Wechsel der Biegematrize 1 oder der
Führungsdüse 2 automatisch zu bewegen.
[0050] Das gebogene Material 4 wird an einem zweiseitig zu befüllenden Magazin 8 abgelegt,
wobei das befüllte Magazin 8 durch eine Bewegungseinrichtung 9 in Form einer Drehvorrichtung
10 rotiert wird und durch autonomes fahrerloses Transportmittel 11 automatisch von
der Biegemaschine 3 entfernt wird.
[0051] Das Magazin 8 umfasst einen Marker 12 in Form eines RFID-Chips oder dergleichen zur
Identifikation des Magazins 8, um eine gewünschte Lokalität für die weitere Logistik
zu ermitteln.
[0052] Das Magazin 8 ist zur zweiseitigen Ablage von gebogenem Material 4 und ein weiteres
Magazin 34 ist zur Zwischenlagerung von Biegematrizen 1 oder Führungsdüsen 2 vorgesehen.
Das Magazin 8 (und gegebenenfalls das weitere Magazin 34) ist mit der Bewegungseinrichtung
9 in Form der Drehvorrichtung 10 bestückt.
[0053] Fig. 1b zeigt eine weitere Biegemaschine 3, welche in Wechselwirkung mit einem Robotergreifarm
7 zur Entnahme von Bügeln 17, Biegematrizen 1 oder Führungsdüsen 2 steht, um bei geänderten
Anforderungen an das zu biegende Material 4 anderweitige Biegematrizen 1 oder Führungsdüsen
2 zu montieren und gegebenenfalls durch den Robotergreifarm 7 zu verriegeln.
[0054] Die Steuerungseinrichtung 6 ist in diesem Ausführungsbeispiel vom Robotergreifarm
7 räumlich gesondert und steht in signalleitender Verbindung (kabelgebunden oder kabellos)
mit dem Robotergreifarm 7. Durch die Anordnung aus dem Robotergreifarm 7 und der Steuerungseinrichtung
6 zur Steuerung des Robotergreifarms 7 kann ein Verfahren zum automatischen Wechseln
von Biegematrizen 1 oder Führungsdüsen 2 der Biegemaschine 3 durchgeführt werden,
wobei die Steuerungseinrichtung 6 dazu programmiert ist oder Anweisungen an den Robotergreifarm
7 übermittelt, den Robotergreifarm 7 zur Entnahme des gebogenen Materials 4 aus der
Biegemaschine 3 und zum Wechsel der in der Biegemaschine 3 verorteten Biegematrize
1 und/oder Führungsdüse 2 automatisch zu bewegen.
[0055] Das Verfahren zum automatischen Wechseln der Biegematrizen 1 oder der Führungsdüsen
2 der Biegemaschine 3 kann exemplarisch wie folgt ausgeführt werden: Draht-, stab-
oder bandförmiges Material 4 wird dem Biegekopf 5 durch die Führungsdüse 2 der Zuführvorrichtung
21 zugeführt und über die Biegematrize 1 gebogen und anschließend das gebogene Material
4 durch den über die Steuerungseinrichtung 6 gesteuerten Robotergreifarm 7 von der
Biegemaschine 3 entnommen. Wird eine anderweitige Biegematrize 1 oder Führungsdüse
2 benötigt, so wird die Biegematrize 1 oder die Führungsdüse 2 durch den Robotergreifarm
7 oder gegebenenfalls durch einen anderweitigen Robotergreifarm 7 von der Biegemaschine
3 entfernt, um eine weitere Biegematrize 1 oder eine weitere Führungsdüse 2 durch
den Robotergreifarm 7 an der Biegemaschine 3 anordnen zu können. Darauffolgend kann
das Material 4 oder neues Material 4 dem Biegekopf 5 durch die weitere Führungsdüse
2 zugeführt oder über die weitere Biegematrize 1 gebogen sowie das gebogene Material
4 durch den Robotergreifarm 7 von der Biegemaschine 3 entfernt werden.
