[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Verpackungselements. Das
Verpackungselement kann insbesondere zur Verpackung eines Lebensmittelproduktes verwendet
werden und eine solche Verpackung ganz oder teilweise (gegebenenfalls zusammen mit
weiteren Verpackungselementen) bilden.
[0002] Die Erfindung betrifft insbesondere eine Vorkonditionierung von einer auf Fasermaterial
basierenden Verpackungsmaterialbahn in einem Verpackungsformprozess oder einem Verpackungsfügeprozess
sowie eine Vorkonditioniervorrichtung zu einem Durchführen des Verfahrens
[0003] Es sind Verpackungsformprozesse, wie beispielsweise Pressformen, Tiefziehen und Hydroformen,
zum dreidimensionalen Umformen von Verpackungsmaterialbahnen bekannt, bei denen eine
Befeuchtung und/oder ein Aufheizen in einer Formungsstation erfolgt, wobei in einer
Form der Formungsstation und/oder in einem Stempel der Formungsstation ein Dampf-Applikator
zu einer Befeuchtung des zu verformenden Verpackungsmaterials vorgesehen ist. Darüber
hinaus sind auch Verpackungsfügeprozesse bekannt, bei welchen Feuchtigkeit dazu eingesetzt
wird eine stabile Verbindung zwischen verschiedenen Verpackungsmaterialien zu gewährleisten.
[0004] Durch Befeuchtung und Wärme kann die Formung oder Fügung von Fasermaterialien verbessert
werden. Allerdings ist bei der Einbringung von Befeuchtung während der Formung oder
Fügung die Einwirkzeit der Befeuchtung vor dem Formen durch den Formungsprozess stark
begrenzt.
[0005] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug auf den
Stand der Technik geschilderten Probleme wenigstens teilweise zu lösen. Es soll insbesondere
ein Verfahren vorgestellt werden, mit welchem Feuchtigkeit in besonders vorteilhafter
Weise in flächige Fasermaterialien eingebracht werden kann, um Formungsprozesse zur
Formung von flächigen Fasermaterialien zu unterstützen.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst mit dem Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängig formulierten Patentansprüchen
sowie in der Beschreibung und insbesondere auch in der Figurenbeschreibung angegeben.
Es ist darauf hinzuweisen, dass der Fachmann die einzelnen Merkmale in technologisch
sinnvoller Weise miteinander kombiniert und damit zu weiteren Ausgestaltungen der
Erfindung gelangt.
[0007] Hier beschrieben werden soll ein Verfahren zur Herstellung eines Verpackungselementes
aus einem flächigen Fasermaterial aufweisend folgende Schritte:
- a) Bereitstellen einer definierten Menge eines Befeuchtungsmediums mit einem porösen
Feuchtigkeitsübertragungsmittel;
- b) Partielles Übertragen der definierten Menge des Befeuchtungsmediums in definierte
Flächenbereiche des flächigen Fasermaterials mit dem porösen Feuchtigkeitsübertragungsmittel;
und
- c) Bearbeiten des flächigen Fasermaterials zumindest in den definierten Flächenbereichen,
in denen das Befeuchtungsmedium in das flächige Fasermaterial eingebracht wurde.
[0008] Das flächige Fasermaterial ist insbesondere ein Papier oder eine Pappe und es wird
bevorzugt in Form einer Materialbahn bereitgestellt. Solche Verpackungsmaterialbahnen
auf Basis von Papier sind bekannt. Je nach Stärke und Aufbau spricht man auch von
einer Verpackungskartonbahn, einer Verpackungspackbahn oder einer Verpackungspapiervliesbahn.
[0009] Bei der Einbringung von Feuchtigkeit in flächige Fasermaterialien wird hier vorgeschlagen,
die Einbringung nur in definierte Flächenbereiche zu ermöglichen, in denen die Feuchtigkeit
für die nachfolgende Verarbeitung wirken soll. Die definierten Flächenbereiche sind
insbesondere Teilflächen einer Gesamtfläche des flächigen Fasermaterials.
[0010] Es hat sich herausgestellt, dass die Einbringung von Feuchtigkeit nur in definierte
Flächenbereiche insbesondere vorteilhaft ist, weil durch die Feuchtigkeit gegebenenfalls
auch die Materialeigenschaften von flächigen Fasermaterialen zumindest temporär negativ
beeinflusst werden können. Beispielsweise könnte eine für den Transport bzw. die Förderung
des flächigen Fasermaterials notwendige mechanische Stabilität des flächigen Fasermaterials
durch die Feuchtigkeit derart beeinträchtigt werden, dass ein Transport des flächigen
Fasermaterials während der Herstellung des Verpackungselementes erschwert wird.
[0011] Definierte Flächenbereiche zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie eine
definierte flächige Form haben. Definierte Flächenbereiche zeichnen sich beispielsweise
dadurch aus, dass sie sich nicht streng linienförmig oder streifenförmig entlang einer
Förderrichtung des flächigen Fasermaterials erstreckt. Die definierte flächige Form
erfordert eine Gestaltung mit jeweils begrenzten (nicht unendlich fortlaufenden) Bereichen.
[0012] Bei einer partiellen Einbringung der definierten Menge an Feuchtigkeit bzw. an Befeuchtungsmedium
nur in definierte Bereiche des flächigen Fasermaterials werden andere Bereiche des
flächigen Fasermaterials bevorzugt nicht befeuchtet, bzw. beeinträchtigt. Solche anderen
Bereiche können die Stabilität des flächigen Fasermaterials insgesamt bevorzugt so
aufrechterhalten, dass ein Transport des flächigen Fasermaterials in einer Vorrichtung
zur Herstellung des flächigen Fasermaterials unproblematisch ermöglicht wird. Durch
andere Bereiche (trockene Bereiche) wird also beispielsweise die Transportfähigkeit
des flächigen Fasermaterials bevorzugt während aller Bearbeitungsschritte zur Herstellung
des Verpackungselementes aufrechterhalten.
[0013] Bevorzugt umfassen die partiellen Flächenbereiche, in die das Befeuchtungsmedium
eingebracht wird, einen maximalen Flächenanteil des gesamten flächigen Fasermaterials
von weniger als 70 %, bevorzugt weniger als 50 % und besonders bevorzugt weniger als
30 %. Also verbleiben bevorzugt mehr als 30 %, besonders bevorzugt mehr als 50 % und
ganz besonders bevorzugt mehr als 70 % trocken, d.h. ohne Befeuchtungsmedium. Durch
einen so hohen Anteil an flächigem Fasermaterial ohne Befeuchtungsmedium in einer
Verpackungsmaterialbahn kann eine ausreichende Stabilität der Verpackungsmaterialbahn
realisiert werden. Insbesondere, wenn die Einbringung des Befeuchtungsmediums für
die Durchführung eines Fügeprozesses erfolgt, sind Flächenanteile, in welche das Befeuchtungsmedium
eingebracht wird, regelmäßig kleiner als 30%. Fügungen bilden häufig einen umlaufenden
Rand mit welchem zwei halbschalenförmige Verpackungselemente zu einer Verpackung zusammengefügt
werden. Bevorzugt wird das Befeuchtungsmedium zum Fügen in Form eines um einen Verformungsbereich
ausgebildeten umlaufenden Rand eingebracht.
[0014] Besonders bevorzugt sind Kantenbereiche des flächigen Fasermaterials nicht befeuchtet,
um dort eine hohe Stabilität des flächigen Fasermaterials zu gewährleisten.
