TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rohrunterbrecher nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1, eine Anordnung mit dem Rohrunterbrecher nach Anspruch 14 sowie eine Verwendung
des Rohrunterbrechers nach Anspruch 16.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Rohrtrenner bzw. Rohrunterbrecher bekannt geworden.
Rohrtrenner bzw. Rohrunterbrecher werden als Trennelement zwischen einem Frischwasserteil
und einem Abwasserteil in einer Sanitärarmatur oder einem Leitungsnetz eingesetzt,
so dass im Falle eines Druckstosses im Abwasserteil kein Wasser in den Frischwasserteil
zurückfliessen kann. Typischerweise umfasst ein Rohrtrenner bzw. ein Rohrunterbrecher
einen freien Auslauf, in welchem das Wasser als freier Strahl, das heisst ohne seitliche
Begrenzung, geführt wird. Hier könnte rückfliessendes Abwasser ausfliessen.
[0003] Wenn nun Warmwasser, beispielsweise bei einer Hygienespülung, durch den Rohrtrenner
bzw. den Rohrunterbrecher fliesst, entsteht Wasserdampf, welcher aus dem Rohrtrenner
bzw. dem Rohrunterbrecher austritt. Dieser Dampfaustriff ist nachteilig. Einerseits
kann der Dampf an schlecht belüfteten Stellen zur Korrosion, Schimmelbildung, etc.
beitragen. Andererseits kann der Dampf zu Kondensat führen, welches dann zu einem
unerwünschten Wasseraustritt führen kann.
[0004] Die genannten Nachteile treten beispielsweise dann auf, wenn der Rohrtrenner bzw.
der Rohrunterbrecher in einem teilweise abgeschlossenen Bereich bzw. einem teilweise
abgeschlossenen Kasten angeordnet ist. Wie beispielsweise im Zusammenhang mit einer
Hygienekastenspülung.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung eine Aufgabe
zugrunde, einen Rohrunterbrecher anzugeben, welcher die Nachteile des Standes der
Technik überwindet. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen
Rohrunterbrecher anzugeben, welcher ein Austreten von Dampf beim Durchfluss von Warmwasser
verhindert.
[0006] Diese und andere Aufgaben löst der Rohrunterbrecher gemäss Anspruch 1. Demgemäss
umfasst ein Rohrunterbrecher einen ersten Rohrabschnitt mit einem ersten Anschlussstutzen,
einen zweiten Rohrabschnitt mit einem zweiten Anschlussstutzen, eine sich dem ersten
Rohrabschnitt und dem zweiten Rohrabschnitt anschliessende freie Fliesstrecke, und
einen sich der freien Fliessstrecke anschliessenden Abflussabschnitt. Der erste Rohrabschnitt
weist mindestens eine erste Austrittsöffnung auf und der zweite Rohrabschnitt weist
mindestens eine zweite Austrittsöffnung auf. Die genannten Austrittsöffnungen sind
zur freien Fliesstrecke hin orientiert. Die mindestens eine erste Austrittsöffnung
erstreckt sich um die mindestens eine zweite Austrittsöffnung herum, derart, dass
durch aus der mindestens einen ersten Austrittsöffnung austretendes Wasser ein Wasservorhang
bereitstellbar ist und dass das aus der mindestens einen zweiten Austrittsöffnung
austretendes Wasser innerhalb des Wasservorhangs fliesst.
[0007] Durch den Wasservorhang aus dem ersten Rohrabschnitt bzw. der ersten Austrittsöffnung
wird verhindert, dass sich Wasserdampf und/oder Wasserspritzer vom zweiten Rohrabschnitt
im Bereich der freien Fliesstrecke frei ausdehnen kann. Der Wasservorhang bildet demnach
eine seitliche Begrenzung für Wasser aus dem zweiten Rohrabschnitt.
[0008] Unter einer freien Fliesstrecke wird ein freier Auslauf im Sinne der Norm DN EN 1717
verstanden. Es handelt sich dabei um einen Trennbereich zwischen dem ersten bzw. dem
zweiten Rohrabschnitt und dem Abflussabschnitt. Die freie Fliessstrecke ist dabei
so ausgebildet, dass Wasser nicht vom Abflussabschnitt in den ersten bzw. den zweiten
Rohrabschnitt fliessen kann. Insbesondere ist die freie Fliessstrecke seitlich offen
ausgebildet, so dass rückfliessendes Wasser seitlich austreten kann.