[0056] Das Magazin 8 wurde durch den Robotergreifarm 7 noch nicht befüllt, wobei sich ein
leeres autonomes fahrerloses Transportmittel 11 in Warteposition befindet, um Bügel
17 von der Biegemaschine 3 weiterzutransportieren.
[0057] Gebogenes Material 4 ist durch den Robotergreifarm 7 auf dem Magazin 8 ablegbar,
wobei das autonome fahrerlose Transportmittel 11 zur automatischen Manövrierung von
Teilen des Magazins 8 vorgesehen ist. Das Magazin 8 kann im Allgemeinen eine Vielzahl
an programmierbaren Marker 12 zur Identifikation des Magazins 8 oder Teilen des Magazins
8 umfassen.
[0058] Aus Übersichtlichkeitsgründen ist die von der Biegemaschine 3 umfasste Schneidvorrichtung
nicht ersichtlich. Im Allgemeinen kann jedoch zwischen dem Biegekopf 5 und der Zuführvorrichtung
21 die Schneidvorrichtung vorgesehen sein, welche aus einem Messer und einem relativ
zu dem Messer bewegbaren Gegenmesser gebildet werden kann. Die Zuführvorrichtung 21
kann ein erstes, dem Biegekopf 5 zugewandtes Ende und ein zweites, gegenüberliegendes
Ende aufweisen, wobei am erste Ende das Messer der Schneidevorrichtung angoerdnet
und am zweiten Ende die Zuführvorrichtung 21 schwenkbar um einen Drehpunkt am Trägergestell
18 gelagert ist, so dass durch eine Schwenkbewegung der Zuführvorrichtung 21 um den
Drehpunkt eine Relativbewegung zwischen dem Messer und dem Gegenmesser der Schneidevorrichtung
zur Durchführung eines Schnitts hervorrufbar ist. Bevorzugt ist ein Hebelarm vorgesehen,
welcher an einem Ende mit dem ersten Ende der Zuführvorrichtung 21 verbunden ist und
an einem gegenüberliegenden Ende schwenkbar um einen Drehpunkt am Trägergestell 18
der Biegemaschine 3 gelagert ist. Besonders bevorzugt schließen der Hebelarm und die
Zuführvorrichtung 21 einen Winkel von circa 90° ein.
[0059] Fig. 2a zeigt einen Schnitt durch Bauteilkomponenten einer Biegemaschine 3, welche
für den Biegevorgang des Materials 4 vorgesehen sind. Die Biegematrize 1 umfasst einen
Biegekopf 5, welcher als Biegebolzen fungiert, sowie eine Biegerolle 20, welche als
Biegedorn agiert.
[0060] An der Biegematrize 1 sind mittelbar zwei Antriebe 19 angeordnet, welche einen Vorschub
in zwei orthogonale Raumrichtungen generieren.
[0061] Die Biegematrize 1 umfasst einen weiteren Marker 36 zur Identifikation der Biegematrize
1, um die Biegematrize 1 für einen jeweiligen Kundenauftrag durch den Robotergreifarm
7 vollautomatisch an der Biegemaschine 3 zu positionieren. In analoger Weise kann
die Führungsdüse 2 einen weiteren Marker 36 zur Identifikation der Führungsdüse 2
umfassen.
[0062] Fig. 2b zeigt eine Biegematrize 1 eines ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels während
eines Biegevorgangs von Material 4 vergrößert dargestellt. Das Material 4 weist einen
Durchmesser 33 von 10 mm auf, wobei ein Durchmesser 33 bevorzugt zwischen 5 mm und
20 mm genutzt wird.
[0063] Das Material 4 wird zwischen der Biegerolle 20 und dem Biegekopf 5 angeordnet, wobei
der Biegekopf 5 um die Drehachse der Biegerolle 20 rotiert wird, um einen durch die
Biegerolle 20 definierten Biegeradius zu generieren, wobei ein Biegewinkel des Materials
4 durch einen Rotationswinkel vorgegeben werden kann.