[0015] Das beschriebene Befeuchtungsmedium ist insbesondere eine Flüssigkeit und hat ganz
besonders bevorzugt eine wässrige Basis. Bevorzugt ist das Befeuchtungsmedium überwiegend
Wasser (beispielsweise Wasseranteil über 90 Prozent) und beinhaltet darüber hinaus
ggf. Additive, wie bspw. Alkohol, Seifen, Glycerin, etc.). In Ausführungsformen können
auch Befeuchtungsmedien auf anderer Basis, bspw. auf Basis von Alkohol oder Glycerin
verwendet werden. Eindeutig bevorzugt sind aber Befeuchtungsmedien auf Wasserbasis,
gegebenenfalls sogar sehr reines Wasser (destilliertes Wasser oder Sterilwasser) als
Befeuchtungsmedium. Dies gilt insbesondere, wenn die mit dem Verfahren hergestellten
Verpackungselemente zur Verpackung von Lebensmitteln dienen. Dann erfordern andere
Befeuchtungsmedien als Wasser häufig eine vollständige Rückgewinnung/Extraktion aus
dem Verpackungselement nach dessen Herstellung und vor der Einbringung des Lebensmittels,
um lebensmittelrechtliche Vorschriften zu erfüllen. Bei der Verwendung von Wasser
als Befeuchtungsmedien können besondere (insbesondere besonders rückstandsfreie) Verfahren
zur Entfernung von Feuchtigkeit vermieden werden. In weiteren Ausführungsvarianten
kann insbesondere Wasser als Befeuchtungsmedium mit Zusätzen wie Sacchariden (Mono-Saccharide
und/oder Poly-Saccharide, insbesondere Zucker oder Stärke) oder Tensiden versetzt
sein.
[0016] Die definierte Menge an Befeuchtungsmedium ist insbesondere abzugrenzen von einer
undefinierten Menge. Eine Beaufschlagung mit einer undefinierten Menge eines flächigen
Fasermaterials würde beispielsweise erfolgen, wenn das flächige Fasermaterial durch
ein Bad mit Befeuchtungsmedium geführt wird, in welchem so viel Befeuchtungsmedium
zur Verfügung steht, dass das flächige Fasermaterial mit dem Befeuchtungsmedium gesättigt
wird. Die definierte Menge ist in irgendeiner Weise begrenzt, so dass die in das flächige
Fasermaterial eingebrachte Menge Befeuchtungsmediums nicht bzw. nicht ausschließlich
von der Aufnahmefähigkeit des Fasermaterials abhängt, sondern zumindest teilweise
auch durch die bereitgestellte Menge des Befeuchtungsmediums beeinflusst wird. Dies
muss nicht bedeuten, dass die bereitgestellte Menge selbst vollständig in das Fasermaterial
eintritt bzw. in das Fasermaterial übertritt. Gegebenenfalls kann eine Restmenge an
dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel verbleiben. Es ist wie gesagt allerdings erforderlich,
dass die definierte Menge sich auf die in das flächige Fasermaterial übertragene Menge
auswirkt. Dies bedeutet, dass ein steuerbarer Zusammenhang zwischen der bereitgestellten
Menge und der in das flächige Fasermaterial übertragenen Menge besteht.
[0017] Bevorzugt werden die Verfahrensschritte b) und c) in räumlich voneinander beabstandeten
Bereichen/Segmenten/Stationen einer Vorrichtung zur Durchführung des beschriebenen
Verfahrens durchgeführt. Gegebenenfalls können zwischen den Verfahrensschritten b)
und c) noch weitere Verfahrensschritte mit dem flächigen Fasermaterial stattfinden.
Gegebenenfalls kann das flächige Fasermaterial zwischen Schritt b) und Schritt c)
auch eine vorgegebene Zeit verweilen oder ruhen, damit das Befeuchtungsmedium in dem
flächigen Fasermaterial einwirken kann.
[0018] Der Bereich bzw. das Segment oder die Station zur Durchführung von Schritt b) bildet
bevorzugt eine Vorkonditioniervorrichtung, in der eine Vorkonditionierung zur Vorbereitung
einer eigentlichen Bearbeitung in Schritt c) erfolgt.
[0019] Besonders vorteilhaft ist, wenn in Schritt c) ein Verformen des flächigen Fasermaterials
zumindest in den definierten Flächenbereichen, in denen das Befeuchtungsmedium in
das flächige Fasermaterial eingebracht wurde, erfolgt.
[0020] Ein Verformen des flächigen Fasermaterials ist ein möglicher Bearbeitungsschritt,
der sich in Schritt c) an die Befeuchtung in Schritt b) anschließen kann und in welchem
die Befeuchtung mit dem Befeuchtungsmedium vorteilhaft sein kann, um diesen Folgeprozess
durchzuführen. Gegebenenfalls können auch andere Folgeprozesse sich anschließen. Ein
Verformen ist aber nicht die einzige mögliche Bearbeitung im Rahmen von Schritt c).
Ein Fügeprozess, in welchem das flächige Fasermaterial mit sich selbst oder anderen
Verpackungselementen, bspw. einer anderen Bahn eines flächigen Fasermaterials, gefügt
wird ist ein weiterer Bearbeitungsschritt, der sich alternativ und/oder zusätzlich
zum Verformen als Schritt c) an den Schritt b) anschließen kann.
[0021] Beim Verformen und gegebenenfalls auch beim Fügen wird durch das Befeuchtungsmedium
erreicht, dass eine verbesserte Beweglichkeit einzelner Fasern des Fasermaterials
zueinander möglich wird. Insbesondere wird durch das Befeuchtungsmedium eine Reibung
von Fasern des flächigen Fasermaterials zueinander reduziert. Aus diesem Grund kann
durch die Feuchtigkeit die Verformbarkeit und ggf. auch die Fügbarkeit des flächigen
Fasermaterials verbessert werden.
[0022] Durch die partielle Einbringung der definierten Menge des Befeuchtungsmediums in
definierte Flächenbereiche des flächigen Fasermaterials wird bewirkt, dass die Verformbarkeit
gezielt in den Bereichen und in dem Maße erfolgt, in dem in Schritt c) auch eine Verformung
stattfinden soll. Dies gilt ähnlich, wenn in Schritt c) ein Fügen erfolgt. Dann kann
durch die partielle Einbringung der definierten Menge des Befeuchtungsmediums in definierte
Flächenbereiche des flächigen Fasermaterials gezielt die Fügbarkeit erhöht werden.
[0023] Die Schritte des beschriebenen Verfahrens bilden bevorzugt zusammen einen Verpackungsformprozess.
[0024] Besonders vorteilhaft ist, wenn in Schritt c) ein Fügen des flächigen Fasermaterials
zumindest in den definierten Flächenbereichen, in denen das Befeuchtungsmedium in
das flächige Fasermaterial eingebracht wurde, erfolgt.
[0025] Beim Fügen erfolgt bevorzugt ein Verbinden von Abschnitten des flächigen Fasermaterials
mit anderen Abschnitten von flächigem Fasermaterial. Beispielsweise können zwei halbschalenförmige
Verpackungselemente bestehend aus flächigem Fasermaterial miteinander gefügt werden,
um eine abgeschlossene Verpackung zu bilden. Insbesondere wenn der in Schritt c) durchgeführte
Prozess ein Fügen umfasst, ist es vorteilhaft, wenn das Befeuchtungsmedium Saccharide
beinhaltet, welche als Klebstoff wirken kann.
[0026] In bevorzugten Ausführungsvarianten kann Schritt c) auch einen kombinierten Form-
und Fügeprozess oder einen mehrstufigen Form- und Fügeprozess zur Bearbeitung des
flächigen Fasermaterials und zur Herstellung eines Verpackungselements und/oder einer
Verpackung beinhalten.
[0027] Gegebenenfalls kann die Befeuchtung in Schritt a) bzw. b) auf beiden Seiten des flächigen
Fasermaterials erfolgen, wobei die auf einer Seite/Oberfläche des flächigen Fasermaterials
eingebrachte Feuchtigkeit dazu dient, eine Verformbarkeit zu verbessern, während die
auf einer anderen (gegenüberliegenden) Seite/Oberfläche des flächigen Fasermaterials
eingebrachte Feuchtigkeit dazu dient, den Fügeprozess zu unterstützen bzw. zu ermöglichen.
[0028] Bevorzugt erfolgt ein Befeuchten mit Befeuchtungsmedium auf der Oberfläche des flächigen
Fasermaterials für das Fügen, um ein Verkleben der Fasern von verschiedenen Abschnitten
des flächigen Fasermaterials zu begünstigen. Ein Einbringen von Befeuchtungsmedium
meint im Zusammenhang mit Fügeverfahren somit insbesondere auch ein Aufbringen von
Befeuchtungsmedium auf eine Oberfläche des flächigen Fasermaterials ggf. kombiniert
mit einem (oberflächlichen) Eindringen des Befeuchtungsmediums in oberflächennahe
Bereiche des flächigen Fasermaterials.