[0009] Die genannten Rohrstutzen weisen vorzugsweise ein Aussengewinde oder ein Innengewinde
oder eine andere Anschlusskontur zum Anschluss an eine Wasserleitung auf.
[0010] Vorzugsweise verkleinert sich der Querschnitt des zweiten Rohrabschnitts in Richtung
der zweiten Austrittsöffnung. Das heisst, mit kleiner werdenden Distanz zum zweiten
Rohrabschnitt hin wird der Querschnitt des zweiten Rohrabschnitts ebenfalls kleiner.
Vorzugsweise ist dieser querschnittsmässig kleiner werdende Teilbereich konisch ausgebildet.
Vorzugsweise schliesst sich dem querschnittsmässig kleiner werdenden Teilbereich ein
zylindrischer Teilbereich an, welcher zur Austrittsöffnung führt.
[0011] Vorzugsweise ist der erste Rohrabschnitt als Rohrspalt, insbesondere als Ringspalt,
ausgebildet. Der Rohrspalt bzw. der Ringspalt erstreckt sich dabei um den zweiten
Rohrabschnitt herum. Besonders bevorzugt verläuft die Mittelachse des Rohrspalts bzw.
des Ringspalts kollinear zur Mittelachse des ersten Rohrabschnitts.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der zweite Rohrabschnitt an einem Einsatz
ausgebildet, welcher in eine Kanalöffnung in einem Gehäuse eingesetzt werden kann.
Der erste Rohrabschnitt wird dann durch die Aussenseite des Einsatzes und die Innenseite
des Gehäuses gebildet.
[0013] In einer ersten Ausführungsform erstreckt sich die mindestens eine erste Austrittsöffnung
vollständig um die mindestens eine zweite Austrittsöffnung herum. Das heisst, dass
die erste Austrittsöffnung keinen Unterbruch aufweist, so dass der besagte Wasservorhang
die Austrittsöffnung bereits als vollständig aufgebauter und umlaufend geschlossener
Wasservorhang verlässt.
[0014] In einer zweiten Ausführungsform sind eine Vielzahl von ersten Austrittsöffnungen
nebeneinander um die mindestens eine zweite Austrittsöffnung verteilt angeordnet.
In dieser Ausführungsform bildet sich der Wasservorhang nicht direkt beim Austritt,
sondern in einem geringen Abstand zur mindestens einen ersten Austrittsöffnung. Diesbezüglich
ist es vorteilhaft die zweite Austrittsöffnung in Fliessrichtung des Wasservorhangs
beabstandet zur ersten Austrittsöffnung anzuordnen.
[0015] Vorzugsweise liegt die mindestens eine erste Austrittsöffnung in einer ersten Ebene
und die mindestens eine zweite Austrittfläche liegt in einer zweiten Ebene. In einer
ersten Variante liegt die erste Ebene beabstandet zur zweiten Ebene. In einer zweiten
Variante. bilden die erste Ebene und die zweite Ebene eine gemeinsame Ebene. Das heisst,
dass die mindestens eine erste Austrittsöffnung in der gleichen Ebene liegt wie die
mindestens eine zweite Austrittfläche.
[0016] Die Ebenen verlaufen vorzugsweise rechtwinklig zur Mittelachse des ersten bzw. des
zweiten Rohrabschnitts.
[0017] Vorzugsweise ist die erste Austrittfläche ringförmig ausgebildet und/oder die zweite
Austrittsöffnung ist kreisförmig ausgebildet.
[0018] Andere Formen der ersten Austrittsöffnung sind auch denkbar. Beispielsweise könnte
die erste Austrittsöffnung auch oval oder rechteckig oder dreieckig oder polygonal
ausgebildet sein. Ebenfalls sind andere Formen der zweiten Austrittsöffnung denkbar.
[0019] Vorzugsweise ist genau eine einzige erste Austrittsöffnung angeordnet und/oder es
ist genau eine einzige zweite Austrittfläche angeordnet.
[0020] Vorzugsweise verlaufen der erste Rohrabschnitt und der zweite Rohrabschnitt mindestens
abschnittsweise parallel zueinander. Insbesondere verlaufen die beiden Rohrabschnitte
unmittelbar vor Erreichen der jeweiligen Austrittsöffnung parallel zueinander.
[0021] Vorzugsweise verläuft der erste Rohrabschnitt unmittelbar vor der mindestens einen
ersten Austrittsöffnung geradlinig oder konisch oder gebogen. Durch die Form des ersten
Rohrabschnitts vor der mindestens einen ersten Austrittsöffnung kann die Form des
Wasservorhangs definiert werden.