[0064] Die Biegematrize 1 umfasst eine Verriegelungsvorrichtung 38, welche während eines
Wechsels der Biegematrize 1 an der Biegemaschine 3 verortet bleibt und in Form einer
relativ zu der Biegematrizenaufnahme 13 beziehungsweise relativ zu der Biegemaschine
3 drehbaren Verriegelungsscheibe 16 ausgebildet ist.
[0065] Fig. 3a zeigt ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Biegematrize 1 für
eine Biegemaschine 3 und ebenfalls geeignet für ein automatisches Wechseln über einen
Robotergreifarm 7, wobei unterhalb der Biegerolle 20 und des Biegekopfes 5 eine Verriegelungsvorrichtung
38 an einer Zentrierachse 45 zur orthogonalen Anordnung (siehe Fig. 3b) innerhalb
einer Biegematrizenaufnahme 13 der Biegemaschine 3 angeordnet ist.
[0066] Die Verriegelungsvorrichtung 38 liegt in Form einer Nut als umlaufende Kerbe ausgebildet
vor, kann jedoch beispielsweise auch in Form von lokal begrenzten Vertiefungen ausgestaltet
sein. In die Nut können Bolzen 15, ein Sicherungsring oder dergleichen zur Bildung
eines Formschlusses in orthogonaler Richtung auf die Biegematrizenaufnahme 13 eingreifen.
[0067] Die Biegerolle 20 und der Biegekopf 5 sind mit ihren Rotationsachsen und Drehachsen
parallel zueinander angeordnet und verbleiben während des Biegevorgangs des Materials
4 parallel zueinander angeordnet.
[0068] In Fig. 3b ist ersichtlich, wie der Robotergreifarm 7 die Biegematrize 1 durch ein
Greifwerkzeug 48 in Form einer Backenzange 49, welche dazu ausgebildet ist, gebogenes
Material 4 und Führungsdüsen 2 aufzunehmen, in orthogonaler Richtung in die Biegematrizenaufnahme
13 einführt.
[0069] Die Backenzange 49 greift hierzu die Biegematrize 1 an einem Kontaktierungsabschnitt,
welcher unterhalb des Biegekopfes 5 angeordnet ist, wodurch eine Kollision mit der
Biegematrizenaufnahme 13 unterbunden wird.
[0070] Fig. 4a zeigt die Biegematrize 1, wobei der Robotergreifarm 7 die Biegematrize 1
in die Biegematrizenaufnahme 13 der Biegemaschine 3 orthogonal auf die Biegematrizenaufnahme
13 vollständig eingeschoben hat, wodurch federbelastete Bolzen 15 seitlich verdrängt
werden und in der Verriegelungsvorrichtung 38 der Biegematrize 39 einrasten.
[0071] Zur Demontage der Biegematrize 1 kann der Robotergreifarm 7 die Biegematrize 13 orthogonal
von der Biegematrizenaufnahme 13 anheben, wobei der durch die Bolzen 15 generierte
Formschluss durch Schrägflächen der Verriegelungsvorrichtung 38 und/oder der Bolzen
15 überwunden wird. Alternativ oder in Ergänzung können die Bolzen 15 vor dem Anheben
der Biegematrize auch mechanisch oder elektronisch von der Verriegelungsvorrichtung
38 beabstandet werden. Die Verriegelung ist nicht auf Bolzen 15 beschränkt und kann
durch anderweitige Verriegelungsmittel wie einen Federring oder Klemmvorrichtungen
zum Anpressen auf die Zentrierachse 45 gebildet sein.