[0029] Die Menge an Befeuchtungsmedium, die für das Fügen des flächigen Fasermaterials bereitgestellt
wird, ist pro Flächeneinheit des flächigen Fasermaterials bevorzugt so gewählt, dass
das Befeuchtungsmedium nicht tief in das flächige Fasermaterial eindringt, sondern
nur bis in oberflächennahe Bereiche des flächigen Fasermaterials vordringt.
[0030] Bevorzugt erfolgt ein Befeuchten des flächigen Fasermaterials für das Verformen über
die gesamte Dicke/Tiefe des flächigen Fasermaterials und nicht nur an der Oberfläche,
dort wo ein Verformen des flächigen Fasermaterials erfolgen soll. Durch ein Einbringen
von Befeuchtungsmedium in die gesamte Dicke/Tiefe des flächigen Fasermaterials wird
eine Beweglichkeit der Fasern des flächigen Fasermaterials in den jeweiligen Bereichen
gewährleistet, welche die Verformbarkeit verbessert.
[0031] Außerdem vorteilhaft ist es, wenn das poröse Feuchtigkeitsübertragungsmittel eine
Übertragungsoberfläche aufweist, an welcher ein Feuchtigkeitsfilm bereitgestellt wird,
der in Schritt b) mit dem flächigen Fasermaterial partiell in Kontakt gebracht wird.
[0032] Bevorzugt wird das Befeuchtungsmedium also in Form eines Feuchtigkeitsfilms auf der
Übertragungsoberfläche bereitgestellt. Die Übertragungsoberfläche des Feuchtigkeitsübertragungsmittels
wirkt bevorzugt wie ein Tupfer oder Stempel.
[0033] In Schritt b) wird der an der Übertragungsoberfläche zur Verfügung gestellte Feuchtigkeitsfilm
an bzw. in das flächige Fasermaterial abgetupft oder abgestempelt. Die definierte
Menge des Befeuchtungsmediums wird durch die von der Übertragungsfläche vorgegebene
Filmfläche des Feuchtigkeitsfilms und dessen Filmdicke definiert. Die Filmdicke hängt
bevorzugt von den Eigenschaften des Feuchtigkeitsübertragungsmittels und den Eigenschaften
des Befeuchtungsmediums ab. Maßgebliche Eigenschaften des Feuchtigkeitsübertragungsmittels
und des Befeuchtungsmediums sind beispielsweise die Kontaktwinkel und die Oberflächenspannung,
die das Befeuchtungsmedium und das Feuchtigkeitsübertragungsmittel vorgeben.
[0034] Das Feuchtigkeitsübertragungsmittel bzw. dessen Übertragungsoberfläche hat bevorzugt
die Form der definierten Flächenbereiche des flächigen Fasermaterials, in welche das
Befeuchtungsmedium eingebracht werden soll und es bildet bevorzugt eine Art Stempel
mit dem das Befeuchtungsmedium auf das flächige Fasermaterial aufgebraucht bzw. in
das flächige Fasermaterial eingebracht werden kann.
[0035] Das Feuchtigkeitsübertragungsmittel ist besonders bevorzugt ein starrer Körper.
[0036] Das Feuchtigkeitsübertragungsmittel ist darüber hinaus bevorzugt ein metamorphes
Material.
[0037] Das Feuchtigkeitsübertragungsmittel ist insbesondere starr bzw. steif und verformt
sich während der Durchführung des Verfahrens nicht bzw. nicht in einem für das Verfahren
relevanten Maße. Der Begriff "starr" bedeutet insbesondere auch "nicht elastisch"
oder "nicht verformbar" . Diese Begriffe können hier synonym füreinander verwendet
werden. Ein solches Material ist insbesondere abzugrenzen von einem klassischen Schwamm
bzw. von schwammartigen Materialien, welche eine Flexibilität aufweisen und welcher
beim Abgeben von Befeuchtungsmedium üblicherweise zumindest teilweise verformt wird,
so dass das Befeuchtungsmedium aus dem Schwamm herausgedrückt wird. Effekte der Verformung
des Feuchtigkeitsübertragungsmittel spielen bei der Abgabe von Befeuchtungsmedium
an das flächige Fasermaterial bevorzugt keine bzw. eine stark untergeordnete Rolle.
[0038] Die Eigenschaft des Feuchtigkeitsübertragungsmittels starr bzw. steif zu sein, ermöglicht
die Abgabe einer definierten Menge Befeuchtungsmediums, die so genau (derart definiert)
mit einem klassischen Schwamm nicht möglich ist, weil nicht vermeidbare Verformungseffekte
eines Schwamms immer dazu führen, dass höhere Toleranzabweichungen der abgegebenen
Menge auftreten. Eine definierte Menge im Sinne der hier behandelten Patentanmeldung
ist beispielsweise eine Menge, die um weniger als +/- 10% von einer gewünschten Abgabemenge
abweicht.
[0039] Die Eigenschaft des Feuchtigkeitsübertragungsmittels starr bzw. steif zu sein, ermöglicht
eine sehr genaue Positionierung des Befeuchtungsmediums in den definierten Flächenbereichen.
Das Feuchtigkeitsübertragungsmittel ist bevorzugt ein metallisches Material und ganz
besonders bevorzugt mechanisch bearbeitbar. Bevorzugt ist das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
zumindest teilweise aus Aluminium gefertigt. Es kann aber auch aus einem Chromstahl
oder einem Kunststoff gefertigt sein. Bevorzugt ist das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
präzise in der Form ausgeführt, die zur zielgerichteten Einbringung des Befeuchtungsmediums
in die definierten Flächenbereiche des flächigen Fasermaterials vorteilhaft ist. Bevorzugt
entspricht eine Form des Feuchtigkeitsübertragungsmittels und insbesondere eine Form
einer Übertragungsoberfläche des Feuchtigkeitsübertragungsmittels einer Form der definierten
Flächenbereiche. Das Feuchtigkeitsübertragungsmittel ist bevorzugt durch ein Sinterverfahren
hergestellt worden.
[0040] Die Porosität des Feuchtigkeitsübertragungsmittel ist bevorzugt von Poren bzw. Kapillaren
gebildet, die eine offene (durchlässige) Porosität bilden. Die Kapillaren bzw. Poren
enden bevorzugt an der Übertragungsoberfläche des Feuchtigkeitsübertragungsmittels.
Durch Kapillareffekte bildet sich ein Feuchtigkeitsfilm an der Übertragungsoberfläche
mit definierter Menge an Befeuchtungsmedium pro cm
2 aus. So ist der Film geeignet, eine definierte Menge an Feuchtigkeit an das Fasermaterial
abzugeben. Die Übertragungsoberfläche ist eine Oberfläche des Feuchtigkeitsübertragungsmittels,
die bei der Durchführung des beschriebenen Verfahrens in Schritt b) mit dem flächigen
Fasermaterial derart zusammenwirkt, dass der Feuchtigkeitsfilm auf der Übertragungsoberfläche
bzw. das darin enthaltene Befeuchtungsmedium zumindest teilweise in das flächige Fasermaterial
übertritt.
[0041] Darüber hinaus vorteilhaft ist es, wenn das Befeuchtungsmedium an einer von der Übertragungsoberfläche
beabstandeten Einbringungsstelle in das Feuchtigkeitsübertragungsmittel eingebracht
wird.
[0042] Die Einbringung kann mit einer Druckleitung erfolgen, die an die Einbringungsstelle
angeschlossen ist und das Feuchtigkeitsübertragungsmittel mit einem definierten Druck
mit dem Befeuchtungsmedium bedrückt. Bevorzugt ist die Porosität des Feuchtigkeitsübertragungsmittels
so gewählt, dass sich in dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel ein Druckgleichgewicht
einstellt, wenn ein definierter Feuchtigkeitsfilm an der Übertragungsoberfläche des
Feuchtigkeitsübertragungsmittels vorliegt.