[0022] Vorzugsweise weist der Abflussabschnitt einen dritten Rohrabschnitt und einen vierten
Rohrabschnitt auf. Der erste Rohrabschnitt ist in Richtung des dritten Rohrabschnitts
orientiert, derart, dass Wasser aus dem ersten Rohrabschnitt in den dritten Rohrabschnitt
einspeisbar ist. Der zweite Rohrabschnitt ist in Richtung des vierten Rohrabschnitts
orientiert derart, dass Wasser aus dem zweiten Rohrabschnitt in den vierten Rohrabschnitt
einspeisbar ist.
[0023] Vorzugsweise münden der dritte Rohrabschnitt und der vierte Rohrabschnitt in einen
gemeinsamen Ausflussabschnitt. Der gemeinsame Ausflussabschnitt weist vorzugsweise
einen Rohrstutzen oder einen an den Ausflussabschnitt angeschlossenen Siphon auf.
[0024] Vorzugsweise weist der dritte Rohrabschnitt einen bezüglich seines Querschnitts zulaufenden
Abschnitt auf. Der zulaufende Abschnitt ist derart angeordnet, dass der aus der mindestens
einen ersten Austrittsöffnung ausfliessende Wasservorhang auf den zulaufenden Abschnitt
auftrifft. Durch die zulaufende Ausbildung des dritten Rohrabschnitts wird das Wasser
von der Aussenseite des dritten Rohrabschnitts an die Innenseite des dritten Rohrabschnitts
umgeleitet, wodurch ein Verschluss entsteht. Somit wird sichergestellt, dass sich
der Wasservorhang nicht nur über die gesamte Länge der freien Fliessstrecke erstreckt,
sondern, dass dieser nach unten hin auch verschlossen ist. Der zulaufende Abschnitt
ist vorzugsweise derart ausgerichtet, dass dieser in Richtung des vierten Rohrabschnitts
gerichtet ist.
[0025] Vorzugsweise ist der Querschnitt des dritten Rohrabschnitts grösser als der Querschnitt
des ersten Rohrabschnitts. Vorzugsweise ist der Querschnitt des vierten Rohrabschnitts
grösser als der Querschnitt des zweiten Rohrabschnitts.
[0026] In einer anderen Ausführung weist der Abflussabschnitt nur einen Rohrabschnitt auf,
wobei der erste Rohrabschnitt und der zweite Rohrabschnitt dann in den einen Rohrabschnitt
münden. Vorzugsweise weist dieser Rohrabschnitt einen bezüglich seines Querschnitts
zulaufenden Abschnitt auf, welcher in Richtung der Mittelachse des Rohrabschnitts
zulaufend ausgebildet ist. Der zulaufende Abschnitt ist derart angeordnet, dass der
aus der mindestens einen ersten Austrittsöffnung ausfliessende Wasservorhang auf den
zulaufenden Abschnitt auftrifft und in Richtung der Mittelachse des Rohrabschnitts
umgelenkt wird. Dieser zulaufende Abschnitt hat den oben bereits beschriebenen Effekt,
dass der Wasservorhang nach unten hin abgeschlossen ist.
[0027] Vorzugsweise sind der erste Rohrabschnitt und der zweite Rohrabschnitt über Stege,
die sich entlang der freien Fliessstrecke erstrecken, mit dem Abflussabschnitt bzw.
mit dem dritten Rohrabschnitt sowie dem vierten Rohrabschnitt verbunden.
[0028] Vorzugsweise sind drei oder vier Stege vorhanden. Die Stege sind dabei schmal ausgebildet,
so dass rückfliessendes Wasser durch die Lücken zwischen den Stegen austreten kann.
[0029] Vorzugsweise ist die freie Fliesstrecke mindestens 20 Millimeter lang.
[0030] Vorzugsweise weist der Rohrunterbrecher weiterhin mindestens einen Belüftungskanal
auf, welcher mit mindestens einer Belüftungsöffnung endet, wobei die erste Austrittsöffnung
sich um die mindestens eine Belüftungsöffnung herumerstreckt. Vorzugsweise liegt die
Belüftungsöffnung zwischen der ersten Austrittsöffnung und der zweiten Austrittsöffnung,
derart, dass Luft zwischen den Wasservorhang aus der mindestens einen ersten Austrittsöffnung
und den Wasserstrahl aus der mindestens einen zweiten Austrittsöffnung eingebracht
werden kann. Das Einbringen von Luft an dieser Stelle verhindert bzw. vermindert ein
Einschnüren des Wasservorhangs aufgrund strömungstechnischen Effekten zwischen dem
Wasserstrahl und dem Wasservorhang.