[0072] Die Verriegelungseinrichtung 37 der Biegematrizenaufnahme 13 umfasst eine Vielzahl
an federkraftbeauschlagten Bolzen 15, wobei die Anzahl an Bolzen 15 im Allgemein beliebig
ist und die Bolzen 15 auch durch anderweitige kraftbeaufschlagende Mittel ersetzbar
sind, um eine Sicherung der Biegematrize 1 bis zu einem Schwellwert einer vertikalen
Kraft - initiiert durch den Robotergreifarm 7 - zu gewährleisten.
[0073] Fig. 4b unterscheidet sich von Fig. 4a lediglich dahingehend, dass der Robotergreifarm
7 an der Biegematrize 1 angeordnet ist, um den Wechsel der Biegematrize 1 zu veranschaulichen.
[0074] Fig. 5b zeigt die Biegematrize 1 gemäß Fig. 2b, wobei ein an der Biegematrize 1 angeordneter
Robotergreifarm 7 ein Greifwerkzeug 48 in Form einer Backenzange 49 umfasst, mit welcher
zwei Hilfswerkzeuge 7 aufgenommen sind. Im Allgemeinen kann lediglich ein Hilfswerkzeug
7 vorgesehen sein und/oder die Hilfswerkzeuge 7 alternativ zu der Backenzange 49 vorgesehen
sein.
[0075] Die Biegematrize 1 umfasst zwei Öffnungen 46 in Form zweier Bohrungen 47 zur Aufnahme
der Hilfswerkzeuge 7, wobei eine Bohrung 47 vom Biegekopf 5 verdeckt wird. Die Öffnung
46 kann im Allgemeinen auch als Langloch oder Nut zur bereichsweisen Anordnung des
Hilfswerkzeuges 14 innerhalb der Öffnung 46 der Biegematrize 1 ausgebildet sein.
[0076] Die Hilfswerkzeuge 14 sind zylindrisch ausgebildet und umfassen jeweils ein durch
eine Nut 50 beabstandetes konusförmiges freies Ende 51. Die Hilfswerkzeuge 14 werden
in die Öffnungen 46 bis zur Nut 50 eingeführt und können beispielsweise durch eine
seitliche Bewegung einen Formschluss entgegen der Schwerkraft zur Bewegung der Biegematrize
1 generieren. Besonders bevorzugt ist zumindest eines der Hilfswerkzeuge 14 federkraftbeaufschlagt,
wobei im Allgemeinen auch anderweitige kraftbeaufschlagende Mittel abseits von Federn
bei der vorliegenden Erfindung anwendbar sind.
[0077] In Fig. 6a ist ersichtlich, dass die wenigstens eine Biegematrize 1 durch den wenigstens
einen Robotergreifarm 7 seitlich in die Biegematrizenaufnahme 13 eingeschoben wird,
wobei eine Verriegelungsscheibe 16 an der Biegematrizenaufnahme 13 zur Verriegelung
der Biegematrize 1 vorgesehen ist. Die Verriegelungsscheibe 16 kann als Teil der Biegematrize
1 oder der Biegematrizenaufnahme 13 angesehen werden.
[0078] Fig. 6b zeigt die Verriegelung der Biegematrize 1 an der Biegematrizenaufnahme 13
über die Verriegelungsscheibe 16, wobei die Biegematrize 1 durch ein Hilfswerkzeug
14 des Robotergreifarms 7 die Verriegelungsscheibe 16 fixiert wird und die Biegemaschine
3 die Biegematrizenaufnahme 13 relativ zu der Verriegelungsscheibe 16 rotiert.
[0079] In Fig. 7a ist ein Schnitt durch die Biegematrize 1 dargestellt, wobei ersichtlich
ist, dass die Biegematrize 1 über eine korrespondierende Verriegelungsvorrichtung
38 der Biegematrize 1 in drei bidirektionalen orthogonalen Raumrichtungen sicherbar
ist. Die Verriegelungsscheibe 16 wird durch die relative Rotation gegenüber der Biegematrizenaufnahme
13 in die Verriegelungsvorrichtung 38 zum Formschluss eingeschoben.