[0043] In Schritt b) wird der Feuchtigkeitsfilm abgebaut, in dem er in das flächige Fasermaterial
übertritt.
[0044] Bevorzugt strömt dann Befeuchtungsmedium über die Einbringungsstelle in das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
nach, so dass der Feuchtigkeitsfilm wieder (wie vorgesehen) ausgebildet wird.
[0045] Gegebenenfalls kann an der Einbringungsstelle ein zusätzlich absperrbares Ventil
(besonders bevorzugt ein Dosierventil) vorgesehen sein, mit welchem die Druckleitung
zur Bereitstellung des Befeuchtungsmediums von der Einbringungsstelle trennbar ist,
um die in das Feuchtigkeitsübertragungsmittel eingebrachte Menge des Befeuchtungsmediums
zu steuern.
[0046] In Ausführungsvarianten ist zusätzlich auch ein Rücklauf vorgesehen, mit welchem
überschüssiges Befeuchtungsmedium aus dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel wieder abgeführt
werden kann. Der Rücklauf kann überschüssiges Befeuchtungsmedium beispielsweise zurück
in dasselbe Reservoir leiten, aus welchem dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel das
Befeuchtungsmedium auch bereitgestellt wird. In anderen Ausführungsvarianten kann
der Rücklauf überschüssiges Befeuchtungsmedium beispielsweise aber auch in eine Entsorgung
leiten. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Qualität von über den Rücklauf
zurück geführten Befeuchtungsmedium nicht einwandfrei ist. Dies kann beispielsweise
der Fall sein, wenn beispielsweise Fasern des flächigen Fasermaterials in das Befeuchtungsmedium
übertreten können.
[0047] Der Rücklauf kann auch mit einem Ventil versehen sein, mit welchem die Menge des
über den Rücklauf abgeführten Befeuchtungsmediums regulierbar ist. Ein solches Ventil
kann beispielsweise als Ventilmembran ausgeführt sein. Eine solche Ventilmembran ist
insbesondere oberhalb einer vorgegebenen Druckdifferenzschwelle für das Befeuchtungsmedium
durchlässig, so dass über die Ventilmembran immer dann Befeuchtungsmedium abgeführt
wird, wenn der Druck in dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel einen Schwellwert übersteigt.
Besonders bevorzugt ist eine solche Ventilmembran mit einem Flächenabschnitt des Feuchtigkeitsübertragungsmittels
in Kontakt und verdeckt einen Zugang zu dem Rücklauf, so dass überschüssiges Befeuchtungsmedium
durch die Ventilmembran in den Rücklauf eintreten kann.
[0048] Außerdem vorteilhaft ist es, wenn eine Verteilung des Befeuchtungsmediums an einer
Übertragungsoberfläche des Feuchtigkeitsübertragungsmittels mit Hilfe von Kapillarstrukturen
in dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel erfolgt. Die Kapillarstrukturen bilden eine
Art Verteilstruktur für das Befeuchtungsmedium von der Einbringungsstelle hin zu der
Übertragungsoberfläche.
[0049] Das Feuchtigkeitsübertragungsmittel kann eine durch seine Porosität vorgegebene Menge
an Befeuchtungsmedium pro Volumen aufnehmen. Bei einer erstmaligen Befüllung des Feuchtigkeitsübertragungsmittels
mit dem Befeuchtungsmedium wird zunächst Luft aus dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel
verdrängt.
[0050] Sobald das Feuchtigkeitsübertragungsmittel vollständig mit dem Befeuchtungsmedium
befüllt ist, quillt das Befeuchtungsmedium an der Übertragungsoberfläche aus dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel
heraus und bildet so den Feuchtigkeitsfilm.
[0051] Beim Einbringen des Befeuchtungsmediums in das flächige Fasermaterial in Schritt
b) wird das Feuchtigkeitsübertragungsmittel bevorzugt nicht (insbesondere nicht vollständig)
entleert. Vielmehr wird das als Feuchtigkeitsfilm an der Übertragungsoberfläche vorliegende
Befeuchtungsmedium von dort übertragen. Innerhalb des Feuchtigkeitsübertragungsmedium
befindliches Befeuchtungsmedium strömt nach, wenn der Feuchtigkeitsfilm übertragen
wurde und bildet den Feuchtigkeitsfilm neu aus.
[0052] Bei einer initialen Befüllung des Feuchtigkeitsübertragungsmittels vor der Durchführung
des beschriebenen Verfahrens wird bevorzugt Luft aus dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel
verdrängt, die in Form von Blasen an der Übertragungsoberfläche austritt. Sobald die
Luft vollständig aus dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel verdrängt ist, bildet sich
der beschriebene Feuchtigkeitsfilm aus dem Befeuchtungsmedium an der Übertragungsoberfläche.
[0053] Die Einbringung von Befeuchtungsmedium über die Einbringungsstelle in das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
kann mit Unterbrechungen oder kontinuierlich erfolgen. Bei einer kontinuierlichen
Einbringung wird das Feuchtigkeitsübertragungsmittel mit dem Befeuchtungsmedium bevorzugt
mit einem konstanten Druck beaufschlagt. Bei einer Einbringung mit Unterbrechungen
wird das Feuchtigkeitsübertragungsmittel mit dem Befeuchtungsmedium bevorzugt nur
zeitweise beaufschlagt, beispielsweise während der Einbringung der definierten Menge
in das flächige Fasermaterial (Schritt b) und/oder immer zu Zeitpunkten vor und/oder
nach einer Durchführung von Schritt b)).
[0054] Bevorzugt werden die Verfahrensschritte a), b) und c) regelmäßig wiederholt, um nacheinander
eine Vielzahl von Verpackungselementen herzustellen. Durch eine Einbringung von Befeuchtungsmedium
über die Einbringungsstelle in das Feuchtigkeitsübertragungsmittel mit Unterbrechungen
vor und/oder nach einer Durchführung von Schritt b) kann bspw. erreicht werden, dass
die Einbringung zumindest teilweise unabhängig von der Übertragung des Befeuchtungsmediums
in das flächige Fasermaterial erfolgt. Der Aufbau des Feuchtigkeitsfilms findet statt,
während die Übertragungsoberfläche des flächigen Fasermaterial beabstandet ist. Bei
einer Einbringung mit Unterbrechungen während Schritt b) kann die in das flächige
Fasermaterial eingebrachte Menge zumindest teilweise auch durch die Einbringungsmenge/den
Volumenstrom bestimmt werden, mit dem das Feuchtigkeitsübertragungsmittel an der Einbringungsstelle
beaufschlagt wird.
[0055] Bevorzugt erfolgt das Einbringen bzw. Übertragen des Befeuchtungsmediums in das flächige
Fasermaterial in Schritt b) unter Zuhilfenahme von Kapillarkräften. Bevorzugt wirken
Kapillarkräfte ausgehend von dem flächigen Fasermaterial, die das Befeuchtungsmedium
aus dem Feuchtigkeitsfilm an der Übertragungsoberfläche des Feuchtigkeitsübertragungsmittels
ansaugen. Diese Kapillarkräfte können beispielsweise von einer inneren Oberfläche
an den einzelnen Fasern flächigen Fasermaterials ausgehen.
[0056] Durch einen zusätzlichen (weiter oben schon beschriebenen) Rücklauf für Befeuchtungsmedium
kann die Genauigkeit der Dosierung mit dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel weiter
erhöht werden. Insbesondere ist der Rücklauf in unmittelbarer Nähe zu der Übertragungsoberfläche
ausgebildet. Der Rücklauf kann beispielsweise über eine umlaufend um die Übertragungsoberfläche
herum ausgebildete Ventilmembran mit dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel verbunden
sein. So kann durch den Rücklauf eine Überschreitung eines gewünschten Drucks des
Befeuchtungsmediums in dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel effektiv vermieden werden.
[0057] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens können auch weitere
Effekte und Maßnahmen (insbesondere hydromechanische Effekte und Maßnahmen) genutzt
werden, um das Befeuchtungsmedium in das flächige Fasermaterial zu transportieren.