[0031] Eine Anordnung umfasst einen Rohrunterbrecher nach obiger Beschreibung, eine Kaltwasserleitung
und eine Warmwasserleitung. Der erste Rohrabschnitt ist an die Kaltwasserleitung angeschlossen
und der zweite Rohrabschnitt ist an die Warmwasserleitung angeschlossen, derart, dass
mit dem in der Kaltwasserleitung fliessenden Wasser der Wasservorhang bereitstellbar
und dass das in der Warmwasserleitung fliessende Wasser vom Wasservorhang umgeben
ist.
[0032] Vorzugsweise umfasst die Warmwasserleitung und die Kaltwasserleitung ein durch eine
Hygienespülsteuerung ansteuerbares Ventil.
[0033] Eine Verwendung eines Rohrunterbrechers nach obiger Beschreibung ist dadurch charakterisiert,
dass der erste Rohrabschnitt an eine Kaltwasserleitung angeschlossen wird und dass
der zweite Rohrabschnitt an eine Warmwasserleitung angeschlossen wird, derart, dass
mit dem in der Kaltwasserleitung fliessenden Wasser der Wasservorhang bereitstellbar
und dass das in der Warmwasserleitung fliessende Wasser vom Wasservorhang umgeben
ist.
[0034] Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0035] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Rohrunterbrechers nach einer bevorzugten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine weitere perspektivische Ansicht des Rohrunterbrechers nach Figur 1;
- Fig. 3
- eine perspektivische Schnittansicht des Rohrunterbrechers nach Figuren 1 und 2; und
- Fig. 4
- eine weitere Schnittansicht des Rohrunterbrechers nach Figuren 1 bis 3.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0036] In den Figuren wird ein erfindungsgemässer Rohrunterbrecher 1 gemäss einer bevorzugten
Ausführungsform in verschiedenen Ansichten gezeigt.
[0037] Der Rohrunterbrecher 1 umfasst einen ersten Rohrabschnitt 2 mit einem ersten Anschlussstutzen
3, einen zweiten Rohrabschnitt 4 mit einem zweiten Anschlussstutzen 5, eine sich dem
ersten Rohrabschnitt 2 und dem zweiten Rohrabschnitt 4 anschliessende freie Fliessstrecke
6 und einen sich der freien Fliessstrecke 6 anschliessenden Abflussabschnitt 7.
[0038] Die freie Fliessstrecke 6 bildet eine Trennung zwischen dem ersten Rohrabschnitt
2 bzw. den zweiten Rohrabschnitt 4 und dem Abflussabschnitt 7. Im ersten und zweiten
Rohrabschnitt 2, 4 ist das Wasser seitliche geführt. Der Abflussabschnitt 7 ist rohrförmig
ausgebildet und führt das Wasser seitlich. Das Wasser fliesst dabei vom ersten Rohrabschnitt
2 bzw. vom zweiten Rohrabschnitt 4 über die freie Fliessstrecke 6 in den Abflussabschnitt
7. Die freie Fliessstrecke 6 ist dabei seitlich weitgehend offen ausgebildet, so dass
Wasser, welches vom Abflussabschnitt 7 her zurückfliesst, beispielsweise im Falle
eines Druckstosses im Abwassernetz, bei der freien Fliessstrecke 6 austritt und nicht
zum ersten Rohrabschnitt 2 bzw. zum zweiten Rohrabschnitt 4 zurückfliesst oder im
Falle eines Unterdrucks im Frischwassernetz.
[0039] Die Anschlussstutzen 3, 5 weisen hier ein Aussengewinde auf, an welches eine Wasserleitung
angeschlossen werden kann. Andere Arten von Anschlussstellen sind auch denkbar.
[0040] Der erste Rohrabschnitt 2 weist mindestens eine erste Austrittsöffnung 8 auf. In
der gezeigten Ausführungsform ist genau eine einzige erste Austrittsöffnung 8 angeordnet.
Der zweite Rohrabschnitt 4 weist mindestens eine zweite Austrittsöffnung 9 auf. In
der gezeigten Ausführungsform ist genau eine einzige zweite Austrittsöffnung 9 angeordnet.