[0080] Über das Hilfswerkzeug 14 ist die Biegematrize 1 in der Biegematrizenaufnahme 13
durch Fixierung über die Verriegelungsscheibe 16 verriegelbar, wobei die Verriegelungsscheibe
16 während des Verriegelungsprozesses bevorzugt durch den Robotergreifarm 7 festgehalten
wird.
[0081] Ein freies Ende der (kreissegmentartigen) Verriegelungsscheibe 16 ist korrespondierend
zu der Verriegelungsvorrichtung 38 - in Form einer kreissegmentartigen Nut - ausgebildet.
[0082] In diesem Ausführungsbeispiel ist genau ein Robotergreifarm 7 zur Entnahme des Materials
4 und dem Wechsel der Biegematrize 1 und der Führungsdüse 2 vorgesehen.
[0083] Fig. 7b zeigt die Biegematrize 1 in fixierter Stellung an der Biegematrizenaufnahme
13, wobei die Verriegelungsscheibe 16 Aufnahmen 40 in Form von Langlöchern 41 für
das Hilfswerkzeug 14 des Robotergreifarms umfasst.
[0084] Unterhalb der Verriegelungsscheibe 16 ist (durch die Biegematrizenaufnahme 13 in
der Darstellung verdeckt) ein federvorgespannter Kugelschieber zur Sicherung der Verriegelungsscheibe
16 in einer entriegelten Stellung 43 (siehe Fig. 2b) und der vorliegenden verriegelten
Stellung 44 vorgesehen.
[0085] Fig. 8a zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Führungsdüse 2 einer Zuführvorrichtung
21 einer Biegemaschine 3, welche automatisch durch den Robotergreifarm 7 von der Biegemaschine
3 entfernt oder an der Biegemaschine 3 montiert werden kann.
[0086] Die Führungsdüse 2 weist einen quer von der Führungsdüse 2 abstehenden Steg auf,
welcher zwei orthogonal auf eine Längserstreckung der Führungsdüse 2 orientierte Kerben
umfasst.
[0087] Der Robotergreifarm 7 kann die Führungsdüse 2 an Seitenflächen der Führungsdüse 2
oder über den Steg der Führungsdüse 2 über ein Greifwerkzeug 48 in Form einer Backenzange
49 aufnehmen.
[0088] Der Steg weist in Richtung der Führungsdüse 2 eine Verjüngung auf, welche insbesondere
zum sicheren Transport der Führungsdüse 2 genutzt werden kann.
[0089] Im Allgemeinen ist auch denkbar, dass die Führungsdüse 2 (analog zur Biegematrize
1) eine Öffnung oder Bohrung aufweist, welche für den Transport über ein Greifwerkzeug
48 in Form des Hilfswerkzeuges 14 verwendet werden kann.
[0090] Fig. 8b zeigt eine weitere Ausführungsform einer Führungsdüse 2, welche durch den
Robotergreifarm 7 über die dazu konfigurierte Steuerungseinrichtung 6 vollautomatisiert
wechselbar ist.
[0091] Die Führungsdüse 2 weist eine Kerbe an einem quer abstehenden Steg auf.
[0092] Die Führungsdüse 2 weist einen von dem Steg räumlich beabstandeten weiteren quer
abstehenden Steg auf, welcher sich bis zu einem freien Ende der Führungsdüse 2 hin
erstreckt.