Bevorzugt wird die Übertragung des Befeuchtungsmediums von dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel
an das flächige Fasermaterial aktiv unterstützt.
[0058] In einer Ausführungsvariante, bei der eine aktive Unterstützung der Übertragung realisiert
ist, erfolgt vor der Durchführung von Schritt b) bevorzugt eine Kompression (oder
Kompaktierung) des flächigen Fasermaterials. Bevorzugt ist die Kompression/Kompaktierung
des flächige Fasermaterial zumindest teilweise reversibel, so dass das flächige Fasermaterial
sich nach der Kompression/Kompaktierung wieder ausdehnt. Eine solche Ausdehnung wird
bevorzugt genutzt, um Befeuchtungsmedium (aktiv) in das flächige Fasermaterial hinein
zu saugen. Das flächige Fasermaterial wirkt hierbei bevorzugt wie ein zusammengedrückter
Schwamm, der sich ausdehnt und dabei das Befeuchtungsmedium ansaugt.
[0059] In einer weiteren Ausführungsvariante, in der eine aktive Unterstützung der Übertragung
realisiert ist, wird flächiges Fasermaterial an einer dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel
gegenüberliegenden Seite mit einem Unterdruck beaufschlagt, der ein aktives Ansaugen
von Befeuchtungsmedium in das flächige Fasermaterial realisiert.
[0060] Außerdem vorteilhaft ist es, wenn das Feuchtigkeitsübertragungsmittel vor Schritt
b) mit dem flächigen Fasermaterial in Kontakt gebracht und nach Schritt b) von dem
flächigen Fasermaterial wieder beabstandet wird.
[0061] Besonders bevorzugt ist das Feuchtigkeitsübertragungsmittel während Schritt a) von
dem flächigen Fasermaterial beabstandet. So kann ein besonders gleichmäßiger Aufbau
eines Feuchtigkeitsfilms auf einer Übertragungsoberfläche des Feuchtigkeitsübertragungsmittels
erzeugt werden, der dann in Schritt b) an das flächige Fasermaterial übertragen wird.
[0062] Außerdem vorteilhaft ist es, wenn eine Kontaktzeit, während welcher das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
und das flächige Fasermaterial in Schritt b) in Kontakt sind, so eingestellt ist,
dass diese Kontaktzeit die definierte Menge des Befeuchtungsmediums beeinflusst, die
von dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel in das flächige Fasermaterial übertritt.
[0063] Die Kontaktzeit ist auf die definierte Menge und die Eigenschaften des flächigen
Fasermaterials sowie des Feuchtigkeitsübertragungsmittels besonders bevorzugt abgestimmt.
Besonders bevorzugt ist die Kontaktzeit weiter abgestimmt auf die Eigenschaften des
Befeuchtungsmediums. Insbesondere bevorzugt ist die Kontaktzeit reduziert gegenüber
einer Zeitdauer, mit der ein Kontakt zwischen dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel
und dem flächigen Fasermaterial vorliegen müsste, damit eine vollständige Sättigung
des flächigen Fasermaterials mit dem Befeuchtungsmedium eintreten würde. In weiteren
Ausführungsvarianten sind Mittel zur aktiven Anpassung der Kontaktzeit vorgesehen,
mit denen die Kontaktzeit bevorzugt in Abhängigkeit von Parametern (aktiv, im Betrieb)
angepasst werden kann.
[0064] Darüber hinaus vorteilhaft ist es, wenn das Feuchtigkeitsübertragungsmittel einen
Oberflächenabschnitt einer Walze bildet und durch eine Drehung der Walze das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
mit dem flächigen Fasermaterial in Kontakt gebracht wird und durch eine weitere Drehung
von dem flächigen Fasermaterial wieder beabstandet wird.
[0065] Besonders bevorzugt ist eine Form der zu befeuchtenden definierten Flächenbereiche
des flächigen Fasermaterials auf der Oberfläche der Walze aus Feuchtigkeitsübertragungsmittel
nachgebildet, besonders bevorzugt nach Art von Einlagen aus dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel
in der Oberfläche der Walze, die die Oberflächenabschnitte bilden.
[0066] Bevorzugt befinden sich Einbringungsstellen zur Einbringung des Befeuchtungsmediums
in das Feuchtigkeitsübertragungsmittel im Inneren der Walze. Die Walze ist wie eine
Art abrollender Stempel ausgebildet. Von dem Inneren der Walze ausgehend wird das
Feuchtigkeitsübertragungsmittel mit dem Befeuchtungsmedium versorgt.
[0067] Außerdem vorteilhaft ist es, wenn vor und/oder während Schritt b) eine Temperierung
des Befeuchtungsmediums und/oder des flächigen Fasermaterials erfolgt.
[0068] Die Temperierung ist bevorzugt eine Beheizung. Bevorzugt weist eine Vorrichtung zur
Durchführung des beschriebenen Verfahrens hierfür Heizmittel auf. Durch eine Temperierung
kann die Übertragung von Befeuchtungsmedium in das flächige Fasermaterial verbessert
werden. Besonders bevorzugt erfolgt eine Beheizung um die Fließfähigkeit des Befeuchtungsmediums
zu erhöhen und so die Verteilung des Befeuchtungsmediums in dem flächigen Fasermaterial
zu verbessern. Darüber hinausgehend kann durch die Temperierung (insbesondere die
Beheizung) in Verbindung mit dem Befeuchtungsmedium die Reibung zwischen Fasern des
flächigen Fasermaterials erhöht werden, so dass die Bearbeitbarkeit des flächigen
Fasermaterials weiter verbessert wird.
[0069] Die Temperierung kann beispielsweise eine Einstellung der Temperatur des Befeuchtungsmediums
und/oder des flächigen Fasermaterials auf Werte zwischen 20°C und 90°C, insbesondere
zwischen 30°C und 80°C und besonders bevorzugt zwischen 40°C und 80°C, weiter besonders
bevorzugt zwischen 60°C und 75°C umfassen. In Ausführungsvarianten kann das Befeuchtungsmedium
in dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel auch höhere Temperaturen oberhalb seiner Siedetemperatur
aufweisen, beispielsweise oberhalb von 100°C. In solchen Ausführungsformen liegt das
Befeuchtungsmedium in dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel in seiner Dampfphase vor.
Bevorzugt bildet sich dann der Feuchtigkeitsfilm auf der Übertragungsoberfläche als
Kondensat des Dampfs des Befeuchtungsmediums in dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel.
[0070] Darüber hinaus vorteilhaft ist es, wenn vor und/oder während Schritt b) das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
und/oder das flächige Fasermaterial mit Ultraschallwellen beaufschlagt werden.
[0071] Durch Ultraschallwellen kann ebenfalls die Einbringung des Befeuchtungsmediums in
das flächige Fasermaterial verbessert werden und darüber hinaus wird bevorzugt auch
die Bearbeitbarkeit des flächigen Fasermaterials weiter verbessert.
[0072] Außerdem vorteilhaft ist es, wenn das Verfahren regelmäßig wiederholt ausgeführt
wird, bei einer ersten Ausführung des Verfahrens vor Schritt a) zusätzlich eine Befüllmenge
des Befeuchtungsmediums zusätzlich zu einer definierten Menge in das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
eingebracht wird und bei nachfolgenden Ausführungen des Verfahrens jeweils die definierte
Menge in das Feuchtigkeitsübertragungsmittel nachgefüllt wird.
[0073] Besonders bevorzugt hat eine Vorrichtung zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens
eine Steuerung, mit der die Abgabe von Befeuchtungsmedium an das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
gesteuert werden kann. Bevorzugt wird die Abgabe von Befeuchtungsmedium an das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
so gesteuert, dass bei jeder Durchführung von Schritt b) eine gleiche Menge von Befeuchtungsmedium
von dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel an das flächige Fasermaterial abgegeben wird.
Besonders bevorzugt hat eine Vorrichtung zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens
eine Fördervorrichtung und gegebenenfalls mindestens ein Ventil, mit welchem die Abgabe
von Befeuchtungsmedium an das Feuchtigkeitsübertragungsmittel gesteuert werden kann.