Von den Figuren wird ersichtlich, dass die mindestens eine erste Austrittsöffnung
8 sich um die mindestens eine zweite Austrittsöffnung 9 herum erstreckt. Die erste
Austrittsöffnung 8 umgibt somit die zweite Austrittsöffnung 9. Die erste Austrittsöffnung
8 ist dabei bezüglich der zweiten Austrittsöffnung 9 derart angeordnet, dass durch
das Wasser, welches aus der ersten Austrittsöffnung 8 austritt, ein Wasservorhang
W bereitgestellt wird und dass das Wasser, welches aus der zweiten Austrittsöffnung
9 als Wasserstrahl S austritt, innerhalb des Wasservorhangs W fliesst. Mit anderen
Worten umgibt der Wasservorhang W, der aus der ersten Austrittsöffnung 8 ausfliesst,
den Wasserstrahl S, der aus der zweiten Austrittsöffnung 9 ausfliesst. Der Wasservorhang
W wird in der Figur 4 durch Pfeile dargestellt. Im Inneren dieses Wasservorhangs W,
das heisst zwischen den beiden Pfeilen, fliesst der Wasserstrahl S, der ebenfalls
mit einem Pfeil dargestellt ist.
[0041] Bei der bevorzugten Verwendung des Rohrunterbrechers 1 wird am ersten Rohrabschnitt
2 eine Kaltwasserleitung angeschlossen und am zweiten Rohrabschnitt 4 wird eine Warmwasserleitung
angeschlossen. Eine Kaltwasserleitung ist eine Leitung, deren Wasser Umgebungstemperatur
aufweist. Eine Warmwasserleitung ist eine Leitung, deren Wasser eine höhere Temperatur
als Umgebungstemperatur aufweist. Beispielsweise 50°C bis 65°C. Beim Ausfliessen des
Kaltwassers und des Warmwassers wird durch das in der Kaltwasserleitung fliessende
kalte Wasser der Wasservorhang W bereitgestellt und das in der Warmwasserleitung fliessende
warme Wasser wird durch den Wasservorhang W umhüllt. Durch diese Umhüllung kann allfälliger
Wasserdampf, der sich durch das Ausfliessen des Warmwassers bildet, nicht aus der
freien Fliessstrecke 6 austreten.
[0042] Von der Figur 1 wird ersichtlich, dass die mindestens eine erste Austrittsöffnung
8 sich vollständig um die mindestens eine zweite Austrittsöffnung 9 herum erstreckt.
Die beiden Austrittsöffnungen 8, 9 sind hier konzentrisch zueinander angeordnet. Die
erste Austrittsöffnung 8 weist die Form eines Rings bzw. eines Ringspalts auf. Die
zweite Austrittsöffnung 9 ist kreisrund ausgebildet. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform ist der Querschnitt der ersten Austrittsöffnung 8 grösser als der
Querschnitt der zweiten Austrittsöffnung 9. Besonders bevorzugt ist der Querschnitt
der ersten Austrittsöffnung 8 um mindestens einen Faktor 2 oder um mindestens einen
Faktor 3 grösser als der Querschnitt der zweiten Austrittsöffnung 9.
[0043] In der gezeigten Ausführungsform liegen die beiden Austrittsöffnungen 8, 9 in einer
gemeinsamen Ebene. In anderen, nicht gezeigten Ausführungsform, ist es auch denkbar,
dass die beiden Austrittsöffnungen 8, 9 in unterschiedlichen Ebenen liegen, wobei
die Ebenen in unterschiedlichem Abstand zueinander liegen.
[0044] In der gezeigten Ausführungsform ist genau eine einzige erste Austrittsöffnung 8
und genau eine einzige zweite Austrittsöffnung 9 angeordnet.
[0045] Von den Figuren 1 und 2 wird ersichtlich, dass der Abflussabschnitt 7 einen dritten
Rohrabschnitt 10 und einen vierten Rohrabschnitt 11 aufweist. Der dritte Rohrabschnitt
10 verläuft dabei konzentrisch zum vierten Rohrabschnitt 11. Von den Figuren 3 und
4 wird ersichtlich, dass der erste Rohrabschnitt 2 in Richtung des dritten Rohrabschnitts
10 orientiert ist. Somit kann Wasser, welches vom ersten Rohrabschnitt 2 in der Form
des Wasservorhangs W über die freie Fliessstrecke 6 zum Abschlussabschnitt 7 gelangt,
in den dritten Rohrabschnitt 10 eingespiesen werden. Weiter ist der zweite Rohrabschnitt
9 in Richtung des vierten Rohrabschnitts 11 orientiert. Hier kann das Wasser, welches
vom zweiten Rohrabschnitt 4 über die freie Fliessstrecke 6 zum Abschlussabschnitt
7 gelangt, in den vierten Rohrabschnitt 11 eingespiesen werden.