1. Verfahren zum automatischen Wechseln wenigstens einer Biegematrize (1) und/oder wenigstens
einer Führungsdüse (2) einer Biegemaschine (3) für draht-, stab- oder bandförmiges
Material (4),
gekennzeichnet durch die, insbesondere in chronologischer Reihenfolge durchzuführenden, Verfahrensschritte:
- draht-, stab- oder bandförmiges Material (4) wird wenigstens einem Biegekopf (5)
durch die wenigstens eine Führungsdüse (2) wenigstens einer Zuführvorrichtung (21)
zugeführt und über die wenigstens eine Biegematrize (1) gebogen,
- das gebogene Material (4) wird durch einen über wenigstens eine Steuerungseinrichtung
(6) gesteuerten Robotergreifarm (7) von der Biegemaschine (3) entnommen
- die wenigstens eine Biegematrize (1) und/oder die wenigstens eine Führungsdüse (2)
wird durch einen, vorzugsweise selbigen, Robotergreifarm (7) von der Biegemaschine
(3) entfernt
- optional wird wenigstens eine weitere Biegematrize (1) und/oder wenigstens eine
weitere Führungsdüse (2) durch einen, vorzugsweise selbigen, Robotergreifarm (7) an
der Biegemaschine (3) angeordnet
- optional wird draht-, stab- oder bandförmiges Material (4) dem wenigstens einen
Biegekopf (5) durch die wenigstens eine weitere Führungsdüse (2) zugeführt und/oder
über die wenigstens eine weitere Biegematrize (1) gebogen,
- optional wird das gebogene Material (4) durch einen, vorzugsweise selbigen, Robotergreifarm
(7) von der Biegemaschine (3) entfernt
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das gebogene Material (4) an wenigstens einem Magazin
(8) abgelegt wird, wobei das wenigstens eine Magazin (8) durch eine Bewegungseinrichtung
(9), vorzugsweise Drehvorrichtung (10), bewegt wird und/oder durch wenigstens ein
autonomes fahrerloses Transportmittel (11), vorzugsweise über wenigstens einen Marker
(12) zur Identifikation des wenigstens einen Magazins (8), automatisch manövriert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die wenigstens eine Biegematrize (1) durch
den wenigstens einen Robotergreifarm (7) in wenigstens eine Biegematrizenaufnahme
(13) der Biegemaschine (3) orthogonal auf die wenigstens eine Biegematrizenaufnahme
(13) einführt und/oder seitlich in die wenigstens eine Biegematrizenaufnahme (13)
eingeschoben wird, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die wenigstens eine Biegematrize
(1), besonders bevorzugt durch ein Hilfswerkzeug (14) des Robotergreifarms (7), über
wenigstens einen Bolzen (15) und/oder wenigstens eine Verriegelungsscheibe (16) verriegelt
wird.
4. Anordnung aus wenigstens einem Robotergreifarm (7) und wenigstens einer Steuerungseinrichtung
(6) zur Steuerung des wenigstens einen Robotergreifarms (7), dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Steuerungseinrichtung (6) dazu konfiguriert ist, den wenigstens
einen Robotergreifarm (7) zur Entnahme von gebogenem Material (4), vorzugsweise wenigstens
eines Bügels (17), aus einer Biegemaschine (3) und zum Wechsel wenigstens einer Biegematrize
(1) und/oder wenigstens einer Führungsdüse (2) zu bewegen.
5. Biegemaschine (3) für draht-, stab- oder bandförmiges Material (4), insbesondere zum
Herstellen von Bügeln (17) für den Stahlbetonbau, umfassend
- ein Trägergestell (18),
- wenigstens einen Biegekopf (5), vorzugsweise mit zwei Antrieben (19), welche orthogonal
zueinander ausgerichtet sind, und/oder wenigstens einer Biegerolle (20),
- wenigstens eine Zuführvorrichtung (21) mit wenigstens einer Führungsdüse (2), über
welche zu biegendes Material (4) dem wenigstens einen Biegekopf (5) zuführbar ist,
- wenigstens eine in einer Biegematrizenaufnahme (13) lösbar angeordnete Biegematrize
(1) zum Biegen des Materials (4),
- wenigstens einen Robotergreifarm (7), vorzugsweise eines Mehrachsroboters (25),
und
- wenigstens eine Steuerungseinrichtung (6) zur Steuerung des wenigstens einen Robotergreifarms
(7),
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Steuerungseinrichtung (6) dazu konfiguriert ist, den wenigstens
einen Robotergreifarm (7) zur Entnahme von gebogenem Material (4), vorzugsweise wenigstens
eines Bügels (17), aus der Biegemaschine (3) und zum Wechsel der wenigstens einen
Biegematrize (1) und/oder der wenigstens einen Führungsdüse (2) zu bewegen.