[0074] Darüber hinaus vorteilhaft ist es, wenn das flächigen Fasermaterial eine Schicht
eines schichtweise aufgebauten Verbundmaterials bildet, wobei eine weitere Schicht
des Verbundmaterials ein Barrierematerial ist, welches das flächige Fasermaterial
einseitig überdeckt, wobei das partielle Einbringen der definierten Menge des Befeuchtungsmediums
in das flächige Fasermaterial in Schritt b) ausgehend von einer dem Barrierematerial
gegenüberliegenden Seite des flächigen Fasermaterials erfolgt.
[0075] Durch die Barriereschicht wird das Austreten von Luft aus dem flächigen Fasermaterial
erschwert, weil der Durchtritt von Luft durch die Barriereschicht beeinträchtigt oder
sogar verhindert ist. Beim Eintritt des Befeuchtungsmediums in das flächige Fasermaterial
muss Luft daher hin zum Feuchtigkeitsübertragungsmittel oder zur Seite ausweichen.
Um den Eintritt des Befeuchtungsmediums in das flächige Fasermaterial zu erleichtern,
ist es in diesem Fall besonders vorteilhaft, wenn vor Schritt b) eine Kompaktierung
und/oder Komprimierung des flächigen Fasermaterials erfolgt.
[0076] Außerdem vorteilhaft ist es, wenn in Schritt c) ein dreidimensionales Verformen flächigen
Fasermaterials erfolgt, wobei zumindest bereichsweise eine zweidimensionale Dehnung
des flächigen Fasermaterials erfolgt.
[0077] Die zweidimensionale Dehnung erfolgt bevorzugt im Rahmen eines in Schritt c) durchgeführten
Pressformen, Tiefziehen und/oder Hydroformverfahrens.
[0078] Besonders bevorzugt wird mit dem beschriebenen Verfahren das Befeuchtungsmedium insbesondere
in definierte Flächenbereiche des flächigen Fasermaterials eingebracht, in denen die
zweidimensionale Dehnung erfolgt. Bei einer zweidimensionalen Dehnung wird das Material
des flächigen Fasermaterials zumindest bereichsweise in zwei Richtungen gedehnt, wie
bspw. das Material eines Luftballons, wenn dieser aufgeblasen wird. Die zweidimensionale
Dehnung ist abzugrenzen von der eindimensionalen Dehnung, die beispielsweise auftritt,
wenn das flächige Fasermaterial entlang einer Richtung gedehnt wird, wie bspw. ein
Gummiband, welches langezogen wird. Um ein flächiges Fasermaterial zweidimensional
zu dehnen, ohne dass es reißt, ist eine sehr hohe Beweglichkeit der Fasern des flächigen
Fasermaterials zueinander erforderlich, die durch die partielle Einbringung des Befeuchtungsmediums
erreicht werden kann.
[0079] Hier auch beschrieben werden soll eine Vorrichtung zur Herstellung von Verpackungselementen,
wobei die Vorrichtung zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens eingerichtet ist.
[0080] Es soll darauf hingewiesen werden, dass die im Zusammenhang mit dem vorstehend beschriebenen
Verfahren geschilderten besonderen Vorteile und Ausgestaltungsmerkmale auch auf die
im Folgenden beschriebene Vorrichtung anwendbar und übertragbar sind.
[0081] Die Vorrichtung hat bevorzugt eine Mehrzahl von hintereinander angeordneten Stationen.
Das flächige Fasermaterial wird bevorzugt von einer Materialbereitstellung als Endlosmaterial
bereit gestellt - beispielsweise in Form von Rollen oder Coils des flächigen Fasermaterials.
Anschließend kann beispielsweise eine Befeuchtungsstation angeordnet sein, in welcher
der beschriebene Verfahrensschritt b) zum Einbringen des Befeuchtungsmediums erfolgt.
Hieran anschließen kann sich eine Formungsstation, in welcher bspw. eine Bearbeitung
durch Verformung erfolgt (Schritt c)). Das flächige Fasermaterial wird als Endlosmaterial
von Bearbeitungsstation zu Bearbeitungsstation geführt. In einer Bearbeitungsstation
erfolgt bevorzugt auch eine Zerteilung des flächigen Fasermaterials in einzelne Abschnitte,
die dann jeweils ein Verpackungselement bilden.
[0082] Die Erfindung sowie das technische Umfeld der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen bevorzugte Ausführungsbeispiele, auf
welche die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist. Es ist insbesondere darauf hinzuweisen,
dass die Figuren und insbesondere die in den Figuren dargestellten Größenverhältnisse
nur schematisch sind. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des beschriebenen
Verfahrens;
- Fig. 2:
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einem Zustand beim
Befeuchten des flächigen Fasermaterials;
- Fig. 3:
- eine schematische Ansicht von oben auf eine Vorrichtung gemäß Fig. 1;
- Fig. 4:
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsvariante einer Vorrichtung
zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens;
- Fig. 5:
- noch eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsvariante einer Vorrichtung
zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens;
- Fig. 6:
- noch eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsvariante einer Vorrichtung
zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens; und
- Fig. 7:
- eine Detaildarstellung eines Feuchtigkeitsübertragungsmittels.
[0083] Die Fig. 1 bis 6 zeigen jeweils Ausführungsvarianten einer Vorrichtung 14 zur Durchführung
des beschriebenen Verfahrens in verschiedenen Zuständen und aus verschiedenen Perspektiven.
Der grundsätzliche Aufbau einer solchen Vorrichtung 14 soll zunächst anhand der Fig.
1 bis 3 erläutert werden. Die Fig. 4 und 5 zeigen dann weitere besondere Merkmale,
mit denen eine solche Vorrichtung 14 ausgestattet werden kann.
[0084] In den Fig. 1 bis 3 ist zu erkennen, dass ein flächiges Fasermaterial 2 in der Vorrichtung
14 zunächst von einer Materialbereitstellung 19 bereitgestellt wird. Die Materialbereitstellung
19 ist beispielsweise eine Trommel oder eine Rolle von der das flächige Fasermaterial
2 als Endlosmaterial bereitgestellt wird. Anschließend gelangt das flächige Fasermaterial
2 in mehrere hintereinander angeordnete Bearbeitungsstationen 17, 18 die entlang des
als Endlosmaterial bereitgestellten flächigen Fasermaterials 2 hintereinander angeordnet
sind. Hier ist nach der Materialbereitstellung 19 zunächst eine Befeuchtungsstation
18 und dahinter eine Formungsstation 17 angeordnet. Die Formungsstation 17 ist hier
als Beispiel für beliebige Bearbeitungsstationen zu sehen, die einer Befeuchtungsstation
18 folgen können. Dies könnte beispielsweise auch eine Fügestation oder eine ähnliche
Bearbeitungsstation sein. Die Darstellung der Bearbeitungsstationen 17, 18 in den
Fig. 1 bis 3 ist nicht abschließend. Es können noch weitere Bearbeitungsstationen
vorhanden sein. Nach der Bearbeitung erfolgt bevorzugt eine (hier ebenfalls nicht
dargestellte) Auftrennung des bearbeiteten flächigen Fasermaterials 2 derart, dass
(einzelne) Verpackungselemente 1 entstehen.
[0085] In der Befeuchtungsstation 18 wird mit Hilfe von Feuchtigkeitsübertragungsmittel
5 eine definierte Menge 3 eines Befeuchtungsmediums 4 bereitgestellt und in definierte
Flächenbereiche 6 des flächigen Fasermaterials 2 eingebracht. Dies entspricht den
Schritten a) und b), die in den Fig. 1 und 2 entsprechend markiert sind.
[0086] Mögliche definierte Flächenbereiche 6 sind in Fig. 3 zu erkennen. Fig. 3 zeigt auch
ein Verpackungselement 1, welches mit dem beschriebenen Verfahren hergestellt wurde.