[0046] Hier weist der dritte Rohrabschnitt 10 einen bezüglich seines Querschnitts zulaufenden
Abschnitt 13 auf. Der zulaufende Abschnitt 13 ist hier derart ausgerichtet, dass dieser
in Richtung des vierten Rohrabschnitts 11 gerichtet ist. Durch diese Ausrichtung wird
der Wasservorhang W nach unten hin abgeschlossen, so dass der Wasserstrahl aus der
zweiten Austrittsöffnung 10 von der zweiten Austrittsöffnung 10 bis in den Eintritt
in den vierten Rohrabschnitt 11 vom Wasservorhang W umschlossen bleibt.
[0047] Der vierte Rohrabschnitt 11 weist den Vorteil auf, dass mit diesem das Kaltwasser
vom Warmwasser möglichst lange getrennt bleibt. Eine Vermischung findet demnach erst
nach der Zusammenführung des dritten Rohrabschnitts 10 und des vierten Rohrabschnitts
11 statt.
[0048] Im Abflussabschnitt 7 münden der dritte Rohrabschnitt 10 und der vierte Rohrabschnitt
11 in einem gemeinsamen Ausflussabschnitt 15. Im Ausflussabschnitt 15 vermischt sich
das Wasser, insbesondere das Kaltwasser, aus dem dritten Rohrabschnitt 10 mit dem
Wasser, insbesondere das Warmwasser, aus dem vierten Rohrabschnitt 11. In der gezeigten
Ausführungsform weist der gemeinsame Ausflussabschnitt 15 weiterhin einen Rohrstutzen
12 auf. Der Rohrstutzen 12 ist in der gezeigten Ausführungsform als Hohlzylinder ausgebildet.
[0049] In der gezeigten Ausführungsform ist der erste Rohrabschnitt 2 und der zweite Rohrabschnitt
4 über Stege 14, die sich entlang der freien Fliessstrecke 6 erstrecken, mit dem dritten
Rohrabschnitt 10 sowie mit dem vierten Rohrabschnitt 11 verbunden. Zwischen den Stegen
14 sind Lückenbereiche 16 angeordnet, durch welche allfälliges Flusswasser vom Ausflussabschnitt
15 seitlich austreten kann. In anderen Ausführungsformen ist es auch denkbar, dass
der erste Rohrabschnitt 2 und der zweite Rohrabschnitt 4 mit dem Abflussabschnitt
4 an einem Gehäuse entsprechend befestigt sind, so dass aber die freie Fliessstrecke
6 immer vorhanden ist.
[0050] In der gezeigten Ausführungsform erstreckt sich der erste Rohrabschnitt 2 von der
Seite her in ein Gehäuse 17 hinein und wird im Gehäuse 17 um 90° umgelenkt. Der Rohrabschnitt
2 wird im Bereich der Umlenkung der die Wand einer Gehäuseöffnung 18 und durch die
Aussenseite eines Einsatzes 19 definiert. Der Einsatz 19 weist hier den zweiten Rohrabschnitt
4 auf, welcher im Wesentlichen entlang einer geraden Mittelachse M verläuft. Der Einsatz
19 ist hier in die Gehäuseöffnung 18 eingeschraubt. Die grundsätzliche technische
Lehre lässt sich aber auch mit anderen strukturellen Aufbauten erreichen.
[0051] In der gezeigten Ausführungsform weist der Rohrunterbrecher 1 weiterhin mindestens
einen Belüftungskanal 20 auf. Der Belüftungskanal 20 endet mit mindestens einer Belüftungsöffnung
21. Die erste Austrittsöffnung 8 erstreckt sich um die mindestens eine Belüftungsöffnung
21 herum. Die Belüftungsöffnung 21 mündet demnach in das Innere des Wasservorhangs
W. Der Belüftungskanal weist weiterhin mindestens eine Eintrittsöffnung 22 auf, über
welche Umgebungsluft in den Belüftungskanal 2 gelangen kann.
[0052] Vorzugsweise ist der Rohrunterbrecher aus Kunststoff oder Metall.