6. Biegemaschine (3) nach Anspruch 5, wobei eine zwischen dem wenigstens einen Biegekopf
(5) und der wenigstens einen Zuführvorrichtung (21) angeordneten Schneidvorrichtung,
vorzugsweise gebildet aus wenigstens einem Messer und wenigstens einem relativ zu
dem wenigstens einen Messer bewegbaren Gegenmesser vorgesehen ist, wobei die wenigstens
eine Zuführvorrichtung (21) ein erstes, dem wenigstens einen Biegekopf (5) zugewandtes
Ende und ein zweites, gegenüberliegendes Ende aufweist, wobei am erste Ende das wenigstens
eine Messer der Schneidevorrichtung angoerdnet und am zweiten Ende die wenigstens
eine Zuführvorrichtung (21) schwenkbar um einen Drehpunkt am Trägergestell (18) gelagert
ist, so dass durch eine Schwenkbewegung der wenigstens einen Zuführvorrichtung (21)
um den Drehpunkt eine Relativbewegung zwischen dem wenigstens einen Messer und dem
wenigstens einen Gegenmesser der Schneidevorrichtung zur Durchführung eines Schnitts
hervorrufbar ist, wobei ein Hebelarm vorgesehen ist, welcher an einem Ende mit dem
ersten Ende der wenigstens einen Zuführvorrichtung (21) verbunden ist und an einem
gegenüberliegenden Ende schwenkbar um einen Drehpunkt am Trägergestell (18) der Biegemaschine
(3) gelagert ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass der Hebelarm und die wenigstens
eine Zuführvorrichtung (21) einen Winkel von im Wesentlichen 90° einschließen.
7. Biegemaschine (3) nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei genau ein Robotergreifarm
(7) zur Entnahme des Materials (4) und dem Wechsel der wenigstens einen Biegematrize
(1) und/oder der wenigstens einen Führungsdüse (2) vorgesehen ist und/oder das zu
biegende Material (4) einen Durchmesser (33) zwischen 5 mm und 20 mm, vorzugsweise
zwischen 6 mm und 16 mm, aufweist.
8. Biegemaschine (3) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei wenigstens ein Magazin (8)
zur, vorzugsweise zumindest zweiseitigen, Ablage von gebogenem Material (4) und/oder
wenigstens ein weiteres Magazin (34) zur Zwischenlagerung der wenigstens eine Biegematrize
(1) und/oder der wenigstens einen Führungsdüse (2) vorgesehen ist, wobei vorzugsweise
vorgesehen ist, dass das wenigstens eine Magazin (8) und/oder das wenigstens eine
weitere Magazin (34) eine Bewegungseinrichtung (9), vorzugsweise Drehvorrichtung (10),
umfasst.
9. Biegemaschine (3) nach Anspruch 8, wobei gebogenes Material (4) durch den wenigstens
einen Robotergreifarm (7) auf dem wenigstens einen Magazin (8) ablegbar ist, wobei
wenigstens ein autonomes fahrerloses Transportmittel (11) zur automatischen Manövrierung
des wenigstens einen Magazins (8) vorgesehen ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist,
dass das wenigstens eine Magazin (8) wenigstens einen Marker (12) zur Identifikation
des wenigstens einen Magazins (8) umfasst.
10. Biegemaschine (3) nach einem der Ansprüche 5 bis 9, wobei die wenigstens eine Biegematrize
(1) und/oder die wenigstens eine Führungsdüse (2) wenigstens einen weiteren Marker
(36) zur Identifikation der wenigstens einen Biegematrize (1) und/oder der wenigstens
einen Führungsdüse (2) umfasst.