Dieses Verpackungselement 1 hat Verformungsbereiche 28. Die Verformungsbereiche 28
sind teilweise sogar sogenannte mehrdimensionale Verformungsbereiche 29, die sich
dadurch auszeichnen, dass in diesen Bereichen nicht nur eine Verformung in einer Ebene,
sondern eine Verformung in mehreren Ebenen erfolgte. In Fig. 3 ist zu erkennen, dass
die definierten Flächenbereiche 6 so ausgelegt sind, dass Feuchtigkeit insbesondere
da eingebracht wird, wo eine Verformung des flächigen Fasermaterials 2 erfolgt. Die
Verformung in diesen Bereichen wird dann nach der Befeuchtung in der sich anschließenden
Formungsstation 17 durchgeführt.
[0087] Das poröse Feuchtigkeitsübertragungsmittel 5 stellt das Befeuchtungsmedium 4 für
die Befeuchtung bevorzugt auf einer Übertragungsoberfläche 7 in Form eines Feuchtigkeitsfilms
8 bereit. Das Befeuchtungsmedium 4 wird an einer Einbringungsstelle 15 in das poröse
Feuchtigkeitsübertragungsmittel 5 eingebracht. Die Bedingungen, mit denen an der Einbringungsstelle
15 das Feuchtigkeitsübertragungsmittel 5 mit dem Befeuchtungsmedium 4 beaufschlagt
wird und die spezifischen Eigenschaften des Feuchtigkeitsübertragungsmittels 5 bewirken,
dass in Form des Feuchtigkeitsfilms 8 die definierte Menge 3 des Befeuchtungsmediums
4 bereitsteht. Das Feuchtigkeitsübertragungsmittel 5 wird nach Art eines Stempels
mit dem flächigen Fasermaterial 2 in Kontakt gebracht. Bevorzugt wird die Vorrichtung
14 getaktet betrieben. Mit jedem Takt und vor dem nächsten Takt bewegt sich das flächige
Fasermaterial 2 ein Stück weiter. Dieser Vorgang kann als "Vorschub" oder "Transport"
bezeichnet werden. Ein Abschnitt des flächigen Fasermaterials 2, der sich in einem
Takt für die Bearbeitung in der Befeuchtungsstation 18 befindet, befindet sich in
einem auf diesen Takt folgenden weiteren Takt beispielsweise in der Formungsstation
17 und so weiter. Während des Takts wird das Feuchtigkeitsübertragungsmittel 5 bevorzugt
mit dem flächigen Fasermaterial 2 in Kontakt gebracht, um die definierte Menge 3 des
Befeuchtungsmediums 4 in das flächige Fasermaterial zu übertragen. Diese Situation
ist in Fig. 2 dargestellt. In Fig. 1 ist eine Situation gezeigt, in der das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
5 von dem flächigen Fasermaterial 2 beabstandet ist, und das flächige Fasermaterial
weiterbewegt werden kann.
[0088] In Fig 1 sind noch weitere Details zu der Funktionsweise der Formungsstation 17 beschrieben.
In der Formungsstation 17 wird der Verfahrensschritt c) ausgeführt. Bevorzugt hat
die Formungsstation 17 eine Form 26 und einen entsprechend der Form 26 geformten Stempel
27. Mit dem Stempel 27 wird das flächige Fasermaterial 2 bevorzugt unter Druck in
die Form 26 gepresst, um eine dauerhafte Formung des flächigen Fasermaterials zu erreichen.
Gegebenenfalls können die Form 26 und/oder der Stempel 27 Heizmittel 25 aufweisen,
mit denen eine Erwärmung erfolgen kann, welche eine dauerhafte Formung des flächigen
Fasermaterials 2 unterstützt.
[0089] Fig. 4. zeigt eine weitere Ausführungsvariante einer beschriebenen Vorrichtung zur
Durchführung des beschriebenen Verfahrens, bei welcher die Feuchtigkeitsübertragungsmittel
5 nicht nach Art von Stempeln mit dem flächigen Fasermaterial 2 in Kontakt gebracht
werden, sondern an einer Walze 11 angeordnet sind, so dass das poröse Feuchtigkeitsübertragungsmittel
5 Oberflächenabschnitte 10 der Walze 11 bildet. Der Durchmesser und die Anordnung
des Feuchtigkeitsübertragungsmittels 5 an der Walze 11 ist so gewählt, dass durch
eine Drehung der Walze 11 während des Vorschubs oder Transports zwischen zwei Takten
das Feuchtigkeitsübertragungsmittel 5 mit dem flächigen Fasermaterial 2 in Kontakt
gelangt. Die Fig. 4 zeigt also die Situation während eines Vorschubs. Eine Versorgung
des Feuchtigkeitsübertragungsmittels 5 mit dem Befeuchtungsmedium 4 erfolgt bevorzugt
aus einem inneren Bereich der Walze 11 hinaus. Dies ist in Fig. 4 auch dargestellt,
weil die Einbringungsstellen 15 zur Einbringung des Befeuchtungsmediums 4 in das poröse
Feuchtigkeitsübertragungsmittel 5 innen in der Walze 11 an dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel
5 angeordnet sind.
[0090] Fig. 5 zeigt noch eine weitere Ausführungsvariante einer Vorrichtung zur Durchführung
des beschriebenen Verfahrens, die wieder das bereits in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte
Konzept mit an Stempeln angebrachten Feuchtigkeitsübertragungsmitteln 5 umsetzt. Zusätzlich
ist hier vor der Befeuchtungsstation 18 noch eine Kompaktierungsvorrichtung 16 angeordnet,
die das flächige Fasermaterial 2 kompaktiert, bevor in der Befeuchtungsstation 18
die Befeuchtung erfolgt. Durch die Kompaktierung kann das Aufnahmeverhalten des flächigen
Fasermaterials 2 für das Befeuchtungsmedium 4 modifiziert werden und so ein gewünschtes
Befeuchtungsverhalten eingestellt werden. In Fig. 5 darüber hinaus beispielhaft dargestellt
ist ein flächiges Fasermaterial 2, welches zusammen mit einem Barrierematerial 13
als Verbundmaterial 12 bereitgestellt und mit dem beschriebenen Verfahren verarbeitet
wird. Die Einbringung des Befeuchtungsmediums 4 mit dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel
5 erfolgt ausgehend von der dem Barrierematerial 13 abgewandten Seite des flächigen
Fasermaterials 2.
[0091] Fig. 6 zeigt noch eine weitere Ausführungsvariante einer Vorrichtung zur Durchführung
des beschriebenen Verfahrens, die wieder das bereits in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte
Konzept mit an Stempeln angebrachten Feuchtigkeitsübertragungsmitteln 5 umsetzt. Zusätzlich
ist hier dargestellt, dass mit Feuchtigkeitsübertragungsmitteln 5 Feuchtigkeit von
beiden Seiten in das flächige Fasermaterial 2 eingebracht wird. Sofern auf einer Seite
des flächige Fasermaterial 2 ein Barrierematerial 13 vorhanden ist (hier nicht dargestellt)
hat das Barrierematerial 13 bevorzugt Unterbrechungen/Aussparungen und die Einbringung
des Befeuchtungsmediums 4 erfolgt bevorzugt im Bereich dieser Unterbrechungen/Aussparungen
bspw. um dort gezielt Befeuchtungsmedium 4 für einen Fügeprozess einzubringen.
[0092] Fig. 7 zeigt eine Detaildarstellung eines Feuchtigkeitsübertragungsmittels 5 zusammen
mit Mitteln zur Versorgung des porösen Feuchtigkeitsübertragungsmittels 5 mit der
Feuchtigkeit. Auf der Oberseite des dargestellten Feuchtigkeitsübertragungsmittels
5 ist die Übertragungsoberfläche 7 ausgebildet auf der die definierte Menge 3 des
Befeuchtungsmediums 4 in Form eines Feuchtigkeitsfilmes 8 bereitgestellt wird. Der
Feuchtigkeitsfilm 8 hat eine Filmdicke 24 und eine Filmfläche 23, die zusammen das
Volumen des Feuchtigkeitsfilms 8 und damit auch die definierte Menge 3 bilden. Das
Feuchtigkeitsübertragungsmittel 5 besteht bevorzugt aus dem bereits weiter oben beschriebenen
metamorphen Material mit inneren Kapillarstrukturen 9. Durch die Kapillarstrukturen
9 gelangt das Befeuchtungsmedium 4 von der Einbringungsstelle 15 zu der Übertragungsoberfläche
7. Die Eigenschaften der Kapillarstrukturen 9 unterstützen die Bildung des Feuchtigkeitsfilms
8.