[0053] Bei einer bevorzugten Verwendung bzw. Anordnung wird der Rohrunterbrecher 1 mit einer
Kaltwasserleitung und einer Warmwasserleitung verbunden. Der erste Rohrabschnitt 2
ist dabei an die Kaltwasserleitung angeschlossen und der zweite Rohrabschnitt 4 ist
an die Warmwasserleitung angeschlossen, derart, dass mit dem in der Kaltwasserleitung
fliessenden Wasser der Wasservorhang W bereitstellbar und dass das in der Warmwasserleitung
fliessende Wasser vom Wasservorhang W umgeben ist.
[0054] Besonders bevorzugt weist die Warmwasserleitung und die Kaltwasserleitung je ein
durch eine Hygienespülsteuerung ansteuerbares Ventil auf. Vorzugsweise werden die
beiden Ventile bei einem Hygienespülvorgang zeitgleich geöffnet, so dass sich der
Wasservorhang W gleich Beginn der Hygienespülung bilden kann. Eine zeitverschobene
Öffnung wäre auch denkbar, wobei dann zuerst das Ventil in der Kaltwasserleitung und
danach zeitlich versetzt in der Warmwasserleitung geöffnet wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0055]
- 1
- Rohrunterbrecher
- 2
- erster Rohrabschnitt
- 3
- erster Anschlussstutzen
- 4
- zweiter Rohrabschnitt
- 5
- zweiter Anschlussstutzen
- 6
- freie Fliessstrecke
- 7
- Abflussabschnitt
- 8
- erste Austrittsöffnung
- 9
- zweite Austrittsöffnung
- 10
- dritten Rohrabschnitt
- 11
- vierter Rohrabschnitt
- 12
- Rohrstutzen
- 13
- zulaufender Abschnitt
- 14
- Steg
- 15
- Ausflussabschnitt
- 16
- Lückenbereich
- 17
- Gehäuse
- 18
- Gehäuseöffnung
- 19
- Einsatz
- 20
- Belüftungskanal
- 21
- Belüftungsöffnung
- M
- Mittelachse
- W
- Wasservorhang
- S
- Wasserstrahl
1. Rohrunterbrecher (1) umfassend
einen ersten Rohrabschnitt (2) mit einem ersten Anschlussstutzen (3),
einen zweiten Rohrabschnitt (4) mit einem zweiten Anschlussstutzen (5),
eine sich dem ersten Rohrabschnitt (2) und dem zweiten Rohrabschnitt (4) anschliessende
freie Fliesstrecke (6), und
einen sich der freien Fliessstrecke (6) anschliessenden Abflussabschnitt (7),
wobei der erste Rohrabschnitt (2) mindestens eine erste Austrittsöffnung (8) aufweist
und wobei der zweite Rohrabschnitt (4) mindestens eine zweite Austrittsöffnung (9)
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine erste Austrittsöffnung (8) sich um die mindestens eine zweite
Austrittsöffnung (9) herumerstreckt, derart, dass durch aus der mindestens einen ersten
Austrittsöffnung (8) austretendes Wasser ein Wasservorhang (W) bereitstellbar ist
und dass das aus der mindestens einen zweiten Austrittsöffnung (9) austretendes Wasser
innerhalb des Wasservorhangs (W) fliesst.
2. Rohrunterbrecher (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine erste Austrittsöffnung (8) sich vollständig um die mindestens
eine zweite Austrittsöffnung (9) herum erstreckt; oder dass eine Vielzahl von ersten
Austrittsöffnungn (8) nebeneinander um die mindestens eine zweite Austrittsöffnung
(9) herum verteilt angeordnet sind.
3. Rohrunterbrecher (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine erste Austrittsöffnung (8) in einer ersten Ebene liegt und dass
die mindestens eine zweite Austrittfläche (9) in einer zweiten Ebene liegt, wobei
die erste Ebene beabstandet zur zweiten Ebene liegt oder wobei die erste Ebene und
die zweite Ebene eine gemeinsame Ebene bilden.
4. Rohrunterbrecher (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Austrittfläche (8) ringförmig oder oval oder rechteckig oder dreieckig
oder polygonal ausgebildet ist und/oder dass die zweite Austrittsöffnung kreisförmig
(9) ausgebildet ist.
5. Rohrunterbrecher (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass genau eine einzige erste Austrittsöffnung (8) angeordnet ist und dass genau eine
einzige zweite Austrittfläche (9) angeordnet ist.