11. Biegemaschine (3) nach einem der Ansprüche 5 bis 10, wobei wenigstens eine Verriegelungseinrichtung
(37) zur Verriegelung der wenigstens einen Biegematrize (1) in der wenigstens einen
Biegematrizenaufnahme (13) vorgesehen ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass
die wenigstens eine Biegematrize (1) über eine korrespondierende Verriegelungsvorrichtung
(38) der wenigstens einen Biegematrize (1) und/oder in drei bidirektionalen orthogonalen
Raumrichtungen sicherbar ist.
12. Biegemaschine (3) nach Anspruch 11, wobei die wenigstens eine Verriegelungseinrichtung
(37) wenigstens einen, vorzugsweise federkraftbeauschlagten, Bolzen (15) und/oder
wenigstens eine Verriegelungsscheibe (16) zur Sicherung der wenigstens einen Biegematrize
(1) umfasst, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass
- die wenigstens eine Biegematrizenaufnahme (13) und/oder die wenigstens eine Biegematrize
(1) relativ zu der wenigstens einen Verriegelungsscheibe (16) drehbar ist, und/oder
- die wenigstens eine Verriegelungsscheibe (16) eine Aufnahme (40), vorzugsweise Langloch
(41), für ein gegebenenfalls vorhandenes Hilfswerkzeug (14) des wenigstens einen Robotergreifarms
(7) umfasst und/oder wenigstens ein, vorzugsweise federvorgespannter, Kugelschieber
zur Sicherung der wenigstens einen Verriegelungsscheibe (16) in einer entriegelten
Stellung (43) und/oder einer verriegelten Stellung (44) vorgesehen ist.
13. Biegemaschine (3) nach einem der Ansprüche 5 bis 12, wobei der wenigstens eine Robotergreifarm
(7) wenigstens ein Greifwerkzeug (48) umfasst, welches dazu ausgebildet ist, gebogenes
Material (4) und wenigstens eine Biegematrize (1) und/oder wenigstens eine Führungsdüse
(2) aufzunehmen, wobei das wenigstens eine Greifwerkzeug (48) als Backenzange (49)
ausgebildet ist und/oder wenigstens ein, vorzugsweise federkraftbeaufschlagtes, Hilfswerkzeug
(14) zur bereichsweisen Anordnung innerhalb einer Öffnung (46) und/oder Bohrung (47)
wenigstens einer Biegematrize (1) umfasst.
14. Biegemaschine (3) nach Anspruch 13, wobei das wenigstens eine Hilfswerkzeug (14) im
Wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist und/oder wenigstens ein, vorzugsweise durch
eine Nut (50) beabstandetes, konusförmiges freies Ende (51) umfasst und/oder über
das wenigstens eine Hilfswerkzeug (14) wenigstens eine Biegematrize (1) in wenigstens
einer Biegematrizenaufnahme (13), vorzugsweise durch Fixierung einer Verriegelungsscheibe
(16) der wenigstens einen Biegematrize (1), verriegelbar ist.
15. Biegematrize (1) für eine Biegemaschine (3) nach einem der Ansprüche 5 bis 14 und/oder
für ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit wenigstens einer Verriegelungsvorrichtung
(38), wobei die wenigstens eine Verriegelungsvorrichtung (38) an wenigstens einer
Zentrierachse (45) zur, vorzugsweise orthogonalen, Anordnung innerhalb wenigstens
einer Biegematrizenaufnahme (13) der Biegemaschine (3) angeordnet ist und/oder in
Form einer relativ zu wenigstens einer Biegematrizenaufnahme (13) drehbaren Verriegelungsscheibe
(16) ausgebildet ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Biegematrize (1)
wenigstens eine Öffnung (46) und/oder Bohrung (47) zur Aufnahme wenigstens eines Hilfswerkzeug
(7) eines Robotergreifarms (7) umfasst.