[0093] Die Einbringungsstelle 15 ist hier beispielhaft so ausgeführt, dass an einer der
Übertragungsoberfläche 7 gegenüberliegenden Seite das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
5 gleichmäßig mit dem Befeuchtungsmedium 4 beaufschlagt wird. Diese Ausführungsvariante
ist nur beispielhaft. Die Einbringungsstelle 15 kann auch so ausgeführt sein, dass
sie das Feuchtigkeitsübertragungsmittel 5 nur in einem kleineren Teilbereich mit dem
Befeuchtungsmedium 4 beaufschlagt. Bevorzugt ist jedoch die Einbringungsstelle 15
von der Übertragungsoberfläche 7 beabstandet.
[0094] Um das poröse Feuchtigkeitsübertragungsmittel 5 an der Einbringungsstelle 15 mit
dem Befeuchtungsmedium 4 zu beaufschlagen, existieren bevorzugt eine Fördervorrichtung
21 und gegebenenfalls auch Ventile 20, mit welchen eine (gegebenenfalls dosierte)
Bereitstellung des Befeuchtungsmediums 4 aus einem Reservoir 22 erfolgt. In Fig. 7
auch dargestellt ist ein Rücklauf 30 mit welchem überschüssiges Befeuchtungsmedium
4 aus dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel 5 zurückgeführt werden kann. Der Rücklauf
30 ist hier über eine Ventilmembran 31 an das Feuchtigkeitsübertragungsmittel 5 angeschlossen
und überschüssiges Befeuchtungsmedium 4, welches die gewünschte Ausbildung des Feuchtigkeitsfilms
8 beeinträchtigen würde, bzw. welches bewirken könnte, dass die Filmdicke 24 (lokal)
überschritten wird, kann durch den Rücklauf 30 rückgeführt werden. Bevorzugt ist die
Ventilmembran 31 derart eingerichtet, dass überschüssiges Befeuchtungsmedium 4 in
Abhängigkeit des Drucks des Befeuchtungsmediums 4 in dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel
5 automatisch in den Rücklauf 30 übertritt.
Bezugszeichenliste
[0095]
- 1
- Verpackungselement
- 2
- flächiges Fasermaterial
- 3
- definierte Menge
- 4
- Befeuchtungsmedium
- 5
- Feuchtigkeitsübertragungsmittel
- 6
- definierte Flächenbereiche
- 7
- Übertragungsoberfläche
- 8
- Feuchtigkeitsfilm
- 9
- Kapillarstrukturen
- 10
- Oberflächenabschnitt
- 11
- Walze
- 12
- Verbundmaterial
- 13
- Barrierematerial
- 14
- Vorrichtung
- 15
- Einbringungsstelle
- 16
- Kompaktierungsvorrichtung
- 17
- Formungsstation
- 18
- Befeuchtungsstation
- 19
- Materialbereitstellung
- 20
- Ventil
- 21
- Fördervorrichtung
- 22
- Reservoir
- 23
- Filmfläche
- 24
- Filmdicke
- 25
- Heizmittel
- 26
- Form
- 27
- Stempel
- 28
- Verformungsbereich
- 29
- mehrdimensionaler Verformungsbereich
- 30
- Rücklauf
- 31
- Ventilmembran
1. Verfahren zur Herstellung eines Verpackungselementes (1) aus einem flächigen Fasermaterial
(2) aufweisend folgende Schritte:
a) Bereitstellen einer definierten Menge (3) eines Befeuchtungsmediums (4) mit einem
porösen Feuchtigkeitsübertragungsmittel (5);
b) Partielles Übertragen der definierten Menge (3) des Befeuchtungsmediums (4) in
definierte Flächenbereiche (6) des flächigen Fasermaterials (2) mit dem porösen Feuchtigkeitsübertragungsmittel
(5); und
c) Bearbeiten des flächigen Fasermaterials (2) zumindest in den definierten Flächenbereichen
(6), in denen das Befeuchtungsmedium (4) in das flächige Fasermaterial (2) eingebracht
wurde.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in Schritt c) ein Verformen des flächigen Fasermaterials
(2) zumindest in den definierten Flächenbereichen (6), in denen das Befeuchtungsmedium
(4) in das flächige Fasermaterial (2) eingebracht wurde, erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei in Schritt c) ein Fügen des flächigen Fasermaterials
(2) zumindest in den definierten Flächenbereichen (6), in denen das Befeuchtungsmedium
(4) in das flächige Fasermaterial (2) eingebracht wurde, erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das poröse Feuchtigkeitsübertragungsmittel
(5) eine Übertragungsoberfläche (7) aufweist, an welcher ein Feuchtigkeitsfilm (8)
bereitgestellt wird, der in Schritt b) mit dem flächigen Fasermaterial (2) partiell
in Kontakt gebracht wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
ein starrer Körper ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Verteilung des Befeuchtungsmediums
(4) an einer Übertragungsoberfläche (7) des Feuchtigkeitsübertragungsmittels (5) mit
Hilfe von Kapillarstrukturen (9) in dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel (5) erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
(5) vor Schritt b) mit dem flächigen Fasermaterial (2) in Kontakt gebracht und nach
Schritt b) von dem flächigen Fasermaterial (2) wieder beabstandet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei eine Kontaktzeit, während der das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
(5) und das flächige Fasermaterial (2) in Schritt b) in Kontakt sind, so eingestellt
ist, dass diese Kontaktzeit die definierte Menge (3) des Befeuchtungsmediums (4) beeinflusst,
die von dem Feuchtigkeitsübertragungsmittel (5) in das flächige Fasermaterial (2)
übertritt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei das Feuchtigkeitsübertragungsmittel (5) einen Oberflächenabschnitt
(10) einer Walze (11) bildet und durch eine Drehung der Walze (11) das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
(5) mit dem flächigen Fasermaterial (2) in Kontakt gebracht wird und durch eine weitere
Drehung von dem flächigen Fasermaterial (2) wieder beabstandet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei vor und/oder während Schritt
b) eine Temperierung des Befeuchtungsmediums (4) und/oder des flächigen Fasermaterials
(2) erfolgt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei vor und/oder während Schritt
b) das Feuchtigkeitsübertragungsmittel (5) und/oder das flächige Fasermaterial (2)
mit Ultraschallwellen beaufschlagt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei das Verfahren regelmäßig wiederholt ausgeführt wird,
bei einer ersten Ausführung des Verfahrens vor Schritt a) zusätzlich eine Befüllmenge
des Befeuchtungsmediums (4) zusätzlich zu einer definierten Menge (3) in das Feuchtigkeitsübertragungsmittel
(5) eingebracht wird und bei nachfolgenden Ausführungen des Verfahrens jeweils die
definierte Menge (3) in das Feuchtigkeitsübertragungsmittel (5) nachgefüllt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das flächigen Fasermaterial
(2) eine Schicht eines schichtweise aufgebauten Verbundmaterials (12) bildet, wobei
eine weitere Schicht des Verbundmaterials (12) ein Barrierematerial (13) ist, welches
das flächige Fasermaterial (2) einseitig überdeckt, wobei das partielle Einbringen
der definierten Menge (3) des Befeuchtungsmediums (4) in das flächige Fasermaterial
(2) in Schritt b) ausgehend von einer dem Barrierematerial (13) gegenüberliegenden
Seite des flächigen Fasermaterials (2) erfolgt.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in Schritt c) ein dreidimensionales
Verformen flächigen Fasermaterials (2) erfolgt, wobei zumindest bereichsweise eine
zweidimensionale Dehnung des flächigen Fasermaterials (2) erfolgt.
15. Vorrichtung (14) zur Herstellung eines Verpackungselementes (1), wobei die Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche eingerichtet
ist.