6. Rohrunterbrecher (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Rohrabschnitt (2) und der zweite Rohrabschnitt (3) mindestens abschnittsweise
parallel zueinander verlaufen.
7. Rohrunterbrecher (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass erste Rohrabschnitt (2) unmittelbar vor der mindestens einen ersten Austrittsöffnung
(8) geradlinig oder konisch oder gebogen verläuft.
8. Rohrunterbrecher (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abflussabschnitt (7) einen dritten Rohrabschnitt (10) und einen vierten Rohrabschnitt
(11) aufweist, wobei der erste Rohrabschnitt (2) in Richtung des dritten Rohrabschnitts
(10) orientiert ist, derart, dass Wasser aus dem ersten Rohrabschnitt (3) in den dritten
Rohrabschnitt (10) einspeisbar ist, und wobei der zweite Rohrabschnitt (9) in Richtung
des vierten Rohrabschnitts (11) orientiert ist, derart, dass Wasser aus dem zweiten
Rohrabschnitt (4) in den vierten Rohrabschnitt (10) einspeisbar ist.
9. Rohrunterbrecher (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Rohrabschnitt (10) und der vierte Rohrabschnitt (11) in einen gemeinsamen
Ausflussabschnitt (15) münden, wobei der gemeinsame Ausflussabschnitt (15) vorzugsweise
einen Rohrstutzen (12) oder einen Siphon aufweist.
10. Rohrunterbrecher (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Rohrabschnitt (10) einen bezüglich seines Querschnitts zulaufenden Abschnitt
(13) aufweist, welcher zulaufende Abschnitt (13) vorzugsweise derart ausgerichtet
ist, dass dieser in Richtung des vierten Rohrabschnitts (11) gerichtet ist.
11. Rohrunterbrecher nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abflussabschnitt (7) durch einen Rohrabschnitt bereitgestellt wird, wobei der
Rohrabschnitt einen bezüglich seines Querschnitts zulaufenden Abschnitt aufweist,
welcher zulaufende Abschnitt derart angeordnet ist, dass der aus der mindestens einen
ersten Austrittsöffnung (8) ausfliessende Wasservorhang, auf den zulaufenden Abschnitt
auftrifft und in Richtung der Mittelachse des Rohrabschnitts umgelenkt wird.
12. Rohrunterbrecher (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Rohrabschnitt (2) und der zweite Rohrabschnitt (4) über Stege (14), die
sich entlang der freien Fliessstrecke erstrecken, mit dem Abflussabschnitt (7) verbunden
sind; oder dass der erste Rohrabschnitt (2) und der zweite Rohrabschnitt (4) Gehäuseteile
mit dem Abflussabschnitt (7) verbunden sind, derart, dass die freie Fliessstrecke
gewährleistet ist.
13. Rohrunterbrecher (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrunterbrecher (1) weiterhin mindestens einen Belüftungskanal (20) aufweist,
welcher mit mindestens einer Belüftungsöffnung (21) endet, wobei die erste Austrittsöffnung
(8) sich um die mindestens eine Belüftungsöffnung (21) herumerstreckt.
14. Anordnung umfassend einen Rohrunterbrecher (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
eine Kaltwasserleitung und eine Warmwasserleitung, wobei der erste Rohrabschnitt (2)
an die Kaltwasserleitung angeschlossen ist und wobei der zweite Rohrabschnitt an die
Warmwasserleitung angeschlossen ist, derart, dass mit dem in der Kaltwasserleitung
fliessenden Wasser der Wasservorhang (W) bereitstellbar und dass das in der Warmwasserleitung
fliessende Wasser vom Wasservorhang (W) umgeben ist.
15. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Warmwasserleitung und die Kaltwasserleitung ein durch eine Hygienespülsteuerung
ansteuerbares Ventil aufweist.
16. Verwendung eines Rohrunterbrechers (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Rohrabschnitt an eine Kaltwasserleitung angeschlossen wird und dass der
zweite Rohrabschnitt an eine Warmwasserleitung angeschlossen wird, derart, dass mit
dem in der Kaltwasserleitung fliessenden Wasser der Wasservorhang (W) bereitstellbar
und dass das in der Warmwasserleitung fliessende Wasser vom Wasservorhang (W) umgeben
ist.
17. Verwendung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Warmwasserleitung und die Kaltwasserleitung ein durch eine Hygienespülsteuerung
ansteuerbares Ventil aufweist.